Artikel von Filip Panusz..ein Tribute für Michael Jackson

Geplante Forumschließung am 20.05.2024

Verhindere die Schließung mit einer Spende:

Jetzt Spenden
  • Es ist nicht Michael Jacksons musikalische Kunst, worauf seine Grösse basiert, sondern seine hervorragende Menschlichkeit. Seine Musik ist nur Ausdruck und Bekundung seiner Menschlichkeit. Die meisten Lobesreden beschrieben es indes andersherum. Michaels größtes Vermächtnis ist sein liebevoller Charakter und das, was wir davon lernen, durch sein tragisches Leben, über das wahre Gesicht einer oft brutalen, hässlichen Welt.


    In Michael Jackson erkennen wir Unschuld und Reinheit, wie man es selten bei einem Erwachsenen findet. Seine "Kindlichkeit" ist für viele verblüffend, aber es ist genau das Merkmal, das ihn abhebt von der Welt der Erwachsenen, die so gründlich gelernt hat, kalt und berechnend zu sein, raffiniert und gewitzt, ordnungsgemäß und professionel. Erwachsene, die sich verbessern wollen, müssten nur Michael nachstreben und "kindlicher" werden.


    Wenn Michael für irgendwas schuldig war, dann war seine "Sünde" (um das prophetische Wort Dylans zu benutzen) das er in seinem Innern zu viel fühlte und wusste. Menschen die tief Fühlen, scheinen oft seltsam oder verrückt, aber, wie Dostojewskis "Idiot", verbirgt ihr vordergründiger Wahnsinn oft ein tiefes Verständniss des menschlichen Herzens/Wesens. Michaels imense Fähigkeit zu Fühlen machte ihn zu einem liebevollen, warmherzigen und empfänglichen Menschen. Er war zu viel mehr Liebe fähig, wie die meisten Erwachsenen. Unglücklicher Weise machte ihn diese hohe sensibilität auch extrem verletzlich und anfällig.


    Michaels besondere Gesten und sein Verhalten ergeben einen vollkommenen Sinn unter der Vorraussetzung, dass die Welt unverdorben, unschuldig und ungefährlich ist. Natürlich haben diejenigen von uns, die "erwachsen" sind, gelernt, dass die Welt nicht unverdorben, unschuldig und ungefährlich ist. Darauf beruht Michael Jacksons Tragik. Seine Aktionen scheinen seltsam und verstörend, wenn sie ausgehend von einer zerütteten Welt interpretiert werden, dabei sind sie fast immer selbstlos und uneigennützig.


    Die Wahrheit ist, Michael hat die Augen und das Herz eines Kindes, welches nur mit einem Mass sieht - mit reiner Liebe. Wenn er sah, dass jemand etwas von ihm wünschte, dann gab er selbstlos, ohne logische Konsequenzen oder angemessener Vorsicht Beachtung zu schenken. Das Diktat von Vorschriften und Konventionen , so wie sie sein sollten, wurden völlig dem Diktat der Liebe untergeordnet. Es machte vollkommenen Sinn für ihn, andere zu erfreuen, auch wenn es ihn der Gehässigkeit und dem Spott anderer aussetzte.


    Michael wollte nicht davon ausgehen, so wie es die meisten Erwachsenen machen,
    dass jemand mit dem er sich einliess, sich verstellte, Er gab anderen den Vorteil, nicht an ihnen zu zweifeln, er lies sich auf sie ein als seien sie Engel oder Kinder. Wenn er dabei Teufel erwischte, war er dem ungeschützt ausgesetzt und einfach zu zerstören. Daurch musste er oft leiden. (z.B.durch eine Person, von der er glaubte, sie sei ein Engel und die sich dann als der Teufel entpuppte..(Anmerkung des Übersetzers.....Bashit...)) Mit anderen Worten, wenn er 9 Personen traf, die sich alle als schlecht heraus stellten, grüßte er trotzdem die zehnte Person wie einen Engel. Das widerspricht der menschlichen Logik, besteht aber in der umfassenderen Logik, der göttlichen Liebe,


    Michael umgab sich nicht mit Kindern, weil er per**s war, sondern sondern weil er in ihnen die Hoffnug für eine viel zu gealterte Welt sah. Was er an den Kindern liebte, war ihr "reines Herz". Er versuchte verzweifelt, mit nur scheinbar unvernünftigen Mitteln, seine jugendliche Reinheit vor einer Welt zu schützen, deren scheussliche Grausamkeit er oft genug am eigenen Leib spürte. Wenn der Fakt, dass nichts in seinem Ausdruck der Liebe zu Kindern falsch ist, sich auf seine Reinheit begründet, ist unsere Lust, ihm zu unterstellen, pä***l zu sein und das diese Liebe krankhaft sei, auf unserer essentiellen Unreinheit begründet. In einer zerfallenden Welt, ist der Gedanke passend, dass Schlechtes gut ist und Gutes schlecht. (um Dylan nocheinmal zu zitieren) Sodass folglich Liebe eine pathologische Störung ist,während kalte, rationale Unzulänglichkeit die neue Menschlichkeit beschreibt.


    Michael schuf und umgab sich mit einer für ein Kind passenden Welt, denn er fühlte, das das das Ideal ist, nach dem wir streben sollten., ein Ideal, das wir leider weit verfehlen. Nebenbei war es auch eine Möglichkeit für ihn die Schmerzen die er immer spürte, zu kompensieren. Die Schmerzen der Gegenwart und der Vergangenheit, die schmerzhaften, tiefen persönlichen Erfahrungen. Michael war feinfühlig, vielleicht besonders sensibel, und deshalb fühlte er viel intensiver und direkter, als die meisten anderen. Qualen und Leid riefen bei Michael uneingeschränkt moralische Reaktionen herbei. Wie unrealistisch und idealistisch es auch immer einem praktisch denkenden Erwachsenen vorkommen mag, diese Neverland Welt, die den Schmerz der Realität mit einem Widerspruch auslöschen sollte, diese Reaktionen waren für Michael absolut berechtigt. Michael war die perfekte Mischung von kindlicher Unschuld und der Weisheit eines alten Mannes. Er hatte von beidem weitaus mehr wie ein durchschnittlicher Mensch. Quincy Jones hat dieses großartig und treffend beschrieben, indem er sagte, dass Michael gleichzeitig der jüngste und der älteste Mann war, den er kannte.


    Ideale wie Neverland zu bauen, mit dem Bestreben mit der düsteren Realität zurecht zu kommen, ist kein moralisches Versagen. Richtig gesehen ist es nur ein Anzeichen für oder Vermächtnis an den krankhaften Zustand der Welt. Das moralische Vergehen ist die düstere Realität selbst.


    http://www.mjworld.net/news/20…ibute-to-michael-jackson/


    Im zweiten Teil des Artikels geht es um die Bashir Interviews (mit dem Titel: Die Bashir Interviews - Perlen vor die Säue..)..ich poste es morgen...muss noch übersetzten...

  • In Michael Jackson erkennen wir Unschuld und Reinheit, wie man es selten bei einem Erwachsenen findet. Seine "Kindlichkeit" ist für viele verblüffend, aber es ist genau das Merkmal, das ihn abhebt von der Welt der Erwachsenen, die so gründlich gelernt hat, kalt und berechnend zu sein, raffiniert und gewitzt, ordnungsgemäß und professionel. Erwachsene, die sich verbessern wollen, müssten nur Michael nachstreben und "kindlicher" werden.


    Zu diesem Abschnitt fällt mir ein Spruch ein, denn ich gelesen habe:


    Der Erwachsene achtet auf Taten, das Kind auf Liebe.


    Ich glaube Michael hat dies immer gewusst :flowers:

    Jeder Tag an dem Dich jemand liebt ist ein schöner Tag!

    Ich liebe Dich!!!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil (und weiß Bescheid)

  • :wow: Der Artikel bringt es wirklich auf den Punkt! Wirklich beeindruckend wie er Michael`s Wesenszüge beschreibt und auch die Reaktionen der Menschen, die ihn einfach nicht verstehen wollen oder können!


    Aber gerade die sollten sich mal eine ganz dicke Scheibe von Michael`s Charakter abschneiden.... :arghh:


    LG
    Fröschchen

  • So, hier Teil 2: Die Bashir Interviews - Perlen vor die Säue


    Als ich zum erstenmal Martin Bashirs berüchtigtes Special "Living with Michael Jackson" sah, zum erstenmal 2003 ausgestrahlt, musste ich weinen. Ich fühlte mich, als würde ich einer öffentlichen Demütigung zu sehen, Züchtigung und Kreuzigung eines hilflosen Kindes. Mein erster Gedanke war, "warum hat Michael dem zugestimmt? Er hätte es ablehnen sollen!" Nachdem ich etwas darüber nachgedacht hatte, merkte ich, dass Michael bereit war, sich Bashirs sadistischem Angriff auszusetzten, weil er so war, wie er war. Michael ging davon aus, Bashirs Absichten seinen rein. Er glaubte, dass Bashir nicht seine Aussagen manipulieren würde, und das der Journalist einfach der Welt die Wahrheit mitteilen wollte. Warum sollte er nicht denken, dass es so sein würde? Warum hätte er davon ausgehen sollen, dass die Absichten des Interviewers selbstsüchtig oder unsauber sein könnten? Würde das nicht zugestehen, dass die Welt böse ist - das die Welt nicht so ist- und niemals sein wird - wie Neverland?


    Der Unterschied zwischen Bashir und Michael könnte garnicht größer sein. Bashir zog aus um vernünftig und bedächtig zu scheinen. Michael, andererseits, achtete nicht darauf, wie er zu erscheinen hatte. Sein Anliegen war die Wahrheit und wie er fühlte. Manchen Leuten schien er "verrückt". Die Wahrheit ist natürlich ganz das Gegenteil. Bashir war die ganze Zeit zynisch, syffisant und wertend, und schien eine pathologische Teilnamslosigkeit zu beweisen, indem er immer und immer wieder in Michaels unverarbeiteten, offenen Wunden stocherte. Er nahm keine Rücksicht auf sein Herz und seine Qualen. Sollte er irgendwelche Bedenken zu Michaels Pein gehabt haben, war er vielleicht zu stolz, diese einzugestehen. Bashir versteckte diese Grausamkeit hinter einer Fassade von Intelligenz, Vernunft und intelektueller Proffessionalität, als ob er nur ein geschickter Journalist sei, auf der uneigennützigen Suche nach der Wahrheit. Aber wenn die Dinge sich so perfekt und gesittet anhören, dann sollten wir wachsam und misstrauisch sein. Wenn wir richtig hinsehen, dann sehen wir, dass Michael authentisch ist und ein gutes Herz hat und in seinem Tun vernünftig ist, während Bashir der wirkliche Soziopath ist.


    Bashir führt sein verletzendes Interview, während er die ganze Zeit an journalistischer Ettikette und Proffessionalität festhalten zu scheint. An einer Stelle der Sendung sagt Bashir: "Michael gegenüber zu treten war nicht einfach, aber jetzt musste es sein" als ob dieser Hinweis auf eine schwierige persönlichen Angelegenheit auf einer unausweichlichen Logik basiere, die besagt, dass die "Wahrheit" ausgegraben werden muss, egal welchen Zoll er dafür geben muss. Es ist nicht relevant oder wichtig für Bashir, wie persönlich diese Wahrheit sein mag, ob sie nützlich oder bedeutungsvoll für jeden ist, oder welche menschlichen Konsequenzen das Streben nach dieser "Wahrheit" haben könnte. Das einzige was zählt, ist das erfolgreiche Enthüllen von Fakten, dass Bashir großes Ansehen unter Seinesgleichen sichern wird. Der Wert der Objektivität bei der beharrlichen Suche nach der "Wahrheit" hat offensichtlich mehr Gewicht als ein Mensch.


    In einem anderen unaufrichtigem Versuch, auf seine großen ethischen und professionellen Referenzen hinzuweisen, erklärt Bashir, dass seine Fragen auch aus der "Sorge" um Michaels Kinder entstehen. Währendessen sitzt Michael dort und fühlt sich ganz offensichtlich unwohl. Obwohl er das sieht, hört Bashir, immer mit dem wissenschaftlichen Ziel der Wahrheitsfindung, nicht auf sondern verstärkt im Gegenteil noch seine Befragung.


    "Warum bedeutet das so viel für dich"? fragt Bashir - anscheinend ganz besorgt. Aber da ist der durchscheinende fühlbar anklagende Ton, der suggeriert: "Würde eine normale, vernünftige Person sich weniger sorgen..?"Vielleicht sorgst du ich so weil du verrückt oder per**s bist..." Die angebrachte Frage ist natürlich, wie kann überhaupt jemand dem Elend von Kindern in einer entfremdeten Welt gegenüberstehen.? Wie könnte jemand nicht besorgt sein? Bashirs Vernunft hat sich selbst als pathologische Abweichung entlarvt. Bashir urteilt über ein Phenomän welches er garnicht versteht, weil er aufgewachsen ist ohne je die Schlichtheit eines reinen Herzens kennenzu lernen. Seine Logik ist viel zu kompliziert und stolz. Wenn wir an dem Punkt angelangt sind, wo wir tatsächlich in der Lage sind, leidenschaftslos Tragödien zu analysieren, ohne darüber zusammen zu brechen und zu weinen, dann haben wir wahrlich unsere menschlichkeit verloren. Ideale wie Neverland zu bauen, mit dem Bestreben mit der düsteren Realität zurecht zu kommen, ist kein moralisches Versagen. Richtig gesehen ist es nur ein Anzeichen für oder Vermächtnis an den krankhaften Zustand der Welt. Das moralische Vergehen ist die düstere Realität selbst."


    Bashir ist die Art Mensch, die einen erstechen kann, mit kühlem und gelassenem Auftreten, und dann noch fragen würde, warum das Opfer Schmerzen hat. Er ist "verstört von Jacksons angeblich exzentrischem Verhalten, und "besorgt" um die Kinder, während er gleichzeitig Psychterror auf den Vater ausübt. Der manipulative Journalist entblösst Michaels Empfindsamkeit. Er bringt Michael aus dem Gleichgewicht und deutet es dann als Zeichen von Charakterschwäche. Zeitweise kommt seine Befragung an Sadismus heran. Wissend, dass er schmerzhafte Wunden öffnen wird, schnüffelt er trotzdem in Michaels "Dämonen" herum. Vielleicht war das ideale Subjekt, wonach Bashir Ausschau hielt, eher ein Felsbrocken als ein menschliches Wesen. Was er fand war indessen ein Heiliger.

  • Bashir ist die Art Mensch, die einen erstechen kann, mit kühlem und gelassenem Auftreten, und dann noch fragen würde, warum das Opfer Schmerzen hat. Er ist "verstört von Jacksons angeblich exzentrischem Verhalten, und "besorgt" um die Kinder, während er gleichzeitig Psychterror auf den Vater ausübt. Der manipulative Journalist entblösst Michaels Empfindsamkeit. Er bringt Michael aus dem Gleichgewicht und deutet es dann als Zeichen von Charakterschwäche. Zeitweise kommt seine Befragung an Sadismus heran. Wissend, dass er schmerzhafte Wunden öffnen wird, schnüffelt er trotzdem in Michaels "Dämonen" herum. Vielleicht war das ideale Subjekt, wonach Bashir Ausschau hielt, eher ein Felsbrocken als ein menschliches Wesen. Was er fand war indessen ein Heiliger.


    :hut: perfekt getroffen!!!!!


    Danke für die tollen Übersetzungen! :michaelgroß:

    "If only life could be a little more tender and art a little more robust."
    “Talent is an accident of genes - and a responsibility.”
    (Alan Rickman)


    "It was not Michael Jackson's time to go. Michael Jackson is not here today because of the negligence and reckless acts of Dr. Murray." (David Walgren)

  • Danke liebe Maja fürs Einstellen der beiden Artikel. :blume: Es tut immer wieder gut zu lesen,wenn jemand so lieb über Michael schreibt und sein wahres Ich zum Vorschein bringt. Michael war eben ein herzensguter Mensch,der stets um des Wohlergehen seiner Mitmenschen,speziell der Kinder besorgt war und bedingungslos geholfen hat. Wären doch nur viel mehr Menschen so...

    Es ist nicht relevant oder wichtig für Bashir, wie persönlich diese Wahrheit sein mag, ob sie nützlich oder bedeutungsvoll für jeden ist, oder welche menschlichen Konsequenzen das Streben nach dieser "Wahrheit" haben könnte. Das einzige was zählt, ist das erfolgreiche Enthüllen von Fakten, dass Bashir großes Ansehen unter Seinesgleichen sichern wird. Der Wert der Objektivität bei der beharrlichen Suche nach der "Wahrheit" hat offensichtlich mehr Gewicht als ein Mensch.

    Da sieht man doch mal wieder was für ein A.... Bashir ist. Es ging ihm nie wirklich darum zu zeigen wie der "echte" private Michael ist,den die Menschn eigentlich kennenlernen sollten. Ihm ging es nur um sich selber und um sein Ansehen. Dass Michael dabei auf der Strecke bleibt war ihm egal. Michael war einfach zu gut für diese Welt...er hat diesem Mann vertraut und wurde bitter enttäuscht.Michael hatte ein Herz so voller Liebe und Gutgläubigkeit,..das hat Bashir ausgenutzt. Dieser Artikel macht mich traurig und wütend zugleich. Zu lesen wie übel Michael mitgespielt wurde tut immer wieder weh.


    LG
    Claudia

    ...................................................
    ............................... Spuren im Sand verwehen, Spuren im Herzen bleiben.

  • Zitat

    Zitar Jackie: Wer ist eigentlich dieser Filip Panusz? Einfach ein Michael-Fan mit einer lyrischen Ader oder ein
    Journalist?


    ..ich habe leider nicht wirklich was über ihn finden können, ausser dass er wohl ein Journalist ist. Es gibt, wenn man googelt auch Personen mit diesem Namen - einer ist anscheinend ziemlich aktiv im Tieerschutz - aber es gibt keinen Hinweis, dass es der gleiche ist, wie der , welcher diesen Artikel hier geschrieben hat.

  • :danke: Maja fürs Einstellen und übersetzen. :flowers:
    Selten genug liest man solch tolle Analysen. Sehr treffend und einfach klasse wie dieser Filip Panusz die Dinge zurechtrückt. Den Artikel sollten die von N24 mal lesen. Aber die Mühe machen die sich sicher nicht. Ich hab ihn mir ausgedruckt. Kommt in meine MJ Sammlung.
    Liebe Grüße
    Claire :herz:

  • Nun, ganz so hilflos wie er in diesem Artikel manchmal scheint, war Michael garantiert nicht und mich würde interessieren, was der Autor unter einem Heiligen versteht, denn das war auch ein Michael Jackson für mich nicht, aber das sind nur zwei unbedeutende Kleinigkeiten, die mir persönlich aufgefallen sind.


    Ansonsten sagt der Artikel eigentlich das, was ich bei Michael auch denke. Etwas, was ich schon lange denke. Eigentlich, seit ich mich eng mit Michael befasse. Ich habe es in einem anderen Thread schon geschrieben; Michael hat einfach nie gelernt, dass die Welt nicht aus lauter kindlich denkenden Menschen besteht. Dass jemand, der dir vornerum die Hand reicht, dir hintenrum das Messer in den Rücken sticht, wenn du nicht wachsam bist. Und das, obwohl er es so oft erlebt hat.
    Das beste Beispiel dafür sind die beiden Missbrauchsvorwürfe. Einem von uns wäre das einmal passiert (allerhöchstens), danach nie wieder. Zumindest wenn wir, wie Michael, unschuldig gewesen wären. Wir alle hätten uns von da an von Kindern fern gehalten, wären bestimmt nicht mehr alleine mit ihnen in einem Raum geblieben, oder hätten sie auf den Schoß genommen. Doch wenn man ehrlich ist, wäre uns das vermutlich überhaupt sowieso nie passiert, weil keiner von uns auf die Idee käme, mit einem "fremden" Kind in einem Bett zu schlafen, oder, wie Michael es oft genug getan hat, in einem Raum mit einem Kind aber eben auf dem Fußboden.


    Michael aber hat das getan. Er hat es vor Jordan getan, während Jordan und nach Jordan. Er hat Evan Chandler erlebt und dessen Versuche, ihn auszunutzen. Seinen Namen, seine Bekanntheit zu nutzen, um selbst groß raus zu kommen. Und dennoch kam Michael nie auf die Idee, dass sich dahinter was Schlechtes verbergen könnte. Jeder von uns wäre misstrauisch geworden, hätte den Kontakt schon wesentlich früher abgebrochen und alles dran gesetzt, damit dieser Mann uns kein Unheil bringen kann. Aber Michael hat einfach lange bei diesem Spiel mitgespielt, einfach weil es für ihn kein Spiel war. Für ihn war das alles real, alles ehrlich und unschuldig. Und dann geriet er an einen Mann wie Chandler, der in einer Welt aufgewachsen ist, die nie unschuldig und ehrlich war und es, leider, auch sicher nie sein wird.


    Nun gut, einmal ist ihm dieses Unglück passiert. Und wie oft habe ich, auch von seinen Fans, gelesen, dass man nicht verstehen kann, wie er sich danach weiterhin so verhalten konnte, wie auch vor den Vorwürfen. Wie er nur so "dumm" hatte sein können, sich auch noch ins Fernsehen zu setzen und zu erzählen, dass er Kinder in seinem Bett schlafen ließ und daran nichts Schlimmes fand. Dass er so offen und ehrlich zu etwas stand, was ihm schon mal fast das Genick gebrochen hätte und von dem er doch hatte wissen müssen, dass die Welt es nicht als unschuldige Tat ansieht, sondern als etwas Schlechtes.
    Aber genau das ist es; Michael hat so nicht gedacht. Er hat nicht geglaubt, dass man ihm darauß einen Strick drehen würde, wenn er es nur gut genug erklärt. Wenn er den Menschen nur erklärt, warum er Kinder in seinem Bett schlafen lässt, ohne dabei an Sex zu denken. Für ihn war es unvorstellbar, aber wir anderen Erwachsenen, wir dachten dabei eben doch an etwas Sexuelles, weil es sowas in unserer Welt ansonsten nicht gibt. Ein Mann, der so an Kindern hängt und dann nichts mit ihnen anstellt? Für Michael eine Selbstverständlichkeit, aber für uns unvorstellbar und man hats ihm eben doch wieder zum Strick gedreht.


    Genau so war es bei Bashir. So oft ist Michael von der Presse verarscht worden, so oft hat man die miesesten Gerüchte über in verbreitet und trotzdem lässt er einen Journalisten so einen tiefen Einblick in seine Welt nehmen. So tief, dass es Bashir möglich war, diese heile Welt zu zerstören, aber daran hat Michael einfach wieder nicht gedacht, wie auch der Autor schreibt. Wieso sollte ein Mensch sowas auch tun? Wieso sollte ein Mensch so fies sein und die Welt eines anderen Menschen zerstören wollen? Michael lebte so lange umgeben von macht- und geldgierigen Menschen und dennoch konnte er sich nicht vorstellen, dass Bashir das mit ihm machen würde. Hätte er sich das vorstellen können, er hätte die Dokumentation nie gemacht.


    Und das war vielleicht das größte Problem das Michael hatte. Sein Vater hat es angefangen und dann hat sein Ruhm damit weiter gemacht, ihn von der realen Welt abzuschotten. Hätte er als Kind schon gelernt, dass man nicht immer blind vertrauen kann (auch wenn das ein trauriger Zustand ist), dann hätte es das Interview mit Martin Bashir womöglich niemals gegeben und vielleicht auch niemals irgendeinen Vorwurf der sexuellen Belästigung von Kindern. Hätte er schon als Kind gelernt, dass auch Kinder in unserer heutigen Zeit nicht immer rein sind und nicht immer ehrlich (denn das sind sie nun mal nicht, schon weil ihre Eltern es nicht sind), dann wäre sein Leben eventuell anders verlaufen. Aber man kann es ihm nicht zum Vorwurf machen, dass wir die schlechten Gedanken haben.



    "Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind."