Jacksons vs. AEG Live - Zusammenfassungen von www.jackson.ch auf DEUTSCH (keine Diskussion)

  • 29. April 2013
    Vor einigen Stunden, um 10 Uhr Ortszeit Los Angeles, ist der Startschuss im Prozess der Jacksons gegen AEG Live gefallen. Als erstes hält Brian Panish, der Anwalt der Jacksons, sein Eröffnungsplädoyer. Dafür stehen ihm zweieinhalb Stunden zur Verfügung. Am Nachmittag folgt Marvin Putnams Eröffnungsplädoyer für AEG Live. Im Gerichtssaal für die Jackson Familie anwesend sind Mutter Katherine, Michaels Bruder Randy sowie Michaels älteste Schwester Rebbie. Nachdem Richterin Palazuelos die TV-Übertragung des Prozesses nicht zugelassen hatte, sind neben den Familienangehörigen der Jackson Familie 16 Journalisten sowie einige wenige Besucher im kleinen Gerichtssaal mit gerade mal 45 Sitzplätzen zugelassen. Im Anschluss an eine Anhörung am letzten Donnerstag betreffend die Höchstgrenze der Schadensersatzforderung hat die vorsitzende Richterin heute Morgen beschlossen, diese um USD 1 Mia. auf bis zu USD 5 Mia. zu erhöhen.
    Entscheidend dafür waren Argumente betreffend den möglichen entgangenen Gewinn durch Michael Jacksons frühzeitigen Tod. Wie u.a. argumentiert wurden, seien die Rolling Stones ja auch noch mit 70+ Jahren am Touren und “This Is It” müsste nicht Michaels letzte Tour gewesen sein. Morgen, Dienstag, wird Brian Panish den ersten Zeugen für die Jacksons aufrufen. Bis jetzt habe er noch nicht entschieden, um wen es sich dabei handeln soll. Jedoch gab Brian Panish dem Gericht bereits bekannt, dass er in der ersten Woche mehrere Videos zeigen werde von eidesstattlichen Aussagen einiger Top Manager von AEG. Auf der Zeugenlisten stehen übrigens neben mehreren Mitgliedern der Jackson Familie Sharon Osborne, Quincy Jones, Spike Lee, Ray Parker Jr., Lisa Marie Presley, Diana Ross sowie Lou Ferrigno.
    Quellen: jackson.ch, cnn.com


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    "When people's minds are clouded by anger or hatred, no angel can reach them". ~Michael Jackson~

    2 Mal editiert, zuletzt von Blaue Blume () aus folgendem Grund: Titel erweitert

  • 2. Mai 2013
    Wir wissen aus vorherigen Berichterstattungen nur zu gut, was die beiden Parteien voneinander und von diesem Prozess wollen. Hier somit nur einige wichtige Aussagen und Höhepunkte der Eröffnungsplädoyers.
    Brian Panish, Anwalt für die Jacksons, nannte die AEG Live Manager „skrupellose Leute“, die Michael Jacksons Gesundheitsprobleme und den berufsethischen Konflikt von Dr. Murray ignorierten und um jeden Preis die Nummer eins sein wollten. Sie wussten, so Parish, dass Michael Jackson emotional und körperlich angeschlagen war. Zudem sei es ein Warnsignal gewesen, als Murray, der anfangs USD 5 Mio. für seine Arbeit verlangte, sich dann plötzlich mit USD 150‘000 pro Monat zufrieden gab. Ein anderer Arzt hatte AEG gesagt, er würde den Job für USD 40‘000 annehmen unter der Bedingung, dass Michael Jackson „clean“ (dh. drogenfrei) wäre. Panish spielte dann auch ein Video eines AEG Experten ab, der bestätigte, dass Murrays Lohnforderung „ungeheuerlich“ war. Eine der entscheidenden Grundlagen für die Jacksons ist eine E-Mail von AEG Live Co-CEO Paul Gongaware, das dieser elf Tage vor Michael Jacksons Tod an Kenny Ortega geschrieben hatte und in der er Bedenken äusserte, dass Murray Michael Jackson am Vortag nicht an die Proben gehen liess: „Wir wollen [Murray] daran erinnern, dass AEG und nicht MJ sein Salär bezahlen. Wir wollen ihn daran erinnern, was von ihm erwartet wird.“ Die Jackson Anwälte argumentieren, dass diese E-Mail Beweis dafür sei, dass AEG Live Murrays Angst, seinen lukrativen Job als Michael Jacksons persönlicher Arzt zu verlieren, dazu verwendet hatte, um Druck auf ihn auszuüben und Michael Jackson trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustands für die Proben bereit zu machen. In einer Videoaussage von Gongawares eidesstattlicher Aussage, die vor Prozessbeginn aufgenommen worden war und die die Jackson Anwälte abspielten, sagte dieser, er möge sich nicht daran erinnern, diese E-Mail geschrieben zu haben. Am Ende seines Eröffnungsplädoyers spielte Brian Panish Michael Jacksons Lied „You Are My Life“ für die Jury. Die AEG Live Anwälte warnten in ihrem Eröffnungsplädoyer die Geschworenen, „wir werden einige hässliche Sachen“ aufzeigen. Sie hätten keine andere Wahl, als Michael Jacksons „tiefste und dunkelste Geheimisse“ an den Tag zu bringen, um sich im Rahmen der Anschuldigungen der Jacksons betreffend AEGs Verantwortung für Michael Jacksons Tod zu verteidigen. Die nächste Runde wird mit Zeugenbefragungen der Jacksons Anwälte eingeläutet. Orlando Martinez vom Los Angeles Police Department, der für die Untersuchung des Todes von Michael Jackson zuständig war, soll als erster befragt werden.
    Quellen: jackson.ch, cnn.com


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    Einmal editiert, zuletzt von Blaue Blume () aus folgendem Grund: Datum gefettet

  • 5. Mai 2013 Erste Zeugen für die Jacksons


    Die erste Woche im Zivilprozess der Jacksons gegen AEG Live liegt hinter uns. Die Anwälte der Jackson Familie sind als erstes an der Reihe, ihre Zeugen aufzurufen. Diese Woche wurden als erstes Richard Seneff, der Rettungssanitäter, der am 25. Juni 2009 auf den 911 Notruf geantwortet hatte und vor Ort erschien, und anschliessend Orlando Martinez vom Los Angeles Police Department (“LAPD”), der für die Untersuchung von Michael Jacksons Tod verantwortlich war, befragt. Die Aussage von Richard Seneff war inhaltlich identisch mit derjenigen, die er im Strafprozess gegen Conrad Murray machte. So betonte er auch dieses Mal, dass er zuerst gedacht hatte, dass es sich bei diesem Mann (anfangs wusste er noch nicht, dass es sich um Michael Jackson handelte), um jemanden handelte, der im Endstadium einer langen schweren Krankheit war. Umso erstaunter war er dann, als Murray ihm vor Ort sagte, “Nein, nein, das ist gerade erst passiert.” Murray schien “ausser sich”, als er Michael Jackson betreute. “Er war bleich, er schwitzte, er war sehr geschäftig,” so Seneff über Murray. Als er Murray fragte, ob Michael Jackson irgendwelche Medikamente einnahm, verneinte Murray dies; Murray verschwieg auch, wie wir aus dem Strafprozess nur zu gut wissen, dass Propofol im Spiel war. Seneff wiederholte auch, dass Michael Jackson nicht geatmet hatte und es schien, als ob er tot gewesen sei.
    Die Jackson Anwälte wollten damit zeigen, dass AEG realisiert haben sollte, wie zerbrechlich Michael Jacksons Gesundheitszustand war. Im Rahmen der zweiten Zeugenbefragung hatte LAPD Detective Orlando Martinez u.a. Aussagen zu diversen Gerichts- und Kreditakten gemacht, die zeigten, dass Murray im 2009 mindestens USD 1 Mio. Schulden hatte, einschliesslich Steuerschulden, Kreditausfälle, unbezahlte Kinderunterhaltszahlungen (Murray hat acht Kinder von sieben Frauen). Murray war auch in Verzug für sechs Monatsraten für seine Hypothek. Hinzu kam, dass sein Haus in Las Vegas, das er für USD 1.6 Mio gekauft hatte, im 2009 nur noch ca. USD 1 Mio. Wert hatte und aufgrund seiner zahlreichen Schulden und Zahlungsverzüge eine Pfändung bevorstand. Auch für seine Arztpraxis wurde er zur Räumung gezwungen. Zum Zeitpunkt, als er die Gelegenheit hatte, Michael Jacksons persönlicher Arzt zu werden, überstiegen seine monatlichen Ausgaben seine Einnahmen um USD 2’700. Als AEG Live und er sich vertraglich auf ein Monatssalär von USD 150’000 geeinigt hatten, sah die Welt für Conrad Murray plötzlich sehr viel rosiger aus. Entsprechend folgerte Martinez, dass diese grosszügige Salärvereinbarung Anreiz genug war für Murray, “die Regeln zu verletzen, zu beugen, alles zu tun, was in seiner Macht stand, um bezahlt zu werden.” Die Anwälte der Jacksons behaupten, dass AEG mindestens eine Bonitätsprüfung von Murray hätten machen können, bevor sie ihm die Verantwortung übertrugen, für Michael Jackson zu sorgen. Es hätte ein riesen Warnsignal dafür sein sollen, dass ihm seine Lohnzahlungen wichtiger waren als sein hippokratischer Eid. Martinez wurde auch zur Untersuchung von Murrays BMW, vier Tage nach Michael Jacksons Tod, befragt. Darin fand die Polizei einen Vertrag zwischen AEG Live und Conrad Murray, wonach dieser USD 150’000 pro Monat für seine Dienste als persönlicher Arzt von Michael Jackson erhalten würde. Zusammen mit dem Vertrag wurde eine Visitenkarte von AEG Live CEO Randy Phillips und eine Natelnummer gefunden. Zudem wurde im Verlauf der Befragung von Orlando Martinez aufgedeckt, dass Conrad Murray während den 10 Jahren vor Michael Jacksons Tod dreimal von Spitälern suspendiert worden war. Einmal, weil er nicht sofort auf einen Anruf reagiert, als er Dienst hatte. In den anderen beiden Fällen, weil er die Vorschriften betr. Aufzeichnungen im Rahmen der Patientenbetreuung nicht eingehalten hatte. Ferner hatte ein Mann in Las Vegas nach dem Tod von Michael Jackson das LAPD angerufen und gesagt, er denke, Murrays Fahrlässigkeit sei auch für den Tod seines Vaters verantwortlich gewesen. Eine Klage gegen Murray habe er damals nicht eingereicht, weil das Recht in Nevada eine Klage wegen ärztlichen Kunstfehlers nicht einfach machte. Die Anwälte von AEG legten im Kreuzverhör das Dokument des damaligen Gerichtsmediziners vor, das in jenem Fall als Todesursache natürliches Herzversagen aufzeigte. Entscheidend für die Jackson Anwälte sei mit diesen Aussagen jedoch die Folgerung, dass AEG Live bei einer Hintergrundüberprüfung von Conrad Murray diese zahlreichen Warnsignale gesehen hätte.


    Was lief diese Woche sonst noch ab?
    Die vorsitzende Richterin entschied, dass jeweils nur ein weiteres Mitglied der Jackson Familie neben Mutter Katherine im Gerichtssaal anwesend sein darf und dies auch nur, wenn Katherine Jackson selbst anwesend ist. Grund dafür war ein entsprechender Antrag von AEG, der zum Inhalt hatte, dass keine weiteren Familienmitglieder ausser Katherine dem Prozess beiwohnen dürften, da mit der Ausnahme von Marlon, alle Jackson Geschwister auf der Zeugenliste von AEG stehen und andere Zeugenaussagen sie somit entsprechend beeinflussen könnten. Brian Panish, Anwalt für die Jacksons, konnte dann immerhin durchbringen, dass mindestes ein Sohn oder eine Tochter ihrer 82-jährige Mutter beistehen dürfen. AEG will, so hatte deren Anwalt im Eröffnungsplädoyer Anfang Woche klar gemacht, die Geschwister von Michael zu einem späteren Zeitpunkt in den Zeugenstand rufen, damit diese darüber aussagen können, wie sie verschiedene Interventionen betreffend Michaels Medikamentensucht veranlasst hatten, diese aber allesamt gescheitert seien. Ebenso sollen die Geschwister aussagen, dass sie nicht wussten, was genau mit Michael vorging. Dies soll AEGs Position stärken, dass wenn schon seine eigene Familie unwissend gewesen sei und Michael sie täuschen konnte und vorgab, dass alles in Ordnung gewesen sei, wie soll es dann AEG möglich gewesen sein, über Michaels Medikamentensucht informiert gewesen zu sein. Nächste Woche wollen die Jackson Anwälte als erstes den Gerichtsmediziner, der Michael Jacksons Leiche untersucht hatte, in den Zeugenstand rufen.


    Quellen: jackson.ch, cnn.com, wavenewspaper.com


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  • 7. Mai 2013
    Gestern befragten die Jackson Anwälte zwei weitere Zeugen, die ebenfalls beide bereits im Strafprozess gegen Conrad Murray ausgesagt hatten. Nachstehend die wichtigsten Aussagen. Als erstes wurde Dan Anderson, der gerichtsmedizinische Toxikologe, befragt. Er bestätigte, dass die Menge an Propofol in Michael Jacksons Körper der verabreichten Menge bei einer Narkose für einen grösseren operativen Eingriff entsprach. Zudem sagte Anderson aus, dass es sich bei Propofol um ein gefährliches Arzneimittel handelt, wenn es nicht sachgerecht eingesetzt verabreicht und wird. Als zweiter Zeuge wurde Gerichtsmediziner Dr. Christopher Rogers zu seinem Autopsiebericht befragt. Seine Aussage deckte sich weitgehend mit seiner Aussage im Conrad Murray Prozess. Wichtig für die Jackson Anwälte war neu die Bestätigung, dass Michael Jackson gemäss Autopsiebericht an Vitiligo gelitten hatte, auch wenn dies keinen direkten Bezug zur Art und Weise, wie Michael Jackson verstorben ist, hat. Ferner bestätigte Dr. Rogers, dass wenn Michael Jackson nicht an Propofol gestorben wäre, sein Gesundheitszustand gut genug gewesen wäre, um eine normale Lebensdauer zu erreichen. Mit anderen Worten, es gab keine Hinweise, die auf einen frühzeitigen Tod hinweisen würden. Es gab auch keine Anzeichen, dass Michael Jackson krank oder von intravenösen Drogen abhängig war (keine Nadeleinstiche). Diese Aussagen sind wichtig, wenn die Geschworenen am Ende des Prozesses die Verantwortung von AEG Live im Rahmen von Michael Jackson Tod bejahen und es anschliessend darum geht, die Schadenssumme (inkl. entgangenem Gewinn für künftige Einkünfte) von AEG Live an die Jacksons zu berechnen. Die Zeugenbefragung von Dr. Rogers wird heute fortgesetzt. Anschliessend steht der Kardiologe, Dr. Daniel Wohgeternter, auf der Zeugenliste der Jacksons. Dieser soll sich als Experte zu Conrad Murrays Kompetenzen und Entscheidungen äussern.
    Quellen: jackson.ch, cnn.com



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  • 9. Mai 2013
    Gestern wurde Alif Sankey, Associate Producer der “This Is It” Show und ehemals Tänzerin für Michael Jackson, im Zeugenstand befragt. Sie sagte aus, dass Michael Jackson kurz bevor er starb zu Kenny Ortega gesagt hatte, “Gott spricht zu mir”. Diese Worte zusammen mit der zerbrechlichen Statur von Michael, brachten Kenny Ortega und Alif Sankey bei den Proben zum Weinen.
    Bei den Proben am 19. Juni, also sechs Tage vor seinem Tod, schien Michael Jackson “enorm dünn” und verwirrt, als er sprach. Den Geschworenen wurde ein Foto von den Kostümproben an jenem Tag gezeigt, auf dem Michael Jackson offensichtlich mager und ausgemergelt ausschaute. Als Sankey im Anschluss an jene Proben nach Hause fuhr, rief sie Kenny Ortega noch vom Auto aus an und sagte ihm, dass sie ernsthaft glaube, dass Michael am Sterben sei und dass er sofort ins Spital gebracht werden müsse. Sie bat Kenny Ortega inständig etwas zu unternehmen und fragte ihn, warum niemand sonst dies aufgefallen sei. Am kommenden Morgen verschickte Kenny Ortega einige E-Mails, die zum uns bereits bekannten Treffen mit Conrad Murray, Randy Phillips (dem CEO von AEG Live) und Kenny Ortega bei Michael Jackson zu Hause führte. In einer E-Mail von Randy Phillips nach diesem Treffen schrieb dieser, dass er Murray vertraue und “je öfter ich mit ihm zu tun habe, desto grösser wird mein Respekt für ihn. [...] Dieser Arzt ist sehr erfolgreich (wir überprüfen alle) und er braucht diesen Job nicht. Er ist also vollkommen unvoreingenommen und moralisch einwandfrei”. Dies steht im Widerspruch zu dem, was die Jackson Anwälte mit den vorherigen Aussagen bereits aufzeigen wollten, nämlich dass AEG Live Conrad Murray nicht vorgängig überprüft hatten, da sie sonst auf seine zahlreichen beruflichen wie auch monetären Probleme gestossen wären.
    Als Michael Jackson für seine letzten Proben im Staples Center eintraf, hatte er eine Decke um sich gewickelt, wie das Video der Sicherheitskamera zeigte. Er habe nicht gut ausgeschaut, so Sankey. Sie habe ihn gefragt, ob er kalt habe und er sagte ja. An jenem Abend habe Michael Jackson zwei Lieder gesungen: “Thriller” und “Earth Song”. “Er tat’s, ist die Songs durchgegangen. Er war nicht in voller Performanceverfassung.”
    Sankey schwärmte anschliessend von Michael Jacksons unglaublicher Kreativität. Sie hatte ihn als Tänzerin beim Dreh für “Smooth Criminal” 1987 kennen gelernt gehabt. Das Video wurde den Geschworenen vorgespielt; Katherine Jackson kamen dabei die Tränen. “Wir sahen, wie Michaels Vorstellungen zum Leben erwachten. Das war das erste Mal für mich als Tänzer, als Künstler, dass ich von seiner Kunstfertigkeit und seinem Auge für jedes Detail vollkommen inspiriert war. Er war so fokussiert auf jedes Detail und nichts entging ihm.” Mit Michael Jackson zu arbeiten war “magisch”, so Sankey.
    Michael Jackson habe ihr auch gesagt, wie sehr er sich auf die “This Is It” Show freute und insbesondere darauf, seinen Kindern endlich zeigen zu können, wer er sei und wofür er stand. Michael Jacksons hatte seine drei Kinder Anfang Juni jeden Tag aufs Set mitgenommen, als er Videoelemente für die Show filmte. Paris hatte jeweils eine Handtasche dabei, die vollgestopft war mit zwei Sachen: Süssigkeiten und kleinen eingerahmten Fotos von ihrem Vater.
    Quellen: jackson.ch, cnn.com


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  • 12. Mai 2013
    Als nächste Zeugin für die Jacksons sagte Michaels langjährige Hair- und Make-up Artist, Karen Faye, aus. Sie kannten sich 27 Jahre lang. Auch sie bestätigte, dass Michael in seinen letzten Tagen paranoid erschien, sich immer wieder wiederholte und er stets fröstelte. “Das war nicht der Mann, den ich kannte”, so Faye. Als Karen Faye Michaels Plan für die 50 “This Is It” Shows sah, sagte sie, er schaffe dies nicht. Sie war sich bewusst, dass er mehr Ruhe zwischen den einzelnen Shows brauchte und wenn die Shows so durchgeführt würden, wie geplant, würde er vielleicht gerade mal eine Woche durchstehen. Als Karen Faye Michael im April 2009 für die ersten Vorbereitungen gesehen hatte, war er sehr aufgestellt, aber etwas dünn. Aber sie dachte, er habe bis Juli noch genügend Zeit, Körper- und Muskelmasse aufzubauen. Als Michael Jackson dann das erste Mal auf die Bühne musste bei den Proben, war für Karen klar, wie stark er sich verändert hatte. In den letzten Tagen vor seinem Tod, wurde Karen Faye unter Druck gesetzt zu ignorieren, was ihr Michael Jackson sagte und es wurde von ihr verlangt, dass sie ihre Anweisungen von Randy Phillips, dem CEO von AEG Live, entgegen nehmen muss. Einmal wurde ihr gesagt, sie müsse Michael auf die Bühne bringen und sein Ear Piece einsetzen, als Michael nicht wollte. Es wurde von mir verlangt, dass ich gegenüber Michael “tough love” zeigen und nicht darauf hören sollte, was er ihr erzähle. An einem Tag schloss sich Michael in seinem Badezimmer zu Hause ein, da er sich weigerte an die Proben zu gehen. Paul Gongaware, der co-CEO von AEG Live, war wütend und verzweifelt, dass Michael Jackson zu den Proben ins Forum erscheinen müsse. Karen Faye hatte ein Telefonat von Paul Gongaware an Michaels Sicherheitsleute mitbekommen, in dem ersterer sagte, dass die Sicherheitsleute Michael aus dem Badezimmer holen sollen. “Habt ihr einen Schlüssel? Tut, was immer notwendig ist”, soll Gongaware gemäss Karen Faye geschrien haben. Bei den Proben Mitte Juni war Michael Jackson “sehr stoisch” und erschien “beängstigt”. Er sprach mit sich selbst, so Karen Faye. “Er wiederholte sich sehr oft und sagte immer wieder die gleichen Sachen.” Eine dieser Aussagen war: “Wieso kann ich nicht selbst wählen?” Karen Faye schlug Kenny Ortega vor, dass sie einen Psychologen reinholen sollten, um Michaels Zustand zu beurteilen. Zudem beschrieb Karen Faye, wie Michaels Haut eiskalt war und er nie zuvor so ausgemergelt ausgesehen hatte.
    Als Karen Faye ihre Bedenken im Juni mal gegenüber Randy Phillips erwähnte, sagte dieser angeblich: “Ja, das ist schlimm. [...] Bei der Ankündigung [der "This is it Shows] in London musste ich Michael vom Boden aufkratzen, weil er so betrunken war.” Bei Michaels Beerdigung habe Phillips Karen Faye gesagt, er habe alles versucht, was er konnte. Als Brian Panish, der Anwalt der Jacksons, Faye fragte, ob sie Phillips geglaubt habe, antwortete sie: “Sir, Michael Jackson liegt nur wenige Meter entfernt von mir in einem Sarg. Mir fehlten die Worte darauf zu antworten. Das kann nicht alles sein, was man machen konnte.” Karen Faye sagte auch zu den restlichen 26 Jahren ihrer engen Zusammenarbeit und Freundschaft mit Michael Jackson aus – sowohl den schönen als auch den schwierigen Momenten in Michaels Leben. Zu den schwierigeren Momenten gehörten insbesondere seine Unfälle und deren Folgeschäden (wie beim Pepsi Dreh und beim Konzert in München, als ein Brücke, auf der Michael stand, zusammen stürzte) sowie die körperlichen Probleme bei den lange und energieraubenden Konzerttourneen. Eine wichtige Aussage war dabei, dass Michael immer glaubte, dass ein Arzt nur sein Bestes im Sinne hatte. “Er glaubte, dass wenn ihm ein Arzt etwas verschrieb, dass es sicher für ihn war und er es verwenden konnte”, so Karen Faye. Eine erschreckende Anekdote stammte von der Dangerours Tour 1993. Als sie in Singapur waren, war Michael körperlich so schlecht dran, dass Karen Faye dem tourbegleitenden Arzt, Dr. David Forecast, sagte, Michael könne an dem Abend nicht auftreten. Daraufhin soll Dr. Forecast sie an die Wand gedrückt und seine Hände um ihren Hals gelegt haben und zu ihr gesagt haben: “Du weisst nicht, was Du da machst.” Sie hätte fast das Bewusstsein verloren und der Arzt griff nach Michael und schleppte ihn zur Bühne. Das Konzert wurde dann aber doch noch abgesagt.
    Quellen: jackson.ch, cnn.com, teammichaeljackson.com


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  • 13. Mai 2013
    Die Befragung von Karen Faye, Michael Jacksons langjähriger Hair and Make-up Artist, dauerte zwei Tage lang (für die Aussagen am ersten Tag siehe Meldung vom 12.5.).
    Am zweiten Tag erzählte Faye u.a. ein Anekdote von Michael Bush, Michaels Kostümdesigner, als dieser Michael Jackson bei den Proben sechs Tage vor Michaels Tod kurz ins Badezimmer begleitet hatte, um ihm frische Kleider zu geben, da Michael immer sehr stark schwitzte. Michael Jackson war noch im Badezimmer, als Bush erschrocken zu Karen in den Wohnraum kam und ihr sagte: “Oh mein Gott, Turkle [Michael Jacksons Spitzname für Karen], ich kann Michaels Herzschlag durch die Haut seiner Brust sehen”. Als man sich Sorgen über Michaels Gewichtsverlusts machte, soll Frank DiLeo schlicht gesagt haben, man solle ihm eine Schüssel Hühnchen bringen [wohl, weil bekannt war, dass Michael gern KFC (Kentucky Fried Chicken) Fast Food hatte].
    “Es war so eine emotionslose Reaktion; es brach mir das Herz,” so Karen Faye unter Tränen. Karen Faye äusserte sich auch zur “This Is It” Dokumentation und sagte aus, dass der Michael Jackson, der darin der Öffentlichkeit gezeigt wurde, nicht der Wirklichkeit entsprach. Man war im Rahmen der Dokumentation an sie heran getreten und bat sie, dabei zu helfen, das Videomaterial zu retouchieren, damit Michael auf der Kinoleinwand gesünder aussehen würde. Aber sie weigerte sich, dies zu tun. “Es war eine Lüge. Ich wollte nicht lügen. Alle lügten, nachdem er gestorben war und sagten, dass Michael gesund war, und dabei wussten alle, dass er es nicht war,” so Faye. Hier der Link zum ausführlichen Protokoll vom zweiten Tag von Karen Fayes Zeugenbefragung.
    Heute soll Stacy Walker, eine von Michaels ehemaligen Tänzerinnen und “This Is It” Choreographin, in den Zeugenstand gerufen werden.
    Quellen: jackson.ch, cnn.com, teammichaeljackson.com


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  • 15. Mai 2013
    Keine Sorge, die Jackson Seite hat nicht schon ausgedient mit ihren Zeugen. Aber Stacy Walker und Travis Payne, ehemalige Tänzer und Choreographen für Michael Jackson und beides Zeugen für AEG Live, mussten diese Woche geschäftlich ins Ausland und wurden deshalb vorgezogen. Auch wurde gestern Dr. Christopher Rogers, der Gerichtsmediziner und Zeuge für die Jacksons, nochmals befragt. Als erstes wurde am Montag Stacy Walker befragt. Sie machte klar, dass ihre Hauptaufgabe im Rahmen der “This Is It” Shows war, mit den anderen Tänzern zusammen zu arbeiten und nicht direkt mit Michael Jackson. Was sie persönlich angelangt, hatte sie keine Anzeichen gesehen, dass Michael Jackson krank gewesen wäre oder sterben könnte. Nicht in einer Million Jahre hätte sie gedacht, dass er sterben würde. Ja, Michael habe dünner ausgesehen als in vergangenen Jahren und er habe bei den Proben mehrere Schichten Kleider getragen, so Walker, aber sie dachte, das habe er so gewollt. Und obwohl er zu einigen Proben nicht erschien, war sie überzeugt, dass Michael gestützt auf seine Performance in seinen letzten zwei Proben vor seinem Tod bereit war für die Shows in London. Als Walker gefragt wurde, ob Michael jemals wackelig erschien, sagte sie, sie erinnere sich an einen Vorfall, aber sie könne sich nicht mehr erinnern, ob sie diesen selbst miterlebt hatte oder ob ihr jemand davon erzählt hatte. “Ich habe nicht nach Anzeichen gesucht zu jener Zeit. Ich wünschte, ich hätte es”, so Stacy Walker. Für das detaillierte Protokoll der Zeugenaussage von Stacy Walker siehe hier. Travis Payne wurde als nächstes befragt. Er sagte aus, dass AEG Live in Betracht zog, die “This Is It” Shows elf Tage vor Michael Jacksons Tod zu annullieren. “Es war ‘Wir müssen dies auf die Reihe kriegen oder wir müssen den Stecker ziehen’ “, so Payne im Kreuzverhör von Brian Parish, dem Anwalt der Jacksons. Den Geschworenen wurden von den AEG Anwälten zwei E-Mails gezeigt. In der einen schrieb Kenny Ortega, dass Michael sich nur allmählich an die Arbeit ranmachte. Ortega hatte auch verlangt, dass vor der Bühne ein Telepromter aufgestellt wurde, da Michael Jackson zum Teil Mühe hatte, sich an die Songtexte zu erinnern. Dies sei noch nie zuvor bei einem Konzert vorgekommen, so Payne. In der zweiten E-Mai schrieb der Musical Director Michael Bearden an Kenny Ortega elf Tage vor Michaels Tod: “MJ ist nicht gut genug drauf, um alle Songs live zu singen und gleichzeitig zu tanzen. Er kann die Balladen live singen und gleichzeitig seine Stamina aufbauen. Wenn er fit genug und stark ist, bin ich voller Zuversicht, dass er die meisten Songs in der Show live singen kann. Seine Stimme klingt im Moment fantastisch, er muss sie einfach noch weiter aufbauen. Es ist erforderlich, dass alle grossen Tanznummern einstudiert sind, so dass wir uns auf die Choreographie konzentrieren können”. Ortega habe Michael jedoch bei den nächsten Proben drei Tage später nach Hause geschickt, weil er krank war. Als Jackson Anwalt Brian Parish andeutete, dass Travis Payne die gesundheitlichen Probleme von Michael Jackson herunterzuspiele, machte Payne klar, dass er “keinen Hund in diesem Rennen hat” und somit keinen Grund habe, irgend etwas zu verheimlichen. “Mr. Jackson hat mir erklärt, dass er Schlafprobleme hatte, dass er müde war, und das hat mir genügt”, so Payne. Und als er Michael sagte, dass er dünn ausschaue, sagte ihm Michael, “Nun, ich gehe auf mein Kampfgewicht runter” und Payne habe keinen Grund gehabt, dies in Frage zu stellen. Ja, manchmal erschien Michael etwas beduselt, aber das sei meistens gewesen, nachdem er direkt nach dem Arztbesuch beim Dermatologen (Dr. Klein) zu den Proben kam, was in den paar Wochen vor seinem Tod zwei- bis viermal pro Woche vorkam. Payne erklärte, dass Michael sich kosmetischen Prozeduren unterzog, damit er sich toll fühlen und einen guten Job machen konnte. Betreffend die Proben an den letzten zwei Abenden vor seinem Tod habe Michael Jackson ihn sehr beeindruckt; er konnte den Hauptteil der Show durchmachen. “Ich hatte nicht erwartet, dass er gleich auftrat, wie wenn er vor der grossen Masse performen würde”, so Payne. “Alles was ich sah, war, dass es besser wurde und dass er seinen Zielen näher kam”. Eines dieser Ziele war, alle seine Songs live zu singen und dabei zu tanzen, und somit ohne Hilfe von im Voraus aufgezeichneten Tracks zu performen. Auch wenn er dies in früheren Touren zum Teil gemacht hatte, wollte er in London nur live singen, so Payne. Payne erzählte aber auch ausgiebig über das liebevolle Verhältnis von Michael zu seinen Kindern, das er oftmals hautnah miterleben konnte, da er während der Vorbereitungsphase auch viel Zeit bei Michael zu Hause verbracht hatte. Er beschrieb auch die Charakteristika der drei Kinder und wie sich ihre Liebe und Verehrung Michael gegenüber äusserte. Für das detaillierte Protokoll der Zeugenaussage von Travis Payne siehe hier. Dr. Christopher Rogers, der Gerichtsmediziner, der Michael Jacksons Autopsie durchgeführt hatte und Zeuge für die Jacksons ist, wurde gestern nochmals in den Zeugenstand gerufen, wo er u.a. bestätigte, dass Michael Jackson bei seinem Tod nicht untergewichtig war und allgemein in einem recht guten gesundheitlichen Zustand war. Für sein Alter war er gesünder als der Durchschnitt. Auch habe Michael Jackson bei seinem Tod keine medizinischen Anzeichen von Unterernährung aufgewiesen.
    Quellen: jackson.ch, cnn.com, kptv.com, teammichaeljackson.com



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  • 17. Mai 2013
    Nachdem am Mittwoch keine Zeugenbefragungen stattfanden, riefen gestern die Jackson Anwälte ihre nächste Zeugin in den Zeugenstand: Julie Hollander, (Finanz-)Controller bei AEG Live. Sie bestätigte, dass AEG im Jahre 2009 ein Budget über USD 300’000 für zwei Monate (Mai und Juni) Pflege von Michael Jackson durch Dr. Conrad Murray vorsah. Das Budget wurde von Paul Gongaware, co-CEO von AEG Live, bewilligt. Julie Hollander war verantwortlich für die Rechnungsbücher und das allgemeine Konto für alle Transaktionen im Zusammenhang mit den “This Is It” Shows. Jedoch, so Hollander, war Timm Woolley, ein AEG Executive, für das Budget selbst und die Sicherstellung, dass die Leute bezahlt wurden, zuständig. Hollander sagte aus, dass Woolley sie informiert hatte, dass Conrad Murray “auf Wunsch des Künstlers angestellt” worden sei.
    Den Vertrag zwischen Conrad Murray und AEG bezeichnete die Zeugin als Entwurf, da nur Conrad Murray ihn Zeitpunkt unterzeichnet hatte und weder Michael Jackson noch AEG den Vertrag gegengezeichnet hatten. “Wenn Michael Jackson nicht gestorben wäre und AEG unterzeichnet hätte, würde AEG [Murray] das Geld schulden, richtig”, fragte Brian Panish, der Jackson Anwalt, die Zeugin. Ja, so Hollander, wenn alle Vertragsparteien unterzeichnet hätten, wäre es ein rechtsgültiger Vertrag gewesen, der die Rechtsgrundlage für die Lohnzahlungen gewesen wäre. Als nächstes wurde sie zu einem Dokument befragt, das am 16. Mai 2009 erstellt worden war und das Dutzende von Änderungen in Bezug auf das “This Is It” Budget aufwies. Punkt Nr. 29 auf jener Liste war Conrad Murray. Kommentar zu diesem Punkt war: “MJ wünscht während der Zeit vor Tourbeginn einen permanenten Arzt zur Verfügung zu haben. Entsprechend wurden neu zwei Monate zu USD 150’000 budgetiert.”
    Gestützt auf diese Änderung sprach Hollander mit Woolley und AEGs Unternehmsanwalt Shawn Trell betreffend die Bedingungen, unter denen der Arzt bezahlt werden sollte. Zwei Tage später, am 18. Mai 2009, schrieb Hollander eine E-Mail an verschiedene Direktoren von AEG, um Informationen zu erhalten, die Philip Anschutz, dem Eigentümer von AEG, dazu dienen sollten, sich ein Bild über die bevorstehenden Gewinne im Rahmen der “This Is It” Shows zu machen. In der E-Mail heisst es: “Wir sind dabei, rasch eine dringende aktualisierte Vorhersage für Herrn Anschutz zusammen zu stellen und benötigen dafür ‘the latest and greatest’ [das Neuste und Beste] von MJ. Ich mag mich erinnern, dass ihr an einem Update gearbeitet habt. Ist der schon parat? Ich brauche etwas spätestens bis morgen… Sobald ich die Zahlen habe, brauche ich eure Anweisung, wie diese zwischen England und USA aufgeteilt werden sollen.” Gestützt darauf fragte Brian Panish Hollander: “Niemand fragte nach, wie die Proben verliefen, richtig?” Nein, so Hollander. “Die wollten wissen, wieviel Geld sie für die USA und England verdienen würden, richtig?” Ja, antwortete Hollander.
    Quellen: jackson.ch, latimes.com


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  • 18. Mai 2013


    Am Freitag wurde Marty Hom, ein Konzerttourdirektor und Tour Manager mit über 25-jähriger Berufserfahrung, befragt. Bevor ich näher auf Marty Homs Aussagen eingehe, sei erwähnt, dass es sich hierbei um einen ungewöhnlichen und raffinierten Zug der Jackson Anwälte handelte. Denn ursprünglich war Marty Hom als Experte von AEG einvernommen worden und seine eidesstattliche Aussage wurde (wie üblich) vor dem Prozess auf Video aufgenommen. AEG bezahlte Homs dafür USD 500 pro Stunde. Das Videomaterial wurde vor dem Prozess an die Gegenpartei ausgehändigt und nun hat Brian Parish, der Jackson Anwalt, gestern für die Geschworenen 45 Minuten dieses Videomaterials abgespielt und Marty Hom anschliessend im Zeugenstand befragt. Brian Parishs Begründung für dieses ungewöhnliche Vorgehen war, dass er sicherstellen wollte, dass die Geschworenen Homs Aussage vorgespielt bekamen, falls AEG sich am Ende dazu entschliessen würde, Hom nicht in den Zeugenstand zu rufen. Ein (wie sich herausstellte) recht kluger Präventivschlag, wenn man die nachstehenden Aussagen liest.


    Marty Homs bestätigte, dass die ursprüngliche Lohnforderung von Conrad Murray über USD 5 Mio. ungeheuerlich war und ein Warnsignal dafür hätte sein müssen, dass etwas nicht stimmte. Homs sagte u.a. auch, dass bei den Konzerttourneen, für die er verantwortlich war, der Künstler nie einen Arzt mit sich gebracht hatte. Beim Grossteil seiner Aussage ging es um die Beziehung zwischen einem Tour Manager, Künstler und Arzt. Homs sagte aus, dass es nicht angebracht gewesen sei für einen Tour Manager oder Promoter, sich in die Beziehung zwischen dem Arzt und seinem Patienten einzumischen. Als Parish Homs fragte, ob es in Ordnung sei, dass jemand in Abwesenheit des Künstlers mit dessen Arzt spreche, antwortete Homs: “Ich dachte, es läge in der Verantwortung des Arztes, nein zu sagen.” Homs war kein anderes Beispiel bekannt, wo der Promoter oder Produzent ein privates Gespräch mit dem Arzt des Künstler geführt hätte. Wenn ein Performer krank wäre, wäre es Homs natürlicher Instinkt, dessen Arzt zu fragen, ob der Künstler in der Lage sei, in einer Woche aufzutreten. Ferner sagte Homs aus, dass ihm kein Fall bekannt sein, bei dem der Promoter oder Tour Manager das Gehalt des Managers des Künstlers bezahlt hätte. Ausserhalb des Gerichts sagte Brian Parish später, dass er zu einem späteren Zeitpunkt Beweise vorlegen werde, dass AEG Michaels Manager, Frank DiLeo, bezahlt hatte und dies einen Interessenskonflikt dargestellt hätte.


    Quellen: jackson.ch, latimes.com



    Was gab’s diese Woche sonst noch Interessantes?


    Am Donnerstag wurden nicht nur Zeugenbefragungen vorgenommen. Am Vormittag ging es unter anderem auch um die E-Mails von Michael Jacksons Manager Frank DiLeo. DiLeo war bekannterweise Michaels Manager in den 1980er Jahren bis ihn Michael 1989 entliess.
    Im Rahmen der “This Is It” Shows tauchte DiLeo wieder als Michaels Manager auf. Die Jackson Seite argumentiert, dass DiLeo nicht Michael sondern AEG gegenüber verantworlich war und dass die E-Mails von DiLeo wichtig seien, dies zu beweisen. Mit anderen Worten, die Jackson Seite geht davon aus, dass AEG Michael Jackson dazu gezwungen hatte, DiLeo als seinen Manager anzustellen (da diese nicht mit Leonard Rowe zusammen arbeiten wollten, den Michael Ende März 2009 angestellt hatte, um Tohme Tohme zu ersetzen).
    Die ganze Angelegenheit um DiLeos E-Mails stellt sich beim näheren Hinschauen aber als noch weitaus brisanter und komplexer heraus. Nach Frank DiLeos Tod im August 2011 wurde dessen Witwe Linda von AEG Anwälten vertraten. Nachdem das Gericht in Ohio die Nachlassverwaltung von DiLeo beordert hatte, dessen Laptop und E-Mails an die Jackson Anwälte herauszugeben, sagten die AEG Anwälte in ihrer Funktion als Vertreter des DiLeo Nachlasses, dass sie weder den Computer noch die E-Mails finden könnten.
    Die Jackson Anwälte hatten jedoch erfahren, dass der Anwalt, der den Nachlass am Anfang, bevor die AEG Anwälte aufgetaucht waren, vertreten hatte, David Regoli, im Rahmen der Inventarisierung eine Kopie aller E-Mails von Franks Laptop gemacht hatte. Während der letzten paar Wochen hatten die AEG Anwälte argumentiert, dass David Regoli nicht berechtigt sei, diese E-Mails an die Jackson Anwälte herauszugeben, damit diese sie im Prozess gegen AEG verwenden könnten. Während eines Telefonats mit Richterin Palazuelos sagte Regoli, dass er DiLeos Witwe geraten habe, dass seiner Meinung nach ein Interessenskonflikt für die AEG Anwälte bestünde, Linda DiLeo in dieser Sache zu vertreten.
    “Sie sagte, sie habe nie etwas unterzeichnet, dass [die AEG Anwälte] bevollmächtigte, sie zu vertreten und dass diese Linda DiLeo von diesem Moment an nicht mehr repräsentieren”, so Regoli. Anschliessend stellte DiLeos Witwe Regoli wieder an, was ihn entsprechend dazu ermächtigen würde, die E-Mails den Jackson Anwälten zuzustellen. Regoni versicherte dem Gericht, dass er alle Dokumente durchsehen und selbstverständlich alle E-Mails, die für den Prozess relevant seien (dh. den gesamten E-Mailverkehr von Frank DiLeo mit AEG und sonstigen involvierten Parteien im Rahmen der “This Is It” Shows) aushändigen würde. Dies soll voraussichtlich in ca. einer Woche erledigt sein.
    Quellen: jackson.ch, cnn.com, latimes.com


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  • 21. Mai 2013
    Gestern hat Brian Panish, Anwalt für die Jacksons, Shawn Trell, den Leiter der Rechtsabteilung von AEG Live, befragt.
    Man durfte gespannt sein, wenn zwei Juristen aufeinander treffen und der Zeuge ja eigentlich für die Gegenseite tätig ist.
    Fest stand bereits zuvor, dass der Vertrag zwischen Conrad Murray und AEG bzw. Michael Jackson nur von Murray, am Tag vor Michael Jacksons Tod, unterzeichnet worden war. Entsprechend argumentiert ja AEG schon von Anfang an, dass der Vertrag nicht rechtsgültig sei und sie nicht für die Anstellung von Murray zur Verantwortung gezogen werden können.
    Wie sich nun aufgrund diverser E-Mails, die Panish dem Zeugen vorlegte, herausstellte, hatte Kenny Ortega auch keinen Vertrag mit AEG. Panish fragte Trell entsprechend, ob AEG Kenny Ortega basierend auf diese E-Mails bezahlt hätte. Ja, so Trell, in Kennys Fall war das so. “Und Dr. Murray hatte mit AEG eine Vereinbarung gestützt auf eine Anzahl von E-Mails?” so Panish an Trell. “Nein, das glaube ich nicht,” antwortete Trell.
    Auf die Frage, wieso Kenny Ortega denn keinen Vertrag brauchte, antwortete Trell, dass Ortegas Fall anders läge. Brian Panish zeigte dann den Geschworenen eine Anzahl von E-Mails zwischen Conrad Murray und diversen AEG Direktoren. Darunter war eine E-Mail vom 8. Mail 2009, in der Paul Gongaware, der co-CEO von AEG Live, damit einverstanden war, Murray USD 150’000 pro Monat zu bezahlen.
    In einer zweiten E-Mail befasste sich Tim Woolley, der für diesen Fall zuständige Buchhalter von AEG Live, mit den Anstellungsbedingungen von Conrad Murray, einschliesslich einer Bestimmung, dass Murray nicht im gecharterten Flugzeug von Michael Jackson mitfliegen, er aber erste Klasse fliegen würde.
    In einer weiteren E-Mail, datiert vom 22. Mail 2009, schrieb Conrad Murray an Tim Woolley, dass er einen ungültigen Cheque an ihn faxen würde, damit sie ihm das Geld direkt auf sein Konto überweisen können. Als Brian Panish gestützt auf all diese E-Mails darauf bestand, dass Conrad Murray im Mai 2009 für AEG gearbeitet hatte, antwortete Trell erstaunlicherweise (oder auch nicht erstaunlicherweise, wenn man sieht, was AEG bis jetzt schon alles für Fauxpas geleistet hat): “Nein. Mit dieser Aussage bin ich überhaupt nicht einverstanden.”
    Okay… Noch besser (oder peinlicher, je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet) wurde es dann, als Panish Trell einen Bericht zeigte, den AEG nach dem Tod von Michael Jackson dessen Nachlassverwaltung geschickt hatte und in dem sie verlangt hatten, dass ihnen USD 300’000, die AEG an Conrad Murray ausbezahlt hätten, zurückerstatten sollten. Man erinnere sich, dass frühere Zeugenaussagen bereits aufgezeigt hatten, dass Murray von AEG nie bezahlt worden war. “Meines Erachtens handelt es sich hierbei um einen Fehler”, so Trell schlicht.
    Brian Panish zeigte den Geschworenen auch eine E-Mail von Kenny Ortega an Randy Phillips, CEO von AEG Live, in der ersterer nur wenige Tage vor Michael Jacksons Tod geschrieben hatte, dass es bei Michael starke Anzeichen für Paranoia, Angst sowie zwanghaftem Verhalten gebe. “Ich glaube, es wäre am besten, wenn wir einen top Psychiater holen, der ihn so schnell wie möglich beurteilen kann. Ich glaube fest, dass wenn ich ihn dazu ermutigt oder es ihm erlaubt hätte, letzte Nacht auf die Bühne zu kommen, er sich hätte verletzen können. Ich glaube, wir brauchen in dieser Sache professionelle Hilfe”, so Ortega in seiner E-Mail. Trell sagte, dass AEG mit Michael und Conrad Murray noch am selben Tag ein Treffen gehabt hätten. “Ich denke also, sie haben das ernst genommen”, so Trell. An jenem Meeting soll Michael Jackson gesagt haben, er werde sich bessern und Murray soll damit einverstanden gewesen ein, dabei zu helfen. Und was meinte AEGs Anwalt Marvin Putnam dazu? “Michael und der Arzt betonten, dass er OK sei. Sie hatten es unter Kontrolle”.
    Kein Kommentar.....
    Quellen: jackson.ch, latimes.com


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  • 24. Mai 2013
    Die Befragung von Shawn Trell, dem Leiter der Rechtsabteilung von AEG Live, ging diese Woche weiter.
    Für den ersten Tag siehe > 21. Mai.
    Trell hatte am ersten Tag keineswegs einen soliden Eindruck hinterlassen unter der Befragung von Jackson Anwalt Brian Panish. Auch die folgenden zwei Tage liessen AEG alles andere als gut aussehen.
    Zum einen wurde aufgezeigt, dass Thome Thome, Michael Jacksons Manager vor Frank DiLeo, mit einem Salär von USD 100’000 pro Monat auf der Gehaltsliste von AEG stand. Dies sei gemäss Trell das einzige Mal gewesen, dass AEG solch eine Vereinbarung hatte, was nicht erstaunt, da Gehaltszahlungen des Konzertveranstalters an den Manager des Künstlers einen potentiellen Interessenskonflikt darstellen, da der Manager die Interessen des Künstlers zu vertreten hat.


    Es wurde ebenfalls aufgezeigt, dass AEG Live USD 30 Mio. von der Nachlassverwaltung von Michael Jackson verlangt hatte für einen Vorschuss, den sie Michael Jackson gegenüber gestützt auf den Vertrag zwischen Michael und AEG Live geleistet hatten. Um die Kosten für einen solchen Vorschuss wieder reinzuholen, sei es üblich, dass eine Versicherungspolice auf den Künstler ausgestellt würde, für den Fall dass die Konzerte ausfallen würden. Bedingung für den Abschluss einer solchen Police war ein Gesundheitscheck des Künstlers, den Michael, so wurde dies Trell ausgerichtet, einige Monate vor seinem Tod mit Bravour bestanden haben soll. Ein zweiter Gesundheitscheck war für den 6. Juli 2009 vorgesehen.
    (Betr. AEG Lives Verzicht gegenüber Lloyds siehe unsere Meldung vom 10.9.2012.)
    Zudem sagte Trell aus, dass AEG keinen Background Check von Conrad Murray gemacht hatte. Als Panish Trell fragte, ob irgendwer bei AEG jemals Dr. Murray interviewt hatte, verneinte Trell dies. Daraufhin zeigte Panish Trell eine E-Mail von Randy Phillips, CEO von AEG Live, an Kenny Ortega, datiert vom 20. Juni 2009 als Antwort auf Kenny E-Mail, dass er darauf bestehe, umgehend einen Psychiater beizuziehen (siehe > 21.5., letzter Abschnitt).
    Die Antwort von Randy Phillips an Kenny Ortega lautete: “Ich hatte ein langes Gespräch mit Dr. Murray, für den ich je länger je mehr einen enormen Respekt gewinne. Er sagte, Michael ist nicht nur körperlich in der Lage zu performen, aber dass wenn man ihn davon abbringen wollte, dies seine Verschlechterung nur noch beschleunigen würde… "Dieser Arzt ist sehr erfolgreich (wir überprüfen jeden) und braucht diesen Job nicht; er ist also vollkommen unparteisch und verhält sich dem Berufsethos entsprechend”.
    Als Panish Trell dann nochmals fragte, dass diese Murray nie überprüft hatten, bestätigte Trell, dass dies korrekt sei. Und was sei dann mit der Aussage von Randy Phillips? Diese sei falsch, so Trell, und er wisse auch nicht, woher Randy Phillips Verständnis und Eindrücke stammten.
    Als nächstes ging es um den Vertrag zwischen Conrad Murray und AEG Live. Mittels E-Mail vom 23. Juni 2009 hatte AEG Anwältin Kathy Jordie die Endfassung des Vertrags zur Unterzeichnung an Murray geschickt. Trell bezeugte, dass Michael Jackson keine Kopie davon geschickt worden war. Trell sagte ferner aus, dass vor der Unterzeichnung des Vertrags zwischen AEG und Michael Jackson letzterer ein Tourangebot von AEGs Hauptkonkurrent, Live Nation, in Betracht gezogen hatte.
    Im Eröffnungsplädoyer vor über drei Wochen hatte Panish AEG als eine Bande rücksichtsloser Geschäftsleute dargestellt, die nur damit beschäftigt seien, zu Live Nation, dem weltweit grössten Konzertveranstalter, aufzuschliessen. Damals sagte Panish: “Sie machen, was immer sie müssen, um die Nummer eins in diesem harten Geschäft zu werden” — auch wenn es auf Kosten der Gesundheit ihres 50-jährigen Stars ginge.
    Aber als ob AEG so nicht schon einen weiterhin schlechten Eindruck vor Gericht vermittelte, so kam es in den letzten 15 Minuten des letzten Befragungstag von Shaw Trell noch deftiger. Angefangen hatte es mit Panishs scheinbar unschuldigen Frage, dass Trell ihm von seinem Besuch in Michael Jacksons Haus zwecks Unterzeichnung des Vertrags Anfang 2009 berichten solle.
    “Es war aufregend, Michael Jackson zu treffen”, so Trell. Panish fragte Trell dann, ob es üblich war für AEG, in herabwürdigender Weise über einen Künstler zu sprechen, mit dem sie gleich einen riesigen Deal unterzeichnen würden. “Ich war nicht unbedingt mit einigen von Michael Jacksons Entscheidungen, die er in seinem Leben getroffen hat, einverstanden, aber ich hatte natürlich einen enormen Respekt für ihn als Entertainer,” so Trell. Panish fragte Trell dann: “Sagte Mr. Fikre [Chief Legal and Development Officer und Verwaltungsratsmitglied von AEG Lives Muttergesellschaft] zu ihnen, dass Michael Jackson ein Freak sei?” Die E-Mail Kette, auf die sich Panish bezog, begann am 28. Januar 2009, als Paul Gongaware Randy Phillips fragte, “MJ still on today?” Ja, antwortete Phillips, um 17 Uhr bei Michael Jackson zu Hause. “Du und Shawn [Trell] sollten dabei sein.” Trell leitete die E-Mail anschliessend an Fikre weiter, der zwei Minuten später antwortete: “Heisst das, du wirst den Freak treffen??” Trells Antwort an Fikre lautete: “Scheinbar. Ich weiss nicht, was ich davon halten soll. Sicherlich interessant, aber irgendwie gruselig [Original: creepy].” Daraufhin wies Panish den Zeugen zurecht: “Hat ihnen ihre Mutter nie beigebracht, dass wenn man nichts Gutes über einen Menschen sagen kann, man lieber nichts sagen soll?”
    Quellen: jackson.ch, latimes.com



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  • 25. Mai 2013
    Brian Panish, Anwalt der Jacksons, rief Shaw Trell, den Leiter der Rechtsabteilung von AEG Live, am Donnerstag nochmals in den Zeugenstand. Seine ersten drei Tage im Zeugenstand waren alles andere als glorreich für AEG Live. Auch am vierten Tag legte Brian Panish dem Zeugen und den Geschworenen wieder einige E-Mails vor. John Houghdahl, der Production Manager für “This Is It” schrieb Randy Phillips, CEO von AEG Live, sechs Tage vor Michaels Tod, dass er bemerkt habe, wie Michael Jackson in den vergangenen acht Wochen körperlich und mental schlechter geworden war und der Performer einen Fitnesstrainer sowie einen Psychiater benötige, um ihn mental vorzubereiten.
    “Im April konnte er mehrfache 360 Grad Spins machen”, so Houghdahl in der E-Mail. “Wenn er dies jetzt versuchen würde, würde er auf seinem Hintern landen.” Weniger als eine Woche später schickte Ortega eine E-Mail an Phillips, in der er schrieb, dass Michael Anzeigen von Paranoia, Angst sowie zwanghaftem Verhalten zeige und er darum vorschlage, dass umgehend ein Psychiater miteinbezogen werden soll. “Es ist, also ob zwei Leute da drin sind”, so Ortega in seiner E-Mail. “Einer (tief drin) der versucht an dem festzuhalten, was er war und immer noch sein kann und der nicht will, dass wir ihn aufgeben, der andere ist in diesem geschwächten und aufgewühlten Zustand”.
    Panish bezog sich auch nochmals auf die E-Mail vom 14. Juni 2009, in der AEGs Paul Gongaware an Kenny Ortega schrieb, dass sie auf ein Meeting mit Conrad Murray bestehen, “um ihn daran zu erinnern, dass AEG und nicht Michael Jackson sein Gehalt bezahlen. Wir wollen, dass er versteht, was wir von ihm erwarten”.
    Dies lässt AEG insofern schlecht aussehen, als deren Position in diesem Prozess ist, dass Conrad Murray von Michael Jackson angestellt wurde und sie somit nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Trell sagte am Donnerstag zudem aus, dass die Verhandlungen betreffend Murrays Vertrag zwischen dem Arzt und AEG stattgefunden hatten und weder Michael Jackson noch seine Vertreter die jeweiligen Vertragsentwürfe gesehen hatten. Als Brian Panish Trell sagte: “Sie hätten ja sagen können, ‘Mr. Jackson, wir sind der Meinung, dass die Anstellung eines Arztes etwas Persönliches ist und sie sollten ihren eigenen Arzt mit ihrem eigenen Geld anstellen’”. Ja, das hätten sie sagen können, so Trell. Ob die Firma etwas davon abgehalten hatte, Michael zu sagen, dass er den Deal mit Murray verhandeln solle und ihm dann einen entsprechenden Vorschuss zu geben wie für die Produktionskosten oder die Miete von Michaels Unterkunft, so Panish. Nein, nichts, so Trell. Als Panish Trell dann fragte, ob er glaube, dass der Gedanke, USD 150’000 pro Monat verlieren zu können, jemandem Druck aufsetzen könnte, antwortete Trell lediglich: “Dazu kann ich nichts sagen”.
    Und was hatte AEGs Anwalt Marvin Putnam zu den vergangenen vier Tagen zu sagen? “Wenn Du keinen Fall hast, dann zieh eine Show ab,” denn seiner Meinung haben die Beweise der Jackson Seite nichts mit dem Fall zu tun, sondern dienten nur dem Zweck, die Geschworenen aufzupeitschen. Na ja, wenn Sie davon überzeugt sind, Mr. Putnam. Bitte schön. Mein bisheriger Eindruck sieht da etwas anders aus.
    Quellen: jackson.ch, latimes.com



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  • 26. Mai 2013
    Wie sich diese Woche herausgestellt hat, hat die Jackson Familie im Januar und März diesen Jahres AEG Live angeboten, sich vor Prozessbeginn zu vergleichen. Kevin Boyle, Anwalt der Jacksons, gab keine näheren Details bekannt, sagte jedoch, dass AEGs Versicherung gezahlt hätte, “was bedeutet, sie hätten sich vergleichen können, ohne dass [AEG] auch nur einen Rappen aus der eigenen Kasse hätte bezahlen müssen”.
    Boyle sagte, AEG selbst habe nie einen Vergleich angeboten und sie hätten sich auch nie bei der Familie entschuldigt. Die Antwort von Marvin Putnam, Anwalt für AEG, daraufhin war: “Wir vergleichen keine Ansprüche, die vollkommen unbegründet sind. In diesem Fall sind wir der Meinung, dass dies zutrifft.”
    Ich bin ehrlich gesagt recht überrascht über diese News. Bis anhin war ich der Meinung, AEGs Strategie sei, die Jacksons zu einem Vergleich zu bringen bzw. alles dafür zu tun, damit es am Ende nicht an den Geschworenen liegt, ein Urteil zu fällen. Denn meines Erachtens werden die Geschworenen grundsätzlich schon mal auf Seiten der drei Kinder sein, die ihren allein erziehenden Vater frühzeitig verloren haben. Hinzu kommt, dass wenn man den ersten Monat im Prozess anschaut, AEG alles andere als einen guten Eindruck macht. Ich weiss nicht, ob AEG naiv, arrogant oder einfach nur dumm ist — oder eine Kombination davon — bzw. was sie noch in petto haben, um die momentane Beweislast zu ihren Ungunsten auszugleichen. Und wie sauber und sachlich diese Argumentationen dann sein werden, bleibt ebenfalls abzuwarten. Aber bleiben wir gespannt, was die nächsten Wochen noch alles ergeben werden. Experten gehen davon aus, dass der Prozess bis zu drei Monate dauern könnte. Das heisst, einen Drittel haben wir hinter uns und zwei Drittel liegen noch vor uns.
    Quellen: jackson.ch, latimes.com



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  • 30. Mai 2013
    Seit Dienstag ist Paul Gongaware, Co-CEO von AEG Live, im Zeugenstand.
    Am Vormittag kam Janet Jackson in den Gerichtssaal, um ihre Mutter zu unterstützen. Schwester Rebbie war auch anwesend, was die AEG Anwälte dazu veranlasste, Einspruch zu erheben, da am Anfang des Prozesses vereinbart wurde, dass neben Mutter Katherine jeweils nur ein weiteres Familienmitglied dem Prozess beiwohnen dürfte. Janet konnte bleiben und Richterin Palazuelos sagte, die Sache würde zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden.
    Es ist zu erwarten, dass die Befragung von Paul Gongaware durch Brian Panish, Anwalt für die Jacksons, einige Tage in Anspruch nehmen wird. Man darf gespannt darauf sein, was Paul Gongaware aussagen bzw. wie er sich verhalten wird. Paul Gongaware war während Michael Jacksons “Dangerous” Tour der Tour Manager. Er sagte aus, dass er damals wusste, dass Michael Jackson Schmerzmittel verabreicht wurden, er jedoch bis zur öffentlichen Ankündigung, dass Michael die Tour abbrechen und sich in eine Reha-Klinik einweisen lasse, nicht wusste, wie ernsthaft das Problem war.
    Der Gerichtsreporter von der LA Times berichtete, wie Gongaware sich locker im Sessel zurückgelehnt hatte, als er von Brian Panish in dieser Sache befragt worden war. “Hatte keine Zeit”, so Gongaware. Schliesslich musste er ja seinen Job erledigen. Paul Gongaware begann ca. 1976 für Concerts West zu arbeiten. Concerts West wurde später von AEG übernommen.
    Eine interessante Zusatzbemerkung von LA Times Journalistin Corina Knoll hierzu: “[Paul Gongaware] arbeitete an Elvis Presleys letzter Tour, die mit dem Tod des Künstlers endete”. Was wollte die Journalistin damit implizieren? Dass Paul Gongaware zwei Superstars auf dem Gewissen hat? Aber zurück zu dem, was sich im Gerichtssaal abspielte.
    Als Brian Panish den Zeugen dann fragte, dass er in dem Fall wusste, was zu erwarten war, als Michael Jackson gestorben war, antwortete Gongaware: “Ich hatte so eine Idee, was geschehen würde, ja.” Am 25. März 2009 schrieb Randy Phillips an Gongaware: “Wir müssen jetzt den Stecker rausziehen. Ich erklär’s dir noch.” Gongaware sagte, dass sich dies nicht auf die “This Is It” Shows bezog, sondern auf Karen Faye. “Wir haben nie darüber gesprochen, die Michael Jackson Tour zu beenden, nicht dass ich mich erinnern mag”, so Gongaware. In einer weiteren E-Mail vom 25. März schrieb Kenny Ortega an Gongaware, dass Faye davon “überzeugt ist, dass dies gefährlich und unmöglich ist, wenn man MJs Gesundheit und Fähigkeit zu performen in Betracht zieht”. Gongaware sagte dazu aus, dass er glaubte Kenny Ortega wollte Kayes Anstellung beenden aufgrund dessen, wie sie die Situation gehandhabt hatte. “Sie versuchte den Zugang zu Michael Jackson zu kontrollieren und Kenny mochte das nicht”, so Gongaware. In einer anderen E-Mail machte Gongaware Michaels Arbeitsethik schlecht. Er sagte seinem Assistenten, er solle die Farben im Kalender ändern, so dass Michael meinte, er hätte mehr freie Tage. “Finde einen Weg, so dass es ausschaut, als arbeite er nicht so viel”, so die E-Mail.
    Eine weitere E-Mail von Gongaware bezog sich auf den notwendigen Auftritt von Michael für die Ankündigung der Konzerttour in London. “Wir können nicht gezwungen werden, dies zu stoppen, was MJ versuchen wird, weil er faul ist und stets seine Meinung ändert, wie es ihm gerade lieb ist und passt”. Gongaware nahm Stellung dazu und erklärte im Zeugenstand, dass Michael Jackson es nie mochte zu proben. Er mochte diese Sachen nicht”.
    Dumme Frage hier, aber was hat diese Erklärung mit dem Inhalt der E-Mail zu tun?
    In einem weiteren Teil der Befragung beschäftigte sich Brian Panish mit Gongawares Rolle betreffend das Budget für Conrad Murrays Dienste. Gongaware sagte aus, dass (obwohl er der Tour Manager war) er sich nicht um das Budget für die Tour kümmerte. Er vertraute darauf, dass der zuständige Buchhalter “wusste, wovon er sprach”. Und obwohl Conrad Murrays Lohn für mehrere Monate auf AEGs Budget aufgelistet war, betrachtete er es nicht als Geld, das dann auch wirklich ausbezahlt würde. “Potentielle Kosten werden ins Budget aufgenommen, so dass es später keine Überraschungen gebe”, so Gongaware. Gongaware habe zweimal mit Conrad Murray telefoniert. Beim ersten Mal habe Murray USD 5 Mio. für seine Dienste verlangt, beim zweiten Mal war Murray mit USD 150’000 pro Monat einverstanden, einem Betrag, den Michael Jackson vorgeschlagen hatte. Conrad Murray habe zuerst gesagt, er wolle mehr. Als Gongaware ihm dann sagte, das Angebot käme von Michael Jackson, “akzeptierte er sofort”, sagte Gongaware aus. “Es war keine beschlossene Sache. Wir hatten uns auf die Lohnsumme geeinigt, aber es mussten noch viele weitere Sachen geklärt werden”, so Gongaware. Gongaware sagte ferner, dass er einen Freund von ihm, der Arzt war, gefragt hatte, wieviel er verlangen würde für diesen Job und dieser habe ihm gesagt USD 10’000 pro Woche, dh. USD 40’000 pro Monat. Betreffend AEG Lives fehlendem Background Check von Conrad Murray sagte Gongaware, dass sie Murray im Rahmen ihres Standardverfahrens überprüft hätten. “Wenn wir jemanden überprüfen, verlassen wir uns entweder darauf, ob wir diese Person kennen oder sie in der Branche bekannt ist oder darauf, dass sie vom Künstler empfohlen wird. Und in diesem Fall wurde Conrad Murray vom Künstler empfohlen — der Künstler hat sogar auf ihn bestanden”.
    Übrigens, nur so nebenbei, Mr. Gongaware, der Künstler hat einen Namen: Michael Jackson.
    Sie hätten aber nichts gemacht um zu verifizieren, wer Conrad Murray sei und was er für einen Ruf habe, so Brian Panish. “Nun, Michael Jackson bestand auf in, empfahl ihn und das hat mir gereicht. Es liegt nicht an mir, Michael Jackson zu sagen, wer sein Arzt sein sollte”, so Gongaware. Panish fragte dann weiter: “Sie hätten Dr. Murray jederzeit sagen können, dass seine Dienste nicht länger benötigt waren, richtig?” Nein, so Gongaware. Aber AEG habe Michael Jacksons Kindermädchen entlassen, als ein Assistent von Michael Jackson das verlangt hatte, so Panishs Kommentar. Als Panish Paul Gongaware zum Juni Meeting bei Michael Jackson zu Hause befragte, bei dem neben Michael noch weitere AEG Direktoren, Frank DiLeo und Conrad Murray anwesend waren, meinte Gongaware, dass es in dem einstündigen Meeting nicht darum ging, dass Michael nicht zu den Proben erschien, sondern darum, “ob Dr. Murray und Michael alles hatten, was sie brauchten, um sich um Michaels Gesundheit zu kümmern”.
    Daraufhin wurde den Geschworenen ein Polizeibericht, der das Meeting zusammenfasste, gezeigt. Darin stand: “Gegenstand des Meetings war Jacksons Gesundheit, dh. seine Ernährung, seine Ausdauer und sein Gewicht. Jackson war nicht zu Proben erschienen und man nahm an, er würde zu Hause tanzen. Jedoch fanden sie heraus, dass er sich nur Videos angeschaut hatte. Doktor Murray war empfänglich für die Bedenken [der andern] und sagte, er würde sich um die Situation kümmern”. In einem separaten Meeting mit Michael Jackson habe Gongaware festgestelt, dass dessen Aussprache undeutlich war und er “ein bisschen Weg vom Fenster war… Ich glaube, er war unter dem Einfluss von irgendwas, denn etwas stimmte nicht mit ihm”. Gongaware sagte auch aus, dass als sie Michael Jackson, den grössten Künstler seiner Zeit, für die Tour unter Vertrag nehmen konnten, diese eine riesen Sache war für AEG. In einer E-Mail im 2008 beschrieb Gongaware Randy Phillips gegenüber, wie sie Michael Jackson und seinen Manager für ein mögliches Comeback angehen sollten: “Wir müssen bei der Grundlagen anfangen. Wie packen wir es an. Der Unterschied zwischen [Live Nation] und uns ist riesig. Unser Fokus ist auf dem Künstler, sie sind Wall Street angetrieben. Wir sind schlaue Leute. Wir sind vollkommen ehrlich und transparent mit allem, was wir tun. So will es Phil [Anschutz, der Gründer von AEG]“.


    Fortsetzung folgt(siehe nächstes Post)
    Quellen: jackson.ch, latimes.com



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    Einmal editiert, zuletzt von Blaue Blume () aus folgendem Grund: Text formatiert

  • Und weiter ging’s gestern mit der Befragung von AEGs co-CEO Paul Gongaware durch Brian Panish, dem Anwalt der Jacksons.
    “Wir wollen [Conrad Murray] daran erinnern, dass AEG und nicht Michael Jackson sein Gehalt zahlen. Wir wollen, dass er versteht, was wir von ihm erwarten”, so Gongaware in einer E-Mail am 14. Juni 2009, 11 Tage vor Michael Jacksons Tod. Und was hatte Gongaware im Zeugenstand dazu zu sagen? “Ich verstehe das nicht, denn wir haben sein Gehalt nicht gezahlt”. Warum er das dann geschrieben hatte, fragte ihn Brian Panish. “Ich habe keine Ahnung”, so Gongaware. “Ich bearbeitete hunderte E-Mails pro Tag. Wenn ich gewusst hätte, dass vier Jahre später Anwälte alles auseinander nehmen, wäre ich wohl vorsichtiger gewesen in der Wahl meiner Wort”, versuchte sich Gongaware später herauszuwinden.
    Betreffend Michael Jacksons Gesundheit sagte Gongaware aus, dass er versuchte, einen Ernährungsberater und Physiotherapeuten zu finden, als Kenny Ortega sich Sorgen um Michaels Gesundheit gemacht hatte. Ortegas E-Mail Antwort darauf lautete: “Super. Keine Minute zu früh. Retten wir diesen Kerl!” Gongaware sagte aber auch aus, dass er sich nie Sorgen gemacht hatte um Michael Jackson. “Ich wusste, dass wenn die Saalbeleuchtung [vor dem Konzertanfang] ausgeht, er voll da sein und loslegen würde”.
    In einer weiteren E-Mail vom 5. Mai 2009 an die Assistentin von Tim Leiweke, dem damaligen CEO der Muttergesellschaft von AEG Live, schrieb Gongaware, dass er ihr nicht sagen könnte, wann die “This Is It” Konzerttour in London eröffnet würde, da Michael Jackson nicht zu den Proben erschien. “Bete für mich”, so Gongaware in der E-Mail weiter. “Dies ist ein Alptraum. Es ist kein Zufall, dass ich jede Nacht Alpträume habe. Kalten Schweissausbruch dazu. Das Leben hat mal so viel Spass gemacht…”
    Als Gongaware im Zeugenstand mit dieser Aussage konfrontiert wurde, meinte er lediglich, dass er in der E-Mail nur gewitzelt hatte. Was hat Gongaware oben gesagt, als er sich wieder einmal versuchte herauszuwinden? “Wenn ich gewusst hätte, dass vier Jahre später Anwälte alles auseinander nehmen, wäre ich wohl vorsichtiger gewesen in der Wahl meiner Worte”. Und dies gilt für jede E-Mail, die Sie in diesem Fall geschrieben haben, Mr. Gongaware? Mir kommt da gerade ein schönes und treffendes englisches Sprichwort in den Sinn: If it looks like a duck, swims like a duck, and quacks like a duck, then it probably is a duck. [Wenn es wie eine Ente ausschaut, wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt, dann ist es wahrscheinlich eine Ente.]
    Quellen: jackson.ch, latimes.com


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  • 31. Mai 2013
    Gestern war der dritte Tag der Befragung von Co-CEO Paul Gongaware durch Jackson Anwalt Brian Panish.
    “Stellt sicher, dass wir die Aufnahmen von MJ in der roten Lederjacke auf der Bühne, wo die Minifilme gedreht wurden, rausnehmen. Er sieht da viel zu [dünn] und wie ein Skelett aus”, so Randy Phillips an Gongaware sechs Wochen nach Michaels Tod, als es um den “This Is It” Dokumentarfilm ging.
    Paul Gongaware, einer der Produzenten des Dokumentarfilms, antwortete Phillips: “Okay, werde es anschauen…”. In einer weiteren E-Mail schrieb Gongaware: “Wir sind nun damit einverstanden, dass die Band, Sänger und Tänzer Interviews geben. Wir verlangen nur, dass sie positiv bleiben und betonen, dass MJ aktiv, engagiert und nicht die ausgemergelte Person war, wie ihn einige darstellen wollen”.
    Auf Folgefragen von Brian Panish antwortete Gongaware, dass er nicht versucht hatte, die Botschaft des Films zu kontrollieren. “Wir haben sie gebeten, positiv zu bleiben”. Gongaware sagte weiter, sie hätten nichts aus dem Dokufilm rausgenommen.
    LA Times Senior Writer Jeff Gottlieb betonte, dass es auch an diesem Tag erneut Unterschiede zwischen Gongawares Antworten bei der eidesstattlichen Zeugeneinvernahme vor dem Prozess im Dezember 2012 und seinen Aussagen diese Woche im Zeugenstand gab. Wenn man die begleitenden Kommentare sowie die im Moment immer kürzer werdenden Berichte von Jeff Gottlieb liest, kommt man nicht um das Gefühl herum, dass er immer ungeduldiger und frustrierter wird mit den Aussagen der AEG Manager, insbesondere Paul Gongaware diese Woche. Ich kann es ihm gut nachempfinden…
    Auch Alan Duke, der für CNN vom Prozess berichtet, geht es da wohl nicht viel anders. Als Einstiegssatz in seine aktuellste Berichterstattung vom Prozess schrieb er “Der meist gesprochene Satz von AEG Lives co-CEO während seiner Zeugenaussage im [...] Prozess war: “Ich kann mich nicht erinnern”.” Gongaware habe diesen Satz mehrere Dutzend Male wiederholt, als er diese Woche von Brian Panish befragt wurde. Es kam sogar soweit, dass die Geschworenen lachen mussten, insbesondere als Brian Panish begann, seine eigenen Fragen an Gongaware selbst mit “Ich kann mich nicht erinnern” zu beantworten. Sogar Richterin Yvette Palazuelos kommentierte am Mittwoch, als die Geschworenen den Gerichtssaal verlassen hatten, “Wir haben das so oft gehört. Wie viele Male noch?”
    Der Prozess selbst wird ja nicht übertragen. CNN hat jedoch die Videoaufnahme von Paul Gongawares eidesstattlicher Zeugeneinvernahme am 12. Dezember 2012 erhalten (das Material wurde am Mittwoch den Geschworenen gezeigt). CNN hat einen kurzen Ausschnitt davon gepostet und so könnt Ihr Euch einen besseren Eindruck schaffen, was da wohl erst recht im Gerichtssaal abgeht.
    Hier der Clip: http://edition.cnn.com/2013/05…index.html?iref=allsearch Es geht dabei um eine, wenn nicht die entscheidende E-Mail in diesem Prozess, nämlich der E-Mail von Gongaware an Kenny Ortega, in der ersterer schrieb “Wir wollen [Conrad Murray] daran erinnern, dass AEG und nicht Michael Jackson sein Gehalt zahlen.” (Siehe gestrige News für mehr Details.)
    Als Gongaware sich dann am Mittwoch langsam zu erinnern begann, was er in seiner E-Mail gemeint hatte, deutete Jackson Anwalt Brian Panish an, dass es ja ein Fall von “unterdrückten Erinnerungen” sein könnte, bei der “sich jemand nicht erinnern kann, was vor drei oder vier Jahren geschehen ist. Sie haben keine Psychotherapie gehabt, um sich daran zu erinnern, was sie hier geschrieben haben”, fragte Panish Gongaware. “Sie wurden nicht in Schlaf versetzt –” (Richterin Palazuelos sagte: “Hypnotisiert?”) – “um zu sehen, ob sie sich erinnern können?” Nein, antwortete Gongaware schlicht. Der Co-CEO von AEG hat nun wohl definitiv den letzten Funken an Glaubwürdigkeit verloren (wenn er die in diesem Fall denn je besessen hat).
    Quellen: jackson.ch, latimes.com, cnn.com



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  • 1. Juni 2013
    Und weiter ging’s gestern mit Paul Gongawares Befragung durch Jackson Anwalt Brian Panish. Scheinbar gibt es jedoch nicht viel Neues zum Fall selbst zu berichten. Wahrscheinlich hatte der Co-CEO von AEG wie bereits die ganze Woche über mit akuten Gedächtnisproblemen zu kämpfen.
    Zwei Themen, die von der LA Times aufgegriffen wurden vom gestrigen Prozesstag: die ominöse Geschichte betreffend die Anzahl der “This Is It” Konzerte sowie die nicht minder ominösen äusseren Umstände betreffend Michael Jacksons Ankündigung der London Konzerte im März 2009.
    Gongaware sagte, der Grund, weshalb London für die “This Is It” Shows ausgewählt wurde, war, weil Michael dort sehr beliebt war. Während einer anderen Tour hatte er im Wembley Stadium 10 Konzerte à 75’000 Plätze ausverkauft gehabt. Ursprünglich waren 10 Shows geplant gewesen. Die Anzahl wurde dann aufgrund der riesigen Nachfrage zunächst auf 31 Shows erhöht, weil Michael Jackson Princes O2-Rekord von 21 Konzerten übertreffen wollte, und am Ende sogar auf 50 Konzerte erhöht, so Gongaware. Der Co-CEO hatte sich sogar gewünscht, dass Michael Jackson noch mehr Shows geben würde.
    Das ist ja nun alles nicht neu für uns. Leider wurden (noch) keine weiteren Informationen zu diesem Thema gegeben. Gerichtsprotokolle sind auch noch nicht verfügbar. Sobald wir mehr erfahren, informieren wir Euch selbstverständlich. Der Vertrag zwischen MJ und AEG insbesondere betreffend das umstrittene Thema der Anzahl der Shows wird sicherlich noch Gegenstand des Prozesses und eingehend behandelt werden. Im Moment ist uns auch nicht bekannt, ob Gongawares Befragung nächste Woche fortgesetzt wird. Ich vermute es mal.
    Zurück zum Freitag. Ihr mögt Euch eventuell noch an die E-Mail von Randy Phillips an Paul Gongaware erinnern betreffend Michaels Auftritt für die Ankündigung der “This Is It” Shows in London Anfang März 2009. Wenn nicht, hier nochmals, was CEO Randy Phillips an dem Tag an Gongaware schrieb:
    “MJ ist betrunken und niedergeschlagen und und hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen. Ich versuche, ihn auszunüchtern. Ich hab ihn so laut angeschrien, dass die Wände gezittert haben. Er ist ein emotional gelähmtes Wrack, voll von Selbsthass und Zweifel, nun da es Showtime ist”.
    Und was hatte Gongaware dazu zu sagen, als er damit im Zeugenstand von Brian Panish konfrontiert wurde? Ja, er habe sich geärgert, als Michael zwei Stunden zu spät kam, aber er war nicht wirklich überrascht. Michael hatte solche Auftritte nicht gemocht und Pünktlichkeit sei nicht seine Stärke gewesen.
    Aber als Michael Gongaware vor der Pressekonferenz hinter der Bühne sah, “kam er auf mich zu und umarmte mich und sagte, ‘Stell sicher, dass der Teleprompter grosse Buchstaben hat. Ich habe meine Brille nicht dabei’.” Michael Jackson habe weder nach Alkohol gerochen noch erschien er betrunken. “Es ging ihm gut. Ich glaube, er war aufgeregt”, so Gongaware.
    Auch AEG Anwalt Marvin Putnam — der, erinnert Ihr Euch noch, ja der Meinung ist, die Jackson Anwälte hätten bis anhin keinerlei relevante Beweise für ihren Fall aufzeigen können — meinte in einem früheren Interview mit The Times dazu, dass Randy Phillips in seiner E-Mail übertrieben hatte und dass Michael Jackson einfach nur nervös war. Für wie blöd halten diese Leute uns alle eigentlich? Oder vorsichtiger gesagt: irgend jemand sagt hier nicht die Wahrheit. Ich bin ja schon gespannt, was Randy Phillips uns dann erzählen wird. Brian Panish wird ihn sicherlich auch noch zu dieser und diversen anderen E-Mails, an die sich Gongaware gar nicht mehr oder nur sehr langsam und mühsam wieder erinnern konnte, befragen.
    Quellen: jackson.ch, latimes.com



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  • 5. Juni 2013
    Wie erwartet ging’s am Montag weiter mit co-CEO Paul Gongaware. Angeblich jedoch gab es nicht wirklich etwas Neues zu berichten. Entsprechend kurz war der Bericht der LA Times.
    Gongaware sagte aus, dass AEG noch nie von Conrad Murray gehört hatte, als Michael Jackson auf sie zukam und darauf bestand, dass ihn dieser als sein persönlicher Arzt nach London begleiten solle. Als Gongaware im April 2009 vorschlug, einen Londoner Arzt anzustellen, der vor Ort und entsprechend günstiger sei, lehnte Michael dies ab. Gongaware sagte aus, dass Michael ihm damals gesagt hatte: “Das ist die Maschine. Wir müssen der Maschine Sorge tragen.”
    “Ich glaube, was er meinte, war, dass sein Gehirn die Show kreieren konnte, aber sein Körper musste jeden Abend top fit sei für die Show”, so Gongaware. Kurz danach rief Gongaware Murray an, um ihm zu sagen Michael wolle ihn nach London mitnehmen. Murray habe keine Fragen gestellt und sie gingen umgehend dazu über, über das Gehalt zu sprechen. Als Gongaware Murray fragte, wieviel er für den Job wolle, sagte dieser, er brauche USD 5 Mio., da er seine Arztpraxen in Houston, Las Vegas und San Diego für den betreffenden Zeitraum schliessen und Leute entlassen müsse.
    Als AEG Anwalt Marvin Putnam Gongaware fragte, ob er der Meinung gewesen sei, dass diese Summe vernünftig war, antwortete Gongaware, “Es war lächerlich… Michael konnte es sich nicht leisten und so musste ich [Murray] sagen, dass das nicht drin liegt”. Am Ende war Murray, wie wir wissen, mit USD 150’000 pro Monat einverstanden.
    In einer persönlichen Sache möchte ich Euch an dieser Stelle kurz mitteilen, dass ich nun eine Woche weg sein werde. Wir lassen Euch aber nicht im Stich. Ueli wird mich in dieser Zeit bei der Prozessberichterstattung würdig vertreten – nebst dem, dass er im Moment auch noch die volle Coverage der sonstigen News macht. Vielen Dank, Ueli, und ich freu mich, Euch nach meiner Rückkehr wieder auf dem Laufenden zu halten. Sind wir mal gespannt, wie’s weiter geht. Insgesamt wird ja angenommen, dass der Prozess bis zu drei Monate dauern könnte.
    Patricia für jackson.ch
    Quellen: jackson.ch, latimes.com



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  • 7. Juni 2013


    Am Dienstag trat Randy Phillips, der Präsident und Firmenchef von AEG Live, in den Zeugenstand. Phillips bejahte, dass er denke, Katherine Jackson wolle mit ihrem Engagement Geld erpressen, das sie nicht verdient habe. “Denkst du, dass dieser Fall eine unbegründete Erpressung, ein shakedown von AEG Live ist”, fragte Katherines Anwalt Brian Panish. Phillips antwortete: “Ja oder Nein Antwort? Ja.”
    In seiner oft etwas schleimig anmutenden Art wünschte Randy Phillips, dass Panish keine solch abschätzige Beschreibung Katherine Jacksons verwenden solle, bejahte aber erneut die Frage, ob er die Klage als Erpressung betrachte.
    Panish nahm eine E-Mail vom AEG Live Präsidenten unter die Lupe, die Phillips im Juni 2008 an einen firmenextrenen Geschäftskontakt gesendet hatte. Der Anwalt der Jacksons wollte insbesondere wissen, was es mit dem Satz auf sich habe, dass Michael Jackson “so viel wie möglich kontrolliert werden muss.” Randy Phillips gab daraufhin an, er habe damit auf Michaels ausser Kontrolle geratenen Ausgaben angespielt. Bevor der AEG Live CEO befragt wurde, stand nochmals Paul Gongaware im Zeugenstand.
    In der Bemühung, die Beziehung zwischen AEG und Conrad Murray zu beleuchten, kam Brian Panish abschliessend vermehrt auf den “Incredible Hulk” Schauspieler und Bodytrainer Lou Ferrigno zu sprechen. AEG Live habe diesen 2009 als Michael Jacksons persönlichen Trainer engagiert und ebenfalls ohne Vertrag bezahlt. Gongaware bestätigte, dass er den Deal mit Lou Ferrigno abschloss, konnte aber nicht mit Sicherheit sagen, ob Ferrigno je bezahlt wurde. Da Katherine Jackson beweisen muss, dass Murray für AEG Live arbeitete, spielt das Arbeitsverhältnis mit Lou Ferrigno eine wichtige Rolle.
    Bezüglich Dr. Conrad Murray bekräftigte Gongaware erneut, dass er für Michael Jackson arbeitete. “Wie Lou Ferrigno, korrekt?”, fragte Panish. “Er war unter Michaels Leitung, ja”, antwortete Gongaware. Am frühen Mittwoch hatte abschliessend der AEG Anwalt Marvin Putman die Gelegenheit, selbst den stellvertretenden AEG Live Firmenchef Paul Gongaware zu befragen. Putman erstellte einen Vertrag für Ferrigno, der von einer anderen AEG Führungskraft unterschrieben war. Nicht klar war jedoch, ob der Vertrag vor oder nach Michael Jacksons Tod ausgeführt wurde. Putman versprach, das Datum der Unterschrift zu prüfen.
    Meldung am Rand der Verhandlung: Vor wenigen Tagen ging das Klatschportal TMZ einem MJ Fan nach, der eine Fluggesellschaft beauftragte mit Luftbannern über das Gericht in Los Angeles und andere Gebiete zu fliegen. Auf den Bannern waren Botschaften wie “FOLLOW THE $ TO MICHAEL JACKSON’S DEATH” oder “LAPD — HONOR BOUND TO TELL TRUTH FOR MJ.” Der weibliche Fan habe für die insgesamt 11 Flüge 16’800 Dollar bezahlt. “Ich hoffe, dass jemand diese Botschaften betrachtet und sagt, ’wenn jemand so überzeugt davon ist, so ist es vielleicht die Mühe Wert, genauer hinzuschauen”, so die Frau.
    Quelle: jackson.ch, www.nydailynews.com, 411mania.com


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