Beiträge von Heidela

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    Okay, dann wieder zum Prozess. Mir ist es sowieso egal, wie oft Katherine zum Friedhof geht. Daran würde ich meine Meinung zu ihrer Beziehung zu Michael niemals festmachen; dafür gibt es genug andere Situationen.


    Nach neuester Meldung weigerte sich also ein Krankenpfleger, der bei Michael schon mehrmals Narkose bei verschiedenen Behandlungen gemacht hatte, das weiter zu tun, weil Michael ihm sein Implantat verschwiegen hatte. Ich finde das aus zwei Gründen merkwürdig:
    1) Ist Anästhesie nicht Arztsache? Darf das einfach irgendein, wenn auch speziell ausgebildeter, Krankenpfleger? Und wenn Michael während der Behandlung Minuten lang nicht atmete, warum erzählt der Pfleger dann nicht, ob bzw. dass er nachher in einem Krankenhaus durchgecheckt wurde? Das ist doch keine Lappalie, sondern kann zu ernsten Komplikationen führen!
    2) Warum hätte Michael ihm von dem Implantat erzählen sollen? Gehört das zum Fragenkatalog (ich denke nicht, denn so häufig ist so was ja sicher nicht), oder wird ihm wieder einmal unterstellt, so schlau wie die Ärzte zu sein und genau zu wissen, was Wechselwirkungen haben kann?
    3) Warum haben sich der Pfleger und der behandelnde Arzt sich nach diesem Vorfall nicht mit dem Arzt kurzgeschlossen, der das Implantat eingesetzt hatte?


    4) Warum ist der Vorfall überhaupt für den Prozess interessant? Dass selbst alles medizinische Personal um Michael herum nicht genau wusste, was alles mit ihm los war? Glaubt denn ernsthaft jemand von den Beteiligten (AEG, Katherine, andere Familienangehörige) oder den Juroren, Michael hätte AEG gesagt: "Ich bin aber medikamenten-abhängig"?



    Ich finde es unverständlich, dass Fachleute, gerade auch aus der Medizin, nicht vom unabhängigen Gericht bestellt werden, sondern von den jeweiligen Parteien, die natürlich vorher ihre Aussagen mit der Partei absprechen. Das habe ich schon im Murray-Prozess gedacht, ist aber wohl so in den USA üblich.

    Vielleicht dachte Katherine, es würde Michael freuen, in der Nähe von Walt Disney bestattet zu werden. Klingt zwar albern, aber in der ersten Zeit nach dem Tod einer nahestehenden Person kann man etwas merkwürdig und für Außenstehende auch unvernünftig reagieren. Gerade wenn und weil man den Tod noch nicht wirklich begriffen hat und dann alles so herrichten will, wie der Verstorbene es wohl wollen würde. Später, mit Abstand, sieht man dann alles mit anderen Augen.
    Außerdem war Neverland für Michael ja seit der Polizeirazzia entweiht.


    Was Hayvenhurst anbetrifft, bin ich jedoch deiner Meinung. Das Haus, in dem Michael groß geworden ist, war das in Gary (und ich habe nie ein Familienmitglied sagen hören, dass es Sehnsucht nach diesem Haus hätte), und später der Vorgängerbau in Hayvenhurst. Als es quasi neu-gebaut wurde, war Michael schon erwachsen, und eigentlich war das neue Hayvenhurst-Haus für ihn doch eher eine Art Modell für Neverland.

    Es gibt auch Leute, die bewusst das Grab eines Angehörigen meiden, wenn der Gedanke an seinen Tod so schmerzhaft ist, dass sie ihn vermeiden wollen. Genauso wie es Angehörige gibt, die den Toten unbedingt noch einmal sehen wollen/müssen und andere, die das auf keinen Fall wollen. Ich kenne beide Varianten aus meinem eigenen Leben und hatte in keinem Fall den Eindruck, derjenige hätte den Verstorbenen nicht geliebt. Das hat also überhaupt nichts zu bedeuten. Und zum Gießen muss bestimmt niemand aus der Familie hingehen. ;)


    Jetzt habe ich gerade gelesen, dass Katherine nicht nur vor Jahren über Michaels Demerol-Abhängigkeit Bescheid gewusst hat, sondern auch persönlich mit dem Arzt über Michaels Implantat gesprochen hat. Also war sie doch über seinen Gesundheitszustand informiert und auch daran interessiert. Merkwürdig!


    Es scheint bei Katherine tatsächlich so zu sein, wie Shiribure schrieb: Mal hat man den Eindruck, sie hätte Michael abgöttisch geliebt und mal, sie hätte ihn kaum geliebt. Zwei Extreme, genau wie oft bei Michael, je nachdem, worüber gerade gesprochen/geschrieben wird.
    Wie gesagt: Ich kann die Familie wirklich nicht einschätzen, und dieser Prozess tut alles Mögliche, um diese Verwirrung zu verfestigen.

    Warum hat Katherine eigentlich nichts über Wade Robsons Beschuldigung gesagt? Es kann doch nicht sein, dass sie nichts davon mitbekommen hat! Sicher: die meisten Geschwister von Michael sagen auch nichts dazu. Aber sie ist doch immerhin seine Mutter, und Joe HAT etwas gesagt.
    Wenn die Familie nicht reden dürfte, weil Wade eine Anzeige gemacht hat, könnten sie das doch sagen. Tun sie aber nicht.


    Michael hat sich oft genug darüber beklagt, dass er von Joe geliebt werden wollte, diese Liebe aber nicht gefunden hat. Entsprechende Aussagen über seine Mutter fehlen. Fast. Immerhin sagte er in den 80er Jahren zu seinem Ghostwriter, wenn ein Kind zu Hause keine Liebe fände, würde es sich die eben woanders suchen. Ich bin nicht sicher, ob er das, was ihn selbst betraf, nur auf Joe bezogen hat.


    Es gab dann ja auch einige ältere Männer, die anscheinend eine Art Ersatz-Vater für ihn sein sollten. Zum Beispiel Quincy Jones und ganz besonders DiLeo. Zumindest habe ich immer den Eindruck, wenn ich Aufnahmen von Michael und diesen Leuten sehe. Und es gab auch ein paar deutlich ältere Frauen, die vielleicht so etwas wie eine Ersatzmutter gewesen sein könnten. Ob bewusst oder unbewusst. Wie Diana Ross und Liz Taylor. Ich finde das zumindest auffällig.
    Daran ändert auch nicht die Tatsache, dass Michael seine Mutter auch nach den Aussagen anderer Leute (wie seinem früheren Schuldirektor) geradezu in den Himmel gehoben hat.

    Das Interesse der Medien wird noch kommen, wenn Murray erst mal aus dem Knast kommt. Das werden die sich doch nicht entgehen lassen! Fragt sich nur, ob Murray wirklich etwas Spannendes anzubieten hat, was ich sehr bezweifle.
    Das Interesse könnte höchstens fehlen, wenn Murrays Enthüllungen so ähnlich sind wie die Tonaufnahme, die vor Gericht abgespielt wurde. Wenn also zu erkennen ist, dass Michael sogar beim Einschlafen (also auch dann, wenn er keine richtige Kontrolle mehr über seine Äußerungen hatte) nichts anderes im Kopf hatte, als ein herausragender Künstler zu sein und Gutes für arme Kinder zu tun.
    Hat das (dass Michael ein Riesenkinderkrankenhaus mit allen Annehmlichkeiten für Kinder gründen wollte) eigentlich jemals in der Zeitung gestanden? Hat die Presse jemals darüber berichtet? :was: Und sei es nur, weil er eher daran dachte, seinen Gewinn für andere Leute auszugeben als seine Schulden zu bezahlen? Oder war das zu positiv?


    In der Oxford-Rede ging es doch nur um Joe und darüber, dass Michael angeblich seinen Frieden mit ihm gemacht hätte. Von Katherine ist doch da gar nicht die Rede.

    Stimmt. Und die werden sich mit Begeisterung darauf stürzen. Vielleicht war das ja sogar nur ein Hinweis für die Medien, dass er noch Neues zu bieten hat. Obwohl ich nicht glaube, dass uns die Nachricht vom Hocker hauen würde. Wird wohl so etwas Ähnliches sein wie die bis zu seinem Tod noch nicht veröffentlichten Aufnahmen von dem Ghostwriter.


    Jedenfalls zeigt es mal wieder Murrays Skrupellosigkeit. Ich erinnere mich da an seine Tonaufnahme vom beim-Einschlafenden-redenden Michael, die im Gericht vorgeführt wurde und über Michael nur Gutes :wolke1: , über Murray dagegen Negatives zeigte. Das ist das eine - falls es sich um solche heimliche Aufnahmen handelt.


    Sehr skrupellos ist aber auf jeden Fall die Tatsache, dass Michael den Prozessbeteiligten, und darunter auch der alten Mutter seines Patienten, mit Enthüllungen droht. So etwas muss einem erst einmal einfallen! :punch:

    Zitat

    Vieles sehe ich auch so.
    Wenn ihre Fehlbarkeit rechtfertigt, ihr die LIEBE zu Michael und seinen Kindern TOTAL abzusprechen, tja - weitermachen :zwinker:
    ICH hoffe in meinem Leben, dass man mir Fehler verzeiht und bemühe mich das auch bei anderen zu tun.

    Wer sagt denn, dass ich ihr ihre Liebe abspreche und das auch noch total? Das hast du falsch verstanden. Was aber diese Zahnstocher-Geschichte zeigt, ist Mangel an Achtung vor ihrem eigenen Sohn. Sicher macht jeder Mensch Fehler. Ein solcher Fehler, in der Öffentlichkeit über mein eigenes Kind zu lästern, würde mir aber nie passieren.


    Zitat

    Mir wäre es auch lieber gewesen CM hätte eine Zivilklage bekommen, doch bei dem Stummfisch ohne Unrechtsbewusstsein und Geld, war noch wesentlich weniger zu erwarten (weder Geld, noch Wahrheit, noch ein höheres Strafmaß).

    Vielleicht doch. Sagte nicht jemand (ich glaube, sogar Walgren), dass Katherine bei einem gewonnenen Zivilprozess gegen Murray Anspruch auf große Anteile von allem Geld haben würde, das Murray nach seiner (ja bald bevorstehenden) Freilassung mit seiner Story machen könnte? Und das wird eine Menge sein! Warum haben sie das nicht versucht? Sie werden Murray nicht hindern können, seine „Sicht der Dinge“ nach seiner Entlassung an die Fernsehstudios und Presse zu verkaufen. Aber sie könnten ihn wenigstens ein bisschen damit ärgern, indem sie dabei absahnen könnten. Und DAS Geld stünde ihnen auch wirklich zu.


    Warum also haben sie das nicht getan? Wirklich nur aus Mitleid mit dem Mann, durch dessen Schlamperei ihr Sohn gestorben ist? Und wenn ja, wie dankt Murray ihnen das? Droht mit Enthüllungen, die für BEIDE Prozesspartner katastrophal wären, wenn er in den Zeugenstand gerufen würde! (Wobei ich vermute, dass diese Enthüllungen nicht viel mehr sind, als dass Michael Murray anvertraute, dass er sich von BEIDEN Seiten unter Druck gesetzt fühlte)


    Warum also haben die Jacksons nicht Murray verklagt? Irgendwie scheinen sie, wie damals schon Michael (außer natürlich bzgl. Mesereau) immer die falschen Berater und Anwälte zu haben. Panish tut ja auch nichts, als auf die Tränendrüse zu drücken, statt dass er z.B. noch mehr Zeugen für die Szene im März 2009 im Hotel bemüht hätte, um aufzuklären, ob (bzw. dass) Michael zur Pressekonferenz genötigt oder gar gewaltsam gezwungen wurde. Das hätte seiner (Panishs) Seite ziemlich viel Auftrieb gegeben, aber er hat die Sache einfach ungeklärt stehen lassen.

    Die liebe Katherine Jackson kann manchmal ganz schön lästern, wenn sie vergisst, dass sie aufgenommen wird. Über Lisa Marie Presley (die ich gar nicht besonders leiden kann), aber auch über ihren geliebten Sohn. Die "Zahnstocher"-Nase aus dem Mund der eigenen Mutter kann ich nicht nachvollziehen. Selbst wenn das ihre Meinung war, hätte es nicht an die Öffentlichkeit gehört.
    Ansonsten hat sie immer versucht, die Heile Familie darzustellen und Michaels Vorwürfe, Joe hätte ihn und die Brüder geschlagen, als falsch hingestellt. Das hat nicht mal Joe selbst getan (vermutlich nicht, weil er nicht verstanden hat, warum Michael sich darüber aufregte). In der Öffentlichkeit hat ausgerechnet Joe - der, wie ich meine, in "Dancing the Dream" mit keinem Wort erwähnt wird, während Katherine eine eigene Seite hat und ihr auch das Buch gewidmet wurde - mehr zu Michael gestanden als Katherine.


    Und dass Katherine (und der Rest der Familie) nicht nur sagte, dass es den Kindern gut geht, sondern auch, dass es ihnen jetzt besser geht als vorher, weil sie jetzt endlich normal leben können, finde ich auch nicht nachvollziehbar. Ich hatte zuerst sogar gedacht, diese Aussagen kämen von den Medien, die Michael wieder einen reinwürgen wollten. Aber nein: Sie kamen von der eigenen Familie!


    Und die Familie wollte ihr Privatleben immer für sich behalten? Wir wissen doch fast alles über die Jacksons und jetzt sogar, wie die Zimmer der Kinder aussehen und (schon vor dem Prozess), dass Blanket sich nicht die Haare schneiden lassen will. Über wohl kaum einen Prominenten ist so viel bekannt wie über die Jackson-Familie. Und das schon vor diesem Prozess!

    Ich sehe das genauso wie Marion. Und ich finde es nicht gesund, wenn man sogar im mittleren Lebensalter hauptsächlich daran denkt, dass man auf keinen Fall seine Mutter enttäuschen darf. Der Mensch lebt doch nicht nur für seine Mutter! Aber Michael hielt das wohl für normal, schließlich redete er ja auch seinen Neffen zu, ihr Leben so zu gestalten, dass ihre (bereits tote) Mutter stolz wäre.


    Wie sehr (nicht nur Joe, sondern auch) Katherine schon bei den kleinen Kindern auf Leistung bedacht war, zeigt doch ihre Erzählung von Michaels erstem Auftritt im Kindergartenalter, wo sie (und angeblich sogar ihr Schwiegervater!) vor lauter Begeisterung in Tränen ausbrach. Dass sie auch später bei fast jedem Konzert dabei war, war für Michael sicher nicht nur positiv, sondern vor allem Druck. Katherine konnte sich wohl nicht vorstellen, dass ihre Jungs einmal nicht die besten, sondern nur die zweit-besten sein könnten. Für den einen (einzigen?) Wettbewerb, bei dem sie als Kinder nicht gewonnen haben, suchte sie ja nach Ausreden (andere Leute hätten ihnen nicht gönnen wollen, dass sie immer gewannen), weil ihr der Gedanke, dass eine andere Gruppe tatsächlich besser gewesen sein könnte, wohl fremd war.


    Ich finde, das zeigt genauso wie Michaels Niederschrift, dass er auch für seine Mutter ständig der beste sein musste. Schlechte Nachrichten (und die, von einem anderen Künstler überholt zu werden, wäre sicher eine gewesen) wollte sie ja nach eigenen Aussagen nie hören. Da ist es kein Wunder, dass Michael ihr nichts von gesundheitlichen oder gar finanziellen Problemen erzählte. Er hatte eben keine Probleme zu haben.


    Und warum Katherine den Prozess macht? Wohl weniger, wie ich erst gehofft habe, um für Michael Gerechtigkeit zu erstreiten. Sondern, weil Michaels Geschwister Geld brauchen. Denn Katherine mag Michael geliebt haben. Aber sie hatte eben noch acht weitere KInder, von denen wohl nur eines, eben Janet, finanziell unabhängig ist.

    Jetzt tut mir Katherine tatsächlich leid, dass sie, eine alte Frau von über 80 Jahren, so in die Mangel genommen wird. Aber damit muss man eben rechnen, wenn man einen Großkonzern verklagt. Was mich dabei am meisten ärgert, ist nicht der Anwalt von AEG, sondern dass ihre Kinder, also Michaels Geschwister, die vermutlich am meisten von einem Sieg profitieren könnten, ihre alte Mutter allein ins Feld schicken und sich fein raushalten. Aber sie hätten wohl nicht, wie Katherine, die Ausrede, alles Mögliche vergessen zu haben, was wichtig sein könnte, weil sie noch nicht so alt sind.


    Ansonsten wird mal wieder viel Interessantes angedeutet und wahrscheinlich nie hinreichend erklärt. Hat Joe Katherine jetzt früher geschlagen? Warum wurde das in der Deposition gefragt? Meint Putman etwa, dass eigentlich Joe hinter diesem Prozess steckt? Oder will er nur zeigen, wie leicht Katherine von anderen Leuten ausgenutzt werden kann?
    Warum sollte Katherine mit AEG über Michaels früheren Medikamentengebrauch geredet haben? Michael war 50, und wie im Prozess herauskam, war zumindest Gongaware doch schon vor Jahren im Bilde.
    Und was ist denn jetzt mit "Sister Rose"? Warum ist die für AEG so wichtig?


    Und stimmt es denn jetzt, dass Michael unbedingt Joe sprechen wollte? Und wenn ja: warum? Immerhin hat auch Prince gesagt, dass alle möglichen Leute (wie Philipps) ins Haus gelassen wurden, sein Opa aber nicht. Er sagte aber nicht, dass Michael den Opa unbedingt hätte sprechen wollen. Allerdings wurde er ja auch nicht dazu befragt.


    Ich glaube, nach dem Prozess, den die Familie wohl verlieren wird, sind wir genauso schlau wie vorher. Alle Gerüchte der Presse um Michaels Tod sind von irgendeiner Seite wieder ausgegraben worden, und das einzige, was schon klar war, wird sein, dass Dr. Murray eben schlampig gearbeitet hat. Mehr wirft Katherine AEG ja auch gar nicht vor: Nur, dass angeblich sie einen Arzt engagiert haben, der nicht kompetent genug war.

    Zitat

    Hast du auch den ersten Brief/Gedicht gelesen?... Ich denke, das ist noch deutlicher...."cared for me without condition".. und sowas. Wenn man in das zweite Gedicht was reindeutet, dann muss man das auch ins erste...

    Nun ja. Aber normalerweise sollte man, wenn man von (s)einer Mutter spricht, das "without condition" nicht extra betonen müssen.

    Immerhin zeigen diese Mutter-Gedichte doch sehr deutlich, wie extrem wichtig ihm die Gefühle seiner Mutter waren, und dass es anscheinend eine furchtbare Vorstellung für ihn gewesen wäre, wenn sie mal nicht zufrieden oder gar enttäuscht gewesen wäre. Er schreibt ja auch, seine Mutter stolz zu machen, wäre DER Motor für seine Leistungen gewesen.


    Ich habe überhaupt keine Zweifel daran, dass er das genauso meinte. Aber solche Texte bedeuten (für mich) auch, dass er sich wohl der Liebe und Zuneigung (auch) seiner Mutter nie einfach sicher sein konnte, ohne irgendetwas Spektakuläres leisten zu müssen. Ob nun mit 11 (als Kind, das eigentlich spielen wollte) oder 50.


    Wenn ich Katherine wäre und mein Sohn gestorben wäre, weil er sich zu sehr unter Leistungsdruck gefühlt hat (und so war es ja wohl, denn sonst hätte er kein Propofol verlangt), und wenn solche Aufzeichnungen (meiner Meinung nach) beweisen, dass mein Sohn sich sogar von mir Zeit seines Lebens unter Druck gesetzt gefühl hat, dann hätte ich ein so schlechtes Gewissen, dass ich solche Texte sicher nicht auch noch zu meinen Gunsten einsetzen würde.


    Aber anscheinend sieht Katherine Michaels Mutter-Texte nur positiv, liest nicht darin, was ich lese (ich kann mich ja auch täuschen, glaube es aber nicht), und meint ernsthaft, Michael hätte nur einen fähigeren Arzt gebraucht.
    Ich kann mich immer schlechter in diese Familie hineinversetzen. :stuhl:

    Es sind ja sicher auch eher Michaels Geschwister, die das Geld von AEG dringend brauchen. Für Katherine selbst würden die 86.000 im Monat ja sicher reichen; Michaels Kinder bekommen ja selbst auch noch Geld.


    Was mich wütend macht, ist, dass sogar Paris´ Selbstmordversuch für den Prozess nutzbar gemacht wird. Auch Michaels Lobpreisung von Müttern hätte nicht unbedingt hier rein gehört.


    Erstaunlich ist aber, dass angeblich Katherine und Trent (also ein weiterer Verwandter) Michaels Schlafzimmer betreten durften, obwohl sonst nur Murray und die Kinder in das Stockwerk durften. Lügt Katherine, erinnert sie sich falsch, oder haben Michael und Murray immer schnell alles weggeräumt, wenn Katherine zu Besuch kam?
    Außerdem: Warum sollten die Besucher denn ins Schlafzimmer kommen? Wer lässt Gäste ins Schlafzimmer, wenn es genug andere Räume gibt?

    Bis zu dieser Einschätzung des Experten, wieviele Kraftakte man Michael noch hätte zumuten können, war ich immer für den Prozess gewesen.


    Einmal, weil ich (komischerweise, wie ich zugebe) dachte, die Familie wollte die Machenschaften anprangern, durch die Michael so unter Druck gesetzt wurde, dass er sich Propofol spritzen ließ, um AEGs Anforderungen genügen zu können. Das scheint aber wohl nicht der Fall zu sein, weil die Anforderungen der Familie ja anscheinend noch sehr viel höher waren. Und das gegenüber ihrem Sohn und Bruder! Der Gedanke, dass seine zeitweilige Abhängigkeit von Medikamenten durch extremen Stress bedingt gewesen sein könnte, scheint ihnen ja anscheinend fremd zu sein. AEGs "Fehler" scheint ja nach Sicht der Jackson-Seite nur zu sein, dass sie Michaels Arzt nicht richtig überwacht haben!
    Was habe ich auch von einer Familie erwartet, die ihren Sohn schon als Kind zum ständigen Proben und ständigen Auftritten gezwungen hat? Ich weiß es selbst nicht. Aber doch wenigstens, dass ihnen als unmittelbaren Verwandten Michaels Psyche mehr am Herzen gelegen hätte als AEG. Aber es war wohl eher Michaels Leistungsfähigkeit.


    Zum zweiten kam doch trotz allem heraus (nicht nur durch Aussagen, sondern auch mithilfe von Beweisen wie den Weihnachts-Videos), was für ein liebevoller, verantwortungsvoller Vater und auch Mitmensch Michael Jackson gewesen ist. Ich dachte, das würde die Medien interessiert haben. Leider aber bringen sie gar nichts davon. Das einzige, was unsere Zeitung heute gemeldet hat, war, dass Michael laut Expertem Milliardär hätte werden können. Na ja, wenigstens verschont uns unsere Zeitung mit Wade-Robson und den fragwürdigen "Files".


    Es wäre jetzt wirklich besser, den Prozess zu beenden. Denn drittens hatte ich gehofft, man (und vor allem Michaels Kinder) würde durch den Prozess mehr Klarheit gewinnen, da ja bei allem, was Michael betrifft, immer nur Extreme in beide Richtungen zu hören sind. Aber dabei scheint es ja zu bleiben. Wir wissen zum Beispiel immer noch nicht, wie es nun genau am Tag der Pressekonferenz im März 2009 war: War Michael so verängstigt, dass er sich einschloss, oder bekam er nur sein Armband nicht schnell genug um? Nicht einmal solche Fragen werden geklärt.


    Ich bin jetzt echt gespannt auf Katherines Aussage, d.h.: nach Karen Fayes Aussagen auch nicht mehr wirklich.

    Sagte nicht Joe (also ein Familienmitglied) nicht in einem Interview, dass Michael niemals 50 Konzerte geschafft hätte? Immerhin hat er ihn ja noch ein paar Wochen vor seinem Tod gesehen. Und jetzt geht die Familie davon aus, dass Michael nicht nur das getan hätte, sondern dazu noch eine Welttournee und eine Show in Las Vegas, und, und, und, und?
    Was denn noch alles? Bis 65 Jahre jede Woche 3 Konzerte, um die Verwandtschaft auszuhalten?


    Wenn man das vergleicht (und Leute wie Philipps sind mir bestimmt nicht sympathisch!), waren die Erwartungen von AEG (50 gleichartige Konzerte an einem festen Ort) ja geradezu läppisch.

    Zitat

    Und das hat meines Erachtens den Grund das vermieden werden soll, das für die Jury der Eindruch entsteht, dass die Kinder ein Elternteil haben zu dem sie eine emotionale Bindung haben, da dies zu einer Minderung der Schadensersatzansprüche führen kann.

    Na ja, dafür spricht ja auch die ständige Betonung, wie sehr nicht nur die Kinder, sondern auch andere Familienmitglieder wie die Neffen unter Michaels Tod leiden sollen. Wobei dabei schon fast übertrieben wird, vor allem durch die Neffen. Ich wäre jedenfalls nicht begeistert, wenn mein Onkel, der überall als begnadeter Musiker bekannt ist, plötzlich auf der Platte mitsingt, die eigentlich ich aufnehmen wollte. Trotzdem dachte ich, dass es bei dem Prozess um das Geld geht, das der Familie jetzt durch die Lappen gegangen ist, weil der eine Neffe ja auch erzählte, dass Michael ihm das College bezahlt hat.


    Man muss also daraus schlussfolgern, dass der Betrag, den die Familie fordern darf, sehr viel geringer wäre, wenn Michael seiner Familie gleichgültig gewesen wäre oder seine Kinder ihn gehasst hätten? Mit anderen Worten: Der Wert eines Menschen bemisst sich bei dieser Rechtsprechung auch an seinem Charakter, und das sogar in klingender Münze? :c035:
    Ich hatte immer gedacht, vor Gericht wären alle Menschen gleich, wenigstens nach außen hin!


    Dann können wir also damit rechnen, dass die AEG-Seite Zeugen auftreten lässt, die aussagen, wie mies, unfreundlich, ungerecht und egoistisch Michael doch war?

    Aber es weiß doch jeder, dass Debbie die Mutter von Prince und Paris ist und spätestens seit Michaels Tod Kontakt zu ihnen hat! Es macht doch keinen Sinn, so zu tun, als wäre das nicht so!


    Was Michael und Murray betrifft: Warum hätte er seinem Arzt (!) nicht trauen sollen? Murray hat doch auch auf seine anderen Patienten und sogar AEG einen guten, kompetenten Eindruck gemacht. Warum hätte Michael ihm also nicht vertrauen sollen, zumal er doch sicher wusste, wie dringend Murray Geld brauchte, und davon ausgehen musste, dass Murray schon allein aus diesem Grund (und nicht nur aus angeblicher Freundschaft) aufpassen würde, dass nichts passierte, weil er, Michael, ja seine Geldquelle war?


    Und warum sollte Michael unbedingt darauf kommen, dass es wohl an Murrays unqualifizierter Behandlung lag, wenn es ihm so schlecht ging? Michael war kein Arzt, und ein Patient braucht nicht das gleiche Wissen zu haben wie der Arzt. Vielleicht dachte Michael, es wäre nur der Stress, dass er sich nicht gut fühlte. Außerdem brauchte er die Energie, die er noch hatte, ja dazu, um allen vorzuspielen, es wäre alles in Ordnung. Da war sicher nicht mehr viel, um über Murray nachzudenken.

    Zitat von 'Marion

    Sehe ich auch so :blume: Wenn Michael jemanden nicht sehen wollte, dann war das so :stuhl: und wenn er keine Hilfe annehmen wollte, leider genauso :stuhl: Ich denke, dass Michael auch recht ungemütlich werden konnte, wenn er der Meinung war, man mische sich in seine Privatangelegenheiten ein und vielleicht hat er auch ein paarmal unwirsch reagiert, wenn es nicht so lief, wie er es wollte, man denke an die ganzen, auch geschäftlichen On-Off-Beziehungen, dass viele sich vielleicht auch gar nicht "getraut" haben, dranzubleiben.


    Ich meine eigentlich nicht Michael selber, sondern eher seine Familie, die ihn schon als kleinen Jungen zu Höchstleistungen auf der Bühne getrieben hat. Vor allem also Joe und Katherine, die ihn damals auf keinen Fall besser behandelt haben als jetzt AEG. Und natürlich auch die Geschwister, die ebenfalls auf das Geld warteten, das Michael mit This-is-it verdient hätte. Deswegen hält sich mein Mitleid mit Katherine (wenn sie jetzt beim Prozess entsetzt ist, wie schlecht es Michael bei This-is-it psychisch gegangen sein muss) auch in Grenzen, und deswegen meine ich, sie sollten den Ball flach halten.


    Und was die Tatsache betrifft, dass Michael sich wohl nicht helfen lassen wollte (was ich auch vermute), wüsste ich gern, inwieweit und vor allem wie ihm denn irgendjemand (ein ehrliches Interesse dieser Person vorausgesetzt) hätte helfen können. Ich sehe da keine Möglichkeit außer vielleicht der Option, erst einmal mit den Konzerten anzufangen und sich dann bei jedem Konzert einzureden, dass er kein weiteres mehr geben müsste, wenn er sich überfordert fühlen würde, um den Druck der hohen Zahl von 50 Konzerten abzumildern. Dazu wären allerdings nur die Oberen von AEG in der Lage gewesen (und nicht etwas Payne oder Faye), und ich glaube kaum, dass die das gewollt hätten oder auch nur das Vertrauensverhältnis zwischen Michael und ihnen groß genug gewesen wäre.
    Und durch diese Michaels Zwangslage wurde Murray in seinen Augen unentbehrlich für ihn.


    Und was das ehrlich-Reden betrifft, hätte Michael ja auch gar nicht gewusst, wer überhaupt vertrauenswürdig war. Karen Faye gehörte ja anscheinend nicht dazu (obwohl ich das immer gedacht hatte). Der Betreffende hätte auch strahlend an die Presse gehen können, und die Schlagzeile hätte dann gelautet: "MJ traut sich kein Konzert mehr zu".

    Warum hätte Michael mit irgendjemandem darüber reden sollen? Mit wem? Mit Karen Faye oder seiner Köchin? Was hätten die ihm helfen können? Mit Murray? Der wusste wohl als einziger sowieso Bescheid. Oder mit den AEG-Verantwortlichen? Was hätte ihm das gebracht? Entweder AEG hätte die Zusammenarbeit gekündigt, also alles abgeblasen, oder die Konzerte wären um ein paar Wochen verschoben worden. Und ich glaube kaum, dass er das wollte. Die Presse hätte nur einen neuen Grund gefunden, um ihn zu zerreißen nach dem Motto: "Michael Jackson ist nicht mehr fähig, ein Konzert zu geben". Er sah wohl nur die Möglichkeit, es irgendwie, mit Hilfe seines "Arztes", schaffen zu müssen.


    Und dass Michael in eine derart verzweifelte Lage gelangen konnte, ist keinesfalls nur Schuld von AEG. An Stelle der Jacksons würde ich da mal den Ball flach halten.