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oh sorry. Eigentlich nicht, aber in dieser Rubrik schon stimmt, hatte ich vergessen. Dann poste ich es hier.
Michaels Verhältnis zu den Zeugen Jehovas - ungeklärt? , 26 Nov. 2010 15:07
Meine Kindheit - Mein Sabbath - Meine Freiheit. - Von Michael Jackson.
Freitag, 1. Dezember 2000
Die Geschichte brachte zuerst Beliefnet im Dezember 2000.
Childhood
"Have you seen my childhood?
I’m searching for that wonder in my youth
Like pirates in adventurous dreams,
Of conquest and kings on the throne…"
Kindheit
"Kennt ihr meine Kindheit?
Ich suche nach den Wundern meiner Jugend
wie Pirat zu sein in abenteuerlichen Träumen
von Eroberung und Königen auf dem Thron..."
Geschrieben und komponiert von Michael Jackson
In einem der gemeinsamen Gespräche erzählte mir Rabbi Shmuley, dass er einige seiner Kollegen gebeten hätte - Autoren, Denker und Künstler - ihre Reflektionen zum Sabbath niederzuschreiben. Dann schlug er vor, dass ich meine eigenen Gedanken zu dem Thema aufschreiben sollte, ein Vorhaben, das ich faszinierend fand und zeitlich passend zu dem kürzlichen Tod von Rose Fine, einer jüdischen Frau, die die geliebte Hauslehrerin meiner Kindheit war, und die mit mir und meinen Brüdern, als wir alle noch die Jackson Five gewesen sind, reiste.
Am letzten Freitagabend gesellte ich mich zu Rabbi Shmuley, seiner Familie und ihren Gästen zu einem Sabbath-Abendessen in ihrem Heim. Was ich besonders bewegend empfand, war, als Shmuley und seine Frau ihre Hände auf die Köpfe ihrer Kinder legten, sie auf diese Weise segneten, zu werden wie Abraham und Sarah, was - wie ich wusste - eine alte jüdische Tradition ist. Diese führte mich zu einer Reminiszenz über meine eigene Kindheit, und was mir der Sabbath bedeutete, als ich aufwuchs.
Wenn die Menschen meine Fernsehauftritte aus der Zeit sehen, als ich ein kleiner Junge von 8 oder 9 Jahren war und gerade mit meiner lebenslänglichen Musikkarriere begann - dann erleben sie einen kleinen Jungen mit einem breiten Lächeln. Sie nehmen an, dass dieser kleine Junge lächelt, weil er froh ist, dass er sich das Herz aus dem Leibe singt, weil er glücklich ist, und dass er mit einer Energie tanzt, die nie aufhört, weil er sorglos ist.
Aber während wir singen und tanzen, zweifellos eine meiner größten Freuden, gab es damals zwei Dinge, die ich mehr als alles andere wollte, die die Kindheit zu den wunderschönsten Jahren des Lebens machen ... nämlich Zeit zum Spielen und das Gefühl der Freiheit. Die Öffentlichkeit muss inzwischen im Großen und Ganzen die Drangsale des Kinderstarruhms begreifen, welcher, da aufregend, immer einen sehr hohen Preis erfordert.
Mehr als alles andere wünschte ich, ein ganz normaler kleiner Junge zu sein. Ich wollte Baumhäuser bauen und auf Rollerskater-Parties gehen. Aber schon sehr früh wurde dies unmöglich. Ich hatte zu akzeptieren, dass meine Kindheit sehr verschieden von der anderer sein würde. Aber das gerade machte mich immer darauf neugierig, wie eine gewöhnliche Kindheit wohl aussehen würde.
Immerhin, da gab es einen Tag in der Woche, an dem ich in der Lage war, den Bühnen von Hollywood und der Menge in den Konzertsälen zu entkommen. Der Tag war der Sabbath (Ruhetag, Ruhepause).
In allen Religionen ist der Sabbath der Tag, der erlaubt und die Gläubigkeit erfordert, vom alltäglichen Geschehen Abstand zu nehmen und sich auf das Besondere zu konzentrieren. Ich lernte teilweise etwas über den jüdischen Sabbath von Rose, und mein Freund Shmuley erläuterte mir weiterführend über den Jüdischen Sabbath, dass die Dinge des täglichen Lebens, bestehend aus Essen kochen, Lebensmittel einkaufen und den Rasen mähen, verboten sind, so dass die Menschheit das Gewöhnliche außergewöhnlich und das Natürliche übernatürlich machen kann. Sogar Dinge wie Einkaufen oder das Licht anschalten sind verboten. An diesem Tag, am Sabbath, sollen alle Menschen in der Welt aufhören, so zu sein, wie sie gewöhnlich sind.
Aber alles, was ich mehr als alles andere wollte, war gewöhnlich zu sein. Also war in meiner Welt der Sabbath der Tag, an dem ich in der Lage war, mein einzigartiges Leben zu verlassen und einen Augenblick auf das alltägliche zu werfen.
Sonntage waren mein Tag für die "Pionierarbeit", diese Redewendung wird benutzt für das missionarische Werk der Zeugen Jehovas. Wir pflegten den Tag in den Vororten von Süd-Kalifornien zu verbringen, indem wir von Tür zu Tür gehen oder die Runde in der Einkaufsstraße machen, um unseren "Wachturm" zu verteilen. Ich setzte meine Pionierarbeit Jahr für Jahr, auch nachdem meine Karriere begonnen hatte, fort.
Bis zum Jahre 1991, die Zeit meiner Dangerous-Tour, gebrauchte ich meine Verkleidung im "fetten" Kostüm, mit Perücke, Bart und Brille und zog los, um in dem Land des alltäglichen Amerika zu leben, indem ich Einkaufsplätze und ländliche Häuser in den Vororten aufsuchte. Ich liebte es, meinen Fuß in jene Häuser zu setzen und einen Blick auf Noppenteppiche und La-Z-Boy-Sessel zu erhaschen, mit Kindern die Monopoly spielen und Großmüttern, die Baby-sitten, und mit all jenen wunderbaren gewöhnlichen und für mich magischen Szenen des Lebens. Viele würden, ich weiß, einwenden, dass diese Dinge keine große Sache zu sein scheinen. Aber für mich waren sie ausgesprochen faszinierend.
Spaßig war, dass keine Erwachsenen jemals erahnten, wer dieser fremde bärtige Mann war. Aber die Kinder mit ihrer besonderen Intuition (Einfühlungsgabe) wussten es sofort. Wie der Rattenfänger von Hameln fand ich mich bei meiner zweiten Runde in den Einkaufsstraßen immer umgeben von acht oder neun Kindern. Sie folgten mir und flüsterten und kicherten, aber sie entdeckten mein Geheimnis nicht ihren Eltern (kluge kluge Kinder - anm.). Sie waren meine kleinen Beschützer. He, vielleicht hast du von mir ein Magazin gekauft? Jetzt staunst du, nicht wahr?
Sonntage waren, als ich aufwuchs, noch aus zwei anderen Gründen heilig. Sie waren einmal der Tag, da ich die Kirche besuchte und zum anderen der Tag, den ich mit härtesten Proben verbrachte. Das mag dem Gedanken "Sonntagsruhe" entgegenstehen, aber es war die heiligste Art und Weise, wie ich meine Zeit verbringen konnte: das mir von Gott verliehene Talent zu entwickeln. Die beste Form, die ich mir vorstellen kann, meine Dankbarkeit zu zeigen, ist, das Beste aus dem Geschenk, das Gott mir mitgab, zu machen.
Die Kirche (eigentlich sagt man bei den Zeugen Königssaal und vor allem nicht Kirche - anm.) war ein Vergnügen eigener Ordnung. Es war wiederum eine Chance für mich, "normal" zu sein. Die Kirchenältesten behandelten mich genau so, wie sie jeden anderen behandelten. Und an den Tagen, an denen sich der hintere Teil der Kirche mit Reportern füllte, die meinen Verbleib entdeckt hatten, wurden sie niemals ärgerlich.
Als ich jung war besuchte meine gesamte Familie zusammen die Kirche in Indiana. Als wir älter wurden, wurde dies schwierig, und es geschah, dass sich meine bemerkenswerte und aufrichtig fromme Mutter am Ende als Einzige dort einfand. Wenn die Umstände es zunehmend komplizierter machten beizuwohnen, wurde ich getröstet durch den Glauben, dass Gott in meinem Herzen existiert, und in Musik und in Schönheit, nicht nur in einem Gebäude (sehr schön gesagt, sehr wahr - anm.). Aber ich vermisse noch immer das Gefühl der Gemeinschaft, das ich dort empfand - ich vermisse die Freunde und die Menschen, die mich schlicht und einfach wie ihresgleichen behandelten. Einfach menschlich. An einem Tag zusammen mit Gott teilen.
Als ich Vater wurde war mein ganzer Sinn für Gott und den Sabbath wieder geschärft. Wenn ich in die Augen meines Sohnes, Prince, und Tochter, Paris, schaue, sehe ich Wunder und sehe ich Schönheit. Jeder einzelne Tag wird ein Sabbath. Kinder zu haben erlaubt mir, in diese wundersame und heilige Welt jeden Moment jeden Tages einzutreten. Ich sehe Gott durch meine Kinder. Ich spreche mit Gott durch meine Kinder. Ich fühle mich demütig durch die Gnade, die ER mir erwiesen hat.
Es hat Zeiten in meinem Leben gegeben, wenn ich mich, wie wohl jeder, über Gottes Existenz wundern musste. Wenn Prince lächelt, wenn Paris kichert, habe ich keine Zweifel. Kinder sind das Geschenk Gottes an uns. Nein - sie sind mehr als das - sie sind ganz die Form von Gottes Energie und schöpferischer Kraft und Liebe. In ihrer Unschuld, die in ihrer Verspieltheit zu Tage kommt, ist Er zu finden.
Meine kostbarsten Tage als Kind waren jene Sonntage, wenn ich in der Lage war, frei zu sein. Das ist es, was der Sabbath immer für mich gewesen ist. Ein Tag der Freiheit. Nun finde ich diese Freiheit und den Zauber jeden Tag in meiner Rolle als Vater. Das Erstaunliche daran ist, wir alle haben die Fähigkeit, jeden Tag zu einem kostbaren Tag zu machen, wie es der Sabbath ist. Und wir tun dies, indem wir uns wieder den Wundern der Kindheit zuwenden. Wir tun dies, indem wir unser ganzes Herz und Gemüt, den kleinen Menschen, die wir Sohn und Tochter nennen, hingeben. Die Zeit, die wir mit ihnen verbringen, ist der Sabbath. Der Ort, an dem wir das tun, nennt man Paradies.
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Diese Übersetzung wurde von Daggie für das Forum bLack and wHite