Zu Murrays Verteidigung sei gesagt: Es kann natürlich noch einen anderen Grund geben, warum er die Wiederbelebungsversuche nicht korrekt durchführte: Er hat (wie ihm unterstellt wird) nicht richtig aufgepasst, und als er nach langem Telefonieren mal wieder nach ihm schaute, merkte er, dass Michael schon fast tot war. Murray war klar, dass Michael, selbst wenn er gerettet werden würde, irreperable Schäden haben würde, und beschloss, ihn gar nicht wirklich zu retten. um ihm (und sich als den dafür Verantwortlichen) ein Leben als Pflegebedürftigem zu ersparen. Das wäre (außer der unvorstellbaren Möglichkeit, dass er tatsächlich keine Wiederbelebung konnte) noch die netteste Variante.
Denn wenn Michael tatsächlich schon tot gewesen sein sollte, hätte Murray doch wenigstens so tun müssen, als wolle er ihn wiederbeleben. Er musste doch davon ausgehen, dass der Leibwächter Ahnung davon hat und später herumerzählt: "Der Arzt (!) wusste nicht mal, dass man den Patienten auf den Boden legen muss!" Er hätte also wenigstens den Schein wahren müssen. Er wollte ja auch alle glauben lassen, dass Michael erst im Krankenhaus gestorben wäre, um selbst aus dem Schneider zu sein.
Also gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder Murray war wirklich zu blöd oder panisch (und vielleicht wäre bei einem nicht-berühmten Patienten, für den sich nur die Angehörigen interessieren, alles gut verlaufen), oder er wollte Michael gar nicht retten. Aus welchem Grund auch immer.
Wegen solcher Unklarheiten finde ich es auch sehr schade, dass Murray nicht dazu befragt wurde. Er hat genau angegeben oder erfunden, zu welcher Uhrzeit er Michael was gespritzt hat, aber warum er so komische Wiederbelebungsversuche machte, hat er nicht gesagt.