-Fortsetzung-
Am nächsten Morgen wurde ich mit den Sternen wach. Ich brauchte keinen Wecker um mich von meinem erstaunlich erholsamen Schlaf zu wecken. Ich starrte auf den Fernsehschirm und überlegte, ob ich ihn einschalten sollte oder nicht. Stattdessen schaltete ich mein Mobil Phone ein. (...) das Telefon klingelte gleich - es war Papa.
"Wie geht es dir?" fragte er.
" Du weißt..." ich hielt inne, unsicher, was ich sagen wollte.
" Sie haben vor kurzem den Tod bestätigt." sagte er sanft.
"Richtig" ich nickte innerlich und fühlte eine tiefe Traurigkeit aber auch das Fehlen von einem tiefen Schock.
"Ich denke du solltest in Italien bleiben und deine Rad Tour machen." schlug Papa vor.
"Wirklich?" ich hatte mir Gedanken darum gemacht und dachte ich solle es lieber absagen und Heim fahren.
"Hier wird ein Circus ausbrechen" sagte Papa "Ich habe schon Anfragen von jeder denkbaren Nachrichten Agentur und Zeitung, die du dir nur Vorstellen kannst, bekommen. Ich war bei Larry King. Sie haben nach dir gefragt."
"Ja" murmelte ich, nicht überrascht. Der Gedanke zurück in diesen Medienrummel zu fahren war nicht sehr attraktiv.
"Ich weiß nicht viel übers Rad Fahren, " sagte Papa, " aber wenn ich du wäre, würde ich mich aus Rad schwingen und mich einfach nur auf die Strasse vor mir konzentrieren."
Nicht überraschend, kannte Deepak sich sehr wohl mit Radfahren aus, denn sein Rat war genau so weise, wie es Experten gesagt hätten. Versuch nie ein Rennen herauszufordern, nutze deine Chance wenn die Zeit dazu kommt. Denk nicht mal an die ganze Strecke, teil es in Abschnitte ein. Die großen Radfahrer sagen dir, sie denken nicht mal an Abschnitte, sondern sehen nur die Pedale drehen über der Strasse. Manchmal finden sie ihren Rhythmus und ihr Tempo mit Hilfe der Straßenmarkierungen - bis alles andere, die Strecke, die anderen Fahrer, sogar sie selbst - weg fällt. Es ist der Zustand, wo alles um dich herum verschwindet und du eins mit allem um dich herum wirst. Das ist das Bewusstseinsstadium, was alle großen Schriften, östliche und westlich, beschreiben.
"Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, das Erste und das Letzte, " sagt die Bibel.
Ich bin der Anfang, das Sein, und das Ende", sagt Lord Krishna in der Bhagavad Gita.
Ich dachte einen Moment über die Strasse, meinen Vater und meinen Freund nach. Ich dachte an meine Mutter und an Nana, an Candice und Krishnu, und daran, dass das Leben so flüchtig ist, wie es in einem Augenblick vorbei sein kann. Aus dem Training wird das Normale. Wir verwickeln uns selbst in ein Netz von Erwartung, Vorfreude, Erinnerungen und fühlen uns darin wohl denn es gibt uns ein Gefühl von Sicherheit und Voraussagbarkeit. Wir füllen unser Leben mit Zielen und Codes. Wir planen. Wir bereiten vor. Und sogar die von uns, die in den Genuss dieser seltenen großartigen Momente kommen, des vollkommen mit dem Jetzt und Hier verbunden zu sein, sehen auch, dass es dort noch Gefahren gibt. Denn dann, wenn sie nicht in diesem Zustand sind - wie mein Freund Michael Jackson - vermissen sie diese "Höhen" im normalen Leben.
Papa brach das Schweigen: "Erinnerst du dich daran, wie Michael uns mit in sein Studio nahm, während unseres ersten Besuchs auf Neverland, und wie er Billie Jean anstellte und tanzte?" Zu Beginn war Michael etwas schüchtern und nickte nur mit dem Kopf im Takt der Musik. Aber binnen weniger Sekunden konnte er sich nicht mehr beherrschen und schnippte und bewegte sich zu dem Beat und dem Bass, tanzte so fließend, wie nur er es konnte. "Es war wunderschön" sagt Papa " Denn er war genau im Jetzt und Hier. Er war nicht nur der Tänzer, er war der Tanz und die Musik."
Ich erinnerte mich.
"Yesterday is History, Tomorrow is a Mystery, Today Is A Gift - Thats Why they call it the Present"
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