Hier meine Rezesion, die ich heute bei Amazon hinterlasssen habe
ZitatWas will uns der Autor mit diesem Buch eigentlich sagen???
Ja, das überschreiten von Grenzen ist so alt wie die Menschheit und das Menschen Grenzen überschreiten ist auch gut so, da sonst keine Weiterentwicklung möglich wäre. Das war gestern schon so und es wird morgen auch nicht andres sein. Spätestens mit Erfindung des Rades, des Autos, des Flugzeuges, des Telefones, des Fernsehns (es gibt noch 1000 weitere Beispiele) hätte man sich schon die gleiche Frage stellen können: "Läuft heute noch alles richtig? Überfordert Grenzenlosigkeit nicht am Ende den Menschen und die Welt, in der er lebt?" Ich denke der Mensch ist nicht überfordert sondern gefordert mit dem Überschreiten von Grenzen, denn er wächst daran. Eine radikale Entgrenzung durch den heutigen technischen Fortschritt kann ich des wegen nicht erkennen, denn es ist in jedes Zeitalter gleich übertragbar. Und der Mensch hat sich schon immer von all dem abhängig gemacht, das liegt wohl in seinem naturell. Diese Entwicklung wird er wohl durch sein Buch auch nicht aufhalten können. Ob das nun alles noch menschlich ist, sei dahin gestellt. Am Ende geht es um Werte wie Respekt, Verantwortung, Mitgefühl und Nächstenliebe, bei denen es gilt Grenzen zu überschreiten. Allein deswegen kann ich so gar nicht nachvollziehen, warum Herr Funk gleich in seinem ersten Kapitel die Entgrenzung des Menschen beispielhaft an einem Menschen festmacht, der Zeit seines Lebens, allein schon durch seine Berühmtheit, Grenzen ertragen mußte, die für ihn unüberwindbar waren. Allein dadurch führt er seine Thesen schon ababsurdum. Zudem führt er Beispiele als Entgrenzung dieses Menschen an, die rein auf Informationen der Tabloid Presse beruhen und jeden Wahrheitsgehalt entbehren. Wenn Herr Funke hier, die Entgrenzung der Mediengesellschaft angeführt hätte, die ihre Opfer nicht mehr vom Haken läßt, hätte ich ihm seine Thesen noch abnehmen können. Stattdessen wird wieder einmal mehr ein großartiger Künstler und Mensch, der sich trotz seiner begrenzten Welt, Zeit seines Lebens für eine bessere und humanere Welt eingesetzt hat, als Freak vorgeführt. Von jemandem, der die Schriften Erichs Fromms verwaltet und sein Schüler war, hätte ich etwas mehr verantwortungsvolles Handeln erwartet.