Was uns zu einer weiteren Gemeinsamkeit bringt: Beide hatten Songs, die apokalyptische Visionen zum Thema hatten, denn man kann behaupten, dass Michaels Earth Song das Gegenstück zu Sign O’ The Times ist, die Prophezeiungen der Änderungen der Erde reflektierend genauso wie Prince’ Song die globale Krise der Menschheit reflektiert.
Was ihre privaten Beziehungen betrifft, trotz dem beide mit einer Reihe prominenter Beziehungen in Verbindung gebracht wurden, haben sie die Jahre hindurch eine fast identische Zurückhaltung geteilt, wenn es um die Presse und Interviews ging. Beide haben (zum Zeitpunkt dieses Schreibens) zweimal geheiratet und wurden zweimal geschieden. Michael heiratete Lisa Marie Presley 1994, sie wurden 1996 geschieden, und Debbie Rowe 1996, von der er 1999 geschieden wurde. Prince heiratete 1996 Mayte Garcia, die Scheidung war 1999 (ironischerweise begann und endete ihre Ehe exakt zur selben Zeit wie Michaels und Debbies), 2001 heiratete er Manuela Tesolini. Die Ehe wurde 2006 geschieden.
Der ein wenig androgyne Sex Appeal von beiden führte zu den unvermeidlichen Spekulationen bezüglich ihrer Sexualität
Größtenteils wegen ihrer Zurückhaltung der Presse gegenüber und ihrer leicht androgynen Bühnenpersönlichkeit ging man bei beiden Künstlern gerüchteweise davon aus, sie seien schwul, obwohl beide dies standhaft verneint haben und kein Beleg dafür existiert, der andeuten würde, dass sie es sind oder jemals waren.
Erstes Kind und Tragödie
Michael und Prince teilen noch etwas sehr Trauriges. Sie verloren beide ihr erstes Kind – und das innerhalb desselben Jahres! Debbie Rowe erlitt Anfang 1996 eine Fehlgeburt und verlor das Baby, das ihr erstes Kind mit Michael gewesen wäre (Michaels Sohn Prince wurde später in diesem Jahr gezeugt, der zweite Versuch des Paares). Ich habe ein wirklich schönes Video gefunden, in dem Debbie Rowe über die Fehlgeburt spricht (ein Thema, über das sie selten gesprochen hat):
http://www.youtube.com/watch?v=kWJPUh1CgXI
Debbie und Michael verloren ihr erstes Baby, eine selten erwähnte Tatsache
Unterdessen wurde der Sohn von Prince und Mayte Garcia – der Junge Gregory – im selben Jahr geboren, starb aber nach nur einer Woche am Pfeiffer Syndrom.
http://www.ew.com/ew/article/0,,295564,00.html
Eigene Versuche die Geburt und den Tod des Kindes nachzuweisen, gestalteten sich als schwierig. Eine Geburtsurkunde wurde bei den staatlichen Behörden bis zum 6. Dezember nicht eingereicht. Während aber Garcia als Mutter genannt war, konnte man bei „Name des Vaters“ lesen „Mutter verweigert Information“.
Inzwischen stöberte die Minneapolis Star Tribune das auf, von dem man glaubt, es sei die Sterbeurkunde des Babys, eingereicht am 4. November. Dort wird bekundet, dass ein „Junge Gregory“, geboren am 16. Oktober am 23. Oktober am äußerst seltenen Pfeiffer Syndrom Typ 2 starb – ein Leiden, bei dem die Schädelknochen so miteinander verbunden sind, dass sie Druck auf das Gehirn ausüben. Gemäß der Urkunde ereignete sich der Tod im Children’s Health Care Minneapolis, das dem Krankenhaus angegliedert ist, in dem das Kind geboren wurde und wo es auch bestattet wurde. Der Name der Mutter ist aufgeführt als „Mia Gregory“, dieselben Initialen wie Mayte Garcia.
Zur Druckzeit untersuchten örtliche Bedienstete, ob die Sterbeurkunde unter einem falschen Namen eingereicht worden war – eine Gesetzesübertretung in Minnesota. Eine Quelle bei EMI, Prince‘ neuem Label, sagt, die Verantwortlichen hätten den Sänger dazu gedrängt eine Erklärung abzugeben, aber nichts kam heraus.
Während der Anwalt von Prince, Londell McMillan, darauf besteht, dass der Künstler “außerordentliche Privatheit erwartet” kann man einen unbeobachteten Moment auf Emancipation finden. In dem Song Sex in the Summer (Originaltitel Conception / Empfängnis) verarbeitete Prince eine Aufnahme vom Herzschlag seines noch ungeborenen Kindes.
In einer Situation wie dieser ist es sinnlos, darüber zu streiten, was tragischer ist. Für Prince, der seinen Sohn wenigstens einmal sehen und in seinen Armen halten konnte, muss der Verlust ganz sicher verheerend gewesen sein. Wenn man aber weiß, wie verzweifelt Michael sich ein Kind gewünscht hat, muss Debbies Fehlgeburt mindestens genauso traumatisch gewesen sein. Ein Kind zu verlieren heißt ein Kind zu verlieren und wenn jemand daran zweifelt, dann muss man nur einmal Eltern fragen, denen gerade die Nachricht einer Fehlgeburt übermittelt wurde. Ich weiß nicht, wie es bei Vätern ist, aber ich weiß, dass eine Fehlgeburt für Mütter oft ein emotionales Trauma ist, dessen Narbe niemals verheilt. Ich bin sicher, dass ein sensibler Vater wie Michael der Verlust genauso traf wie Debbie, wenn nicht noch mehr.
Prince und Mayte Garcia kannten auch den Schmerz ein Kind zu verlieren. Ihr Sohn Gregory starb nur eine Woche nach seiner Geburt
Und wenn man den EW Artikel liest, kann man ganz sicher mit Prince mitfühlen, wie er versucht die sehr persönlichen und schmerzlichen Details vom Tod seines Sohnes vor dem neugierigen, bohrenden Weibsstück Oprah Winfrey zu verbergen!
Berühmte Kleinkriege
Wie ich bereits in “The Invincible Saga” ausgeführt habe, waren Michael und Prince beide bekannt für ihre berüchtigten und sehr öffentlichen Kämpfe mit ihren Plattenlabels. Michaels Kämpfe mit Sony sind hier bereits detailliert ausgeführt:
http://allforloveblog.com/?p=5104
und in großartigen Artikeln wie diesem:
Jedoch hat Prince diesen Pfad bereits fast ein Jahrzehnt vorher beschritten in seinem gewaltigen Kampf mit Warner Brothers, in dem es um seine kreative Leistung und um die Kontrolle über seinen Namen ging. Im Jahr 1993 erschien er bekanntlich mit dem auf seine Wange geschriebenen Wort “Slave” und änderte dann seinen Namen in ein unaussprechliches Symbol um:
„Der erste Schritt, den ich in Richtung meines endgültigen Ziels, nämlich der Befreiung von den Fesseln, die mich an Warner Bros. binden unternommen habe, war meinen Namen zu ändern von Prince zum Love Symbol. Prince ist der Name, den meine Mutter mir bei meiner Geburt gab. Warner Bros. nahm den Namen, machte daraus ein Markenzeichen und benutzte es als allgemeines Marketinginstrument, um die gesamte Musik, die ich schrieb, zu vermarkten. Die Firma hat die Rechte an dem Namen Prince und an der gesamten Musik, die unter dem Namen Prince vermarktet wurde. Ich war lediglich eine Schachfigur, die benutzt wurde, um mehr Geld für Warner Bros. abzuwerfen … Ich wurde als Prince geboren und wollte keinen anderen konventionellen Namen annehmen. Der einzige akzeptable Ersatz für meinen Namen und meine Identität war das Love Symbol, ein Symbol ohne Aussprache, das mich selbst und das, wofür meine Musik steht, repräsentiert. Dieses Symbol ist seit Jahren in meinen Werken gegenwärtig; es ist ein Konzept, das aus meiner Enttäuschung gewachsen ist; es ist, wer ich bin. Es ist mein Name.“ – Prince
http://en.wikipedia.org/wiki/Prince_(musician)#cite_note-115