Die Philanthropie (neoklassische Wortschöpfung des 18. Jahrhunderts aus griechisch φίλος, phílos, „Freund“ und άνθρωπος, ánthropos, „Mensch“ bedeutet Menschenliebe, Menschenfreundlichkeit.
Bedeutung
Philanthropie bezeichnet eine Grundhaltung und Einstellung, die grundsätzlich an das Gute im Menschen glaubt. Dementsprechend suchen und erkennen Philanthropen das Gute im Menschen. Ihre Liebe zu den Menschen kann sich darin zeigen, dass sie für andere Menschen Gutes tun oder ihr Leben dem Dienst an ihren Mitmenschen widmen, also vorrangig altruistisch handeln. Philanthropen können durch ihren Glauben, zum Beispiel an die christliche Nächstenliebe oder an den von Kant formulierten kategorischen Imperativ, philanthropisch handeln. Einen darüber hinausgehenden religiösen, politischen oder anderweitig dogmatischen Zusammenhang gibt es nicht.
Man könnte die Misanthropie, den Menschenhass, als Gegenteil zur Philanthropie bezeichnen. Die Philanthropie steht, trotz des etymologischen Anscheins, begrifflich jedoch nicht im polaren Gegensatz zum verwandten Begriff der Misanthropie.
In den Vereinigten Staaten, wo (private) Wohltätigkeit traditionell eine größere Rolle spielt als in Europa, wird der Begriff philanthropist (Philanthrop) vielfach auch auf reiche Personen angewandt, die große Teile ihres Vermögens zu wohltätigen Zwecken einsetzen und dadurch faktisch menschenfreundlich handeln. In diesem Sinne gelten unter anderen Paul Newman, Andrew Carnegie, Jean Paul Getty, Brooke Astor, Daniel K. Ludwig, Agnes E. Meyer, Eli Broad, Stephan Schmidheiny, Bill Gates, Michael Jackson und Warren Buffett als Philanthropen.
Pädagogik
Als Philanthropen im engeren Sinne bezeichnet man die Vertreter des Philanthropismus, einer Reformbewegung in Deutschland zur Zeit der Aufklärung, die das Ziel verfolgte, die Kinder zu Menschenfreunden zu erziehen, indem ihre natürlichen Anlagen, insbesondere die Vernunft, gefördert werden. Als Begründer gilt Johann Bernhard Basedow. Weitere Vertreter sind: Joachim Heinrich Campe, Ernst Christian Trapp und Christian Gotthilf Salzmann sowie Johann Christoph Friedrich GutsMuths.
Konfuzianismus
Der chinesische Begriff rén , gebildet aus den Schriftzeichen für Mensch (人) und Zwei (二), lässt sich ebenfalls mit Menschenliebe oder Philanthropie übersetzen. rén ist eine der Fünf Tugenden im Konfuzianismus.
Siehe auch
Nächstenliebe
Menschlichkeit
Altruismus
Humanismus