Beiträge von IrisLoveMJ

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    Ich finde, das geht aus keinem Beitrag hervor.


    Deswegen hatte ich auch geschrieben dass dies in anderen Threads bereits Thema war.


    Liebe Bridge, leider wird Joe nicht zugesprochen ein einziges Mal in seinem Leben etwas richtig gemacht zu haben; einzig und allein seine Fehler, von denen er sicher reichlich hat, sind Willkommenes Thema, und dagegen verwehre ich mich. Deswegen nehme ich ihn nicht in Schutz, sondern jeder Mensch hat ein Recht auf Anerkennung von erbrachten Leistungen, auch ein Joe Jackson. Seine Erziehungsmethoden waren hier nicht Thema und sind an anderer Stelle bereits mehrfach verurteilt worden.


    :herz: :herz:

    Mein Eindruck ist der, dass Blanket sich in den Klamotten nicht wirklich wohl fühlt. Es gibt ein Foto wo er in den Hemdkragen fasst und seine Hose ist auch etwas lang - wahrscheinlich fühlt er sich in seine Shorts und Jeans wesentlich wohler.... :)

    Aber so wie du offenbar den Eindruck gewinnst, ich würde meine Augen vor Tatsachen verschließen, so gewinne ich den Eindruck, dass du Joe manchmal am liebsten eben doch ein Denkmal für seine herausragenden Leistungen bauen möchtest. Und so wie du deinen Eindrücken gehör verleihst, tu ich das auch. Das hat mit unterschwelliger Aggression überhaupt nichts zu tun.


    Hier geht es doch um Dinge die weit tiefer liegen und in anderen Threads schon durchgekaut wurden. Wagt es einer auch nur einen einzigen positen Ansatz bei Joe zu finden ist er, so mein Eindruck, ein Verräter an Michael. Kann ich nicht nachvollziehen - geht bei mir in die Schublade Fanatismus und damit hab ich nix am Hut. Nix für Unguat, wir haben einfach unterschiedliche Wellenlängen.

    Aber für diesen winzigen Anstoß braucht man ihm ganz gewiss nicht direkt ein Denkmal zu bauen. Denn verwirklicht hat ER diesen Traum nicht! DAS war Michael


    Man kann natürlich auch die Augen vor Tatsachen verschließen wenn sie einem nicht passen. Das wir nicht einer Meinung sind liebe LadyMichael, haben wir ja schon des öfteren festgestellt.


    Allerdings stört mich immer eine unterschwellige Agressivität in deinen Posts wenn sie nicht mit deiner Ansicht übereinstimmen. Hier sprach niemand von einem Denkmal für Joe und ihm die Fähigkeit abzusprechen etwas auf die Beine gestellt zu haben ist in meinen Augen einfach nicht Wahrheitsgemäß. Michael war ein SCHWARZES Kind in einem Arbeiterviertel und hätte keine Chance gehabt sein Talent auszuleben wenn Joe diesen Traum nicht gehabt hätte. Und der "American Dream" wurde für die Familie Wirklichkeit. Das Michael sich darüberhinaus entwickelt hat, ist natürlich seinem genialen Talent zuzuschreiben; aber er hatte auch alle Chancen weil die Wege "bereitet" waren. Aber darüber werden wir uns nie einigen können - da hast Du einfach eine ganz andere und wie mir scheint weniger geschichtlich orientierte "Weltanschauung" wie ich. Nix für Unguat

    Hab den Thread grad erst entdeckt. Leider habe ich es immer noch nicht geschafft davon zu berichten.....vergessen hab ich's natürlich nicht.

    Zitat von »maja5809faithkeeper« ich habe nie zuvor so eine starke Aura gesehen.


    Diese Aura, ich nenne es auch Charisma, war von Gott oder wem auch immer gegeben und zog jeden magisch an der bereit war, diese "Tiefe" anzunehmen. Ich habe es bei jedem seiner Auftritte oder wenn ich ihn sah, gespürt. Als ich Michael gegenüberstand hatte ich das Gefühl er könne mir tief ins Herz schauen und er hat es zugelassen dass auch ich in sein Herz schauen durfte. Ich werde es nie vergessen und spüre es heute noch...jeden Tag...ein unendliches Geschenk.


    Love is the answer - always

    er war ja richtig bisschen aufgeregt..


    Nein, definitiv nicht - er hat mit den Tränen gekämpft und teilweise Probleme gehabt, weiterzusprechen.


    Diese Veranstaltung war ein spezielles Danke an das MJTP. David Ilan hat Kindern der Gardner School die Technik des Pointilismus beigebracht und sie haben Bilder gezeichnet mit Motiven aus Michaels Leben oder seiner Philosophie. Meine Freundin und ich waren zu diesem Termin am 22.06.11 eingeladen. Wir durften Michaels Klassenzimmer sehen, und einige Kinder haben für uns musiziert.


    Ich werd in meinem Reisebericht auch ein paar Fotos davon einstellen. In dem Video sieht man links ab und zu einen Wuschelkopf mit schwarzem T-Shirt; das bin ich.


    :herz: :herz:

    Der besagte Journalist hat supergute Arbeit geleistet
    "...Dann haben wir uns unterhalten – worüber, das bleibt meins..." Hochachtung, Iris. Würde ich auch nicht, weder öffentlich noch in Foren.
    Das ist vertraulich und bleibt im Herzen, nicht wahr?


    Das bleibt im Herzen...Forevermore!


    Finde den Artikel auch sehr gelungen und das Verbreitungsgebiet ist garnicht so klein...lol. In der Südostbayerischen Zeitung war es sogar auf der Titelseite... :), so dass auch Nichtfans es nicht überlesen konnten.


    :herz: :herz: :herz:

    Du wirst in den ganzen Posts nicht ein einziges Mal den Satz finden, dass es gut war was er gemacht hat. Aber es kann auch nicht sein, dass hier z. B. eine Frau Miller als Leitbild hingestellt wird, die selber zugesehen hat, als ihr Sohn geschlagen wurde. Und wenn Du Dich in dem Post nun direkt angesprochen fühltest bezüglich der Emotionen, die hier immer wieder durchkommen, wirst Du mir auch ganz sicher nicht verbieten wollen es so zu formulieren, wie ich es empfinde.


    Ich habe nicht Deinen Post als solchen kritisiert, sondern festgestellt, dass Dein Ton nicht angemessen ist. Wäre schön, wenn Du das auch so aktzeptieren könntest.


    Danke.

    Du kannst Joe ja gerne lieben. Von mir aus darfst du ihm auch die Füße küssen, wenn es dich glücklich macht. Aber unterstell anderen Leuten nicht Gefühle wie Hass, nur weil es nicht in deinen Kopf geht, dass manche Menschen es nicht als Entschuldigung nehmen, dass Joe "ein Opfer seiner Zeit" war.

    Es wäre schön, wenn Du im Ton etwas sachlicher bleiben würdest und hättest Du meinen Post richtig gelesen, hättest Du vielleicht auch verstanden um was es geht. Es geht nicht um Entschuldigungen sondern darum, dass jeder ein Kind seiner Zeit ist. Also sei so nett und mäßige Dich im Ton. Vielen Dank.

    Interview mit Martin Miller


    Alice Millers Sohn wurde geschlagen – alles klar? Nichts ist klar!
    Auszug aus einem Interview vom Mai 2010 mit dem Sohn von Alice Miller.


    SPIEGEL: Sind Sie nach ihren antipädagogischen Ideen erzogen worden? Miller: Wir hatten eine intensive Beziehung. Wir haben sehr viel diskutiert. Von den antipädagogischen Ideen, die meine Mutter später entwickelt hat, habe ich nicht so viel mitgekriegt. SPIEGEL: Gab es Ohrfeigen? Miller: Mein Vater, ja, diesbezüglich. SPIEGEL: Ihre Mutter war Zeugin, als Ihr Vater Gewalt gegen Sie ausgeübt hat? Miller: Ja. SPIEGEL: Was hat Ihr Vater Ihnen getan? Miller: Das ging von verbal bis physisch. Wobei meine Mutter da intervenierte. Später trennte sie sich von ihm, und ich bin von zu Hause weg ins Internat. Ich hatte meine Mühe mit ihm. Er war sehr autoritär. Er war auch in diesem Sinne ein Kriegskind. SPIEGEL: Hatten Sie Angst vor dem Vater? Miller: Ich kann Ihnen so viel sagen: Wenn man in einem Akademikerhaushalt aufwächst, in dem beide Eltern arbeiten, muss man schon sehr früh auf die Fürsorge der Eltern verzichten. Ich war sehr oft allein. SPIEGEL: Wir müssen gestehen, dass wir darauf nicht vorbereitet waren: Der Mann von Alice Miller schlägt seinen Sohn, und Alice Miller ist hilflos? Miller: Sie müssen das verstehen. Meine Eltern mussten sich arrangieren, in der Gesellschaft positionieren, Erfolg haben. Da blieben die Kinder auf der Strecke. Meine Mutter hat das umgetrieben. Sie hatte natürlich ein schlechtes Gewissen. SPIEGEL: So dass man das Werk Ihrer Mutter auch als eine Folge dieser Erfahrung verstehen kann? Miller: Ich kann Ihnen darin folgen. An diesem Punkt möchte ich aber auch die Grenze ziehen. SPIEGEL: Ziehen Sie diese Grenze als Privatmann, als der niedergelassene Psychotherapeut Martin Miller oder als Sohn? Miller: Lassen Sie es mich so formulieren: Ich möchte nichts anbieten, was dazu führen kann, dass die Erkenntnisse meiner Mutter auf eine, Verzeihung, blöd reduktionistische Weise gedeutet werden, nach dem Motto: Na, da sieht man's ja. SPIEGEL: Was würde es bedeuten, wenn der Sohn von Alice Miller sagen würde: "Ja, meine Mutter war als Erzieherin nicht die Person, die sie gern gewesen wäre; mein Vater war ein gewalttätiger Mensch, und meine Mutter war jahrelang eine Zeugin - das hat mich geprägt, das hat meine Mutter geprägt. Das ist die Wahrheit, und ich kann sie aussprechen, als eine Geste der Souveränität. Und ich muss meine Mutter nicht schützen." Was würde das bedeuten? Miller: Ich möchte nicht in erster Linie meine Mutter schützen. Ich möchte mich schützen, verstehen Sie? Als ich begonnen habe, als Therapeut zu arbeiten, war meine Mutter in der Psychoszene schon berühmt. Deswegen stand ich unter besonderer Beobachtung. SPIEGEL: Wer hat Sie beobachtet? Miller: Die Kollegen meiner Mutter. Sie müssen sich vorstellen: Plötzlich wird eine Analytikerin aus ihrem Kreise so berühmt. Die wollen aber auch wer sein. Die wollen auch publizieren. Plötzlich sind die niemand, und die Alice ist alles. SPIEGEL: Trotzdem sind Sie Psychotherapeut geworden? Miller: Ich war schon als Kind ein intensiver Beobachter. Bei meinen Eltern ging die akademische und intellektuelle Szene von Zürich ein und aus. Ich habe zugehört und dabei ein sicheres Gespür dafür entwickelt, was falsch und verlogen ist. Andererseits haben mich die Sichtweise meiner Mutter auf Menschen, ihre Wahrnehmungen und Deutungen sehr geprägt. Mit 22 habe ich eine Psychoanalyse aufgrund einer Empfehlung von Paul Parin begonnen. SPIEGEL: Dem Lehranalytiker Ihrer Mutter? Miller: Ja, aber der Parin hat mich dann weiterempfohlen, zu einem anderen Analytiker, bei dem war ich zwei Jahre. Ich kann mich aus all der Zeit an fünf Interventionen erinnern, ansonsten habe ich geschlafen. SPIEGEL: Sie haben sich auf die Couch gelegt und geschlafen? Miller: Zwei Jahre lang. SPIEGEL: Und das wurde nicht als Abwehr gedeutet? Miller: Das wurde gar nicht gedeutet. Seitdem war ich der Psychoanalyse gegenüber sehr skeptisch.


    Mit diesem Wissen lässt sich vielleicht ihr Fanatismus verstehen; im Grunde genommen hat sie sich ihr ganzes Leben lang selber betrogen da sie es nie geschafft hat, mit ihrem Sohn über ihre eigenen Erlebnisse zu reden und ER, wenn man ihre Maßstäbe und Kriterien ansetzt, ein missbrauchtes Kind war.
    Und genau nach Ihren Maßstäben und Ideologien, war auch Joe ein Opfer seiner Zeit, so wie sie und auch ihr Sohn.
    Und damit wäre der Kreis wieder geschlossen und ich komme zu meinem 1. Post zurück, indem ich kein Verständnis äußerte für die Tatsache, dass Joe für alles zum Sündenbock gemacht wird. Und wenn er Spaß daran hat Goldketten zu tragen oder sonst was, dann sind die Damen in seiner Umgebung nicht zwangsläufig Flittchen - oder kennt hier jemand die Personalien?



    Wie kann man bei soviel Hass eigentlich noch Liebe im Herzen haben?? Lasst ihn doch sein Leben leben, er guckt auch nicht in eure Töpfe.



    Nix für Unguad :herz: :herz:

    Danke für die Empfehlung. Woher willst du wissen, dass ich das nicht schon längst getan habe? Meinst du jetzt im Speziellen die Erziehungsmethoden der Schwarzen, oder die Erziehungsmethoden in den 60er, 70ern generell? Ich könnte noch die 50er hinzufügen, aus der Generation bin ich nämlich, könnte also zu allen Jahrzehnten eigene Erfahrungen beitragen, was ich aber nicht tun werde. Aus der Tatsache, dass ich das von mir empfohlene Buch "Hört ihr nicht die Kinder weinen" gelesen habe, kannst du schließen, dass ich mich mit der Thematik beschäftigt habe, und es ist nicht das Einzige.



    Wenn ich ganz ehrlich bin, vermitteln mir Deine Beiträge das nicht so ganz, bzw. erwecken bei mir den Eindruck, genau die Problematik der Eziehung in den 50-70er Jahren, in Gänze zu ignorieren. Ich kann nur das beurteilen was ich hier lese.


    Nein, es ist keine Vorbedingung vor dem Gericht gestanden zu sein um zu erleben wie Michael und sein Vater miteinander umgingen um darüber reden zu können aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Du Michael das von Dir mehrfach zitierte Buch, direkt vor die Nase gehalten hättest. ;)


    Denn das Du Alice Miller gelesen hast glaub ich sofort, Du vetritts ihre Ansichten sehr deutlich.


    Sie hat meiner Ansicht nach auch durchaus einige beachtenswerte Bücher verfasst, sich aber dann leider immer mehr verstrickt und sich letztendlich immer wieder neu erfunden oder wie auch immer man das nennen möchte. Damit will ich ihre Verdienste und ihr Engagement bezüglich des Kampfes gegen Kindesmissbrauch nicht schmälern, aber der Grad zwischen Engagement und Fanatismus war, meines Erachtens, leider überschritten.


    Zum besseren Verständnis für diejeniegen die sich nicht so intensiv mit ihren Veröffentlichungen befasst haben, mal ein Artikel ÜBER Frau Miller:
    Die fixe Idee -- Alice Miller und das Kindheitsdrama


    Von Peter Haffner


    Den Gefallen, eine verpfuschte Kindheit einen vergleichsweise geringen Preis für ein künstlerisches Werk zu heißen, braucht man Alice Miller nicht zu tun. Denn nicht einmal das Gegenteil von dem, was sie behauptet, kann richtig sein. In der Deutung literarischer Texte aus der Kindheitsgeschichte ihrer Verfasser, die sie 1983 in «Du sollst nicht merken» begonnen hat, hat die nach Frankreich emigrierte Schweizer Psychologin in nachfolgenden Büchern wie «Der gemiedene Schlüssel» und «Das verbannte Wissen» eine gedankliche Schlichtheit erreicht, die sich selbst denunziert.Jeder Roman wird zum Schlüsselroman und sie zur ersten, die durchs Schlüsselloch gucken darf. Josef K. aus Kafkas «Prozess» ist aus dieser Perspektive so gut «das Kind», wie es der Landvermesser K. im Roman «Das Schloss» ist, wobei in ersterem «der Prozess» generell «die Eltern» bezeichnet, während im zweiten «die Mutter» exklusiv mit dem «Schloss» gemeint ist, worin K. vergeblich einzudringen versucht, um bei der Schlossherrschaft (richtig: «den Eltern») vorzusprechen. Damit ist der wohl rätselhafteste Autor der Moderne auch schon abgehandelt.Kaum besser ergeht es Nietzsche, der, «hätte er als Kind einfach schluchzen dürfen», nicht der geworden wäre, der er ist - «die Menschheit wäre um einen Lebensphilosophen ärmer, aber dafür wäre der Mensch Nietzsche um sein ganzes Leben reicher geworden». Wer nicht nur dessen Philosophie für etwas Schwieriges gehalten und «die Verwirrung auf (sein) eigenes -Konto?» genommen hat, dem erweist Alice Miller mütterlichen Trost und Rat. «Man muss nur», sagt sie über den von Frauen erzogenen Verächter des Christentums, «für das Wort <Christentum> <meine Tanten> oder <meine Familie> einsetzen, und die massiven Angriffe bekommen plötzlich einen Sinn.»Alles bekommt ihren Sinn. Hatte Alice Miller anfangs immerhin noch achtzig Seiten auf Kafka verwendet, um zu belegen, was für sie ohnehin keines Beweises bedurfte, hat sie sich solcher Sorgfalt später entledigt. Obzwar sich «selten Hinweise auf die Kindheit» in den Biographien Nietzsches finden, ist sein «Werk ein hoffnungsloser und bis zur Geistesauflösung nie aufgegebener Versuch, sich vom Gefängnis seiner Kindheit zu befreien». Wenn man auch «nicht genau» weiß, «was sich gerade zu dem Zeitpunkt» der behaupteten Traumatisierung des kleinen Picasso durch eine Naturkatastrophe ereignet hat, kann sie es sich doch «gut vorstellen». Und da sie sich auch bei der Betrachtung der Bilder von Käthe Kollwitz «auf meine Weise meine Fragen beantworten» kann, verspürt sie «kein Bedürfnis mehr, das Leben dieser Künstlerin in allen Einzelheiten zu verfolgen».Ob die Belege eines vergangenen Kinder- und Künstlerlebens reichhaltig oder mager sind, die Armut ihrer Werkinterpretation bleibt stets dieselbe. In einer Art von verkehrtem Exorzismus zaubert Alice Miller ihr Kindheitsteufelchen in jedes Leben und jedes Werk, das ihr in die Hände fällt. Hatte sie einst Picasso noch als Gegenbeispiel eines glücklichen Künstlers gefeiert, «frei, verschiedene Wege auszuprobieren, sich immer wieder neu zu entdecken», so triumphierte sie bald, überzeugt, nun doch ein Kindheitstrauma geborgen zu haben: «Ich spürte das Leiden nicht nur in den Themen, sondern auch in der Wucht der Pinselbewegung.»Wer ihr nicht folgt, wird noch postum verfolgt. Nietzsche hat «unter schweren Kopfschmerzen, Halsentzündungen und rheumatischen Erkrankungen gelitten», weil die wahren Worte in seinem «Hals und Kopf steckengeblieben sind». Zweifellos als «Opfer seiner Schuldgefühle» ist Kafka «an Tuberkulose erkrankt und daran gestorben». Wie auch Galileo Galilei - zu diesem Zeitpunkt immerhin vierundsiebzig! - «erblindete, als er von der Kirche gezwungen wurde, gegen sein besseres Wissen zu widerrufen». Und da Freud, der um den Kindsmissbrauch wusste, «sich selbst verbot, die von ihm entdeckte Wahrheit auszusprechen», litt er «später am Krebs des Mundbodens», an dem er - der süchtige Zigarrenraucher - «schließlich starb».Mehrdeutigkeit als Merkmal ernstzunehmender Kunst gilt ihr nichts. Alice Millers Trivialbibliothek der Weltliteratur ist ausgelesen, bevor sie ein Buch zur Hand nimmt. Ihr geht die Lust am literarischen Spiel ab wie einer entnervten Mutter die Freude am Chaos im Kinderzimmer.Im Gegenzug verspricht sie, ganz biblische Prophetin, nichts weniger als «die Wahrheit», «verbotenes Wissen», Fakten, «deren Kenntnis der Menschheit vieles erklären und Kriege ersparen könnte». Haben wir gelernt, «uns aus dem Gefängnis unserer Kindheit zu befreien», brauchen wir keine Medikamente mehr, keine Schlaftabletten, keine schweren Operationen; es hat ein Ende mit Nationalismus, Völkermord und Religion. So verkündete sie es in der Einleitung zur 1994 erschienenen Neuauflage von «Das Drama des begabten Kindes», die in der nächsten Auflage gestrichen wurde.
    Alice Millers Bestseller, die dem Suhrkamp-Verlag waschkörbeweise Leserbriefe bescheren, bedienen ein Publikumsinteresse. Wie die Autorin selber schreibt, sehen sich «die Leser bei dieser Lektüre vor ihre eigene Geschichte gestellt». Doch wenn alle glauben, als Kind misshandelt worden zu sein, werden diejenigen, die es wirklich waren, erneut zum Opfer. Nicht zuletzt um ihretwillen gilt es, auf dem Unterschied zwischen bloßen Behauptungen und bitterer Wahrheit zu beharren.
    Ein Interview mit ihrem Sohn folgt im nächsten Post

    Und die selbe durchgekaute Entschuldigung für die Schläge, die hier auch immer wieder gerne durchgebracht wird. Es war halt früher so.


    Diese Aussage halte ich persönlich schon für sehr arrogant. Natürlich kann man die Augen auch verschließen und Tatsachen ignorieren, es ändert aber nichts daran, dass es so war. Und anstatt Alice Miller zu lesen, die durchaus auch ihre Gegner hat, empfehle ich, sich einmal mit der Geschichte der Schwarzen auseinanderzusetzen, mit den Erziehungsmethoden in den 60er und 70 Jahren.


    Wer von Euch war 2005 in den USA? Wer von Euch stand mehrfach vor dem Gerichtsgebäude und hat darum gebetet, dass die Jury sich nicht beeinflussen lässt von all den Vorverurteilungen im Vorfeld??


    Ich war da und ich habe Dinge gesehen, die die Presse nicht veröffentlicht hat. Ich habe gesehen wie Joe an Michaels Seite stand, ich habe die Blicke gesehen die die beiden ausgetauscht haben und ich habe gesehen, wie Michael die Hand seines Vaters drückte. Und all diese Gesten haben mir gesagt, dass die beiden sehr wohl einen Weg zueinander gefunden hatten.


    Und auch wenn Joe schwere Fehler gemacht hat sag ich nochmal, das keiner von uns hier das Recht hat ihn zu richten. Keiner hat das Recht sich über ihn zu erheben und seine Herkunft oder die Art wie er erzogen wurde und somit auch für sich übernahm, als durchgekaute Entschuldigung abzutun.


    Man kann ihn mögen oder nicht - fertig.


    :herz: :herz:

    Zwischen "nicht für gut erachtet" und Misshandlung von Kindern "verurteilen" ist meiner Meinung nach ein gewaltiger Unterschied.


    Wollen wir hier "Wortklauberei" machen oder uns über das Thema austauschen?? Eine sehr eindeutige Erläuterung findet sich nämlich im selben Post.


    Ich sehe sehr wohl, dass Alice Miller Dich sehr beeindruckt, denn mir kommen sehr viele Aspekte in Deinem Text, sehr bekannt vor. Nur, auch sie hat das erst viel später geschrieben und wir reden hier über Joe und über die 60er-70er Jahre.


    Zu dieser Zeit war der Mann der Patriarch, die Art der Kindererziehung (die wir alle heute verurteilen) normal, in den Schulen nicht nur geduldet, sondern erlaubt und nicht nur in den USA oder bei Schwarzen, sondern auch hier bei uns an der Tagesordnung. Davor kann man doch die Augen nicht verschließen. Joe hat nichts anderes gemacht wie Millionen anderer Männer auch, weil er es nicht anders gelernt hat. Im Grunde genommen ist er auch nur ein Opfer seiner Zeit und sagt von sich selbst, dass er heute einiges anders machen würde. Das ist für einen Mann wie ihn, der sich aufgrund der Herkunft und Erziehung als Oberhaupt der Familie sieht, durchaus beachtenswert. Nur wollen es viele nicht beachten, weil man halt einen Sündenbock braucht. Immer wieder zu hinterfragen ob Michael ihm wirklich verziehen hat, ob er vergessen konnte erweckt in mir den Eindruck, dass viele seiner Fans nicht verzeihen können und sich an etwas klammern, was nicht zu ändern ist.


    Und da auch immer die "empfindsame Seele" Michaels angesprochen wird, möcht ich auch ganz gern nochmal hinterfragen, warum Katherine dann nicht genauso gehasst wird? Joe hat körperlich zugelangt, aber sie hat Michaels Liebe für ihre Zwecke missbraucht - was tut der Seele mehr weh??
    :herz: :herz: :herz:

    Der Kölner Fernsehsender hat am kommenden Pfingstmonat ein besonderes Highlight in seinem Programm. Wie die Senderverantwortlichen in der vergangenen Woche bekannt gaben, zeigt der Sender am Montagabend in der „prime time“ ab 20:15 Uhr das fantastische Abenteue "Michael Jackson - Moonwalker". Das 1988 entstandene Meisterwerk zeigt ein Kollage verschiedener legendärer Auftritte des erfolgreichsten Musikers aller Zeiten. Der frühe Film zeigt dabei die verschiedenen Stationen seines künstlerischen Schaffens bis dahin. Konzertausschnitte, die Grammy-Verleihungen sowie Gastauftritte diverser Weltstars verbinden sich dabei zu einer faszinierenden Fantasy-Story über das Leben des „King of Pop“.


    Mit dem Film setzen die Programmmacher zudem Jackson ein filmisches Zeichen rund zwei Jahre nach dem überraschenden Tod des Künstlers. In "Moonwalker" bekommen Jacko und seine drei jugendlichen Freunde Sean, Zeke und Katie zufällig mit, wie der teuflische Mr. Big seinen Handlangern befiehlt, den Kindern der Welt Drogen zu verabreichen. Das Ziel des skrupellosen Gesellen ist die Weltherrschaft. Doch die Ganoven haben die Rechnung ohne Michael Jackson gemacht: Der verwandelt sich hintereinander in einen Roboter, in einen Rennwagen und in ein Raumschiff, um die Kinder zu retten. In dem Film sind neben Jacko auch bekannte Schauspieler wie Joe Pesci, Elisabeth Taylor oder sein Musikerkollege Mick Jagger zu sehen. Das Ganze ist natürlich gespickt mit der Musik des Künstlers. Ein Fernsehgenuss für Jung und Alt, versprechen die Programmverantwortlichen abschließend.


    Auch wenn in dieser Ankündigung wieder "Jacko" verwendet wird, macht es auf mich eher den Eindruck, das man MJ mit diesem Beitragen "Ehre" erweisen will.

    Ich will dich nicht angreifen, aber ehrlich im Interesse der Millionen gequälter Kinder in der ganzen Welt und gerade auch in Deutschland, die von ihren Eltern auf Brutalste misshandelt werden, kann und will ich zu diesem Thema nicht meinen Mund halten. Es ist nicht erstaunlich, dass sich diese Denkungsweise trotz Aufklärung und unzähliger Bücher erhalten hat.


    Du willst nicht angreifen aber genau das tust Du bei Mions Post. Es fehlt scheinbar am Willen verstehen zu wollen, und das sage ich hier und jetzt AUCH GANZ DIREKT - UND DAS DARFST DU SEHR WOHL ALS Kritik an Deinen Äußerungen sehen.


    Es war klar und deutlich zu lesen, dass niemand diese Art des Umgangs mit Kindern für gut erachtet - aber, DAS willst DU nicht sehen MollyGrue, es war zu der Zeit so. Kinder wurden geschlagen, mit Gürteln, Rohrstöcken oder ähnlichem und kein Hahn hat danach gekräht. Auch die in diesem Thread zitierte Alice Miller äußert sich dazu: Ich denke, wir können froh sein, dass direkte körperliche Gewalt und "Schwarze Pädagogik" mittlerweile nicht mehr als normale Umgangsweise anerkannt und akzeptiert und damit auch um ein gewisses Maß reduziert werden...


    Ja, es ist gut so dass Kinder heute davor geschützt werden und sich in den Köpfen der Menschen endlich ein Umdenken bezüglich dieser Erziehungsmethoden festsetzt. Aber niemand kann die Zeit zurückdrehen, niemand seine Fehler ändern.


    Dieser Hass auf Joe ist für mich nicht nachvollziehbar. Michael hat ihm verziehen, und wenn jemand sagt er habe dabei gelogen, unterstellen wir Michael nicht aufrichtig gewesen zu sein. Welchen Grund hätte er dafür gehabt?


    Nochmal zu Joe. In einer Zeit, als gerade erst die Bürgerrechtsbewegung für die Rechte der Schwarzen die ersten Erfolge erkämpften, in einer Zeit, als Schwarze und Weiße in vielen Bereichen des Lebens nicht Gleichberechtigt waren, ging er unerschütterlich genau diesen Weg und erkämpfte sich für seine Jungs diesen Zutritt.


    Ich finde es fast beschämend auf der einen Seite zu behaupten Michael zu lieben und auf der anderen Seite mit so einer Wut und so einem Hass seinen Vater zu verdammen.


    Ich habe auch fertig.

    Für den "einfachen" Fan, der Michael nie so nah sein konnte, sind diese Artikel sicherlich von unschätzbarem Wert und natürlich würde ich persönlich "meine Jacke" auch nie hergeben. Aber diese Leute haben doch ganz andere Erinnerungen an ihn, konnten ihn erleben, waren ihm nahe. Vielleicht wiegen diese Erinnerungen schwerer als eine Jacke oder Perrücke? Und die Kinder haben so viele Dinge von ihrem Vater, dass sie wohl auch nicht "leer" ausgehen.


    Ein Teil des Erlöses soll ja wohl zur Unterstützung der beiden Tiger aus Neverland dienen, zumindest wird das so propagiert.


    Ich bin da etwas milder in meinem Urteil und wenn niemand mehr etwas von Michael verkaufen würde, bekämen diejeniegen, denen es wirklich etwas bedeutet, nie die Chance es zu erwerben. Seht es doch auch mal von dem Standpunkt. Ich habe bei ebay auch schon ein paar tolle Sachen von MJ ersteigert und konnte damit lieben Freunden eine unendlich große Freude machen. Ich bin z. B. im Besitz des Original E.T. Storybooks inkl. LP :-D , würde das nie verkaufen, es aber sofort kaufen, wenn ich es irgendwo entdecken würde, um es einer lieben Freundin zu schenken. So hat jede Münze halt doch 2 Seiten.


    Keep Michaeling..und schöne Pfingsten :herz: :herz: :herz:

    Ich bring Euch Bilder mit von den Sachen die dort versteigert werden. Die Fans sind eingeladen zu einem Event am 22. Juni in dem Auktionshaus, dürfen alle Sachen anschauen. Schnief...auch wenn ich das Sparschwein schlachte wird es wohl für die Jacke nicht reichen - aber ich hab sie dann wenigstens live gesehen. :)