2012 / Eine Zeit außergewöhnlicher Veränderungen

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  • Hallo Ihr Lieben,
    ich bin heute bei meiner Suche nach einem Vortrag von Deepak Chopra auf eine hochinteressante Seite gestoßen. Ich stelle hier mal den Text des Zukunftsforschers John Petersen ein, die seine Vorstellung von den Veränderungen, die die Welt im nächsten Jahr womöglich erwarten, wieder gibt. Und vielleicht geht es euch genau so wie mir ….. ich dachte mir mehrmals „Ja genau …. das könnten Michaels Worte sein, das hat er uns jahrzehntelang versucht mitzuteilen, dass eine Veränderung in dieser Welt nur mit Liebe möglich sein kann. Seine Liebe kann Berge versetzen, kann die Welt verändern …. oder hat sie das schon ??


    http://www.die-andere-art-zu-d…nlicher_Veranderungen.htm


    Interview John L Petersen
    2012 / Eine Zeit außergewöhnlicher Veränderungen


    (Dieses Interview erschien



    in EnlightenNext32 / S.69/ Juli 2009; das Buch



    „A Vision for 2012: Planning for Extraordinary Change“



    gibt es bisher nur auf Englisch.



    Der Zukunftsforscher John Petersen sagte die globale Finanzkrise mit verblüffender Genauigkeit voraus.
    Jetzt spürt der eigensinnige Wahrsager dem Wind der Veränderung nach, der seinem Gefühl nach dazu bestimmt
    ist, die Grundlagen unserer heutigen Gesellschaft hinweg zu fegen und etwas völlig Neuem den Weg zu bereiten.




    EIN INTERVIEW VON CARTER PHIPPS (EnlightenNext)




    Wenn man versucht, die Zukunft vorherzusagen", sagte der Wirtschaftsberater Peter Drucker einmal, „dann U ist das so, als würde man versuchen, nachts mit dem Auto ohne Licht nur mit dem Blick durch das Rückfenster auf einer



    Landstraße zu fahren." Und tatsächlich, wenn es darum geht, einen Blick in die Kristallkugel des Lebens zu erhaschen — ob man nun Zukunftsforscher oder Wahrsager ist —, dann wird eine solche Erfahrung wahrscheinlich aus uns allen demütige Menschen machen. Darum ist es besonders bedeutsam, wenn jemand auftritt, der das Risiko eingeht, durch eine umstrittene Voraussage seinen Ruf aufs Spiel zu setzen — und dann durch die Ereignisse vollständig bestätigt wird. Genau das hat der Zukunftsforscher John Petersen getan. Petersen ist Gründer und Direktor des Arlington Institute, einer kleinen Denkfabrik in der US-Hauptstadt Washington, die sich darauf spezialisiert hat, ihren Kunden bei einer vorausschauenden Planung für plötzliche, unvorhersehbare Veränderungen behilflich zu sein. Seine Gedanken über die Zukunft waren schon immer interessant und sind auf den Seiten von EnlightenNext bereits erschienen. Sein E-Mail-Newsletter FUTURedition ist seit Langem ein Muss für interessierte Leser, die sich über das Wissen der Menschheit auf dem Laufenden halten wollen.



    Gegen Ende 2006 erhielt ich eine von Petersen unterzeichnete E-Mail des Arlington Institute, die eine furchterregende Warnung enthielt. In ihr wurde behauptet, die globalen Finanzen seien überlastet, überschuldet und übermäßig dem Wohnungsmarkt der USA ausgesetzt. Das werde in der Finanzwelt Bedingungen schaffen, die in naher Zukunft vermutlich zu einer Panik führen könnten. Meiner Ansicht nach brachte sich Petersen in eine prekäre Lage, indem er etwas tat, was viele, die Zukunftsforscher eingeschlossen, lieber vermeiden: Er machte genaue Voraussagen mit spezifischen Terminen, und das öffentlich. Normalerweise hätte ich solche Weltuntergangsgedanken für übertrieben gehalten und nicht ernst genommen. Aber Petersen ist keiner, den man einfach ignoriert. Mit seinem persönlichen Hintergrund beim Militär (er ist ein Veteran der Kriege in Vietnam und am Persischen Golf) diente er auf unterschiedlichen Posten im nationalen Sicherheitssystem der USA und hat die Vorliebe des Wissenschaftlers für auf Fakten beruhende Analysen. Sein Lebenslauf ist also eher pragmatisch und nüchtern und hat ihm im Pentagon und im Kongress Respekt eingebracht. Und dennoch sind seine Interessen höchst vielseitig. Wer ihn einfach in ideologische oder philosophische Schubladen stecken wollte, wäre bald frustriert. An jedem beliebigen Tag könnte er genauso gut mit einem Vier-Sterne-General, einem eigenbrötlerischen



    Physiker oder einem New-Age-Medium zu Mittag essen. Zu seinem Bekanntenkreis gehören philosophisch so unterschiedliche Personen wie der Politikberater Newt Gingrich, der frühere CIA- Direktor James Woolsley, der 2012-Prophet Daniel Pinchbeck, der Technologie-Guru Ray Kurzweil und der UFO-Enthusiast Whitley Strieber. Und sein derzeitiges Interesse am Werk Rudolf Steiners und dem des indischen Lehrers Sri Bhagavan zeigt, dass auch die spirituellen Interessen von Petersen in den letzten Jahren zugenommen haben. Das gibt dem Lebenslauf dieses unkonventionellen Zukunftsforschers, der sich im Land der Konventionen einen eigenen Namen gemacht hat, eine weitere überraschende Wendung.



    Die geschichtliche Entwicklung der letzten Monate zeigte sich bezüglich Petersens Voraussage eines finanziellen Zusammenbruchs mehr als freundlich und dass sie sich als wahr bestätigt hat, gibt auch seinen anderen Voraussagen über die nahe globale Zukunft ein gewisses Gewicht. Tatsächlich wird Petersens Kristallkugel seit Kurzem immer düsterer, und als ich ihn im letzten Winter anrief, um seine Ansicht über unsere derzeitige globale Rezession zu erfahren, wurden meine Befürchtungen durch seine apokalyptische Stimmung nicht gerade beschwichtigt. Aber verstehen Sie mich nicht falsch. Dieser Zukunftsforscher, dessen neuestes Buch den Titel A Vision for 2012: Planning for Extraordinary Change trägt, hat einen weiten Horizont und ist kein Pessimist. Eigentlich ist er überraschend optimistisch, was die längerfristigen Aussichten der Menschheit angeht. Zwar sieht er für uns eine extrem stürmische See voraus, hält das aber für unabdingbar, damit die dringend notwendigen Transformationen auf den Weg gebracht werden, mittels derer unsere Gesellschaft wirklich neu gestaltet werden kann. Dürfen wir mit kommenden Katastrophen so lässig umgehen? In den Augen dieses vorausschauenden Prognostikers sind solche Systemschocks einfach der unvermeidliche Preis, den man dafür zahlt, dass man in Zeiten außerordentlicher Veränderungen lebt.



    John L. Petersen ist Futurist und Gründer des Arlington Institute



    _______________

  • Fortsetzung:


    ENLIGHTENNEXT: Der Titel Ihres neuen Buches ist A Vision for 2012: Planning for Extraordinary Change. Das Buch untersucht die ziemlich dramatischen Veränderungen, die im nächsten Jahrzehnt auf die Welt zukommen könnten. Immer wieder schaffen Sie es, in Ihren Büchern ein breites Spektrum von Perspektiven darzustellen, und das wird auch in diesem Buch sichtbar. Sie waren einer der wenigen, die die gegenwärtige Finanzkrise klar vorhergesagt haben. Sie hatten die Bedenken, dass Geldmittel der ganzen Welt im Wohnungsmarkt der USA gebunden wären, und sagten den Zusammenbruch schon im Jahr ...



    JOHN PETERSEN: ... 2006 voraus. Das Arlington Institute finanzierte eine Aufstellung, die Monat für Monat die Entwicklung zeigte, wann er beginnen würde (im Dezember 2007) und was im Januar passieren würde, im März und so weiter.



    EN: Ich erinnere mich daran, diese Berichte gelesen zu haben. Damals fragte ich mich, ob sie wohl zuträfen. Es stellte sich heraus, dass es wirklich so geschah, und wir haben diese Entwicklungen verfolgt. Was also sehen Sie heute in Ihrer Kristallkugel?



    JP: Ich glaube, es wird wohl noch viel schlimmer kommen, bevor es besser wird. Ich denke, man kann das auf unterschiedliche Weisen betrachten. Aber zuerst einmal können wir sagen, dass alle Versuche der Regierung, mit den finanziellen Problemen zurechtzukommen, Variationen von dem sind, was sie in der Vergangenheit schon getan hat. Im Moment gibt es keinen Versuch, eine fundamentale Veränderung des Systems vorzunehmen. Sie versuchen bloß, den Ballon, aus dem die Luft raus ist, wieder aufzublasen. Einerseits ist es politisch betrachtet klar, dass sie etwas tun müssen. Sie müssen versuchen, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, und die einzige Institution, die groß genug ist, um das zu tun, ist die Regierung. Aber ich glaube, wir werden wahrscheinlich bald erleben, wie das Vertrauen in die Fähigkeit der Regierung, auf diese Krise zu reagieren, schwindet. Außerdem fürchte ich, es wird eine große Welle von Konkursen und Insolvenzen geben. Zum Beispiel haben wir erst vor Kurzem die möglichen Probleme bei der Versicherungsindustrie erkannt, die am Ende vielleicht noch einmal 400 Milliarden US- Dollar kosten könnten. Im Augenblick deutet die Regierung an, dass sie noch mindestens 2 Billionen Dollar investieren müsse, bevor es vorbei sei. Andere sagen, es sei noch mehr nötig.



    Das alles könnte zu einer Phase der Hyperinflation führen, wo jeder Angst davor hat, dass das Geld an Wert verliert und wo man dann die Preise hochtreibt. Obendrein gibt es immer mehr Leute, die darauf hinweisen, dass der Aktienmarkt bis zur Jahresmitte zusammenbrechen könnte. Und die große Unbekannte in dem ganzen, globalen Finanzsystem sind die Derivate, die im Allgemeinen auf 600 Billionen Dollar geschätzt werden.



    EN: 600 Billionen Dollar?!



    JP: Nun ja, das ist die gemeinhin angegebene Zahl für die Gesamtsumme der börsennotierten Kreditderivate. Das gesamte Bruttoinlandsprodukt der USA beträgt ungefähr 14 Billionen Dollar — nur um Ihnen eine ungefähre Vorstellung von der Größe dieser Zahl zu geben. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sagt jedoch, dass — wenn man alle Kreditderivate mit hinein rechnet — der



    wirkliche Wert der ausstehenden Derivate 1114 Billiarden Dollar beträgt, das sind 190 000 Dollar für jeden Menschen auf der Erde. Das sind Kasino-Wetten ohne zugrunde liegende Vermögenswerte, die völlig vom Vertrauen in das System abhängen. Falls es nicht danach aussieht, dass diese Situation wieder in Ordnung gebracht wird, und das Kasino nicht zahlen kann, wird sich das Vertrauen verflüchtigen. Also im dritten Quartal des Jahres halte ich einen langsamen Zusammenbruch für möglich, und der könnte der Weltwirtschaft vollends den Wind aus den Segeln nehmen. Bis zum Ende des Jahres oder früher könnte dann sogar der Wert des Dollars in Frage gestellt werden. Vielleicht wird es neue Währungen und sogar soziale Unruhen geben. Das wird ein sehr interessantes Jahr und ein Jahr der Zerrüttung werden.



    Mir scheint, dass man gerade den Zusammenbruch des alten Systems beobachten kann. Und es gibt keine Möglichkeit, eine Lösung zu finden, ohne dass man damit in grundlegenden systemischen Kategorien umgeht: eine Neuplanung des Systems, der Aufbau einer neuen Welt. Und ich schätze, dass die Regierung Obama das erst im Oktober oder November erkennen wird. Und natürlich gibt es bis dahin eine Reihe ganz anderer Probleme, mit denen man sich beschäftigen muss.



    Nassim Nicholas Taleb, Autor von Der schwarze Schwan, behauptet, dass diese finanzielle Krise das Potenzial hat, zum größten Ereignis seit der Amerikanischen Revolution zu werden, größer als alles andere in der Geschichte der USA.

  • Fortsetzung:


    EN: Was halten Sie von der neuen US-Regierung?



    JP: Ich denke, Obama ist ein großartiger Mann, aber er hat eine sehr schwierige Aufgabe. Die politische Realität ist, dass es für ihn fast unmöglich ist, das System wirklich zu verändern, bevor es völlig versagt hat. Und die Politiker, die wir haben, verstehen die Tatsache nicht, dass wir in einen Abgrund stürzen, also debattieren sie über die



    Anordnung der Stühle auf dem Deck der Titanic. Dies ist eine geschichtlich bedeutende Zeit — für die USA und für die Welt, weil wir alle so eng miteinander verbunden sind.



    EN: Es ist nicht wie in der Großen Depression, wo alle — verglichen mit unserem heutigen System — relativ isoliert voneinander waren.



    JP: Nein, damals stürzte nicht das ganze System ein. Diesmal wird wahrscheinlich das ganze System erheblich bedroht sein.



    EN: Die Nachrichten aus der Wirtschaft sind im Augenblick dramatisch, aber Sie befassen sich in Ihrer Arbeit mit viel mehr als der Finanzwelt. Sie verfolgen die Energiekrise, das Thema „Peak Oil", und beobachten viele andere Bereiche des Systems, denen in den kommenden Jahren vielleicht rapide Veränderungen bevorstehen.



    JP: Ja. Zum Beispiel sagt jetzt der Konzernchef des französischen Ölkonzerns Total, dass wir mit dem Öl-Fördermaximum bereits an der wirtschaftlichen Kapazitätsgrenze angelangt sind. Die weltweite Ölproduktion ist seit drei Jahren auf dem gleichen Stand — und in jedem Jahr davor, seit Menschengedenken, hatte sie beträchtlich zugenommen. Sie sagen, die Produktionskosten seien so hoch, dass Total wahrscheinlich nie eine größere Menge Öl fördern wird, als sie es im Augenblick gerade tun. Die Wirklichkeit unserer Energiekrise kommt langsam im System an. Wenn man das noch zur Finanzkrise hinzunimmt, baut sich



    die Komplexität der Situation immer mehr auf — bei Verlust aller herkömmlichen Möglichkeiten, zu verstehen, was wirklich vor sich geht. Also das ist eine große Sache.



    Nach meiner Einschätzung werden wir auch in den kommenden Monaten und Jahren noch mehr Klimastörungen haben. Meinem Gefühl nach befinden wir uns am Beginn einer Eiszeit, nicht einer globalen Erwärmung.



    EN: Einer Eiszeit? Ich kann mich erinnern, dass man in den 70er Jahren darüber geredet hat, heute ist davon nichts mehr zu hören.



    JP: Wie die Religion, so hat auch die Wissenschaft ihre Theologie und ihr Dogma, woran fast alle glauben — oft ohne die Gültigkeit der zugrunde liegenden Theorien und den Wahrheitsgehalt der sie stützenden Daten in Betracht zu ziehen. Daraus entsteht dann konventionelles Wissen. Heute hat man es mit Trittbrettfahrern zu tun: Die meisten Wissenschaftler sind auf den Zug der Idee aufgesprungen, dass wir gerade eine globale Erwärmung erleben. Sie spielen ihre einfachen kleinen Modelle durch und sagen, die Welt wird bis 2030 oder so zu kochen anfangen.



    Aber die nüchterne Tatsache ist, dass wir wirklich erst am Anfang unserer Möglichkeiten stehen, solche Dinge vorauszusagen. Klimamodelle sind verhältnismäßig primitiv. Es gibt auch Anhaltspunkte dafür, dass genauso Mars und Venus und Merkur sich aufheizen. Die gegenwärtige Erwärmung beschränkt sich also nicht nur auf die Erde, was bedeutet, dass sie vielleicht nicht von Menschen . . . .



    ??????



    EN: Manche machen sich Sorgen, dass das größte Problem beim Klimawandel nicht die langsame Erwärmung ist, sondern dass sich das Klima ziemlich schnell verändern könnte. Das ganze System könnte sich plötzlich verschieben.



    JP: Ja, der schnelle Klimawandel. Das ist wirklich eine heikle Sache, weil man sich daran nicht anpassen kann. Das wäre ein Schock für die Landwirtschaft, weil sich die Temperatur so schnell ändert und weil wir all diese Monokulturen haben, bei denen die Pflanzen speziell für die jeweiligen Klimabedingungen gezüchtet werden. Die Landwirtschaft würde unter Druck geraten, sich daran anzupassen, was natürlich auch einen bedeutenden Einfluss auf die Weltwirtschaft hätte. Alles in allem gehen also gerade interessante Dinge vor sich, die alle miteinander verflochten sind.



    EN: Ja, ein ganz schön beeindruckendes Bild. Was sind die guten Nachrichten? Gibt es gute Nachrichten?



    JP: Ja, viele gute Nachrichten. Aber man darf sich nicht auf all die kurzfristigen Details konzentrieren. Die Leser von



    EnlightenNext werden das verstehen: Wenn man sich an dieses gegenwärtige System bindet und all die negativen Dinge, die gerade passieren, mit Energie auflädt, dann wird man von den Vorgängen mitgerissen. Das wird sehr schmerzhaft sein. Wir müssen also lernen, wie wir diese ganzen Störungen überwinden, uns auf eine neue Welt



    konzentrieren und unsere Energien für die Schaffung dieser neuen . . . .






    EN: Wenn man auf ein System, gleich welcher Art, Druck ausübt, hilft das, eine Veränderung herbeizuführen. Aber bei Krisen, wie wir gerade eine durchmachen, ist der wichtige Punkt, dass eine ausreichend große Herausforderung dafür entsteht, positive Veränderungen anzustoßen. Aber sie darf nicht zum totalen Zusammenbruch führen, weil dann die Menschen dazu neigen, die maslowsche Bedürfnispyramide hinab zu rutschen. Wenn Sie also recht haben, wie gehen wir dann mit diesem Prozess um? Es gibt ein Bedürfnis nach positiver Veränderung, nach Transformation und danach, unsere Systeme von Grund auf zu überdenken — gleichzeitig aber gilt: Wenn niemand zu essen hat, dann ergibt das nur eine Katastrophe, keine Evolution.






    JP: Ja, das ist ganz wichtig. Ich stelle mir das in Begriffen von drei möglichen Erschütterungsgraden vor. Der erste Grad sind Erschütterungen, wie sie der 11. September verursacht hat und von denen jeder betroffen war. Man richtete Betonbarrieren um Washington auf, die Leute waren gezwungen, die Hälfte ihrer Kleidung auszuziehen, bevor sie in ein Flugzeug stiegen — aber das verändert das System nicht. Bald sind alle Dinge wieder so, wie sie vorher waren. Das ist das untere Ende des Spektrums. Am oberen Ende des Spektrums ist die Erschütterung so groß, dass sie das ganze System bedroht — wie bei dem Wirbelsturm Katrina. Das Interesse beschränkt sich aufs Überleben und den Schutz der eigenen Familie. Davon sprechen Sie. Man rutscht die maslowsche Bedürfnispyramide hinab.



    In meinem Denken gibt es zwei globale Zukunftsszenarien: mit Internet und ohne Internet. Wenn es kein Internet gibt, dann ist etwas wirklich Schlimmes passiert und man bekommt eine Reihe ganz neuer Probleme. Wenn man aber Internet hat, dann war es nicht so schlimm, dass alles zusammengebrochen ist.



    Wir wollen also keine Krise, die so schlimm ist, dass dadurch das ganze System zusammenbricht. Wir wollen so eine Art präzise gestaltete, mittlere Störung. Sie macht allen Angst, packt jeden am Kragen und sagt: „So können wir nicht weitermachen!" Und sie überzeugt jeden, dass man sein Leben einfach neu gestalten muss, aber die Infrastruktur geht nicht verloren. Es gibt noch etwas, um das herum man die Dinge wieder aufbauen kann, man muss nicht die ganze Infrastruktur neu schaffen.

  • Rest:


    EN: Und was, denken Sie, erwartet uns?



    JP: Sicherlich ist jedes dieser Szenarien möglich. Wenn wir diesen Übergang nicht gut bewältigen, dann könnten wir alles verlieren. Gleichzeitig glaube ich nicht, dass es möglich ist, dahin zu kommen, wohin wir müssen, ohne dass das gegenwärtige System irgendwie verschwindet. Es braucht ein Vakuum, welches durch das Verschwinden des alten Systems hervorgerufen wird, bevor ein neues Paradigma auftauchen kann. Die Hauptsache



    ist, dass wir eine Alternative zum alten Modell verfügbar haben, die dann einsatzbereit ist.



    Ein paar Argumente scheinen dafür zu sprechen, dass ein solcher größerer Umbruch im Gange ist. Erstens gibt es strukturelle und philosophische Defizite, die einfach unhaltbar sind. Und zweitens: Wenn man in der Geschichte zurückschaut, dann gab es bei einer größeren Veränderung



    in der biologischen oder kulturellen Evolution jedes Mal eine komplette Neuaufstellung des gesamten Paradigmas, eine komplette Veränderung der Lebensweise. Für diese großen Ereignisse gibt es einen regelmäßigen Zyklus, und jetzt ist wieder eines fällig.



    Mir scheint, das gegenwärtige System wird wohl zusammenbrechen, und das wird ein Vakuum erzeugen. In diesem Vakuum ist die Gelegenheit für alle möglichen Arten von neuen Ideen, neuen Perspektiven und neuen Ausblicken. Diese werden von wohlmeinenden und erleuchteten Menschen eingeführt, die die Welt in grundlegend anderen Begriffen betrachten. Ich rede von Menschen, die eine Verbindung zu größeren spirituellen Bereichen haben und sich als Teil einer weit größeren Wirklichkeit sehen, nicht nur in dieser engen Vorstellung einer materiellen Welt, wo nur das, was direkt vor uns liegt, wahr und wirklich ist. Dass wir hierin eine Rolle spielen dürfen, ist etwas überaus Besonderes.



    EN: Handelt es sich dabei dann um einen Prozess über viele Jahre, sogar Jahrzehnte?



    JP: Nein, ich habe 16 verschiedene, scheinbar unabhängige Indikatoren gefunden, die alle darauf hinweisen, dass das Jahr 2012 eine irgendwie besondere Art Übergangszeit ist, in der eine neue Ära beginnt. Es gibt gute Gründe, zu glauben, dass die nächsten drei Jahre das System wirklich umdrehen und sich dadurch die Möglichkeit einer neuen Welt eröffnet — falls wir dieser Möglichkeit gerecht werden.



    EN: Über 2012 haben alle möglichen Leute geredet. Den höchsten Bekanntheitsgrad hat die Aussage, dass in diesem Jahr der Kalender der Mayas endet. Aber in Ihrem Buch findet sich nichts, das besonders esoterisch ist oder mit dem NewAge zu tun hat. Immerhin hat Newt Gingrich es empfohlen! Sie sprechen mit Persönlichkeiten aus dem



    Bereich der Wissenschaft und der Technologie, mit Futuristen, mit Experten aus allen Lagern. Wer denkt Ihrer Meinung nach besonders vorausschauend über diese Dynamik?



    JP: Nun, mein Verleger hat mich gefragt: „Was würden Sie schreiben, um es dem neuen Präsidenten zu geben, damit es ihm hilft, mit der nahen Zukunft zurecht zu kommen?" Und darum habe ich 2012 ausgesucht, weil es das Ende von Obamas erster Amtsperiode ist. Das Buch orientiert sich wirklich an praktischen Fragen. Es geht darum, wie man mit Veränderungen großen Ausmaßes umgeht, sei es für die einzelne Person, eine Organisation oder eine Regierung. Wie denkt man systematisch darüber nach? Wie trifft man für außerordentliche Veränderungen Vorsorge?.



    Doch was die Menschen angeht, die über 2012 nachdenken, die kommen aus allen möglichen Richtungen. Die ganze Bandbreite, angefangen bei Daniel Pinchbeck, dem Autor von 2012: Die Rückkehr der gefiederten Schlange bis zu ein paar Ältesten unter den Ureinwohnern der USA und anderer Länder; außerdem parapsychologischen Medien und Hellsichtigen, Terence McKenna, spirituellen Lehrern ... allen möglichen Leuten. Es gibt Leute, die lange gesellschaftliche und planetare Zyklen verfolgen, und ein paar andere, wie William Strauss und Neil Howe, die sich mit kürzeren Zyklen beschäftigen. Man kann sich sozusagen aussuchen, wie weit hergeholt und seltsam man es haben will — es gibt Anzeichen für alles und für jeden! Aber sie weisen alle auf die Tatsache hin, dass jetzt etwas wirklich Großes zusammentrifft. Für mich passiert gerade zu viel, als dass ich nicht glauben könnte, dass wir uns an einem dieser größeren evolutionären Punkte befinden.



    EN: Wenn das, was Sie sagen, wahr ist und es wirklich einen größeren Zusammenbruch gibt, dann schätze ich, dass sich für die Leute, die mit neuen Ideen bereitstehen, ein Raum öffnen wird.



    JP: Absolut! Not macht erfinderisch.



    EN: Sie erwähnten, ein großer Teil der gegenwärtigen Herausforderung sei die Energiekrise und der Bedarf an Alternativen zu Öl und fossilen Brennstoffen. Was sind die jüngsten Neuigkeiten auf diesem Gebiet?



    JP: Nun, ich bin davon überzeugt, dass es zu Durchbrüchen



    im Bereich der Energie kommen wird. Es sieht wirklich danach aus, als ob es zu einer Konzentration von Kompetenzen kommt, die in den nächsten 18 Monaten dazu führen könnte, dass die Kaltfusion oder die Nullpunktenergie in der Praxis realisiert wird. Sicherlich sind die großen Investoren aus ganz offensichtlichen Gründen an alternativer Energie interessiert, und das ermutigt all die Menschen, die versuchen, sich mit diesen Problemen ernsthaft auseinanderzusetzen. Wie schon gesagt, wenn der Konzernchef von Total über Peak Oil — das Öl-Fördermaximum — spricht, wird es für Regierungsbehörden wie die National Science Foundation einfacher, solche Forschungen zu finanzieren. Es gibt inzwischen einen allgemein geltenden ökonomischen Anreiz, um diese neuen Technologien zu entwickeln. Also fühle ich mich ermutigt.



    Ich schätze, in 20 oder 25 Jahren wird die ganze Welt elektrifiziert sein. Die einzige Frage ist: Wie produziert man Elektrizität für das alles, für Licht und Heizung, für Transport und so weiter. Und das eröffnet einfach viele Möglichkeiten der Erzeugung von Elektrizität, wo keine Schornsteine und Schadstoffe vorkommen.



    EN: In Anbetracht dessen, was Sie gerade gesagt haben, welchen Rat würden Sie den Menschen geben?



    JP: Es kommt darauf an, wie ernst es Ihnen mit dem Versuch ist, etwas dagegen zu tun. Ich denke, das Leben geht seltsame Pfade und, wie ich schon angedeutet habe, unser Bewusstsein ist kausal. Das bedeutet, wenn Sie den Entschluss fassen, es sei wichtig, etwas gegen das alles zu tun, dann werden Dinge einfach geschehen und in Ihrem Leben werden Menschen auftauchen, es werden Bücher auftauchen, die dem angemessen sind. Aber zuerst müssen Sie den Entschluss fassen. Es muss eine Art ruhige, bewusste und ernste Entscheidung sein, hinter der eine feste Absicht steht. Dann werden die Lösungen auftauchen, und diese Lösungen werden für unterschiedliche Leute unterschiedlich sein. Gleichzeitig ist es, glaube ich, sehr wichtig, dass wir für Alternativen offen und völlig darauf vorbereitet sind, unkonventionelle Dinge in Betracht zu ziehen. Denn wenn man im Konventionellen gefangen bleibt, dann werden wir es nicht schaffen. Ich spreche von einem vorurteilsfreien Engagement für den Wandel.



    EN: Was sind Ihre eigenen Pläne für dieses Jahr? Konzentrieren Sie sich auf irgendeinen besonderen Gesichtspunkt?



    JP: Nun, ich glaube, ihr von EnlightenNext sprecht darüber, was der neue Mensch ist, und ich versuche, darüber nachzudenken, wie die neue Welt aussehen wird. Wie wird sie funktionieren? Wie wird sie in wirtschaftlicher Hinsicht aussehen? Wie wird die neue Regierung aussehen? Wie arbeiten die neuen Institutionen? Wie sieht eine Welt aus, die auf Zusammenarbeit oder Einssein gegründet ist — oder wie auch immer man diese alles einschließende verbundene und an Liebe ausgerichtete Orientierung nennen will. Alle Institutionen, die wir heute haben, basieren auf Konkurrenz. Wir müssen einen neuen Rahmen finden. Also beteilige ich mich an ein paar Gruppen, die daran interessiert sind, einen Prototyp dafür aufzubauen, was in dieser neuen Welt ein Gemeinwesen sein könnte. Sie beginnen irgendwo mit einem leeren Stück Boden und fragen: Wie würde man ein neues Gemeinwesen planen, das auf Grundlage eines neuen Wirtschaftssystems, eines neuen Regierungssystems, eines neuen Sozialsystems und einer autarken Landwirtschaft usw. funktionieren würde. Jemand muss damit anfangen, solche Prototypen zu schaffen. Und genau das ist für mich interessant.



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    Und wenn das jetzt viel zu lang ist :was: viel zu uninteressant ist :was: ..... dann werft es einfach wieder raus .... Shi, du bist ja eh noch unterwegs hier :kicher:

  • Wie sieht eine Welt aus, die auf Zusammenarbeit oder Einssein gegründet ist — oder wie auch immer man diese alles einschließende verbundene und an Liebe ausgerichtete Orientierung nennen will. Alle Institutionen, die wir heute haben, basieren auf Konkurrenz. Wir müssen einen neuen Rahmen finden.

    Das ist genau das worum es auch Michael ging, da hast Du ganz recht Nite Line. Danke für das Auffinden dieses interessanten Artikels.

    Those who control their passions do so, because their passions
    are weak enough to be controlled. - William Blake -


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