Umarmung ......

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  • "Dear Brother" - "Geliebter Bruder"


    "Walking the roads of our youth, through the land of our childhood." -
    "Wir laufen die Pfade unserer Jugend entlang, durch das Land unserer Kindheit."


    "Always stay beside me so I can be free." -
    "Bleib immer an meiner Seite, damit ich frei sein kann."


    "And promise me from heart to chest to never let your memories die. Never." -
    "Und versprich mir vom Herzen bis zur Brust, dass du deine Erinnerungen nie sterben lassen wirst. Niemals."


    "I'll always be alive and by your side. In your mind. I'm free." -
    "Ich werde immer am Leben und an deiner Seite sein. In deinen Gedanken. Ich bin frei."



    Der wahrscheinlich emotionalste Werbespot des ganzen Jahres stammt von zwei deutschen Studenten der Filmakademie Baden-Württemberg. Laut "Welt" sei der Spot nicht vergütet worden und werde bereits als beste Johnnie-Walker-Werbung aller Zeiten gehandelt.

    Ich aber gelobte mir,
    mich niemals abstumpfen zu lassen
    und den Vorwurf der Sentimentalität
    niemals zu fürchten.

    Albert Schweitzer

  • ... zu Weihnachten 2015 :herz:



    Ich aber gelobte mir,
    mich niemals abstumpfen zu lassen
    und den Vorwurf der Sentimentalität
    niemals zu fürchten.

    Albert Schweitzer

  • .. das LEBEN umarmen ?! ... ich fand diesen Artikel so passend zum Jahresanfang ..





    VOM GLÜCK IM UNGLÜCK


    Vier Menschen, vier Schicksale. Sie zeigen: Das Leben muss nicht perfekt sein, um zu gelingen


    Wir wissen nicht, was als Nächstes kommt. Ob das Leben Lust sein wird oder Last, ob wir lachen dürfen oder weinen müssen. Wir haben keine Macht über den nächsten Tag, den nächsten Moment. Und scheitern können wir selbst in seichtem Wasser.


    Tobias Michelsen wäre fast gestorben, in dieser Lagune auf Fuerteventura. Eben noch war er ein Held, fuhr hart am Wind. Er wollte den Mä­ dels am Strand zeigen, wie man die Welle reitet. Da rutschte er aus, auf sonnencremeverschmiertem Brett. Kopfüber, aus voller Fahrt. Ein Knacks und ein Gedanke: Das war’s. Mit 25.


    Michelsen verlor durch die gebrochenen Halswirbel nicht das Leben. Aber es ist seitdem eingeschränkt. Er hat jeden Tag Schmerzen. Michelsen darf keine Lasten heben und soll seinen Kopf nicht zu sehr bewegen. Ein paar Operationen und ein paar Narben sind dazugekommen in den vergangenen Jahren, nach anderen Unfällen, einem mit seinem Motorrad. „Was soll’s“, sagt der gelernte Kameramann, „ich kann laufen.“


    Er ist dankbar, noch auf der Welt zu sein. Und seine Dankbarkeit möchte Michelsen weitergeben. In seiner Wassersportschule in Großenbrode vor Fehmarn bietet er Behinderten die Gelegenheit, sich neu zu erleben. Zeigt ihnen, was alles noch geht. Lässt blinde Menschen Drachen lenken, lehrt sie das Surfen. Hievt mithilfe von drei Freunden ein Mädchen aus dem Rollstuhl auf einen Katamaran und setzt Segel.


    Fast eine Stunde hat es gebraucht, das Mädchen in den Neoprenanzug zu zwängen, bewegungsunfähig wie sie ist, ab dem Bauchnabel. Aber was für ein Jauchzen, was für ein Strahlen; immer wieder klopft sich das Mädchen vor Freude auf die Schenkel.


    Michelsen, 53, ist jedes Mal gerührt. Weil ihn das Glück der anderen aufwühlt. Ihm ist dann gleichgültig, dass er kaum Geld verdient mit dem, was er da tut. Er hat einen Verein gegründet, gemeinnützig, muss um Spenden kämpfen. Es wirft keinen Gewinn ab, wenn sich vier Menschen um einen kümmern, personalintensiv, so heißt es wohl.


    Das, was er macht, klingt so naiv in einer Zeit, die nichts verschenkt und alles berechnet. Wo Nutzen gegen Kosten stehen, bewertet und verglichen wird. Was habe ich davon? Wie hole ich das meiste raus? Warum geben? Besser nehmen! Von allen Seiten schallt und schwallt es, was zählen soll im Leben. Gesundheit. Erfolg. Schönheit. Selfie hier und Selfie da; der letzte Schrei, eine neue App namens „Facetune“, erlaubt sofortige Fehlerbeseitigung auf dem Bildschirm. Der Mensch als Marke, makellos, sich möglichst gut verkaufend. Nicht: Wer bin ich? Sondern: Wie war ich?


    Perfekt. So sollte es sein, das Leben. Darunter machen wir es nicht, seitdem fast alles machbar scheint. Schon mal darauf geachtet, wie oft dieses Wort täglich fällt, wenn selbst das kleinste selbstverständliche Entgegenkommen mit einem „perfekt“ dekoriert wird? „Treffen wir uns um zehn?“ –„Perfekt!“


    Manfred Lütz findet dieses Schaulaufen schwer erträglich. Der Psychiater leitet in Köln eine Klinik für psychisch Kranke und hat mit Menschen zu tun, die zu viel Alkohol trinken, zu viel arbeiten, zu viel Angst haben. Sich selbst und anderen nicht trauen, erschöpft sind und ohne Orientierung. In den vergangenen Jahren aber kommen nicht nur Patienten mit schwerwiegenden psychischen Problemen, sondern immer mehr Menschen, die es zum Problem erklären, aus der Fülle der Möglichkeiten nicht die richtige, die optimale, eine von allen Seiten abgesicherte Auswahl treffen zu können. In der Liebe, im Beruf, im Alltag. Herr Doktor, ich bin nicht glücklich, können Sie mir helfen?


    Definierten die meisten Philosophen das Glück im Großen und Ganzen eher als Abwesenheit von Leiden und Trübsal und gaben den Rat, das Leben nicht an entgangenen Freuden zu messen, sondern eher daran, was einem erspart bleibt, hat sich das Streben nach dauerhaftem Glücksgefühl im Wirtschafts-Wellness-Wunderland zur Hochleistungsdisziplin entwickelt. Zum Glücklich-sein-Müssen.


    Aber es gibt kein Rezept, wie das Leben gelebt werden soll, ruhig und überlegt, souverän und wohlgefällig. Keine Methode, keinen Kurs, keine Gebrauchsanweisung. Muss schon jeder für sich selbst herausfinden. Lütz staunt jedenfalls, dass die Leute sich jetzt auch noch mit dem Glück stressen. Am Ende, sagt er, sei die Suche danach nicht mehr als die Suche nach einem Sinn, der sehr individuell ist. Der Anspruch an das Leben ist dann nicht, dass es perfekt ist. Sondern gelungen.


    Was aber ergibt Sinn? Was nicht? Diese Fragen füllen die Regale der Buchläden und die Taschen der Therapeuten: Auch von diesen gibt es immer mehr, mit und ohne Kassenzulassung.


    Ute Münster hat weder einen dieser Ratgeber gelesen noch jemals einen Coach kontaktiert. Sie hat nur eine Entscheidung gefällt: dass weniger ihr mehr bedeutet.


    Die vierfache Mutter ist in der fünften Generation Chefin einer im Jahr 1845 gegründeten Konditorei. In Orsoy, einem Flecken am Niederrhein, umgeben von Wällen und Wiesen und einer mittelalterlichen Stadtmauer. 4000 Einwohner, zwei Bäckereien und eine Konditorei. Wenn die Leute Geld ausgeben, dann eher für einen Kasten Bier als für kleine Florentiner oder karamellisierte Cupcakes. Und das ist nur eines der Probleme von Ute Münster, 44.


    Die Konditormeisterin galt als Toptalent im deutschen Handwerk. Sie war Bundessiegerin und Landesmeisterin, bei der Weltmeisterschaft der Konditoren im spanischen Sevilla wurde sie Dritte. Münster verfeinerte ihr Können, sie wollte nach Wien. Dann kam das Schützenfest, sie lernte einen Musiker kennen. Wurde Mutter. Und blieb.



    Ihr zweiter Mann wollte expandieren; nicht nur 200 Amarula-Trüffeln in einer Woche verkaufen, sondern Filialen eröffnen wie die anderen. Größer werden. Zu klein der Ort, zu wenige Leute, die zu schätzen wissen, dass da eine Meisterin am Wochenende 20 verschiedene Torten bietet und 40 Sorten Pralinen.



    Erst ging der Plan nicht auf, dann ging der Mann. Nichts als Ärger. Die Eltern hatten es immer schon besser gewusst und zogen auch aus. Den Familienbesitz verkauften sie an einen Investor. Ute Münster stand allein da, mit den Kindern, mit Schulden, mit dem Laden, für den sie nun Miete zahlt. Und kam, merkwürdig, wie es vielleicht klingen mag, so mit der Zeit zur Ruhe. Sich auf ihr eigenes Können besinnend, im Kneten, Lockern, Modellieren, konzentriert auf den nächsten Augenblick, achtsam, um mal ein Modewort zu gebrauchen; immer die Turmuhr der Kirche im Blick, deren Glocken verlässlich schlagen, jede Viertelstunde, seit Jahrhunderten. Dieses Gleichmaß, diese Gewissheit, zumindest einen Ort zu haben, stabilitas loci, wie die Mönche sagen: Das brachte wieder Ordnung in ihr Leben. „Die Arbeit“, sagt sie, „hat mich gerettet.“



    Ihr Tagwerk bedeutet, wie in alten Zeiten: das, was man an einem Tag schafft. Zur Arbeit geht es die Treppe hinunter, die gleiche Treppe gingen Vater und Großvater und Urgroßvater. Die erste Pause ist das gemeinsame Frühstück mit den Kindern.



    Es gibt Freunde, die meinen, sie bleibe unter ihren Möglichkeiten. Du verschwendest dein Talent, geh dorthin, versuch das. Doch Ute Münster macht: einfach weiter. „Ich bin zufrieden mit dem, was ist.“



    Zufriedenheit: ein Wort, auch schon fast aus der Zeit gefallen. Seine Grenzen zu akzeptieren und abhaken können, was nicht zu ändern ist, das kann große Lebenskunst sein. Nicht auf die anderen zu achten, in hektischen, hysterischen Tagen, im schnellen Leben, das von einer Übertreibung in die nächste taumelt, in der die Rede ist von Relevant Set, Performance, Zielvereinbarung. Von Work and Life and Balance und dem Brennen für und dem Ausgebranntsein von. Was aber, wenn keine Phrase tröstet? Du musst nur wollen, vertrau dir, wird schon werden. Was tun, wenn man sich so sehr anstrengen kann, wie man will, und sich doch nichts ändert? Und man sich mit einer Aussichtslosigkeit zu arrangieren hat? So, wie Pia Hemmerling es muss?



    ..weiter:

    Ich aber gelobte mir,
    mich niemals abstumpfen zu lassen
    und den Vorwurf der Sentimentalität
    niemals zu fürchten.

    Albert Schweitzer

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    Sie ist jung, sie sieht gut aus. Sie hat Arbeit und weiß, was sie will. Sie ist eine gute Zuhörerin, und sie kann auch nicht anders: Pia Hemmerling, 28, gerade von Hamburg nach Berlin gezogen, ist seit ihrer Geburt blind. Oder besser: fast blind. Wenn sie ihren Kopf weit genug nach unten beugt, erkennt sie so eben noch, was da auf ihrem Handy steht. Die Ärzte bemessen ihre Sehkraft mit fünf Prozent; seit Jahren kämpfen sie darum, dass es so bleibt. Besser wird es nicht werden nach mittlerweile mehr als 50 Operationen. Da ist nichts mehr mit Optimieren. Da geht es nur ums Kompensieren. Darum, Geräusche schneller wahrzunehmen und Menschen am Klang ihrer Stimme einzuordnen. Hemmerling ist selbst immer wieder verblüfft, dass sie am Tonfall einigermaßen genau das Alter von Fremden abschätzen kann. „Ich mache mir einen Spaß daraus“, sagt sie, „Ich kann mir Dinge sehr gut vorstellen.“


    Und noch besser kann sie greifen und spüren: Pia Hemmerling ist eine von wenigen medizinischen Tastuntersucherinnen in Deutschland. Ein neuer Beruf, in Zusammenarbeit mit Frauenärzten bei der Früherkennung von Brustkrebs. Pia Hemmerling vermag kleine Veränderungen im Gewebe zu ertasten und ist oft so sehr viel genauer im Erkennen millimeterkleiner Tumoren als das Röntgen.


    Hemmerling ist stolz, so von ihrer eigenen Hände Arbeit leben zu können. Und darauf, nicht zu klagen, so schwer es ihr auch manchmal fällt; sie mag kein Mitleid. „Ich muss da durch, und ich gehe da durch“, sagt sie. Manchmal, in der Straßenbahn, spürt sie, wie Leute sie beobachten, verschämt und länger, als ihr lieb ist. Dann fragt sie nach, warum die so gucken. Und freut sich, weil die Leute im ersten Moment erschrocken sind oder sich ertappt fühlen, nicht erwartet haben, dass sie so viel mitbekommt von dem, was um sie passiert.


    Ein paar Träume hat Pia Hemmerling sich erfüllen können. Ist einmal mit Delfinen geschwommen, war für fünf Tage in New York, wo sie den Klang der Polizeisirenen genoss, den Sound der großen Stadt. Viel schö­ ner, als sie es sich vorgestellt hatte. Und sie weinte, nachdem man ihr eine neue Hornhaut eingepflanzt hatte und sie plötzlich für kurze Zeit mehr sehen konnte, als sie kannte. Weil sie ahnte, dass es so nicht bleiben würde.


    Trotzdem war es ein Erlebnis, als sie mit einem Mal 30 Meter im Blick hatte und nicht wie sonst einen. So aufregend zu sehen, dass die Blätter der Bäume eine Struktur haben. Und dass das Fell ihres Labradors Moritz, der sie seit elf Jahren durchs Leben führt, hinten am Schwanz ein wenig heller war; sie hätte das nicht gedacht. Doch nach ein paar Wochen war alles wie immer. „Ich kann nicht mehr als annehmen und hinnehmen“, sagt Pia Hemmerling, „Ich bin blind und werde es bleiben.“


    Innerlich stärker zu sein, als es das äußere Schicksal zulässt: Das ist die Haltung, die Hemmerling sich erarbeitet hat. „Dulden muss der Mensch“, lässt Shakespeare seinen König Lear sagen. „Sein Scheiden aus der Welt und seine Ankunft in ihr: Reif sein ist alles.“ Sich zu fügen, ohne zu lügen: Das ist schwer in unseren Tagen, in denen es nicht mehr um das Ertragen geht. Wenn die großen Verheißungen ablenken von der Verwundbarkeit, die uns eben auch ausmacht. Da sind die Fortschritte in der Medizin, die Versprechen der Forscher. Die Erwartung, dass alles machbar ist: das Alter besiegen, den Körper beherrschen. Eizellen dann einfrieren, wenn sie perfekt sind, später Kinder kriegen, mit 50 oder älter. Ein Leben ohne Leiden.


    So war es nicht für Lucia Lehr. Das Tal der Tränen, sie hat es durchschritten. Sie ist das siebte von acht Kindern. Hatte es nicht eilig, Mutter zu werden. Die Erlebnispädagogin aus dem Breisgau war bereits mehrfache Tante, als sie ihren Freund mit 30 Jahren fragte, ob er Vater werden möchte. Eine große Familie wollte sie gründen, endlich, am liebsten mit fünf Kindern. Wir haben noch Zeit, sagte der Mann; und seine Frau verhütete, was sie sich sehnlichst wünschte. Er wollte sich nicht festlegen, sie wollte keinen Streit. Es blieben ja noch die Nichten und Neffen und das müde Sichselbsteinreden, die Welt brauche auch Tanten. Das Aushalten aber wurde mehr und mehr zum Schmerz, wenn sie die anderen Mütter sah, mit ihren Kindern an der Hand. Die innere Leere dehnte sich aus, und auch das Gefühl, unvollendet zu sein. Nur darauf zu achten, was nicht ist. Die Ohnmacht, dem Mann, den man liebt, ausgeliefert zu sein. Lucia Lehr wollte schwanger sein, sie wollte stillen, sie wollte Leben schenken. „Aber wir haben uns beide nicht eingestanden“, sagt sie, „dass uns dieser Wunsch nicht verbindet, sondern eher trennt.“ Und dann kamen diese Krämpfe im Unterleib. Und eine Diagnose, die niederschmetternder nicht sein konnte: Gebärmutterhalskrebs, mit 34 Jahren. Über die Jahre des Wartens hatte ein Tumor sich ihrer Wünsche bemächtigt. Sieben Stunden dauerte die Operation, 20 Lymphknoten wurden entnommen. Unfassbar die Anstrengung für Lucia Lehr und ihren Mann, sich im Versagen nicht gegenseitig Schuld zuzuweisen. Sie hätten Kinder haben können in gesunden Jahren, nie mehr im Leben würden es eigene sein. Dieser Wunsch, herausoperiert.


    Anfangs gab es keinen Trost. Nicht mit Gesten, nicht mit Worten; und wenn, wurde das Schlimmste nicht gesagt. „Es ist zu viel verlangt“, sagt die Diplompsychologin Friederike von Tiedemann, „einem Menschen zu sagen, akzeptiere es doch. Man kann höchstens einen Umgang damit finden.“ Sie hat viel mit ungewollt Kinderlosen zu tun. Lucia Lehr versuchte, ihren Schatten zu umarmen, wie manche es ausdrücken. Dieses Paradox zu leben, was von Tiedemann als „nicht zustimmende Bejahung“ beschreibt. Zwei Jahre vergingen, ehe Lucia Lehr bereit war, sich in das Unabwendbare zu fügen. „Ich wollte nicht in diesem ‚hätte‘ hängen bleiben“, sagt sie. „Nur noch daran denken, wie es gewesen wäre, wenn. Da kam ich mir so verloren vor und so klein. Es ist nicht gut, ein Ziel zu haben, das unerreichbar ist. Es raubt dir jede Kraft.“


    Sie fand Halt in einer neuen Haltung. Was sie wollte, war, Mutter zu sein. Diese Sehnsucht war nicht kleinzukriegen, nicht von einem Tumor, nicht von einem Typen. Und dann ging Lucia Lehr mit ihrem neuen Partner zum Jugendamt und fragte, ob sie ein Kind in Pflege nehmen könne.


    Sechs Wochen später hielt sie Marcel im Arm, drei Monate alt. Machte eine Ausbildung zur Tagesmutter, damit ihr Junge nicht allein groß wird. Heute sagt sie, es sei gut so, wie es gekommen ist. Ihr Leben ist nicht perfekt.


    Es ist: gelungen.

    Ich aber gelobte mir,
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    niemals zu fürchten.

    Albert Schweitzer

  • In seiner Wassersportschule in Großenbrode vor Fehmarn bietet er Behinderten die Gelegenheit, sich neu zu erleben.........



    :gdh:Inklusion und Integration mit „Sail United e.V.“

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    "When people's minds are clouded by anger or hatred, no angel can reach them". ~Michael Jackson~

  • ..eine Geschichte in der Vorweihnachtszeit ...



    Es war ein schwerer Gang für Santa-Claus-Darsteller Eric Schmitt-Matzen, als er ans Krankenbett eines Fünfjährigen gerufen wurde - es wurde ein Abschiedsbesuch. Das Kind starb in den Armen des Weihnachtsmanns.


    Eric Schmitt-Matzen sieht so aus, wie man sich einen Weihnachtsmann für seine Kinder wünscht: Langer Rauschebart, gezwirbelte Schnauzbart-Enden, buschige Augenbrauen und ein freundliches Gesicht. Für sein außergewöhnlich gut gepflegtes Gesichtshaar wurde er sogar mal mit einem Bart-Styling-Preis geehrt.


    Doch in diesem Jahr sind Äußerlichkeiten für den professionellen Santa Claus aus Knoxville, Tennessee, sehr, sehr unwichtig geworden. Wie der "Knoxville News Sentinel" berichtet, hatte der 60-jährige Ingenieur vor mehreren Wochen eine so bewegende Begegnung, dass er danach nur noch weinen konnte. Eine Pflegekraft aus dem örtlichen Krankenhaus hatte Schmitt-Matzen gebeten, vorbeizuschauen und einem schwer kranken Fünfjährigen einen Besuch abzustatten. Schmitt-Matzen sagte sofort zu.


    Er sei allein ans Krankenbett des Jungen getreten, der bereits sehr schwach gewesen sei. Im Hospital entspann sich folgender Dialog:
    "Hi, ich habe gehört, du wirst Weihnachten verpassen? Das kann gar nicht sein, denn du bist mein Helfer Nummer eins."
    "Bin ich das?", fragte der Junge.
    "Sicher", sagte Schmitt-Matzen und überreichte ein Geschenk, das die Familie ihm zuvor zugesteckt hatte.
    "Sie sagen, dass ich sterben werde", sagte der Junge.
    "Kannst du mir einen großen Gefallen tun?", fragte Santa Claus.
    "Sicher."
    "Wenn du vor der Himmelstür ankommst, sag ihnen, dass du Santa Claus' bester Helfer bist, und dann werden sie dich reinlassen."
    "Werden sie?", fragte der Junge.
    "Sicher."
    Dann, so erinnert sich Schmitt-Matzen im Interview, habe ihn der Kleine fest umarmt und noch eine Frage gestellt: "Santa Claus, kannst du mir helfen?" Er habe ihn umarmt, aber bevor er habe antworten können, sei der Junge in seinen Armen gestorben. "Ich habe ihn weiter umarmt und ihn an mich gedrückt."


    Als die Familie verstanden habe, dass ihr Sohn gestorben war, sei die Verzweiflung riesig gewesen. "Nein, noch nicht", habe die Mutter gerufen. Er sei sofort nach Hause gefahren, so Schmitt-Matzen. "Ich habe den ganzen Weg geweint."


    Noch tagelang sei mit ihm nichts anzufangen gewesen, so sehr habe ihn das Erlebnis erschüttert. "Ich habe darüber nachgedacht, den Job nie wieder zu machen."


    Aber dann habe er spielende Kinder gesehen und verstanden, dass er weitermachen müsse. "Ich habe verstanden, dass dies die Rolle ist, die ich spielen muss. Für sie und für mich."



    <3:bluwimmer:

    Ich aber gelobte mir,
    mich niemals abstumpfen zu lassen
    und den Vorwurf der Sentimentalität
    niemals zu fürchten.

    Albert Schweitzer