Theaterprojekt "Neverland"

Geplante Forumschließung am 20.05.2024

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  • Ich möchte Euch ein Theaterprojekt aus Niedersachsen vorstellen! Vielleicht entpuppt es sich ja als Beispiel für die Wiener, wie es eben auch gehen kann?! :bad:


    Ich habe gewusst, dass sich unser Staatstheater mit Michael beschäftigt, aber erst einmal abgewartet, was an Infos kommt. Seit einiger Zeit nun verfolgen mich Michaels (gemalte) Augen auf den Werbeplakaten durch die Stadt, aber ich habe mich erst gestern entschieden, mir das Stück tatsächlich anzusehen! Au weia, ich Grufti im Jugendtheater, :opi: ganz unauffällig! :sleeping: Ich hoffe so sehr, dass das keine Enttäuschung wird! :gebet: Nicht, dass ich da, noch unauffälliger, irgendwelche Anfälle bekomme! :whistling:


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    Es ist ein Theaterstück der etwas anderen Art, es ist von jungen Leuten für junge Leute! Die Darsteller und auch Off-Stage- Mitarbeiter wurden gecastet, sie sind zwischen 14 und 20 Jahre alt und erarbeiteten sich mit Profis das Stück. Es wird geschauspielert, getanzt, es gibt Filmausschnitte… .Es geht um den Traum berühmt zu werden, die Schattenseiten und ums Erwachsenwerden. Das wird anhand der Jackson 5 dargestellt, die auf Peter Pan treffen.
    Ich gehöre zu den Kunstbanausen, aber für mich hört sich das alles recht spannend an! Es geht ja nicht um eine Dokumentation, sondern hier beschäftigen sich junge Leute künstlerisch mit einem Thema und auch ein wenig mit Michael, wenn da nicht alles so ganz richtig dargestellt wird, muss man halt ein Auge oder auch zwei zudrücken! Fragtmich bitte nicht, wie das mit dem Kommerz ist! Natürlich ist Michael das Zugpferd, er ist ja auch auf den Werbeplakaten, aber das sogenannte Junge Schauspiel wird von den Stadtwerken gesponsert. :was:


    Für Interessierte stelle ich hier ein paar Infos ein:

    Quelle: http://www.schauspielhannover.…3_werkdetail&ID_Stueck=97[/url]


    Ein Fernsehbericht mit kurzen Ausschnitten: http://www.hannover.1730sat1.de/aktuell.html?&cHash=128b920892&tx_ttnews[backPid]=3&tx_ttnews[tt_news]=51798



    Quelle: http://www.haz.de/Nachrichten/…-Gruseltour-in-Nimmerland




    Fotos: http://neverlandneverland.tumblr.com/

  • Faith, ich wünsche dir viel Spaß bei der Vorstellung - hoffentlich ohne Anfall! :grins: Bin schon gespannt auf deinen Bericht :nick:

  • Oje, nun muss ich noch sooo lange warten :ungeduldig: . Ich hätte hier lieber mal noch die Klappe halten sollen.... :pflaster: Ich habe nun erst Karten für den 30.11. :heuldoch: , aber dafür ziemlich weit vorn. Das Stück scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen! Aber die Wartezeit nehme ich in Kauf, ich traute meinen Ohren kaum, als mein Sohn auf meine dezente Anfrage glatt antwortete, er würde gern mitkommen :hwj: . Aber da war ihm noch nicht klar, dass es "Jackson 5" heißt, weil ein gewisser Michael da Frontmann war :clownlol: Selbst Schuld, hätte ja genauer hingucken können! :ätsch1: Tja, nun muss er da durch und sich bestimmt viel :blabla: von mir anhören :auslach::ablach:

  • Sooo, nun habe ich hier eine große Klappe gehabt- nun muss ich auch berichten! Aber wie? :hmmm: Ich bin ein völliger Kunstbanause, und das Stück ist sehr abstrakt! Noch dazu war das Tempo atemberaubend. Wie schrieb eine Zeitung so schön: „Die Dialoge wollen nicht nur gehört, sondern auch interpretiert sein“. http://www.edenspiekermann.com…_pr%C3%A4gt_das_Bild_.pdf
    Ich weiß zwar, worum es bei Peter Pan geht, kenne die Geschichte aber nicht. :schulter: Das machte das Verstehen nicht gerade leichter! :pomp: Andererseits denke ich, dass die hauptsächlich jungen Zuschauer, die sicher nicht alle sooo große Michael- Fans sind, auch nicht alle Andeutungen Michael zuordnen konnten.
    Lange Rede kurzer Sinn- abstrakte Kunst interpretiert jeder anders, ich schildere hier nur meinen ganz persönlichen Eindruck :!:
    Und der war gut!!! :daumen: Großes Kompliment an die14 bis 20 Jährigen, die sich sich mit ihrer Arbeit dem Phänomen Michael Jackson annähern wollten, in Form einer Recherchereise nach Neverland, zu Peter Pan und den Jackson Five! Man spürt, dass sie sich wirklich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben, und was sie in der kurzen Zeit als Laien gelernt haben , allein die Tanzeinlagen im Stil von MJ bzw der J5, waren klasse! :applaus:


    Zitate aus dem Programmheft:


    Zitat

    Subjektiv, durch die Augen der Jugendlichen gesehen, mit den eigenen Träumen, mit einem persönlichen, manchmal intimen Ausdruck in Tanz, mit den eigenen Bildern, so näherten sich Robert Lehniger, sein Team und die Jugendlichen dem Phänomen Michael Jackson. Ohne Garantie auf Richtigkeit und Überprüfbarkeit. Theater eben.


    Die Geschichte vom sensationellen Aufstieg der Jackson Five wird von Wendy als Popmärchen erzählt.

    Zitat

    Die fünf Darstellerinnen, die den Text in Gesprächen und auf den Proben mitentwickelten, haben darauf insistiert, dass es ein ganz positives Märchen sein müsse. Anders könnte es Wendy gar nicht erzählen, meinten sie. So sind die bösen Kräfte eliminiert worden. Z.B. der harte und strenge Vater, dem nachgesagt wird, dass er die Söhne auf der Herdplatte habe tanzen lassen, damit sie schneller und präziser tanzen.

    Trotzdem kamen die Schattenseiten des Ruhms und die nicht kindgerechten Lebensumstände recht gut zum Ausdruck.


    Zitat

    In unseren Konzeptionsgesprächen haben die Jugendlichen einen interessanten Vergleich gezogen. Nämlich zwischen der skandalumwitterten Szene, in der Michael Jackson sein Baby aus dem Fenster des Berliner Hotels Adlon hält, und dem König der Löwen, der im Zeichentrickfilm bei seiner Geburt ebenso von seinem Vater dem Löwenvolk präsentiert wird. Wir sind mitten im Märchen. Wir sind bei Walt Disney. (Die Diskussion um diese Szene hat im Kreis der Jugendlichen über eine Stunde angedauert, so unzählig vielfach wurde sie gesehen und interpretiert.)

    :perfect:



    Zwei Szenen picke ich einmal heraus:


    Mädchen: -Soll ich Dir einen Kuss geben?
    Michael: -Ja, gib her! (streckt die Hand aus)
    -Wie, Du weißt nicht, was ein Kuss ist?
    - Na ja, wenn Du mir einen gibst, dann weiß ich´s! (sie gibt ihm ein Stück Popcorn)
    - Soll ich Dir auch einen Kuss geben?
    - Wenn Du magst…. (wieder wird Popcorn gereicht)


    Man kann es natürlich ganz anders auslegen :zwinker: , aber für mich zeigte diese humorvolle Szene recht gelungen, dass Michael als Kind wenig Liebe erfahren hat und mehr…


    Thematisiert wurde auch die äußere Wandlung. :( Ich war in dem Moment sehr angespannt und machte mich auf grauseliges gefasst :boese: , als die Darsteller in hautengen hautfarbenen Anzügen, auf denen Markierungen für OP´s gemalt waren, auf die Bühne kamen. Dann wurden sie entstellt und verzerrt, indem ihnen Tesafilmstreifen ins Gesicht geklebt wurden. Es tat mir weh :traurig1 das zu sehen, aber ich akzeptiere es als künstlerische Freiheit, die nun mal vorhandene Veränderung darzustellen! :rose: Dann wurden die bekannten angenommen Gründe für die OP´s quasi aufgezählt , von den Hänseleien bis dahin, dass er durch seine Kindheit bedingt keine wirkliche eigene Identität entwickeln konnte. Ich fand diese Szenen nicht gut, aber sie kamen bei mir auch nicht „böse“ an. Es war mehr so, als gehörte das eben zu Michael, als wolle man mögliche Erklärungen aufzeigen und gut ist, ohne mit dem Finger darauf zu zeigen oder ähnliches.


    Wie gesagt, das Stück ist (für mich) nicht „einfach“ :ibd: , ich habe gar nicht alles aufnehmen können :heuldoch: , aber ich hatte nicht den Eindruck, dass Michael da in irgendeiner Form zerrissen wird. Im Gegenteil, es war schön, einmal etwas über Michael zu sehen, ohne dass er als bizarr, weltfremd oder auch „nur“ als Jacko bezeichnet wird. Die Missbrauchsvorwürfe wurden in keinster Weise erwähnt, allerdings fehlte mir auch der humanitäre Einsatz! :rose: Aber es sollte ja auch keine Hommage oder Biografie sein! Die jungen Leute haben sich sehr kreativ, phantasievoll und engagiert mit Michael beschäftigt, mich würde der Entstehungsprozess interessieren und die Gedanken dazu…. Dann würde ich mich vielleicht weniger :hwj: fragen. Die im oben verlinkten Artikel erwähnte Videosequenz, in der auf einen Baum eingeschlagen wird, der daraufhin blutet und dessen Blut dann getrunken wird, ist für mich übrigens eine eindeutige Anspielung auf Michaels Einsatz in Umweltdingen! :wd:


    Ich habe das Thema in der Erwartung, dass es da sicher was zu „meckern“ gibt, wohl in den falschen Thread gestellt.


    Übrigens: „Neverland“ ist gut angekommen, es gibt noch zusätzliche Vorstellungen!

  • Das wollte ich eigentlich schon lange schreiben:


    Danke Faith, dass Du uns hier an Deinem "Theatererlebnis" so intensiv teilhaben lässt und Dir solche Mühe gemacht hast! :hkuss: Ich kann das, wie bei Vema mit Joo Kraus, nur bewundern! Ich denke nicht, dass ich mutig genug gewesen wäre, mir so ein modernes Stück über Michael anzusehen, deshalb bin ich dankbar für Eure Berichte und erleichtert, wenn sie positiv ausfallen! :wolke1:

  • Liebe Fleur,


    mir war auch total mulmig, weil ich nicht wusste, was mich da erwartet! ;( Deshalb habe ich auch erst einmal die Kritiken abgewartet, und dann hat ganz einfach die Neugier gesiegt! Michael ist ja wie eine Sucht, ich konnte gar nicht anders! Ich habe schon fast damit gerechnet, da eine Krise zu bekommen, aber es war ok- und spannend! Zumindest auf den ersten Eindruck!
    In den Ankündigungen hieß es ja, dass es ein blutiges Stück ist- wie sollte das zu unserem Michael passen? Das hat mir am meisten Rätsel aufgegeben, aber es hat irgendwie gepasst. Es hatte nichts mit Gewalt zu tun, aber mit Verletztheit! Außer der schon geschilderten Szene, in der ein Baum blutete, gab es auch noch eine, in derer ein Darsteller Blut spuckte! ICH musste da an Michael denken, an seinen Schmerz und auch daran, dass er sich wegen der Anwesenheit seines Vaters übergeben musste! :rose:
    Ich würde das Stück sehr gern noch mal sehen, aber 18 Euronen (für Erwachsene, die meist jugendlichen Zuschauer zahlten nur 7,50€) ) sind auch nicht wenig! Zumal es wenig bringt, wenn man sich nicht austauschen kann! Gibt es hier nicht jemanden, der mitreden kann? :flag: Mich beschäftigt das noch sehr, eine Diskussion mit den Machern wäre wirklich hilfreich! Es juckt mir auch ab und an in den Fingern, ein Feedback an den Regisseur und das Team o.ä.zu schicken, aber dafür habe ich wirklich nicht genug Durchblick :stuhl:
    Übrigens: Mein Sohn, der mit dort war, ist kein Fan, hat nur von mir vorher ein paar Infos bekommen, dementsprechend wenig Parallelen zu Michael verstanden, fand es aber trotzdem, vor allem aufgrund der Machart, interessant!

  • Mich beschäftigt das noch sehr, eine Diskussion mit den Machern wäre wirklich hilfreich! Es juckt mir auch ab und an in den Fingern, ein Feedback an den Regisseur und das Team o.ä.zu schicken, aber dafür habe ich wirklich nicht genug Durchblick


    Also da würde ich mir mal keine Gedanken machen! :zwinker: Ich finde das eine sehr gute Idee! Und Du hast doch hier schon so super Sachen geschrieben, die könntest Du doch in Deinen Brief reinbasteln...und dann würde ich einfach ganz ehrlich sein und vielleicht damit anfangen, dass Du erst Bedenken hattest zu schreiben, weil...usw. Das kommt doch immer am besten an! :kiss:


    Und wenn Du es tatsächlich machst, dann würde mich sehr interessieren, was sie antworten! :flowers: