Beiträge von LittleSusie

    Erst einmal :danke: für die Übersetzung.

    Oliver: Ich finde es problematisch das ein Vater, Opfer von sexuellem Missbrauch... und zu wissen,dass Opfer von sexuellem Missbrauch, selbst oft zu Tätern werden .... Er hat sich selbst getötet, was ein interessanter Anhaltspunkt das sein kann....

    Reed: Wie wollen Sie das erklären?
    Oliver: Ich erkläre das nicht... ich frage nur nach, weil es für mich ernst anhört. Vielleicht müssten sie da noch andere schuldige Personen anschauen .... anstatt auf „Michaels Konto“ gehen??

    Seit ich das gelesen habe frage ich mich ob Robson vielleicht von seinem Vater missbraucht wurde und das alles auf Michael projiziert.:grübel:

    Gerade in SAT1 "Endlich Feierabend" wurde über die Doku berichtet, dort wurde behauptet, Robson und Safechuck hätten nach Michaels Tod 2009 ihre Aussagen zurück gezogen

    Ich hab das auch gesehen und gestutzt. Für mich ein Beweis, wie die Medien manipulieren. Eigentlich haben sie ja Recht es war nach 2009, aber sie lassen es so aussehen als wäre es direkt nach seinem Tod gewesen, indem sie die Betonung einfach auf 2009 legen. Im schriftlichen hätte man eine Satztrennung vorgenommen.


    Beispiel: Nach seinem Tod 2009, haben sie ihre Aussagen zurückgezogen.


    Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich meine?:dd: Für mich ist das ist ein journalistischer Schachzug, um etwas ganz anderes zu implizieren.


    „Stop in the name of love“:

    Diana Ross fordert Ende der Kritik an Michael Jackson

    Die Sängerin verteidigt den verstorbenen Popstar gegen die „Leaving Neverland“-Anschuldigungen und beschreibt ihn als „unglaublich großartige Kraft“.

    Michael Jackson and Diana Ross during 1981 American Music Awards at Shrine Auditorium in Los Angeles, California, United Stat

    Diana Ross fordert ein Ende der Abrechnung mit Michael Jackson und hat ihn gegen die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs aus der Dokumentation „Leaving Neverland“ verteidigt. Ross stellt sich hinter Jackson und beschreibt ihn als „unglaublich großartige Kraft“.Die Sängerin, die zu Lebzeiten Jacksons mit ihm auf einer Bühne stand und ihn viele Jahre kannte, verteidigte den 2009 verstorbenen „King of Pop“ auf Twitter. „Das ist es, was mir heute Morgen am Herzen liegt. Ich glaube und vertraue darauf, dass Michael Jackson eine unglaubliche Kraft für mich und viele andere war und ist.“


    „Stop in the name of love“

    Sie forderte die Leute auf, die Kritik an Jackson zu beenden und schrieb dazu „Stop in the name of love“ – ein Hinweis auf einen ihrer größten Hits mit den Supremes.


    Ross folgt mit ihrer Aussage damit auf Barbra Streisand, die Jackson vergangene Woche ebenfalls in Schutz nahm, wenn auch auf sehr fragwürdige Art und Weise. So gab sie unter anderem den Eltern der Kinder die Schuld daran und erklärte Michael Jacksons sexuelle Bedürfnisse für sakrosankt. Ihre vorschnellen Äußerungen hat die Künstlerin mittlerweile aber relativiert und sich bei den Opfern öffentlich entschuldigt.NEW YORK, NY - MAY 01:  Paris Jackson attends 'Rei Kawakubo/Comme des Garcons: Art Of The In-Between' Costume Institute Gala

    Die Pro- und Contra-Lager der Causa Michael Jackson werden auf beiden Seiten immer größer. Nachdem Jacksons Name und Musik mittlerweile aus einigen Radioprogrammen, einer „Simpsons“-Folge und einem Kindermuseum verbannt wurde, halten neben prominenten Stars wie Diana Ross und Barbra Sreisand auch viele Fans zu Jackson.


    https://www.rollingstone.de/st…-michael-jackson-1645709/


    "Rock and Roll Hall of Fame" ändert nichts

    26.03.2019

    Die Michael-Jackson-Schau in der "Rock and Roll Hall of Fame" bleibt unverändert, erklären die Betreiber der Ruhmeshalle in einem Statement.


    Die


    Die "Rock and Roll Hall of Fame" hält an Michael Jackson fest

    © Globe-Photos/imagecollect.com


    Mit der Doku "Leaving Neverland" geriet das Andenken des verstorbenen King of Pop, Michael Jackson (1958-2009), erneut gehörig ins Wanken. Doch trotz der Diskussionen, die der Film auslöste, hält die "Rock and Roll Hall of Fame" an dem US-Star fest. Das Museum in Cleveland wird die Ausstellung, die zu Ehren der Band The Jackson Five (1964-1989) von Michael Jackson selbst eingeweiht worden war, nicht verändern.

    Wie die "New York Post" nach einem Statement der Betreiber der Ruhmeshalle weiter meldet, trenne man den Künstler von der Kunst. Außerdem habe man Michael Jackson ausschließlich für seinen musikalischen Beitrag gewürdigt.


    "Michael Jackson wurde 1997 als Mitglied der Jackson Five und 2001 als Solokünstler in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen", heißt es in der Erklärung. "Wie bei allen unseren Neueinsteigern wurde Jackson für seine musikalischen Leistungen und Fähigkeiten sowie für seinen bedeutenden Einfluss auf den Rock & Roll ausgezeichnet und von einem vielfältigen Gremium von Historikern, Musikerkollegen und Musikindustrieexperten gewählt. Originale Kunstgegenstände und Erinnerungsstücke aus dem Leben und Wirken vieler Künstler sind in unseren Ausstellungen ausgestellt. Es gibt keine Pläne, etwas daran zu ändern."


    https://www.gala.de/lifestyle/…dert-nichts-22033392.html


    Den Rest des des Artikels erspare ich uns, da geht es nur darum wer Michael verbannt hat, bla...bla...bla.:raufen:

    Jackson-Gitarristin hält Missbrauchsvorwürfe für Geldmacherei



    Sie hält die durch die TV-Dokumentation „Leaving Neverland“ neuerlich aufgeflammten Vorwürfe wegen Kindesmissbrauchs für Geldmacherei.




    Innsbruck –

    Die Gitarristin Jennifer Batten, die von 1987 bis 1997 mit Michael Jackson tourte, hält die durch die TV-Dokumentation „Leaving Neverland“ neuerlich aufgeflammten Vorwürfe wegen Kindesmissbrauchs gegen Michael Jackson für versuchte Geldmacherei. Die Doku sei lediglich „Promotion“ für ein diesbezügliches Gerichtsverfahren, sagte sie im Gespräch mit der APA anlässlich eines Tirol-Besuches.


    Wade Robson, der in der Dokumentation als mittlerweile Erwachsener zu Wort kommt und schwere Vorwürfe gegen Jackson erhebt, hält sie für wenig glaubwürdig. „Wade Robson sagte damals, immerhin schon mit Mitte 20, dass Michael Jackson unschuldig ist“, merkte Batten an.

    „Aufgrund seines Alters würde ich annehmen, dass er zu diesem Zeitpunkt die Wahrheit sagte“, betonte sie. „Seine Karriere als Tänzer und Choreograf ist gescheitert“, beschrieb Batten seine jetzige Situation aus ihrer Sicht. Deshalb habe er offenbar ein paar Jahre damit verbracht, um eine Story zu konstruieren und mit einem Gerichtsverfahren zu Geld zu kommen.

    Auch die Erzählungen des zweiten Doku-Protagonisten, James Safechuck, erscheinen ihr zweifelhaft. So behaupte dieser, dass er von Jackson Hunderte Male missbraucht worden sei. Safechuck sei aber, so habe sie in Zeitungsartikeln recherchiert, nur 14 Mal in Neverland und Jackson wiederum davon nur vier Mal selbst vor Ort gewesen.



    Jackson als leichtes Ziel für Geldgierige


    Auch 1992, als Missbrauchsvorwürfe erstmals laut wurden, hielt sie bereits Geld für die Hauptantriebsfeder hinter den Anschuldigungen. „Wenn ein Richter meiner Geschichte glaubt, dann habe ich genug Geld für den Rest meines Lebens“, meinte die Musikerin in diesem Kontext. Begünstigend kam laut Batten damals und gegenwärtig noch dazu, dass „Michael ein leichtes Ziel ist“. „Er liebte Kinder und hatte ständig Kinder um sich.“ Die damaligen Vorwürfe hätten Jackson jedenfalls „emotional zerstört“. So sehr, dass er „nicht performen konnten“, wie Batten erzählte.


    Dass Jackson sich an Kindern vergangen haben könnte, schloss Batten dezidiert aus. „Ich habe ihn als wundervollen und respektvollen Menschen kennengelernt“, sagte sie. „Als der Rest auf den Touren Party machte, ging Michael zu den Kinder in die Spitäler“, führte sie aus. „Er hat sich um das Wohlbefinden der Kinder in der ganzen Welt gekümmert und wollte dafür keine Presse“, beschrieb sie Jackson als selbstlos.

    Batten machte am vergangenen Donnerstag in Tirol Station. Sie hielt auf Einladung der Musikschule „Rock and More“ einen Workshop für Gitarren- und Musikinteressierte. Zudem gab sie am vergangenen Freitag ein Konzert in Absam. (APA)


    https://www.tt.com/panorama/le…rwuerfe-fuer-geldmacherei

    Michael Jackson-Doku: Macauley Culkin äußerst sich zu Missbrauchsvorwürfen

    Macaulay Culkin nahm im Zuge eines Podcasts nun erstmals Stellung zu den Missbrauchsvorwürfen durch Michael Jackson. Dabei machte er deutlich, was er vor der Skandal-Doku hält.

    22. März 2019 / Aktualisiert am: 22. März 2019, 14:29 Uhr / Autor: Cover Media

    Michael Jackson - Macauley Culkin


    Foto: Montage / Getty Images

    Schauspieler Macaulay Culkin (38, ‘Kevin allein zu Haus') war eng mit Michael Jackson (†50, 'Thriller') bis zu dessen Tod befreundet. Der geriet allerdings in den vergangenen Wochen durch die Dokumentation "Leaving Neverland" erneut in die Negativschlagzeilen, da ihm James Safechuck und Wade Robson sexuellen Missbrauch vorwerfen. Das hat Macaulay stets bestritten. Nicht nur habe Michael ihn nie auch nur unsittlich berührt, er glaube auch an die Unschuld seines Idols.


    Scherze vor Publikum

    Am 19. März wurde schließlich ein Live-Event für den "Bunny Ears"-Podcast in Los Angeles ausgetragen. Macaulay Culkin unterhielt sich dafür vor Zuschauern mit dem Satiriker ‘Weird Al' Yankovic (59), der sich im Laufe seiner Karriere wiederholt über Michael Jackson lustig gemacht hatte. Laut der britischen ‘Sun Online' hat Macaulay seinen Kollegen während des Podcasts auf den King of Pop angesprochen: "Ich werde dir jetzt eine sehr ernste Frage stellen: Wie war deine Beziehung zu Michael Jackson?" Das Duo brach sofort in hörbares Kichern aus. Al antwortete darauf: "Äh, grundsätzlich platonisch. Ich habe ihn zwei oder drei Mal getroffen, und er war sehr nett zu mir." Macaulay erwiderte augenzwinkernd: "Klingt toll, er klingt wirklich sehr nett..." Anschließend gab Macaulay zu, sich oft mit Michael Videos von ‘Weird Al' auf der Neverland Ranch angesehen zu haben: "Ich muss wirklich sagen, dass er ein Riesenfan von dir war. Deine Videos liefen die ganze Zeit bei ihm in Dauerschleife. Da hast du es: Bestätigung. Lob." Unter den Zuschauern war übrigens auch Paris Jackson (20), die Tochter des King of Pop. Die hatte ihren Freund Gabriel Glenn mitgebracht und ist sicher froh, dass Macaulay Culkin zu ihrem Vater hält.


    Der Regisseur von "Leaving Neverland" hatte behauptet, Culkin würde zu Jacksons Opfern zählen.


    https://www.tvspielfilm.de/new…1,ApplicationArticle.html

    Endlich mal ein reflektierender Bericht, leider in einem Medium, das nicht jeder liest.

    Kolja Zydatiss / 23.03.2019 / 06:03

    Michael Jackson und die Exorzisten

    Zwei erwachsene Männer erheben in der TV-Dokumentation „Leaving Neverland“ schwere Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson, und erschreckend viele Menschen sind bereit, ihre Darstellung völlig unkritisch zu übernehmen. Große Radiosender in Kanada, den Niederlanden, Australien und Neuseeland wollen Jacksons Lieder nicht mehr spielen. Der Rapper Drake hat einen Song mit einem Gesangsabschnitt des verstorbenen Popstars aus dem Programm seiner Europatournee gestrichen, und das Modelabel Louis Vuitton will von Jackson inspirierte Produkte aus dem Sortiment nehmen. Eine Folge der Zeichentrickserie „Simpsons“, in der Michael Jackson eine Rolle sprach, soll nicht mehr ausgestrahlt werden, und der Produzent ist überzeugt, dass der Sänger nur mitwirkte, um sich das Vertrauen der Kinder zu erschleichen.

    Einige Journalisten lassen allen Anschein von Objektivität fallen. In der Zeit fragt sich eine Autorin, was Jacksons Missbrauch „mit dem Leben der betroffenen Menschen angerichtet hat“. „Michael Jackson missbrauchte seine Opfer in den Achtzigerjahren“, schreibt ein Welt-Redakteur. „Wie Michael Jackson Familien bezirzte, zerriss, wegwarf“, titelt Spiegel Online. „Manche [seiner] Songs klingen mit ihren schlüpfrigen Lyrics angesichts der aktuellen Erkenntnisse sogar ganz besonders creepy“, heißt es beim Stern-Ableger Neon.

    Müsste es nicht „mutmaßlich“ heißen? „Vorwürfe“ statt „Erkenntnisse“? Denn der „King of Pop“ mag ein sehr seltsamer Mensch gewesen sein, der sich auf seinen Tourneen und auf seiner zum Vergnügungspark ausgebauten Neverland Ranch mit einem Tross kleiner Jungen umgab und mit diesen zum Teil sein Bett teilte. Doch eindeutige Beweise dafür, dass der Sänger seine mögliche pädosexuelle Neigung in Form von sexuellem Kindesmissbrauch auslebte, gibt es schlicht und einfach nicht.

    Im August 1993 erhob der amerikanische Zahnarzt Evan Chandler Vorwürfe, sein minderjähriger Sohn Jordan sei von Michael Jackson sexuell missbraucht worden. Tonbandmitschnitte enthüllten später Chandlers Plan, den Sänger persönlich wie beruflich vernichten zu wollen. Auch Jordan Chandlers Beschreibung von Jacksons Genitalien erwies sich als unzutreffend (unter anderem behauptete der Junge, Jackson sei beschnitten gewesen, was nicht stimmte). Der Popstar beteuerte öffentlich seine Unschuld, einigte sich jedoch außergerichtlich mit den Chandlers auf eine Abfindung, um Tourausfälle und Albumverschiebungen durch einen mehrjährigen Prozess zu vermeiden. Das Ermittlungsverfahren wurde 1994 eingestellt. Nach dem Suizid seines Vaters im Jahr 2009 hat Jordan Chandler die Anschuldigungen gegen Jackson zurückgenommen.

    In allen Anklagepunkten freigesprochen

    Im Jahr 2003 gab der Teenager Gavin Arvizo in einer TV-Dokumentation an, dank Michael Jacksons Hilfe seine Krebserkrankung besiegt zu haben. Während des Interviews nahm er die Hand des Sängers und lehnte sich an dessen Schulter. Jackson erzählte, dass er sein Bett gerne mit Kindern teile. Der Bezirksstaatsanwalt von Santa Barbara nahm den Film zum Anlass, einen Strafantrag gegen Jackson zu stellen. Gegenüber der kalifornischen Kinderfürsorge stritt die Familie Arvizo zunächst jede Form von Missbrauch ab. Monate später änderten die Arvizos jedoch ihre Geschichte und behaupteten, Michael Jackson habe sie auf der Neverland Ranch gefangen gehalten. Dabei sei Gavin mehrfach sexuell missbraucht worden. Während des Gerichtsverfahrens verstrickte sich die Klägerfamilie in Widersprüche und gab zu, in einem früheren Verfahren um sexuelle Belästigung unter Eid gelogen zu haben. Im Juni 2005 wurde Jackson in allen Anklagepunkten freigesprochen. Er starb 2009 als freier Mann.


    Im eingangs erwähnten Dokumentarfilm „Leaving Neverland“ kommen nun zwei weitere mutmaßliche Opfer Michael Jacksons, Wade Robson und James Safechuck, zu Wort. An der Glaubwürdigkeit der beiden Männer kratzt die Tatsache, dass sie im Missbrauchsprozess von 2004/2005 zugunsten Jacksons ausgesagt hatten. Robson versicherte sogar unter Eid, der Popstar habe ihn niemals angerührt. Noch 2009 sagte Robson, mittlerweile ein erfolgreicher Choreograph, über Jackson: „Seine Musik, seine Bewegung, seine inspirierenden, ermutigenden Worte, seine bedingungslose Liebe werden für immer in mir leben. Er wird mir unermesslich fehlen.“ Auf die Idee, aus dem Nachlass von Jackson Entschädigungen zu fordern, kamen die beiden Männer erst 2013. Ihre Klagen wurden aufgrund von Verjährungsfristen abgewiesen.


    Die Beweislage gegen Michael Jackson ist also recht dünn. Dass „Leaving Neverland“ trotzdem einen solchen Zirkus ausgelöst hat, hat wohl nicht nur mit dem allgemeinen menschlichen Interesse an den (Un)Taten der Reichen und Berühmten zu tun. In den letzten Jahren haben die Themen sexueller Missbrauch und sexuelle Belästigung erheblich an Bedeutung gewonnen. In Kreisen, die noch vor wenigen Jahren Ronny aus der Plattenbausiedlung für sein „Todesstrafe für Kinderschänder“-T-Shirt verachtet hätten, gilt es heute als irgendwie „progressiv“, den Behauptungen angeblicher Opfer grundsätzlich Glauben zu schenken.


    Den Höhepunkt dieses Denkens bildete die sogenannte #MeToo-Kampagne, die auch Robson und Safechuck inspiriert haben soll, mit ihren Anschuldigungen gegen Michael Jackson an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Hashtag wurde durch die Schauspielerin Alyssa Milano populär, die im Oktober 2017 Frauen dazu aufrief, ihn zu verwenden, um auf das vermeintlich horrende Ausmaß sexueller Belästigung und sexueller Übergriffe aufmerksam zu machen. In den folgenden Monaten entwickelte sich die Hashtag-Bewegung zu einer bis heute andauernden Hexenjagd, bei der immer mehr Männer sexuellen Fehlverhaltens bezichtigt und medial hingerichtet wurden, manchmal ohne genau zu wissen, was ihnen eigentlich vorgeworfen wurde. Mindestens vier Selbstmorde sind zumindest teilweise auf die durch #MeToo entfachte Hysterie zurückzuführen. „Believe all women“ – glaube allen Frauen – lautet ein Slogan der Aktivisten. Glaube allen Frauen – und zum Teufel mit Rechtsstaat und Unschuldsvermutung?

    Vormodernes, magisches Denken

    Doch auch wenn Jackson all die schrecklichen Dinge getan hätte, die ihm vorgeworfen werden. Welchen Sinn soll es haben, seine Lieder nicht mehr im Radio zu spielen? Oder die Musik von R. Kelly, dem ebenfalls der Missbrauch Minderjähriger vorgeworfen, aber nicht nachgewiesen wurde, von Streaming-Plattformen wie Spotify oder Apple Music zu entfernen? Oder Kevin Spacey, dem ein Schauspieler-Kollege vorwirft, ihn als Minderjährigen sexuell belästigt zu haben, nachträglich aus dem Film „Alles Geld der Welt“ herauszuschneiden? Ein Song kann nicht pädophil sein, ein Spielfilm kann niemanden sexuell belästigen – das ist vormodernes, magisches Denken.


    Tatsächlich scheint es bei dieser zeitgenössischen Form der Bücherverbrennung wohl vor allem um eine Art rituelle Abgrenzung vom „absoluten Bösen“ zu gehen. Der Begriff geht auf Chantal Delsol zurück, die ihn ursprünglich auf Geschehnisse anwandte, die gemeinhin als moralisch verurteilenswert gelten, etwa die südafrikanische Apartheid oder der Holocaust. Bereits 1996 konstatierte die französische Kulturkritikerin in ihrem Buch „Icarus Fallen“, dass die Postmoderne uns nicht zu moralischen Relativisten gemacht hat. Der Wegfall des traditionellen (christlichen) Sinn- und Wertesystems habe im Gegenteil eine Gesellschaft geifernder Moralisten hervorgebracht, die in ständigen Empörungsritualen ihr „korrektes Denken“ zur Schau stellen.

    Auch der britische Soziologe Frank Furedi hat sich mit der gegenwärtigen moralischen Orientierungslosigkeit beschäftigt. Furedi zufolge sind Pädophilie und Kindesmissbrauch sogar die einzigen Themen, bei denen es in unserer postreligiösen, postideologischen Gesellschaft einen moralischen Konsens gibt, weshalb sie in der medialen Debatte unverhältnismäßig viel Raum einnehmen.


    Ein weiterer Aspekt, der in der Missbrauchsdebatte eine wichtige Rolle spielt, ist der Wandel unseres Menschenbildes. Lange war im Westen ein robuster Individualismus wichtig, der Dickhäutigkeit und Selbstkontrolle würdigte. Auch extrem negative Erfahrungen galten als prinzipiell überwindbar, vielleicht sogar als etwas, aus dem man gestärkt hervorgehen kann. Dieses Modell hat ausgedient. Menschen gelten heute grundsätzlich als fragil und leicht traumatisierbar. Begriffe wie „Selbstwertgefühl“ oder „Burn-out“ zeichnen ein Bild der Verletzlichkeit; Ausdrücke wie „fürs Leben gezeichnet“ oder „emotionale Schäden“ beschwören die Hilflosigkeit des Individuums. Das neue Denken zeigt sich nicht zuletzt auch in der aus dem angloamerikanischen Raum einsickernden Marotte, Missbrauchsopfer als Missbrauchsüberlebende zu bezeichnen, so als würden Missbrauchsopfer grundsätzlich dazu tendieren, sich umzubringen.


    Was können wir also aus dem aktuellen Rummel um Leaving Neverlandlernen? Der Film und ähnliche aktuelle Werke wie „Surviving R. Kelly“ und „Untouchable“ (über das sexuelle Fehlverhalten des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein) zeugen von einer gesellschaftlichen Fixierung auf Trauma und Opfererfahrungen. Hinzu kommt moralische Orientierungslosigkeit, die Suche nach einem gemeinsamen normativen Rahmen. Vor diesem Hintergrund muss jemand wie Michael Jackson mehr sein als ein psychisch kranker Mann, der sich möglicherweise an Kindern vergangen hat. Wir brauchen eine Personifizierung des Bösen, einen Teufel, der gemeinschaftlich ausgetrieben werden kann. Noch machen nicht alle bei diesem modernen Exorzismus mit. Für jeden Radiosender, der Jacksons Songs aus dem Programm nimmt, gibt es einen, der weiter „Smooth Criminal“ spielen wird. Für jeden Medienbericht, der jegliche kritische Distanz vermissen lässt, gibt es einen sachlichen. Noch.


    https://www.achgut.com/artikel…ackson_und_die_exorzisten

    Heute wieder aktueller denn je, ich stelle es mal hier ein, wenn nicht richtig bitte verschieben. Dies sollten sich die Medien mal ansehen, aber die wollen die Wahrheit ja gar nicht wissen, dann müssten sie zugeben dass sie Michael Jahre lang unrecht getan haben

    Michael Jackson unschuldig an Kindesmissbrauch laut Psychologe Dieter Speck




    In diesem Video analysiert der deutsche Psychologe Dieter Speck das psychologische Profil von Michael auf Grund der Doku "Living with Michael Jackson." Dieter Speck war 1997 Mitautor eines Buches mit dem Titel "Sexueller Missbrauch.


    ich finde die ganze berichterstattung auch unerträglich..

    Kann mich nur anschließen, es wird überhaupt nicht differenziert. Von seriöser Berichterstattung erwarte ich das zumindest von angeblichen Vorwürfen gesprochen wird und nicht alles als ultimative Wahrheit dargestellt wird. Es ist nur noch zum :haeh:und ich fürchte, das wird nach der Ausstrahlung noch schlimmer werden.




    Michael-Jackson-Ausstellung

    Ein fragwürdiges Kunstobjekt

    Stand: 21.03.2019 16:25 Uhr


    Trotz der neuen Vorwürfe gegen Michael Jackson eröffnet die Bundeskunsthalle eine Ausstellung über ihn. Werk und Künstler müsse man trennen, argumentiert Intendant Wolf.

    Von Ingrid Bertram, WDR


    Wie ein Fürst in Ritterrüstung reitet er auf einem Schimmel, zwei Engel halten den Lorbeerkranz. Kitschig wirkt dieses Bild, vielleicht wollte der Künstler Kehinde Wiley es so verstanden wissen. Vor dem Hintergrund der neuen Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson erscheint dieses Bild fast schon grotesk.

    Kein Zweifel, viele der Bilder zeigen den Popsänger als Ikone - allen voran die Drucke von Andy Warhol. Er war 1982 der erste Künstler, der ihn porträtierte. Danach erst entdeckten andere Künstler den "King of Pop". Der Beginn eines kaum vergleichbaren Personenkults in der Kunst und in den Medien. Das versucht die Ausstellung zu zeigen.


    Kunst und Künstler voneinander trennen


    Aber geht der Personenkult nicht weiter, wenn man ihn in einer Ausstellung zum Thema macht? Intendant Rein Wolfs widerspricht dem.

    Zitat
    Ich bin der Meinung, dass man Kulturgeschichte nicht ausradieren kann, aber kommentieren muss, um neue Erkenntnisse für die Zukunft daraus zu gewinnen.

    Werk und Künstler müsse man voneinander trennen können. Die Musik, seine Performances und Videos sollten weitergespielt werden dürfen. Und genauso sollte man auch mit den Bildern von Michael Jackson umgehen.

    Wie sie heute wirken, ist dem Betrachter überlassen: Die Überhöhung des Stars auf den Bildern kann jetzt fast schon komisch wirken. Andere Gemälde, die ihn verzerrt oder als Horrorfigur darstellen, bekommen eine ganz neue Bedeutung.


    Musikboykott der Radiosender


    Nicht überall sieht man das mit solcher Distanz. In Kanada hat das Medienunternehmen Cogeco für seine 23 Radiosender entschieden, die Musik von Michael Jackson nicht mehr zu spielen. Auch in den Niederlanden und Norwegen haben einige die Radiosender die Musik vorerst aus dem Programm genommen. In Großbritannien hat BBC 2 die Titel vom Sender genommen.

    Anders in Deutschland. Die öffentlich-rechtlichen Sender wie der WDR, SWR oder BR warten ab, ob es eine neue juristische Bewertung gibt. Private Radiosender wie Antenne Bayern wollen Werk und Künstler voneinander trennen.

    Die Diskussion, wie sie derzeit geführt wird, ist nicht neu. Nach Missbrauchsvorwürfen gegen R. Kelly verbannte zum Beispiel Spotify die Musik des amerikanischen Rappers aus der Playlist.

    Eine Skulptur in der Ausstellunggalerie

    Eine Skulptur in der Ausstellung "Michael Jackson: On the Wall" in der Bundeskunsthalle in Bonn.

    Moral als neuer Maßstab


    Auch die Vorwürfe gegen Michael Jackson gibt es schon lange. Als er 2003 erstmals wegen Kindesmissbrauchs verhaftet wurde, boykottierten Radiosender seine Musik. Trotzdem brach der Kult um ihn nicht ab.

    "Michael Jackson ist mit dem Medienzeitalter Anfang der 1980er zum Star geworden", sagt Rein Wolfs. Das wussten Michael Jackson und seine Marketingmaschine geschickt zu nutzen. "Heute erleben wir aber eine moralische Neuzeit. Der Fokus liegt auf Machtmissbrauch, sexuellem Missbrauch und Metoo." Das sind neue Maßstäbe. Der Intendant der Bundeskunsthalle glaubt: "Lange hat es gedauert, bis wir dahin kamen, wahrscheinlich zu lange."


    https://www.tagesschau.de/inla…kson-ausstellung-101.html

    STATUE

    Michael Jackson in Mistelbach soll bleiben 7  0

    Seit 2013 steht in Niederösterreich eine Statue des "King of Pop". Die Missbrauchsvorwürfe basieren auf Lügen, sagt die Initiatorin der Statue.



    vom 19.03.2019, 17:32 Uhr | Update: 19.03.2019, 17:37 Uhr

    AUTORPetra TempferRedakteurin

    Seit 2013 steht die Statue des King of Pop in Mistelbach. - © Martina Kainz

    Seit 2013 steht die Statue des King of Pop in Mistelbach. - © Martina Kainz

    Wien.

    Lange, bevor die 2,1 Meter hohe Statue von Michael Jackson 2013 in Mistelbach in Niederösterreich enthüllt wurde, war heftig darüber debattiert worden – und nun, sechs Jahre danach, steht sie wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Denn in der TV-Doku "Leaving Neverland" von Dan Reed, die am 25. Jänner auf dem US-amerikanischen Sundance Film Festival 2019 Premiere hatte, erzählen zwei junge Männer von sexuellem Missbrauch im Kindesalter durch den 2009 verstorbenen "King of Pop". Im deutschsprachigen Raum soll der Film am 6. April 2019 auf "ProSieben" laufen. Mehrere internationale Radiosender nahmen daraufhin Michael-Jackson-Songs wie "Billie Jean" und "Smooth Criminal" aus dem Programm.

    Ö3 diskutierte "mögliche Konsequenzen", hielt aber dennoch daran fest, die Lieder weiterhin spielen zu wollen. Sollte es neue Nachweise geben, so werde das den Umgang mit dem Thema "sicher beeinflussen", sagte Ö3-Senderchef Georg Spatt. In der Diskussion rund um die Doku waren Stimmen laut geworden, die Zweifel an den Vorwürfen hatten.


    "Den zwei jungen Männern geht es darum, Geld zu machen"


    Die Initiatorin der Michael-Jackson-Statue in Mistelbach, Martina Kainz, will von Konsequenzen aus den Kindesmissbrauchsvorwürfen jedenfalls nichts wissen, geschweige denn die Statue abmontieren. "Die Anschuldigungen basieren auf Lügen", sagt sie zur "Wiener Zeitung", es gebe keine Beweise. Den zwei jungen Männern gehe es allein darum, "Geld zu machen". Schon 2003 war der damals 44-jährige Michael Jackson wegen Kindesmissbrauchs angeklagt und 2005 in allen Punkten freigesprochen worden.


    Michael Jackson in Mistelbach soll daher bleiben. Die drei Quadratmeter Grund im Liechtensteinpark, auf denen er steht, stellt die Stadtgemeinde zur Verfügung, und auch diese plant nicht, das zu ändern, heißt es auf Nachfrage. Vor kurzem ist die Statue der Prager Bildhauerin Daniela Kartakova aus Spenden renoviert worden, da sie Risse bekommen hatte. 2013 hatte diese eine Bronze-Büste Michael Jacksons ersetzt, die 2012 enthüllt worden war.

    Mistelbach sei und bleibe ein Pilgerort für Fans, der erste im deutschsprachigen Raum, so Kainz. Zweimal im Jahr finden vor der Statue Spendenaktionen etwa für Obdachlose oder kranke Kinder statt. Es habe allerdings schon Vandalenakte gegen die Statue gegeben – zuletzt schlug ihr jemand mit einer Eisenstange einen Finger ab.


    https://www.wienerzeitung.at/t…telbach-soll-bleiben.html

    So argumentiert Michael Jacksons Anwalt gegen „Leaving Neverland“



    Mark Geragos vertrat Michael Jackson beim Prozess wegen sexuellen Missbrauchs im Jahr 2005. Er behauptet, dass bestimmtes Doku-Material „aus dem Zusammenhang gerissen“ worden sei.


    Mark Geragos, der Michael Jackson im Missbrauchsprozess von 2005 vertreten hatte, wirft den Machern der HBO-Doku „Leaving Neverland“ vor, bestimmte Inhalte falsch dargestellt zu haben. Der Anwalt erscheint in einem Teil des Films, der nach Archivmaterial eines Nachrichtenberichts von Jacksons erster Verhaftung aus dem Jahr 2003 gezeigt wird.


    Direkt darauf erscheint eine Szene einer Pressekonferenz, in der Geragos Jackson gegen den damaligen Ankläger Gavin Arvizo zu verteidigen scheint. Darin behauptet er, dass die Kläger nur „Geld suchen“ und „in ihrem eigenen Neverland leben“ würden.


    „Die Pressekonferenz hatte nichts mit seinen Anklägern zu tun“


    Jetzt meldete sich Mark Geragos erneut zu Wort und stellte klar, dass der Clip aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Im Video geht es nämlich um etwas ganz anderes: Die Kommentare daraus beziehen sich auf Michael Jacksons Klage gegen Xtrajet – das Privatjet-Unternehmen wurde damals für schuldig befunden, Jackson und Garagos auf dem Flug von Las Vegas nach Santa Barbara heimlich gefilmt zu haben. Jackson wollte sich dort der Polizei stellen.


    Auf Twitter äußerte sich der Anwalt auf Kritik eines Nutzers bezüglich seines Auftrittes in der Doku wie folgt:


    „Die Pressekonferenz hatte nichts mit seinen Anklägern zu tun. Es war speziell an die beiden Männer gerichtet, die MJ abgehört haben, für schuldig befunden wurden und ins Bundesgefängnis kamen. Aber danke für den Hinweis, vielleicht habe ich jetzt einen Grund zur Klage.“


    Dan Reed, Regisseur von „Leaving Neverland“, wurde auch direkt angegriffen. So schrieb ein Nutzer auf Twitter:


    „Dan Reed benutzte Filmmaterial eines Anwalts in Bezug auf einen völlig anderen Fall, um sein Publikum zu manipulieren, um zu glauben, dass es seine Lügen über Michael Jacksons Strafverfahren von 2005 unterstützt hat. Mark Geragos hielt eine Pressekonferenz über den Vorfall mit Xtrajet und MJ.“


    Hier kann man sich auch die Pressekonferenz und den Auszug, der für die Doku verwendet wurde ansehen.

    https://www.rollingstone.de/so…eaving-neverland-1641825/

    Die Zukunft von Michael Jackson Musical ist zweifelhaft

    Was kommt noch alles? :schimpf2:Es ist kaum noch zu ertragen, was diese unsägliche Doku alles nach sich zieht.:raufen: Ich werde das Gefühl nicht los, dass Michaels gesamtes Lebenswerk zerstört werden soll und das diese beiden Herren (es widerstrebt mir ihre Namen zu schreiben) nur Marionetten sind, die Strippen ziehen ganz andere Leute.

    Schon zu Lebzeiten hat man versucht einen genialen schwarzen Künstler zu zerstören, aber durch gute Anwälte konnte er sich zur Wehr setzen, jetzt jedoch ist es um einiges leichter, das damals nicht erreichte zu Ende zu bringen.

    Ich hab mal einen Artikel gelesen in dem sinngemäß stand: "Michael ist als schwarzer Künstler zu schnell zu groß geworden." Ich denke, darin liegt eine Menge Wahrheit. Ich bin auch davon überzeugt, dass seine Hautfarbe eine große Rolle spielt.


    "Leaving Neverland""Das einzige Opfer ist Michael Jackson" – was seine Fans an der neuen Doku kritisieren

    In der umstrittenen TV-Doku "Leaving Neverland" werden schwere Vorwürfe gegen Michael Jackson erhoben. Doch auch zehn Jahre nach seinem Tod hat der "King of Pop" noch eine große Fangemeinde. Und die kämpft mit aller Macht um das Ansehen ihres Helden.


    Fans von Michael Jackson demonstrieren in den Niederlanden gegen die umstrittene TV-Dokumentation über ihren HeldenFullscreen

    Fans von Michael Jackson demonstrieren vor der Zentrale des öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Niederlande gegen die umstrittene TV-Dokumentation über ihren Helden


    Mol
    Picture Alliance

    Michael Jackson war ein Megastar, wie es ihn heute gar nicht mehr gibt. Welch immense Strahlkraft er für Millionen Fans weltweit hatte, zeigte unter anderem ein Konzert in Bukarest 1992, das kürzlich auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht wurde. (Lesen Sie hier mehr dazu) Auch zehn Jahre nach seinem Tod hat der "King of Pop" überall auf der Welt noch zahllose Anhänger. Nicht wenige davon finden, ihr Held werde gerade Opfer einer Verleumdungskampagne – und sie setzen sich dagegen zur Wehr.


    In der TV-Dokumentation "Leaving Neverland" des US-Senders HBO beschuldigen Wade Robson und James Safechuck den Popstar, sie in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren sexuell missbraucht zu haben. In dem insgesamt vierstündigen Zweiteiler berichten die beiden, in der fraglichen Zeit zwischen sieben und 14 Jahren alt, wie sie Jackson kennenlernten, mit ihm immer mehr Zeit verbrachten und schließlich der sexuelle Missbrauch begann. Die Doku hat ein immenses weltweites Echo ausgelöst, mehrere Radiosender wollen keine Jackson-Songs mehr spielen, die Simpsons-Macher verbannen die Folge mit seinem Gastauftritt.

    Michael-Jackson-Fans kämpfen für ihren Helden

    Viele Fans und Anhänger von Jackson wollen das nicht hinnehmen und kämpfen an mehreren Fronten gegen die Anschuldigungen. Zunächst versuchten die Erben Jacksons die Ausstrahlung der Doku mit einer 100-Millionen-Dollar-Klage gegen HBO zu verhindern, erfolglos. Nun kämpfen seine Fans auf den Straßen und im Internet weiter. In London und dem niederländischen Hilversum etwa demonstrierten Anhänger mit "Innocent"-Plakaten (engl. für "unschuldig") vor den TV-Sendern, die die Doku ausstrahlen. Ebenfalls in London fahren Busse durch die Straßen, auf denen "Innocent" und "Facts don't lie. People do." steht (engl. für "Fakten lügen nicht, Menschen tun es"), dazu das Gesicht des toten Popstars.


    Im Netz gibt es etwa den Twitter-Account "The Michael Jackson Innocent Project", der in geradezu propagandistischer Manier die "Lügen" der beiden Protagonisten zu entlarven glaubt und sie teilweise direkt attackiert und verunglimpft. Auch die Londoner Busplakate haben ihre eigene Webseite, die jedoch deutlich weniger aggressiv wirkt. "Wir glauben, die Anschuldigungen gegen Michael Jackson sind falsch und hier werden wir erklären, warum", heißt es dort deutlich diplomatischer.

    Anschließend zählen die Macher "Fakten" auf, die ihrer Meinung nach dafür sprechen, dass die beiden Männer aus der Doku die Unwahrheit sagen. Ihr Hauptkritikpunkt: Robson und Safechuck hätten in der Vergangenheit unter Eid geschworen, niemals von Jackson missbraucht worden zu sein. Das stimmt so auch. Safechuck hat als Jugendlicher eine entsprechende Erklärung abgegeben, Robson war einer der wichtigsten Entlastungszeugen im Prozess um angeblichen Kindesmissbrauch gegen Michael Jackson 2005. Vor Gericht und in zahlreichen Interviews, etwa bei Jimmy Kimmel, beteuerte der damals bereits erwachsene Robson, oft in einem Bett mit Jackson übernachtet zu haben und nie sei dabei etwas passiert. Er änderte seine Version der Ereignisse 2013, Safechuck 2014. Für die Anhänger ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass beide lügen. Allerdings zeigen viele andere Fälle, dass Opfer von sexueller Gewalt oft Jahre brauchen, um zu verarbeiten, was ihnen passiert ist und um darüber sprechen zu können.

    Die Fans sehen darin jedoch nur den Versuch der beiden, Geld mit den Anschuldigungen zu verdienen. Zahlreiche "Ungereimtheiten, Widersprüche und direkte Lügen" würden belegen, dass "das einzige Opfer hier Michael Jackson ist".

    Doku "Leaving Neverland" sei zu einseitig

    Wie schon die Familie Jacksons kritisieren auch zahlreiche seiner Fans die HBO-Doku als zu einseitig. Schließlich kommen nur die beiden Männer mit ihren Anschuldigungen zu Wort, diese seien zudem gar nicht überprüft worden. Regisseur Dan Reed verteidigte sich dagegen, Michael Jackson sei tot und seine Familie könne nichts Relevantes zu den Anschuldigungen sagen. Daher kämen sie nicht in seiner Doku vor. Michael Jackson sei der Beschuldigte und seine Verteidigungen habe er eingebaut. Zudem gebe es zahlreiche Beweise aus früheren Ermittlungen, die die Anschuldigungen stützen würden, so der Regisseur.


    Jackson war 1993 und 2003 jeweils von einem Teenager beschuldigt worden, ihn sexuell missbraucht zu haben. Der erste Fall von 1993 endete in einem außergerichtlichen Vergleich. Jackson zahlte der Familie und den Anwälten mehr als 20 Millionen Dollar. Anfang des Jahrtausends wurde Jackson in einem spektakulären monatelangen Prozess in allen Anklagepunkten freigesprochen, auch mit der Hilfe von Wade Robson. Harte Beweise gegen Jackson gab es nie, lediglich die Aussagen der beiden Jugendlichen und einiger seiner Angestellten. Letztere hatten ihre Geschichten jedoch teilweise für hohe Honorare an Klatschblätter verkauft

    Die Doku und der unlösbare Zwiespalt

    Der Film "Leaving Neverland" liefert tatsächlich keine neuen Beweise und sticht in einen unlösbaren Zwiespalt: Auf der einen Seite steht die Unschuldsvermutung, die selbstverständlich auch für Michael Jackson gilt, bis ihm etwas anderes bewiesen wird. Auf der anderen Seite haben wir zwei Menschen, die sagen, sie seien Opfer sexueller Gewalt geworden. Und Opfern sollte man grundsätzlich Gehör und Vertrauen schenken, wenn sie den Mut aufbringen, sich zu äußern. Beidem gleichzeitig kann man aber nicht gerecht werden.

    In Jacksons Fall kommt erschwerend hinzu, dass er tot ist und sich nicht verteidigen kann und obendrein 2005 in einem ähnlichen Fall in allen Anklagepunkten freigesprochen wurde. Ein Gericht hat ihm also offiziell seine Unschuld bescheinigt. Auch das FBI hatte immer wieder gegen ihn ermittelt und fand dabei keinen Beweis für den sexuellen Missbrauch von Kindern, wie aus seiner veröffentlichten Akte hervorgeht. Die ehemaligen Kinderstars Corey Feldman und Macaulay Culkin – beide in jungen Jahren in ähnlich engem Kontakt mit Michael Jackson wie die beiden Beschuldiger – verteidigen ihn ebenfalls seit Jahren vehement gegen die Anschuldigungen.


    Die Vorwürfe von Robson und Safechuck ändern nichts an dieser Gemengelage, weil sie nicht neu sind. Beide haben vor fünf respektive sechs Jahren Zivilklagen gegen den Nachlass von Jackson eingereicht und verlangen finanzielle Entschädigungen. 2017 wurden beide Klagen zuletzt abgewiesen. Die Firmen, die das Erbe verwalten, seien nicht haftbar für Jacksons Taten, so die Begründung. Einige Aussagen seien zudem widersprüchlich. Mit dem Fall wird sich also aller Voraussicht nach kein Gericht mehr beschäftigen. Die Schuld oder Unschuld von Michael Jackson wird daher wohl niemals ganz sicher geklärt werden.


    https://www.stern.de/neon/feie…den-kaempfen-8617674.html



    "Der erste Fall von 1993 endete in einem außergerichtlichen Vergleich. Jackson zahlte der Familie und den Anwälten mehr als 20 Millionen Dollar."


    Sie wollen es nicht begreifen!:rauf:Für die Medien wird Michael immer der Schuldige bleiben, wenn sie ihre Meinung ändern würden, müssten sie ja zugeben, dass sie immer und immer wieder unseriös berichtet haben ohne selbst zu recherchieren.:bild:










    Der Umgang der Medien mit dem Verlassen von Neverland beweist, wie kaputt die gesamte Branche wirklich ist

    Als ich vor einer Woche zum ersten Mal HBOs höchst kontroversen Film Leaving Neverland sah, tat ich dies absichtlich, ohne meine Erinnerung an die Fakten bezüglich der angeblichen sexuellen Missbrauchs von Kindesmissbrauch gegen Michael Jackson von vor vielen Jahren aufzufrischen. Ich wollte den Film auf die gleiche Weise sehen wie der durchschnittliche Zuschauer.


    Wie die meisten Menschen, die es betrachteten, war ich emotional von der schrecklichen Natur des mutmaßlichen Missbrauchs betroffen, wurde aber schließlich von der offensichtlichen Ungerechtigkeit abgelehnt, zwei unbestätigten Anklägern die Erlaubnis zu geben, vier Stunden mit der Unterstützung enorm manipulativer Produktionselemente zuzulassen ungeprüfte Ansprüche gegen einen nicht verurteilten toten Mann (der, wie zu beachten ist, 20 Millionen US-Dollar einem 13-jährigen Ankläger in den 1990er Jahren im Rahmen eines außergerichtlichen Vergleichs gezahlt hat ).

    Als jemand, der Michael Jackson lange Zeit verdächtigt hatte, war er wahrscheinlich wegen Kindesmissbrauchs schuldig, aber dessen eigene Berichterstattung über seinen 2005 als Los Angeles Talkshow-Moderator durchgeführten Prozess ließ mich tatsächlich an dieser Vermutung zweifeln, war die ganze Sache widersprüchlich.


    Da ich absolut verachte, dass ich irgendwie als jemand bekannt geworden bin, der bereit ist, diejenigen, die wegen sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden, zu verteidigen, obwohl wir in einer Zeit leben, in der eine solche Handlung unabhängig von den Fakten der jeweiligen Situation Sie automatisch zu einem „schlechten“ macht. Ich war sehr zögerlich, mich weiter mit der Sache zu beschäftigen. Aber selbst bei meiner ersten Bewertung der umfangreichen Platte mit den beiden Stars des Films, Wade Robson und James Safechuck , wurde deutlich, dass der Film eine journalistische Travestie war und jemand bereit sein sollte, sich gegen die vorherrschende Erzählung im Namen einzusetzen der Wahrheit und Fairness.


    Wie immer ist es mir wichtig, dass ich, bevor ich mich kopfüber in den Kopf stürzte, diese Behauptungen ausführlich recherchierte und mit mehreren Personen sprach, die direkte Kenntnis der anderen Seite der Geschichte hatten. Ich habe lange persönliche Interviews mit zwei wichtigen Mitgliedern der Jackson-Familie geführt . Einer von ihnen, Brandi Jackson , war während ihrer gesamten Teenagerzeit mit Robson zusammen gewesen, auch während der Zeit, in der der Missbrauch stattgefunden hatte.


    Eine der vielen Schwierigkeiten, eine Version von Ereignissen zu erzählen, die einem von den Nachrichtenmedien widersprüchlichen Ereignis widerspricht - im Gegensatz zu den Gerichten - hat ein "sexuelles Missbrauchsopfer" (insbesondere diejenigen, die wie Robson und Safechuck von Oprah geheiligt wurden) Winfrey in Bezug auf HBO) besagt, dass insbesondere nach #MeToo kein einziger Datenpunkt jemals als "rauchende Waffe" betrachtet werden kann, dass ihre Behauptung falsch ist.

    Wenn ich jedoch den vollständigen Zusammenhang von Robsons ohnehin verdächtiger Erzählung betrachte , bin ich fest davon überzeugt, dass Brandis Version der Ereignisse so nahe wie möglich kommt (genau wie viele andere Nicht-Jackson-Fans, die die Zeit verbracht haben, sie zu hören.) ihr Cousin Taj (raus).


    In einer aus der Ferne vernünftigen Welt, in der die Nachrichtenmedien noch plausibel als Quelle der Wahrheit fungierten und wo grundlegende Fairness immer noch eine echte Währung hatte, wäre Brandi sofort in mehreren großen Fernsehnachrichten eingeladen worden ( verdammt, ihre Geschichte beinhaltet sogar eine Normalerweise unwiderstehlich, dass Robson sie mit Britney Spears betrügt , was zu ihrer berüchtigten Trennung von Justin Timberlake führt . Zur milden Überraschung selbst eines verrückten Medienzynikers wie mir geschah dies jedoch nicht.


    Schon vor unserem Interview erzählten mir mehrere Mitglieder der Jackson-Familie, dass sie das Gefühl hatten, die großen Nachrichtenmedien hätten Brandis explosive Geschichte absichtlich zensiert. Ich sagte ihnen, es sei möglich, dass die Medien die Bedeutung ihrer Worte vielleicht nicht ganz verstehen würden (von denen keines zu erwähnen ist, wurde von Robson oder sonst niemandem jemals widersprochen), aber ich muss es jetzt tun schlussfolgern, dass ich naiv war.


    Um es klar zu sagen, ich behaupte nicht, dass es eine Art Verschwörung gegen Jackson gibt, aber eigentlich etwas weitaus Tückischeres. Aufgrund der mangelnden Bereitschaft der Nachrichtenmedien, Brandi auch nur eine Stimme zu geben, ist es offensichtlich, dass eine neue Medienregel geschaffen wurde, wonach niemand, egal wie glaubwürdig er ist, der Wahrhaftigkeit eines Menschen direkt widersprechen darf, wenn er nicht von großer Berühmtheit ist Die Medien werden als "Opfer" investiert, unabhängig davon, wie wenig Glaubwürdigkeit diese Behauptung vermisst (und um es klar zu sagen, Bücher könnten leicht darüber geschrieben werden, warum die aktuelle Geschichte von Robson, der begeistert als Jacksons erster Zeuge in seinem Strafprozess aussagte) ist nicht zu glauben).


    In den Nachrichtenmedien gibt es einfach zu viel Angst / Risiko und nicht annähernd Mut / Belohnung. Also, hier ist was wirklich in dieser Situation passiert ist…

    Michael Jackson wurde schon immer verdächtigt, aufgrund seiner offensichtlichen extremen Eigenartigkeit und seiner scheinbar unangemessenen Bindung an junge Jungen buchstäblich zu etwas fähig zu sein.

    Ein Filmemacher mit einer offensichtlichen Agenda interviewte zwei Männer im mittleren Alter für mehrere Tage und ignorierte die vielen Probleme mit ihren Geschichten (für die Aufzeichnung diskreditiert ein genauer Blick auf den Film große Stücke von Safechucks Erzählung, insbesondere im Hinblick auf die tatsächlichen Umstände Ich habe ihn in den ersten drei Stunden benutzt, um sein Publikum emotional in seine Untertanen zu bringen, was angesichts der weit verbreiteten Verdächtigungen über Jackson, der sich nicht mehr verteidigen kann, sehr einfach war.


    Selbst mit den grundlegenden Fakten nicht bewaffnet (unerklärlicherweise und bezeichnenderweise wird Brandi Jackson nicht einmal erwähnt), konnte das Publikum, einschließlich der Medien, leicht manipuliert werden, um selbst die größten Löcher in ihren Geschichten außer Acht zu lassen und sie gerne zu akzeptieren selbst die bizarrsten Rationalisierungen für ihre unsinnigen Handlungen. Nachdem Oprah, ein Missbrauchsopfer selbst, ihre Geschichten effektiv bestätigt hatte (selbst als Safechuck, der kaum an dem Interview nach dem Film teilnahm, direkt vor ihr schwitzte), wurde die bevorzugte Erzählung eingestellt und nichts würde glaubwürdig sein widerspricht dem.


    Es muss zumindest erwähnt werden, dass der bizarrste Aspekt der Nachrichtenmedien, die diesen Film umarmen, darin besteht, dass die Ankläger erklärt haben, warum die Ankläger nicht erkannt haben, dass sie viel früher missbraucht wurden. Sie haben tatsächlich Elemente, die wohl PRO-Pädophilie sind .Diese Erklärung „Wir dachten nicht, dass sexueller Missbrauch nicht schlecht gewesen wäre“, hätte einfach nur darauf zurückzuführen sein können, dass die Ankläger ihre Geschichten so formulieren mussten, dass sie in ihren Prozessen gegen den Besitz von Jackson gegen Verjährungsprobleme gerieten.


    Egal, es ist nicht nötig, der Familie Jackson eine große Chance zu geben, zu reagieren - oder sogar den Film zu sehen, bevor er herauskam -, denn schließlich wissen wir jetzt, dass sie nur Teil einer bösen Maschine sind, die wissentlich ist ein toller Pädophiler, der verzweifelt versucht, den Wert des Pop-Superstar-Anwesens zu schützen.

    Gee, was könnte mit diesem Denken möglicherweise schief gehen, zumal Jackson nie vor Gericht verurteilt oder sogar für verantwortlich befunden wurde ?!

    Ein Teil meiner Naivität war, dass ich dummerweise dachte, dass das von Jussie Smollett vorgetäuschte Hass-Verbrechen-Fiasko zumindest für einige Monate die Nachrichtenmedien ein wenig zögerlicher veranlasst hätte, sich ohne Beweise und ein klares finanzielles Motiv blindlings in fremde Geschichten einzukaufen . Offensichtlich ist das nicht geschehen, und das liegt daran, dass die modernen Nachrichtenmedien aus vielen Gründen jetzt vollständig, irreparabel und gefährlich gebrochen sind.

    John Ziegler ist Senior Kolumnist für Mediaite. Er veranstaltet einen wöchentlichen Podcast mit Fokus auf Nachrichtenmedien und ist Dokumentarfilmer.


    https://www.mediaite.com/colum…ntire-industry-really-is/

    Bilder

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    TV-Doku "Leaving Neverland"Debatten unterm Jackson-Denkmal: "Darf man sich jetzt über Billie Jean noch freuen?"


    Süddeutsche Zeitung München Nach der TV-Dokumentation

    Das Orlando di Lasso-Denkmal auf dem Promenadeplatz ist zum Denkmal für Michael Jackson geworden, das auch Touristen gerne besuchen. (Foto: Robert Haas)



    Über die erneuten Missbrauchsvorwürfe gegen den "King of Pop" wird auch auf dem Promenadeplatz leidenschaftlich diskutiert.


    Von Philipp Crone

    Die Botschaft ist eindeutig. Michael Jackson schaut mit seinem lieblichen Photoshop-Gesicht von einem eingeschweißten Foto auf dem Promenadeplatz, über seinem Mund ist ein Balken quer gelegt.

    Darauf steht: "Innocent". Dass diejenigen, die am Samstagnachmittag die Gedenkstätte mit frischen Blumen schmücken, den Musiker verteidigen, ist nicht sehr überraschend. Spannender ist, was die Passanten zu den aktuellen Vorwürfen gegen den vor zehn Jahren verstorbenen Musiker Michael Jackson sagen.

    Pop Eine eigentümliche HeilserwartungKunst und Moral

    Eine eigentümliche Heilserwartung

    Darf man Michael Jacksons Musik noch hören? Die Frage muss anders lauten: Wer will sich eine solche Entscheidung ernsthaft vorschreiben lassen?  Kommentar von Sonja Zekri


    Nena Akhtar, eine Frau Mitte 40, packt Windlichter und Blumensträuße aus Plastiktüten, drei weitere Helferinnen kommen dazu. Seit Jackson im Juni 2009gestorben ist und sich seine Münchner Fans spontan hier trafen, pflegen Akhtar und ihre Mitstreiter das zu einer Jackson-Litfasssäule umgestaltete Orlando di Lasso-Denkmal auf dem Promenadeplatz. Akhtar zeigt noch einmal hoch in den dritten Stock des Hotels Bayerischer Hof. Dort hat er immer gewohnt, deshalb traf man sich hier in der Nacht von Jacksons Tod. Seitdem war Akhtar "mindestens zweitausend Mal" hier, hat die Bilder wieder aufgestellt, Batterien an Lampen gewechselt, Blumen gegossen. Und in diesen Tagen kommen zwei Dinge zusammen, weshalb der Fanklub das Memorial, an dem laut Akhtar "mindestens zweihundert" Bilder aufgestellt und aufgeklebt sind, sich besonders viel Mühe gibt, den Ort herzurichten.

    Zum einen ist das Denkmal ein Programmpunkt in vielen Reiseführern geworden, gerade erst kam an diesem grauen Samstagnachmittag eine Gruppe aus 50 Touristen vorbei. Frühjahrsputz ist also angesagt. Zum anderen geht es aber in diesen Tagen natürlich um die Dokumentation "Leaving Neverland", die zuletzt auf dem amerikanischen Bezahlsender HBO lief und in der zwei Männer, die als Kinder zeitweise sehr viel Kontakt zu Jackson hatten, berichten, dass sie systematisch missbraucht worden seien. Das war Ende Februar. Seitdem wird hitzig diskutiert und argumentiert.

    Süddeutsche Zeitung München Nach der TV-Dokumentation

    Fans wie Nena Akhtar kümmern sich liebevoll um den Erinnerungsort. Die neuerlichen Missbrauchsvorwürfe sind für sie haltlose Anschuldigungen. (Foto: Robert Haas)

    Es geht um die Frage, ob man die Musik eines Musikers noch hören darf, der eventuell ein schweres Verbrechen begangen hat. Manche Radiosender haben in einer ersten Reaktion Jacksons Musik aus ihrem Repertoire verbannt. Eine Passantin, 53 Jahre alt, schaut sich das Denkmal an und beobachtet die schmückenden Frauen. "Darf man sich jetzt über Billie Jean noch freuen?", fragt sie sich. Es gehöre doch irgendwie zu ihrem Leben dazu. "Ich werde es weiter hören, ich mobbe ihn nicht."

    Ihn mobben. Manche haben diesen Eindruck, auch wenn die beiden Protagonisten der Dokumentation, Wade Robson und James Safechuck, offenbar glaubwürdig vom Missbrauch berichten. Aber wenn eine Passantin im zweiten Satz davon spricht, dass sie Jackson nicht mobben werde, dann ist auch klar, wie emotional und aufgeladen das Thema ist - sogar für daherspazierte Passanten. Ein paar Schritte weiter betrachtet Antje Fahrenkrog aus Wertheim das Denkmal und die Frauen, die mit Tesafilm Bilder neu befestigen. "Wenn die Vorwürfe wirklich beweisbar wären, dann wäre es eine andere Situation", sagt sie. "So ist es ganz schön schwierig." Robson und Safechuck, die für Michael Jackson ausgesagt haben, erklären nun das Gegenteil in der HBO-Dokumentation. Für Akhtar ist die Sache klar.


    "Ich bin seit 40 Jahren Fan, ich habe zwei Kinder und ich würde sagen, dass sexueller Missbrauch ein noch schlimmeres Verbrechen als Mord ist", sagt sie. "Aber ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass er unschuldig ist." Sie habe jetzt wieder nächtelang recherchiert, so wie sie damals die beiden Prozesse gegen Jackson, einer endete mit einem Vergleich, der andere mit einem Freispruch, verfolgt habe. "Ich sehe das als einen einseitigen Angriff auf einen Toten, der sich nicht mehr wehren kann." Ihr Zorn sprudelt nur so aus ihr heraus, "es gibt keine Beweise, das FBI hat Neverland auf den Kopf gestellt damals". Akhtar hat ihre eigene Theorie: "Robson hat damals unter Eid ausgesagt, dass Jackson ihn nie berührt hat, Robson ist als Künstler gescheitert und will sich jetzt rächen." Solche Mutmaßungen sind allerdings genau das, was sie selbst kritisiert an dem Fall: eine öffentliche Anschuldigung ohne Beweise.

    Der Münchner Bodo Bleinagel schreibt Ende der Woche in einem Leserbrief an die SZ: "Das von Michael-Jackson-Devotionalien überzogene Denkmal für Orlando di Lasso am Promenadeplatz dient allein dem Personenkult des dubiosen Stars und sollte kurzfristig und definitiv davon befreit werden." Die Stadtverwaltung mache sich durch anhaltendes Lavieren in dieser Angelegenheit lächerlich.

    Kultur in München Nach der TV-Dokumentation

    Eine der Frauen hat sich extra ein T-Shirt übergezogen, auf dem steht "Facts don't ly, people do" steht und "innocent". (Foto: Robert Haas)

    Auf die Idee, das Denkmal zu entfernen, kommt am Samstagnachmittag bislang noch niemand. Die Passanten sind vor allem interessiert und fasziniert, wenn sie vorbeigehen. Drei Männer schauen sich die Jackson-Fotos an. "Man sieht ihn ja in allen Farben", sagt einer und meint die im Laufe seines Lebens immer hellere Hautfarbe. "Er war schon auch eine arme Sau, mit dem Vater." Der schlug den jungen Jackson. "Innocent? Das ist schon mutig, das zu behaupten, denn das wissen die ja auch nicht", sagt sein Begleiter zu den Frauen, die das Denkmal schmücken. Eine hat sich extra ein T-Shirt übergezogen, auf dem steht "Facts don't lie, people do" steht und "Innocent".

    "Es gilt noch immer die Unschuldsvermutung", sagt einer der drei Männer, die sich einig sind: Sie hören selbstverständlich weiter die Musik des "King of Pop". "Wir stellen Künstler immer auf einen Sockel. Warum kann man nicht einfach die Kunst akzeptieren und ansonsten den Mensch Mensch sein lassen?" Wie viele Künstler hätten Dreck am Stecken gehabt, fragt einer. Deren Kunst müsste man dann gänzlich verbieten?

    Innocent? Unschuldig? Auf einem Bild ist in schwarz-weiß das Cover zu Jacksons letztem Solo-Album zu sehen. Das Album heißt "Invincible", unbesiegbar. Zumindest für seine Musik scheint das zu gelten.

    Michael Jackson Warum ich Michael Jackson nicht mehr höre

    Michael Jackson Warum ich Michael Jackson nicht mehr höreMichael Jackson Warum ich Michael Jackson nicht mehr höre


    https://www.sueddeutsche.de/mu…i-lasso-denkmal-1.4361673

    Harriet Lester die Tochter von Mark Lester hat Michael auf Instagram verteidigt.

    harriet_lester

    Ich wollte das wirklich nicht noch einmal durchgehen und meine Kindheitserinnerungen auf der Suche nach Dunkelheit durchforsten, aber mein Schweigen fühlte sich mitschuldig an. Ich muss über diese Anschuldigungen im Film "Leaving neverland" sprechen.

    Ich verbrachte viel Zeit alleine mit Michael Jackson und nahm an vielen Aktivitäten teil, die der Dokumentarfilm zum Beweis des Missbrauchs macht. Ich habe ernsthafte Gespräche mit meinen Geschwistern geführt und keiner von uns kann sich erinnern, dass er von MJ missbraucht wurde, sich unsicher fühlte oder etwas Ähnliches sah.

    Wenn ich meine eigene Beziehung zu MJ wieder aufgreife, kann ich sagen, dass meine Erfahrungen vollständig den Anschuldigungen im Dokumentarfilm widersprechen. MJ wollte, dass Sie sich als etwas Besonderes fühlen und dass Sie alles tun können. Er setzte sich mit Nachdruck dafür ein, dass Kinder sich nicht wertlos und allein fühlen. Er hat Sie oft angerufen, Ihnen Geschenke gegeben, Sie mit Komplimenten überschüttet und Sie vor allem entferntem Negativem geschützt. Ich glaube, so intensiv positiv zu sein und sehr verliebte Kinder zu lieben, hätte eine schwere Abhängigkeit von ihm verursachen können, und wenn er sich nicht ganz ihnen hingeben konnte, fühlten sich die Menschen verraten und zurückgewiesen.

    Ich bin sehr stolz auf meinen Vater, der sich für einen schwer verfolgten Mann eingesetzt hat. Mein Vater und wir alle hätten uns leicht auf diese Anschuldigungen verlassen können, die Hunderte von Millionen ausmachen werden.

    Niemand möchte die eigentliche Geschichte hören, weil es keine Zeitungen verkauft oder Kontroversen auslöst. Ich hatte Leute, die versuchten, meine eigenen Erfahrungen mit MJ zu manipulieren, und schwören, dass sie auf Missbrauch hinweisen, um mich zu dieser Erzählung zu drängen. Diejenigen, die mich kennen, wissen, wie sehr es ihnen wichtig ist, die Verfolgten und Schwachen zu schützen. Ich nehme dieses Thema nicht leicht. Wenn es Hinweise auf Missbrauch gab, würde ich es von den Dächern aus schreien, ich hätte diesen Mann niedergerissen. Denken Sie ernsthaft darüber nach, was Sie in meiner Situation tun würden und ob es für mich Sinn macht, darüber zu lügen. Ich habe nichts zu gewinnen und alles zu verlieren, wenn ich MJ verteidige. Ich freue mich, mit jemandem darüber zu sprechen und die Wahrheit herauszufinden.
    #leavingneverland

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