RPG ~ Dem Schicksal entgegen...

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  • Währenddessen saß ein Elendaé im Gasthaus vom Wegekreuz auf seinem, ihm zugewiesenem Bett und starrte an die Decke. Seit Kìara diesen Echeyakee gezähmt und ihm den Namen *Kimba* gegeben hatte, verbrachte sie jede freie Minute mit ihm. Natürlich war es für einen Jäger normal fortan in Begleitung seines Tieres zu sein, doch sie beschäftigte sich auch nur noch mit ihm. Elendaé fühlte sich abgeschrieben, ja gerade zu eifersüchtig wurde er, wenn er beobachtete wie sie sogar mit dem Tier kuschelte.


    Kìara bekam von diesen Unmut absolut nichts mit ~ sie hatte nur Augen für Kimba. Anfangs war es ihr stolz, dass es der König der Savanne war, den sie hatte zähmen können, doch je mehr und mehr sie sich mit dem weißen Löwen auseinander setzte, bemerkte sie, eine Verbundenheit die sie nicht kannte. Fast schien es so, dieses Tier durch Gedanken kontrollieren zu können. Ein merkwürdiges Gefühl, welches sie noch nicht so Recht deuten konnte, doch sie mochte dieses Gefühl.


    Natürlich trainierte sie auch weiterhin fleißig mit Pfeil und Bogen. Nun musste sie jedoch noch darauf achten, nicht versehendlich Kimba zu treffen, da dieser die ausgesuchten Ziele gleich mit anstürmte. Sie würde es sich nie verzeihen, das Tier zu verletzen.


    Am späten Nachmittag kehrte sie ~ natürlich mit Kimba an ihrer Seite zum Gasthaus des Wegekreuzes zurück. Erstaunt stellte sie fest, dass Elendaé auf seinem Bett lag und gegen die Decke starrte.


    „Bist du krank?“ fragte sie ihn, nachdem sie sich zu ihm ans Bett gesetzt hatte.
    Elendaé schaute sie missmutig an.

    „Nein!“ war seine knappe, jedoch im Ton scharfe Antwort. Kìara schaute ihn erschrocken an.
    „Habe ich etwas falsch gemacht?“ fragte sie unsicher.
    „Woher soll ich das wissen? Man bekommt Dich ja noch kaum zu Gesicht, seit dieses… Viech existiert.“
    „Kimba ist kein Viech, wie du es zu nennen pflegst. Er ist mein Begleiter. Ist es denn nicht normal, dass man mit seinem Begleiter trainiert?“
    „Ja ja“ war die knappe Antwort von Elendaé, bevor er sich auf die Seite und ihr damit den Rücken zudrehte.
    „Findest du nicht, dass du ein wenig komisch reagierst? Warum kannst du Dich nicht mit mir freuen?“ Kìara stand enttäuscht vom Bett auf, wollte wieder hinausgehen, drehte sich dann jedoch noch einmal zu ihm um.


    „Eigentlich wollte ich Dich fragen, was als nächstes auf den Trainingsplan steht. Ich habe in den letzten Tagen hart gearbeitet, um…“ Elendaé ließ sie nicht ausreden.
    „Wo du Ormak Grimmschläger findest, weißt du ja inzwischen. Er ist Lehrer – nicht ich!“


    Er hatte sich nicht einmal zu ihr umgedreht. Kìara traten die Tränen in den Augen vor Enttäuschung. Sie konnte absolut nicht verstehen, warum Elen derart reagierte. Bisher dachte sie stets, er wäre stolz auf sie… Sie dachte sie wären Freunde.. Letzteres sagte sie auch laut, dann: „Wie du meinst“


    Als Elendaé sich dann nach einer Weile doch umdrehte war Kìara verschwunden. Hatte er vielleicht doch zu hart reagiert? Er stand auf, trat aus dem Gasthaus, um sich bei ihr zu entschuldigen, doch konnte er sie nicht entdecken. Er lief das gesamte Wegeskreuz ab.


    „Wenn du Deine Kleine suchst, sie hat sich eben auf dem Weg nach Orgrimmar gemacht“ sagte ein Orc, der Elendaé beobachtet hatte, wie dieser hin und her lief.
    „Woher wisst ihr das?“ wollte er wissen.
    „Weil sie mich gerade nach dem Weg fragte und Vorräte bei mir erstand. Ich sagte ihr, sie könne auch mit dem Windreitermeister fliegen, dass es einiges an Zeit sparen würde, doch wollte sie wohl ihren Löwen nicht hier lassen. Sie ist in diese Richtung…“ Der Orc zeigte in eine Richtung.


    *Verdammt* dachte Elendaé, Warum konnte er sich nicht angewöhnen erst zu denken und dann zu reden. Er hoffe, dass seine impulsive Art nicht alles zerstört hätte und hetzte los…

  • Nachdem Kìara das Wegekreuz hinter sich gelassen hatte, ließ sie ihre Tränen freien Lauf. So sehr sie auch darüber sinnierte, warum Elendaé sie auf einmal derart behandelte, sie kam nicht darauf. Gerade weil er auch Jäger war, dazu noch ein sehr guter, musste er doch verstehen, dass es wichtig war seinen Begleiter zu trainieren.


    Nun trotzig wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, ohne dabei stehen zu bleiben, sie legte sogar noch an Schnelligkeit zu. Sollte er doch auf seinem Bett liegen bleiben. Sie würde den Weg nach Orgrimmar finden und sich weiter ausbilden lassen.


    Das Elendaé sein Verhalten längst reute, ihr nachlief ~ auch darauf kam sie nicht. Sie kam schnell voran, so dass sie noch vor Einbruch der Dunkelheit vor den Toren Orgrimmar stand.


    Da sie nur einmal zuvor in dieser Stadt war, konnte sie sich an Weg zu Ormak Grimmschläger nicht mehr so recht erinnern. Auch dieses Mal gefiel ihr die Stadt nicht, in der reges Treiben herrschte. Sie sprach eine Untote an, diese Rasse war ihr von allen an bekanntesten, um sie nach dem Weg zu fragen.


    „Sehe ich aus wie ne Pfeilschwingerin?“ antwortete die Angesprochene und deutete auf ihre Magierrobe. Kìara zuckte unmerklich zusammen, bevor sie sich höflich entschuldigte und schnell weiter ging, mittlerweile hatte sie vollkommen die Orientierung verloren, fand sich in einer dunklen Gasse wieder. Verzweifelt schaute sie sich um. Warum musste diese Stadt derart verwinkelt sein? Sie griff Kimba in die Mähne, diese kraulend, wohl mehr sich zu beruhigen, als das Tier, welches geduldig an ihrer Seite darauf wartete dass Kìara weiter ging.


    „Bist du es wirklich?“ hörte Kìara eine ihr bekannte Stimme im Rücken. Als sie sich umdrehte glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen.
    „Paps?“ Kìara starrte ungläubig in das Gesicht ihres Vaters, welcher keinen Tag älter geworden zu sein schien. Etwas verwundert betrachtete sie seine Kleidung. Sie kannte ihren Vater nur in stählender Rüstung, nicht jedoch in einer Robe.
    Kimba, welcher noch immer dicht an Kìara stand, fauchte. Der Hexer betrachtete das Tier. Sie hatte sich also schon ein Tier zugelegt. Ihm war gar nicht bewusst, dass dies eine Anfängerin schon konnte. Da er das Tier jedoch nicht weiter als Gefahr sah, beachtete er es nicht weiter und schaute wieder Kìara an.


    „Mein Kind ~ lass dich umarmen!“ Theatralisch öffnete er seine Arme, auf die Elf zugehend, welche jedoch zurückwich.


    „Du hast nana ((Mutter)) getötet!“ sagte Kìara monoton, noch immer wich sie langsam zurück, den Abstand zwischen ihr und ihrem Vater vergrößern wollend, ihn noch immer anstarrend. Ihre Hand krallte sich nun regelrecht in Kimbas Mähne.


    „Wie kommst du denn darauf?“ Ían versuchte ein entsetztes Gesicht zu machen, ließ die ausgebreiteten Arme sinken.


    „Kannst du Dir vorstellen, wie geschockt ich war? Als ich heimkam lag das Haus in Schutt und Asche. Weder von dir, noch von Deiner Mutter die geringste Spur. Sie war mit dir nach einem kleinen Streit fort gerannt. Ich dachte, ich sehe Euch nie wieder!“ Er machte eine kleine Pause, um das Gesagte auf sie wirken zu lassen. „Meine geliebte Frau ist tot? Weißt du dass ich all die Jahre nach Euch suchte? Ich wollte mich bei ihr entschuldigen, Euch zurückholen…. Tot sagst du?“
    Ìan ließ seine Schultern sinken, innerlich triumphierte er jedoch über seine außergewöhnliche schauspielerische Leistung.


    Kìara war nun stehen geblieben, wich nicht mehr zurück. Unsicher schaute sie auf ihren Vater, der ernsthaft entsetzt wirkte. Sollte dies die Wahrheit sein? Das nana mit ihr geflohen war, wusste sie ja noch. Dass ihr Vater sie getötet haben sollte, hatte sie all die Jahre nur vermutet. Konnte dies die Wahrheit sein?


    „Wieso trägst du eine Robe?“ etwas besseres fiel ihr augenblicklich nicht ein. Ìan sah an sich herunter.
    „Nachdem ich derart grob zu Deiner Mutter war, habe ich mir geschworen kein Schwert mehr anzufassen und mich mehr dem geistigen hin zu geben. Ich dachte erst daran Priester zu werden, doch meine Heilfertigkeiten reichten nicht aus. Also versuchte ich mich als Hexer, doch meine Fähigkeiten sind mehr als bescheiden.“ erwiderte er sanft, immer noch darauf achtend, Traurigkeit in seiner Stimme mitschwinge zu lassen.


    Kìara überlegte. War dies überhaupt möglich? Hatte ihr Paps nicht stets davon gesprochen, dass es ihm an magischen Fähigkeiten mangelte? Hatte er sich nicht zuletzt sogar verächtlich über die Fähigkeiten ihrer nana geäußert?


    Hilflos stand sie da, zu keiner Reaktion fähig. Sollte sie nach all den Jahren, indem sie glaubte ihr Vater sei der Mörder ihrer Mutter, feststellen ihrem Vater unrecht getan zu haben? Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass ihr Vater sie jemals belogen hatte, doch würde er sich hinstellen und zugeben *Ja, ich habe deine Mutter getötet*?


    Sie versuchte auf ihr Gefühl zu hören, doch es blieb gänzlich aus. Sie war starr, weder zu einer Bewegung, noch zu einem Gefühl fähig. Einzig Kimba, welcher neben ihr stand und leise fauchte, gab ihr momentan den nötigen Halt.


    Ìan versuchte nun abermals ein paar Schritte auf Kìara zu zugehen. Diesmal rührte sie sich nicht von der Stelle. Er streckte die Arme aus, umarmte sie sanft, wollte gerade ihren Kopf gegen seine Brust legen, als Kimba ausholte und ihn einen Hieb mit der Tatze versetzte.


    Fluchend sprang Ìan zurück. „Darf man nicht einmal seine Tochter in die Arme schließen? Dieses verfluchte Mistv…“ als er Kìaras entsetzte Gesicht sah, bemerkte wie sie Kimba näher an sich heran zog, brach er mitten im Satz ab.


    „Okay, ich verstehe… Deine Mieze kennt mich nicht. Doch, ich finde es beruhigend, wie sehr sie auf dich aufpasst.“ Natürlich hätte er dieser Katze am liebsten den Hals umgedreht. Er nahm sich vor, dies auf später zu verschieben, wenn Kìara sich von dem Viech erst einmal gelöst hätte, es etwas außer Acht lassen würde.


    Kìara schaute fast schuldbewusst auf die zerrissene Robe.
    „Es tut mir furchtbar leid, Paps. Ich weiss nicht, was in Kimba gefahren ist. Die Robe war sicher teuer? Ich werde natürlich für die Kosten aufkommen. Auch wenn es etwas dauern wird. Ich besitze nicht sehr viel.“


    Ìan triumphierte innerlich. Sie schien ihm sein Schauspiel abgekauft zu haben. Sie nannte ihn Paps!


    „Schon gut, Kind! Ich bin ja froh, dass du einen derartigen Beschützer hast. Mach Dir mal über die Kosten keine Gedanken. Ich bin doch froh, dass ich Dich nach so unendlich vielen Jahren wieder gefunden habe. Doch was stehen wir hier herum? Etwas außerhalb der Stadt habe ich eine Unterkunft, wollte hier nur einige Besorgungen machen. Möchtest du mich nicht begleiten? Ich möchte alles über dich wissen. Wie es dir die Jahre ergangen ist und“ er stockte leicht „was deiner Mutter, meiner geliebten Frau zugestoßen ist.“


    Kìara überlegte kurz. Was er erzählte hörte sich glaubwürdig an. Warum also nicht? Sie nickte.


    „Ich müsste nur kurz noch einmal beim Jägerlehrer vorbei schauen…“ wandte sie ein.
    Ìan stockte. Sicher würde der Lehrer sich an ihn erinnern. Er war sich jedoch sicher, dem Kerl derart viel Angst gemacht zu haben, dass er es nicht wagen würde, ihn zu verraten und die Elf zu warnen. Er durfte daher Kìara auf keinen Fall allein dort hingehen lassen.


    „Das ist kein Problem. Ich begleite Dich gern dorthin. Es wird ja sicher nicht lange dauern.“


    Kìara nickte erneut. Gemeinsam machten sie sich auf dem Weg.

  • Ormak Grimmschläger sah die beiden Elfen schon von weitem kommen. Den Mann erkannte er natürlich sofort wieder, Unbehagen stieg in ihm auf. Hatte er die Kleine also gefunden, doch was wollten sie dann noch von ihm?


    Der Orc zwang sich, seine Unruhe nicht zu zeigen. Bevor er auch nur etwas sagen konnte, hatte Ìan den Arm um seine Schultern gelegt.


    „Seht werter Freund, ich habe meine Tochter gefunden. Ist dies nicht sagenhaft? Stellt Euch vor sie ist eine angehende Jägerin und fragt sich nun, ob ihr sie vielleicht unterrichten würdet?“


    Der Orc verstand nun überhaupt nichts mehr, verstand jedoch die Worte *Freund* und *Tochter*, welche der Elf überaus betont hatte. Bevor er etwas sagen konnte, war es Kìara welche erstaunt fragte „Ihr kennt Euch?“


    Schnell antwortete Ían, den Jägerlehrer dabei nicht außer Acht lassend.


    „Ja weißt du mein Kind, ich halte mich doch schon länger hier auf, ich bin ihm das Eine oder Andere mal in einer Taverne begegnet. Nicht wahr, alter Freund?“ wieder betonte er das Wort Freund derart, dass es Ormak kalt den Rücken hinunter lief, er nickte.


    „Erstaunlich ~ solch ein derartiger Zufall…“ bemerkte Kìara. Sie konnte noch nicht ergreifen, was es war ~ doch irgendetwas war hier nicht Rechtens. Vielleicht war sie jedoch auch nur zu durcheinander. Zuviel war doch heute geschehen. Sie entschloss sich, es erst einmal auf sich beruhen zu lassen, fragte daher Ormak höflich, ob er sie etwas Neues lehren würde.


    Der Orc erkundigte sich über ihr Wissen, welches Kìara natürlich gern preisgab. Nachdem sie geendet hatte, zeigte sie auf Kimba, welcher dem Lehrer natürlich auch vorher nicht verborgen geblieben war.


    „Sehr fleissig“ lobte der Orc, meinte es auch so. Selten war ihm eine derart talentierte Schülerin über dem Weg gelaufen. Insgeheim tat ihm das Mädchen leid. Bei der Härte, welche der Hexenmeister an den Tag gelegt hatte, die Auseinandersetzung mit dem Krieger, welche er mitbekommen hatte ~ der Hexenmeister hatte sicherlich nichts Gutes mit dem Kind im Sinn. Doch er dachte auch daran, welche Schmerzen der Hexenmeister ihm zugefügt hatte und beschloss sich darum nicht weiter zu kümmern. Er konnte nicht alle Angelegenheiten dieser Welt zu der seinigen machen und diese hier… bestimmt nicht.


    So gab er Kìara weitere Bücher mit, welche sie studieren und in freier Natur das neu erworbene Wissen versuchen sollte. Kìara blickte ihn, stolz des Lobes, respektvoll an, bevor sie die Bücher entgegen nahm und sich verneigte.


    Ían lockerte nun die *Umarmung* „Ich bin Dir überaus dankbar, dass du dich meiner Tochter annimmst.“ etwas zu stark, für eine freundschaftliche Geste, klopfte er dem Orc noch einmal auf die Schulter, bevor er sich mit Kìara abwandte.


    Ormak stand wie vom Donner gerührt da und blickte den Beiden hinterher. Normaler Weise hätte er sich etwas derartiges sicher nicht gefallen gelassen ~ denn er war schließlich ein Orc!
    Doch da er Ían schon *kennen lernen* durfte, kam er zu dem Ergebnis, dass er diese Begegnungen einfach nur so schnell wie möglich vergessen wollte. Er machte eine wegwischende Handbewegung, so als wollte er die Gedanken beiseite schieben. Die beiden Elf waren inzwischen seinem Blickfeld entschwunden und er hoffte das es lange Zeit so bleiben würde. Einzig der Kleinen wünschte er im Stillen alles Gute.

  • Ormak Grimmschläger sah die beiden Elfen schon von weitem kommen. Den Mann erkannte er natürlich sofort wieder, Unbehagen stieg in ihm auf. Hatte er die Kleine also gefunden, doch was wollten sie dann noch von ihm?


    Der Orc zwang sich, seine Unruhe nicht zu zeigen. Bevor er auch nur etwas sagen konnte, hatte Ìan den Arm um seine Schultern gelegt.


    „Seht werter Freund, ich habe meine Tochter gefunden. Ist dies nicht sagenhaft? Stellt Euch vor sie ist eine angehende Jägerin und fragt sich nun, ob ihr sie vielleicht unterrichten würdet?“


    Der Orc verstand nun überhaupt nichts mehr, verstand jedoch die Worte *Freund* und *Tochter*, welche der Elf überaus betont hatte. Bevor er etwas sagen konnte, war es Kìara welche erstaunt fragte „Ihr kennt Euch?“


    Schnell antwortete Ían, den Jägerlehrer dabei nicht außer Acht lassend.


    „Ja weißt du mein Kind, ich halte mich doch schon länger hier auf, ich bin ihm das Eine oder Andere mal in einer Taverne begegnet. Nicht wahr, alter Freund?“ wieder betonte er das Wort Freund derart, dass es Ormak kalt den Rücken hinunter lief, er nickte.


    „Erstaunlich ~ solch ein derartiger Zufall…“ bemerkte Kìara. Sie konnte noch nicht ergreifen, was es war ~ doch irgendetwas war hier nicht Rechtens. Vielleicht war sie jedoch auch nur zu durcheinander. Zuviel war doch heute geschehen. Sie entschloss sich, es erst einmal auf sich beruhen zu lassen, fragte daher Ormak höflich, ob er sie etwas Neues lehren würde.


    Der Orc erkundigte sich über ihr Wissen, welches Kìara natürlich gern preisgab. Nachdem sie geendet hatte, zeigte sie auf Kimba, welcher dem Lehrer natürlich auch vorher nicht verborgen geblieben war.


    „Sehr fleissig“ lobte der Orc, meinte es auch so. Selten war ihm eine derart talentierte Schülerin über dem Weg gelaufen. Insgeheim tat ihm das Mädchen leid. Bei der Härte, welche der Hexenmeister an den Tag gelegt hatte, die Auseinandersetzung mit dem Krieger, welche er mitbekommen hatte ~ der Hexenmeister hatte sicherlich nichts Gutes mit dem Kind im Sinn. Doch er dachte auch daran, welche Schmerzen der Hexenmeister ihm zugefügt hatte und beschloss sich darum nicht weiter zu kümmern. Er konnte nicht alle Angelegenheiten dieser Welt zu der seinigen machen und diese hier… bestimmt nicht.


    So gab er Kìara weitere Bücher mit, welche sie studieren und in freier Natur das neu erworbene Wissen versuchen sollte. Kìara blickte ihn, stolz des Lobes, respektvoll an, bevor sie die Bücher entgegen nahm und sich verneigte.


    Ían lockerte nun die *Umarmung* „Ich bin Dir überaus dankbar, dass du dich meiner Tochter annimmst.“ etwas zu stark, für eine freundschaftliche Geste, klopfte er dem Orc noch einmal auf die Schulter, bevor er sich mit Kìara abwandte.


    Ormak stand wie vom Donner gerührt da und blickte den Beiden hinterher. Normaler Weise hätte er sich etwas derartiges sicher nicht gefallen gelassen ~ denn er war schließlich ein Orc!
    Doch da er Ían schon *kennen lernen* durfte, kam er zu dem Ergebnis, dass er diese Begegnungen einfach nur so schnell wie möglich vergessen wollte. Er machte eine wegwischende Handbewegung, so als wollte er die Gedanken beiseite schieben. Die beiden Elf waren inzwischen seinem Blickfeld entschwunden und er hoffte das es lange Zeit so bleiben würde. Einzig der Kleinen wünschte er im Stillen alles Gute.



    ~


    Elendaé legte noch einen Zahn zu. Er bildete sich ein schnell zu gehen, ja teilweise rannte er die Strecke sogar, doch von Kìara war nichts zu sehen. Nur kurz blieb er stehen und sah sich um. War sie überhaupt diesen Weg gegangen? Zumindest wusste er wohin sie wollte, darauf hoffend sie dort zu treffen, beschleunigte er seinen Schritt.


    Schon von weitem sah er die Tore von Orgrimmar. Mittlerweile war es dunkel, doch wusste er das Kìara die Dunkelheit nicht scheute. Er begann zu rennen, durchquerte gerade die Tore und wäre fast mit Kìara zusammen gestoßen.


    „Kia… ich suchte nach Dir!“ hechelte er ihr außer Atem entgegen.
    „Warum solltest du dies tun? Du selbst schicktest mich doch nach Orgrimmar, also wusstest du wo ich bin. Außerdem ist mein Name Kìara, wie du weißt.“ Kìara war insgeheim sehr froh, Elendaé zu sehen ~ doch hatte er sie auch sehr verletzt. So leicht wollte sie es ihm bestimmt nicht machen.


    „Es tut mir leid, dass ich derart gemein zu dir war, ich...“ erst jetzt bemerkte Elendaé den Hexenmeister, der neben Kìara stand und die Szene beobachtete.
    „Wer ist das denn?“ fragte er anstatt seinen Satz zu vervollständigen.
    „Dies ist mein Vater ~ wir sind gerade auf den Weg zu ihm.“ antwortete Kìara.


    „Dein Vater? Ich dachte er wäre tot? Du kannst doch nicht einfach einen wildfremden Mann folgen!“ Elendaé krächzte fast. Da ließ man sie ein paar Stunden aus den Augen und schon hatte sie einen tot geglaubten Vater.


    Ían lächelte Elendaé an. „Da sie sagte, dass ich ihr Vater bin, wie kann ich dann wildfremd für sie sein, junger Mann?“ das Lächeln des Hexenmeisters war spöttisch.


    „Nun davon einmal abgesehen, dass dies jeder behaupten kann, haben sie sich meines Wissens Jahre nicht gesehen ~ wenn dies nicht *fremd* ist, dann weiss ich auch nicht!“


    Trotzig stellte sich Elendaé dem Hexenmeister entgegen. Kìara war gerührt. Er schien sich doch noch für ihre Freundschaft zu interessieren.


    „Ich dachte er wäre tot, doch er ist es nicht.“ dann schaute sie Ían an. „Paps, könnte er uns nicht begleiten? Ich bin sicher, er würde nicht stören ~ ich wäre so ungern von Elendaé getrennt...“ direkt liebevoll sah sie den Mann an, den sie für ihren Vater hielt.


    Ían war alles Andere als begeistert. Er wusste jedoch, das Kìara ohne ihren Freund nicht mitkommen würde, hier vor den Toren Orgrimmar konnte er jedoch schlecht handeln. Überall stranden Stadtwachen und er war nur ein Einzelner. Außerdem wollte er Kìaras Vertrauen weiterhin gewinnen, wo es bisher derart einfach war. Ihm blieb also nichts Anderes übrig, als dieser Bitte zu entsprechen. Dies würde natürlich die Sache etwas erschweren, doch ihm würde zur gegebenen Zeit sicher etwas einfallen.


    „Natürlich kann er uns begleiten, wenn er möchte…“ bemühte sich Ían mit einem direkt liebevollen Ausdruck zu antworten.


    Kìara blickte erwartungsvoll zu Elendaé. Dieser zuckte nur kurz mit den Schultern. Wenn Kìara sich schon in den Kopf gesetzt hatte, diesen Elf zu begleiten, dann wolle er an ihrer Seite sein. Mit diesem Typen stimmte etwas nicht, das konnte er spüren.


    „Na dann ist ja alles klar! Lasst uns gehen.“ stellte Ían fest. Gemeinsam machten sie sich auf…

  • Niemand wusste, was er sagen, welches Thema er als verbale Wegzehrung wählen wollte, also gingen sie schweigend nebeneinander her. Während Elendaé sehr froh war, Kìara im letzen Augenblick doch noch erwischt zu haben, dachte Ían darüber nach, wie er dieses verfluchte Mistvieh von Katze und diesen Jungen loswerden konnte. Kìara hingegen lächelte im Inneren. Sie hatte endlich ihren Vater wieder gefunden, ihm all die Jahre unrecht getan, als sie glaubte, er hätte seine Mutter gemeuchelt.


    Während sie neben ihm herging, beobachtete sie ihn aus dem Augenwinkel. Er lächelte, für sie ein Zeichen, dass er ebenso glücklich war wie sie, die Familie zumindest teilweise vereinen zu können. Bald darauf hatten sie eine kleine, wie Kìara fand, schäbige Hütte erreicht. Gleichermassen entsetzt wie erstaunt sah sie Ían an.


    Dieser zuckte nur mit den Schultern.
    „Tut mir leid, Prinzessin. Dies ist mein derzeitiges Zuhause, ich hoffe ~ du bist nicht allzu enttäuscht von deinem alten Herren.“
    „Nein, nein – fürwahr nicht.“ beeilte sich Kìara schnell eine Antwort zu geben. Insgeheim hoffte sie, ihr Gesicht würde ihr entsetzen nicht verraten.


    Sie betraten die Hütte. Man musste zugeben, dass sie von Innen doch um einiges behaglicher aussah, als das Äußere vermuten liess. Es war schlicht, nicht luxuriös, doch gemütlich. Kìara sah sich in aller Ruhe um. Dieser Raum hatte nicht – absolut nichts Persönliches an sich. Der Raum wirkte eher wie eine Herberge, in der man sich nur mäßig Mühe gegeben hatte, einen Gast zum Wohlfühlen anzuregen.


    An diesem Raum, indem sie stand und welches sie wohl als Wohnzimmer identifizierte, grenzten wohl 5 Räume, zumindest gab es ebenso viele Türen.


    Ían lief voraus und öffnete die Erste, Elendaé dabei fest ansehend.
    „Ich hoffe, dieses Zimmer wird ihren Ansprüchen gerecht, junger Jäger.“


    Elendaé schaute ihn mit einer offenen Feindseeligkeit an. Ihm war bewusst, dass es diesem Mann mehr als egal war, ob er mit dem Raum zufrieden war. Elendaé konnte noch nicht sagen, was es war ~ doch irgendetwas störte.


    Er blickte zu Kìara, welche immer noch direkt hilflos im kahlen Raume stand.


    „Ich hoffe, Deine Gedanken sind nur ehrenwert, junger Mann. Sonst müsste ich dich töten!“ Es sollte eigentlich heiter klingen, was es jedoch nicht tat. Elendaé wurde hochrot im Gesicht.


    „Stets habe ich mich ihrer To… Kìara nur in ehrenhaften Absichten genähert. Dennoch würde ich gern wünschen zu erfahren, wo sie nächtigen wird. Ich denke, so ließe sich auch für ich um einiges entspannter ruhen! Vorher werde ich mich nicht von der Stelle rühren.“


    Ebenso schnell wie die Gesichtsröte aus Elendaé s Gesicht verschwunden war, stieg sie bei Ían an. Nur dass dessen keine Verlegenheit war ~ es war Zorn, welchen er nur schwerlich unterdrücken konnte.


    „Junger Freund! Ihr denkt doch nicht ernsthaft, dass Kìara bei mir auch nur annähernd einer Gefahr ausgesetzt wäre…“ weiter sprach er nicht , denn das Gesicht des fest entschlossenen Elendaé sagte alles. Kìara hatte die Szene bisher nur stumm betrachtet.


    „Ich bitte euch“ lachte sie verlegen auf. „Ihr benehmt Euch wie die Kinder. So haltet doch ein!“


    Ían beschloss die Frechheiten des jungen Jägers zu ignorieren, denn er musste Kìara lebend abliefern, sie dementsprechend also bei Laune halten. Auf dem Weg hier her hatte auch er sie aus dem Augenwinkel heraus beobachtet. Sicher ~ sie war hübsch und gleichermassen naiv wie gebildet ~ doch das sie sie sein sollte, war für ihn noch unvorstellbar. Doch er würde es niemals wagen, das Wort seines Meisters in Frage zu stellen. Dieser meinte, sie sei die Jenige welche - sie würde es sein. Sein Meister irrte sich nie!


    . Er wollte sich auch nach derart vielen Jahren des Suchens und des Strafens dies nichts verderben. Er war schon vor einigen Jahren dazu übergegangen seine Bestrafungen durch Alishana, seiner Succubus auszuweiten, um vor den Strafen des Meisters gefeit zu sein. Er konnte auch nicht verhehlen, dass er diese Stunden mit Alishana und ihrer Härte anregend fand. Die Bestrafungen seines Meisters waren es jedoch nicht.


    Daher deutete er lächelnd auf eine Tür, die genau gegenüber des Raumes lag, welches er Elendaé zugewiesen hatte.


    „Ich werde meine Tochter dort unterbringen. Nah genug, damit ihr Euren Beschützerinstinkt nachkommen könnt, jedoch auch weit genug entfernt um einen alten Vater ruhig schlafen lassen zu können.“ er versuchte mildernd zu lächeln, was ihm gründlich misslang.


    Kìara streichelte Kimba durch die Mähne, war gerade im Begriff die Tür anzusteuern, welche Ian gezeigt hatte, als dieser Einspruch erhob.


    „Verzeih, mein Kind – doch möchte ich Dich bitten, Dein *Tier* draußen unter zu bringen. Hier im Haus sollte man keine Tiere halten.“


    Kìara sah ihn entsetzt an,
    „Ohne Kimba verbringe ich keine Nacht mehr. Ich werde dann mit ihm draußen nächtigen.“


    Ían fluchte innerlich. Doch ihm blieb nichts anderes übrig als mitzuspielen. Er würde schon einen Weg finden, dieses Vieh zu beseitigen. „Ich gedenke heute einmal eine Ausnahme zu machen, es ist kalt draußen und ich werde meine Prinzessin sicher nicht in der Kälte nächtigen lassen.“[/i]


    Ein zweites Mal zuckte Kìara unmerklich zusammen, zum zweiten Mal hatte sie das Gefühl. dass etwas nicht stimmen konnte. Sie versuchte sich zu Maßregeln. Dies war ihr Vater und sie hatte über diesen Umstand glücklich zu sein. Derart viele Jahre fühlte sie sich Alleine – nun hatte sie das Gefühl auch etwas wieder Kind sein zu dürfen.


    Ja ~ sie müsste glücklich sein, zumindest einen Teil ihrer Familie wieder gefunden zu haben.


    Sie wünsche ihrem Vater und Elendaé eine angenehme Nacht, bevor sie auf die angewiesene Tür zu schritt, diese öffnete und nach einem letzten Blick auf die beiden Männer, die Tür hinter sich schloss.


    Sie setzte sich auf das schlichte Bett und hing ihren Gedanken nach… JA ~ sie müsste glücklich sein – sie müsste aufgeregt sein… Kìara horchte in sich hinein…



    Warum war sie es dann nicht? Warum musste sie sich stets einreden *nun bin ich glücklich*??? [/i]

  • Als Kìara am nächsten Tag erwachte, brauchte sie eine Weile um zu realisieren, wo sie sich überhaupt befand. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah sich um. Auch am Tage sah das Zimmer nicht freundlicher aus, doch Kìara wollte nicht wählerisch sein. Schließlich hatte ihr Vater erklärt, dass es seine Priorität gewesen war sie und ihre Mutter zu finden, als sich ein Heim einzurichten. Zeugte es nicht eher von einer Intensität der Gefühle, wenn er seine gesamte Zeit damit verbracht hatte, nach ihnen zu suchen.


    Sie strich Kimba, welcher es sich neben ihr auf dem Bett bequem gemacht hatte, durch die Mähne, was er mit einem wohligem Schnurren beantwortete.


    „Auf, Du Langschläfer.“ bemerkte sie, ihn liebevoll in die Seite bluffend. Kimba riss sein Maul weit auf und gähnte, erhob sich dann gemächlich und schaute Kìara erwartungsvoll an.



    Nachdem sie sich angekleidet hatte, öffnete sie leise die Tür da sie niemanden aus dem Schlaf reißen wollte. Zu ihrer Überraschung saß ihr Vater schon am Tisch und war gerade dabei, sich ein großes Stück Eberfleisch einzuverleiben. Kìara spürte ein ungutes Gefühl in der Magengrube. Wie konnte man am frühen Morgen schon etwas derart deftiges zu sich nehmen?


    „Guten morgen, Paps“ sprach sie ihn an. Ìan fuhr erschrocken hoch, so als führte er sich ertappt, schluckte schnell seinen Bissen hinunter bevor er den morgendlichen Gruß erwiderte.


    „Guten Morgen, Prinzessin. Ich hoffe du hast gut geschlafen. Möchtest du ein Stück?“ Er hielt ihr ein Stück des Fleisches hin, welches er gerade auf sein Jagdmesser gespießt hatte. Sie lehnte mit einer abwehrenden Handbewegung dankend ab.


    „Elen schläft wohl noch?“ sie sah sich im Raum suchend um. Ìan zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe ihn heute noch nicht gesehen ~ soll ich nachschauen?“ [i] Kìara lächelte, obwohl sie sich doch arg darüber wunderte. Elen war normalerweise sehr früh wach. Oft hatte er sie aufgezogen, dass sie für eine Jägerin zu lange schlafen würde, obwohl sie oft vor dem ersten Sonnenstrahlen erwachte.


    „Ist schon gut, dass mache ich selbst. Dann kann ich ihn auch endlich einmal damit aufziehen, dass er so lange schläft!“ lächelte sie und war schon auf den Weg zu dem Raume, welches Ìan letzte Nacht Elen zugewiesen hatte. Da sie nun mit dem Rücken zu dem Hexer stand, sah sie sein hämisches Grinsen nicht.


    Leise öffnete sie die Tür, um Elen damit zu erschrecken, ihn aufzurütteln. Sie sah sein Gesicht direkt schon vor sich… Ihr Lächeln erstarb, sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Fassungslos starrte sie auf das, was sich ihrem Blicke darbot.


    Elendaé war zwar noch in ~ wie sie nun glaubte zu wissen ~ den schönsten Träumen, doch er war nicht Allein! Alishana, die Succubus ihres Vaters lag neben ihr ~ ebenso unbekleidet wie Elendaé!


    Nachdem sich die Starre des Entsetzens von Kìara langsam gelöst hatte, schloss sie die Tür ebenso leise, wie zuvor geöffnet. Dem Hexer war die wahrlich nicht entgangen.


    „Was ist denn, Herzchen? Ist er nicht mehr da?“ liess er seine Stimme so unschuldig klingen, wie es eben nur ging.


    „Doch, doch ~ ich meine nur… Ach es war ein langer Weg, soll er ruhig ausschlafen. Ich wird ein wenig jagen ~ der Übung halber…“
    stotterte Kìara, sich beeilend das Haus zu verlassen.


    Ìan sah ihr grinsend hinterher, kaute noch genüsslich das letzte Stück Fleisch, bevor er aufstand und die Tür zu Elendaés Zimmer öffnete.


    „Alishana, Du kannst nun aufhören“
    Die Succubus seufzte, erhob sich jedoch aus dem Bett und ging zur Tür. Mit einem letzten Blick auf Elendaé liess sie die Magie, welche ihn bannte frei, schloss die Türe, um ihren Meister zu folgen.


    Während dessen lief Kìara ziellos umher. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sicher, sie hatte Elendaé stets als ihren Freund erachtet. Als einen sehr engen Freund. Natürlich war er ein Mann und auch älter als sie. Aber… Sie wagte nicht einmal den Gedanken zu beenden.


    Tränen liefen ihr über die Wangen, die sie nicht einmal deuten konnte. Warum tat ihr das, was sie sehen musste derart weh?


    Derart in Gedanken versunken, stieß sie fast mit etwas zusammen was ihr bis zu ihren Knien reichte ~ oder sollte sie sagen *Jemanden*? Etwas sehr Kleines sprang gerade noch beiseite, um nicht mit ihr zusammen zu stoßen, welches nun Kìaras Aufmerksamkeit hatte.


    Eine kleine Gnomdame stand vor ihr. Kìara erstarrte ein weiteres Mal. Dieses Wesen hatte blasrosa Haare, zu Zöpfen gebunden und trug eine Magierrobe. Kìara verharrte in Bewegungslosigkeit, schaute die Gnom nur an, welche ihren rechten Arm zum Gruß erhob und etwas für Kìara unverständliches sprach.


    Kìara machte drei Schritte zurück, dieses Wesen nicht aus den Augen lassend. *Hallo, Alptraum meiner Kindheit ~ du kommst mir gerade recht* dachte sie.


    Die Gnomdame lächelte Kìara freundlich an, winkte noch einmal, bevor sie ~ Kìara nun den Rücken kehrend, ihren Weg fortsetzen wollte. Fassungslos vor derart viel Dreistigkeit sah Kìara Kimba an, welcher leise knurrend vor ihr stand. Während sie nach ihrem Bogen griff, nickte sie Kimba zu ~ welcher, als hätte er nur darauf gewartet sofort nach vorne stürmte.


    Überraschend musste der Angriff für die Gnom gewesen sein, als Kimba ihr in den Rücken sprang. Erstaunt schaute sie Kìara an, welche gerade zum dritten Mal ihren Bogen spann. Die Magierin kam nicht einmal mehr dazu zur Gegenwehr anzusetzen ~ derart schnell ging der Angriff von statten.


    Als die kleine Frau am Boden lag, Kimba wieder zu ihr zurückkehrte, lächelte Kìara zynisch. Sie trat näher, um sich von Tod der Allianzerin zu überzeugen.


    *Man trifft sich immer zwei Mal in Leben! Das war für das was du mir angetan hast! Für meine Nana!* hass erfüllt spie sie auf die vor ihr liegende. Ihr kam nicht einmal in den Sinn, dass diese kleine Dame nichts mit der Gnom aus ihrer Kindheit zu tun hatte.


    Erst viele Stunden später kam Kìara zu der erschreckenden Erkenntnis, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben grundlos getötet hatte!

  • Ziellos war Kìara weitergelaufen ~ hing ihren Gedanken weiter nach. Als sie am späten Nachmittag zum Haus zurückkehrte, konnte sie nicht einmal sagen worüber. Sie hatte grundlos eine Gnomdame nieder gestreckt. Jedes Mal wenn sie ihre Augen schloss, sah sie die kleine Dame fröhlich winken. Dann schüttelte sie den Kopf, so als wolle sie das Bild aus ihren Kopf vertreiben.


    Sie streckte gerade die Hand nach der Klinge aus, um die Haustür zu öffnen, als diese aufsprang. Ein fröhlich dreinblickender Elendaé stand vor ihr.


    „Kìa, da bist du ja. Ich habe dich überall gesucht.“ gutgelaunt ging er auf sie zu, öffnete seine Arme, Kìara umarmend wollend, sie wich zurück, ihr ärgerlich anstarrend.


    „Hast du das, ja? Und nenn mich nicht Kìa!“ mit diesen Worten stampfte sie an ihm vorbei ins Haus. Zurück blieb ein nun verdutzt dreinblickender Elendaé, der sich ihr Verhalten überhaupt nicht erklären konnte. Hatte sie doch am Abend zuvor ihren Vater mitgeteilt, wie wichtig es ihr wäre, er würde sie begleiten.


    Sie hatte die Tür hinter sich nicht wieder geschlossen, so dass er sehen konnte, wie sich Kìara zu ihrem Vater an den Tisch setzte, Kimba, welcher nicht von ihrer Seite wich, seinen Kopf auf Kìaras Oberschenkel legte. Ìan hatte sie überschwänglich begrüßt und Alishana angewiesen, ihr etwas Essbares zu bringen.


    „Hallo Prinzessin, hattest du einen schönen Tag?“ fragte er die Elf in einem sorglosem Ton.
    „Ich habe den Alptraum meiner Kindheit getroffen und getötet…“ kam es monoton von Kìara.


    Ìan schaute sie einen Augenblick verwirrt an.
    „Wovon sprichst du, Liebes? Von was für einen Alptraum redest du?“ Kìara schaute auf. Sollte es sein, dass sich ihr Vater daran nicht erinnern konnte? Das Erlebnis, welches das ganze Drama erst ausgelöst hatte? Wieder beschlich sie dieses merkwürdige Gefühl, welches sie nicht greifen konnte…


    „Weißt du das nicht mehr? Dieses Biest der Allianz ~ sie griff mich an…“
    Sie zog die rechte Augenbraue hoch, während sie ihren Vater beobachtete. Ìan wirkte nun nervös. Angestrengt versuchte er sich daran zu erinnern.


    Je länger er schwieg, desto misstrauischer wurde Kìara. Sie setzte sich nun kerzengerade auf den Stuhl und sah Ìan mit einem durchdringenden Blick an.


    „Natürlich kann ich mich daran noch erinnern, Prinzessin. Es war ja auch ein sehr, sehr schlimmer Tag, als du… du angegriffen wurdest. „ beeilte sich Ìan zu sagen.


    „Eben und als mir heute diese Zwergenlady, über den Weg lief, habe ich sie mir vorgenommen. Oder Besser gesagt: Kimba .“ während sie mit der rechten Hand theatralisch Kimba die Mähne kraulte, liess sie Ìan nicht aus den Augen.


    „Das freut mich wirklich sehr für Dich, Prinzessin. Ich hoffe, dass du damit diese böse Erinnerung nun verarbeiten kannst. Weißt du, es ist wie ein Duell. Nun steht es unentschieden und somit ist es sicher viel leichter, es zu vergessen.“


    Nun war sich Kìara sicher: Sie wusste nicht, wer dieser Mann war ~ doch mit Sicherheit nicht ihr Vater. Wer war dieser Mann und was wollte er von ihr? Wieso spielte er ein derartiges Spiel mit ihr?


    Sie versuchte ihre Nervosität zu verbergen. Etwas Gutes, hatte dieser Elf sicher nicht im Sinn. Sie schien in der Falle zu sitzen. Ihr gegenüber saß ein Hexenmeister, im Schlepptau eine Succubus. Nachdem was sie am Morgen sehen musste, war wohl auch Elendaé mit im Bunde. Sie fragte sich sogar, ob ihr kennen lernen damals in Orgrimmar schon geplant war.


    *Kìara, reiß dich zusammen. Spiel weiter mit… *


    „Der Tag war sehr anstrengend. Ich werde mich ein wenig hinlegen, wenn du nichts dagegen hast…“ sie bemühte sich, ihre Stimme ebenso monoton wirken zu lassen, wie zuvor.


    Ìan nickte zustimmend.
    „Du scheinst einen aufregenden Tag gehabt zu haben, ruh dich ruhig aus, Prinzessin…“


    Langsam stand Kìara auf, ihre rechte Hand sich immer noch in Kimba´s Mähne krallend, so als wäre er ihr letzter Halt, was er in diesem Augenblick auch war. Sie ging gerade auf die Tür zu, welche zu ihrem Zimmer führte, als Elendaé in den Raum trat.


    „Kía… Kìara, hast du einen Augenblick Zeit für mich?“


    Die Augen der Elf bildeten sich zu Schlitzen. „Nein habe ich nicht, Elendaé!“


    Während Elendaé ihr fassungslos hinterher starrte, wie sie in ihren Raum verschwand, grinste Ìan fies in sich hinein. Sie schien das kleine Schauspiel geschluckt zu haben.


    Es wurde Zeit diesen lästigen Elf loszuwerden…

  • Immer noch starrte Elen Kìaras vermeintlichen Vater fassungslos an. Dieser schien keinesfalls berührt oder auch nur interessiert an seiner Tochter zu sein… Ja, ihn bestärkte mehr und mehr der Verdacht, dass diesem Hexer Kìara´s Schicksal wirklich nicht zu interessieren schien…



    jedenfalls grinste ihn spöttisch an, bevor er aus dem Haus stampfte ~ Richtung Orgrimmar, davon ging Elen mittlerweile aus. Während er Kìaras Vater hinterher sah, dachte er an die Begegnung mit Alishana am Morgen. War sie auf Geheiß ihres Herren in seinem Bette erschienen? Diese Succubus hatte ihm wirklich arg zugesetzt ~ gerade da er sich schon nicht mehr daran erinnern konnte, wann er mit einer Frau das letzte Mal zusammen gewesen war. Ja ~ er hatte sie begehrt, was ihm sein Körper unmissverständlich gezeigt hatte und so sehr er sich dafür schämte, dass ausgerechnet Kìara sie *erwischt* hatte ~ so dankbar war er auch, denn er konnte sich eine Frage wirklich nicht beantworten: Ob er Alishana erlegen wäre oder nicht…


    Sicherlich war der Elf weder unerfahren, noch ein *Elf von Traurigkeit* gewesen, doch als er Kìara begegnete, war sein Jagdinstinkt was Frauen betraf gänzlich gestillt. Dabei wusste er nicht einmal was ihn an Kìa faszinierte ~ ja anfangs nicht einmal das *sie* ihn faszinierte…


    Langsam ging er zu der Tür, hinter der er Kìara wusste… seine Hände berührten leicht die Türklinke, doch traute er sich nicht, sie hinunter zu drücken ~ so liess er sich also an den Türrahmen sinken, zog seine Knie an, verschränkte darauf seine Arme, auf welche er wiederum seinen Kopf sinken liess…


    Tränen der Verzweifelung und des Selbsthasses liefen über seine Wangen. Er wusste nicht dass er “Verdammt Kìa ~ ich liebe dich so sehr“ laut ausgesprochen hatte, bevor er seinen Tränen freien Lauf liess.


    [/i]“Ich weiß, Elen ~ ich weiß…“ er fühlte eine warme Hand auf seiner Schulter und sah auf. Kìa hatte die Tür lautlos geöffnet und hatte sich in seine Position ~ auf die Knie ~ begeben. Ihre Hand ruhte nun auf seine Schulter und als er sich getraute sie anzublicken, sah er einen derartigen liebevollen Blick, den er von Kìa nicht kannte…


    „Du glaubst mir?“ ungläubig starrte Elendaé sie an. Kìa lächelte dünn. Nur Jemand der sie kannte, konnte ihre Anspannung ~ ihre Verwirrtheit und Traurigkeit ersehen.


    „Ich hörte Deine Worte und ich hörte auch die Seinigen…“ sie atmete tief ein, bevor sie hinzu setzte
    „Ich weiss nicht, wer dieser Elf ist ~ was er von mir will, doch eines weiss ich gewiss: Er ist nicht mein Vater, er vermag mir nichts Gutes! Frage mich bitte nicht, wie ich zu dieser Annahme kam… ich spüre es einfach…“ Elen nicke, während er wagte ihr erneut in die Augen zu sehen…


    „Ja, ich denke ebenso… Wir sollten diesen Ort sofort verlassen…“


    Kìa schüttelte energisch den Kopf. „Das kann ich nicht, Elen!!! Irgendetwas in mir sagt, dass er mich niemals in Ruhe lassen würde, auch wenn sich mir die Gründe gänzlich verschließen. Ich will nicht mein restliches Leben auf der Flucht sein… Er hat mir meinen Vater genommen ~ mich meiner Nana beraubt… ~ nicht nur dass er mich nie in Ruhe lassen würde ~ so spüre ich auch tief in mir, dass sie für mich sterben mussten… und“ Kìa stockte, bevor sie leise sprach, „Ich will auch Rache ~ er hat mir das wertvollste genommen… meine Eltern ~ meine Kindheit ~ mein Leben!“


    Elendaé wusste, dass er sie nicht davon abbringen konnte. So wenig hatte sie von sich erzählt, doch er hatte nur stets diesen unmenschlichen Schmerz gefühlt. Nicht einmal jetzt konnte er begreifen, warum ein derart böser Mensch hinter Kìa her war. Nie hatte er mit einem Wesen Bekanntschaft gemacht, welches soviel Rechtschaffenheit und Sensibilität in sich trug. Sie hatte Recht ~ konnte er auch verstehen, dass sie es leid war vor etwas Unerklärbaren wegzurennen…


    „Was auch geschehen mag ~ ich werde bei Dir sein!“


    Mit diesen Worten nahm er all seinen Mut zusammen ~ zaghaft, gerade zu ängstlich umfasste er sie ~ sein Gesicht näherte sich langsam den ihrigen… als sich ihre Lippen zärtlich trafen, erbete sein Körper und ein ihm bisher unbekanntes Gefühl durchströmte ihn…


    „Guren ((Herz))“ kaum hörbar waren ihre Worte „ich kenne Die Liebe nicht und ich weiss auch nicht, was von einer Frau erwartet wird… Doch ich spüre tief in mir, dass ich Dir nah sein will.
    Man nahm mir das Liebste ~ ich weiss nicht warum! Ich weiss nicht einmal ob meine geliebte Ziehmutter noch unter dem Lebenden weilt“ erneut füllen sich ihre Augen mit Tränen…


    Elendaé hob sie sacht hoch, schritt in ihr Zimmer und liess sie sacht auf ihre Bett gleiten.


    Kìara schaute ihn sogleich neugierig, wie ängstlich an, als er sich zu ihr auf die Bettkante setzte. Zögerlich griff sie nach ihrem Hemd, zog es ungeschickt hoch ~ mehr als dieses trug sie nicht mehr…

  • Elendaé griff nach jener Hand. „Wir werden uns nah sein, Liebes ~ doch nicht heute…“


    Dann zog er sie einfach nur zu sich hin, sie in den Arm nehmend. Tief sog er den wohligen Geruch ihrer Haare ein, als sie ihr Gesicht an seine Schulter lehnte. Dass sie leise seufzte zeigte ihm, dass er richtig gehandelt hatte. Ohne sie loszulassen liess er sich auf das Bett sinken, so dass Beide eine liegende Position einnahmen.


    Kimba, welcher nicht von ihrer Seite gewichen war, liess sich nun am Fuße des Bettes nieder und legte seinen Kopf auf seine stattlichen Pranken.


    Elen wartete eine Weile bis die regelmäßigen Atemzüge Kìaras anzeigten, dass sie schlief. Dann stand er auf, kraulte Kimba kurz mit einem *Pass gut auf sie auf* das rechte Ohr, bevor er leise das Zimmer verließ. Nur zu gern hätte er Kìara die ganze Nacht in den Armen gehalten, doch hatte das Gespräch mit Kìara seine Befürchtung bezüglich dieses Elfen nur noch bestärkt. Er wollte lieber wachsam bleiben und dem Hexer durch das plötzliche Einvernehmen der Beiden nicht misstrauisch machen.


    Also ging er vor die Haustür. Die Nacht war lau und die Luft herrlich. Elen setzte sich auf die Treppe, lehnte sich an die Hauswand und sinnierte und sinnierte. Was sollten sie nun tun? Dieser Ìan hatte fast ausschließlich seine Succubus dabei, welche ihn ~ Elen ~ wohl geschickt auszuschalten vermag. Dann war Kìara auf sich Allein gestellt und er bezweifelte, dass sie ihm gewachsen war.


    Sicherlich war ihre Ausbildung beinahe abgeschlossen ~ aber wie gesagt nur beinahe… Elen hatte seinen Begleiter ~ einen schwer bezwingbaren Geisterwolf ~ bei dem Stallmeister in Orgrimmar gelassen, denn dieser war bei Weitem noch nicht ausgebildet. Seinen vorigen Begleiter hatte er übermütig die Freiheit geschenkt.



    Sicherlich wäre sein Wolf auch nun schon eine Hilfe, doch traute sich Elen nicht einmal den kurzen Weg nach Orgrimmar zurück zu legen. Er seufzte. Wenn sie doch nur mehr Zeit hätten… Er seinen Wolf abholen und weiter trainieren konnte… Er musste Kìa davon überzeugen, das Spiel noch ein wenig mitzuspielen…


    [i]Elen erwachte, als er hinter sich ein leises Fauchen hörte und schrak auf. Einschlafen wollte er nun wirklich nicht. Er drehte sich um und erblickte Kimba, stelle jedoch zugleich fest, dass der Löwe nicht ihn zu meinen schien. Er folgte dem Blick des Tieres ~



    Ìan war aus Orgrimmar zurückgekehrt und stand nun einige Meter von Elen entfernt, diesen anstarrend.


    „Das Zimmer scheint den Herren Jäger nicht bequem genug gewesen zu sein? Oder hat sie Euch etwa hinaus befördert? Ihr solltet aber vorsichtig sein, hier Draussen lauern so viele Gefahren.“ Der Spott in Ìan´s Stimme war nicht zu überhören. Den Hexer nicht aus den Augen lassend stand Elen auf ~ Kimba war inzwischen neben dem Jäger getreten, nahm eine Lauerstellung ein.


    „Ich bin es gewohnt im Freien zu übernachten. Macht Euch um mich keine Sorgen“ erwiderte Elen etwas unbeholfen. Als Antwort lachte der Hexer leise, deutete dann auf Kimba.


    „Hat er das Lager gewechselt? Ihr solltet ihn lieber zur Räson bringen, bevor ich gezwungen bin, mir mein Hausrecht einzufordern….“ Innerlich hoffte Ìan darauf, dass dieses Katzenvieh nur einen falschen Schritt machte, um ihn endlich aus dem Weg zu schaffen.


    Elen streichelte Kimba durch die dicke Mähne, während er beruhigend auf ihn einsprach. Der Hexer glaubte ein *geh zu ihr* gehört zu haben. Kimba schlich einige Schritte rückwärts, bevor er wieder ins Haus und in Kìaras Zimmer trottete.


    Ohne Elen auch nur eines Blickes zu würdigen, ging der Hexer an ihm vorbei ins Haus. Er würde sich Morgen mit den beiden lästigen Gestalten auseinandersetzen, nun jedoch wollte er nur noch ins Bett. Er hatte in Orgrimmar viel Spass mit einer Tavernenschönheit gehabt, die diesen *leider* nicht überlebt hatte. Auch war er trunken vom Weine ~ nicht in der Stimmung dafür.


    Nachdem Ìan die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging auch Elen eiligst nach drinnen. Durch Kimba war die Tür zu Kìas Zimmer einen Spalt offen. Lautlos schlich es sich hinein, schloss die Tür ging zum Bett. Er berührte sie nur leicht an die Schulter, da sprang sie auch schon auf.


    „Wie ~ was ~ was ist passiert?“ Elen legte ihr den Finger auf dem Mund, kommentierend mit einem *sch*


    Kìara rieb sich die Augen, flüsterte nun. „Was ist geschehen?“


    „Kìa, Liebes bitte steh leise auf, Ich möchte das wir hier verschwinden. Ich kann Dich hier nicht beschützen… Bitte, sei so lieb!“


    Die Jägerin nickte. Elen würde schon seine Gründe haben und es ihr sicher nachher berichten. Fast lautlos stand sie auf, griff nach ihrem Bogen und ihren Köcher. Da sie in ihren Sachen eingeschlafen war, war sie schnell reisebereit.


    Elen öffnete die Tür und horchte. Ein leises schnarchen war zu hören und zeigte an, dass Ìan wohl selig schlummerte. Er nahm Kìara an die Hand. Leise verließen sie das Haus.


    „Wo willst du denn hin? Nach Orgrimmar?“ fragte Kìara, die nun ebenfalls hellwach war.


    „Ich fürchte dort würde er zuerst suchen, lass uns die entgegen gesetzte Richtung einschlagen. Ich denke wir sollten uns in einem Wald verschlagen, dort haben wir Vorteile!“


    „In einem Wald? Elen hier ist weit und breit kein Wald!“


    „Das weiss ich leider auch, Liebes. Wir haben einen langen Weg vor uns und wir sollten uns Eilen. Ich weiss nicht wie lange er schlafen wird und er wird sicher gleich nach dem Erwachen unser Verschwinden bemerkten.“


    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren machten sie sich auf in die Dunkelheit. Kimba, welcher sonst stets neben Kìara lief, hielt nun einigen Abstand, um seine Herrin von Hinten abzusichern.

  • Eine Weile liefen sie schweigend, hingen jeweils ihre Gedanken nach. Elen war froh, das Haus des Hexers endlich verlassen zu haben. Sie schlugen den Weg Richtung Kalimdor ein, sicherlich ein weiter Weg, so fand Elen ~ doch hoffte er, dass man sie dort als letztes vermuten würde.


    Kìaras Hand suchte die seinige und drückte sie sacht, welches ihr Gefühl der Sicherheit verstärkte. Elen schaute sie kurz liebevoll an und zwinkerte ihr aufmunternd zu.


    Nachdem sie ein paar Stunden gewandert waren, sahen sie von weiten ein Haus, welches verlassen schien. Kìara deutete mit einem Nicken in die Richtung.


    „Lass uns dort nächtigen Elen, ich kann wirklich nicht mehr.“
    Auch Elen war des Wanderns müde und so beschlossen sie, sich das Haus näher anzusehen. Die Tür war nicht abgeschlossen und liess sich, von einem leisen Quitschen begleitet, öffnen. Während Kìara und Kimba noch vor der Tür warteten, ging Elen langsam hinein, um sich dort umzuschauen.


    Die Vermutung, dass dieses Haus schon lange leer stand, schien sich zu bewahrheiten. So jedenfalls liess es der Staub auf den Möbeln vermuten. Nachdem der Elf eingetreten war, sah sich Elendaé um.



    Direkt gegenüber der Tür war ein Kamin in die Wand eingelassen worden, welche wohl die Kälte aus den Räumen vertreiben sollte. Davor lag ein einfacher abgenutzter Teppich, auf dem wiederum Tisch und Sofa zum verweilen einluden. Etwas weiter rechts stand ein weiterer, höherer Tisch mit 4 Stühlen. Auf der anderen Seite erblickte der Elf eine Kochecke.


    Er ging hinein und zog die schweren blauen Vorhänge zurück, welche die Fenster verdeckten und öffnete auch diese. Kühle Nachtluft hielt sogleich Einzug und verdrängte die abgestandene, leicht muffig Riechende im Raume.


    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sich Niemand in diesem Haus befand, rief er Kìara zu sich. „Es ist gemütlicher als ich dachte“ liess sie verlauten, als auch sie sich umsah.


    Während der Elf versuchte das Feuer im Kamin mittels zweier Hölzer zu entfachen, suchte Kìara nach einem Tuch, fand es und entstaubte die Möbel. Wider Erwarten, machte es ihr richtig Spass, so dass sie nach dem Wohnbereich in die Küche wechselte.


    Da das Feuer derweil erfolgreich zu lodern begann, nahm sich Elendaé nun ein Stück Holz, welches er zur Fackel umfunktionierte, indem er das obere Ende im Kamin entfachen liess, um sich auch im oberen Stockwerk umzusehen. Langsam stieg er die knarrenden Stufen empor ~ fand oben zu seiner Überraschung ein komplett eingerichtetes Schlafzimmer. Nun fragte er sich, warum dieses doch derart gemütlich eingerichtete Häuschen verlassen wurde.


    Als er vor dem Bett ein Bärenfell liegen sah, kam ihm eine Idee, welche er auch sofort in die Tat umsetzte. Mit der noch freien Hand schnappte er sich das Bärenfell und ging damit hinunter, um es vor den Kamin zu legen. Dann ging er erneut hinauf, um noch einige Decken und Kissen zu suchen und sie ebenfalls vor dem Kamin zu legen. Das Sofa und den Tisch rückte er einfach etwas nach hinten. Den schäbig aussehenden Teppich rollte er ein und stellte ihn in eine freie Ecke.


    Es war sein Wunsch es Kìara so angenehm wie möglich zu bereiten, ihr wenigstens einen Hauch von Wohlsein und Gemütlichkeit zu vermitteln.


    Nachdem er zufrieden sein Werk begutachtet hatte, ging er in den Kochbereich, wo Kìara immer noch dabei war Sauberkeit einziehen zu lassen. Sie war derart in ihre Arbeit vertieft, dass sie Elendaé erst bemerkte, als dieser ihr von hinten die Arme um die Taille legte und ihren Nacken küsste.


    Kìara erschrak zutiefst, drehte sich blitzschnell um. „Hast du mich erschreckt. Wie kannst du dich so anschleichen?“ fragte sie gespielt mahnend.


    Elendaé schaute schuldbewusst gen Boden. „Verzeih Liebes, ich habe nicht daran gedacht…“ weiter kam er nicht, denn Kìara hatte ihre Lippen zaghaft auf die Seinigen gepresst. Der Elf nahm sie erneut in die Arme, während er den Kuss sanft erwiderte.


    Für einen kurzen Augenblick, Kìara wünschte sich er würde nie vorüber gehen, fühlte sie sich geborgen und war glücklich. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und ihr Körper begann in einer Art zu reagieren, wie sie es nicht kannte. Vermochte sie dieses Gefühl auch nicht zu beschreiben, so wollte sie doch mehr davon ~ unendlich mehr…


    Daher war sie auch ein wenig enttäuscht, als der Elf sich zaghaft von ihr löste.


    „Ich werde noch etwas Essbares besorgen. Kann ich Dich Alleine lassen?“ Kìara, welche noch wie betäubt da stand, nickte nur ~ brauchte eine Weile, bis sie ihre Worte wieder fand.


    „Ja natürlich. Ich habe hier noch ein wenig zu tun. Nimm doch Kimba mit… wir waren schon lange nicht mehr auf der Jagd und ich will nicht das Kimba außer Form gerät.“


    Als hätte Kimba nicht nur seinen Namen, sondern auch jedes weitere Wort verstanden reckte er sich, leise fauchend, so als wolle er Kìa widersprechen.


    Lachend ging die Elf auf ihren Löwen zu, ging in die Hocke um mit ihrer linken Hand durch seine dichte Mähne zu fahren. „Ich weiss, Du bist der Beste und Schnellste. Pass mir auf den Elen auf und bringt was Feines mit.“ sprach sie lachend zu dem Tier, bevor sie wieder aufstand, sich erneut Elendaé zuwandte.


    Dieser stand noch am selben Platze und starrte sie mit offenem Mund an, bevor ihm ein „Bei den Göttern ~ du bist Wunderschön“ entglitt.


    Unwillkürlich wurde die Elf dunkelrot im Gesicht.
    „Nun macht aber das ihr raus kommt.“ mehr wusste sie darauf nicht zu sagen. Komplimente war sie nun wahrlich nicht gewohnt.


    Elendaé fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar, bevor er an Kìara vorbei huschte, mit einem Klopfen auf seinem Oberschenkel Kimba anzeigte, dass dieser ihm folgen sollte.


    Kaum waren die Beiden entschwunden, so packte auch Kìara die Neugier, was sich wohl im oberen Stockwerk befinden mochte und stieg nun ebenfalls die fast morsche Treppe hinauf. Ein Blick ins Schlafzimmer verriet ihr, dass dort nur ein, wenn auch grosses, Bett stand.


    Hatte sie solch einer Tatsache sonst nie Beachtung geschenkt, so war es diesmal Anders. So als wolle sie den Gedanken weichen lassen, schüttelte sie den Kopf und machte sich auf, auch die anderen Räume zu erkunden.


    Dafür öffnete sie eine Tür, welche Zutritt zu einem Raume verschaffte, welcher direkt vom Schlafzimmer aus zu begehen war. Kìara staunte nicht schlecht, als sie durch die Tür hindurch trat.


    In der rechten Ecke des Raumes stand so eine Art Kochstelle, mit einem grossen Topf aus Ton auf selbigen. Direkt daneben befand sich eine kleine Kommode, auf dem ein Krug, sowie eine Schale ihren Platz gefunden hatten. Auch standen dort einige kleine Flaschen.
    Daneben wiederum stand ein Stuhl, welcher wohl dazu diente, sich seiner Kleidung zu entledigen.


    Zu diesem Entschluss kam Kìara, als sie das Prunkstück dieses Raumes sah. Es war ein ~ für sie ~ riesiger Zuber, der inmitten des Raumes stand und direkt dazu einlud, ein Bad zu nehmen.


    Auf diese Idee kam auch Kìara. So schaute sie sich die Kochstelle näher an. Es fehlte an Holz und vor Allem ~ wie sollte es auch Anders ein ~ an Wasser. Zwar hatte sie unweit des Hauses eine Wasserstelle entdeckt, doch wollte sie das Haus nicht verlassen. Sicher würde sich Elendaé sorgen, wenn er von der Jagd zurück käme und sie war nicht da. Sie nahm sich also vor, das Baden zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.


    Da mehr im Obergeschoss nicht zu finden war, stieg sie die Treppe wieder langsam hinab und überlegte, womit sie sich sonst beschäftigen konnte, bis der Elf mit Kimba wieder da wäre.

  • Kìara fand Beschäftigung darin, dass Haus ein wenig herzurichten. Sie war gerade bei Kehren, als die Tür aufgestossen und Kimba hineinstürmte. Dabei war er derart ungestüm, dass er Kìara umwarf, welche sich sogleich lachend mit dem weissen Löwen am Boden wälzte.


    Elen, welcher kurz hinter Kìara zur Tür hinein gekommen war sah den Beiden lächelnd zu. War er noch von kurzem auf Kimba eifersüchtig gewesen, so war der nun doch froh, dass Kìara ihn bezwungen und somit nicht nur einen starken Begleiter, sondern auch einen treuen Beschützer hatte.


    Während Kìara und Kimba sich weiterhin dem Spiel hingaben, zog sich Elen in die Kochecke zurück. Auf den Rücken hatte er zwei frisch erlegte Raptoren geschultert, welche er nun auf einen der Küchentische ablegte… Kìara gesellte sich zu ihm, ihn dabei helfen wollend, die Tiere auszunehmen und zu zerlegen…


    „Elen?“ Kìara schaute von ihrer Arbeit nicht auf.
    „Ja, Liebes?“ auch Elend arbeitete weiter…
    „Als Kimba und Du auf der Jagd waren, habe ich nachgedacht…“ sie machte eine kleine Pause, um auf seine Reaktion zu warten, da jedoch nichts kam, sprach sie weiter.
    „Ich… ich mach mir ein wenig Sorgen um Renee… was ist, wenn Ìan dort auftaucht?“ nun schaute Elen sie doch an, unterbrach seine Arbeit.
    „Glaubst Du, er würde dorthin gehen? Ich meine, wir wissen doch nicht einmal, ob er überhaupt schon einmal in Brill war, ob er Renee begegnet ist, ob er sie kenn?“
    Kìara zuckte hilflos mit der Schulter. „Ja, aber wenn? Sie wird sich auch so schon Sorgen um mich machen, durch diese ganze Aufregung konnte ich mich doch lange nicht mehr bei ihr melden…“
    „Möchtest du mir damit sagen, dass du gerne nach Brill möchtest, Kleines?“ Elen schaute Kìara ernst an, welche nun leicht nickte.


    Er überlegte eine kleine Weile. Er hatte es stets für Zufall gehalten, dass Kìara bei Orgrimmar auf Iàn gestossen war, doch konnte es natürlich auch sein, dass er zuvor in Brill auf Renee gestossen war. Würde sie freiwillig den Aufenthaltsort von Kìara preisgeben? Und wenn sie es nicht freiwillig getan hätte? Was… wenn er sich die Antworten von Renee auf seine Weise geholt hatte?
    „Elen?“ Kìara riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Entschuldige, Kleines… Ich weiss wirklich nicht, ob wir so unvorsichtig sein sollten…“ er sprach nicht weiter, da Kìaras Augen sich nun langsam mit Tränen füllen… Er liess das Kürschnermesser fallen und trat an sie heran, sie in den Arm nehmend…
    „Kleines, wenn du wirklich zu Renee möchtest, dann werden wir nach Brill reisen. Nur möchte ich vorher meinen Gefährten noch vom Stallmeister abholen….“
    Kìara schmiegte sich dankbar an Elen an. Sie hatte grosse Sehnsucht nach Renee und auch nach Austil und all den Anderen. Sie hoffte, dass Alle wohlauf waren und ihre innere Stimme sie trog….



    ….



    Es war schon später Nachmittag, als Ìan erwachte… Dröhnende Kopfschmerzen machten sich breit. Was war das nur für ein Gesöff, welches man ihm gestern in diesem Gasthaus servierte hatte?


    Stöhnend setze er sich auf und rieb sich die Stirn, bevor er aufstand und das Zimmer verliess. Es war still im Haus, er fragte sich wo sich Kìara und ihre Gefährten wohl aufhielten. Sie hatte ihm überhaupt nichts davon gesagt, dass sie irgendwo hin wollte…


    Er stieß die Tür zu ihrem Raum auf und bemerkte, dass ihr Bett nicht gemacht war, was er doch schon merkwürdig fand. Er begann das Zimmer zu durchsuchen und stellte fest, dass all ihre Sachen fehlten. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Er stürmte aus dem Haus hinaus, doch auch hier konnte er weit und breit weder etwas von Kìara, noch von Elendaé oder dieser verfluchtem Katze sehen….


    Ìan fluchte laut. Wenn das sein Meister erfuhr, würde er sich diesmal nicht auf eine milde Strafe einstellen können. Er musste dieses Elfenbalg unbedingt finden. Dann würde er kurzen Prozess machen und sie endlich seinen Meister übergeben. Er war der Spiele müde….


    Er setzte sich auf einen Stein und überlegte. Dieses Balg konnte mittlerweile überall sein… Seine Kopfschmerzen machten es ihm nicht leichter einen klaren Gedanken zu fassen. Nach einer Weile rief er nach Alishana…


    „Mach alles zur Reise fertig. Wir brechen auf… nach Brill!“

  • Nachdem Kìara und Elendaé gespeist hatten ~ es waren auch ein paar Brocken für Kimba abgefallen, um nicht zu sagen ein halber Raptor, räumte Kìara den Tisch ab. Elendaé rieb sich gesättigt den Bauch und konnte sich ein gähnen nicht verkneifen. Er fühlte sich rund herum wohl, wegen meiner hätte es stetig so bleiben können.


    Doch er hatte Kìara versprochen mit ihr nach Brill zu reisen. Es war ja nicht so, dass er sie nicht verstehen konnte. Schliesslich hatte sie schon früh ihre Eltern verloren ~ wohl durch diesen Ìan. Er wusste, dass Kìara es sich nie verzeihen würde, wenn aus selbigem Grund nun auch den Bewohnern und vor allem Renee etwas zustoßen würde. Er hoffte nur, dass ihnen noch nichts zugestoßen war. Auch fragte er sich, wie es dann weiter gehen sollte. Ein Jäger und eine halbausgebildete Jägerin konnten wohl gegen so einen Hexenmeister überhaupt nichts ausrichten.


    Elen wurde aus seinen Gedanken aufgeschreckt, als Kìara gerade dabei war, das Haus verlassen zu wollen.


    „Wo wollen wir denn hin, junge Dame?“ rief er ihr gerade noch hinterher, bevor sich die Tür schloss. Kìara hielt in ihrer Bewegung inne, drehte sich zu ihm um.
    „Ich habe oben ein Badezuber entdeckt und wollte nun Wasser dafür holen…“
    „Wasser? Für einen Zuber? Weißt du, wie oft du da laufen musst?“ etwas müßig rappelte er sich auf, konnte er sich doch denken, worauf das hinaus laufen würde. Daher sagte er auch
    „Na, da werde ich dir mal helfen“


    Unzählige Male liefen sie zwischen den Brunnen und den Zuber im oberen Stockwerk hin und her, bis Kìara zufrieden meldete, dass es genug an Wasser wäre…


    Auch Holz hatten sie noch gesammelt, bevor sich Elendaé müde auf das grosse Bett fallen liess, welches im Nebenraum stand. Durch die geöffnete Tür konnte er Kìara beobachten, welche gerade ein Feuer entzündet hatte und nun dabei war einige grosse Töpfe auf die Kochstelle zu heben. Danach nahm sie einige Eimer, füllte sie mit Wasser, welches sich nun in Zuber befand und schüttete diese in die Töpfe…


    Kìara sah sich nach Tüchern um, während das Wasser sich erhitzte. Diese legten sie dann auf einem Schemel, welchen sie zuvor neben dem Badezuber gestellt hatte… Nun wo das Wasser heiss war, goss sie dieses in den Zuber und fühlte mit dem Zeigefinger, ob das Wasser nun warm genug war.


    Dann entledigte sie sich ihrer Sachen und stieg langsam hinein. Wohlig umspielte das warme Nass ihren jungen Körper, als sie sich tiefer hinein gleiten liess, sich dann entspannt zurück lehnte und die Augen schloss… Viel zu selten hatte sie die Gelegenheit sich auf diese Weise zu entspannen.


    War Elendaé eben noch müde, so war er nun hellwach, als er Kìara beobachtete. Noch nie zuvor hatte er sie unbekleidet gesehen. Ihre makellose Figur, ihre glatte Haut, sah in dem fahlen Mondlicht, welches durch das Fenster fiel einfach nur atemberaubend aus… Er hatte den unbändigen Wunsch ihr in diesen Zuber zu folgen.


    So, als hätte sie seine Gedanken gelesen, fragte sie nun leise.. „Das Wasser ist herrlich, Elen… möchtest du nicht auch hinein?“
    Dem Elf stockte der Atem. War dies noch die kleine, schüchternde Kìara, welche er vor nur wenigen Monden begegnet war?
    „Ähm… ja, natürlich ~ gerne, wenn es Dir nichts ausmacht?“ Kìara kicherte
    „Wenn es mir etwas ausmachen würde, würde ich doch nicht fragen, oder? Nun komm schon hinein.“
    Elen sprang aus dem Bett und begann sogleich sich zu entkleiden. Verschreckt stellte er fest, dass sich seine Erregung vor Kìara nicht verbergen liess. Was sollte er denn nun tun?


    Kìara, welche bislang mit dem Rücken zu ihm in den Zuber gesessen hatte, drehte sich nun zu ihm um, was ihn dazu veranlasste wieder ins Bett zu hüpfen und sich mit der Bettdecke zu bedecken. Als Kìara das beobachtete fing sie erneut an zu kichern, bevor sie sich wieder umdrehte.


    „Ach so… entschuldige, ich mach auch die Augen zu“ mit diesen Worten hielt sie sich mit ihren Händen die Augen zu. Elendaé war das mehr als peinlich, waren es doch sonst die Frauen, welche sich zierten… Schnell sprang er auf, entledigte sich auch noch seiner Leinenhose, bevor er schnellen Schrittes zu den Zuber ging und hinein stieg.


    „Du kannst die Augen nun wieder öffnen.“ [i]sagte er leise.


    Langsam nahm Kìara die Hände aus ihrem Gesicht und öffnete nun ihre Augen. Als sie Elendaé vor sich sitzen sah, fragte sie sich nun ihrerseits, was in sie gefahren war. Das letzte Mal, dass sie sich einen Badezuber mit Jemanden teilte, lag schon sehr lange zurück und der Mann welcher dies tat, war ihr Paps gewesen, welcher seine damals 2 jährigen Tochter festhielt, damit sie in den viel zu grossen Zuber nicht unterging.


    Nun sass sie da und starrte mit offenem Mund Elendaé an, welcher schüchtern lächelte. Sie erwiderte sein Lächeln, wusste jedoch sonst nichts mit dieser Situation anzufangen. Daher entschloss sie sich, den Kopf zurück zu legen und die Augen erneut zu schliessen ~ damit anzuzeigen, sich entspannen zu wollen.


    Elendaé versuchte es ihr gleich zu tun, doch linste er mit einem Auge, zeichnete ihre Konturen im Geiste nach. Er konnte einfach den Blick nicht von ihr lösen.


    Diese Situation erschien ihm sehr verquert. Sicherlich hatte er Erfahrungen im Umgang mit dem anderen Geschlecht. Doch war das weit bevor er Kìara traf. Mit einer Frau in einem Badezuber zu sitzen war ihm gänzlich fremd. Jene Begegnungen mit Frauen mit denen er zuvor zusammen, zeichneten sich nicht durch solch eine Reinheit und Unverkommenheit aus, wie Kìara ausstrahlte. Daher wusste er stets wann und wie er seinen Mann zu stehen hatte. Doch nun, hier mit Kìara sitzend, fühlte er sich wie ein kleiner Junge, der nicht wusste wie er reagieren, ja was er tun sollte...

  • Sorry wenn ich hier reinschreibe Nef, aber vielen lieben Dank, dass du weiterschreibst. :hkuss: :drück:


    Und nu flitzt ich schnell ins WoW Forum und stell es da rein, warten bestimmt einige drauf!

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    Like A Perfect Flower That Is Just Beyond Your Reach
    Born To Amuse, To Inspire, To Delight
    Here One Day Gone One Night
    Like A Sunset Dying With The Rising Of The Moon
    Gone Too Soon