Joie: Aldebaran hatte Recht; Michael hat sehr öffentlich über diese schwierige Vergangenheit gesprochen. Und ich bin froh, dass du das angesprochen hast, Willa, weil ich glaube, dass Michaels Teilnahme an dieser Konferenz zweifellos beweist, welche Einstellung er hatte oder wie schwarz sein Geist war, wie du es nennst. Während dieser Konferenz hat Michael der Welt genau gesagt, wie er sich selbst sah:
"Ich kenne meine Rasse. Ich sehe einfach in den Spiegel; ich weiß, ich bin schwarz."
Jeder denkt immer, diese Konferez drehte sich nur umInvincible und die lausige Art, wie es von Sony promotet (oder nicht promotet) wurde. Aber in Wahrheit, war der ganze Zweck dieser Konferenz, für bessere Verträge, Tantiemen und Ausschüttung für schwarze Künstler zu kämpfen. Also, Michael hat nicht nur Rassenprobleme in seiner eigenen Kunst angesprochen, sondern ist auch eine Art Aktivist im Kampf für Rassengleichheit in der Musikindustrie insgesamt geworden. Und das war eine Sache, die sehr wichtig für ihn war, wie er in seiner Rede sagte:
"Ich möchte nur, dass ihr wisst, dass das, wofür wir kämpfen, sehr wichtig ist, denn ich bin diese Manipulation müde, wirklich müde... Sie manipulieren unsere
Geschichtsbücher. Unsere Geschichtsbücher sind nicht wahr; es ist eine Lüge.Ihr müsst das wissen. All die Formen von populärer Musik von Jazz zu Hip Hop,
zu Bebop, zu Soul, wisst ihr, bishin zum Sprechen über die verschiedenen Tänze, vom Cake Walk zum Jitter Bug, zum Charleston, zu Break Dance - das alles
sind Formen von schwarzem Tanzen! Wie wären wir ohne einen Song? Wie wären wir ohne einen Tanz, Freudeund Lachen und Musik? Diese Dinge sind sehr
wichtig, aber wenn wir zum Buchladen um die Ecke gehen, wirst du keine einzige schwarze Person auf dem Cover sehen. Du wirst Elvis Presley sehen. Du
wirst die Rolling Stones sehen. Aber wo sind die wahren Pioniere, die es begonnen haben? Otis Blackwell war ein erfolgreicher, phänomenaler Songschreiber.
Er hat einige der größten Elvis-Songs überhaupt geschrieben. Und das war ein schwarzer Mann! Er starb mittellos und niemand weiß um diesen Mann. Das ist
so, sie haben kein einziges Buch über ihn geschrieben, von dem ich wüsste und ich hab die Welt abgesucht."
Ich habe einmal einen wirklich interessanten Blogbeitrag gelesen, der "How Michael Got Gangsta with Sony Music Over Black Music and Racism" hieß. Es ging ganz um diese Konferenz und ich lernte einige Dinge, die ich zuvor nicht wusste, einfach aufgrund dessen, wie die Medien die Berichterstattung über die Konferenz verzerrt hatten. Sie haben die Wichtigkeit und den Ernst dieser Angelegenheit absichtlich abgeschwächt und stattdessen versucht, dass alles sich um Michael drehe, der sauer auf Sony wäre, weil sein Album sich nicht so gut gemacht hätte, aber das war es überhaupt nicht, worum es in dieser Konferenz ging; es ging darum, für Rassengleichheit zu kämpfen und Michael hat das sehr ernst genommen.
Willa: Wow, das ist so ein interessanter Beitrag, Joie. Ich wusste auch nicht viel darüber und ich denke, es zeigt, wo ihm der Sinn stand. Aber ich denke, die beste Reflektion seines Geistes ist seine Arbeit und gegen Rassenvorurteile und andere Arten von Vorurteil zu kämpfen,ist eine äußerst wichtige Sache in seiner Arbeit, obwohl oft auf subtile Weise damit umgegangen wird. Wenn wir auf die chronologische Liste aller Videos sehen, die er zu produzieren geholfen hat oder wofür er das Konzept entwickelt hat, so ist das Bekämpfen von rassistischen Vorurteilen ein wiederkehrender Schwerpunkt seine Karriere hindurch, von Can you feel it, das erste auf der Liste, bis zu You rock my world, dem letzten auf der Liste.
Joie: Du hast Recht, Willa, rassistische Vorurteile zu bekämpfen war ein wiederkehrendes Thema in seiner Arbeit und das zeigt deutlich, welch wichtige Sache das für ihn war. Und wir sehen es in Song um Song und in Video um Video.
Du hast Can you feel it erwähnt. Weißt du, ich erinnere mich,als das Video zum ersten Mal herauskam und ich dachte, das wäre die coolste Sache! Videos waren zu dem Zeitpunkt noch sehr neu und einfach die ganze Optik dafür mit den Spezialeffekten und allem - zu der Zeit war es tatsächlich irgendwie wegbereitend. Aber die erstaunliche Sache an diesem Video ist, dass wir wirklich zum ersten Mal, sehen, was exakt Michaels Botschaft war - LIEBE. Sein Traum war es, Menschen zu vereinen. Menschen aus allen Hintergründen, jeden Alters und - am wichtigsten - jeder Rasse. Ganz von Anfang an, drehte sich offensichtlich alles um Liebe für ihn und Liebe hat keinen Raum für Rassenvorurteile. Und ich denke, das ist letztlich die Botschaft hinter diesem speziellen Song und Video.