Michael Jackson: Kunstausstellung "ON THE WALL".

  • Michael-Jackson-Ausstellung

    Besucher diskutieren über Missbrauchsvorwürfe




    BONN. Phänomen, Ikone, King of Pop? So diskutieren die Besucher der Michael-Jackson-Ausstellung in der Bundeskunsthalle über die Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen Superstar.



    Von Stefan Knopp, 02.04.2019




    Phänomen, Ikone, King of Pop: Superlative umgeben Michael Jackson, und es gibt eine ganze Reihe bildender Künstler, die sich damit beschäftigt haben, diese zu visualisieren. Da sind etwa die Tanzschuhe, die mit Luftballons auf ihre Spitzen angehoben werden, um die Leichtfüßigkeit des Musikers darzustellen, oder das Gemälde von Jackson hoch zu Ross wie einst der spanische König Philipp II. Andy Warhols stilisierte seinen Freund für eine Darstellung im Time Magazin. Damit beschäftigt sich die Ausstellung „Michael Jackson: On the Wall“ in der Bundeskunsthalle.



    Womit sie sich nicht beschäftigt, ist die aktuell durch die Dokumentation „Leaving Neverland“ wieder aufkommende Diskussion um Missbrauchsvorwürfe gegen den verstorbenen Musiker. „Der Bundeskunsthalle ist bewusst, dass man dieses Thema im Zusammenhang mit Michael Jackson nicht ausklammern kann“, sagte Beate Marks-Hanßen, die durch die Ausstellung führte und mit ihren Begleitern an ausgewählten Stationen diskutierte.






    Michael-Jackson-Ausstellung stand auf der Kippe

    Wegen der Vorwürfe stand die Schau in Bonn auf der Kippe, wurde dann aber doch aufgebaut: Die Ausstellung sei nicht biografisch, so Marks-Hanßen, es gehe um Jackson als Motiv für andere Künstler. Zudem sei sie kuratiert worden, bevor die Diskussion wieder aufgekeimt war.

    So müssen Besucher das Thema Kindesmissbrauch in diesen Werken selbst suchen. Viel Interpretationsspielraum lässt das Gemälde von Kehinde Wiley, das Jackson persönlich in Auftrag gegeben hatte. Dieses stellt ihn als König dar, immerhin nannte er sich selbst King of Pop. „Fernab der Realität“, kommentierte eine Teilnehmerin der Führung. „Er hat ja auch in einer Märchenwelt gelebt.“





    Wiley stellte das Werk nach dem Tod Jacksons fertig, aber die beiden Engelsputten, einer mit weißer und einer mit brauner Hautfarbe, über dem Superstar in glänzender Rüstung zu Pferde waren im Original nicht vorgesehen, erklärte Marks-Hanßen.

    Man könne überall viel hineininterpretieren, sagten Jil und Marcel, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchten. Marcel ist seit zwölf Jahren glühender Jackson-Verehrer, hat sich das Cover zum Album „Dangerous“ auf den Rücken tätowieren lassen. „Ich hatte eine Konzertkarte für seine letzte Tournee, aber er ist vorher gestorben.“

    Missbrauchsvorwürfe gegen Jackson muss man suchen

    Wie denkt Marcel über die Missbrauchsvorwürfe und die Dokumentation? „Das geht bei mir links rein und rechts raus“, sagt der 26-Jährige. Vieles sei ja auch schon widerlegt. Jil, 21 Jahre alt, empfand es, „als würde seine Naivität ausgenutzt“. Beide fanden die Ausstellung auch deshalb gut, weil das Thema darin nur wenig Platz einnimmt. „Wenn man in der Öffentlichkeit steht, hat man immer mit Schlägen zu rechnen“, sagte Marianne Bürkner. „Und Michael Jackson stand sehr in der Öffentlichkeit.“ Wenn an den Vorwürfen etwas dran wäre, wäre das nicht verzeihbar, sagte Brückner.

    „Es ist schwierig, seine Kunst von seinen Taten zu trennen“, sagte Maximilian Blume. Er und Carolin Giese konnten sich vorstellen, dass etwas an den Vorwürfen dran sei. Man werde wohl nie ganz ergründen, wie Michael Jackson eigentlich war, so Blume. Auch die Ausstellung helfe dabei nicht, aber die fanden die beiden klasse.




    http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/Besucher-diskutieren-über-Missbrauchsvorwürfe-article4079021.html

  • Diskussion:
    Anbetung, Macht, Missbrauch
    Eine gesellschaftliche Kontroverse im Fokus

    Sonntag, 7. April 2019, 19 Uhr
    in der Bundeskunsthalle, Bonn


    Einen Tag nach der Ausstrahlung der Dokumentation Leaving Neverland über die Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson geht die Diskussion in der Bundeskunsthalle der Frage nach, wie unsere Gesellschaft mit diesem Problem umgeht.


    Popstars, Künstlerinnen und Künstler, Politikerinnen und Politiker wie auch andere Menschen in potenziellen Machtpositionen genießen eine herausgehobene Stellung in unserer Gesellschaft. Ihr Einfluss und Ansehen garantieren ihnen Hochachtung und Bewunderung, was jedoch eigentlich vor allem auch eines bedeutet: große Verantwortung. Was geschieht, wenn dieses Vertrauen missbraucht und das Machtgefälle ausgenutzt wird? Wie geht die Öffentlichkeit damit um, wie reagiert ein Fan, wenn der bewunderte Star sich moralisch, politisch oder ethisch schuldig gemacht hat? Wo liegen die Ursachen für Machtmissbrauch? Muss am Ende sogar das künstlerische Werk und Schaffen vor dem neuen Wissenshintergrund anders betrachtet werden?


    Nicht nur der verstorbene Michael Jackson, sondern auch zahlreiche weitere Personen des öffentlichen Lebens wie Kevin Spacey, Harvey Weinstein und der deutsche Regisseur Dieter Wedel oder immer wieder kirchliche Würdenträger sind im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen und dem Hashtag #metoo in jüngster Zeit in den Fokus von Debatten gerückt.


    In der moralischen Bewertungsskala wird der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen am schärfsten verurteilt. Es fehlen aber verlässliche Daten, ob die Zahl sexuell missbrauchter Kinder und Jugendlicher in Deutschland steigt, ob sie gleich bleibt oder sogar fällt. Bei Pädophilie gibt es eine Dunkelziffer, deren Größe niemand exakt benennen kann. Wie groß das „Dunkelfeld“ der einschlägigen Straftaten ist ? wie viele Delikte also nicht erkannt und nicht angezeigt werden und deshalb in keiner Statistik auftauchen ? ist seit Jahren Gegenstand heftiger Dispute.


    Teilnehmer/-innen sind:
    Claudia Willger, Opferanwältin mit Schwerpunkt sexuelle Gewalt und sexueller Missbrauch
    Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau
    sookee, Rapperin und Aktivistin
    Miguel Abrantes Ostrowski, Schauspieler, Regisseur und Autor
    Rein Wolfs, Intendant der Bundeskunsthalle


    Moderation: Randi Crott


    Kategorie: Bildung


    Talk – Anbetung. Macht. Missbrauch



    Bundeskunsthalle

    Das Video wurde am 15.04.2019 veröffentlicht.

    Der obige Artikel ist ebenfalls auf dem Youtube Kanal der Bundeskunsthalle zu finden.


    https://magazin.bundeskunsthal…nbetung-macht-missbrauch/

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    2 Mal editiert, zuletzt von Baccara () aus folgendem Grund: 1.In den richtigen Thread verschoben. 2.Videotitel hinzugefügt. Bitte immer den vollständigen Videotitel dazuschreiben. Richtigen Link hinzugefügt.

  • https://www.n-tv.de/regionales…cher-article20975119.html


    Bonn (dpa/lnw) - Mehr als 13 000 Besucher haben sich in den ersten drei Wochen die umstrittene Michael-Jackson-Ausstellung in der Bundeskunsthalle angesehen. Das teilte das Bonner Museum am Mittwoch mit. Die Ausstellung "Michael Jackson: On the Wall" läuft seit dem 22. März und ist noch bis zum 14. Juli zu sehen. Sie behandelt das Bild des Popstars in der bildenden Kunst.

  • Zitat von Bad

    das hinzufügen des Links wegen dem Text funktioniert leider nicht

    Wieso nicht. :dd: Hab ihn jetzt hinzugefügt, und er funktioniert auch. :zwinker:

    Huhu Baccara,


    Es funktioniert deswegen nicht bei mir, weil ich den Artikel von Youtube habe, er steht direkt unter dem Video, welches ich ebenfalls ja postete, als Beschreibungstext.


    Also hätte ich als Quelle für den Text folglich den Link zum Video angeben müssen, was aber ja nicht geht, weil die Forensoftware, diesen Link wiederum sofort in das Video umwandelt. Falls Du verstehtst was ich meine.


    Das der selbe Artikel auch noch woanders zu finden ist, ausser auf Youtube, wußte ich bis dato leider nicht.


    Jetzt weiß ich es, weil Du eine vollkommen andere Quelle dafür gefunden und gepostet hast.


    Vielen Dank für Deine netten Bemühungen diesbezüglich :)


    Alles ist schick jetzt wieder :))

  • Über Ostern waren wir zu mehreren in der Kunstausstellung, und es war sehr schön. <3

    Hatte sie mir allerdings etwas größer vorgestellt, weil in Bonn ja die Ausstellung größer sein sollte, als in London und Paris.


    Hier ein paar Eindrücke.


    Natürlich kennen wir die Bilder schon, aber es muss trotzdem nochmal sein. :doppelv: Hoffe, dass die anderen auch Bilder posten. :dafuer:


    Mein absoluter Liebling - die Schuhe. :mjmw:Leider sind es keine original Schuhe von Michael. :traurig1


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    Und die heissgeliebte Besteck-Jacke. Diese Jacke hat Michael leibhaftig getragen. :flirty:Wenn man davor steht, sieht sie um einiges schöner aus. :guckstdu: Sie dreht sich in der Vitrine und funkelt dabei ganz wunderbar. :zahn: Man glaubt gar nicht, wie klein die Jacke ist und wie schmal Michael war.

    Natürlich war sie in einer Glasvitrine - also nix mit anfassen, :nixgibts: aber das war sowieso strengstens verboten. :bohr1:


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    Manche Dinge sind so zielführend

    wie zwei Tage Kreisverkehr

    :moonwalker:

  • Hoffe, dass die anderen auch Bilder posten. :dafuer:





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    Es war echt schön in der Kunstausstellung :flirty:. Die Bilder so direkt vor sich zu haben, ,ist doch nochmal etwas anderes, als sie im Net anzuschauen :ja1:.


    Am besten gefallen hat mir auch die Jacke, das Bild mit den Luftballons und den Schuhen und natürlich das Dangerous Cover. Vor letzterem stehen wir aber auf den Fotos davor. Deshalb habe ich ein anderes Bild gepostet, aber letztendlich ist eh jedes Bild auf seine Weise schön ❤️

  • fs_anon_590941_1556124845.jpg

    aber ich glaube ich hab es jetzt falsch rum eingestellt :tüte:


    Das Dangerous fand ich auch im Original in der Ausstellung total schön.

    :ägypten: :isis5: :ilem:

    Einmal editiert, zuletzt von Baccara () aus folgendem Grund: Bild richtig gedreht und auf 1200 Pixel verkleinert!

  • Au Backe falsch rum, sonst hab ich die Bilder immer über meinen Uploader erst richtig gestellt.

    Versuche nachher mit ein bisschen mehr Know How, noch ein paar Bilder rein zu stellen.


    Ich fand es in der Ausstellung auch sehr schön und es hat viel Spaß gemacht, mit den netten Begleiterinnen.

    Mit netten Mitfans ist es doppelt so schön, als wenn man in die Ausstellung alleine geht.


    :gruppenk:

  • :blume:

    ich mach mich mitte mai auf den weg nach bonn..

    eine freundin war schon da und hat ganz 'gerührt' berichtet..sie war wohl am ersten wochenende dort, es seien sehr viele familien mit kindern vor ort gewesen, die sehr ruhig und besonnen durch die ausstellung gegangen sind..

    ganz entgegen dem mainstram, den die medien so gerne verbereiten..


    ich freue mich schon sehr, v.a. auf die tollen gemälde, z.b. andy warhol..:herz:


    :Tova:


  • Das war unter meinen Lieblingsbildern auf der Ausstellung.

    Werde ich mir auf Leinwand noch entweder bestellen, aber den Ausschnitt unter so verkleinern, dass die

    Spiegelung nicht mehr zu sehen ist und nur ganz klein, die Hand des Teufels, die versucht nach :wolke1:Michael

    zu greifen. Gibt auch Fotokopiergel, da kann man selber ein kopiertes Laserdruckfoto auf Leiwand übertragen.

    Hab ich noch nicht probiert:nein:, falls das dann klappt, zeige ich es euch.

  • Noch ein paar Eindrücke von unserem Besuch der Ausstellung :)



    Dieses Bild



    befindet sich direkt am Anfang im Eingangsbereich der Kunstausstellung. Man wird also gleich von unserem Schnucki empfangen ❤️. Unter dem Bild, befinden sich schwarze Ledersessel mit kleinen schwarzen Tischen, wo die Besucher bei Bedarf Platz nehmen können. Wir haben uns auch kurz dorthin gesetzt für ne kleine Foto-Session :kicher:. Das Bild ist so riesig, dass es sich über den gesamten Sitzbereich erstreckt. Ich würde es als 'Eyecatcher' des Eingangbereichs beschreiben :flirty:.


    Und hier jetzt mal das Dangerous Cover ❤️.







    Ich liieebe es :jubel:. Der goldene Rahmen macht hier das Bild noch zusätzlich zu etwas ganz besonderem :doppelv:. Das Bild kommt zum Ende der Ausstellung, so nach dem Motto 'das Beste kommt zum Schluss' :). In unmittelbarer Nähe des Bildes, stand ein Mitarbeiter, der höllisch aufpasste, dass man dem Bild ja nicht zu Nahe kam :klapper:. Wir haben auch Fotos von uns und dem Cover gemacht und obwohl noch genügend Abstand zwischen uns und dem Bild gegeben war(wir standen mit dem Rücken zum Bild), machte der Mitarbeiter eine Handbewegung, die uns signalisierte, wir sollten noch etwas vortreten. Naja, da waren die schon etwas pingelig :grins2:.



    Auch Michaels letztes Photo - Shoot war ein Thema in der Ausstellung. Hierzu hatten sie dieses Bild ausgestellt





    Und passend dazu diesen Text dazu präsentiert




    Wie man sieht, auch in deutscher Sprache, was mir/uns sehr gelegen kam :dafuer:. Solche schriftlichen Statements hatten sie zu so ziemlich allen Kunstwerken an den Wänden, neben des jeweiligen Bildes angebracht :ja1:.



    Dieses hier





    fand ich auch so toll gemacht :loveyou:. Ich hatte gleich die Vorstellung, wie toll es sich zB in einem weiss eingerichtetem Wohnzimmer machen würde :dht:.


    Es war ein schönes Ereignis, die Kunstausstellung besucht zu haben und sage mal :danke: an die anderen Mädels für dieses gemeinsame Erlebnis :hkuss:

  • Mich würde mal interesieren wie die Ausstellung besucht war . darüber hört man nicht viel .

    ich kann leider nicht hin .ist zuweit weg .:mjmw:


  • „MICHAEL JACKSON: ON THE WALL“ – Kunst bleibt Kunst

    Autor: Damiana C. Bauer-Püschelaus Bonn

    Graham Dolphin (* 1972): „Thriller (black and white)“, 2017, Acryl auf Plattencover; Songtexte auf der Innenseite einer Schallplattenhülle

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    Bilder
    • Graham Dolphin (* 1972): „Thriller (black and white)“, 2017, Acryl auf Plattencover; Songtexte auf der Innenseite einer Schallplattenhülle
    • Foto: privat
    • hochgeladen von Damiana C. Bauer-Püschel

    Vom 22. März bis zum 14. Juli 2019 zeigt die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn die bereits im Vorfeld vieldiskutierte Ausstellung „MICHAEL JACKSON: ON THE WALL“, deren Titel auf das Jackson-Album „Off the Wall“ aus dem Jahr 1979 anspielt. Kontrovers diskutiert wurde über die Ausstellung in Anbetracht der Missbrauchsvorwürfe gegen den King of Pop, die Wade Robson und James Safechuck (heute 36 und 41) in einem vierstündigen Dokumentarfilm des Briten Dan Reed erheben. Sowohl beim Premierenpublikum als auch nach den TV-Ausstrahlungen in England und den USA hatte der Film „Leaving Neverland“ heftige Reaktionen ausgelöst und die Lager in Befürworter und Gegner des Films gespalten. In Deutschland war die Dokumentation am Samstag, den 6. April auf PRO SIEBEN zu sehen.


    Die Verfasserin dieses Artikels hat sich in derselben Woche, in der ihr Besuch der Michael Jackson-Ausstellung „ON THE WALL“ stattfand, auch mit der Dokumentation „Leaving Neverland“ befasst, und weder das Eine noch das Andere hat die Sichtweise auf den Künstler und die Person Michael Joseph Jackson grundsätzlich verändert; sie wurde vielmehr ergänzt und erweitert. Paradoxerweise bekam Jackson durch die Dokumentation menschlichere Züge, denn er wurde weitaus weniger als das beinahe übernatürliche Wesen gezeigt, zu dem er lange Zeit gemacht wurde. Was immer geschehen sein mag: Ich halte den Boykott von mit Michael Jackson assoziierten Dingen – siehe Reaktion von Louis Vuitton – für unbedacht und überzogen. Das Modehaus hatte nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe eine Jackson gewidmete Modekollektion zurückgezogen. Insofern hat die Bonner Kunst- und Ausstellungshalle meines Erachtens gut daran getan, die Jackson-Ausstellung wie geplant zu zeigen und dabei sensibel mit dem Thema Missbrauch umzugehen, das nicht ausgegrenzt wird.


    Dass Michael Jackson (1958-2009) zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts zählt, dürfte unbestritten sein. Die Auswirkungen seines Schaffens sind auch in unseren Tagen noch lebendig und werden es mit einiger Sicherheit auch in Zukunft sein. Jacksons Einfluss auf die Popkultur ist offensichtlich, sein Einfluss auf die bildende Kunst ist jedoch noch weniger bekannt. Nach Auskunft der Kunst- und Ausstellungshalle ist Michael Jackson zur „meistdargestellten Figur der Medienwelt“ geworden, seit Andy Warhol Jacksons Porträt laut Bonner KAH erstmals 1982 verwendet hat. Eine ’84er Version des Pop-Art-Bilds fehlt auch in der Bonner Ausstellung nicht.


    Die Ausstellung der Bundeskunsthalle befasst sich mit dem Einfluss von Michael Jackson auf einige der namhaftesten zeitgenössischen Künstler aus dem Bereich der bildenden Kunst, wobei mehrere Künstlergenerationen sowie alle Medien berücksichtigt werden.

    Werke von mehr als vierzig Künstlern aus weltweiten privaten und öffentlichen Sammlungen sind zu sehen; einige Werke wurden eigens für die Ausstellung geschaffen, welche von der Londoner National Portrait Gallery konzipiert wurde. Gemeinsam mit der Bundeskunsthalle wurde die Ausstellung in Kooperation mit dem Michael Jackson Estate an der Bonner Museumsmeile umgesetzt.


    Obwohl die Ausstellung „MICHAEL JACKSON: ON THE WALL“ nicht primär die Biografie Jacksons zu vermitteln sucht und keine pure Devotionalien-Schau für Fans sein will, bietet sie doch eine illustrierte Reise durch die Karriere des Künstlers, der wie kein anderer Musik, Tanz und den Einsatz audiovisueller Medien beeinflusst und geprägt hat, und auch auf die Mode hat sein Stil Auswirkungen gehabt.

    Besucher der Ausstellung erfahren zahlreiche Fakten über die Wechselwirkung zwischen Jackson und bildenden Künstlern, die teils auch im Auftrag Michael Jacksons gearbeitet haben.


    Informativen Texttafeln ist beispielsweise zu entnehmen, wie die kreative Beziehung zu Kehinde Wiley entstand, dessen Kunst Michael Jacksons beim letzten Covershooting für „Ebony“, dem Magazin für afroamerikanische Kultur, begegnete. Während des Shootings für das Cover sah Jackson ein Kunstwerk von Kehinde Wiley (* 1977), das ihn tief beeindruckte, und dies führte zum Auftrag für ein Gemälde, das Jackson in Reiterpose zeigt. Wiley konnte es laut Ausstellungsinfos zunächst gar nicht glauben, dass Ihn wirklich Michael Jackson am Telefon sprechen wollte... Bei Kehinde Wileys „Reiterporträt Königs Philipps II. (Michael Jackson)“ aus dem Jahr 2010 – englisch „Equestrian Portrait of King Philip II (Michael Jackson)“ – handelt es sich um das letzte Porträt Jacksons.

    Das oben erwähnte „Ebony“-Titelbild ist in der Ausstellung als posthumes Werk auf dem Material eines Leichentuchs zu sehen (Lyle Ashton Harris (* 1965): „Black Ebony II“, 2010, Öl auf ghanaischem Grabtuch, nach dem „Ebony“-Cover aus dem Jahr 2007).


    Ausstellungsbesucher erfahren (implizit) auch, wie die Öffentlichkeit der Musikbranche Einfluss auf Jackson hatte, wie der Mensch Michael Jackson einerseits geprägt wurde und sich seine Rezeption im Lauf der Jahrzehnte auf der anderen Seite veränderte. Michael als herausragender Kinderstar unter seinen Brüdern bei „The Jackson 5“ bzw. „The Jacksons“, Michael Jackson als starke Ikone der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, Michael Jackson, der sich für Frauenrechte einsetzt (s. Quilt von Faith Ringgold (* 1930): „Who’s Bad“, 1988), aber auch der Megastar Jackson, der innerlich höchst fragil und zerrissen ist – die Kunstwerke konfrontieren mit vielen Facetten Jacksons. Ein sehr hoher Anteil der Bilder stellt Jackson verfremdet dar, womit auch auf den exzentrischen Lebensstil angespielt wird, den Jackson zahlreichen Medienberichten nach pflegte. Werke wie „Michael and E.T.“ von Mark Flood (* 1957) aus dem Jahr 1985 bringen das alienartige Image Jackson zum Ausdruck.


    Ein Bild mit klaren Aussagen über Jacksons Karriere und seinen Status auf ihrem Zenit stellt „Michael Joseph Jackson“ von Kai Quetta aus dem Jahr 2012 dar, das Jackson in verschiedenen Altersstufen zeigt.

    David LaChapelles glorifizierende Michael Jackson-Darstellungen (s. Bildergalerie zum Artikel) mögen dem ein oder anderen kitschig oder wegen der dargestellten religiösen Bezüge gar blasphemisch erscheinen, sie spiegeln aber visuell durchaus eindrucksvoll eine Phase in Jacksons Leben wider, in der er vielen wie ein (exzentrischer) Heiliger erschien und ihm persönlich ein solches Selbstbild offenbar gefiel; LaChapelle schuf schließlich Auftragsarbeiten für Jackson.

    Mir persönlich fiel beim Besuch der Ausstellung auf, wie viele Situationen in meinem eigenen Leben doch direkt oder indirekt mit Michael Jacksons Musik und deren weiterer künstlerischer (insbesondere tänzerischer) Interpretation positiv verbunden sind. Gerade angesichts der LaChapelle-Bilder, die mir im Vorfeld sehr provokant, ja geradezu anstößig erschienen, kamen mir freudige und geradezu wundersame Erlebnisse in den Sinn, die für mich mit dem Werk des Künstlers Jachson konnotiert sind.


    Musikenthusiasten werden ihre Freude an Werken wie dem Auftragswerk für das Album „Dangerous“ mit eigens gefertigtem Rahmen haben (Künstler: Mark Ryden (* 1963): „The King of Pop“ (#135), 1991-2018, Acryl auf Holz mit Holzschnitzerei). Mit Exponaten wie diesem wird ein Stück Musikgeschichte lebendig.

    Multimediale Exponate bieten interessante Perspektiven; wer empfindlich gegenüber akustischen und visuellen Reizen ist, wird den ein oder anderen Ausstellungsraum zügig passieren oder umgehen wollen. Ich kann mir vorstellen, dass für Epileptiker ein Warnhinweis vor einem stroboskopartigen Lichteffekt angebracht wäre, den ich zumindest nirgendwo erblickt habe.


    Mal launig (wie mit dem Video „MOONWALK“ aus dem Jahr 2018 (Jérôme Bel, * 1964, Frankreich), in dem sich verschiedenste Leute an dieser Tanzfigur probieren), mal ernst (wie mit dem Werk „In Memory of Michael Jackson 1958-2009“ von Yan Pei-Ming (* 1960)) präsentieren und reflektieren die ausgestellten Kunstwerke Michael Jackson. Er wird durch die Ausstellung insgesamt weder unantastbar auf einen Sockel gestellt noch demontiert. Jacksons Einfluss auf die gesamte Kunstwelt und nicht zuletzt auch auf die Gesellschaft ist beachtlich, und dies vermittelt die Ausstellung wohltuend neutral. Der Ausstellungsbesucher kann sich ein eigenes Bild von der Kunst über den Künstler machen.


    Mein Fazit dabei: Kunst bleibt unabhängig von etwaigen Skandalen Kunst. Die Bonner Michael Jackson-Ausstellung ist daher durchaus sehenswert und bildend.

    Alle Ausstellungsfotos sind mit Erlaubnis der Kunst- und Ausstellungshalle entstanden und veröffentlicht.


    https://meine.rheinische-anzei…-kunst-bleibt-kunst_a3013

  • :blume:

    wisst ihr was..?


    ich freue mich immer mehr auf die ausstellung..


    für mich geht es - natürlich um michael - aber speziell auch um die künstler, die sich mit ihm offenbar sehr intensiv beschäftigt haben..


    ich hoffe, über diese künstler mehr zu erfahren..


    :Tova:

  • Hallo zusammen,


    War heute auch extra wegen der Ausstellung in Bonn.


    Kann mich den Vorbesuchern und -Schreibern nur anschließen: es ist eine erstklassige Ausstellung und hat sich auf jeden Fall gelohnt, wäre noch viel ferner dafür gereist 😄


    Tolles Konzept mit den verschiedenen Räumen, die einzelnen Lebensphasen widerspiegeln.


    Größtenteils sehr aufwendige Kunstwerke, wo man wirklich die Arbeit dahinter bemerkt (im Gegensatz zu so manch anderer „Kunst“)


    Sehr detaillierte und kurzweilige Beschreibungen der jeweiligen Werke mit Kurzinfos zu den Künstlern.


    Gute Mischung aller möglichen Arten von Kunstwerken: Gemälde, Skulpturen, Videos, Installationen...


    Mein absoluter Favorit: das Dangerous Cover ❤️


    Als ich erst bemerkt habe, was da hängt, hat es mir erst die Sprache verschlagen und dann kamen mir Tränen in die Augen: Daneben hat unser MJ schon gestanden ❤️❤️❤️


    Habe bestimmt eine Viertelstunde davor verbracht und gerne noch länger, wollte den anderen aber auch einen Blick gewähren 😄


    Die Details sind so unfassbar beeindruckend, bei jedem Hinsehen entdeckt man etwas Neues!!!


    Auch das Video von der Dangerous Live in Bucharest Tour beeindruckt jedesmal aufs Neue und sorgt immer wieder für Gänsehaut.


    So, genug gespoilert. Klare Empfehlung an alle Fans und Sympathisanten!


    Liebe Grüße,

    Euer HIStory_Man

    (Erster Login seit 4,5 Jahren 😄)

    "Es ist an der Zeit, dem Leben die Hand zu reichen - dem größten Geschenk überhaupt." :moonwalker:

  • Zitat von History_Man

    Auch das Video von der Dangerous Live in Bucharest Tour beeindruckt jedesmal aufs Neue und sorgt immer wieder für Gänsehaut.

    Da hab ich auch ewig vorgestanden und konnte mich gar nicht lösen, :flirty: obwohl ich das Konzert schon gefühlte 100 x gesehen habe. Aber da haben alle lange vorgestanden, ist mir aufgefallen. Ist ja auch beeindruckend. :doppelv:

    Manche Dinge sind so zielführend

    wie zwei Tage Kreisverkehr

    :moonwalker: