Fragen an Dr. Shafer ... und die Antworten

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  • :danke: an euch lieben Übersetzungsengel :blume: . Dieses Interview ist zum :huldig: und es tut so gut es zu lesen.

    Dr. Shafer: Ja, es gefiel ihm sehr. Er sagte mir, es mache ihn stolz. Es war ihm auch bewusst, dass ich ihn jeden Tag besuchte, weil ich wegen dem Prozess in Los Angeles war.
    Er sah Donnerstag Morgens meine Aussage an und starb an dem Abend.

    Ja, Dr. Shafer`s Daddy kann sehr, sehr stolz auf seinen Sohn sein. Er hat einen großartigen Sohn. :snüf: :wolke1:

    MJJC: Was denken sie über David Walgren?


    Dr: Shafer: Er ist brillant, passioniert, und absolut aufrichtig. Er arbeitete unbeschreiblich hart. Ich glaube, er bekam während dem Prozess nur 4 Stunden Schlaf jede Nacht.


    Teil meiner Aufgabe war es, Mr. Walgren über die Wissenschaft aufzuklären. Doch während des Prozess hat er gelegentlich meine Kalkulationen berichtigt! Er war zum Teil so effektiv im Umgang mit den Expertenmeinungen, weil er wirklich die wissenschaftlichen Prinzipien verstanden hat.
    Als Steuerzahler finde ich es beeindruckend, dass Anwälte wie Mr. Walgren für den Staat Kalifornien für das Gehalt eines öffentlich Angestellten arbeiten. Wir bekommen wirklich was für unser Geld!

    Hatte ich schon einmal erwähnt dass ich David Walgren liebe? :herz: Dieser Mann war so großartig und hat wirklich hart gearbeitet um die Wahrheit ans Licht zu bringen und Michaels Licht für die Öffentlichkeit wieder zum strahlen zu bringen( oder noch mehr).

    Dr: Shafer: Um das zu beurteilen bin ich nicht qualifiziert, ich bin froh, dass mich dazu in meiner Aussage niemand fragte. Ich bin froh, dass er für schuldig befunden wurde. Das war wichtig: Ärzte sind verantwortlich für ihre Handlungen. Wir stehen nicht über dem Gesetz.

    Leider sehen das wohl nicht alle Ärzte so.....

    Ich gab nach dem Prozess nur ein Fernseh-Interview, denn ich musste einen Kurs leiten -(www.nonmemcourse.com) unmittelbar nach dem Prozess. Ich wurde gefragt, was ich davon halte, dass die höchstmögliche Strafe 4 Jahre Gefängnis seien. Ich antwortete, dass ich für eine Meinung dazu nicht qualifiziert sei. Ich glaube, sie wollten eine mehr blutgierige Antwort, denn sie sendeten das Interview nie.

    Traurig aber wahr. Wenn die Wahrheit nicht sensationell genug ist wird so ein wie ich finde wichtiges Interview erst gar nicht gesendet.

    Wie auch immer, es entsteht immer wieder das eine große Bild: Conrad Murray gab Michael Jackson ein Anästhetikum in dessen Schlafzimmer, ohne die richtige Ausbildung, ohne Überwachung und ohne Absicherung. Deshalb starb Michael Jackson. Keines dieser Dinge verändert etwas am Gesamtbild.

    Auf den Punkt :perfect: lieber Dr. Shafer. :blume:

    ...................................................
    ............................... Spuren im Sand verwehen, Spuren im Herzen bleiben.

  • Dr. Shafer beeindruckt mich sehr. Er ist nicht einfach Arzt von Beruf..es ist seine Berufung, es ist seine Passion damit Menschen zu helfen, sowohl durch seine wissenschaftliche Arbeit wie auch direkt im OP, oder im Krankenhaus und auserdem gibt er sein Wissen - und sicher auch seine Leidenschaft dafür - noch an Studenten weiter. Ich glaube, so ein Arzt würde nie etwas tun, was das Wohl seines Patienten gefährden würde, dafür ist er viel zu gewissenhaft. Und obwohl er ein wirklicher Experte auf seinem Gebiet ist ist er trotzdem völlig bescheiden in seiner Art..ach ja, und Humor hat er auch noch. :-D


    Und was er über David Walgren sagt ist auch sehr bezeichnend... Ich kann mich nur verbeugen, vor solchen Menschen. :beten::beten:

  • Dr. Shafer beeindruckt mich sehr. Er ist nicht einfach Arzt von Beruf..es ist seine Berufung, es ist seine Passion ...


    Wie wahr!!! Ein Mensch, ein Arzt, mit einem aufrichtigen Charakter, dem man bedingungslos vertrauen kann. Es stellt sich mir wieder unweigerlich die Frage, warum Michael nicht so einen Arzt an seiner Seite hatte. Stattdessen nur Aasgeier......

  • Dies ist Teil 2 von 3 von Dr. Steve Shafers Antworten zu Fragen der MJJCommunity. In diesem zweiten Teil wird Dr. Shafer Fragen über Dr. Paul White, Conrad Murray und zu Michael Jacksons Tod beantworten.


    Fragen zu Dr. Weiß


    MJJC: Beim Beobachten des Prozesses dachte man, es hätte sich eine Abneigung oder Zerstrittenheit zwischen Ihnen und Dr. White ergeben. Sehen wir das richtig? Wenn ja, hat sich die Abneigung in diesem Herbst aus den Ereignissen des Prozesses ergeben oder gibt es eine Geschichte dazu?


    Dr. Steve Shafer: Paul ist ein Freund seit fast drei Jahrzehnten gewesen. Der Paul White, den man im Fernsehen sah, war nicht der Paul White, den ich seit der Medical School kannte. Er hat viele Beiträge zu unserem Fachgebiet erstellt. Es ist meine Hoffnung, dass seine Beiträge sein dauerhaftes Vermächtnis sein werden und nicht seine Verteidigung von Conrad Murray.


    Paul ist ein geschätzter Mentor gewesen seit ich Medizin-Student war. Ich war nicht sein "Schüler" wie Chernoff sagte, und ich habe kein Verständnis für die Schlussfolgerung, dass Paul mich angeblich lehrte, was ich über Propofol wusste. Allerdings hat Paul mir Ratschläge gegeben über alles, von der medizinischen Schule bis zur Romantik. Ich hatte erwartet, dass Chernoff fragt: "War Dr. Weiß nicht ein Mentor für Sie gewesen?" Ich war bereit zu sagen, "ja".


    MJJC: Was dachten Sie über Dr. Whites Aussagen und sein Verhalten? Hat alles, was er sagte, Ihre Meinung zu Ihrem Kollegen geändert? Waren Sie überrascht über das, was er sagte und was er getan hat (wie seine Kommentare in den Medien) oder nicht getan hat (wie z. B. keine eigenen Diagramme zu erstellen, das Hunde-Experiment nicht zu überwachen)?


    Dr. Steve Shafer: Es gab sachliche Fehler in Pauls Aussage. Paul ist in der Lage, hervorragende Wissenschaft zu leisten. Ich kenne nicht die Beweggründe seiner Beziehung zur Verteidigung, die ihn veranlasste, nicht die Schwerstarbeit zu tun, die er in der Regel tat, wenn es um die Überprüfung von Literatur geht. Ich wünschte, er hätte mich im Voraus kontaktiert. Ich wäre glücklich gewesen, ihm zu helfen, die Literatur zu überblicken und die Wissenschaft zu erklären.


    Paul verfehlte die verschiedenen Ansätze der Wissenschaft und des Rechts, die Wahrheit zu erkennen. Wäre dies ein Argument in einem wissenschaftliches Manuskript gewesen, hätten Paul und ich direkt darüber gesprochen, ohne Anwälte, und hätten versucht, uns nicht gegenseitig zu diskreditieren. Wir hätten seitenweise Papier mit Argumenten gefüllt und es "ausdiskutiert" per E-Mail, oder vielleicht bei einen längeren Mittagessen in einer unserer beliebtesten mexikanischen Restaurants. Das hätte funktioniert und die Wissenschaft wäre korrekt (zumindest so "richtig", wie wir es können). Es gäbe keine nachteiligen Folgen für uns beide. Als Wissenschaftler zusammenarbeiten, um es "richtig zu machen", dass hätten wir auch getan. Der Strafjustiz ist es nicht erlaubt, mit Wissenschaftlern zusammen zu arbeiten, die die Gegenpartei repräsentierten, wenn sie sich bemüht, die Wahrheit zu finden.


    MJJC: Sind Sie immer noch mit Dr. White befreundet?


    Dr. Steve Shafer: Es mögen einige Gefühle verletzt worden sein, aber wir werden darüber hinwegkommen. Wir haben eine Menge Gemeinsamkeiten.


    MJJC: Sie arbeitete mit Dr. Weiß, und Sie sind / waren befreundet mit ihm. Wie ist es möglich, dass zwei sich nahe stehende Menschen zwei völlig unterschiedliche Meinungen darüber haben, was passiert ist in der Nacht vom 25. Juni 2009?


    Dr. Steve Shafer: Paul White gestand vor Gericht, dass er nur das Szenarium der Selbst-Injektion betrachtet hat. Dadurch begrenzte er die Zahl weiterer möglichen Szenarien stark.


    MJJC: Was halten Sie von Ihrem Kollegen Dr. Weiß aus medizinischer Sicht, wenn er seinen Weg verlässt, um Conrad Murrays Handlungen zu rechtfertigen?


    Dr. Steve Shafer: Ich verstehe es letztendlich nicht.



    Fragen zu Dr. Murray

    MJJC: Haben Sie sich bewusst nicht auf Conrad Murray als Arzt bezogen während Ihrer Aussage? Haben Sie in den Nachrichten darüber gehört, wie wütend es ihn machte?


    Dr. Steve Shafer: Ich war mir dessen nicht bewusst. Es war unüblich für mich, ihn als „Mr. Murray“ zu bezeichnen, denn eigentlich ist es meine Art, respektvoll zu sein. Ich bezeichnete ihn wahrscheinlich als "Conrad Murray". Wenn ich nie gesagt habe "Dr. Conrad Murray", dann ist dies in der Tat ein Freudscher Versprecher. Ich sehe ihn nicht als Arzt.


    (Anm.: Definition zu Freudscher Versprecher lt. Wiki: Ein Freud’scher Versprecher (nach Sigmund Freud), auch Lapsus linguae genannt, ist eine sprachliche Fehlleistung, bei der ein eigentlicher Gedanke oder eine Intention des Sprechers unwillkürlich zu Tage tritt.)


    MJJC: Die Zuschauer zu Hause konnten sehen, wie Murray seine Geduld verliert, wenn Sie mit den IV-Demonstrationen begannen, spürten Sie das, wenn Sie in den Gerichtssaal kamen?


    Dr. Steve Shafer: Ich lese darüber, aber ich konnte es nicht persönlich beobachten. Ich war auf die Jury konzentriert.


    MJJC: Wenn ja, fürchteten Sie, das Murray möglicherweise etwas tun würde (d. h. denken Sie, es gab eine Möglichkeit, dass er körperlich angreift)?


    Dr. Steve Shafer: Überhaupt nicht.


    MJJC: Was sind Ihre Gedanken über Murray als Arzt?


    Dr. Steve Shafer: Ich glaube, er verletzte das Grundvertrauen zwischen Arzt und Patient und er handelte nicht in einem einzelnen Vorfall unter Zwang, sondern absichtlich und wiederholt. Das ist etwas, was ein Arzt nicht tun würde.
    ~~~~~~~


    Fortsetzung folgt

  • MJJC: Haben Sie von dem Dokumentarfilm von Conrad Murray gehört und / oder ihn angesehen?


    Dr. Steve Shafer: Nein, ich hörte nur davon.


    MJJC: Wenn ja, was sind Ihre Gedanken darüber. Haben Sie das Gefühl, dass Murrays Teilnahme an diesem Dokumentarfilm mangelnde Berufsethik beweist und er ein ungeeigneter Kandidat für die gesamte Ärzteschaft darstellt?


    Dr. Steve Shafer: Ich kann mir nicht vorstellen, warum er in einem Dokumentarfilm, der vor Urteilsverkündung gezeigt werden würde, teilnimmt. Offensichtlich wurde gefilmt, wie sich die Anwälte miteinander verschwören, und zusammen mit Paul White und Conrad Murray auf einer Couch in Flanagans Haus sitzen. Es ist rücksichtslos für alle Beteiligten.



    Fragen über die Rolle von Propofol in Michael Jacksons Tod


    MJJC: Basierend auf allem, was Sie wissen, was denken Sie, ist am 25. Juni 2009 passiert?


    Dr. Steve Shafer: Michael Jackson starb an Atemstillstand (seine Atmung gehörte auf) während des Empfangs von Propofol, genau wie der Gerichtsmediziner gemeldet hatte. Es geschah durch die Zuführung von Lorazepam, auch das hattte der Gerichtsmediziner gemeldet. Der Gerichtsmediziner hatte Recht.


    MJJC: Wie überzeugt sind Sie, dass MJ am Tropf war in dieser Nacht?


    Dr. Steve Shafer: Ich bin völlig überzeugt davon. Murray verwendete jede Nacht einen Tropf. Er sagte, er habe versucht, Michael Jackson zu entwöhnen. Ich glaube ihm das nicht. Der Propofol-Spiegel im Urin weist massive Dosen auf, mehr als 2000 mg, wie ich in meiner Gegenbeweis-Aussage erklärte. Die Blutwerte zeigen eine Narkose-Konzentrationen von Propofol. Es passt alles mit einer Infusion (Tropf) zusammen.


    MJJC: Wenn wir Murray’s Interview mit der Polizei missachten, wie lange war MJ schon fort, Ihrer beruflichen Meinung nach, bevor Murray fand ihn schließlich fand? Einige Experten haben den Eindruck, dass die Verzögerung des 911-Anfrufes durch ihn nur damit erklärt werden kann, dass er wusste, dass MJ schon tot war.


    Dr. Steve Shafer: Ich glaube, er war schon tot, aber das ist wirklich reine Spekulation. Ich glaube nichts von dem was Conrad Murray sagt, und es gibt keine Aufzeichnungen. Meine Vermutung, dass er bereits tot war, basiert auf dem engen Zeitfenster zwischen Atempausen und Tod (10-20 Minuten). Murray hätte ihn in diesem Zeitfenster beobachten müssen, um eine Chance zu haben, ihn wiederzubeleben.


    MJJC: Es gibt einige Gerüchte, dass Michael tatsächlich eine Mahlzeit in der Nacht zu sich nahm, als er unter Murrays sogenannter "Versorgung" starb. Glauben Sie, dass Michael für die erforderliche Zeit fastete? Oder war das noch eine weitere Abweichung von den Standard der Behandlung von Murray? Was sind Ihre Gedanken dazu?


    Dr. Steve Shafer: Mir ist nichts darüber bekannt, dass Michael Jackson zu bestimmten Zeiten immer gefastet hat. Es wird nirgends erwähnt in den Aufzeichnungen. Meine Vermutung ist, dass er etwas aß, weil er wahrscheinlich nach einer so kräftezehrenden Generalprobe hungrig war.


    MJJC: Was denken Sie über den 19. Juni (Kenny Ortegas E-Mail beschreibt Michael -Schüttelfrost, scheinbar verloren), und 21. Juni (heiße und kalte Symptome, die durch Cherylin Lee beschrieben wurden). Woher könnten diese Symptome kommen?


    Dr. Steve Shafer: Es ist schwer zu sagen. Die Verteidigung meinte, diese könnten vom Absetzen von Demerol kommen, und das ist richtig. Es könnte auch vom Absetzen von Lorazepam kommen. Ein Absetzen von Propofol wurde noch nicht beschrieben, weil niemand anderes außer Michael Jackson jemals Propofol Nacht für Nacht gegen Schlaflosigkeit erhalten hat. Doch zumindest in der Theorie könnte es das Absetzen von Propofol sein.


    Es könnte aber auch eine übliche Art von Krankheit gewesen sein: die „Magen-Grippe“ oder eine schwere Erkältung. Es gibt keine Möglichkeit, das herauszufinden.


    MJJC: Haben Sie eine Meinung zum 23. und 24. Juni, als es schien, dass Michael sich großartig fühlt? Woher könnte diese Verbesserung gekommen sein?


    Dr. Steve Shafer: Ich weiß es nicht. Nach der Verhandlung sah ich "This is it" Es waren offensichtlich Aufregung und Begeisterung als die Proben kurz vor dem Ende standen und die Tour nahte. Es könnte einfach Aufregung und Begeisterung in Erwartung der Tour gewesen sein.


    MJJC: Überrascht es Sie, dass MJ nicht schon früher als dem 25. Juni starb, nachdem Sie herausgefunden hatten, dass Murray MJ Propofol ohne die richtige Ausrüstung über 2 Monate (laut Murray) vor MJs Tod gegeben hatte?


    Dr. Steve Shafer: Ja. Ich denke, dass ist ziemlich überraschend. Wir wissen nicht, ob er vorher schon mal knapp entkommen war, weil es keine Aufzeichnungen gibt.


    MJJC: Die Audio-Aufnahme von Michael im Mai 2009, in dem er mit undeutlichen Worten sprach, zog eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. In einem Interview sagt Dr. Murray, Michael wäre unter dem Einfluss von Propofol während dieser Aufnahme gewesen. Doch einige Leute sagen, Propofol verursacht keine verwaschene Sprache. Was denken Sie über die Aufnahme? Haben Sie irgendeine Idee, welche Drogen zu solch einer Aussprache führen können?


    Dr. Steve Shafer: Beruhigungsmittel verursachen verwaschene Sprache. Dies könnte durch Midazolam, Lorazepam oder Propofol verursacht worden sein.


    MJJC: Glauben Sie, es hätte eine Chance für Michael gegeben bei guter Gesundheit zu bleiben und ein normales Leben weiter zu führen nach einem so langen Atemstillstand, wenn die Sanitäter ihn hätten reanimieren können?


    Dr. Steve Shafer: Auf jeden Fall, wenn sie rechtzeitig eingetroffen wären.


    ~~~~~~~


    immer wieder schlimm, das zu lesen.... :rotz::kerze:


    ~~~~~~~


    Fortsetzung folgt...

  • Zitat


    MJJC: Glaubst du, es hätte eine Chance für Michael gegeben bei guter Gesundheit zu bleiben und ein normales Leben weiter zu führen nach einem so langen Atemstillstand, wenn die Sanitäter ihn hätten reanimieren können?


    Dr. Steve Shafer: Auf jeden Fall, wenn sie rechtzeitig eingetroffen wären.


    Ja, wenn man von Anfang an die korrekten Maßnahmen ergriffen hätte um Michaels Leben zu retten, dann könnte er heute noch vollkommen gesund unter uns Weilen. Das Problem ist nur, dass Murray schon nicht die korrekten Maßnahmen eingeleitet hat. Er hat Michael nicht korrekt mit Sauerstoff versorgt und Gott weiß wie lange Michael tatsächlich schon ohne Sauerstoff war, als Murray ihn fand. Wir wissen nicht mal ob Murray die Wahrheit gesagt hat, dass Michael noch lebte als er ihn fand. Denkbar wäre es, aber da kann er dennoch schon eine Weile ohne ordentliche Sauerstoffzufuhr gewesen sein und das bedeutet, sein Hirn war bereits irreparabel geschädigt. Meiner Meinung nach hätten da auch die Sanitäter nichts mehr tun können. Und von daher kann ich es nur immer wieder sagen (so grausam es auch ist); unter den gegebenen Umständen ist und war es besser, dass Michael nicht zurückgeholt werden konnte. Denn was mit solchen Hirnschäden aus ihm geworden wäre, wäre schlicht und ergreifend menschenunwürdig.



    "Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind."

  • MJJC: Dies hier ist eine schwierige Frage, aber wir müssen sie stellen. Wenn eine Überdosis Propofol den Tod verursacht, wie es Michael passiert ist, hat diese Person zu leiden? Empfinden sie Schmerzen? Oder ist es wie Sterben im Schlaf, dass sie nichts spüren?


    Dr. Steve Shafer: Es ist einfach, diese Frage zu beantworten: Es gibt kein Leiden bei einer Propofol-Überdosis. Die Person schläft schnell und bequem ein. Das Gehirn ist zutiefst narkotisiert, und das Gehirn kehrt nie wieder zum Bewusstsein zurück.


    MJJC: Wenn Michael Ihr Patient gewesen wäre und Sie nach Propofol gefragt hätte, um zu helfen, das er schlafen kann, was hätten Sie ihm geantwortet? Was würden Sie ihm empfehlen? Hätten sie ihm einen Schlaf-Spezialist empfohlen?


    Dr. Steve Shafer: Das ist absolut die richtige Frage, die hier gestellt werden sollte! Ich würde ihn zu einem Schlaf-Spezialisten überweisen. Er hatte eine sehr ernste Schlafstörung, die seine Tour, seine Leistungsfähigkeit, seine Fähigkeit, Musik zu schaffen, und möglicherweise sein Leben bedrohte. Es brauchte dringend eine Behandlung von jemandem, der sich damit auskennt.


    MJJC: Wissen Sie, welche langfristigen Auswirkungen die Verwendung von Propofol hätte? Murray hat angedeutet, dass MJ sechs Wochen lang mit Propofol versorgt wurde, um anscheinend für ca. acht Stunden in der Nacht zu schlafen. Haben Sie jemals Fallstudien von Patienten gelesen, die dies tun oder, wie es bereits im Prozess aufkam, war MJ ein Experiment?


    Dr. Steve Shafer: Das war ein Experiment. Ich glaube nicht, dass irgendein anderer Patient auf der Welt das jemals gemacht hat. Es kann langfristige Auswirkungen haben - das ist eine Frage, die nicht ohne klinische Forschung beantwortet werden könnte. Ich weiß nicht, welche Auswirkungen zu erwarten sind, aber es scheint wahrscheinlich, dass man eine Toleranz und Abhängigkeit entwickeln würde.


    MJJC: Wie wäre es, wenn man über noch längere Zeiträume, wie Monate oder sogar Jahre unter tiefer Sedierung durch Propofol behandelt würde, könnte es Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sowie aller Organe geben? Ist es möglich, Propofol für eine lange Zeit in Anspruch nehmen und trotzdem keine damit verbundenen negativen Nebeneffekte zu bekommen?


    Dr. Steve Shafer: Wir wissen es nicht - die Studien wurden nicht durchgeführt.


    MJJC: Es gibt vielleicht nicht genug Informationen, um ein klares Bild von dem, was passiert war, zu erhalten, aber wir würden gerne Ihre Meinung hören über die Mengen an Midazolam, Lorazepam und Flumazenil, die Murray kaufte und an Michael verschrieben hat (ab Ende 2006) und die möglichen Folgen einer solchen Behandlung?


    Dr. Steve Shafer: Ich bin mir nicht sicher, auf welche Mengen Sie sich beziehen. Ich bin mir der Medikamente bewusst, die Murray im Jahr 2009 kaufte, aber ich habe seine bisherige Behandlung von Michael Jackson nicht weiter überprüft, weil sie sich nicht direkt auf die Fragen bezieht, die ich bei der Verhandlung versuchte, zu beantworten.


    MJJC: Betreffend seiner polizeilichen Vernehmung scheint es, dass Murray wusste, dass er Lorazepam und Propofol nicht hätte mischen dürfen, weil wir verwirrt darüber waren, dass sie zusammen gegeben worden sind. Warum sollte Dr. Murray oder jemand diese zusammen mixen?


    Dr. Steve Shafer: Es ist nichts Falsches daran, Lorazepam und Propofol mehr oder weniger zur gleichen Zeit zu geben. Anästhesisten geben routinemäßig zu Beginn der Narkose Midazolam und Propofol ein paar Minuten später. Midazolam und Lorazepam sind eng miteinander verbunden. Sie müssen nur wissen, dass die Auswirkungen "synergistische" sind, was bedeutet, dass sie die Propofol-Dosis reduzieren müssen, wenn sie mehr von Midazolam oder Lorazepam geben.


    MJJC: Haben Sie eine Ahnung, wie viel Lorazepam er gegeben hatte und wann?


    Dr. Steve Shafer: Ja, er gab viel. Die Menge Lorazepam im Blut war hoch genug, um die Ursache des Todes zu sein, wie es auch im gerichtsmedizinischen Bericht hieß und wie es von der Verteidigung betont wurde. Wie richtig durch die Verteidigung erklärt wurde, war die Konzentration von Lorazepam im Blut hoch genug, um die meisten von uns schlafen zu lassen. Es wurden 8,4 Milligramm Lorazepam bei seiner Autopsie im Urin gefunden und weitere 5,8 Milligramm Lorazepam im Urin, die Vorort gewonnen wurden, beide Proben stammen vermutlich aus der gleichen Nacht. So war es eine ganze Menge von Lorazepam, die Michael Jackson erhielt. Da jedoch keine Datensätze vorhanden sind, und ich nicht darauf vertraue, was Conrad Murray sagt, ist es schwer, genauer zu sein.


    MJJC: Dr Kamangar sagte, dass die Abhängigkeit schneller erfolgt, wenn Benzos IV (intravenös) gegeben werden. Nun, war dies eine "Behandlung", die ihn stark abhängig von Benzodiazepin gemacht hätte? Wenn Michael überlebt hätte, wäre er in der Lage gewesen, sich davon zu erholen?


    Dr. Steve Shafer: Ja zu beiden Fragen. Intravenöser Drogenkonsum führt in der Regel zu schnellerer Abhängigkeit. Unabhängig vom Grad der Abhängigkeit, kann man sich davon mit geeigneten Behandlungen erholen. Das große Problem für Michael Jackson wäre gewesen, ob er bereit gewesen wäre, von intravenösen Beruhigungsmitteln wegzukommen für den Rest seines Lebens. Ohne eine Veränderung der Prioritäten im Leben ist es oft sehr schwer, Personen zu entwöhnen, die abhängig von Drogen sind.


    MJJC: Nachdem Sie die Aussage von Murray bei der Polizei durchgegangen waren, was Stunden gedauert haben muss, und dann die Beweise sahen, waren Sie geschockt, zu welchen Ergebnissen Sie gekommen waren – die Menge an Propofol, die von Murray gegeben worden war, um solche Ergebnisse im Blut zu erhalten, wie sie bei Autopsie gefunden wurden, der verpfuschte Versuch von Murray seinen eigenen „Tate Gallery of Modern Art-Tropf“ zu kreieren, etc.?

    Anm: Tate Gallery - bekannte Galerie in London



    Dr. Steve Shafer: Da Conrad Murray unglaubliche Mengen von Propofol bestellt hatte, um sie Michael Jackson zu geben und Michael Jackson Propofol in Narkosemittel-Konzentration in seinem Blut hatte, erwartete ich, dass die Tests bestätigen, dass er Propofol in narkotisierenden Mengen erhalten hatte. Sie bestätigten es.

  • MJJC: Während Ihrer Aussage haben Sie festgestellt, dass MJ zunächst ein Atemstillstand und dann einen Herzstillstand hatte. Dr.Steinberg bezeugte dies auch ähnlich, basierend auf Murrays eigenen Worten (dass es Herzschlag / Blutdruck gab, als er Michael vorfand). Wir haben gesehen, die Verteidigung argumentierte, dass es vielleicht anstatt eines Herzstillstands ein Atemstillstand als erstes gewesen sein könnte. Auch im Murray-Dokumentarfilm zeigten sie eine Szene zwischen den Verteidigern, dass sie planten, Sie zu fragen, ob ein direkter Herzstillstand möglich gewesen sein könnte, später aber entschieden sie, diese Frage nicht zu stellen, weil sie Angst vor Ihrer möglichen Antwort hatten. Können Sie darauf ein wenig näher eingehen?



    Dr. Steve Shafer: Ich finde keine Beweise für das Szenario von der Verteidigung, dass ein plötzlicher Herzstillstand innerhalb von 90 Sekunden jemals stattgefunden hat. Ich habe Stunden damit verbracht, auf der Suche nach solchen Anzeichen, inklusive der Suche in der medizinischen Literatur und durch Austausch mit Unternehmen, die die Nebenwirkungen von Propofol verfolgen. Nach meinem besten Wissen wurde dies niemals berichtet. Nicht ein Mal.


    Ich glaube auch nicht, dass je ein Anästhesist dies jemals gesehen hat. Es gibt keinen Mechanismus, durch den Lorazepam und Propofol gemeinsam wirken würden, um den sofortigen Tod herbeizuführen. Wenn der Richter das zugelassen hätte, glaube ich, der Prozess hätte sich über mehrere Jahre verlängert, weil alle Anästhesisten in den Vereinigten Staaten in den Zeugenstand kämen um zu bezeugen, dass dieses Szenario kompletter Unsinn ist.


    Betrachten Sie die Absurdität der Behauptung, dass 25 Milligramm injiziert in mehr als 4 Minuten so sicher sein soll, dass fast keine Überwachung erforderlich war, während die gleiche Dosis in 1 Minute injiziert so giftig sein soll, dass es einen unerklärlichen sofortigen Tod verursachen soll! Das macht keinen Sinn.


    Von all den Falschdarstellungen durch die Verteidigung, ist die Behauptung des unerklärlichen sofortigen Tod durch eine kleinen Dosis von Propofol die schlimmste für die Patienten. Es ist falsch. Wenn es geltend gemacht wird, dass durch eine sehr geringe Dosis Propofol den soforigen herztod herbeiführt, kann man erwarten, dass sich die Angst der Patienten vor einer Sedierung oder Narkose erhöhen wird.


    MJJC: Was wir von der Art der Fragestellung der Verteidigung zu Dr. Whites Aussage und der Theorie der Verteidigung verstehen, was am 25. Juni 2009 geschah, ist wie folgt: Murray gab MJ Valium und dann 2 Dosen von Lorazepam und 2 Dosen Midazolam. Als MJ immer noch nicht schlafen konnte, gab Murray ihm eine Medikamenteninjektion von 25 mg Propofol. Während der Nacht / Tag (unklar, wann) schluckte MJ 8 Tabletten von Lorazepam ohne Dr. Murrays Wissen. MJ bewegte sich durch den Raum, obwohl er an einen IV-Tropf hing und ein Kondom-Katheter angelegt hatte, und mit all diesen Medikamenten an Bord gab er sich selbst eine bereits mit 25 mg Propofol aufgezogene Spritze, die links auf dem Nachttisch lag. Was können Sie über die Version der Verteidigung zu den Ereignissen sagen?


    Dr. Steve Shafer: Der wichtigste Punkt ist, dass es keine Rolle spielt. Michael Jackson wäre am Leben, wenn Conrad Murray nicht mehrere ungeheuerliche und unverantwortliche Verstöße gegen den Standard der Behandlung begangen hätte. Er verabreichte eine Vollnarkose an Michael Jackson in seinem Schlafzimmer, ohne Ausbildung, Überwachung oder Sicherung. Er verließ seinen Patienten. Als er zurückkehrte, war sein Patient entweder tot oder fast tot. Das spricht für sich.


    Wir wissen, dass Michael Jackson eine Menge von Lorazepam erhalten hatte. Vielleicht nahm er Pillen. Vielleicht gab ihm Conrad Murray mehr intravenös, als er eingestand. Wir wissen, dass es nicht genug unmetabolisiertem Lorazepam in Michael Jacksons Magen gab, um zu ermitteln, wann die letzte Einnahme war. Wir wissen, dass es Beweise in den Raum gab, das hohe Dosen von intravenös verabreichtem Propofol gegeben wurden. Wir wissen, dass die hohe Menge an Propofol unverändert im Urin von vermutlich weit über 1000 mg (100 ml) gefunden wurde. Somit stimmt das Szenario der Verteidigung nicht mit dem tatsächlichen bzw. den Daten der Autopsie entweder für Lorazepam oder Propofol überein.


    MJJC: Dr. Shafer, Sie sagten vor Gericht, dass zum Zeitpunkt des Todes wahrscheinlich der Tropf noch lief und das würde erklären, warum die Propofol-Konzentration im Oberschenkel-Blut so hoch war. Aber Dr. White sagte, er würde bezweifeln, dass die Propofol-Infusion weiter laufen konnte, wenn die Durchblutung gestoppt war. Könnten Sie das bitte noch weiter ausführen?


    Dr. Steve Shafer: Ich behauptete, dass Michael Jackson während der Infusion gestorben war, denn die Konzentration im Blut war sehr hoch. Er musste nicht am Ende der Infusion sterben, und es gibt keinen Grund zu glauben, dass er es tat. Er starb einfach während der Infusion. Die 100 ml Propofol Flasche war leer, ich denke, dass er starb, bevor die Flasche leer war, aber Conrad Murray fand ihn erst, als die Flasche bereits zu Ende gelaufen war.


    Ich war überrascht, dass die Verteidigung behauptet, dass meine Simulationen ergeben, dass Michael Jackson am Ende der Infusion starb. Es gab keine Anhaltspunkte dafür. Ich war enttäuscht, dass Paul White der Verteidigung zustimmte.


    MJJC: In dem Fall, dass es zu Beginn einen Herzstillstand gab und nicht in der Folge nach dem Atemstillstand wie Murray der Polizei sagte; könnte der Herzstillstand durch eine plötzliche hohe / schnelle Dosis aus dem Tropf verursacht worden sein, da es keine Infusionspumpe gab, um die Durchlaufrate des Tropfes zu regulieren?


    Dr. Steve Shafer: Nein. Das Herz ist ein recht zuverlässiges Organ. Es kann plötzlich stoppen, aber nicht von Propofol. Was lässt das Herz abrupt stoppent: 1) eine Arrhythmie, typischerweise von einem akuten Herzinfarkt, 2) etwas, das vollständig den Kreislauf blockiert, wie die Injektion einer großen Dosis von Luft oder ein Blutgerinnsel aus den Beinen, die plötzlich blockieren und dann in die Lunge fließen, 3) Verabreichung einer großen intravenösen Dosis Kalium, das die elektrische Aktivität des Herzens beeinträchtigt. Propofol stoppt das Atmen und dann wird der Blutdruck sinken. Keines von beidem wird dazu führen, das Herz abrupt zu stoppen. Soweit ich das beurteilen kann, hat niemand jemals gesehen, dass das Herz eines Patienten plötzlich von einer Dosis von Propofol aufhörte zu schlagen.


    MJJC: Nach Walgrens Worten während seines Schlussplädoyers: "Wir wissen nicht, ob Michael erwachte, um Hilfe schrie und würgte, während Conrad Murray nicht in seinem Zimmer war, und wir werden es nie wissen" und zu Alberto Alvarez Aussage, dass bei Michael Augen und Mund weit offen waren, ich möchte Sie fragen: Könnte Michael vor dem Tod gelitten haben und könnte er wirklich um Hilfe geschrien und im Sterben geröchelt haben? Und wenn nein, warum waren seine Augen / Mund offen, wenn er schlafend starb?


    Dr. Steve Shafer: Michael Jackson hat nicht gelitten. Er starb, weil er aufgehört hatte, zu atmen. Er war zu der Zeit bewusstlos. Wäre er bei Bewusstsein gewesen, hätte er geatment.


    Es bedeutet nichts, wenn bei einem Patienten die Augen oder den Mund offen oder geschlossen sind nach dem Tod. Ich war Zeuge beim Tod meines eigenen Vaters während der Zeit, als ich im Zeugenstand war. Ich war an seinem Bett. Er war mit und ohne Bewusstsein für etwa zwei Stunden vor seinem Tod. Meine letzte Mitteilung von ihm, ein "OK"-Zeichen mit der Hand, das war etwa eine Stunde vor seinem Tod. Nachdem er gestorben war, bemerkte ich, dass seine Augen und Mund waren beide offen. Ich schloss sie.

  • Übersetzung von Maja


    Teil 3 von 3 - in diesem letzten Teil wird Dr. Shafer Fragen zu Propofol, Laorazepam, Flumanezil, Schlaflosigkeit und allem, was damit zusammenhängt, beantworten.


    MJJC: Denken sie, dass ihre Aussage geholfen hat die Bedenken von Patienten zu Propofol zu zerstreuen, oder ist es nach wie vor das gleiche?


    Dr. Shafer: Er könnte geholfen haben, aber nur wenig. An dem Freitag, an dem Paul White aussagte habe ich im Allen Pavillion gearbeitet, ein örtliches Krankenhaus, was von der Columbia University betrieben wird und eine einkommensschwache Gegend von Manhatten und der Bronx versorgt Ich versorgte einen älteren Mann, der fragte, welches Medikament er bekomme. Ich sagte ihm "Propofol". Wie gewohnt fragte er, ob das das Medikament sei, was Michael Jackson umgebracht habe. Ich sagte ihm, Propofol hat Michael Jackson nicht umgebracht, Conrad Murray hat Michael Jackson umgebracht. Ich sagte ihm auch, dass Propofol ein sehr sicheres Medikament sei. Er sagte "ich hörte das im Fernsehen einen Arzt sagen, aber ich glaube ihm nicht." Ich sagte ihm, dass ich der Doktor im Fernsehen war. Er fand das lächerlich: Der Arzt im blauen OP.Kittel, mit der OP Maske auf, mit einem Stethoskop um den Hals, der in dieser Klinik für Arme arbeitete, sollte der berühmte Arzt aus dem Fernsehen sein? "Ja, ja - natürlich!", sagte er. Er glaubte mir nicht eine Sekunde lang, durch meinen "Witz", dass ich der Doktor aus dem Fernseher sei, war er beruhigt und alles ging gut.


    MJJC: Kann man von Ptopofol abhängig oder süchtig werden? Wenn ja, welche Art Abhängigkeit ist es, körperlich oder psychisch?


    Dr. Shafer: Es gibt dazu nicht viele Daten, denn Propofol muss intravenös gegeben werden, und es brennt, was von einem Missbrauch abhält. Aber es gab eine Anzahl von Todesfällen von Anästhesisten und anderem medizinischen Personal durch den Missbrach von Propofol. Dadurch bin ich einigermaßen überzeugt, dass es abhängig macht.


    MJJC: Warum kommt jemand überhaupt auf die Idee, Propofol als Einschlafhilfe zu benutzen? Es wird nur für Operationen eingesetzt, warum würde überhaupt jemand vorschlagen, es jemanden zu geben, damit er schlafen kann?


    Dr. Shafer: Die Art der Wirkung von Propofol ist die gleiche wie von Medikamenten wie Ambien, die normalerweise benutzt werden, um ein Einschlafen zu erreichen. Das ist durchaus eine Frage für die Forschung. Aber es sollte nie in die Praxis umgesetzt werden, bis es dazu Studien aus angemessenen Forschungsprojekten gibt. Wenn diese Arbeiten durchgeführt sind, sollte es nur bei angemessener Dokumentation und den richtigen Vorsichtsmassnahmen angewendet werden.


    MJJC: Wollen die Pharmakonzerne, die Propofol produzieren Propofol als Einschlafhilfe testen? Denken sie es wird dazu, dass Propofol zum Schlafen benutzt werden kann, mehr Forschungen geben?


    Dr. Shafer: Ja zu beiden Fragen.


    MJJC: Was sind die bekannten Langzeiteffekte von Propofol bei längerer Anwendung, auf das Nervensystem und das Gehirn?


    Dr. Shafer: Nicht viele, denn es wird nur selten über längere Zeit angewendet. Ich konnte einen Bericht finden über einen Patienten, der Propofol für 51 Tage in der Intensiv Medizin erhielt. Das ist aus dem Fazit des Artikels: "Laut unserer Kenntnis repräsentiert dieser Bericht die erste Dokumentation über den Langzeitgebrauch zur Sedation mit Propofol einer künstlich beatmeten schwangeren Patientin und die längste Anwendung einer Propofol Infusion, die in der medizinischen Literatur dokumentiert ist. Propofol wurde über 51 Tage angewendet, ohne dokumentierte Ereignisse zum Nachteil für die Mutter." (Tajchman SK, Bruno JJ. Prolonged propofol use in a critically ill pregnant patient. Ann Pharmacother. 2010;44:2018-22)


    Der Patient wurde über mehrere Tage vom Propofol entwöhnt ohne nachteilige Folgewirkungen. Es sieht also so aus, als ob ein Gebrauch von Propofol über 2 Monate keine länger andauernden Folgeschäden mit sich bringt, zumindest wenn man von diesem Beispiel ausgeht, und von dem Umstand, dass Michael Jackson auch weiter "funktionierte" bei den Proben. Aber das sind nur zwei Daten. Es muss mehr Nachforschung durchgeführt werden wenn man einen Langzeit-Propofol Gebrauch in Erwägung zieht.


    MJJC: Ermöglicht Propofol einen erholsamen Schlaf? Die Experten haben sich da gegenseitig widersprochen.


    Dr: Shafer: Die Widersprüche deuten auf den Stand der Wissenschaft hin. Ich erhielt eine Propofol Narkose vor einem Jahr, und ich gab Propofol an tausende Patienten. Es gibt oft das Gefühl, dass man gut geschlafen hat, wenn man nach der Propofol Narkose aufwacht.
    Studien sagen jedoch, dass der Propofolschlaf sich vom normalen Schlaf unterscheidet und dass er nicht erholsam ist, so wie ein normaler Schlaf erholsam ist. Zum Beispiel sind Träume wichtig für die Hirnfunktion. Patienten träumen mit Propofol nicht, außer in der Zeit, wo sie aufwachen. Ich interpretiere es so, dass Propofol ok. sein könnte, um einen Patienten zum Schlafen zu bringen, aber einen Patienten unter Propofol zu halten während des Schlafs (wie teilweise in der Intensiv Medizin) enthält dem Patienten wahrscheinlich einen erholsamen Schlaf vor.


    MJJC: Stimmen sie zu, dass Propofol als kontrollierte Substanz registriert/klassifiziert sein sollte?


    Dr. Shafer: Nein, das könnte Patienten verletzen. In Notfällen benötigen wir Propofol sofort und in großer Menge. Ich bin dagegen, dass man Ärzten Hürden in den Weg stellt, wenn es um die Patientenfürsorge geht, es sei denn es hätte einen deutlichen Nutzen. Conrad Murray hätte trotzdem Propofol für Michael Jackson bekommen können, denn Ärzte können kontrollierte Substanzen bestellen. Da auch der meiste Propofol Missbrauch bei Ärzten zu finden ist, würde eine Kontrolle nicht die Möglichkeit des Missbrauchs durch Ärzte einschränken. Es würde nur ihre Möglichkeiten beeinträchtigen, sich um Notfallpatienten zu kümmern.
    Das war auch Thema in einer Ausgabe von Anesthesia & Analgesia. Hier das Cover dieser Ausgabe: http://www.aaeditor.org/HWP/Covers/0710.cover.jpg.
    ~~~~~~~


    Fortsetzung folgt...

  • Ich versorgte einen älteren Mann, der fragte, welches Medikament er bekomme. Ich sagte ihm "Propofol". Wie gewohnt fragte er, ob das das Medikament sei, was Michael Jackson umgebracht habe. Ich sagte ihm, Propofol hat Michael Jackson nicht umgebracht, Conrad Murray hat Michael Jackson umgebracht. Ich sagte ihm auch, dass Propofol ein sehr sicheres Medikament sei. Er sagte "ich hörte das im Fernsehen einen Arzt sagen, aber ich glaube ihm nicht." Ich sagte ihm, dass ich der Doktor im Fernsehen war. Er fand das lächerlich: Der Arzt im blauen OP.Kittel, mit der OP Maske auf, mit einem Stethoskop um den Hals, der in dieser Klinik für Arme arbeitete, sollte der berühmte Arzt aus dem Fernsehen sein? "Ja, ja - natürlich!", sagte er. Er glaubte mir nicht eine Sekunde lang, durch meinen "Witz", dass ich der Doktor aus dem Fernseher sei, war er beruhigt und alles ging gut.


    Wie süß ist das denn :wolke1: Dr. Shafer macht "Witze" mit Patienten, kurz vor einer OP :ablach::dudu::lachen:
    Einen Penny für seine Gedanken, die er da hatte :kicher:

    Jeder Tag an dem Dich jemand liebt ist ein schöner Tag!

    Ich liebe Dich!!!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil (und weiß Bescheid)

  • Zitat

    Wie gewohnt fragte er, ob das das Medikament sei, was Michael Jackson umgebracht habe.


    Wie gewohnt ..... :bettel:
    Das ist leider auch etwas was für immer (zumindestens für eine lange Zeit, denke ich) mit der Erinnerung an MICHAEL verbunden bleiben wird. :stuhl:



    :danke: an die fleißigen Übersetzerinnen!! :ilem:

    ____________
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    "When people's minds are clouded by anger or hatred, no angel can reach them". ~Michael Jackson~

  • :gruß: jackie hat mir den rest geschickt, hab schon mal angefangen, zu übersetzen, der rest kommt noch :kiss:

    Part 3 Teil 1


    MJJC: Denken Sie, dass die Vereinigung der Anästhesisten jetzt sorgfältiger damit umgehen wird, wie sie sich für Propofol einsetzt und wie sie Ärzte im Umgang damit besser schult?


    Dr. Steven Shafer: Wir nehmen das bereits sehr ernst. Wir sind dabei, den sicheren Umgang mit Sedativa bei unseren Kollegen zu schulen. Und das werden wir weiter tun. Vielleicht werden sie dadurch empfänglicher für die Wichtigkeit sicherer Anwendung von Sedativa. Doch bei Ärzten, für die das Wohl des Patienten nicht an erster Stelle steht, können wir nichts tun.


    MJJC: Glauben Sie, dass die Vereinigung der Mediziner, was die Verschreibung von Medikamenten an mächtige reiche Persönlichkeiten und das Fehlverhalten eines Arztes angeht, aus Michaels Tod gelernt hat?


    Dr. Steven Shafer: Absolut. Ich sagte das bereits. Es ist mir bewusst, da ich es gelegentlich in meiner Praxis erlebe. Ärzte dienen ihren Patienten, indem sie wie Ärzte handeln. Das ist eine Botschaft sowohl an Ärzte als auch an Patienten.


    MJJC: Können Sie den „Propofol-Lutscher“ ein wenig mehr erklären?


    Dr. Steven Shafer: Vom Magen absorbiertes Propofol erreicht nie das Gehirn, weil es vollständig von der Leber aufgenommen wird. Die Blutversorgung zum Mund und zum Ösophagus (Speiseröhre) geht jedoch nicht direkt zur Leber. Stattdessen geht sie zum Herzen und von da aus überall hin, auch zum Gehirn. Ein Propofol-Lutscher würde Propofol in den venösen Blutkreislauf bringen und von da aus zum Gehirn. Paul White und ich haben darüber in einer Pause vor seiner Zeugenaussage gesprochen. Es ist eine vertretbare Idee, vorausgesetzt es handelt sich hierbei um eine angemessen kontrollierte Dosis.


    Sollte dieser Lutscher je zur Verfügung stehen, würde ich meine Haltung, Propofol als Betäubungsmittel anzusehen, überdenken. Meine derzeitige Meinung wird stark durch die Tatsache beeinflusst, dass es nur wirkt, wenn es intravenös verabreicht wird und das brennt wirklich!


    MJJC: Wie schmeckt Propofol?


    Dr. Steven Shafer: Es hat die Konsistenz entrahmter Milch und schmeckt wie ein sehr medizinisches Salatdressing.


    MJJC: Der Versuch mit Propofol bei Beagles, der von der Verteidigung in Auftrag gegeben wurde, hat PETA und viele Fans verärgert. Wir erwarten von Ihnen keine direkten Informationen über das Beagle-Experiment, aber da Menschen durch das Trinken von Propofol nicht beeinträchtigt werden, ist es da sicher, anzunehmen, dass den Beagles kein Schaden zugefügt wurde?


    Dr. Steven Shafer: Ich denke, es ist sehr unwahrscheinlich, dass es den Beagles geschadet hat. Das Trinken von Propofol sollte keine Auswirkungen haben. Ich fühle mich jedoch unbehaglich, dass weder das Protokoll des Experiments, noch dessen Resultate dem Gericht vorgelegt wurden. Ich denke, wenn Tiere oder Menschen bei Prozessen eine Rolle spielen, besteht eine moralische Verpflichtung, diese Forschung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und sie dem Stand der Erkenntnisse hinzufügen. Die Erweiterung von Wissen ist die moralische Rechtfertigung für Forschung. Ich habe meine Humanstudie aufgeschrieben, um sie zu publizieren, ich bat Dr. White sie zu prüfen und übergab sie dann der Verteidigung. Ich finde, sie hätten das gleiche mit ihrer Beagle-Studie tun müssen.


    MJJC: Wir haben von der Theorie über manche Benzos, die MJ von Dr. Murray bekommen hat, gehört. Sie können Medikamentenabhängigen verabreicht werden und ihnen helfen, ihre Abhängigkeit von anderen Medikamenten wie Demerol loszuwerden. Ist das wahr? Können Sie uns darüber etwas sagen?


    Dr. Steven Shafer: Es gibt eine Technik der schnellen Entgiftung, die erforderlich macht, dass der Patient für mehrere Stunden, sogar Tage, unter Narkose und pharmakologische Gegenopiate, „Opiat-Antagonisten“ gesetzt wird, Medikamente, die die Wirkungen von Demerol und ähnlichen Medikamenten chemisch blockieren. Dies ist umstritten, doch bei manchen Patienten funktioniert es wohl.


    ... kommt noch was...

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    Mit jedem Kind, das dir begegnet, ertappst du Gott auf frischer Tat.
    Martin Luther
    If I had a single flower for every time I think about you, I could walk forever in my garden. ~Claudia Ghandi

  • Fragen über Demerol


    MJJC: War die Dosis Demerol, die Dr. Klein Michael gab, normal oder war sie zu hoch?


    Dr. Steven Shafer: Das kann ich nicht beantworten, ohne zu wissen, warum Demerol gegeben wurde. Dr. Klein hat beim Prozess nicht ausgesagt. Es behagt mir nicht, eine Meinung ohne weitere Informationen abzugeben.


    MJJC: Ändert sich Ihre Antwort, wenn sie MJs Geschichte (Verbrennungsopfer) mit diesem Medikament in Betracht ziehen? Glauben Sie, es war übermäßig?


    Dr. Steven Shafer: Noch einmal, es tut mir leid, aber ich möchte keine Meinung abgeben, ohne zu wissen, warum Dr. Klein Demerol verabreicht hat. Wahrscheinlich spiegelt das meine Vorsicht als Chefredakteur einer medizinischen Fachzeitschrift wider. Redakteure medizinischer Fachzeitschriften sind zurückhaltend darin, eine öffentliche Meinung abzugeben, es sei denn, sie sind sich sicher, die Fakten zu verstehen.


    MJJC: Verschlimmert Demerol durch seine Nebenwirkungen Ihrer Meinung nach Schlafstörungen? Spielte es bei Michaels physischer und mentaler Gesundheit eine Rolle? Was wäre die beste Behandlung bei Michaels Schlafproblemen gewesen?


    Dr. Steven Shafer: Das sind drei Fragen auf einmal, ich werde sie der Reihe nach beantworten:


    Der chemische Name von Demerol in den USA ist „Meperidin“. In vielen Ländern ist es unter dem Namen Pethidin bekannt. Meperidin besitzt einen Metaboliten, Normeperidin, ein Stimulans des Zentralnervensystems. Als Stimulans des Zentralnervensystems würde ich erwarten, dass es Schlafstörungen verschlimmert.


    Die Gerichtsmedizin untersuchte sowohl Blut als auch Urin auf Meperidin (Demerol) und Normeperidin. Keines von beiden wurde gefunden. Also spielt Meperidin beim Tod von Michael Jackson am 25. Juni 2009 keine Rolle. Doch Sie haben eine allgemeinere Frage darüber gestellt, ob „Demerol eine Rolle in der physischen und mentalen Gesundheit von Michael gespielt hat“. Das ist eine gute Frage und ich muss mich nochmals entschuldigen, diese Frage nicht zu beantworten. Ich habe Dr. Klein medizinische Aufzeichnungen nicht gelesen und keine detaillierte Erklärung über Michael Jacksons Behandlung gehört. Es ist mir unangenehm ohne diese Informationen Spekulationen anzustellen.


    Schlafstörungen sind sehr komplex und sie zu behandeln obliegt einer besonderen medizinischen Branche. Meinem Verständnis nach kann jedes Medikament, das den Level des Bewusstseins beeinflusst, Schlafstörungen verschlimmern. Hier gibt es eine gute Beschreibung von Schlafstörungen und deren Behandlung:
    http://www.sleepfoundation.org/artic...s-and-insomnia


    Fragen über Lorazepam, Flumazenil und Ephedrin


    MJJC: Könnte das freie Lorazepam, das im Mageninhalt festgestellt wurde, durch Magenblutungen, die bei der CPR entstanden sind, erklärt werden oder vielleicht sogar durch versehendliches Vermischen mit angrenzendem Blut während der Obduktion (wie es der Gerichtsmediziner Dr. Rogers in der Voranhörung annahm, dies jedoch während des Prozesses nicht wiederholte)?


    Dr. Steven Shafer: Vielleicht. Man würde freies Lorazepam einfach erwarten, weil man von Molekülen, wie die von Lorazepam, erwartet, dass sie die Blutschranke überschreiten und über das Blut in den Magen gelangen, so wie sie in jedes Gewebe eindringen. So kamen Lidocain und Propofol in den Magen. Bei Lorazepam sollte es sich genauso verhalten haben.


    Zusätzlich wurde das Enzym Beta-Glucoronidase von der Magenwand an die Magenflüssigkeit abgegeben.


    MJJC: Gibt es einen Grund für die Verabreichung von Flumazenil, außer dass damit die Wirkung der Benzodiazepine umgekehrt werden sollte (in dem Fall die von Lorazepam)?


    Dr. Steven Shafer: Nein.


    MJJC: Macht es Sinn, einem Patienten Flumazenil zu geben, der laut Dr. Murray zunächst nur 4 mg Lorazepam bekommen hat?


    Dr. Steven Shafer: Der kritischste Teil jeder Wiederbelebung besteht darin, den Lungen des Patienten Luft zu- und wieder abzuführen. Das Problem mit der Gabe von Flumazenil liegt darin, dass es Dr. Murray von der kritischen Aufgabe ablenkte, Michael Jacksons Lungen Luft zu- und wieder abzuführen. Wenn mehrere Leute an der Wiederbelebung beteiligt gewesen wären, dann hätte die Gabe von Flumazenil Sinn gemacht. Da Conrad Murray aber alleine war, war eine Unterbrechung, die länger als Sekunden dauerte, zu lange.


    MJJC: Können Sie Ihre Überlegungen zu dem Lorazepam-Level genauer erklären?


    Dr. Steven Shafer: Ich werde, so gut es geht, antworten, aber ich weiß nicht, was Sie genau wissen wollen. Die Lorazepam-Levels waren hoch genug, dass Sie und ich davon sehr schläfrig geworden wären. Patienten entwickeln jedoch eine Toleranz gegenüber Lorazepam und ähnlichen Medikamenten (den Benzodiazepinen). Da Michael Jackson eine ziemlich hohe Konzentration hatte und es laut Conrad Murray nicht genug war, um ihn zum Schlafen zu bringen, musste er eine Toleranz entwickelt haben.
    Die Verteidigung wollte Michael Jacksons Tod auch zum Teil der oralen Einnahme von Lorazepam zuschreiben. Das Problem bei dieser Theorie liegt darin, dass die Menge an Lorazepam, die in Michael Jacksons Magen gefunden wurde, nur minimal war. Um diese winzige Menge zu erklären, behauptete die Verteidigung, Michael Jackson habe fünf Stunden vor seinem Tod Lorazepam geschluckt. Wenn das wahr wäre, hätte die Lorazepam-Konzentration genau zu dem Zeitpunkt ihren Höhepunkt erreicht, an dem Murray behauptet, Jackson habe nach mehr Medikamenten verlangt, um einzuschlafen. Also macht dieses Argument keinen Sinn.


    MJJC: Laut Obduktionsbericht wurde in Michaels Körper Ephedrin gefunden. Das ist ein Medikament, das Schlafstörungen verschlimmert. Wie passt Ephedrin zu Benzos und zu Propofol, könnte es die Wirkung solcher Medikamente unterdrücken?


    Dr. Steven Shafer: Im Zimmer war ein Röhrchen mit Kapseln, die aus Ephedrin, Koffein und Aspirin bestanden. Ephedrin wird manchmal bei der Wiederbelebung benutzt. Da in Michael Jacksons Obduktionsurin, wie auch in dem Urin vom Tatort, Ephedrin gefunden wurde, würde ich annehmen, dass das Ephedrin aus einer oralen Gabe stammt und nicht aus einer Gabe während der Wiederbelebung.


    Ephedrin kann die Wirkung von Propofol und Benzodiazepinen auf den Blutdruck und den Herzschlag reduzieren. Dauernde Ephedrin-Einnahme kann Schlafstörungen verschlimmern.
    Fragen über medizinische Forschung im Allgemeinen


    ... den rest mach ich noch, ist nicht mehr viel :hkuss:

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  • ... und der rest :Tova:


    MJJC: Richter Pastor sagte von Murray, er habe Michael Jackson teilweise zu einem „wissenschaftlichen Experiment“ gemacht. Dies könnte bei Patienten leider dazu führen, dass sie sich bei klinischen Tests, in denen es um medizinische oder wissenschaftliche Forschung geht, unwohl fühlen und nicht mehr daran teilnehmen wollen. Können Sie die wichtige Schnittmenge zwischen der wissenschaftlichen Forschung und der klinischen Praxis eines Arztes erklären?


    Dr. Steven Shafer: Ich habe dutzende klinischer Tests durchgeführt. Ich denke nicht, dass dies einen negativen Effekt auf das Anwerben von Patienten zu klinischen Tests haben wird, weil dieses „Experiment“ keinerlei Ähnlichkeit mit einer wissenschaftlichen Studie hat. Ich glaube „Experiment“ ist die angemessene Bezeichnung, weil es richtigerweise impliziert, dass Conrad Murray keine Ahnung darüber hatte, was er Tag für Tag nach der Gabe von Propofol vorfinden würde. Also war die ein Experiment, das er jeden Tag durchführte, um zu sehen, wie Michael Jackson darauf reagieren würde. Ich denke jedoch, dass niemand dieses Experiment mit einem ordnungsgemäß durchgeführten wissenschaftlichen Experiment verwechseln würde.


    Die Frage, die Sie nach den Schnittpunkten zwischen und klinischer Praxis und Forschung gestellt haben, ist die bedeutendere Frage. Sie ist sehr wichtig und Gott sei Dank eine, der man sehr genau nachgehen sollte. Die Frage geht zurück auf den Nürnberger Kodex, der den Nürnberger Prozessen folgte, bei dem Nazi-Ärzte für Gräueltaten Ende des Zweiten Weltkriegs schuldig gesprochen wurden. Darüber können Sie einen tollen Bericht bei Wikipedia finden. Er wurde vom Belmont Report aktualisiert, der 1978 herausgegeben wurde. Auch darüber gibt es einen tollen Bericht bei Wikipedia. Wie im Belmont Report gesagt wird, unterscheidet sich „Forschung“ von klinischer Praxis insofern, dass es in der Forschung eine systemische Untersuchung gibt, die darauf abzielt, zu verallgemeinerndes Wissen zu erzeugen. „Systematisch“ heißt, dass der Forscher bewusst Daten sammelt, um Fragen zu beantworten. „Zu verallgemeinerndes Wissen“ bedeutet, dass der Forscher daran glaubt, dass die Informationen, die er gesammelt hat, nützlich für andere sein werden, er zielt darauf ab, Wissen „allgemein zugänglich“ zu machen, gewöhnlich dadurch, dass er es veröffentlicht. Wenn Sie nach „Anästhesie und Analgesie Richtlinien in institutionellen Prüfungskommissionen, Genehmigungen und Einverständniserklärungen für Forschung“ googlen, werden Sie einen Bericht finden, den ich im März zu diesem Thema geschrieben habe.


    Fragen über Schlafstörungen


    MJJC: Jahrzehnte, in denen Lügen, Verleumdungen, Betrügereien und unmenschliches Verhalten durch die Medien und Irrmeinungen der Öffentlichkeit Michael großes Leid, Schmerz und Ängste verursacht haben, resultierten letztendlich in Schlafstörungen. Wir wissen, dass Propofol nicht die Antwort darauf war, doch was denken Sie, hätte er medizinisch dagegen tun sollen?


    Dr. Steven Shafer: Er hätte in die Obhut eines Schlafspezialisten gehört. Er hatte ein schreckliches Leiden, eines, das nach einem Experten verlangt.
    MJJC: Glauben Sie, dass Meditation, über die Murray bei der Polizei sprach, hätte Michael wirklich helfen können, einzuschlafen?


    Dr. Steven Shafer: Vielleicht. Conrad Murray erwähnte beides: Propofol und Lorazepam. Beide sind Sedativa, die den gleichen Rezeptor im Körper ansprechen, den „GABA“ Rezeptor. Die meisten Schlafmittel sprechen auch diesen GABA Rezeptor an, außer Antihistame (wie beispielsweise Benedryl) und Melatonin. Also würde ich von diesen Medikamenten erwarten, dass sie Schlaf einleiten können. Aber sie sind nicht geeignet, dauerhaften Schlaf zu bringen, da diese Mittel einige Hirnfunktionen stören, die für den Schlaf notwendig sind, damit dieser Schlaf „stärkend“ ist, das Gehirn also auffrischt.


    Letzte Bemerkungen


    MJJC: Gibt es irgendetwas, das Sie den Mitgliedern der MJJ Community oder den Fans im Allgemeinen sagen möchten?


    Dr. Steven Shafer: Jetzt, da eure Fragen über den tragischen Tod Michael Jacksons beantwortet sind, möchte ich euch dazu ermutigen, das beiseite zu legen. Conrad Murray wurde verurteilt. Wir besitzen nun ein angemessenes Verständnis darüber, was geschehen ist. Nun ist es Zeit, zu den Bindungen zurückzukehren, die die MJJ Community in erster Linie zusammengeführt haben: Feiert Michael Jacksons Leben, sein Botschaft und seine Musik.


    Es hat mir gefallen, auf eure Fragen einzugehen und hoffe, die Antworten sind für die MJJ Community hilfreich.


    Mit besten Grüßen
    Steve Shafer

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  • Danke fürs Übersetzen, das muss ja echt eine Wahnsinnsarbeit gewesen sein! :hkuss:


    Ich habe jetzt wieder mal ein Problem mit den Mengenangaben... :rotwerd:
    Ich weiß, das wurde im Prozess schon durchgekaut, aber ich habe die genauen Zahlen wieder vergessen... :rotwerd:


    Also, Murray hat behauptet, er hätte Michael 25 mg Propofol gegeben, stimmt's?
    Shafer spricht davon, dass die Urinwerte auf 2000 mg hinweisen...
    Und dann sagt er, dass Michael während einer 100 ml-Infusion starb...
    Mit den verschiedenen Einheiten komme ich immer durcheinander...


    Also ist jetzt Shafers Theorie, dass Michael 2000 mg bekommen hat?
    War das auch das, was er vor Gericht aussagte? :was:

  • Also, Murray hat behauptet, er hätte Michael 25 mg Propofol gegeben, stimmt's?
    Shafer spricht davon, dass die Urinwerte auf 2000 mg hinweisen...
    Und dann sagt er, dass Michael während einer 100 ml-Infusion starb...
    Mit den verschiedenen Einheiten komme ich immer durcheinander...


    Also ist jetzt Shafers Theorie, dass Michael 2000 mg bekommen hat?
    War das auch das, was er vor Gericht aussagte? :was:


    Alles richtig Fleur :victory:
    Man kann also nach Shafer davon ausgehen, dass Michael die erste 100ml Flasche (1000mg) überlebt hat und Murray dann noch eine zweite angelegt hat, damit Michael ja nicht wach wird.
    So erklärt sich für mich auch das Auffinden von leeren Flaschen.
    Und ja, Dr. Shafer hat auch vor Gericht ausgesagt, dass die Wert auf eine Gabe von 2000mg hinweisen.
    Die Werte waren ja u.a. auch ein Grund, warum er überzeugt ist, dass Michael es nicht selber tat - und das unbedingt ein IV lief.

    Jeder Tag an dem Dich jemand liebt ist ein schöner Tag!

    Ich liebe Dich!!!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil (und weiß Bescheid)

  • erst einmal ein dickes :danke: an die übersetzerinnen - es ist einfach gut und komfortabel, diese wichtigen aussagen noch einmal in der muttersprache zu lesen. ihr seid wirklich die größten :gruppenk: !!! und das auch noch an den feiertagen... wahnsinn :ilem: .


    Es hat mir gefallen, auf eure Fragen einzugehen und hoffe, die Antworten sind für die MJJ Community hilfreich.


    das haut mich jetzt vollends aus den socken :umfall: !!! was für ein mensch!!!! :glupschi: er opfert zeit und damit geld, um wichtige und sinnvolle szenarien für den prozess zu erstellen, stellt penibel alle szenarien zusammen, er war 6 tage im zeugenstand und voll konzentriert, obwohl sein vater starb :snüf:, und hat auch dafür keine knete bekommen. jetzt gibt er einer fan-community auch noch so ein ausführliches interview und scheint auch das wirklich gern getan zu haben. gäbe es nur mehr solcher menschen :bettel: !


    Nun ist es Zeit, zu den Bindungen zurückzukehren, die die MJJ Community in erster Linie zusammengeführt haben: Feiert Michael Jacksons Leben, sein Botschaft und seine Musik.


    :wimmer: da hat doch wieder jemand ganz genau verstanden, was das mysterium um michael ist. danke, doktor shafer!!!! :huldig:

    kerzen.jpg


    2021 hast Du uns für immer verlassen - trotzdem wirst Du Teil dieser Gemeinschaft bleiben. R.I.P. liebe Titania

  • Zitat

    Dr. Klein hat beim Prozess nicht ausgesagt. Es behagt mir nicht, eine Meinung ohne weitere Informationen abzugeben.

    das hier ist auch etwas, was mir an shafer besonders gut gefällt und auch im prozess schon sehr gefiel: er hält sich absolut NUR an fakten und schwafelt nicht rum, zu themen, über die er nicht genügend weiß, gibt er nicht einmal andeutungsweise antwort, er spekuliert nicht und beantwortet tatsächlich nur fragen, die er auch wirklich hieb und stichfest beantworten kann, fragen, die er ohne spekulatius beantworten kann... spekulationen hatten wir in michaels fall nämlich weiß gott schon genug... ich bin sehr froh, dass dr. shafer nicht in diese schiene abgedriftet ist, weder während noch nach dem prozess... hut ab vor diesem mann :daumen: :daumen: :daumen:

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