Ich möchte Euch ein Theaterprojekt aus Niedersachsen vorstellen! Vielleicht entpuppt es sich ja als Beispiel für die Wiener, wie es eben auch gehen kann?!
Ich habe gewusst, dass sich unser Staatstheater mit Michael beschäftigt, aber erst einmal abgewartet, was an Infos kommt. Seit einiger Zeit nun verfolgen mich Michaels (gemalte) Augen auf den Werbeplakaten durch die Stadt, aber ich habe mich erst gestern entschieden, mir das Stück tatsächlich anzusehen! Au weia, ich Grufti im Jugendtheater, ganz unauffällig! Ich hoffe so sehr, dass das keine Enttäuschung wird! Nicht, dass ich da, noch unauffälliger, irgendwelche Anfälle bekomme!
Es ist ein Theaterstück der etwas anderen Art, es ist von jungen Leuten für junge Leute! Die Darsteller und auch Off-Stage- Mitarbeiter wurden gecastet, sie sind zwischen 14 und 20 Jahre alt und erarbeiteten sich mit Profis das Stück. Es wird geschauspielert, getanzt, es gibt Filmausschnitte… .Es geht um den Traum berühmt zu werden, die Schattenseiten und ums Erwachsenwerden. Das wird anhand der Jackson 5 dargestellt, die auf Peter Pan treffen.
Ich gehöre zu den Kunstbanausen, aber für mich hört sich das alles recht spannend an! Es geht ja nicht um eine Dokumentation, sondern hier beschäftigen sich junge Leute künstlerisch mit einem Thema und auch ein wenig mit Michael, wenn da nicht alles so ganz richtig dargestellt wird, muss man halt ein Auge oder auch zwei zudrücken! Fragtmich bitte nicht, wie das mit dem Kommerz ist! Natürlich ist Michael das Zugpferd, er ist ja auch auf den Werbeplakaten, aber das sogenannte Junge Schauspiel wird von den Stadtwerken gesponsert.
Für Interessierte stelle ich hier ein paar Infos ein:
ZitatAlles anzeigenNeverland
Popmärchenrecherche vom Jungen Schauspiel und Kooperationspartner enercity mit Jugendlichen aus Hannover
Regie: Robert Lehniger
Junges Schauspiel | ab 14
Uraufführung: 24.10.2010
Jackson Five meets Peter Pan. Was niemand für möglich hielt: Für fünf schwarze Jugendliche ging Ende der 60er Jahre ein Märchen in Erfüllung. Sie waren Brüder, sie hießen Jackson Five, und sie starteten durch: als erste Boygroup im Showbizz. Ihr Vater als Manager, als Kindermädchen, als Dompteur. In Robert Lehnigers DokuMärchen mit Tanz- und Videoelementen spielen Jugendliche aus Hannover. Die Reise geht in die Popwelt Neverland, wo nur Kinder leben und keiner älter wird. Der Preis für die ewige Jugend allerdings ist hoch...
Der Regisseur Robert Lehniger arbeitet im Grenzbereich zwischen Theater und neuen Medien. Wie in seinen anderen Arbeiten mit collageartig-experimentellem
Zugriff, die unter anderem in Basel, der Volksbühne Berlin und am Burgtheater Wien entstanden sind, wird er auch für »Neverland« dokumentarisches, filmisches Material mit Performance, Spiel und Tanzelementen mischen. Für das Schauspiel Frankfurt entstand die Videovariation www.apartment666.com. 2009 hat er »Träumer« von Gilbert Adair auf der Cumberlandschen Bühne inszeniert.
Quelle: http://www.schauspielhannover.…3_werkdetail&ID_Stueck=97[/url]
Ein Fernsehbericht mit kurzen Ausschnitten: http://www.hannover.1730sat1.de/aktuell.html?&cHash=128b920892&tx_ttnews[backPid]=3&tx_ttnews[tt_news]=51798
ZitatAlles anzeigenTheaterprojekt „Neverland“
Das Junge Schauspiel Hannover auf Gruseltour in Nimmerland
Werwölfe in Nimmerland: Das Junge Schauspiel Hannover begeistert mit seinem Theaterprojekt „Neverland“ – es ist Michael Jackson gewidmet. Wieder am 27. und 31. Oktober sowie am 13., 17., 20. und 30. November.
Michael Jackson taufte seine Ranch in Kalifornien nicht ohne Grund Neverland. Der King of Pop ließ sich ein gigantisches Spielparadies errichten – und kompensierte damit wohl auch seine verlorene Kindheit. Sicher dachte Jackson bei dem Namen Neverland an die Märchenfigur Peter Pan. Auch der millionenschwere Sänger wollte nie erwachsen werden. Für Peter Pan und die verlorenen Jungs ist Nimmerland ein Zufluchtsort, wo Träume real werden, der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind und Kinder nicht erwachsen werden müssen.
26 Jugendliche gingen diesen Spuren für das Jugendtheaterprojekt „Neverland“ – eine Kooperation des Jungen Schauspiels und enercity networks – auf den Grund. Gemeinsam mit Regisseur Robert Lehniger tasteten sie sich an das Phänomen des Superstars heran und verknüpften ihre Einsichten mit der märchenhaften Peter-Pan-Insel. Herausgekommen ist ein popkulturelles Märchen, das Tanz, Schauspiel und Videoeinspielungen eindrucksvoll verbindet und allerhand Abenteuerliches und Abgründiges zutage fördert.
Statt paradiesischer Verhältnisse regieren in Nimmerland gruselige Werwölfe. Die verlorenen Jungs tragen weiße T-Shirts. Sie schütten Matsch auf eine stilisierte Eislandschaft und suhlen sich darin. Während die schnöde Pampe sich in „Nimmerland“ in ein üppiges Bankett in schillernden Farben verwandelt, bleibt sie auf der Ballhof-Bühne trostlos. Stattdessen ertönt schrilles Wolfsgeheule. „Ich scharre am liebsten in rohem Fleisch“, sagt ein verlorener Junge. Ein anderer (Hoang-Viet Dong) wühlt in einer Tüte mit roter Farbe, er zuckt ekstatisch und trinkt von der Flüssigkeit.
Auch das Leben des jungen Michael Jackson wird mit seinen Schattenseiten auf die Bühne gebracht. In einer Episode verwandelt sich der junge King of Pop plötzlich in einen Werwolf. Düstere Musik ertönt. Figuren mit stilisierten Masken tauchen aus dem Nichts auf. Ihre zuckenden Körper sind mit Folien umwickelt. Geisterhaft.
Eine märchenhafte Insel fern der Eltern und der Blitzerfolg der Jackson Five – all das hat für die Jugendlichen offenbar auch etwas Unheimliches. Das Stück gibt sich dabei jedoch nicht besserwisserisch. Manchmal will „Neverland“ einfach nur Spaß machen. Es ist grandios, wenn Nilson Mufume mit seinem Moonwalk über die Bühne gleitet, das Mikrofon voller Entzücken an sich reißt und während der zackigen Tanzeinlagen vor Freude jauchzt. Später dann ist sein Tanz wieder verzweifelt und hilflos. Die Bewegungen von Mufume tragen Emotionen.
Auch der Held des Märchens, Peter Pan (Joel Aguilar), gleitet zwischen den Welten hin und her. Mal ist er mit goldenen Leggings und Krone ganz King of Pop. Dann ist er ein verstört wirkender, kleiner Junge, der ständig vom Fliegen faselt, sich jedoch nicht so recht an die märchenhafte Insel seiner Träume erinnern kann. Zum Schluss entscheidet er sich doch für die Phantasie und verlässt das Zimmer durch das Fenster in Richtung Nimmerland.
Quelle: http://www.haz.de/Nachrichten/…-Gruseltour-in-Nimmerland