Sturm "Niklas" wird zum Orkan ~ Sturmtief "Niklas" wütet über Deutschland ~

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  • Mitten in einem Wohnviertel in München Sendling versperrt ein entwurzelter Baum den Bürgersteig.


    Sturm "Niklas" wird zum Orkan: Bahnverkehr in NRW steht still


    Aktualisiert am 31. März 2015, 21:46 Uhr


    Berlin (dpa) - Ausnahmezustand bei der Bahn, Orkan-Chaos auf den Straßen, mehrere Tote und Verletzte: Mit Böen von bis zu 192 Stundenkilometern ist Orkantief "Niklas" quer von Westen nach Osten über Deutschland gefegt.


    In Rheinland-Pfalz starben am Dienstag zwei Männer, als ein Baum auf ihr Fahrzeug krachte. In Sachsen-Anhalt erschlug eine Mauer einen Mann. Auch in Österreich und der Schweiz gab es zwei Unwettertote. "Niklas" sollte in der Nacht über den Nordosten abziehen.


    Auf der Schiene ging vielerorts nichts mehr. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stand der Nahverkehr still, am Abend auch in Mecklenburg-Vorpommern. In Deutschlands größtem Bundesland Bayern wurde der Fernverkehr am Nachmittag komplett eingestellt. Anderswo rollten die Züge mit gedrosseltem Tempo. "Der Orkan Niklas hat die Bahn mit voller Wucht getroffen", sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß. "Wichtig ist, dass wir zum Osterreiseverkehr ab Donnerstag wieder alles in Schuss haben."


    Bundesweit waren Polizisten und Feuerwehrleute im Dauereinsatz. Häuser wurden beschädigt, Wind und umstürzende Bäume rissen Stromleitungen herunter. Auf Straßen und Autobahnen blockierten umgekippte Lastwagen und Anhänger den Verkehr. Im Fährverkehr zu den ostfriesischen Inseln kam es zu Einschränkungen. Schiffe fielen aus oder konnten erst später ablegen. Die Verbindung zwischen Cuxhaven und der Hochseeinsel Helgoland wurde komplett gestrichen.


    Probleme am Frankfurter Flughafen


    Probleme meldete auch Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt am Main. Am Abend sprach der Betreiber Fraport von 180 ausgefallenen Starts und Landungen.


    Bei den Regionalbahnen waren einzelne Strecken gesperrt. Der Münchner Hauptbahnhof wurde geräumt, weil Dachfenster herabzustürzen drohten. In der Nähe von Osnabrück (Niedersachsen) kippten mehrere entwurzelte Bäume auf einen Intercity mit etwa 350 Menschen an Bord. Verletzt wurde nach Angaben der Bundespolizei niemand.


    Die Bahn versprach, sich um Fahrgäste zu kümmern, sollten diese an Bahnhöfen stranden. "Wir versuchen auch Übernachtungsmöglichkeiten bereitzustellen, für diejenigen, die gar nicht mehr wegkommen", sagte Stauß. In den Bahnhöfen Hannover und Bremen wurden Züge für die Nacht praktisch zu Hotels umfunktioniert.


    Fünf Menschen sterben


    In Sachsen-Anhalt wurde laut Polizei ein Hausbesitzer aus Groß Santersleben vor seiner Haustür unter einer umstürzenden Betonmauer begraben. In der Nähe von Montabaur im Westerwald stürzte ein Baum auf ein Dienstfahrzeug der Straßenmeisterei Bad Ems, die beiden 21 und 23 Jahre alten Insassen wurden tot geborgen.


    Im österreichischen Mauthausen starb ein Mann, der während des Sturms seine Terrassenüberdachung sichern wollte. Dabei stürzte er von der Leiter und zog sich tödliche Kopfverletzungen zu, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete. In der Schweiz ist im Sturm ein 75-jähriger Autofahrer ums Leben gekommen. Er war laut Polizei unweit der deutsch-schweizerischen Grenze unterwegs, als ein Baum auf sein Fahrzeug krachte. Der Mann starb noch an der Unfallstelle.


    Mehrere zehntausend Haushalte in Bayern blieben ohne Strom; für tausend Haushalte sollte der Zustand über Nacht anhalten, so der Versorger Bayernwerk AG. Auch in Sachsen blieben zeitweise bis zu 15 000 Kunden ohne Elektrizität. In mehreren Bundesländern wurden Windkraftanlagen ausgeschaltet. Zoos machten ihre Pforten dicht. In Hamburg blieb der Dom mit seinen Karussells geschlossen.


    Bei Hagen in Nordrhein-Westfalen riss der Sturm ein Baugerüst von der Lennetalbrücke (A45) ab. Zwei Arbeiter, die in 20 Metern Höhe mit Schweißarbeiten beschäftigt waren, fielen in die Tiefe und verletzten sich schwer. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sagte: "Kaum ist der eine Baum aufgeräumt, stürzt der nächste um."


    Es sei einer der stärksten Stürme der vergangenen Jahre, sagte Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Am heftigsten tobte "Niklas" auf Deutschlands höchstem Berg, der für die Öffentlichkeit gesperrten Zugspitze (2962 Meter) in den Alpen, mit Böen von 192 Stundenkilometern. Der Spitzenwert im Tiefland wurde laut DWD bis zum frühen Abend mit 140 Stundenkilometern erreicht. Auch am Mittwoch werde es windig bis stürmig - "das Gröbste ist dann aber vorbei", sagte DWD-Sprecher Kirchhübel.


    Laut DWD wird das Osterfest in diesem Jahr ungemütlich nass-kalt. Nach dem Abzug von "Niklas" erreicht Polarluft aus dem Norden Deutschland. Am Sonntag und Montag soll das Wetter bei 2 bis 13 Grad und häufigen Schauern nicht gerade nach draußen locken.


    http://www.gmx.net/magazine/pa…tschland-verkehr-30546806

  • Osterurlauber: Das Verkehrschaos ist vorprogrammiert


    Aktualisiert am 01. April 2015, 12:31 Uhr


    Nach dem Wetterchaos durch Orkantief "Niklas" beruhigt sich die Lage für die Bahn allmählich wieder. Doch jetzt steht das Osterwochenende vor der Tür. Da kommen auf Osterurlauber auch auf der Straße neue Probleme zu.


    Die deutsche Bahn musste gestern massive Einschränkungen wegen "Niklas" hinnehmen. Das Sturmtief wirkt sich weiter auf den Zugverkehr aus. Durch Schäden sind in Mecklenburg-Vorpommern noch einige Stecken im Regionalverkehr beeinträchtigt. Im Einzelnen geht es um folgende Verbindungen: Schwaan-Güstrow, Pasewalk-Uckermünde und Züge des Regionalexpress' 3, was auch Berliner und Brandenburger betrifft.


    In Sachsen-Anhalt ist die Strecke zwischen Magdeburg und Haldensleben noch gesperrt. Das behindert den Verkehr der Regionalbahn 36. In Niedersachsen haben derzeit vor allem die Züge für die Verbindungen Bremen-Hannover und Minden-Nienburg noch Schwierigkeiten. Da es darüber hinaus aber auch weiter zu Verspätungen und Zugausfällen kommen kann, sollten sich Zugreisende generell auf dem Laufenden halten.


    Bahn leidet noch unter Auswirkungen von "Niklas"


    In Nordrhein-Westfalen müssen sich Fahrgäste ebenfalls auf Probleme einstellen, auch wenn es hier keine akuten Brennpunkte gibt.


    Wegen der gesperrten Schiersteiner Brücke über die A643 zwischen Mainz-Mombach und und Wiesbaden-Äppelallee gibt es auch an Ostern für Urlauber aus Hessen und Rheinland-Pfalz Einschränkungen. Am Karfreitag fallen im Saarland zwischen 9 und 18 Uhr die Zugverbindungen zwischen Dillingen, über Niedtaldorf, nach Bouzonville aus.


    In Baden-Württemberg bestehen wegen "Niklas" noch Schwierigkeiten bei der Schwarzwaldbahn und der Dreiseenbahn. In Bayern herrschen weiter Behinderungen beim Münchner S-Bahnverkehr und im Werdenfelser Land, außerdem können im gesamten Bundesland Zugausfälle und Verspätungen auftreten.


    Autofahrer haben an Ostern nichts zu lachen


    Wer an Ostern auf den Straßenverkehr ausweichen will, wird auf Probleme stoßen. Mit Ausnahme von Hamburg haben in allen Bundesländern die Osterferien begonnen, dazu kommt der Wochenendpendler-Verkehr.


    Viele Urlauber werden in Richtung Süden unterwegs sein, bei schönem Wetter rechnet der ADAC aber auch mit lebhaftem Reiseverkehr Richtung Nord- und Ostsee. Die größte Staugefahr besteht am Donnerstagnachmittag und am Vormittag des Karfreitags, am Ostermontag wird es voll auf den Rückreiserouten.


    Die Staustrecken im Einzelnen:


    • Großräume Hamburg, Berlin, Köln, Stuttgart, München
    • A 1 Hamburg - Bremen - Dortmund - Köln
    • A 2 Berlin - Hannover - Dortmund
    • A 3 Oberhausen - Frankfurt - Würzburg - Nürnberg
    • A 4 Dresden - Erfurt - Kirchheimer Dreieck
    • A 5 Kassel - Frankfurt - Karlsruhe - Basel
    • A 6 Kaiserslautern - Mannheim - Heilbronn - Nürnberg
    • A 7 Hannover - Würzburg - Kempten - Füssen/Reutte
    • A 8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
    • A 9 Berlin - Nürnberg - München
    • A 10 Berliner Ring
    • A 61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
    • A 81 Stuttgart - Singen
    • A 93 Inntaldreieck - Kufstein
    • A 95/B 2 München - Garmisch-Partenkirchen
    • A 99 Umfahrung München


    In Österreich sollten alle Urlauber während der Verkehrsspitzenzeiten vor allem auf Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn sowie auf den Bundesstraßen in Tirol, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg mit Staus rechnen. In Italien wird es vor allem auf der Brennerroute zu Behinderungen kommen sowie auf den Südtiroler Urlauberstrecken.


    In der Schweiz drohen Staus auf der Gotthardroute, den Zufahrtsstrecken nach Graubünden, ins Berner Oberland, ins Wallis und in die Zentralschweiz. Wer in die Niederlande zur größten Freilandblumenschau zum Keukenhof fährt, sollte wegen möglicher Staus auf den Zufahrtsstraßen rechtzeitig anreisen. (cfl)


    http://www.gmx.net/magazine/re…-vorprogrammiert-30550068