Die setzen sich nicht hin und stimmen ab und das wars dann - und bei einer Verhandlung von der Dauer wäre ein zu schnelles Urteil auch nicht gut gewesen.
Wie genau solch eine Urteilsfindung abläuft bzw., dass sie also einen bestimmten Katalog abarbeiten müssen, war mir gar nicht mal geläufig. Ich finde es trotzdem nicht erschließlich, dass es sich dann immer noch über so viele Stunden hinzieht.
Und magst Du mir vielleicht nochmal erläutern, weshalb Du denkst, dass ein zu schnelles Urteil nicht gut gewesen wäre? Ich finde da kein entscheidendes Argument für. Ich würde da mehr denken, dass es sogar besser gewesen wäre, da die Menschen dann erst Recht gesehen hätten wie 'stark' schuldig Murray ist. Je länger sich die Urteilsverkündung oder Beratung dafür hinzieht, desto größer werden doch die Zweifel an der Festigkeit der Überzeugung, die schließlich das Urteil ausmacht, oder nicht?
ich habe keine Ahnung wo Du liest, dass jemand einen absichtlichen Mord unterstellt
Ich muss offen eingestehen, dass ich Dir dazu kein handfestes Beispiel geben kann. Allerdings habe ich solche Behauptungen schon, mehrmals als man an zwei Händen abzählen kann, im Chat gehört. Was vielleicht auch aus Affekt entstanden sein kann, da man in dem Moment von seiner Wut und Ratlosigkeit gelenkt wurde.
Erfunden habe ich diese Theorie jedenfalls nicht. Wozu auch!?
Das es reine Fahrlässigkeit war, kann man kaum glauben, weil er zu durchdacht gehandelt hat, als es darum ging die Sachen verschwinden zu lassen, Michael nicht im Haus für Tot zu erklären lassen, Medikamente nicht zu nennen usw. Das sieht alles in allem sehr nach Plan aus - auch wenn es nur noch der Plan nach dem "Geschehen" ist.
Das ist, denke ich, ein sehr entscheidender Punkt, wenn es um die Bewertung der gesamten Situation geht. Und ich denke auch, dass dies letztendlich ausschlaggebend dafür ist, wie jeder Einzelne von uns den Murray empfindet bzw. verurteilt. Natürlich schüttel' ich heftigst mit dem Kopf, wenn ich mir die Vorgehensweise des CM vor Augen führe und bin völlig fassungslos, was da eigentlich abgegangen ist. Allerdings habe ich immer nochmal das Bedürfnis das Ganze aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Wenn ich mich in den Murray hineinversetze, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass er einfach panisch war, weil er genau gemerkt hatte, was er da für Mist gebaut hat - und so hat er sich tragischerweise immer weiter reingeritten. Für mich auch alles im Affekt, selbst wenn es sich über Stunden hinziehen mag. Meine Lieben, ich merke selbst, dass meine Worte sich anhören, als wolle ich diesen Mann ständig in Schutz nehmen - aber bitte merkt Euch: Ich stehe nicht auf seiner Seite. Das nurmal als Einwurf. Es ist eben nur so, dass Menschen in extremen und außergewöhnlichen Situationen instinktiv handeln. Der Verstand wird da gänzlich ausgeschaltet. Sicher: Sein Verhalten war egoistisch. Ich bewerte das aber nicht als menschenverachtend oder berechnend von ihm. Für mich ist das irgendwie die einzig logische Erklärung, warum er so gehandelt hat wie er es tat. Denn wir alle fragen uns doch immer wieder wie man so viele aufeinander folgende Fehler machen kann, die nichtmal ein 5-Jähriger machen würde.
Ich erkläre mir sein Verhalten einfach so, dass er aus Panik sein Hirn ausgeschaltet hat.
Aber, liebe Shi, ich muss auch zugeben, dass Deine Feststellung meiner Begründung widerspricht. Denn diese Art von Verhalten kann ich auch nicht wirklich einordnen.
(folgendes Zitat)
Zitat
Ein Arzt, der die Ruhe bewahrt, wenn ihm ein Patient bei einer Herz-OP
erwacht - aber ausrastet und nicht weiter weiß, weil ein Patient nicht
mehr atmet???
Sry, das Zitieren klappt gerade nicht so wie ich es möchte. Hier also nochmal ein Zitat von Daniela Jackson:
Zitat
http://www.tmz.com/2011/11/09/conrad-mur…t/#.Tr8DnXJmO9u
hier ein link zum Statement der Juroren: "Die Entscheidung war einfach".
Alles anzeigen
Und hier Zitate aus dem entsprechenden Link:
Zitat
The juror -- who asked not to be identified
Zitat
the juror did not want to speak for the others
Nicht nur, dass man sich hier auf einen Artikel von den seriösen Journalisten der TMZ beruft - allein diese beiden Zitate sind für mich die Entscheidenden.
Ein einzelner (mit der Erwähnung, dass er eben nicht für alle spricht) sagt wie das Ganze wohl abgelaufen ist, mag aber nicht dazu stehen. Da frage ich mich in erster Linie, warum nicht? Was hätte er denn zu befürchten? Ich meine, er tratscht doch nicht oder erzählt etwas Unwahres - oder etwa doch? Oder ist es nur das schlechte Gewissen, weil Pastor meinte, dass es besser wäre, wenn man die ersten 90 Tage nach der Verhandlung noch still bleibt und keine Interviews etc. gibt?
Wenn es also nur darum geht, wie lange die Beratung zur Findung eines Ergebnisses gedauert hat, dann muss man sich doch nicht verstecken.
Es mag ja durchaus sein, dass das alles wirklich so stimmt und die Jury schnell ihr Urteil fand. Das glaube ich ja sogar. Selbst, wenn dieser Artikel dabei von TMZ stammt. Ich gehe hier nurnochmal so intensiv darauf ein, weil es eben nicht glasklar ist, dass man sagt: 'Schuldig!' - und dann ist es abgeharkt. Es ist doch keine Schande, wenn man sich dazu länger beraten möchte. Denn es sind so viele Details zu berücksichtigen und gleichzeitig ist die Abfolge der Geschehnisse trotz allem untransparent geblieben.