Beides so unterschiedliche Wege, dass sie auf den ersten Blick kaum miteinander vergleichbar erscheinen. Und doch haben sie beide - mit den ihnen gegebenen Mitteln - für ein und dasselbe Ziel gekämpft. Beide ebenso unbeirrbar sind sie aufrecht genau diesen Weg bis zuletzt gegangen. Und sie haben beide in der Spanne die ihnen dafür blieb, für ihre Überzeugungen, den Einfluss den sie auf die Menschen gewonnen haben - auf der GANZEN Welt, UND für ihren Anspruch auf Freiheit und Gleichberechtigung in JEDER Hinsicht, schliesslich mit ihrem Leben bezahlt. Und ob durch Kugel oder nun "sauberer", unauffälliger und einfacher durch eine zu gut gefüllte Spritze, letztlich ist das Ergebnis dasselbe. Und was viele Jahre zuvor bereits begonnen wurde, und unter immer stärker werdenden Druck von allen Seiten auf den Menschen selbst, kontinuierlich weiter betrieben wurde, ist schliesslich vollendet in einer Tat von nur Sekunden…Minuten.
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Ich bin weiterhin überzeugt, dass Michael´s angeblich "plötzlicher" Tod in Wahrheit das Resultat jahrzehntelanger Machenschaften im Vorfeld war. Und dass gnadenlose gefühlskalte Geldgier, Konkurrenzkampf auf höchstem "Niveau", alleinige Machtansprüche und rassistische Beweggründe dabei kalkuliert auf niederträchtigste und schliesslich menschenverachtende Weise Hand in Hand gingen.
Ich glaube auch, dass letztendlich nur die Voraussetzungen geschaffen werden mussten - bis zu einem bestimmten Grad eine körperliche und z.T. auch seelische Abhängigkeit (nicht nur hinsichtlich Medikamenten, von immer dringender benötigten "Entspannungsmomenten", angstlösend, die den Anschein von Sicherheit und zumindest zeitweiser ersehnter "Ruhe" vermittelten), Isolation, nur einige wenige Bezugspersonen zu denen zumindest noch das nötige Vertrauen und In-Sicherheit-Wiegen aufrecht erhalten werden musste, genügend Druck (Zeit, Leistung, Finanzen, der eigene Ruf der auf dem Spiel stand) von allen Seiten durch im Laufe der Jahre geschaffene und weiter eskalierende Probleme, evtl. auch einige, im richtigen Moment platzierte, etwas schärfere und wahlweise auch schmeichelnde, den antrainierten Ehrgeiz anstachelnde Worte. Was das auslöste war ja hinreichend bekannt, ein Verhaltensmuster das nur in Gang gesetzt werden musste. Dann konnte die "Behandlung und Betreuung" beginnen.
Mit "Voraussetzungen" meine ich auch, dass es nicht einmal unbedingt nötig ist, wirklich Hand an jemanden zu legen um sein Ziel zu erreichen. Ganz im Gegenteil sogar - es wäre nur hinderlich, denn es genügt im entscheidenden Augenblick einfach - NICHTS zu tun. Und solange zu warten bis sich das "Problem" gewissermaßen von selbst erledigt.
Ich kann bis heute nicht ertragen dass - nach allen Nachrichtenbildern und -kommentaren, allen weltweiten Trauerbekundungen, dem zunächst vorgegebenen Ausräumen aller Verdachtsmomente durch mehrmalige Autopsie, einer anschliessenden hochoffiziellen bombastischen Abschiedsfeier, und schliesslich der lang erwarteten Grablegung - der Grossteil der Öffentlichkeit zur Tagesordnung übergeht als wäre nichts geschehen, als wären wir nicht ALLE Zeuge eines Verbrechens geworden, das sich direkt vor unseren Augen vollzog.
Alles was jetzt übrig bleiben soll, ist nur noch die, im Hintergrund schwelende kleine Flamme einer Anklage die DEN KERN nicht trifft und den Mittätern sogar die Möglichkeit eröffnet in aller Dreistigkeit die Schuld demjenigen zuzuschieben der über all dem das Wertvollste verloren hat - sein Leben.
Alles wird jetzt getan werden das Opfer selbst zu verunglimpfen, als verantwortlich hinzustellen, unzurechnungsfähig und labil, mit allen angedichteten Entgleisungen und angeblichen Verwerflichkeiten, einem Leben das außer Kontrolle geraten ist.
Genug "Material" ist ja vorhanden. Jetzt kommt es wieder nur darauf an wie man die "Szenen" zusammenschneidet. Wer Regie führt in diesem Horrorstreifen ist ja bereits entschieden. Ab April (wenn auch dieses Drama nicht wieder um etliche Male hinaus gezögert wird) erlebe ich damit dann das erste Mal wie sich solch eine klassische "Michael-Jackson-Verhandlung" wirklich anfühlt. Mir ist jetzt schon speiübel.
Es ist fast schon müßig sich Gedanken zu machen, was es dem Werkzeug, dem "Arzt" gebracht hat. Ob es nur das Versprechen war, danach aller finanziellen Sorgen enthoben zu sein, inclusive Sonderbonus - es wäre noch das einfachste. Und dafür einige wenige Jahre seines Lebens als Gegenleistung zu erbringen, nimmt in aussichtsloser Lage so mancher in Kauf. Vielleicht hat man zu allem auch noch einige private "Leichen im Keller" gegen ihn in der Hand gehabt. Interessanter Begriff für jemanden der angeblich vorher schon James Brown, nebst Frau behandelt und erfolgreich womöglich ebenso unter die Erde gebracht haben soll. Immer wenn ich dieses Bild von Michael an dessen Sarg sehe, möchte ich ihm zuschreien - pass auf, um Gottes Willen, pass auf !
Nichts geahnt oder gewusst zu haben, nehme ich dem "Arzt" (zwinge mich niemand den Namen zu benutzen) nicht mehr ab, nicht nach dem er nachweislich tatenlos genau die Zeit hat verstreichen lassen, in der noch eine letzte Chance auf Rettung bestand. (Edith: Nach Gesprächen mit einer Anästhesieärztin bestand zu der Zeit bereits KEINERLEI Möglichkeit mehr überhaupt noch etwas zu tun um die Mittel noch in letzter Sekunde wieder unschädlich zu machen - nachdem sie einmal in solch hoher Dosierung in der Blutbahn zirkulierten. Vergleichbar einem running train der nicht mehr aufzuhalten war. Wusste der "Arzt" das ? Hat er auch darum nur noch so getan als hätte er sich bemüht - doch auch das selbst dann noch so stümperhaft und lax, man möchte generell an seinem Verstand zweifeln - wäre dieser im Focus der Beweisaufnahme. Denn man kann unter den Voraussetzungen wie er sich auch nach eigener Aussage verhalten hat, nur noch zwei Möglichkeiten in Betracht ziehen - entweder Unzurechnungsfähigkeit oder Vorsatz. Und die mittlerweile nachgewiesene Länge der Zeitspanne zwischen Infusion und "versuchter" Reanimation erscheint auch immer weniger als ein schlichtes Anzeichen von Panik und anschließender Kopflosigkeit. …stattdessen bestenfalls Sorglosigkeit (warum nur ?), wie noch überhaupt soll derartige Naivität und fehlende Sachkenntnis erklärt werden - in einem Ausmaß dass auch das, angesichts der Schwere des Notfalls, unmöglich erscheint - und letztlich sogar den Eindruck von Desinteresse und Kaltblütigkeit hinterlässt. Was in mir wiederum die sehr ungute Erinnerung an die Formulierung einer Mordklassifikation ins Gedächtnis ruft… die heisst "kaltblütig geplant ausgeführt". Doch ich möchte - vorerst - noch nicht einmal den ganzen Weg bis zu dieser bitteren letzten Überlegung gehen. Solange nicht, wie ich noch ein Stück weit Naivität über die Absicht, die letzte Zielsetzung so mancher Anweisungen, Verhaltens- und Behandlungsregeln in Betracht ziehen und für möglich halten kann, dass sie in in Verlauf der Ereignisse mit hinein gespielt haben die letztlich dazu führten dass Michael starb. Doch auch dann entbindet nichts auf der Welt denjenigen von dessen Hand der Tod kam, von den wichtigsten ärztlichen Grundregeln, allen voran dem Eid des Hippokrates "DU SOLLST LEBEN RETTEN UND NICHT VERLETZEN !!!" oder auch nur einem gottverdammten Anteil seiner Schuld.
Wie schwer liegt mir diese so unfassbar verharmlosende Formulierung auf "Totschlag" im Magen. Mein Gott, nennt es doch endlich beim Namen ! Und selbst wenn der Kampf aussichtslos ist, aus Mangel an (mittlerweile in alle Winde verstreuten und beiseite geschafften, ausgelöschten) Beweisen, so muss man doch die Courage aufbringen das GANZE Unrecht anzuprangern und auszusprechen, und sich nicht hinter fadenscheinigen Ausflüchten verstecken.
Nicht nur um die eigene Ehre, Glaubwürdigkeit, die eigene Überzeugung zu verteidigen, sondern um zu dem Menschen zu stehen den man liebt und dem man zum Mindesten schuldet dass aufgeklärt wird, warum und wie er um sein Leben gebracht wurde.
Wenigstens das hätten sie für ihn tun müssen, die hochehrenwerten Anwälte, die Familie hätte es durchkämpfen müssen, schon um denjenigen die ihn auf dem Gewissen haben zu zeigen - das Spiel ist durchschaut, und selbst wenn ihr euch noch so sehr versteckt und nie zugeben würdet was ihr diesem Mann angetan habt - wir WISSEN es, wir lassen uns nicht täuschen und sagen es offen heraus damit alle Welt es hört.