Wie soll Murray bewiesen werden, dass er von einer angeblichen medikamtentösen Abhängigkeit gewusst hat ?
So ad hoc würden mir schon mal 2 Argumente einfallen, zu denen die Staatsanwaltschaft m.M.n. auch entsprechende Beweise liefern kann und vor allem wird:
1. Allein die von Murray verwendeten Dosismenge jedes einzelnen von ihm eingesetzten Medikamentes, aber auch vor allem deren Wirkung - bis zum 25.06.2009 wohl eher Nicht-Wirkung - hätte für einen Arzt schon Hinweis genug dafür sein müssen, dass bei diesem Patienten evtl. bereits eine so genannte "Toleranz" vorliegt, was bedeutet, dass der Körper dieses Patienten an diesen Wirkstoff bereits gewöhnt sein könnte. Und eine solche Toleranz stellt sich nicht nur bei langfristigem, sondern oft auch bereits "nur" bei wiederholtem Konsum ein. Je nach Wirkstoffart und -menge kann eine solche Toleranz nach entsprechend unterschiedlich langer Abstinenz aufgehoben werden.
Eine Abhängigkeit ist durch das Auftreten von Entzugserscheinungen (Symptome, die nach längerem Gebrauch und nachfolgendem plötzlichem Absetzen auftreten) und Toleranz (bei längerem Gebrauch steigende Dosis zur Erzielung der gleichen Wirkung notwendig) charakterisiert. Und unter "Abhängigkeit" wird das unwiderstehliche Verlangen nach einer weiteren oder dauernden Einnahme der Substanz mit dem Zweck der Lusterzeugung oder Missbehagensvermeidung verstanden.
Murray hätte sich also diesbezüglich absichern müssen und auch können - z. B. mittels entsprechender Blutuntersuchungen, zumal gerade bei den verabreichten Benzodiazepinen die Gefahr einer Abhängigkeit so groß ist, dass darauf von Anfang an geachtet werden sollte.
Murray's Behauptung, er hatte die Vermutung, dass MJ aufgrund der von ihm (Murray) in den vorangegangenen 6 Wochen verabreichten Medikamente abhängig werden könnte, und habe deshalb ab 22.06.2009 versucht die Dosen zu reduzieren, dürfte demzufolge von der Staatsanwaltschaft nur als Schutzbehauptung Murray's interpretiert werden und wäre somit m.M.n. schon angreifbar.
2. Es soll mehr als einen Arzt geben, der bestätigen kann bzw. bereits bestätigt hat, dass Murray hinsichtlich MJ's Medikamentenkonsum Kontakt zu anderen Ärzten hatte. Hier fällt mir spontan die Aussage von Dr. Hoefflin ein, der sogar gesagt haben soll, dass Dr. Klein derjenige war, der Murray überhaupt erst in die Verabreichung von Propofol eingewiesen hat.
Statement Dr. Hoefflin: http://www.radaronline.com/sit…les/HoefflingLetter12.pdf
Obwohl Katherine, deren Name in diesem Statement erwähnt wird, Dr. Hoefflin dazu offenbar schriftlich authorisiert hatte, gab es einen Wiederspruch von Seiten des Estate, wonach es Hoefflin untersagt wurde, Statements im Namen von Katherine wie auch den übrigen Familienmitgliedern abzugeben.
Einverständnis Erklärung Katherine + Mails Estate: http://www.radaronline.com/sit…nts%20and%20documents.pdf
Weder Staatsanwaltschaft noch Murray's Verteidiger werden jedoch ihre wahren Absichten bereits VOR Prozessbeginn bekanntgeben. Damit würden sie doch dem Gegner bereits im Vorfeld die Gelegenheit geben, sich auf die im Prozess zu erwartenden Vorwürfe/möglichen Beweise vorzubereiten. Und sorry, aber für so dumm halte ich keine der beiden Seiten ;). Alles, was jetzt im Vorfeld vielleicht tatsächlich geäußert wurde oder wird, hat nur einen Sinn und Zweck: Den Gegner einzuschüchtern und zu verunsichern. Das muss aber länst nicht bedeuten, dass diese Dinge dann auch tatsächlich bzw. in jetzt vielleicht geäußerten Form Gegenstand des Prozesses sein werden.
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