Ein Auszug aus Jacqueline Onassis neuer Autobiografie: "Reading Jackie" (von William Kuhn)
In diesem Kapitel geht es um die Zusammenarbeit von Jackie mit Michael, für dessen Autobiografie Moonwalk.
Ein eher bissiger, unfreundlicher Bericht....hätte ich nicht gedacht, dass sie es so gesehen hat....
http://www.thedailybeast.com/b…ichael-jacksons-moonwalk/
Nur eines konnte sie zusammen bringen, die ehemalige Firstlady und den amtierenden PopStar: Bücher. William Kuhn über die Story, wie Jackie, eine Buch Redakteurin von Doubleday, Jackson dazu brachte, MOONWALK zu schreiben.
"Sie redeten wirklich beide gleich" erinnert sich Rolling Stone Redakteur Jann Wenner. Michael Jackson sprach mit der gleichen gehauchten Stimme, die Jackie manchmal benutzte. Aber es war nicht Jacksons Idee bei Jackie anzufragen, ob sie seine Autobiographe editieren möchte, die später (1988) zu MOONWALK wurde. Es war auch nicht die Art von Projekt, welches Jackie selbst vorgeschlagen hätte. Bill Barney erinnert sich in bez. auf die Jackson Autobiografie, dass Jackie damit einfach nur "einen Punkt für die eigene Mannschaft" einbringen wollte, das Buch für sie nur eine rein dem Profit verpflichtete Übung war, und dazu noch eines, dass sie vermutlich bereuen würde. Der Journalist Hillel Italie beschrieb das Buch als ein klassisches "Celebrity Projekt", weil es nicht von Jackson selbst geschrieben und konzipiert sei. Es war vielmehr eine Idee, die bei Doubleday entstand, und Jackie war einverstanden, sie zu unterstützen. Eine der unausgesprochenen Erwartungen von Doubleday war, dass der Herausgeber die weniger spektakulären Bücher, die ihre Passion hatte, mehr unterstützen würde, wenn sie ab und zu an einem kommerziellen Buch mitarbeitete, was mehr profitorientiert war.
Mitte der 80er flogen Jackie und ihr Assistent Shaye Areheart nach Encino um Jackson zu treffen, etwas , was sie nur sehr selten für ihre Autoren tat. Die, die nicht sowieso schon in NY waren, flogen normalerweise zu ihr hin, um sie zu treffen. Areheart erzählt eine Version von diesem Treffen und dem daraus folgenden Entstehen von MOONWALK in der neuen Auflage des Buchs, die 2009, nach Jacksons unerwartetem Tod herauskam.
Laut Areheart kamen Jackson und Jackie gut voran. Jackie war beim ersten Treffen in Encino dabei, aber Areheart musste dranbleiben, als das Projekt nicht so gut lief. Bei dem ersten Treffen nahm Jackson Areheart und Jackie mit in seinen Trailer, der bei dem Studio war, wo er gerade an dem Thriller video arbeitete, und sie redeten darüber, wie das Buch sein sollte. Jackson schlug ein Buch vor, das aus Bildern und Text bestand, und beide Editoren von DDay zogen diese Idee in Erwägung. Es war auch in diesem Trailer, wo Jackson Jackie fragte, dass Vorwort zu schreiben - und sie war einverstanden. Sie wollte auch noch etwas ungewöhnliches von ihm hören, etwas wesentliches über das Leben im Spotlight. Areheart sagt, er sei enthusastisch darüber gewesen, endlich die Dinge ins richtige Licht zu rücken, weil soviele falsche Dinge über ihn geschriebnen worden wären, aber sie spürte auch einen Konflikt. Bei einigen Dinge wollte er dennoch, dass sie privat blieben.
Areheart fand, dass es für ihn weniger interessant war, das Buch zu schreiben, als Musik zu machen, und das das die Erscheinung des Buchs verzögerte. Als der erste Schreiber, der für das Buch vorgesehen war nichts zustande brachte, wurde Areheart selbst mehr involviert. Sie flog mit einem Rekorder nach Kalifornien um Jacksons Antworten auf ihre Fragen über sein Leben und seine Karriere aufzunehmen. Sie hatte einen FullTime Job in NY und gab deshalb ihr Material an einen anderen Schreiber, Stephen Davis, der schon Bücher über Bob Marley und Led Zeppelin geschrieben hatte. Er nahm die Aufnahmen und brachte sie in eine Erzählform. Um diese Zeit war Jackson auf Tour in Asien und Areheart musste nach Australien fliegen um seine Genehmigung zu dem Text zu bekommen. Er wollte es nicht lesen, deshalb las sie es ihm vor, Zeile für Zeile, 2 Wochen lang, 1987, und machte Notizen über seine Änderungswünsche. Sie konnten nur in den Nächten arbeiten, in denen er nicht auftrat, und sie saßen dann auf seinem Bett und bearbeiteten das Manuskript, Areheart mit Jeans und Jackson in einem roten Seiden Pyjama.
Als sie fertig waren und Areheart wieder nach LA zurückgekehrt war, damit Jackson den Promotion Plänen DDays zustimmen konnte. Und jetzt entschied sich Jackson, dass er das Buch nicht veröffentlichen wollte. Nach all dem Aufwand an Zeit und Kosten - das Buch war zu dem Zeitpunkt druckfertig - waren die Leute bei DDay schokiert. Areheart dachte, dass dieses plötzlich geschah, weil Jackson sich furchtbar schutzlos ausgeliefert vorkam, auf eine Art, die er vorher nie kannte. Letztendlich, lies er sich aber doch nach etwas Überzeugungsarbeit erweichen, und MOONWALK stieg direkt auf den ersten Platz der NY Times Bestseller Liste ein, so wie überall auf der Welt.
Jackies Kollegen erinnern sich jedoch an andere Dimensionen dieser Geschichte. Areheart selbst sagte einem Agenten, dass der Umgang mit Jackson wie ein großer Alptraum sei, einfach nur "Sturm und Drang". J.C.Suares, der Designer der von DDay angestellt war, um an dem Buch zu arbeiten, war bei Jackies und Arehearts zweitem Treffen mit Jackson in Kalifornien dabei, wo sie Jackson einige Layouts zeigten. Noch bevor Jackie nach Kalifornien ging, zeichnete Suares einen Kommentar von ihr auf, darüber, wie entsetzt sie war, an diesem Projekt beteiligt zu sein. "wie zur Hölle komme ich dazu, ein Buch über Michael Jackson zu machen? Ich überlege mir immer noch, warum.." sagt ihre Stimme auf dem Band. "Jemand muss mir wohl gesagt haben, geh und mach es"
Suares erinnert sich an das Encino Treffen als etwas bizarrees. Er, Jackie und Areheart seien in Jacksons Haus an einem langen Tisch gesessen. Jackie an dem einen Ende, am anderen Ende war ein freier Platz für Jackson. Er kam zu spät. Es war nicht genug, dass Jackie zu ihm geflogen war, er musste auch noch seine "StarPower" zeigen und der letzte sein, der kam. Auf dem Rückflug nach NY fragte Jackie Suares: "Denkst du, er mag Mädchen?" und sie kam auf dieses Thema mehrmals zurück, in der Zeit ihrer Zusammenarbeit. Das ambivalente Verhalten des Stars in dieser Frage machte sie neugierig.
Jackie erzählte Edward Kasinek, den sie manchmal auf ein Sandwich traf, wenn sie in der Öfentlichen Bibliothek in NY an den für die Öffentlichkeit geschlossenen Tagen arbeitete, :
"Michael Jackson macht mich verrückt mit seinen Anrufen".
Jackson machte langwierige Anrufe in ihr Haus auf Marthas Vineyard, um etwas zu erklären, worüber er sicher war, dass sie es verstehen müsse: Die Last des Ruhms. Sie Wollte nicht darüber reden. Einige ihrer Autoren erinnern sich, dass sie nie gewillt war, darüber zu reden, außer aus Versehen. Für sie war es kein Diskussionsthema, aber sie hörte höflich den Ausführungen des Sängers zu.
Als der erste Entwurf des Buches kam, war es viel kürzer als jeder erwartet hatte. Nancy Tuuckerman erinnert sich, dass sie mit dem alten College-Trick gearbeitet hatten, den Zeilenabstand einfach zu vergrössern, damit man eine akzeptabele Länge erhält. Suares beschreibt es als "viel Rauch mit wenig Substanz". Jackie rief Jann Wenner an und fragte, was sie tun sollte. "Das Buch, was sie gedacht hatte zu bekommen, war ein Autobiografie. Michael gab ihnen aber nichts dergleichen. Er wollte es nicht schreiben und auch nicht erzählen. Er wollte ein Fotobuch anbieten, darüber, wie wunderbar er ist. Seine Idee von einem guten Fotobuch war, dass er zusehen war, wie er diesen oder jenen Award erhält. Es wäre nichtmal ein gutes Fotobuch geworden, denn es wäre sein persönliches Buch über seine Errungenschaften gewesen." sagt Wenner.