Beiträge von Pearl

    Der Tag, an dem ich Michael traf – der Tag, den ich niemals vergessen werde


    von Janet McNair
    26. Juni 2009


    Ich bin mit Michael Jacksons Musik aufgewachsen. Mein ganzes Leben lang träumte ich davon, ihn einmal zu treffen. Und dann, in einer Buchhandlung in der Palm Beach Mall, war dieser Augenblick schließlich gekommen.
    Ich war ein Fan, seit meine Eltern uns mit zum Jackson 5-Konzert im LA Coliseum mitnahmen, ihrer allerersten großen Konzert-Tour ihres ersten Hit-Albums, ABC (veröffentlicht 1969).
    Scharen von Mädchen aus Victorville, Kalifornien verfolgten meinen Bruder jeden Tag auf dem Heimweg von der Schule, weil sie dachten, er sei der verkleidete Michael Jackson.
    "Wie dumm von ihnen" dachte ich. "Das ist doch bloß mein Bruder Kerry." Warum sollte er auf einer Air Force Base leben, mit einem älteren Bruder und zwei Schwestern, von denen eine...naja, egal.
    In den 80ern, als Thriller ein Hit und die Michael-Mania auf dem Höhepunkt war, sagte mein Bruder Kerry zu mir: "Janet, er kann er unmöglich noch höher aufsteigen. Er ist größer als das Leben. Kannst du dir vorstellen, daß er je älter wird?"


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    Kerry McNair


    Stattdessen wurde Kerry nicht älter; vor 21 Jahren starb mein Bruder im Alter von 29 Jahren.
    Wenn ich jemals die Chance bekäme, dem echten Jackson zu begegnen, würde ich ihm so viel sagen wollen. Wahrscheinlich würde die Security eingreifen müssen, um seine Ohren zu schützen. Michael Jackson war mehr als ein Entertainer – alle, für die er wie ein Familienmitglied war, würden für immer wissen, wo sie gerade waren, als er im Motown 25 Fernseh-Special zum ersten Mal den Moonwalk tanzte. Er war unglaublich.
    Erinnert sich noch jemand, als Jackson in Oprah’s Prime Time-Special auf der Neverland Ranch die Human Beat Box machte? "Dieser Bruder konnte gleichzeitig harmonisch mit sich selbst singen – die Betonung liegt auf "gleichzeitig". Er sang und ging nahtlos über in einen Akkord, und zwar ohne Spezialeffekte. Wer konnte das schon?
    Die Schlagzeile "Michael Jackson starb mit 50" zu hören, war irgendwie unwirklich. Erst gestern noch hatte ich, was ich als "die Stimme eines Engels" bezeichnete, in einer Fernsehwerbung singen gehört.


    “You and I must make a pact.
    We must bring salvation back.
    Where there is love,
    I’ll be there…”


    Es waren Michael Jackson und seine Brüder. Diese Stimme brachte mich auf eine Reihe von Gedanken, beginnend damit, als mein Weg den von Jackson kreuzte, und endend mit dem Einen im Leben, das gewiss ist - dem Tod.
    Ich war zwar kein Freund, aber ein Fan, der Jackson zuletzt leibhaftig in einer Buchhandlung in der Palm Beach Lakes Mall (West Palm Beach, FL) sah. Es muß im April 2005 gewesen sein, und es war definitiv ein Samstagmorgen, gleich nachdem das Einkaufszentrum geöffnet hatte und noch keine Menschenmassen da waren.
    Sobald ich die Buchhandlung betrat, bemerkte ich zusätzliche Mall-Security. Ein Wachmann hatte mir bereits in der Cafeteria gesteckt, daß Michael Jackson tatsächlich im Gebäude war. In der Buchhandlung waren keine anderen Käufer, nur verdeckte Sicherheitsleute, die so taten, als seien sie normale Kunden. Ich bezahlte, und es war, als ob ein Spion Jackson am Handy gesagt hätte, eine einzelne Frau in den Vierzigern sei keine Gefahr. Ohne Vorwarnung tauchte er plötzlich von irgendwoher auf.
    Ich sah die Gestalt und die Körperhaltung des schlanken Mann am Zeitungsständer. Ich kannte sie gut. Er war größer, als ich dachte. Zuerst sah ich die alltägliche Joe Marine-Trainingshose. Als meine Augen nach oben wanderten, nahm ich wahr, wie durchscheinend die Haut an seiner linken Hand war. Er bewegte sich leicht auf mich zu, als ob er mich begrüßen wollte, dann wieder in die andere Richtung. Schließlich wandte er sich mir zu.
    Und das war es.
    Mein Blick wanderte langsam sein Hosenbein entlang nach oben, vorbei an den dünnhäutigen Händen, und dann, als ich etwas sagen wollte, konnte ich es nicht. Der Augenblick, auf den ich fast mein ganzes Leben lang gewartet hatte, war da; und alles, was ich zustande brachte, war ein Kopfnicken, ein stillschweigendes "Wie gehts?". Er winkte mir zu. Ich war verblüfft darüber, daß er eine Spiderman-Maske trug - der komplette Spidey-Kopf, nicht nur eine dieser Halbmasken, die man mit einem Gummiband befestigt. Etwa 30 Minuten später, trotz der Maske oder vielleicht deswegen, lief ein Haufen Jugendlicher hinter ihm her und alle schrien seinen Namen.
    "I love you" rief er zurück.
    Genau in der Nacht, bevor er starb, erinnerte ich mich an diese vermasselte Begegnung; ich hatte danach nie wieder die Chance. Ich spürte, er hätte einen Freund gebraucht; doch ich wußte, für ihn war ich nur eine weitere Fremde.
    Ich sage mir, ich weiß nicht, wen ich jemals wieder sehen werde und wen nicht. Aber eines weiß ich – wir alle sind dazu bestimmt, zu sterben.


    Wessen ich bezüglich Michael überzeugt bin:
    • Er war einer der größten Entertainer, die die Welt je gesehen hat.
    • Er ist Amerikas Schatz, doch wir haben ihn während der Kontroverse im Stich gelassen.
    • Er machte den Robot-Dance bekannt und revolutionierte ihn mit dem Moonwalk.
    • Gott schenkte uns Mozart, Elvis und Michael. Sie alle verließen uns als junge Männer.
    • Jeder Pop- und R&B-Sänger unserer Zeit wurde stark von Michael Jackson beeinflußt.
    • Er hätte Kinder besser nicht bei sich übernachten lassen sollen – aber nicht deshalb, weil sie jemals durch seine Hand in Gefahr gewesen wären, sondern weil er durch seine Güte in Gefahr geriet, von den gleichen Leuten, die ihre Kinder auf eine abgelegene Ranch brachten und teure Geschenke und medizinische Versorgung von ihm annahmen, mißbraucht zu werden.
    • Michael hat MTV im Alleingang verändert.
    • Michael wurde einstimmig freigesprochen , als er seinen Tag vor Gericht hatte. Die Menschen sollten diese Tatsache respektieren.
    • Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem man nicht weiß, wer Michael Jackson ist.


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    Invincible, 2001


    Was ich in Bezug auf Michael glaube:
    • Ich glaube, ein Geschäftsmann, der klug genug war, einen großen Teil des Beatles-Musik-Katalogs zu kaufen, war nicht bankrott .
    • Ich glaube, Michael wurde von den Menschen schon seit Jahren ausgelaugt und erschöpft.
    • Ich glaube, Michael würde wollen, daß die Menschen sich an Farrah Fawcett und andere, die wir am gleichen Tag verloren, erinnern.
    • Sein letztes Album Invincible (2001) ist viel erstaunlicher, als die durch die Kontroversen gedämpften Verkäufe vermuten lassen. Denkt darüber nach. Hört es euch an.
    • Ohne Mike gäbe es keinen Usher, keine NSYNC, keinen Ne-Yo...keine Musikvideo-Industrie, wie wir sie kennen.


    Der Großteil der Welt wird sich erinnern, wo sie am 25. Juni 2009 waren. Laßt uns sein Leben feiern, und seine positive Energie bewahren, die die Musik-Industrie revolutionierte und die Welt veränderte.
    Was für ein Geschenk hat Gott uns mit Michael Jackson gemacht, und was für ein Geschenk machte uns Michael mit seinem Gesang und seinem Tanz!

    Ich glaube, mein Bruder Kerry sagte heute irgendwann: "Hey Mike, du bist auch hier?"


    Quelle: digitaljournal.com
    Übersetzung by Pearl

    In Michaels Armen


    Vorname: Cécile
    Besonderes Merkmal: Sie hat Michael Jackson vor mehr als 80.000 Personen in den Arm genommen


    Am 31. Dezember gibt es jedes Jahr ein Feuerwerk, am 24. Dezember wiederum verteilt man Geschenke, und bei jedem Michael Jackson Konzert läßt man hübsche junge Mädels bei „She´s Out Of My Life“ in Michaels Arme fliegen. Das ist heute zu einem Ritus geworden. Während jedoch alle Welt auf Feuerwerk und Weihnachtsgeschenke hoffen kann, so können sich nur wenige rühmen, in Michaels Armen gelegen zu haben.
    Cécile gehört zu den Mädels, für die an einem Abend ein Traum zur Realität geworden ist. Black & White hat sich nach Paris begeben, und sie hat uns im Detail die 60 wichtigsten Sekunden ihres Lebens geschildert!


    Guten Tag, Cécile - vorab, wußtest du schon vor diesem Konzert, daß Michael Mädels zu sich auf die Bühne kommen läßt?


    Ja, denn ich habe das schon bei der Bad Tour beobachtet. Ich hätte es auch gern gewollt und obwohl mein Freund mir sagte, daß ich ihn treffen würde, glaubte ich nicht so recht daran.


    Um wieviel Uhr bist du im Stadion angekommen?


    So gegen 13 oder 14 Uhr, ganz in Ruhe. Um 15 Uhr, als sich die Stadiontore öffneten, sind meine Freunde und ich hineingegangen. Wir haben sofort einen Treffpunkt nach Konzertende für den Fall vereinbart, daß wir uns aus den Augen verlieren sollten. So gegen 17 Uhr war ich dann in der dritten Reihe.


    Wie ist die Wartezeit abgelaufen?


    Die Sicherheitskräfte haben uns Wasser ins Gesicht gespritzt! Es war heiß, alle waren eingequetscht, aber solidarisch, damit alles bestens verläuft.


    Wann hat man dir gesagt, daß du auf die Bühne gehen kannst?


    Also, während der ersten drei Titel war das Konzert prima für mich. Ich sah Michael äußerst gut. Am Anfang von „I Just Can´t Stop Loving You“ wurde ich von allen Seiten gedrängt und geschubst; ich habe mir gesagt, dass ich dort nicht länger bleiben kann und bin weggegangen, um das Konzert ein bißchen weiter hinten mitzukriegen. Ich habe die Leute gebeten, mich über sie hinwegzuheben; einer von den Sicherheitskräften hat mich abgefangen und in ein Zelt begleitet.
    In diesem Moment hat mir ein 2 Meter großer Riese mit einem Helm und einem Walkie-Talkie auf die Schulter geklopft, mich umgedreht und gesagt: „YOU!“ Und ich habe geantwortet: „Ja“.
    Er hat mich von oben bis unten gemustert. Und ich fragte mich, was er denn von mir wollte. Er hat dann gemeint: „Do you speak english?“ und ich antwortete: „Yes“. Er hat weiter gesagt: „Do you want to go on stage with Michael?” Ich habe sofort kapiert, daß es sich um den Titel “She´s Out Of My Life” handelte, und ich muß zugeben, daß ich eine Sekunde lang gezögert habe: ich sagte mir, daß ich da oben lächerlich wirken würde. Ich habe so viele Szenen mit Mädels gesehen, die dann geweint haben; und das ist ehrlich gesagt nicht mein Ding, selbst wenn ich ihn sehr gern mag. Und dann habe ich mir gesagt, daß das die Chance meines Lebens ist und ich nicht nein sagen kann. Also habe ich gesagt: „Yes“. Er hat „All right“ gemeint und angefangen, in sein Walkie-Talkie zu sprechen. Nach einem kurzen Moment des Wartens habe ich ihn gefragt, was ich machen muß, und er hat mir gesagt, daß ich Michael in die Arme nehmen und fest an mich ziehen, küssen und sagen soll, daß ich ihn liebe. Ich habe ihn gefragt, ob er schüchtern sei und er hat mir geantwortet: „Ja, sehr schüchtern“.
    In diesem Moment war ich ganz ruhig und abgeklärt. Dann hat der Leibwächter mir gesagt, daß ich ganz aufgeregt auf die Bühne steigen soll und daraufhin hat er mich zu einer kleinen Treppe zwischen Bühne und Graben geschoben. Das Publikum schrie vor Begeisterung. „She´s Out Of My Life“ hatte begonnen und der Leibwächter, der mich am Arm hielt, hat mir gesagt, daß ich losgehen soll. Ich bin rasch die Treppen hochgeeilt und habe mich dann Michael gegenüber auf der Bühne wiedergefunden, so ganz einfach. Ich stand dem Publikum seitlich gegenüber und ich sah weder die Musiker noch das Publikum, ich war von Michael, den ich sehr gut sah, gefangen genommen. Ich wagte nicht, mich zu bewegen, ich wußte nicht, was ich machen sollte und dann habe ich mir gesagt: „Du bist einfach ganz gelassen und machst, was er will; du bist in seiner Show.“
    Während er sang und meine Hand hielt, schaute ich ihn genau von oben bis unten an, er war sehr geschminkt. Er hat sich mir genähert und mich so gehalten, als würde er einen Slow tanzen. Er zitterte wie Espenlaub, das hatte ich noch nie gesehen! Ich habe mir gesagt, daß das vielleicht die Aufregung ist, wenn man auf der Bühne ist oder vielleicht auch Schüchternheit, die Angst vor einem fremden Körper, den er nicht kennt und der neben ihm steht. Ich habe ihm ganz natürlich ins Ohr geflüstert: „Mach weiter so, bleib so, wir lieben dich alle, du bist der Beste!“ Er hat seinen Einsatz verpasst, so als ob er erstaunt sei und hat wieder angefangen zu singen. Er hat sich von mir wegbewegt und mich losgelassen. Ich schaute in Richtung des Leibwächters, um zu fragen, ob ich die Bühne verlassen soll, denn ich wußte, daß das Mädchen nicht die ganze Show über bleibt. Der Leibwächter schwieg und hatte die Arme über Kreuz. Ich verstand nicht. Ich habe mich wieder Michael zugewendet und da hat er sich mir angenähert und mich sehr fest an sich gedrückt. Das hat mich wirklich überrascht. Er hat mich auf die Wange geküsst und ich habe seinen Kuß erwidert, indem ich seine Haare gestreichelt habe. Ich war da…ich war im siebten Himmel!
    Der Leibwächter ist gekommen, hat meine linke Hand genommen, während Michael meine andere Hand hielt. Wir haben unsere Hände losgelassen und haben uns in die Augen geschaut, während ich die Treppen hinunterstieg, wir haben uns Kußhände zugeworfen… Das sah sehr profihaft aus.


    Ähnelt der Michael Jackson, der dich in die Arme genommen hat, dem, den du von Fotos und Clips kennst?


    Am Anfang ist mir das ganz kurz durch den Kopf gegangen, daß er vielleicht ein Doppelgänger ist. Und dann bin ich zur Vernunft gekommen; es war unmöglich, er hat den Song in mein Ohr gesungen! Ich flippte fast aus! Ich fand ihn eher zart.
    Was die Fotos angeht, die in der englischen Presse erschienen sind und für Skandal gesorgt haben und denen zufolge Michaels Gesicht aufgebläht sein soll, so kann ich nur sagen, daß ich von all dem nichts bemerkt oder gefühlt habe, als meine Wange seine berührt hat. Ich habe sofort begriffen, daß das jemand ist, der Liebe braucht. Kurz bevor ich auf die Bühne gegangen bin, habe ich mir gesagt: „Super, so kann ich ihn endlich mal richtig sehen. Er ist sicherlich schön“. Und tatsächlich, er hat eine derartige Ausstrahlung, daß man von seiner spirituellen Schönheit fasziniert ist! Ich fand ihn sehr charmant, aber vor allem seine Ausstrahlung hat mich beeindruckt. Sehr sanft, viel Takt, Gutmütigkeit und gute Laune.


    Jetzt ist der größte Traum eines Michael Jackson Fans für dich in Erfüllung gegangen, d. h. sich in seinen Armen zu befinden. Worauf kannst du jetzt noch hoffen?


    Mein neuer Traum wäre, Michael zu interviewen. Ich glaube, er kann viele interessante Dinge erzählen. Ich halte ihm das Mikro hin, er sagt, was er will…das wäre einfach super.


    Hast du etwas hinzuzufügen, Cécile?


    Ja, seit diesem Erlebnis habe ich das Gefühl, daß ich alles schaffen kann, ob das mein privates oder berufliches Leben betrifft. Ich wollte den Black & White Lesern sagen: man muß an seine Träume glauben. Das habe ich am Sonntag, den 13. September, gelernt, während ich in den Armen des tollsten Mannes der Welt lag…

    ...


    Das ist faszinierend.
    Er liebte es, zu lesen. Er hatte mehr als 10.000 Bücher in seinem Haus. Und ich weiß das. Ich hasse es, mich auf den Prozeß zu beziehen, denn ich wollte diesen Prozeß nicht – man sollte ihn nicht über den Prozeß definieren.
    Aber es ist eines der Dinge, die wir erfuhren – die Bezirksstaatsanwaltschaft durchsuchte seine gesamte Bibliothek und fand zum Beispiel ein deutsches Buch über Kunst von 1930 – solche Dinge. Und es stellte sich heraus, daß dieser Bursche, der Künstler, von dem das Buch handelte, von den Nazis verfolgt worden war. Niemand wußte das, und dann kommen die Cops und sagen: „Wir haben dieses Buch mit Bildern von nackten Menschen gefunden." Doch es war Kunst, mit einer Menge Text dabei. Es war Kunst!
    Und sie fanden ein paar andere Dinge, eine Aktentasche, die ihm nicht gehörte, mit ein paar Playboy-Heften oder so was darin. Aber sie durchsuchten das ganze Haus des Jungen, 10.000 Bücher. Und das veranlaßte uns, das Gleiche zu tun, sie anzusehen.
    Es gab Plätze, an denen er gern saß und las; da waren Bücher mit seinen Lesezeichen und seinen Notizen und allem darin. Und ich kann Ihnen aus Gesprächen mit ihm sagen, daß er sehr - besonders für einen Autodidakten, wie er es war; er hatte seine eigene Leseliste - er war sehr belesen. Ich will nicht sagen, daß ich besonders belesen bin, aber, sagen wir so, ich habe sicherlich viel gelesen. Ich finde Gefallen an Philosophie und Geschichte, und es war sehr angenehm, mit ihm darüber zu sprechen, denn er war sehr intellektuell, und er liebte es, über diese Dinge zu sprechen. Er prahlte jedoch nicht damit, und es kam sehr selten vor, daß er von selbst ein solches Gespräch begann. Doch wenn man mit ihm in ein Gespräch wie dieses geriet, dann war er da.
    Erinnern Sie sich an das letzte Mal, daß Sie ihn sahen oder mit ihm sprachen?
    Das letzte Mal, daß ich mit ihm sprach, war gleich nach der Verhandlung, und dann verließ er das Land. Ich habe ihn seitdem nicht persönlich, in Person gesehen - ich sprach am Telefon mit ihm. Natürlich sprach ich mit Menschen um ihn herum, denn wir kümmerten uns weiterhin um seine Angelegenheiten. Doch das Beste, das ich sagen kann - und ich will meine Bedeutung in seiner Welt nicht teuer verkaufen - ich möchte diese Seite von ihm vermitteln, die die Leute nicht sehen.
    Ich hasse es jedes Mal, wenn ich höre, wie Jay Leno oder sonst jemand eine gemeine Bemerkung macht - und ich denke, Jay Leno ist ein sehr lustiger Mensch - aber jedes Mal, wenn sie etwas Gemeines sagen, denke ich, das ist wirklich nicht fair, denn das ist nicht, wer er ist.
    Nur wenige Menschen hatten die Gelegenheit, seine Freundlichkeit und die seiner Familie wirklich zu erfahren. Und nur wenige Menschen hatten wirklich die Möglichkeit, diese intellektuellen Gespräche über große Denker und Dichter mit ihm zu führen. Freud und Jung – gehen Sie auf die Straße und versuchen Sie, fünf Personen zu finden, die über Freud und Jung sprechen können.
    Verwalten Sie sein Vermögen?
    Nein, nein. Ich vertrat ihn nur hier in Angelegenheiten, die Santa Barbara betrafen.
    Und wie ist der Status der Neverland Ranch?
    Ich weiß es nicht genau – ich zögere immer, mich dazu zu äußern, weil ich es nicht genau weiß. Es wurde von einem Investor übernommen. Ich weiß nicht, ob es vollständig verkauft wurde, dessen bin ich nicht sicher.
    Aber Michael - nachdem es drei Mal erfolglos von der Polizei durchsucht wurde - es erschütterte ihn. Er lebte dort bis zum Prozeß und auch weiterhin während des Prozesses, aber kurz vor der Verhandlung erwirkten sie einen Durchsuchungsbefehl und gingen wieder zurück, angeblich, weil sie die Baupläne des Hauses finden wollten.
    Dabei hätten sie uns nur darum bitten müssen, und wir hätten sie ihnen ausgehändigt. Sie hätten einen Antrag bei Gericht stellen können, und wir hätten sie ihnen überlassen. Sie hätten auch einfach ins Archiv gehen und sie holen können. Doch es war ja nur ein Vorwand, um hinauszufahren und das Anwesen ein weiteres Mal zu durchsuchen.
    Sie weckten ihn in den frühen Morgenstunden, und seine Kinder waren da; und nach all dem sagte er: „Ich glaube nicht, daß ich hier weiter leben kann." Und das war eine Schande.
    Er hatte seinen Baum. Er saß in diesem Baum, und er schrieb einige seiner Lieder dort.
    Es ist so etwas wie ein historischer Ort, doch für ihn war es ein sehr persönlicher Ort.


    Quelle: laweekly.com



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    Michael Jacksons Anwälte; v.li.: Robert M. Sanger, Susan C. Yu and Thomas A. Mesereau


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    Robert M. Sanger



    Ich gebe ehrlich zu, ich habe während des Übersetzens Rotz und Wasser geheult. Und ich habe mich sehr geschämt.
    Für all diese Menschen, die ihm das angetan haben, für das grausame Vorgehen der Polizei und der Behörden, für diese ganze unsägliche Episode.
    Und wieder einmal bin ich stolz, ein Fan von Michael Jackson zu sein.
    :herz:

    Hallo ihr Lieben, hier eine Erinnerung von Bob Sanger, die ich gestern übersetzt habe :)


    Michael Jacksons Anwalt Bob Sanger spricht mit West Coast Sound über den King of Pop, sein Leben und seine Lesegewohnheiten
    von Randall Roberts, 25. Juni 2009


    In Folge des Todes von Michael Jackson am heutigen Nachmittag kontaktierte West Coast Sound den langjährigen Anwalt des verstorbenen King of Pop, Bob Sanger.
    Sanger vertrat Michael Jackson 16 Jahre lang und saß während des öffentlichen Prozesses von 2005, in welchem die Familie eines Jungen Jackson des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschuldigte, mit ihm am Tisch der Verteidigung. Wir sprachen am späten Nachmittag mit Sanger.


    Bob Sanger: Folgendes möchte ich sagen. Ich denke, es ist angemessen, zu diesem Zeitpunkt zu Ehren von Michael zu sprechen.
    Zunächst - er war er ein großartiger Musiker und Performer, und sein Einfluß auf die Musik wirkt sich bis heute aus. Ich sah heute etwas im Fernsehen, ich weiß nicht mehr, wer es war, aber ich sah einen aktuellen Star in einem Musikvideo, und ich dachte: ‚Das ist Michael Jackson’. Man kann einfach sehen, woher das alles kommt; das alles, was noch garnicht existierte, bevor er damit begann. Der Beat und die Musik und alles andere. Das ist ein Einfluß, den er für immer haben wird, oder doch für eine sehr lange Zeit.
    Ich denke, was die Leute nicht an Michael Jackson wahrnehmen, ist er als ein menschliches Wesen. Das, was ich zu sehen bekam - was ich die Ehre hatte, zu sehen - denn eine Menge Menschen waren um ihn herum.
    Wenn man ihn vertritt, was ich ja tat, bedauerlicherweise – bedauerlich für ihn, daß wir dies tun mußten; aber man kommt dabei einem Menschen wirklich sehr nah, und ich saß in dieser Strafsache vier Monate lang neben ihm - es dauerte volle vier Monate, und er war an jedem einzelnen Tag dort.
    Aber was ich in all den Jahren, in denen ich ihn vertrat, bemerkt habe - vor allem in diesem letzten Prozeß - ist, daß er ein sehr netter Mensch ist. Wirklich aus seinem Herzen heraus. Und seine ganze Familie ist so. Seine Mutter Katherine und seine Schwestern LaToya und Janet - sie haben ihre eigene Persönlichkeit auf der Bühne und alles, aber sie sind die freundlichsten, liebenswertesten Menschen, die Sie jemals treffen können. Und seine Brüder sind sehr freundlich, sie tun für Sie, was sie nur können.
    Ich erinnere mich an ein Familientreffen draußen auf der Ranch, in einem nett eingerichteten Raum, so schön wie alles andere dort. Und alle setzten sich hin und veranstalteten ein großes Treffen. Und Janet sagt: „Bob, Sie haben keinen Sitzplatz." Ich sagte ihr, das sei in Ordnung, ich könne stehen, und sie sagt: „Nein, nein, nein, Ich hole Ihnen einen Stuhl.“ Sie geht aus der Tür, und ich nehme an, sie geht, um jemanden zu beauftragen, mir einen Stuhl zu bringen. Doch sie kommt zurück mit diesem großen Ohrensessel, den sie - Janet Jackson - für mich in den Raum schiebt, damit ich mich setzen kann. Es war nicht Besonderes, nur etwas, das man von niemandem in der Familie erwarten würde, oder von ihr.
    Sie waren sehr freundlich. Man kam auf die Ranch, oder irgendwo hin, wo wir uns bei anderen Gelegenheiten trafen, und man kam nicht wieder weg, ohne daß einem etwas zu essen oder zu trinken angeboten wurde. Und persönlich – und ich meine nicht, daß mit den Fingern geschnippt wird und jemand kommt, um es zu tun – waren sie sehr besorgt und sehr freundlich und großzügig. Und Michael war genauso. Er glaubte daran, eines der Dinge, die er im Leben neben Entertainment tun konnte, sei, daß er Kindern wirklich helfen könnte. Ich weiß, das wird umgehend sarkastische Reaktionen auslösen, doch es ist absolut wahr.
    Bei mindestens zwei Gelegenheiten war ich dort auf seiner Ranch, wenn er nicht selbst da war, jedoch eine riesige Gruppe von Kindern eingeladen hatte. Einmal kam ein Haufen Kinder aus Krankenhäusern in LA - Kinderstationen - mit ihren Familien, und ein anderes Mal waren es benachteiligte Kinder mit ihren Familien, sie wurden mit Bussen hingebracht - er hatte einige Busse - und er brachte die Menschen hin und es war für sie, als seien sie in Disneyland. Sein Personal war da, und einmal hatte er über hundert Leute in seinem Mitarbeiterstab. Sie boten jedem Süßigkeiten und Getränke an, und, in den Spiele-Raum und ins Kino zu gehen. Und man sah diese Kinder, und es war einfach bemerkenswert, sie zu sehen und ihre großen, staunenden Augen, weil sie auf diese Weise behandelt wurden.
    War der Anwalt in Ihnen jemals davon betroffen? Hier kommen Hunderte von Fremden in das Haus dieses Multimillionärs, und jeder von ihnen könnte Hintergedanken haben.
    Nun, all das möchte ich nicht weiter vertiefen.
    Nein, nein, das verstehe ich.
    Na ja, wissen Sie was? Tja, der Anwalt in mir; ich sehe, was Klienten so tun und bin immer wieder erstaunt.
    Doch ich muß Ihnen sagen: als wir sahen, was diese letzte Familie ihm antat, so völlig bizarr und verrückt, abwegig, manipulativ – die Bezirksstaatsanwaltschaft war so beschäftigt damit, es Michael Jackson heimzuzahlen, daß sie diese Leute einfach mit Scheuklappen betrachteten und die Tatsache ignorierten, daß sie bereits andere Menschen betrogen hatten - und so weiter. Aber wenn man diese Familie sah, mußte man sagen: 'Oh mein Gott, das wird ihn gefährden’ - natürlich war er verletzlich. Doch eine Familie wie diese, fähig, die Aufmerksamkeit eines Bezirksstaatsanwalts und der Strafverfolgungsbehörden auf sich zu ziehen, war einfach bemerkenswert. Und es zeigt nur, wie verletzlich Menschen sein können.
    Ich habe natürlich in meiner beruflichen Laufbahn, meiner Vertretung von Menschen während der letzten 35 Jahre, viel gesehen, sicherlich gibt es Fälle - Menschen werden strafrechtlich verfolgt, weil sie schuldig sind, natürlich; aber Menschen werden auch strafrechtlich verfolgt, einfach weil der Staat es kann, und manchmal aus zweifelhaften Beweggründen. Ich möchte nicht über die Einzelheiten dieses Falles sprechen, doch es war einfach so offensichtlich, wie verletzlich er war.
    Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Gruppen mehr, weil der Prozeß begonnen hatte – ich habe zumindest keine gesehen, denn im Grunde war ich damit beschäftigt, sein Leben zu retten.
    Doch zuvor, wenn ich diese Menschen kommen sah, die Großzügigkeit, die Güte und - das Personal war zu allen Zeiten angewiesen, wenn man nach Neverland oder in eines seiner anderen Häuser kam - das Personal war immer angewiesen, unbedingt freundlich zu jedermann zu sein. Diese Freundlichkeit zog sich wie ein roter Faden von oben nach unten. Und sie war keineswegs unterwürfig. Es war echte Freundlichkeit, und sie kam von oben. Michael war ein freundlicher Mensch, die ganze Familie war es. Und das sind die Dinge, die die Leute nicht sehen. Sie verstehen nicht, wie tief diese Auffassung von Freundlichkeit in seiner Familie ging.
    Und die nächste Sache ist, daß Michael außergewöhnlich belesen war.
    Das wußte ich nicht.
    Wenige Menschen wissen das. Ich kannte Michael, doch während des Prozesses lernte ich ihn noch sehr viel besser kennen. Der Richter war dabei, die Jury auszuwählen, und es war Zeit für eine Pause. Richter Melville sagte: „Meine Damen und Herren, ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, daß die Aufgabe der Geschworenen sehr, sehr wichtig ist." Er versuchte, die Leute davon zu überzeugen, sich keine dummen Ausreden auszudenken, um aus dieser Aufgabe herauszukommen. Jeder Richter tut das. Er sagte: „Die Jury ist ein althergebrachtes System. Es besteht seit etwa 200 Jahren. Wir werden jetzt eine Pause machen und kommen in 15 Minuten wieder."
    Wir standen auf, der Richter ging hinaus und Michael drehte sich zu mir um und sagte: „Bob, das Geschworenen-System ist sehr viel älter als 200 Jahre, nicht wahr?" Ich sagte: „Nun, ja, es geht zurück bis hin zu den Griechen." Er sagte: „Ja, Sokrates hatte ein Geschworenengericht, nicht wahr?" Ich sagte: „Richtig. Naja, Sie wissen, wie es für ihn ausging." Michael sagte: „Ja, er mußte den Schierlingsbecher trinken." Das ist nur eine kleine Anekdote. Wir sprachen über Psychologie, Freud und Jung, Hawthorne, Soziologie, die Geschichte der Schwarzen und Soziologie und deren Umgang mit Rassenfragen. Er war sehr belesen in den Klassikern der Psychologie und Geschichte und Literatur.


    continue...