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Aktionsfeld: KCBS-TV in Los Angeles
Willa: Hallo! Ich hoffe, ihr habt alle einen wunderbaren Start ins neue Jahr.
Ich bin fest davon überzeugt, dass 2015 ein Schlüsseljahr für Michael Jackson und sein Vermächtnis sein könnte. Einerseits scheint die Hysterie, die ihn umgibt, nachzulassen und andererseits ist die Mainstream-Presse möglicherweise endlich dazu bereit, die tatsächlichen Gegebenheiten hinter den Anschuldigungen gegen ihn zu berücksichtigen. Und wenn man sich einmal die Fakten ansieht, scheint es mir offensichtlich, dass er unschuldig ist. Also könnte dies das Jahr sein, in dem die falschen Behauptungen gegen ihn endgültig fallen gelassen werden und sein Name von dem Skandal, der seinen Ruf seit mehr als 20 Jahren beschmutzt, befreit wird. Das ist meine Vision und meine Hoffnung für dieses Jahr.
Aber es könnte auch das Jahr sein, in dem die Anschuldigungen von Wade Robson und James Safechuck eine neue Welle der Hysterie auslösen. Bisher waren die anerkannteren Medienagenturen abgeneigt, über die Robson / Safechuck - Geschichte zu berichten, aber es gab einige äußerst bildhafte, sensationssüchtige und reißerische Artikel in Boulevardblättern. Diese Art der Berichterstattung könnte weitaus häufiger werden, wenn der Fall vor Gericht verhandelt wird und 2015 könnte eine Wiederholung der Ereignisse bringen, die sich nach den Anschuldigungen 1993 und dem Prozess 2005 ergaben.
Also glaube ich, dass 2015 ein bedeutender Wendepunkt für Michael Jacksons Vermächtnis sein könnte – zum Guten oder Schlechten. In welche Richtung sich die Dinge bewegen, kann von uns abhängen – seinen Fans und Unterstützern. Wie Michael Jackson in This is it sagt:
Die Menschen sagen immer: “Oh, sie werden sich darum kümmern. Die Regierung wird das machen. Mach’ Dir keine Sorgen, sie…” Wer sie? Es beginnt mit uns. Wir sind jene, die sich betroffen fühlen müssen, oder es wird nie geschehen.
Und er hatte recht. Ob es Veränderungen in der Einstellung der Bevölkerung über Umweltzerstörung oder Veränderungen in der Einstellung ihm gegenüber sind – es liegt an uns, den Leuten, die sich genug darum kümmern, um diese Veränderung durchzusetzen. “Es beginnt mit uns … oder es wird nie geschehen.”
Also werden wir in den nächsten paar Wochen etwas anderes machen. Wir werden euch jede Woche darum bitten, an einer speziellen Maßnahme teilzunehmen, von der wir denken, dass sie eine entscheidende Rolle in der Änderung der öffentlichen Wahrnehmung von Michael Jackson spielt. Wir werden diese Woche mit KCBS-TV in Los Angeles beginnen, auch bekannt als KCBS oder CBS2.
Hier ist eine kleine Geschichte…
Am 3. Mai 1994 strahlte KCBS-TV einen kurzen Nachrichtenclip aus, in dem ein Reporter Evan Chandler fragt, ob er seinen Sohn mit Sodium Amytal sediert hat, einer psychriatrischen Droge, die falsche Erinnerungen erzeugen kann, vor allem, wenn Patienten unter deren Einfluss erkenntnisleitende oder suggestive Fragen gestellt werden. Mary Fischers Artikel für das Magazin GQ im Oktober 1994 enthielt eine Schilderung dieser Ausstrahlung:
Am 3. Mai diesen Jahres berichtete ein Journalist bei KCBS-TV in L.A., dass Chandler das Arzneimittel [Sodium Amytal] bei seinem Sohn angewandt hatte, aber der Zahnarzt gab an, dies nur getan zu haben, um seinem Sohn einen Milchzahn zu ziehen und unter dem Einfluss dieses Arzneimittels entstanden die Anschuldigungen des Jungens.
Ian Halperin beschreibt in seinem Buch Unmasked: the Final Years of Michael Jackson Chandlers Reaktion auf den KCBS-Reporter ein wenig anders. Laut Halperin hat Chandler den Gebrauch von Sodium Amytal weder bestätigt noch dementiert, allerdings gab er an, Jordan hätte die Anschuldigungen unter dem Einfluss „eines Arzneimittels“ gemacht, ohne anzugeben, welches.
Während sich Fischer und Halperin darin widersprechen, ob Chandler den Gebrauch von Sodium Amytal im speziellen zugab, geben beide an, er habe dem Reporter von KCBS-TV gesagt, dass Jordan die Anschuldigungen vorbrachte, während er sediert war. Das ist überaus wichtig. Ich finde es sogar bedeutsam, dass Halperins Version etwas von Fischers abweicht. Es weist darauf hin, dass er eine unabhängige Beschreibung der KCBS-Sendung liefert, statt einfach nur ihren Artikel zu wiederholen.
Es ist auch interessant, dass weder Fischer noch Halperin ein exaktes Zitat liefern, obwohl beide berichten, was der Vater gesagt hat. Das ist ungewöhnlich. 2011 wurde ich darauf aufmerksam, als ich am Artikel „Rereading Michael Jackson“ arbeitete – zum Teil, weil ich Chandlers exakte Worte zitieren wollte. Also begann ich, nach Videomaterial der KCBS-Sendung zu suchen, aber ich konnte kein Video auf YouTube oder ähnlichen Seiten finden, auch keine Niederschrift oder sonstige Zitate irgendwo im Netz. (Ich stolperte jedoch über interessante Informationen, die ich noch nicht bestätigen konnte: scheinbar war der KCBS-Reporter Harvey Levin, der später das Promi-News-Outlet TMZ gründete.)
Bedeutend ist: während ich nach Informationen über den KCBS-Bericht suchte, fand ich einen Kommentar darüber auf einer Anwaltsseite für Opfer sexuellen Missbrauchs – eine Seite, die Michael Jackson mit Verachtung behandelte. Sie sprachen den Chandler-Fall an und sagten, wenn Evan Chandler wirklich KCBS erzählt hätte, Jordan hätte die Anschuldigungen unter Sedierung vorgebracht, wären diese Anschuldigungen offensichtlich fragwürdig. Allerdings sagten sie weiters, sie würden nicht glauben, dass Chandler das gesagt hat und dass sie nicht glauben, dieser KCBS-Nachrichtenclip würde überhaupt existieren.
Das beeindruckte mich sehr und brachte mich zu der Erkenntnis, dass es hier um viel Wichtigeres ging, als ein Zitat zu bekommen. Wenn sogar ein Interessenverband mit starken Vorurteilen gegenüber Michael Jackson den KCBS-Bericht als wichtigen Beweis dafür betrachten würde, dass die Anschuldigungen suspekt sind, dann musste ich ihn wirklich finden.
Tatsächlich sagte sogar Diane Dimond etwas Ähnliches in ihrem Buch Be Careful Who You Love:
Die Frage, ob Dr. Chandler die Belästigungen in Jordies Unterbewusstsein „schleuste“, während der Junge unter dem Einfluss eines Anästhetikums stand oder nicht, trat erstmals in einem Artikel von Mary Fischer auf, der im Oktober 1995 im GQ Magazin veröffentlicht wurde. … Wenn Fischers Behauptungen korrekt sind, müssten Jordies Anschuldigungen als unglaubwürdig, wenn nicht höchst fragwürdig betrachtet werden.
Und ich glaube, sie hat recht. Wenn gezeigt werden kann, dass Jordan den Anschuldigungen zustimmte, während er sediert war, „müssten sie als unglaubwürdig, wenn nicht höchst fragwürdig betrachtet werden“. Es scheint daher sehr wichtig zu sein, diese Videoaufzeichnung ausfindig zu machen.
Ich habe mit der KCBS-Webseite begonnen und eine Telefonnummer gefunden, unter der man alte Nachrichtensegmente beziehen kann. Als ich dort anrief, war ich mit einem Kontraktor verbunden, der ein Videoarchiv für KCBS betreibt. Er teilte mir mit, dass das von ihnen archivierte Filmmaterial bei weitem nicht so weit in die Vergangenheit zurückreicht. Dann rief ich die Rezeption von KCBS an und sprach mit der Empfangsdame, die mich an jemanden weiterleitete, der mir sagte, ich müsse mit jemand anderen sprechen. Eine ganze Weile wurde ich von einer Stelle zur nächsten weitergeleitet. Zwei Mal brach die Verbindung ab und einige Male wurde ich mit vollen Anrufbeantwortern verbunden, wo ich keine Nachricht hinterlassen konnte. Also musste ich auflegen und von vorne beginnen. Das war sehr entmutigend, aber ich war hartnäckig und am Schluss war die Empfangsdame meiner ziemlich überdrüssig. Tatsächlich hatte sie mir einmal gesagt, dass die Leute bei KCBS vielleicht einfach nicht mit mir sprechen wollen, was wahrscheinlich stimmte.
Schlussendlich landete ich bei Allan, dem Videoarchivar von KCBS. (Er gab mir seinen Nachnamen nicht, genau wie die Empfangsdame, als ich sie später danach fragte, aber er buchstabierte mir seinen Vornamen.) Er war die Person, mit der ich sprechen musste, aber wir hatten keinen sehr guten Start. Er hielt mir einen langen Vortrag darüber, wie teuer es sei, altes Videomaterial aufzubewahren und dass Fernsehstationen einfach nicht die Ressourcen haben, alles aufzubewahren und dass ich sehr naiv sei, zu erwarten, sie hätten noch etwas von 1994. Trotzdem war er schlussendlich einverstanden, nachzusehen … und war sehr überrascht, ein zweiminütiges Videosegment gefunden zu haben, das mit 3. Mai 1994 datiert und mit dem Kommentar versehen war, dass es von Michael Jackson und Medikamenten/Drogen handelt (eine ziemlich irreführende Beschriftung). Wow! Es schien, wir hatten es gefunden! Ich war ziemlich begeistert darüber, aber er sagte, er könne ohne Genehmigung des stellvertretenden News-Direktors, Mr. Paul Button, keine Kopie herausgeben. Er gab mir die Emailadresse von Mr. Button und ich schickte ihm einige Mails, allerdings antwortete er nicht.
Fortsetzung folgt...