Quelle: http://www.rp-online.de/panora…-Aussage_aid_1024673.html
Im Prozess gegen den ehemaligen Leibarzt Michael Jacksons beginnen die Zeugenaussagen. Dem Kardiologen wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Vor der Aussage im Prozess hat vor allem der Sohn des "King of Pop" Angst: Der 14-jährige Prince Michael Jackson junior möchte am liebsten gar nicht aussagen.
Riesiges Medieninteresse hat am Dienstag die Eröffnung des Prozesses gegen den ehemaligen Leibarzt von Sänger Michael Jackson begleitet. Conrad Murray soll Jackson im Juni 2009 eine tödliche Dosis des Anästhetikums Propofol verabreicht und nicht über die richtige Ausrüstung für eine Wiederbelebung verfügt haben. Erwartet wurden die Eröffnungsplädoyers und erste Zeugenaussagen.
Prince Michael Jackson junior, ältester Sohn des verstorbenen Popstars, möchte nicht im Prozess gegen den früheren Leibarzt seines Vaters aussagen. Der 14-Jährige sei nervös und besorgt, er werde sich im Zeugenstand aufregen und versagen, berichtet das Internetportal TMZ unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld der Familie Jackson.
Für den Fall, dass Prince im Prozess gegen Conrad Murray aussagen müsse, würde seine Großmutter Katherine über ihre Anwälte darum ersuchen, dass der Gerichtssaal geräumt würde, berichtete TMZ weiter.
Die Staatsanwaltschaft wollte aber zunächst Jacksons Choreografen Kenny Ortega in den Zeugenstand rufen. Er und weitere Zeugen sollen den Geschworenen - sieben Männer und fünf Frauen - in den kommenden fünf Wochen Auskunft über die letzten Tage und Stunden Jacksons geben. Aussagen sollen unter anderen Wachleute, Sanitäter und Notärzte. Zum ersten Mal dürfte die Öffentlichkeit auch Murrays Version der Ereignisse am Todestag in dessen eigenen Worten hören. Die Verteidigung hat erklärt, Murray sei Jacksons Freund gewesen und trauere noch immer um den Sänger.
Zu dem Prozess in Los Angeles wurden Angehörige Jacksons erwartet, darunter seine Eltern und viele seiner Geschwister. Das Verfahren wird im Fernsehen und online im Internet übertragen. Am Montagabend parkten bereits 15 Übertragungswagen in der Nähe des Gerichts.
Murray war nach monatelangen Ermittlungen im Februar 2010 angeklagt worden. Ihm drohen vier Jahre Haft und der Entzug seiner Approbation. Die Staatsanwaltschaft wirft Murray vor, er habe fahrlässig gehandelt, als er Jackson in dessen Schlafzimmer das Narkosemittel und andere Mittel verabreichte, ohne die notwendige Lebensrettungsausrüstung bereit zu haben.
Murrays Anwälte haben diverse Theorien ins Spiel gebracht, nach denen sich Jackson die tödliche Dosis selbst verabreicht haben könnte. Der Arzt hätte ihm nie etwas gegeben, was ihn getötet hätte.