Der Prozess: Druck auf den Angeklagten wird immer größer

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  • Prozess gegen Michael Jackson: Druck auf angeklagten Popstar wird immer größer
    Nun dürfen auch frühere Opfer gegen ihn aussagen


    Gegen Michael Jackson dürfen nun auch mutmaßliche frühere Opfer vor Gericht aussagen. Richter Rodney Melville gab am Montag einem entsprechenden Antrag von Bezirksstaatsanwalt Tom Sneddon statt. Sneddon kündigte an, er wolle fünf weitere Jugendliche in den Zeugenstand rufen, die nach eigenen Angaben von Jackson unsittlich berührt worden seien.


    Sneddon erklärte in Santa Maria, die neuen Vernehmungen würden die von der Verteidigung in Frage gestellte Glaubwürdigkeit des jetzigen Klägers stärken. Die fünf Buben seien zum Zeitpunkt ihres Kontakts mit Jackson zwischen zehn und 13 Jahre alt gewesen. Unter ihnen ist ein Zeuge, der bereits 1990 Missbrauchsvorwürfe gegen den Sänger erhoben hatte. Das Verfahren wurde jedoch nach einer Millionenzahlung Jacksons eingestellt.


    Nach Ansicht von Beobachtern könnte Melvilles Beschluss entscheidend für den weiteren Verlauf des Prozesses sein. "Wenn zwei oder drei Kinder das Gleiche sagen, steigen die Chancen für eine Verurteilung stark an", sagte ein Rechtsexperte dem TV-Sender Fox. Jacksons Verteidiger Thomas Mesereau hatte sich massiv gegen die Vernehmung mutmaßlicher früherer Opfer eingesetzt.


    Jackson bezeichnet sich als Opfer
    Am Wochenende hat sich Popstar Michael Jackson in einem Interview als Opfer einer Verschwörung bezeichnet. In dem einstündigen, im Internet veröffentlichten Gespräch mit dem Bürgerrechtler Jesse Jackson bezeichnete er sich ferner als "völlig unschuldig" in dem zur Zeit laufenden Prozess wegen Kindesmisshandlung. Er bat seine Fans in aller Welt, für ihn zu beten.


    Über die Art der Verschwörung gegen ihn machte er nur Andeutungen: Er sei einer von mehreren schwarzen Berühmtheiten, die grundlos beschuldigt worden seien. Der Popstar nannte in diesem Zusammenhang den früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela, Exboxweltmeister Muhammad Ali und andere. Auch Spekulationen, er sei nahezu bankrott, gehörten zu "den vielen Plänen, mich zu beschämen", sagte er. Nichts davon sei wahr. "Ich soll damit durch den Schmutz gezogen werden." Jackson deutete an, ein Ziel der Verschwörer könnte der Musikkatalog sein, den er besitze. Jackson besitzt unter anderem die Rechte an den Liedern der Beatles. "Es tobt ein großer Kampf darum, auch jetzt, da wir gerade sprechen", sagte Jackson.


    Verschwörung und Gebete
    Zum laufenden Prozess gegen ihn dürfe er infolge einer richterlichen Anordnung nichts sagen, erklärte Jackson. Er bat aber um Gebete und guten Willen. "Bitte seid geduldig, bleibt an meiner Seite und glaubt an mich weil ich völlig, völlig unschuldig bin", sagte Jackson. "Seid euch bitte im Klaren, dass eine große Verschwörung vor sich geht, während wir sprechen."


    Sturz beim Duschen, Blut beim Husten
    Der Popstar sagte, er habe seit einem Sturz in der Dusche schwere Schmerzen. Am 10. März war er in Pyjama-Hosen zu spät zum Prozess erschienen, weil er sich wegen der bei dem Sturz erlittenen Rückenschmerzen in einem Krankenhaus habe behandeln lassen müssen. Bei dem Sturz habe er eine schwere Lungenprellung erlitten und infolge der Verletzung Blut gehustet.


    Jackson sagte, er mache jetzt den Tiefpunkt seines Lebens durch. Der Höhepunkt sei 1982 der Erfolg mit dem Album "Thriller" geworden. Er habe eine Disco-Version von Tschaikowskys "Nussknacker-Suite" machen wollen, und das sei ihm wohl auch gelungen, sagte er mit Verweis auf die acht Grammy-Musikpreise, die er für "Thriller" bekommen habe. Das Album, ist das meistverkaufte der Popgeschichte.
    (apa/red)


    http://www.news.at/articles/0512/40/1079…n-druck-popstar