(Fortsetzung)
Fleisch & Tierprodukte essen – ist das wirklich natürlich?
Es gibt immer noch zu viele Menschen, die meinen, Fleisch essen sei natürlich, da die Menschheit schon seit Jahrtausenden Tiere gejagt und gegessen hat – und leiten deshalb ab, es sei gerechtfertigt, Tiere zu essen. Aber reicht dieses Argument aus? Sind Dinge vertretbar, nur weil wir sie schon immer getan haben? Wenn wir an Dinge wie Mord, Vergewaltigung oder Raub denken, wird schnell klar: Auch das hat es schon immer gegeben, aber deshalb ist es noch lange nicht richtig. Kein Mörder käme mit der Rechtfertigung „Mord und Totschlag hat eine lange und feste Tradition in der Menschheitsgeschichte!“ vor Gericht davon – zu Recht! Denn worauf es ankommt, ist nicht die Natürlichkeit einer Handlung, sondern ihre Vertretbarkeit.
Und auch in anderen Hinsichten kämen wir nicht auf die Idee, auf die Natürlichkeit der Dinge zu pochen: Frauen rasieren sich ihre natürliche Bein- und Achselbehaarung ab, wir verwandeln Feld und Wald in Flughäfen und Autobahnen damit wir nicht auf unsere natürlichen Fortbewegungsapparate (nämlich unsere Beine) angewiesen sind oder auch mit Verhütungsmitteln schlagen wir der Natur ein Schnippchen. Was lernen wir daraus? Wir suchen uns sehr wählerisch und willkürlich aus, was für natürlich und deshalb vertretbar halten, und was nicht. Warum das so ist? Karnismus hat die Tücke, sich zu „naturalisieren“, sprich: Das karnistische Denksystem hat die Fähigkeit, uns ein Gefühl falscher Natürlichkeit zu vermitteln.
Fleisch & Tierprodukte essen – ist das wirklich notwendig?
Der Glaube daran, dass es „notwendig“ sei, Fleisch zu essen, ist eng verbunden mit dem Glauben, es sei „natürlich“, Fleisch zu essen. Denn wenn es biologisch notwendig ist, Tiere zu essen, bedingt der Fleischkonsum das Weiterbestehen der menschlichen Spezies. Und obwohl uns eigentlich klar ist, dass es sehr wohl problemlos möglich ist, ohne Fleisch ein gesundes und langes Leben zu führen, berufen wir uns trotzdem immer wieder auf den Mythos, der Konsum von Tierprodukten sei notwendig. Und dabei wird erst umgekehrt ein Schuh draus! Der Konsum von Tierprodukten steht eng im Zusammenhang mit Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Herz- und Kreislauferkrankungen und Krebs.
Und was ist mit den Arbeitsplätzen? Die Tierindustrie ist doch wirtschaftlich gesehen eine Notwendigkeit, stimmt’s? Falsch! Zum einen hören die Menschen nicht auf zu essen oder zu konsumieren, bloß weil sie keine Tiere mehr essen. Ihr Konsum verändert sich und die Wirtschaft bräuchte nicht lange, um sich darauf einzustellen. Aber grundsätzlich darf eine Gesellschaft, die an sich selbst den Anspruch auf ein ethisches Bewusstsein erhebt, eine solche Argumentation gar nicht erlauben. Hätte die Sklaverei in den Vereinigten Staaten nicht abgeschafft werden sollen, weil das einen Zusammenbruch der bis dahin gekannten Wirtschaftsordnung bedeuten würde? Sollten Kriege geführt werden, weil die Waffenindustrie ein florierendes Geschäft ist und für unzählige Menschen Arbeitsplätze bereit hält und dem Bruttosozialprodukt ein dickes Plus beschert?
Es ist an der Zeit in Frage zu stellen, was in der Gesellschaft als normal, natürlich und notwendig gilt!
http://www.peta2.de/web/justiceforall.1109.html
Hab vorhin ein sehr schönes Zitat auf fb gefunden...
„Wir brauchen ein anderes und weiseres und vielleicht ein mystischeres Konzept von Tieren. Fern der allumgebenden Natur, und lebend mit Hilfe von komplizierten Vorrichtungen, überblickt der Mensch in der Zivilisation die Kreaturen durch das Glas seines Wissens und sieht dadurch eine Feder vergrößert - und das ganze Bild verzerrt.
Herablassend schauen wir auf ihre Unvollständigkeit, auf ihr tragisches Los, eine Form so weit unter uns angenommen zu haben. Und darin irren wir, und wir irren gewaltig. Denn das Tier soll nicht gemessen werden durch den Menschen. In einer Welt, älter und vollkommener als unsere, bewegen sie sich, formvollendet und ganz, beschenkt mit erweiterten Sinnen, die wir verloren oder nie erlangt haben, und leben mit Stimmen, die wir nie vernehmen werden. Sie sind nicht Brüder; sie sind nicht Untertanen; sie sind andere Nationen, gefangen mit uns im Netz aus Leben und Zeit, Mitgefangene der Pracht und der Strapazen der Erde.“
~ Henry Beston
Noch ein paar positive Nachrichten.
Wie erwähnt fand ja am Samstag das vegane Oktoberfest statt und es war wohl recht gut besucht *freu*, die Vegane Gesellschaft schrieb:
"2. welttag gegen tierquälerei und veganes oktoberfest der vgd
trotz der wolkenbruchartigen regenfälle und des leider dadurch bedingten verfrühten abbaus, war das fest dennoch ein großer erfolg!
das konzept 'veganes oktoberfest' wurde von den münchnerinnen und münchnern mit begeisterung und großem interesse aufgenommen. vor allem die zahlreichen veganen 'schmankerl' überzeugten selbst nicht-veganer, die wir von diesem neuen konzept und der veganen Lebensweise überzeugen konnten.
wir danken dem weeac und der basisgruppe münchen-süd der veganen gesellschaft, den zahlreichen gästen und festrednern für diesen erfolgreichen tag und freuen uns auf den welttiertag und das vegane oktoberfest 2013 in strahlendem sonneschein."
Attila verkündete (zu Recht) stolz, dass sein neues Buch auf Platz 3 der Focus-Bestsellerliste für Ratgebertitel steht.
http://www.focus.de/fotos/mit-…h-attila_mid_1144063.html
An der Basler Uni haben Studenten eine fleischfreie Mensa gefordert - und wurden nicht als Spinner abgetan, sondern bekamen sogar etwas Rückendeckung:
http://www.blick.ch/news/schwe…-uni-mensa-id2034879.html
Wir hatten hier mal über das kürzlich in Kraft getretene Stopfleber-Verbot in Kalifornien geschrieben. Gerade wurde ein Antrag, das Verbot wieder aufzuheben, abgewiesen.
http://www.veganblog.de/2012/0…und-ganse-in-kalifornien/
Das der weiter machen darf,was ist das eigentlich für ein Rechtssystem in diesem Land
Ja... Eigentlich war genau dieses Urteil ja zu erwarten, denn ein gegenteiliges Urteil wäre ein Präzedenzfall gewesen und hätte bedeutet, dass auch alle anderen Betriebe die Spaltenböden hätten abschaffen müssen - angesichts der Übermacht der Industrie habe ich damit nicht wirklich gerechnet. Aber man hofft natürlich doch irgendwie darauf... War wohl nichts. Nicht mal diese kleine Verbesserung gestehen sie den Tieren zu, obwohl es auf Spaltenböden sehr häufig zu Verletzungen kommt, ganz abgesehen davon, dass es ohnehin eine Qual ist, 24 Stunden am Tag auf sowas stehen und liegen zu müssen.
(gibt es da eigentlich was Neues??)
Nein, jedenfalls nicht dass ich wüsste, aber solche Rechtssachen dauern ja auch immer.
Brauche mal was zur Entspannung
Mattis und seine Adoptivoma Gisela, schöööön... Danke, Dirty Diana.
Noch ein superschönes Photo von Hof Butenland...
"Der kleine Fiete unter dem unendlichen Butenlandhimmel..."