Übersetzung
"Ich kann nicht sagen, dass mich so eine Entscheidung überrascht hat -
nicht weil ich dachte, die Jacksons gingen den falschen Weg, sondern
weil ich finde, dass der Prozess seit dem Moment jede Hoffnung verlor,
als die erste Richterin das Thema „die Sorgfaltspflicht“ aus dem Prozess
entfernt hat.
Das bedeutete dann, dass der einzige Standpunkt, den die Jacksons
verfolgen konnten, ein sehr beschränktes Argument war, dass die AEG
Murray fahrlässig eingestellt hat.
Selbst dann, als ich dachte, sie hätten einen anständigen Prozess, wurde
aber eine Menge Munition aus Jacksons Arsenal gestrichen.
Ich fand das Urteil vom Jury sehr zum Nachgrübeln. Sie behaupteten:
Weil Murray eine medizinische Lizenz besaß, war er also deshalb
kompetent – weil das bedeutete – er wäre kompetent, also wäre die AEG
nicht fahrlässig. Aber laut ihrer Logik war Harold Shipman kompetent.
Murray war nicht kompetent. Z. B. als er an MJ Herz-Lungen-Wiederbelebung
durchführte, tat er das falsch. Das ist die erste Grundhilfe und er führte sie
falsch durch.
Seine Aktionen waren nicht nur unethisch, sie waren kriminell.
Er war ein Idiot und so weit entfernt von der Kompetenz, dass ich es
mir nicht vorstellen kann.
AEG wusste von potenziellen Risiken, wenn es darum ging, für
Michael Jackson einen Leibarzt einzustellen.
Wir wissen: Sie wussten darüber, - weil sie darüber in ihren Emails
erzählt haben.
Im Schriftverkehr wird da unter den Großspielern zum Beispiel zugegeben,
dass es eine große Gefahr wäre, einen Arzt mit einer schlechten
finanziellen Situation einzustellen, weil er in Versuchung geraten
könnte, sich nicht ganz an die Regeln zu halten, um in seiner
Verzweiflung das Engagement zu behalten. Und so behaupteten sie, sie
hätten Murrays Vergangenheit überprüft, extra um sich sicher zu sein:
Das wäre nicht der Fall.
Sie sagten, die Auskunft über die Vergangenheit käme in Ordnung zurück.
Aber es stellt sich heraus: Dies ist keine Wahrheit.
Sie haben Murrays Vergangenheit nicht überprüft. Hätten sie, dann hätten
sie herausgefunden, dass das besondere Risiko, das sie in ihren Emails
bekanntgegeben haben, sich in Murrays Vergangenheit versteckte:
Dieser hatte fürchterliche Schulden und brauchte tatsächlich Arbeit.
Aber sie logen von der Überprüfung der Vergangenheit und behaupteten,
das Problem würde nicht existieren. Warum sie das taten, ist nie geklärt
worden.
Randy Phillips behauptete einfach, er würde sich nicht daran erinnern,
die besagte Email geschrieben zu haben und konnte so den Juroren oder
der trauernden Mutter von MJ und den verwaisten Kindern nicht erzählen,
warum er das tat.
Ich finde, allein auf Grundlage dieser Emailkette wäre es ein eindeutiger
Prozess.
Die Großspieler erkannten das potentielle Risiko, übernahmen die
Verantwortung für dieses Risiko, erkannten den Weg, dieses Risiko zu
umgehen, aber versagten, das umzusetzen und täuschten stattdessen vor,
sie hätten das schon getan.
Ich finde es unter solchen Umständen bizarr, dass die Geschworenen die
AEG komplett aus jeglicher Verantwortung ziehen konnten. Die Jacksons
fanden das auch bizarr, deshalb untersuchten sie, was passierte.
Sie erhielten von den Geschworenen schriftliche, unter Eid gemachte
Aussagen, die erklärten, sie wollten die AEG für schuldig befinden, aber
sie fühlten, dass die richterlichen Anweisungen auf so eine unerhört
eingeschränkte Art und Weise geschrieben wurden, dass sobald sie
bestätigten, Murray hätte medizinische Lizenz – die er ja hatte, wie
wohl jeder andere korrupte und inkompetenter Arzt, der gerade in Amerika
praktiziert - hätten sie keine Wahl als gegen die Jackson-Partei zu
sein.
Jackson's erste Berufung landete bei derselben Richterin, gegen deren
Urteil ja auch die Beschwerde eingereicht wurde - offen gesagt surreales
und idiotisches Szenario, als ob das, was der gesunde Menschenverstand
diktiert, nicht erlaubt wäre.
Ich weiß nicht genau, was z. B. In England passieren würde. Es scheint
mir das gleiche zu sein, als wenn ich einen Polizisten darum bitten
würde, die Beschuldigungen zu seinem eigenen mutmaßliche Amtsvergehen zu
untersuchen.
Als die Berufungsklage das höhere Gericht erreichte, wurde berichtet,
dass die Richter auch weiterhin Fragen ohne Bezug auf das Prozessthema
stellten:
Wie die AEG gewusst haben sollte, dass Murray Michael Jackson Propofol
gab. Ich finde, das war eine schlecht durchdachte Reihe an Fragen nach
Nebensachen, ohne auf die Fakten der Berufungsklage einzugehen, die sich
auf einschränkende Anweisungen der Richterin fokussieren, über die
mehrere Geschworene ohne persönliches Interesse am Ergebnis geklagt
haben.
Ist das überraschend, dass eine Gruppe von Richtern sich am Urteil eines
anderen Richters festhält? Ich denke nicht. Ich würde das von ihnen
auch erwarten.
Meiner Ansicht nach, das Establishment fällt oft unwissentlich darauf
rein, dass das System perfekt ist und seine Chefs unantastbar sind, nach
dem Motto: „Wenn ein routinierter Richter denkt, es sei richtig, dann
ist das auch richtig.“
In vielen Fällen scheint die Standardposition des Establishments der
eigene Selbstschutz zu sein.
In Vergangenheit ist das in einen blanken Hohn auf Gerechtigkeit
hinausgelaufen.
Erinnert ihr euch, als Troy Davis um einen Lügendetektor bettelte, um
seine Unschuld zu beweisen, bevor er ein paar Tage später hingerichtet
wurde?
Und die Gerichte verweigerten ihm die Erlaubnis und haben ihn
stattdessen hingerichtet?
Warum? Wenn jeder so überzeugt war, dass er schuldig war und es
verdiente zu sterben, warum dann verbieten, den Lügentest machen zu
lassen?
Die einzige letzte Erniedrigung? Es wirkte so, als ob das Establishment
Angst vor der Ergebnissen hatte und ihn töten wollte, bevor seine
Prozesse untergraben wurden, sogar wenn das nicht die Absicht hinter der
Entscheidung war.
Doch so schlimm diese Nachricht ist, behält deren Wert im Kopf einen
einzigen Funken des Guten: dass all das rausgekommen ist; verwirrendes
Urteil beiseite,- Jacksons haben eindeutig den moralischen Sieg.
Der AEG-Prozess war womöglich die größte öffentliche Enthüllung der
Musikindustrie, die die Welt je gesehen hat. Die Jacksons machten diese
unerhört Besorgnis erregenden, schädigenden, schockierenden Emails zum
öffentlichen Eigentum.
Emails über das Schlagen von Michael Jackson, weil er das nicht tun wollte,
was ihm befohlen war.
Dass er angeschrien wurde.
Emails, wo man ihn Freak nannte.
Emails, die sich auf ihn bezogen, als ob er ein bockiges, blödes Kind wäre,
Emails, wo man sich darüber belustigt, wie man ihn beim Unterschreiben
des Vertrags ausgetrickst hat, damit er denkt, dass er mehr Geld
verdienen wird als er wirklich tat.
Emails, die bewiesen, dass der jetzige Michael Jackson Estate –
Testamentvollstrecker John Branca nicht nur von Michael Jackson’s
gesundheitlichen Problemen vor dessen Tod wusste, sondern war noch
am extremen Versuch beteiligt, diese vor dem Premiere-Abend zu bekämpfen.
Diese Enthüllung im Gerichtssaal kam, kurz nachdem er (Branca) im
Fernsehen erschien, wo er behauptete, er hätte keine Ahnung, warum die
Jacksons daran glaubten, Michael wäre an seinen letzten Tagen krank
gewesen, und kurz nachdem die Estate-Verwaltung öffentlich die Jacksons
dafür kritisierte, dass sie den Fall aufgerollt haben und machte sie zum
Gespött als missgelaunte Verschwörungstheoretiker.
Karen Faye, die den Gerichtsprozess verteidigte, verteidigte Jermaine
Jackson - verteidigte jeden, der sich Sorgen über Michael Jacksons
Gesundheit machte, bevor MJ starb und alle, die kurz danach die Wahrheit
enthüllten, aber von den Großspielern nur als Lügner und Fantasierer
dargestellt wurden, weil sie potenziell deren Profit gefährden, und
verschiedene Fans, die als ihre Agenten agieren.
Das ist eine bittere Nachricht. Aber nicht alles ist verloren. Sie (die
Enthüller) trugen keinen Sieg davon, aber sie deckten die Wahrheit auf.
Und das ist unendlich viel wichtiger als irgendein technischer Sieg."
Charles Thomson, comment on Facebook, 30.01.2015
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