Kriyss Grant über Michaels letzte Tage

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  • 16.03.10 - 12:03
    Kriyss Grant, der erste TII Tänzer, der von Michael Jackson ausgesucht wurde, um mit ihm auf der Bühne zu stehen, hat mit Charles Thomson exakt 1 Jahr, nachdem die 50 Konzerte in London ausverkauft waren, gesprochen.
    Mit 21 Jahren hat Kriyss Grant schon viel erreicht. Als Teenager war er unter den finalen 16 Teilnehmern von "P Diddy's 'Making the Band". Mit 20 Jahren war er für Beyonce Knowles als Choreograph bei ihrer 'I Am...' Welttournee dabei. Heutzutage ist er einer der bekanntesten Tänzer für Michael Jackson bekannt.
    Sein Durchbruch hatte er, nachdem er "Making the Band" verlassen hatte und den Choreographen Frank Gatson traf.
    "Ich war in New York und gerade aus der Show geflogen," erinnert er sich. "Frank und ich gingen zufällig in das gleiche Geschäfte und er fragte mich , 'Bist Du nicht Kriyss von Making the Band? Du hast soviel Talent, ich weiß nicht warum Diddy Dich rausgeschmissen hat und all das. So haben wir die Kontakdaten ausgetauscht und blieben in Kontakt".


    'This is It' Casting
    Das Ausmaß der Castings zu sehen, war einschüchternd: "Ich war sehr ruhig. Ich war sehr nervös, aber ich war sehr darauf konzentriert, was ich tat. Ich wollte mich beeilen und es hinter mich bringen, nur auftreten und alles geben. Aber sobald ich das erste Mal dabei war, fühlte ich mich gut und ich wollte es machen."
    Grant segelte durch die ersten Castings und wurde zu den anderen Runden eingeladen, wo Jackson im Publikum saß und seine Tänzer aussuchte. Aber Grant sagt, Jacksons Präsenz ließ ihn nicht aus der Bahn werfen.
    "Ich war deswegen sehr aufgedreht - darüber, das er da war - aber als die Musik einmal anfing und es Zeit war zu tanzen, ließ ich es einfach laufen. Wenn ich auftrete, werfe ich alles förmlich aus den Fenster, so war es für mich, als ob er nicht da wäre. Als ich fertig war, war es so wie "OK, ich hoffe er notiert es und ich hoffe er mag es."
    Er machte es. Laut Travis Payne war Grant der erste Tänzer, den Jackson auserwählte: "Schau den Joker an!" Nachdem die Tänzer ausgewählt wurden, konnten sie ihr Idol treffen.


    Erste Treffen mit Michael
    "Er schüttelte unsere Hände und alles. Er hat wirklich große Hände," sagt Grant, der über Jackson von Zeit zu Zeit noch in der Gegenwart spricht, korrigiert sich leicht, wenn er jinzufügt: "Er war wie eine Staue. Seien Gegenwart war so fantastisch und ich konnte es nicht glauben. Ich wollte schreien, aber ich konnte nicht, mein Körper war im Schockzustand."
    "Michael sagte, 'Du bist fantastisch,' und er gab mir einen festen Händedruck, den ich nie mehr vergesse. Ich dachte nie, das dieser Tag jemals kommen würde, wissen Sie? Ein kleines Kind zu sein und zu hoffen und zu träumen, dass man diese Person trifft und niemals darüber nachdenkt, dass das jemals wahr wird. . Aber als es letztendlich soweit war - gab es kein anderes Gefühl als das. Ich kann es nicht beschreiben, wie ich mich fühlte."


    Mit Michael arbeiten
    Die Tanzproben begannen in der darauffolgenden Woche und waren intensiv, sagt Grant, mit nur einen freien Tag in der Woche. Die Gruppe probte für mehrere Wochen ohne Jackson, perfektionierte die Tanzschritte, bevor sie mit ihm auf die Bühne gingen: "Wir nutzten die Zeit , um uns alle näher kennen zu lernen, um die Chemie zwischen uns aufzubauen und damit wir auf der Bühne gut aussehen. Michael kam von Zeit zu Zeit herein, um uns beim Proben zuzuschauen, er gab uns Tipps, er war aber am Anfang schüchtern."
    "Das erste Ding, was wir mit Michael zusammen probten, war They Don't Really Care About Us und einige von uns waren durcheinander, da sie nicht aufhören konnten, ihn anzuschauen. Ich war wirklich nicht gut drauf, habe mich aber zusammengerissen. Ich musste zu meinen Tanzpartner Dres Raid flüstern 'Lass uns konzentrieren' und er sagte 'Ich kann nicht - es ist Michael!' Nach dem ersten Mal war ich OK. Ich musste sicher gehen, dass ich mich konzentriere und im Spiel bleibe."
    Die Proben mit Jackson waren sporadisch, sagt Grant, da er noch vieles andere zu tun hatte. "Er hatte eine Menge anderes Zeug zu tun, mit seiner Stimme, seine Stimme zurecht machen und er hatte viel mit den Kostümen zu tun...Er konnte nicht immer die ganzen Proben dabei sein. Er hatte viel mit der Tour zu tun - alles zusammenzufügen."
    Die Haupttanzschritte wurden schnell Routine und Grant sagt, die Tänzer hatten volle Showproben ohne Jackson, mit Spezialeffekten und langsamen Nummern für Michael, die zwischen die harten Tanzliedern eingefügt wurden. Als die langsamen Lieder ausgewählt wurden, stand Jackson vor einem Dilemma, denn er musste sich entscheiden, ob "Human Nature" oder "Stranger In Moscow" als erste Ballade genommen wird.
    "Ich erinnere mich daran, wie Michael "Stranger In Moscow" sang und probte. Er versuchte herauszufinden, wie er es machte - ob er es als Medley machen würde oder ob er beide einzeln sang oder ein Lied ganz streichen würde. Michael hat verschiedene Lieder ausprobiert, hat danach geschaut, welche Gefühle er für die Lieder entwickelte, welches Lied die meiste Akzeptanz bei den Fans hat, aber welches von beiden in die Set-Liste der Tour passte. Es gab viel zu tun."
    Obwohl Jackson präsent und involviert war, hat Grant die Augenbrauen hochgerissen, als er erklärte, er habe bemerkt, dass Jackson ausgenutzt wurde.
    "Ich fühlte manchmal so, weil man Michael Fragen stellte über Sachen und ich verstand das nicht, weil Michael der Künstler ist," erklärt er. "Ich habe mitbekommen, sobald Michael etwas über die Unterhaltung spricht, sollten wir zuhören und seinen Gefühlen folgen. Wenn er über bestimmte Dinge nicht so begeistert war oder etwas nicht stimmte, dachte ich, es muss einfach so laufen. Er hatte das Recht dazu, es so zu machen."
    "Für mich war es nur fragwürdig... Ich versuche den richtigen Weg zu finden, es zu sagen... Wenn sie ihn wirklich dazu drängten, dies zu tun oder wenn er wußte, was getan werden musste. Ich fühlte mich wie in der unteren Zeile, als Künstler sollten man eine Meinung haben, die zählt. Wenn man sich nicht gut fühlt, sollte man es nicht tun. Aber ich denke, Menschen Menschen sind, wissen Sie, und manchmal läuft man in kleine Situationen. Aber Am Ende war es ziemlich gelöst. Michael hat seinen Weg gefunden und die Dinge wurden aussortiert. Ich wollte nicht etwas anderes von ihm sehen."


    Die letzten zwei Proben
    Während den letzten beiden Proben kam Michael so richtig in die Gänge, sagt Grant: "Ich dachte, es kommt alles zusammen. Wir alle dachten, dass es in den letzten beiden Proben zusammengefügt wurde. Es war ein anderes Gefühl, bei den letzten Proben. Michael war sehr offen für die Dinge. Er liebte auf der Bühne. Sein e Stimmung war ganz anders. Es war, wie er sich mit uns und der Musik verbindet. Es fühlte sich fertig an. Es war wie 'OK, Ich kann heute nacht schlafen'. Er gab uns ein warmes Gefühl in diesen Tagen. Wir haben uns alle mit einem Lächeln im Gesicht verabschiedet."
    Er beschreibt die letzte Probe als ziemlich unauffällig, nur ein weiterer Tag bei der Arbeit. "Die letzte Probe an die ich mich mit ihm erinnere, war für Thriller. Er machte andere Dinge, andere Lieder und wir haben die ganze Show geprobt. Ich hatte an diesem Tag Probleme mit meiner Maske - meiner Thriller Maske. Es war sehr eng auf meinem Gesicht und es war schwer zu atmen, aber ich habe es durchgezogen. Es war eine sehr gute probe. Bevor er ging sagte er, dass er uns morgen wieder sieht und es eine "gute Probe" war, mit einem Lächeln auf seinem Gesicht, den Daumen nach oben."


    Michael ist nicht mehr
    Der nächste Tag fing der andere an und Grant sagt, daß man bei den Proben erfuhr, daß er ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
    "Wir waren bei den Proben und warteten auf ihn," sagt er. "Dann bekamen ein paar Leute Telefonanrufe. Einige Leute machten vorab ihre Telefone aus, weil es echt störend ist. Mein Telefon ging in meinen ganzen Leben noch nie soviel mal. Wir beteten alle separat und dann fingen wir alle zusammen an zu beten, unser letztes Gebet, sie kamen rein und sagte nun, dass er schon weg ist."
    "Wir waren alle am Boden zerstört. Manche gingen in ihre eigenen Ecken und es war so, als ob das ganze Stadion schrie. Es war nur das Schlimmste. Es war das Ende von etwas, was so großartig und fantastisch geworden wäre."

  • Auftritt bei der Gedenkfeier
    Innerhalb weniger Tage waren die Tänzer wieder bei den Proben, diesmal rüsteten sie sich für Jackson's Gedenkfeier, wo sie "Will You Be There" mit Jennifer Hudson aufführten. "Es war etwas Schönes und wir dachten, es wäre für seine Beerdigung angemessen", sagt Grant. "Wir wollten etwas tun, was von uns kam."
    Das Lied wurde ursprünglich für die TII Konzerte einstudiert, aber dessen Aufnahme wurde nie bestätigt. "Wir probten es, aber nicht in der Intensität, wie wir es immer wieder und wieder taten," sagt er. "Wir machten es viele Male und er fing an zu lächeln. Er war gerade auf der Bühne und ich dachte, es erinnert ihn an gewisse Zeiten. Es war ein gutes Gefühl. Es war wie ein Spaziergang durch die Musik zu spielen und so. Er sang ein paar Strophen, aber Michael sagte uns, das wir es nicht in voller Leitung tun sollten. Speichert es für die Fans. Speichert es für das Publikum."
    Die Proben für Michaels Gedenkfeier waren sehr emotional, sagt Grant. "Es war, als wir mit Jennifer Hudson probten, dass wir wirklich angebrochen waren -" OK, das ist es ... wirklich ... er ist nicht hier. Dies ist kein Traum. Das ist es, als ich zusammenbrach. Ich fing an zu weinen. Ich konnte es nicht in mir lassen. Ich bin der Stille in der Gruppe - sie ärgerten mich, weil ich immer so ruhig bin - so, zu weinen anzufangen war es OK für alle anderen. Mekia [Cox] fing an zu weinen, dann Dres und die anderen Leute fingen an. Ich erinnere mich daran, als Jennifer zu uns schaute und man sah ihr an was sie denkte: 'Wow'."
    Es ist klar, dass Grant durch den Tod Jackson's tief betroffen war. Seine Stimme wird still und dunkel, als er an die Folgen erinnert. "Bis heute ist es schwer für mich, weil ich so viele Fragen zu beantworten habe, wenn ich auf andere Menschen stoße. Meine Freunde und Familie verstehen es und fragen mich nicht viel, aber die Fans fragen mich sehr viel. Das ist manchmal ziemlich hart. Ich bin noch darüber hinweg. Ich muss es aber versuchen. Es ist nicht abgeschlossen. Ich habe davon geträumt."
    Grant war auch in einem Konflikt, als die Tänzer gefragt worden sind, ob sie als Amtsdiener an Jacksons privater Beerdigung teilnehmen. "Ich bin so jung - ich hab nix mit Beerdigungen oder dem Tod zu tun. Die gesamte Beerdigung war für mich sehr emotional. Aber zur gleichen Zeit musste ich für die Familie oder für die anderen oder für die Kinder ein Lächeln auf dem Gesicht haben, um ihnen zu zeigen, dass alles okay ist. Ich trauerte aber ich fühlte mich fehl am Platz, weil ich fand, sie sollten Zeit mit ihrem Sohn verbringen. Ich hatte eine Menge von gemischten Gefühlen."
    Die Veröffentlichung von This Is It hat auch gemischte Gefühle hervorgebracht. Zur Zeit, als es veröffentlicht wurde, gab er ein Interview und sagte, er würde auf die DVD warten. Heute meint er, es ist für ihn schwer dies anzuschauen. Darüber hinaus ist er über die Entscheidung, was drin ist und was nicht eingefügt wurde, verwirrt. "Es ist komisch, denn diese Ausschnitte, die man sieht, da gibt er noch lange nicht alles. Es gab Zeiten , wo er wirklich, wirklich es voll und ganz machte. Es gibt einige Dinge, die bisher nicht in This Is It gezeigt wurden. Ich weiß wirklich nicht, warum man dieses Material nicht herausgebracht hat."


    Mit verärgerten Fans umgehen
    Ein Ding, mit dem Grant und seine Mittänzer nach der Veröffentlichung von TII vorbereitet wurden: Eine Welle von Hass-Mails von Fans, die sie für den Tod an Jackson verantwortlich machen.
    "Man hat bestimmte Fans, die es so aussehen lassen, als ob es unsere Schuld sei," klagt er. "Wie sollen wir gerade wissen, wie Michael drauf ist oder wie wir etwas stoppen sollen. Wir sollten dies tun. Wir sollten das tun. Es ist nichts dergleichen. Wir haben keine Kontrolle über dies. Wir waren brandneue Tänzer, die in das ganze Ding neu waren. Wir sind genauso geschockt wie die ganze Welt!"
    "Einmal bin ich zusammengebrochen, weil sie einfach nicht verstehen, wie es war. Manchmal habe ich sogar daran gedacht, nicht über Facebook und dergleichen mehr zu kommunizieren, aber ich kann das nicht tun, nur weil einige Fans austicken. Es sind nicht alle Fans, nur einige Fans. Sie sind so tief verstrickt, dass sie nur die Schuld an uns allen sehen. Aber ich bin ruhig und ich lass sie machen, ich kann eh nichts dagegen machen... es lohnt sich dafür nicht zu kämpfen. Eine Menge Leute haben ihre eigene Meinung darüber und man kann es nicht ändern. Die Leute können sagen, was sie wollen."
    Grant sagt, dass, obwohl die Tänzer immer noch negative Nachrichten erhalten, ist es in den letzten Monaten weniger zum Problem geworden.. Heute bekommt er vor allem E-Mails von neugierigen Fans, darunter sind ein paar "verrückte Fragen". "Ich denke, das verrückteste Frage, die ich hatte, war, welche Art von Wäsche Michael trug. Sie wissen, dass ist eine verrückte Frage. Ich weiß es nicht!"


    Träume verfolgen
    In den letzten Monaten hat Grant die Arbeit von Jackson weitergeführt, er hat u.a. Auftritte bei Wohltätigkeitsveranstaltungen gehabt: "Ich habe ein paar Dinge hier in West Palm Beach für verschiedene Schulen gemacht, versuchte Gelder zu sammeln , für verschiedene Dinge, für Kinder die AIDS haben, die missbraucht worden sind und andere Dinge. Dann bin ich mit Frank zurück zur High Scholl in Milwaukee."
    "Wir versuchen das Künstler-Leben am Leben zu erhalten und den Kindern zu verstehen geben, dass sie das tun können, worauf sie sich konzentrieren, positiv zu bleiben und hart zu arbeiten. Nichts ist unmöglich. Ich fing wie diese Kinder an. Als ich 14 oder 15 war, ich blieb am Ball. Manchmal war ich echt enttäuscht, aber man muß weitermachen."
    "Ich fühle mit den Kindern, die diese Person brauchen, egal wer das ist. Wenn deren Mutter oder Vater nicht für sie da sind, schauen sie auf die Künstler. Sie schauen zu jedem auf, der ihnen Zeit und Aufmerksamkeit schenkt. Sie werden das schätzen. Ich weiß, wir haben einige Leben von Kindern in Milwaukee verändert, weil wir sie dazu ermutigt haben, das zu machen, was sie wollen."
    Mit einem Album inder Mache, einer Einladung als Choreograph für Kelly Rowland´s nächster Tour und ein paar Verträge für Studioaufnahmen auf dem Tisch, steigt Grant nun laut eigenen Angaben ins große Musikgeschäft ein.
    "Mein Traum ist es, ein Unterhaltungskünstler zu werden. Wie Michael es war. Ich möchte unterhalten, meine eigenen Musikvideos haben, Musik machen. Nicht eben nur wegen des Geldes machen, für mich es machen und für die Leute, die es mögen. Das ist immer schon ein langjähriger Traum von mir. Mein anderer Traum wurde wahr, Michael zu treffen, mit Michael zu tanzen. Nun mein letzter, ultimativer Traum ist ein großer, erfolgreicher Unterhaltungskünstler zu sein und sein Vermächtnis am Leben zu erhalten."
    "Er veränderte mich schon als ich Klein war und nun hat er mich gelehrt, dass es möglich ist. Was immer auch man tut, man muss dafür arbeiten und 125% geben. Nein...180%! Nur auf der Bühne leben. Wenn das die Leidenschaft von einem ist, dann ist es richtig, auf der Bühne zu stehen. Wenn man frustriert ist, dann soll man alles sein lassen. Verbinde dich mit der Musik. Verbinde dich mit dem Publikum. Ich habe soviel von ihm gelernt, auf einer professionellen Ebene, nur als ich ihm zuschaute, ihm zuhörte. Er war ein fantastischer Mann, als es dazu kam. Ich möchte das weitermachen und ihn als Vaterfigur nutzen."


    Quelle: swafnews.com & JAM-FC