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  • Who Gave You the Right to Take Intrusion?


    Quelle: Dancing with the Elephant
    Post vom 10/03/2016

    Lisha: In einem früheren Post sprachen wir über die Entwicklung von Michael Jackson‘s Ghosts, der als unvollendeter bereichsübergreifender Kurzfilm als Werbung für Addams Family Values begann bis hin zu einem 38-minütigen Meisterwerk, welches seltsamerweise nie angemessen veröffentlicht wurde. Beide Filme zeigen den Bürgermeister einer Kleinstadt, der eine wütende Meute bei ihrem Versuch, den ortsansässigen Sonderling aus seinem Zuhause und aus der Stadt zu zwingen, anführt. Leider kommt die Geschichte der Wahrheit ziemlich nahe, wenn man in Betracht zieht, was tatsächlich in Michael Jacksons Leben passierte.
    Willa: So ist es wirklich. Es ist fast so, als hätte er vorhersagen können, was passieren würde.
    Lisha: Das ist schon unheimlich. Nach Jahren der Schikane durch die Gesetzeshüter und der Diffamierung durch die Medien durchsuchte „eine wütende Meute“ aus dem Department des Sheriffs Michael Jacksons Zuhause und versuchte ihn aufgrund fadenscheiniger „Beweise“ anzuklagen, was offen gesagt an der Gutgläubigkeit zerrte. Als die Fakten vor Gericht dargelegt wurden, war Michael Jackson vollkommen entlastet – ein Hinweis darauf, dass der Fall von vorn herein niemals vor Gericht hätte gebracht werden dürfen.
    Aber sogar nach seinem Freispruch wurde Michael Jackson darüber informiert, dass er immer noch wegen böswilliger Strafverfolgung in Gefahr sei. Trotz seines Reichtums, seines Ruhms und seiner bewiesenen Unschuld verließ Michael Jackson sein Zuhause und floh aus dem Land.
    Willa, ich weiß, wir sind alle aufgewühlt über das, was in diesem Fall passierte, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich wirklich tief beunruhigt. Es ist einfach nicht okay für mich, dass irgendeine Autorität der Regierung einen unschuldigen Mann und seine Familie aus seinem Zuhause und aus der Stadt zwingen kann. Und es stört mich außerordentlich, dass dies auch noch im Gleichschritt mit der Infotainment-Branche erreicht wurde. Journalisten sollten Autoritäten hinterfragen und Machtmissbrauch aufdecken und sich nicht der Haltung der Meute anschließen!
    Willa: Genau. Darum werden die News-Medien manchmal auch die Vierte Gewalt genannt. Wir haben eine Regierung bestehend aus drei Zweigen oder „Gewalten“ – die Präsidentschaft, den Kongress und den Obersten Gerichtshof – die eine gegenseitige Kontrolle gewährleisten sollen, und dann gibt es noch die News-Medien als einen weiteren Zugang zur gegenseitigen Kontrolle. Daher kommt der Begriff der „Vierten Gewalt“. Aber was passiert, wenn die Medien bei der Bereitstellung ihrer kritischen Betrachtung scheitern und stattdessen nur den Machtmissbrauch in Schwung bringen? Es ist wirklich beängstigend darüber nachzudenken.
    Lisha: Es ist erschreckend. Es ist wesentlich in einer Demokratie, dass die Medien ihre Recherchen an allen Stellen der Regierung durchführen. Wenn sie dies nicht tun, haben wir allen Grund alarmiert zu sein. Aber um ehrlich zu sein, bin ich nicht sicher, ob die Medien oder die Staatsanwaltschaft ihre Aktionen im Fall Michael Jackson voll und ganz verstanden haben.
    Willa: Oder die Auswirkungen ihrer Aktionen.
    Lisha: Ja, und ich denke nicht, dass die allgemeine Öffentlichkeit aufgehört hat darüber nachzudenken, welch heikle Situation dies ist.
    Willa: Das sehe ich auch so.
    Lisha: Ich würde also gern tiefer gehen und versuchen, Michael Jacksons Vertreibung von Neverland in eine gewisse Art historischen Kontexts setzen, in einen Versuch Licht darein zu bringen, wie so etwas „im Land der freien Bürger“ passieren konnte. Ich würde gern im Besonderen über die Rassenpolitik in den Vereinigten Staaten reden und über die Geschichte der Vertreibung, die in den afroamerikanischen Gemeinschaften im ganzen Land passiert ist.
    Kürzlich bin ich auf einen Dokumentarfilm aus dem Jahr 2007 mit dem Titel Banished (Vertrieben), gedreht und erzählt von Marco Williams, gestoßen. Er hat mich wirklich zum Nachdenken über die schmerzliche Historie von Vertreibungen in den Vereinigten Staaten gebracht, und darüber wie diese Historie in Michael Jacksons Auszug aus Neverland widerhallt. Hier ist ein Link, für diejenigen, die den Film gern ansehen würden:
    Banished
    (Für jene, die den YouTube Link nicht öffnen können, sind hier zwei andere Quellen: eine Beschreibung des Films und ein Artikel in der Washington Post darüber.)
    Willa: Wir sollten vielleicht davor warnen, dass die Dokumentation etwa 90 Minuten lang ist, aber wenn ihr die Zeit habt, es anzusehen, es lohnt sich wirklich. Ich konnte einfach nicht aufhören darüber nachzudenken, Lisha, seit du es mir mitgeteilt hast.
    Lisha: Ich auch nicht, Willa. Es ist schwer, den Gedanken daran wieder loszuwerden.
    Willa: So ist es wirklich, und es zeigt, dass es in den Vereinigten Staaten ein wiederkehrendes Muster gibt, seit der Bürgerkrieg die Sklaverei als legale Einrichtung beendet hat, nämlich dass missgünstige Weiße erfolgreiche Gemeinschaften Schwarzer zerstören und deren Eigentum beschlagnahmen. Es beginnt im Allgemeinen mit falschen Anschuldigungen gegen einen schwarzen Mann – dass er eine weiße Frau vergewaltigt oder in irgendeiner Form einen sexuellen Angriff getätigt habe. Dann rotten sich Weiße zu einem Mob zusammen und er wird entweder gelyncht oder ihm wird mit Lynchjustiz gedroht. Die Gewalt breitet sich aus, weiteren schwarzen Einwohnern wird geraten ihre Häuser zu verlassen, wenn ihnen daran gelegen ist ihr Leben zu retten, und so gut wie alles, was sie besitzen, ist für sie verloren. Das Muster ist jedes Mal bemerkenswert ähnlich, und es gibt überraschende Ähnlichkeiten zum Fall Michal Jackson.
    Lisha: Daher so schockierend. Besonders wenn man in Betracht zieht, dass so gut wie jeder Fall von Vertreibung mit einer nicht bewiesenen Beschuldigung sexueller Gewalt beginnt.
    Willa: Genau, aber diese Beschuldigung dient nur als Rechtfertigung für das wirkliche Motiv, nämlich die Zerstörung oder Konfiszierung des Eigentums Schwarzer.
    Was wir immer wieder sehen, sind schwarze Hauseigentümer, schwarze Geschäftsinhaber und ganze schwarze Gemeinschaften, die dazu gezwungen werden, sofort die Flucht zu ergreifen und so gut wie all ihr Hab und Gut zurückzulassen. Dies finde ich besonders beunruhigend seit ich einmal in einer Studie gelesen habe, dass eine in die Vereinigten Staaten eingewanderte Familie grundsätzlich erst nach fünf Generationen genügend Vermögen erwirtschaftet hat, um gut und gern als Familie der Mittelklasse anerkannt zu werden, was bedeutet, dass sie für einen tragischen Vorfall wie einen Hausbrand oder den Tod des Hauptverdieners genug abgesichert ist und nicht die gesamte Familie zurück in die Armut befördert wird. Wenn eine Gemeinschaft also ihr Vermögen und all ihre materiellen Güter verliert, ist sie nicht nur jetzt verarmt, sondern für Generationen.


    Weiterlesen hier https://all4michael.com/2016/0…rlaubt-dich-einzumischen/

    "Wann immer ich einen sonnenuntergang sah, wünschte ich mir rasch
    etwas kurz bevor die sonne sich am westlichen horizont verbarg und
    verschwand. Das war so als ob die sonne meinen wunsch mit sich genommen
    hatte. Ich entließ meinen wunsch kurz bevor das letzte bisschen licht
    versiegte."


    Michael Jackson - Moonwalk