Okay, dann wieder zum Prozess. Mir ist es sowieso egal, wie oft Katherine zum Friedhof geht. Daran würde ich meine Meinung zu ihrer Beziehung zu Michael niemals festmachen; dafür gibt es genug andere Situationen.
Nach neuester Meldung weigerte sich also ein Krankenpfleger, der bei Michael schon mehrmals Narkose bei verschiedenen Behandlungen gemacht hatte, das weiter zu tun, weil Michael ihm sein Implantat verschwiegen hatte. Ich finde das aus zwei Gründen merkwürdig:
1) Ist Anästhesie nicht Arztsache? Darf das einfach irgendein, wenn auch speziell ausgebildeter, Krankenpfleger? Und wenn Michael während der Behandlung Minuten lang nicht atmete, warum erzählt der Pfleger dann nicht, ob bzw. dass er nachher in einem Krankenhaus durchgecheckt wurde? Das ist doch keine Lappalie, sondern kann zu ernsten Komplikationen führen!
2) Warum hätte Michael ihm von dem Implantat erzählen sollen? Gehört das zum Fragenkatalog (ich denke nicht, denn so häufig ist so was ja sicher nicht), oder wird ihm wieder einmal unterstellt, so schlau wie die Ärzte zu sein und genau zu wissen, was Wechselwirkungen haben kann?
3) Warum haben sich der Pfleger und der behandelnde Arzt sich nach diesem Vorfall nicht mit dem Arzt kurzgeschlossen, der das Implantat eingesetzt hatte?
4) Warum ist der Vorfall überhaupt für den Prozess interessant? Dass selbst alles medizinische Personal um Michael herum nicht genau wusste, was alles mit ihm los war? Glaubt denn ernsthaft jemand von den Beteiligten (AEG, Katherine, andere Familienangehörige) oder den Juroren, Michael hätte AEG gesagt: "Ich bin aber medikamenten-abhängig"?
Ich finde es unverständlich, dass Fachleute, gerade auch aus der Medizin, nicht vom unabhängigen Gericht bestellt werden, sondern von den jeweiligen Parteien, die natürlich vorher ihre Aussagen mit der Partei absprechen. Das habe ich schon im Murray-Prozess gedacht, ist aber wohl so in den USA üblich.