Währenddessen saß ein Elendaé im Gasthaus vom Wegekreuz auf seinem, ihm zugewiesenem Bett und starrte an die Decke. Seit Kìara diesen Echeyakee gezähmt und ihm den Namen *Kimba* gegeben hatte, verbrachte sie jede freie Minute mit ihm. Natürlich war es für einen Jäger normal fortan in Begleitung seines Tieres zu sein, doch sie beschäftigte sich auch nur noch mit ihm. Elendaé fühlte sich abgeschrieben, ja gerade zu eifersüchtig wurde er, wenn er beobachtete wie sie sogar mit dem Tier kuschelte.
Kìara bekam von diesen Unmut absolut nichts mit ~ sie hatte nur Augen für Kimba. Anfangs war es ihr stolz, dass es der König der Savanne war, den sie hatte zähmen können, doch je mehr und mehr sie sich mit dem weißen Löwen auseinander setzte, bemerkte sie, eine Verbundenheit die sie nicht kannte. Fast schien es so, dieses Tier durch Gedanken kontrollieren zu können. Ein merkwürdiges Gefühl, welches sie noch nicht so Recht deuten konnte, doch sie mochte dieses Gefühl.
Natürlich trainierte sie auch weiterhin fleißig mit Pfeil und Bogen. Nun musste sie jedoch noch darauf achten, nicht versehendlich Kimba zu treffen, da dieser die ausgesuchten Ziele gleich mit anstürmte. Sie würde es sich nie verzeihen, das Tier zu verletzen.
Am späten Nachmittag kehrte sie ~ natürlich mit Kimba an ihrer Seite zum Gasthaus des Wegekreuzes zurück. Erstaunt stellte sie fest, dass Elendaé auf seinem Bett lag und gegen die Decke starrte.
„Bist du krank?“ fragte sie ihn, nachdem sie sich zu ihm ans Bett gesetzt hatte.
Elendaé schaute sie missmutig an.
„Nein!“ war seine knappe, jedoch im Ton scharfe Antwort. Kìara schaute ihn erschrocken an.
„Habe ich etwas falsch gemacht?“ fragte sie unsicher.
„Woher soll ich das wissen? Man bekommt Dich ja noch kaum zu Gesicht, seit dieses… Viech existiert.“
„Kimba ist kein Viech, wie du es zu nennen pflegst. Er ist mein Begleiter. Ist es denn nicht normal, dass man mit seinem Begleiter trainiert?“
„Ja ja“ war die knappe Antwort von Elendaé, bevor er sich auf die Seite und ihr damit den Rücken zudrehte.
„Findest du nicht, dass du ein wenig komisch reagierst? Warum kannst du Dich nicht mit mir freuen?“ Kìara stand enttäuscht vom Bett auf, wollte wieder hinausgehen, drehte sich dann jedoch noch einmal zu ihm um.
„Eigentlich wollte ich Dich fragen, was als nächstes auf den Trainingsplan steht. Ich habe in den letzten Tagen hart gearbeitet, um…“ Elendaé ließ sie nicht ausreden.
„Wo du Ormak Grimmschläger findest, weißt du ja inzwischen. Er ist Lehrer – nicht ich!“
Er hatte sich nicht einmal zu ihr umgedreht. Kìara traten die Tränen in den Augen vor Enttäuschung. Sie konnte absolut nicht verstehen, warum Elen derart reagierte. Bisher dachte sie stets, er wäre stolz auf sie… Sie dachte sie wären Freunde.. Letzteres sagte sie auch laut, dann: „Wie du meinst“
Als Elendaé sich dann nach einer Weile doch umdrehte war Kìara verschwunden. Hatte er vielleicht doch zu hart reagiert? Er stand auf, trat aus dem Gasthaus, um sich bei ihr zu entschuldigen, doch konnte er sie nicht entdecken. Er lief das gesamte Wegeskreuz ab.
„Wenn du Deine Kleine suchst, sie hat sich eben auf dem Weg nach Orgrimmar gemacht“ sagte ein Orc, der Elendaé beobachtet hatte, wie dieser hin und her lief.
„Woher wisst ihr das?“ wollte er wissen.
„Weil sie mich gerade nach dem Weg fragte und Vorräte bei mir erstand. Ich sagte ihr, sie könne auch mit dem Windreitermeister fliegen, dass es einiges an Zeit sparen würde, doch wollte sie wohl ihren Löwen nicht hier lassen. Sie ist in diese Richtung…“ Der Orc zeigte in eine Richtung.
*Verdammt* dachte Elendaé, Warum konnte er sich nicht angewöhnen erst zu denken und dann zu reden. Er hoffe, dass seine impulsive Art nicht alles zerstört hätte und hetzte los…