"Solche Grausamkeiten in der Massentierhaltung darf es nicht geben."
Schon klar, wie es gemeint ist, aber im Grunde ist das so schizo. Die Massentierhaltung an sich ist grausam! Es ist so selbstgerecht und auch ein bißchen feige, immer zu sagen, dass sowas dort halt nicht passieren dürfte. Man macht Menschen dafür verantwortlich, die wohl nie anders könnten und es aber dennoch machen sollen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man je so arbeiten und zugleich tierlieb sein könnte... man würde ja völlig durchdrehen und jeden Arbeitstag durchheulen oder zusammenbrechen. Es ist nicht möglich. Man muss jegliches Mitgefühl in sich ersticken, um das täglich ertragen zu können. Das ist doch wie ein Reflex. Selbstschutz. Tierschützer halten die Dauerbelastung ja (wenn überhaupt!) auch nur dadurch aus, dass sie sich stets vor Augen halten, dass sie mit ihrer Arbeit letztlich gegen all das Leid ankämpfen.
Es ist schon 5 nach 12 und ich frage mich wann das mal zugegeben wird und gehandelt!
Es fühlt sich für mich manchmal so an, als ob viele Menschen, die diese Entwicklung mitgetragen haben (und sich ja auch nicht ausgemalt hätten, wie schnell und vernichtend sich die Lebensart "westlicher Wohlstand" entwickeln würde), jetzt an ihrem Lebensabend einfach nicht mehr die Ärmel neu hochkrempeln wollen, um diese Messi-Erde endlich mal aufzuräumen. Das ist in gewisser Weise sogar nachvollziehbar. Niemand hat das tatsächlich so gewollt. Niemand hat damit gerechnet, solche Auswirkungen noch am eigenen Leib zu spüren. Es fällt schwer, jetzt im Alter noch etwas zu ändern und die Probleme kommen ja von allen Seiten und massig und übergroß daher.... Sie wollen ihre letzten Jahre jetzt einfach noch genauso genießen wie zuvor und kehren weiter unter den Teppich. Das Blöde daran ist aber, dass junge Menschen immer auch auf die Alten gucken und irgendwie haben wir uns stillschweigend darauf geeinigt, dass man mit dem Zugeben auf jeden Fall noch warten muss, bis die abgetreten sind. Vielleicht wollen wir es offiziell auch nie zugeben. Das erinnert mich dann immer an unsere "Wacko Jacko" Kreation: Der Kerl, der schon völlig verunstaltet ist, aber immer noch genauso weitermacht und dadurch alles nur immer noch schlimmer macht! Und jeder fasst sich ans Hirn und kann nicht glauben, dass er es einfach nicht (ein)sieht und spekuliert über die offenbar tiefsitzenden seelischen Probleme, die wohl dahinter stecken....
Zum fehlenden Handeln kommt noch hinzu, dass wir in der differenzierten und spezialisierten Gesellschaft, in der jeder nur noch eine gewisse Teilaufgabe eines Ganzen erfüllt, immer davon ausgehen, dass schon irgendwer sonst dafür zuständig sei, der aber offensichtlich seine Arbeit nicht ordentlich macht. Das macht uns sogar wütend, traurig, fassungslos und dennoch reicht es oft nicht bis zu dem Gedanken, dass man sich doch einfach selbst drum kümmern könnte. Wir denken schlichtweg nicht so. Simples Beispiel: Wenn Müll auf der Straße liegt, hebe ich ihn nicht auf, weil es Müllmänner gibt, die dafür bezahlt werden es zu tun. Das ist dabei wohl auch das wichtigste Argument: Derjenige, der jeweils für die und die definierte Aufgabe zuständig ist, wird dafür auch bezahlt! Man kommt oft gar nicht auf den Gedanken, dass manche Aufgaben noch gar nicht klar verteilt sein könnten... Aber selbst die Aufteilung und Zuweisung ist meistens nicht meine Aufgabe... Und überhaupt - kann ich denn jetzt hier einfach...??!