*erst Artikel dalass*
Meine Tiere
Doch, sie können denken!
Bei der Lektüre von "Zoopolis" des Philosophen Will Kymlicka und seiner Frau schwelgt Hilal Sezgin in Erinnerungen an ihre Tiere und deren Lernfähigkeit.
Kürzlich las ich ein Buch des Philosophen Will Kymlicka und seiner Frau Sue Donaldson: „Zoopolis“. Es handelt davon, dass wir Tiere in viel stärkerem Ausmaß als soziale Gegenüber und gleichsam Gesellschaftsmitglieder verstehen sollten. Kymlicka und Donaldson meinen, domestizierte Tiere seien ja gerade dazu gezüchtet worden, sich mit uns zu verständigen, ihre Handlungen mit uns abzustimmen. Zwischen ihnen und uns gebe es soziale Kooperation. Ich dachte: Die spinnen. Aber dann fielen mir immer mehr Beispiele ein, die diese These eigentlich unterstützen.
So erinnerte ich mich an die Kühe, die ein Nachbar eines Tages in meinen Schafstall verbracht hatte, als ich gerade im Supermarkt war. Ich kam nach Hause, schaute zum Stall – und sah die riesigen, behörnten schwarzen Köpfe dreier großer Welsh Black Kühe. Eine davon war zahm, die anderen sehr scheu. Das Gras an meinem Schafstall schmeckte ihnen offensichtlich nicht. Jeden Morgen trotteten sie weit weg auf die Nachbarweide und kamen abends in einer kleinen Prozession wieder zurück. Wie sie so durchs hohe Gras schaukelten, ließ einen an Kolumbus’ Schiffe denken: Nina, Pinta, Santa Maria.
Einmal ging ich durch den Garten, sah, dass eine der scheuen Kühe mich anblickte und laut anfing zu muhen. Sie hatte den Wassertrog leer getrunken. Sie wollte Wasser. Sie ließ sich nicht anfassen, sie lief sogar vor mir weg – aber sie hatte rasch kapiert, dass ich hier der zuständige Mensch war. „Du kannst das mit dem Wasser – gib uns welches! Jetzt!“
Oder nehmen wir meine beiden Gänse. Sie zeigen Geduld, wenn ich mal ihr Frühstück vergesse (schließlich haben sie den ganzen Garten voll Gras). Aber auch die Geduld einer Gans reicht nicht ewig. Als eines Tages meine Mutter zu Besuch war und sich zum Lesen auf die Terrasse setzte, fingen die Gänse an, vor ihr auf und ab zu patrouillieren und dabei laut zu krakeelen. Meine Mutter konnte keinen klaren Gedanken fassen – bis sie mich holte und mir auffiel, dass das Gänsefrühstück noch fehlte.
Diese Gänse können sehr wohl zwischen diversen Menschen unterscheiden – zu mir sind sie viel weniger aggressiv als zu anderen. Aber anscheinend kennen sie auch, wie jene Kuh, das allgemeine Konzept „Mensch“. Das ist keine geringe kognitive Leistung. Viele Philosophen haben lange behauptet, dass Tiere nicht denken könnten (weil sie nicht sprechen können); somit könnten sie auch keine Kategorien bilden. Doch sie können!
Was das Lesen der Körpersprache, auch von uns Menschen, angeht, sind Schafe als Herdentiere besonders erstaunlich. Seit Jahren creme ich meinem Schaf Joylein, der eine kaputte Harnröhre hat, abends den Po ein. Erst kürzlich fiel mir auf, dass er dabei – völlig freiwillig – kooperiert. Wenn ich ihn eincreme, hebt er seinen Schwanz an, damit ich überall gut hinkomme. Niemand hat ihn darauf je trainiert. Auch sein Bruder Josh kam, als er eine Augenentzündung hatte, mehrmals täglich herbeigerannt, um seine Salbe „abzuholen“. Die Salbe brannte ein wenig. Trotzdem wusste Josh anscheinend: Die kann mir helfen, die meint es gut.
Das lernte auch der kleine Hammel Tuff. Vor ein paar Wochen stand Tuff blutüberströmt auf der Weide; ein Horn fehlte. Das hatte er sich in der Heuraufe abgerissen. Der Tierarzt sagte, eventuell sei es gar eine Schädelfraktur. 24 Stunden lang flüchtete sich Tuff unter eine Baumgruppe fern der Herde; stand wie paralysiert, aß nicht, schlief nicht. Es muss höllisch weh getan haben. Allmählich wurde es besser. Aber damit die Fliegen keine Eier in die Wunde legten, musste ich Tuff alle paar Tage einsprühen – er mochte das nicht, ich fing ihn ein, sprühte ihm brennendes Desinfektionsspray in die ziemlich große Wunde. Er zappelte und bockte.
Doch Tuff wurde zahm, durch diese Behandlung. Letzte Woche kam er auf mich zu, von sich aus, ganz langsam. Streckte mir seine Schnauze hin, ließ sich kraulen. Wenn ich aufhörte, wackelte er mit dem Kopf: weiterkraulen! Nie zuvor hatte sich dieses Tier freiwillig anfassen lassen. Ausgerechnet durch die unliebsame Behandlung war ihm anscheinend klar geworden, wozu ich gut bin. Ja, Kymlicka und Donaldson haben Recht: Wir alle sind soziale Tiere, und so sind soziale Tiere zueinander. Das ist Verständigung, das ist Kooperation.
http://www.berliner-zeitung.de…n-,10809150,17043930.html
möchte aber dem Sojajoghurt eine Chance geben
Ich finde das große Klasse, dass Deine Eltern diese Veränderungen anpacken. Großartig! Und DU hast das bewirkt.
ich finde ja diese Soja-Cuisine, die ich mittlerweile sogar im Supermarkt bei uns bekomme, anstatt Sahne zum Kochen echt klasse!
Ich find die auch toll!
Tipps zu Käseersatz, Mozzarella, Pizzakäse, Frischkäse etc. Also auf Anhieb mein Thema
Na, das passte ja total!
Ich schau mir das jetzt mal eine Woche an und dann sag ich wieder was dazu, ok?
Ja bitte!
Ich wusste gar nicht, dass es vegane Weine gibt und dass hier überhaupt tierisches verwendet wird.
Ich hab auch nicht schlecht gestaunt, als ich zum ersten Mal las, dass in der Herstellung von Wein, Bier, Säften etc. tierische Bestandteile verwendet werden! Manche Hersteller schreiben einem auf Anfrage, "joooou, wir verwenden da schon dies und jenes, aber im fertigen Produkt sind davon nur noch Spuren enthalten, wenn überhaupt" - äh, ja und, Spuren hin oder her, ich will sowas ÜBERHAUPT nicht unterstützen!
Ich finde, es ist ein Unding, dass man so etwas erst erfährt, wenn man sich sehr intensiv mit all dem befasst. Der Verbraucher wird dumm gehalten.
Ich fühl mich grad sowieso so schuldig, dass ich jetzt erst begreife.
Ja! Ich kann das gut verstehen, ich habe die gleichen Schuldgefühle.
Kommt mir irgendwie so bekannt vor das späte Aufwachen
Yep, wie bei Michael - da begreife ich auch nicht, wie es so lange dauern konnte, bis ich ihn endlich 'entdeckt' hatte.
Nebenbei, senkt man nicht auch das schlechte Cholesterin im Blut, wenn man auf tierisches verzichtet? Vielleicht auch ein Argument für Deine Eltern. Außerdem hab ich mir sagen lassen, dass, wer viel Soja isst auch keine oder weniger Beschwerden während der Menopause (Wechseljahre) hat.
Ja, die meisten Veganer (natürlich nicht die, die sich von veganen Chips und Puddings ernähren) haben sehr gute Werte. Und zu Soja muss ich mal was rauskramen aus den Untiefen meiner abgespeicherten Sachen - es wird ja immer mal behauptet, Soja greife negativ in den Hormonhaushalt ein, nicht bei durchschnittlichem Konsum, aber wenn man sehr viel davon esse. Das scheint nicht zu stimmen, es deutet einiges darauf hin, dass Soja zB Brustkrebs etc. vorbeugt.
Kraulen konnte ich Mattis und Fiete.
*Mantra sprech*: Ich bin nicht neidisch ich bin nicht neidisch ich bin nicht neidisch ich bin nicht neidisch ich bin nicht neidisch nein nein nein nein nein
Ich will noch viel mehr hören von deinem Besuch dort. *bitt*
Ich hab mir auch ganz fest vorgenommen, dass ich das auch in anderen Bioläden ansprechen werde
Klasse! Find ich gut!
Eigentlich irgendwie unverständlich, dass sie nicht NUR vegane Weine anbieten.
Nennt sich "Hafer-Cuisine"
Die kenne ich noch nicht - hab gerade mal bei der Google-Bildersuche geguckt, aber da gibt es wohl verschiedene. Magst Du mal ein Bild von Deiner verlinken oder den genauen Namen? Dann kann ich sie weiterempfehlen an Freunde und Bekannte, die auch noch nach einer Alternative für Kaffeesahne suchen!
Fortsetzung folgt...
Ja bitte! *gespannt bin*
*Attilas Forum gefunden hab*
http://www.vegansforfun.com/index.php
Hab hier mal ein älteres Video von Hof Butenland - Einzug in den neuen Offenstall. So knuffig, ich finde, es sieht doch original aus wie bei uns Menschen, wenn wir uns Wohnungen ansehen. "Hmmm, hier würde das Sofa prima hinpassen - und dann dort die Leselampe..." Und die Gänse... "Macht ma hinne, Ihr Kuhlis, hier wird nicht getrödelt!"
Und Mattis als Kleinkind sieht man auch.