Zwei ehemalige Geschäftsführer packen aus
Ein ehemaliger Geschäftsführer: „Ich glaube wirklich, dass er in diese ganze skandalöse Sache hinein erpresst wurde. Ich glaube, die Wahrheit wird irgendwie ans Licht kommen.
Zwei ehemalige Geschäftsführer, Cory Rooney und Chris Apostle, sprechen in diesem langen Interview über Michael und geben wieder, was viele von uns denken, wie schlecht und unfair Michael von den Medien, von Hollywood und von der Musik Industrie behandelt wurde und wie sein unglaubliches musikalisches Genie, seine beträchtliche humanitäre Arbeit nicht beachtet und geschätzt wurde, dafür dass ein Skandal attraktiver war. Und diese zwei Jungs geben wieder, was viele von uns schon wissen – dass Michael unschuldig der Missbrauchsvorwürfe war, weswegen er in allen Punkten freigesprochen wurde.
Die Medien, die Industrie, und wie auch immer Hollywood, haben ihn wie einen Schuldigen behandelt, auch wenn sie gleichzeitig andere Personen öffentlich unterstützen konnten, die sich tatsächlich eines Verbrechens schuldig gemacht hatten. Diese Heuchelei erstaunt uns doch sehr, Cory und Chris! Ich warne euch, dass das hier nicht einfach zu lesen ist, aber sehr wichtig.
Worüber ich so brutal gekränkt bin, und das ist nur ein Gerücht, wenn doch eines, das ich glaube, ist, dass er in diese ganze skandalöse Sache hinein erpresst wurde. Irgendwann wird die Wahrheit ans Licht kommen. Dieser Mann hat Millionen und Millionen von Dollar für hilfsbedürftige Menschen ausgegeben. Es kommt irgendwie nie raus, was er alles getan hat. Seine Reaktionen waren nur natürlich und ich bin mir sicher, dass sehr viel Druck auf ihn ausgeübt wurde.
Wenn du dir die Qualität seiner Arbeit anguckst, Chris, dann sieh dir Off The Wall an, das ist mein Lieblingsalbum von Michael Jackson. Aber auch jedes andere Album, egal welches, Dangerous, jedes einzelne, diese Alben sind perfekt, alles Hits.
Cory und ich saßen in einem Büro bei Sony und sahen uns ein Konzert an, eine Live DVD. Ein Kollege von uns, Ron Grant, rief uns und sagte „Hey wollt ihr euch was angucken?“ Und wir dachten, okay, es ist mitten am Tag, wir werden uns was angucken, was so fünf bis zehn Minuten dauert. Es war ungeschnitten, zweieinhalb Stunden aus einem Stadion in Brasilien. Er hörte zweieinhalb Stunden nicht auf, zu ackern. Er hat nie genug Spielraum dafür bekommen, was er musikalisch der Welt eigentlich noch bieten wollte. Er ist wohl der großartigste Musiker, den wir in unserer Lebenszeit je gesehen haben werden. Sowas wirst du nie wieder zu Gesicht bekommen. Das muss mal unbedingt erwähnt werden.
CY: Wie wird die Musik Industrie in Zukunft betroffen sein?
Cory Rooney: Ich glaube nicht, dass die Musik Industrie sich die Zeit genommen hat, sich mal wirklich anzugucken, was Michael Jackson den Menschen bedeutet hat, den ganzen Künstlern, Produzenten, Schauspielern, uns allen, dem ganzen Unterhaltungssektor. Ich glaube sie haben sie nicht die Zeit genommen, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind, mit ihren Köpfen in ihrem eigenen Arsch zu stecken. Als Michael vor Gericht stand, hat niemand … niemand mal innegehalten und ihn unterstützt.
Chris Apostle: Yup.
Der Junge wurde in zehn Punkten freigesprochen und keiner hat mal “Sorry, Michael” gesagt. Keiner hat gesagt „Wir haben gewusst, dass du unschuldig bist“. Da gab es keine Ehrung von BET für ihn. Keiner hat seine Musik gespielt, bevor er Marathon gelaufen ist. Keiner ist losgedüst und hat ein Konzert gegeben. Warum sonst ist er denn auf Tour gegangen, um viel Geld zusammenzukriegen?
Wie kommt es, dass keiner der anderen Künstler sich mal zusammengetan hat und gesagt hat „Hey, wisst ihr was? Wir machen eine Tour wie Michael mit der Heal The World Tour und kriegen Geld zusammen. Lasst uns das auf die Beine stellen.“ Keiner hat das getan. Tookie Williams ist der Gründer der crips gang, kennst du die crips and the bloods?
CY: Ja.
Cory Rooney: Sie wollten, dass er von der Todesstrafe verschont bleibt und halb Hollywood ist dafür nach vorne gegangen. Was ich nicht verstehe, ist, dass die Leute nicht auch nur in die Nähe von Michael Jackson kommen wollten, als er in Schwierigkeiten war.
CY: Aber für einen Mörder sind sie aufgestanden.
Cory Rooney: Ja, sie haben sich aufgestellt für einen Typ, der Familien vernichtet hat. Ein kleines Mädchen hat um ihr Leben gebettelt und er hat sie umgebracht. Man sagte dann, weil er im Gefängnis Kinderbücher geschrieben hat, hätte er sein Leben umgekehrt. Er wurde für den Friedensnobelpreis nominiert. Aber was ist mit den Millionen Kindern, denen Michael Jackson seine gesamte Karriere lang geholfen hat? Und dann kommen zwei Kinder mit falschen Anschuldigungen an und diese zwei Kinder können ihn zerstören. Das ist verrückt. Das eröffnet mir den Blick auf die Unterhaltungsindustrie und dann weiß ich, dass ich von einem Haufen Heuchlern umgeben bin.
Du fragst mich, inwieweit sie berührt sein könnten? Ich glaube, sie raffen überhaupt nicht, worum es geht. Jeder gibt zwar sein Tribute ab, aber wenn man mal genau hinsieht, dann deswegen, weil man damit zurzeit fein ins Rampenlicht kommt, so kriegen sie ein bisschen Glanz ab. Plötzlich hat jeder irgendwas Gutes über ihn zu sagen.
CY: Alle wollen sie jetzt dazugehören.
Cory Rooney: Alle wollen sie jetzt dazugehören und das pisst mich an.
CY: Nach ‚93, findest du er hätte es nicht besser wissen müssen, als diese Martin Bashir Doku zu machen und darin zu sagen, dass es okay ist, mit einem Kind das Bett zu teilen? Glaubst du nicht auch, dass die meisten Leute daraufhin natürlich sagen würden, dass es ihn verrät ?
Cory Rooney: Lass mir jetzt mal erklären, was Michael mir ganz direkt gesagt hat. Ich habe mit Michael darüber gesprochen. Er sagt „Cory, als ich ein Kind war, wurde mir nicht nur die Kindheit verwehrt, sondern auch Liebe. Als ich meinen Vater umarmen wollte, umarmte er mich nicht zurück. Als ich im Flugzeug Angst hatte, hat er nicht seinen Arm um mich gelegt und mir gesagt, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen. Als ich Angst hatte, auf die Bühne zu gehen, sagte er nur ‚Schieb deinen Arsch jetzt da raus!’ Und nicht nur er, sondern jeder Erwachsene um ihn herum.“
Und er sagte zu mir „Cory, ich werde einem Kind niemals Liebe verwehren und wenn das bedeutet, dass ich dafür ans Kreuz genagelt oder ins Gefängnis geschmissen werde, dann ist das eben so.“ Als es soweit war, dass er deswegen vor Gericht musste, als er das erste Mal da durch musste, sagten Ihm seine Berater „Michael, das sieht nicht gut aus. Bezahl das Kind und geh weiter.“
Ein zweites Mal sagte er zu mir „Weißt du was? Alles was ich damit erreicht habe, ist, dass es mich schuldig aussehen lässt, als ob ich etwas zu verbergen hätte. Diese gütlichen Einigungen wird es nie wieder geben. Ich fechte das vor Gericht durch. Ihr werdet schon sehen, dass ich unschuldig bin.“
Genau an dem Tag, an dem das Urteil feststand, habe ich mit seiner Familie gesprochen, weil ich in den Nachrichten hörte, dass Michael 45 Minuten bekommen hatte, um dort zu erscheinen. Also sprach ich mit einigen Familienmitgliedern, die mit ihm in seinem Haus waren.
Ich sagte „Was zur Hölle tut er jetzt?“ Er war oben und macht sich fertig. Dann kam er runter. Er sprach ein Gebet mit seiner Familie und sagte jedem „Ich möchte, dass sich keiner Sorgen macht, weil ich okay sein werde.“
Und so fuhr er hin, vielleicht mit einem nervösen Fußzappeln, er sang während der Autofahrt und so und er fuhr mit seinem Bruder und seiner Schwester. Aber er machte sich keine Sorgen. Ich sag dir was, ich wäre das totale Durcheinander gewesen. Ich weiß nicht, ob ich vor Gericht so hätte auftreten können.