Der Artikel ist zwar schon von July 2009 und von Michel Friedman, den ich eigentlich nicht mag, doch dieser Artikel ist wirklich sehr gut und liebevoll geschrieben. Ich wollte ihn Euch nicht vorenthalten
Jacko-Tochter zur Schau gestellt?
08. Juli 2009 22.11 Uhr, Michel Friedman
Michel Friedman über den von der Familie inszenierten Tränen-Auftritt von Jacko-Tochter Paris (11).
So viele Heuchler haben die Trauerfeier von Michael Jackson organisiert. Allen voran seine Brüder und sein Vater. Dieser Vater, von dem Michael Jackson uns erzählt hat, dass er ihn schon als kleinen Jungen mit dem Gürtel ausgepeitscht hat, wenn er nicht funktionierte. Der ihm Angst als Lebensmotto beigebracht hat, Angst vor Menschen, und ihn jedes Vertrauen in Bezug auf Liebe der Familie geraubt hat. Eine Maschine haben sie aus ihm gemacht.
Wo waren sie alle, als er angeklagt und angeprangert war? Als er zum Spielball der Entrüstung und Empörung hochstilisiert wurde? In der Zeit hätte er diejenige Liebe und Fürsorge gebraucht, die ihm zuteil wurde, als er als Leichnam in einem goldenen Sarg aufgebahrt wurde. Nur die Mutter und seine Schwester standen zu ihm.
Er wollte es anders machen und seine Kinder schützen und lieben. Auch ich habe missverstanden, warum er sie in der Öffentlichkeit immer nur maskiert oder verdeckt mitgenommen oder gezeigt hat. Er wollte einfach nicht, dass sie im Alltag erkannt, von Paparazzi gejagt werden. Er wollte ihnen eine andere Kindheit als die seine anbieten. Eine Kindheit, in der gespielt und gelacht werden kann.
Jetzt, wo er sie nicht mehr beschützen kann, wurden seine Kinder so wie er vom Familienclan erneut missbraucht. Seine Tochter Paris, die berührend und ehrlich weinend ihren Papa betrauert und bezeugt, was für ein guter Vater Michael Jackson auch war, musste dies öffentlich auf der Showbühne des Jackson-Clans verkünden. Jeder konnte sehen, wie überfordert, wie gestresst Paris war. Ein Nervenbündel.
Michael Jackson hat verfügt, dass der männliche Teil des Jackson-Clans mit diesen Kindern nichts zu tun haben darf. Und vertraut sogar Diana Ross als Ersatzpflegemutter mehr als seinen Brüdern und seinem Vater. Recht hat er. Spätestens beim emotionalen Missbrauch von Paris zeigt sich die Brutalität der kommerziellen Verwetzung des Produktes „Michael Jackson“ durch seine Familie.
Michael Jackson war, ist und bleibt eins der größten musikalischen Genies. Es macht einen traurig, wenn man weiß, wie er von seinem Vater als Kind und als Mensch vernichtet und seelisch vergewaltigt wurde. Sein ganzes Leben schon als Kind war geprägt von Leistungszwang, einer gnadenlosen Öffentlichkeit und einer ihn ausbeutenden Familie.
Kinder brauchen Liebe und Schutz, Selbstbewusstsein und Respekt. Mit den Kindern von Michael Jackson darf nicht so umgegangen werden wie mit ihm. Das hat er hinterlassen. Das sollten sich die Heuchler in der Familie Jackson ganz dick hinter die Ohren schreiben.