Mick Garris Interview über GHOSTS und Michael...

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  • http://www.movieline.com/2009/…sons-forgotten-ghosts.php


    Mick Garris sprach mit "Movie Line" über Ghosts und Michael....


    The coldcase: Regisseur Mick Garris über Michael Jacksons "Ghosts"


    ...dem 7/24 Medien SuperGau, der Michael Jacksons frühen Tod umgab, schien es , dass jeder Clip des Superstars ausgegraben, abgestaubt und wieder und wieder abgespielt würde . Trotzdem führte irgendwie jede Geschichte oder Tribut zum 1983 gedrehten Video Thriller, der alles verändernde 14-minütige Horror Kurzfilm, dass nach wie vor das meistverkaufte Musikvideo aller Zeiten ist. Wahrscheinlich sollten wir dankbar sein, dass die Netzwerke nicht über eine funktionierende VCR und eine Kopie von Ghosts sind, damit wir nicht Subjekte einer sofortigen Überlastung durch " TV-talker" wurden " mit endlosen Analysen dessen, was er bedeutete und was er voraussagte.


    Um fair zu sein, dieser 38- minütige Kurzfilm , keinesfalls eine Fortsetzung von Thriller, eignet sich für eine solche Diskussion. In ihm schildert Michael Jackson sich selbst als missverstandes Monster, von denen, die ihn hassen und lieben verfolgt - unter der Leitung von sich selbst. Der Sänger spielt mit seinem Gesicht, er wird weiß , stirbt, ist auferstanden und moonwalked als ein Skelett. Sehr deutlich fragt Jackson seine Fans und Anhänger, ob sie Angst haben und ob sie Spaß gehabt haben. Die Antworten sind ja und ja .


    Am Anfang seiner Karriere, trugen Mick Garris, der Schöpfer der Masters of Horror TV-Serien und Regisseur von Stephen King Adaptionen wie The Shining und The Stand, und seine Frau Cynthia schon Zombie- Make-up für Thriller. Ein Jahrzehnt später wurde Garris Teil des Teams, das Ghosts machte. Er sprach kürzlich mit "Movieline" über die Entwicklung des Projekts, die Arbeit mit seinen enorm kreativen Partnern und wie Jackson mit dem "Monstertum" gekämpft hat, sowohl auf dem Bildschirm als auch im wirklichen Leben.


    Wie wurdest du zum Zombie- in Thriller?
    John Landis war bereits einen Freund von mir seit mehreren Jahren. Wir haben uns getroffen, als ich am Empfang von Universal arbeitete. Johns Büro war neben mir , als er Animal House machte. Und Rick und seine damalige Frau Elaine waren sehr enge Freunde und Nachbarn von mir und Cynthia. Wenn sie uns einluden , kamen wir gelaufen. Ich war ein hoffnungsvoller Schriftsteller damals, machte Werbung für Studios und dergleichen, und hatte gerade meine ersten Drehbuch-Jobs.


    Hattest du das Gefühl, dass da gerade Pop-Kultur Geschichte gemacht wird ?
    Wir wussten, es war etwas Besonderes, aber hatten keine Ahnung, wie besonders. Wir wussten, dass es einen viel größeren Umfang hatte als andere Musik-Videos in dieser Zeit, und ganz anders als die üblichen 1980er Performance Dinge. Aber gerade Michael an diesem ersten Abend live zu erleben war elektrisierend. Ich wurde auf der Stelle ein Fan .


    Hast du dich mit Michael Jackson angefreundet?
    Wir wurden nicht zu Freunden an diesem Punkt. Später, als ich The Stand machte, schrieben Stephen King und Michael zusammen ein Drehbuch für einen weiteres "scary" Musik Video - eines mit großem Maßstab, sogar im Vergleich zu Thriller. King empfahl mich dafür, und so traf ich Michael wirklich auf einer Eins-zu- eins-Basis. Dadurch wurden wir Freunde.


    Was denkst du wollte Michael mit Ghosts erreichen?
    Michael wollte den größten, gruseligsten Musik Film aller Zeiten machen. Nun, ich weiß es nicht , ob das gelungen ist, er ist nicht wirklich beängstigend in dem Sinn, aber er ist großartig, die Musik und der Tanz hervorragend, und es ist ein großes Spektakel. Und er trifft definitiv den Punkt. Das Thema der Ausgestoßenen und Fremden, dass er und King angelegt hatten blieb im Fokus durch die verschiedenen Inkarnationen.

    Wie hast du dich eingebracht, und wie hat die Zusammenarbeit zwischen dir, Michael, Stan Winston und Stephen King funktioniert?

    Ich war eigentlich der ursprüngliche Regisseur. Der Film war im Jahr 1993 begonnen worden, und ich arbeitete an ihm während der Vorproduktion und für zwei Wochen an der eigentlichen Produktion. Er wurde für drei Jahre stillgelegt, vor der Wiederaufnahme unter Stan Winston, der die Effekte machte, als ich die Regie hatte. Ich empfahl ihn, um das Projekt weiter zu machen, als es wieder aufgenommen wurde, weil ich gerade dabei war The Shining zu machen. Ich war oft am Set. Aber ich war nicht da, als die Produktion im Jahr 1996 fortgesetzt wurde. Ich bekam oft Mitternachts Anrufe von Michael , der so leidenschaftlich über eine Beendigung des Films redete und darüber, es zu etwas besonderem zu machen. Er und Stan waren Freunde geworden als sie The Wiz zusammen machten Am Anfang schrieben er und Steve das Skript zusammen, und ich war nicht wirklich eingeweiht, was da vor sich ging. Erst dann, als Michael, ich und Stan für Stunden zusammen kamen um die komplizierten Effekte sowie die Musik und Geschichtenführung zu planen.


    Aber es begann als etwas völlig anderes.
    "Niemand weiß das, aber es sollte ursprünglich ein Promo-Video für "Addams Family Values" werden. In der Tat kamen Christina Ricci und der Junge, der Pugsley spielte auch darin vor. Wir filmten zwei Wochen und kamen nie dazu, die musikalischen Nummern zu machen." Es war sehr teuer und anspruchsvoll. Und als ersten sogenannten Anschuldigungen kamen, drehten wir gerade. Plötzlich war Michael aus dem Land , und das Studio wollte den Film nicht mehr fördern.

    Einmal editiert, zuletzt von maja5809faithkeeper ()

  • Was bedeutet es für dich jetzt, dass Stan und Michael beide gegangen sind?
    Es ist natürlich unglaublich traurig und wirklich tragisch. Stan war ein sehr talentierter und lustiger und freundlicher Mensch. Aber ich war näher an Michael, verbrachte mehr Zeit mit ihm. Es bricht mir wirklich das Herz zu sehen, was mit ihm passiert ist . Er war immer sehr zerbrechlich, hatte viele Probleme mit dem Schlafen . Er erinnerte mich viel an Don McLeans Lied über Vincent Van Gogh. Die Welt kann schlecht/ gemein sein, und Michael "hatte nicht einen schlechten Knochen" in sich. Er war sehr verletzlich und süß. Und den meisten Menschen ist nicht bewusst ist, wie klug er war, und vor allem , wie komisch er sein konnte. Ein sehr witziger, übermäßig talentierter Kerl.



    ich habe den Text hierrein genommen...er ist so traurig und passt wirklich zu Michael... :rose: Don McLeans "Vincent"


    Starry
    starry night
    paint your palette blue and grey


    look out on a summer's day
    with eyes that know the
    darkness in my soul.
    Shadows on the hills
    sketch the trees and the daffodils


    catch the breeze and the winter chills


    in colors on the snowy linen land.
    And now I understand what you tried to say to me


    how you suffered for your sanity
    how you tried to set them free.
    They would not listen
    they did not know how

    perhaps they'll listen now.


    Starry
    starry night
    flaming flo'rs that brightly blaze


    swirling clouds in violet haze reflect in
    Vincent's eyes of China blue.
    Colors changing hue
    morning fields of amber grain


    weathered faces lined in pain
    are soothed beneath the artist's
    loving hand.
    And now I understand what you tried to say to me


    how you suffered for your sanity
    how you tried to set them free.
    perhaps they'll listen now.


    For they could not love you
    but still your love was true


    and when no hope was left in sight on that starry
    starry night.


    You took your life
    as lovers often do;
    But I could have told you
    Vincent (Michael :herz: )
    this world was never
    meant for one
    as beautiful as you.


    Starry
    starry night
    portraits hung in empty halls


    frameless heads on nameless walls
    with eyes
    that watch the world and can't forget.
    Like the stranger that you've met


    the ragged men in ragged clothes


    the silver thorn of bloddy rose
    lie crushed and broken
    on the virgin snow.
    And now I think I know what you tried to say to me


    how you suffered for your sanity


    how you tried to set them free.
    They would not listen
    they're not
    list'ning still
    perhaps they never will.
    :rotz::rotz:


    ...so, jetzt aber weiter im Text...


    Hatte Michael Hoffnung dass Ghosts so groß werden würde wie Thriller?
    Michael hatte immer die Hoffnung , etwas Großes zu machen. Er dachte "groß", weil sein ganzes Leben schien von "Größe" umgeben sein. Ich weiß nicht, was seine Hoffnungen in Bezug auf den Vergleich mit Thriller waren. Aber ich weiß, dass er dachte, es wäre etwas ganz Besonderes.


    Ghosts und Thriller sehen ihn als ein charismatisches, verspieltes "Monster". Denkst Du, dass er Spaß an diesem Ruf hatte, auch wenn sich die Medien über ihn hermachten ?
    Er war sehr spielerisch mit diesem Image, aber als die Presse gemeiner wurde, war er definitiv verletzt, und zog sich zurück und wurde immer verschlossener. Aber auch wenn wir Freunde waren , war es nicht so , dass ich ihn die ganze Zeit sah. Es konnten ein paar Jahren vergehen, ohne ihn zu sehen oder zu sprechen, aber wenn wir uns trafen, hatten wir immer eine gute Zeit.

  • Wo warst du, als du hörtest, das er gestorben ist ? Was hast du gedacht und gefühlt ?
    Ich war in meinem Auto, als ich es im Radio hörte, dass er bewusstlos sei und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ich war fassungslos, natürlich, wie jeder. Dann, etwa eine Stunde -oder so- später, hörte ich Gerüchte, dass er gestorben war, ich konnte es einfach nicht glauben. Es dauerte ein paar Tage bis ich es wirklich realisierte. Vielleicht war es unvermeidlich, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass er zerbrechlich und empfindlich war, und ein unglaublich süßer und großzügiger Kerl. Es brach mir das Herz, so wie der ganzen Welt. Und ich habe wirklich Mitgefühl für seine Kinder, die grandios und unverdorben sind in einer Art und Weise, die Sie sich nicht vorstellen können. Zumindest waren sie so, als ich das letzte Mal vor ein paar Jahren sah.


    Als jemand, der ihn kannte, was ist Ihre Reaktion auf die 24 / 7 Medienberichte und Spekulationen?
    Ich weiß nicht, ich hasse es, darüber zu spekulieren. Ich weiß, er hatte seine Dämonen, Ängste, Schwächen. Ich hatte wirklich nichts von Drogenkonsum oder von all dem Zeug mitbekommen. Es war nicht so eine intime Beziehung. Ich weiß nur, dass er jemand war den ich sehr mochte, und das Privileg hatte zu kennen und zusammen zu arbeiten, und ich vermisse ihn. Auch wenn ich ihn ein paar Jahre nicht gesehen habe, schien es mir immer, dass wir bald wieder zusammen kommen würden und über Filme sprechen und lachen und scherzen und Spaß haben würden. Es macht mich so traurig , dass es nicht wieder passieren wird.


    Denkst du, die Einsamkeit und Traurigkeit seien seine ständigen Begleiter gewesen ?
    Eine meiner frühesten Begegnungen mit ihm war in New York, wo er eine Penthouse-Wohnung im Trump Tower hatte. Er war so sehr einsam. Er führte mich zum Fenster und zeigte auf die Fifth Avenue unten um zu sagen, er würde alles geben, um dort zu Fuß in die Läden zu gehen, aber er könnte es nicht. Ich besuchte ihn in Orlando, und war überrascht, dass ich der Einzige war, ausgenommen von den Mitarbeitern, der mit ihm dort war. Es war niemand außer uns dort für ein paar Tage. Ich glaube nicht, dass er viele enge Freunde hatte, Menschen, die nicht irgendetwas von ihm wollten .


    Deine bleibende Erinnerung an ihn wird sein... ?
    Ihn zum Lachen zu bringen. Wenn Michael lachte, wenn du ihn dazu brachtest nicht nur hinter der Hand zu Kichern, dass war ein Anblick. Er liebte zu lachen, und es hat Spaß gemacht, ihn zu necken. Vielleicht eine meiner schönsten Erinnerungen war am Set von Ghosts; wir hatten eine Aufnahme fertig, und wenn wir die nächste machen wollten, sagte ich mit "Bullwinkle": "Diesmal ist es sicher! " (Bullwinkle ist eine amerik. Zeichentrick Serie..hier bei wiki steht, um was es geht...http://de.wikipedia.org/wiki/D…_von_Rocky_%26_Bullwinkle )
    Das erste Mal lachte er nur und lachte und lachte. Dann fragte er immer wieder, auch nach dem guten Aufnahmen : " Mick, mach den Bullwinkle ! " Das ist, wie ich ihn erinnern mag.


    Werden Ghosts jetzt eine DVD Veröffentlichung bekommen?
    Ich hoffe es. Es war enorm teuer und wurde nie in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Er bezahlte es auch aus eigener Tasche. Also ich weiß nicht, wer es besitzt. Aber ich glaube, die Leute würden es lieben. Es änderte sich viel daran, von der Zeit, als ich daran gearbeitet habe, bis es fertig war, aber es ist eine große Leistung . Ich hätte gerne, dass es verfügbar wäre. Die einzige Kopie davon die ich habe, habe ich aus einem Musikgeschäft in Hong Kong, auf dem alten VCD Format. Es hat etwas Besseres verdient . ♦

    Einmal editiert, zuletzt von maja5809faithkeeper ()

  • Weil ich gerade dabei bin...bei Ghosts...habe ich noch ein anderes Interview mit Garris, aus der B&W, letzte Ausgabe 9/2009, übersetzt von:„Hector“ – mjackson.net Forum / „BritBrit“ – mjackson.net Forum (danke Julien :grins: ) Ich setzte das auch noch mit rein, auch wenn es sich jetzt teilweise wiederholt....


    p.62 Mick Garris: Regisseur (Is this scary, Ghosts)


    1993 macht sich der King of Pop an die Umsetzung des Clips Is this scary, das eigentlich das Erscheinen des Films “Les valeurs de la Famille Addams” (keine Ahnung wie man den Film übersetzt...) fördern sollte. Aber als im August die Chandler-Affäre beginnt, ist Michael gezwungen dieses ehrgeizige Projekt aufzugeben, das drei Jahre später wiederbelebt wird. Is this scary wird also Ghosts und für die Inszenierung ist Stan Winston zuständig. Was sollte Is this scary ähneln? Black & White führte ein Interview mit dem Regisseur Mick Garris, der neben dem King of Pop mehrere Monate an diesem Projekt arbeitete.


    Unter welchen Umständen haben Sie Michael zum ersten Mal getroffen?
    Ich lernte Michael beim Dreh von Thriller kennen. John Landis, der einer meiner guten Freunden ist, lud mich ein, um beim Dreh einiger Szenen zu assistieren. Eines Tages schlug John mir vor, in einer Szene mitzuspielen und das ist wie meine Frau Cynthia und ich dazu kamen, Zombies darzustellen. Wenn Michael in das verlassenen Haus einbricht, in das Ola Ray sich hinflüchtet, sieht man mich und meine Frau an seiner rechten Seite!


    Was haben Sie als erstes über Michael gedacht?
    Am Drehort war Michael sehr ruhig und zurückhaltend. Er redete nicht viel und schien sehr schüchtern zu sein. Aber wenn dann die Kamera lief, sah man einen ganz anderen Menschen. Sobald John „Action“ schrie, kam sein riesiges Talent zum Vorschein. Das war ein ergreifendes und fesselndes Spektakel.


    Hatten Sie damals den Eindruck, dass Sie gerade an einem Werk teilnahmen, dass Geschichte schreiben sollte?
    Wir wussten, dass Thriller anders war wie alles was an Videoclips gemacht wurde, das ist sicher. Aber keiner von uns, außer vielleicht Michael, konnte sich vorstellen, dass wir an einem historischen Moment teilnahmen.


    Wie nahm Michael Kontakt zu Ihnen auf, um das zu drehen, was später Ghosts wurde?
    1993 suchte Michael einen Regisseur um den Clip Is this scary zu drehen.
    Michael hatte gerade an dem Szenario des Clips mit Stephen King gearbeitet, den ich gut kenne, da ich seinen Roman „Le fléau“ als Miniserie verfilmte. Stephen redete mit Michael über mich und wir trafen uns. Dann begann das Abenteuer…

    Was ist der Unterschied des Projektes Is this scary zu der Version von Ghosts, die wir heute kennen?

    Der gesamte Hintergrund war etwa derselbe, nahe an einigen kleinen Details. Zum Beispiel, die Figur des Bürgermeisters, die Michael später hinzufügte, existierte nicht. Aber es gab in der Tat eine Gruppe von wütenden Einwohnern, die ihn aus der Stadt jagen wollten. Zwei von ihnen wurden von Troy Evans und Ken Jenkins gespielt, die mit mir bei „Le fléau“ arbeiteten…


    Was waren Michaels Ambitionen für diesen Clip?
    Er wollte einfach nur den gruseligsten Kurzfilm machen, der jemals inszeniert wurde. Aber vor allem fühlte ich, dass die angeschnittenen Themen, und zwar der Hass der Leute für alles was anders ist, das Leiden, das aus dem Gefühl hervorgeht, ein Außenseiter zu sein, ihm am Herzen lag. Das war ein persönliches Werk, das er komplett aus seiner eigenen Tasche bezahlte. Was die Leute nicht wissen ist, dass diese drei Produktionsjahre Ghosts zu dem teuersten inszenierten Clip überhaupt machten. Is this scary/ Ghosts kostete ihn mindestens 15 Millionen Dollar.


    Bevor die Produktion aufgrund der Chandler-Affäre gestoppt wurde, welche Szenen waren schon gedreht?
    Wir hatten vor allem die Szenen draußen gedreht, die in der die Bewohner sich zu Michaels Haus begeben. Wir arbeiteten auch an zahlreichen Szenen mit Spezialeffekten, wie an der wo Michael seine Zunge rausstreckt und sein Gesicht deformiert. Aber praktisch nichts von dem was wir gedreht hatten, wurde für die Version von Stan Winston behalten, die er drei Jahre später machte.


    Sie hatten also keine Zeit damals die Szenen mit der Musik zu drehen?
    Leider nein. Doch ich half bei den langen Proben dieser Nummern, die nichts mehr mit dem, was Sie heute kennen zu tun haben. Die Choreographien, die sich Michael vorstellte, waren komplett anders. Zu dieser Zeit war Michael wirklich interessiert an Step Dance, ein neuer Tanzstil, der von der Straße kam. Die Choreografie von Is this scary war von diesem Stil inspiriert, von dem Michael Fan war. Er wandte sich an Tänzer von der Straße, die hervorragend in diesem Still waren, um ihn bei den Tanznummern zu begleiten. Im ursprünglichen Clip hatte er kaum professionelle Tänzer.


    In welcher geistigen Verfassung war Michael während des Drehs?
    Er hatte gute Laune, war fröhlich und sehr aufgeregt wegen diesem Projekt. Der Stopp des Drehs war umso schwerer für ihn.


    Was passierte dann später?
    In den nachfolgenden drei Jahren rief Michael oft bei mir an und erzählte mir von seinem Wunsch dieses Projekt zu vollenden. Es wurde sehr wichtig für ihn, fast lebenswichtig, angesichts was er gerade erlebt hatte und den angeschnittenen Themen in dem Film. Er hielt sehr daran fest und er redete ununterbrochen davon. Leider war ich, als die Produktion von Neuem in Gang kam, nicht mehr verfügbar, denn ich drehte zu der Zeit „The Shining“. Ich hätte sehr gerne zu Ende gedreht, aber mit Stan Winston wusste ich, dass das Projekt in guten Händen war.


    Während all der Jahre, in der Sie mit Michael in Kontakt geblieben sind, müssen Sie eine priviligierte Verbindung zu ihm aufgebaut haben.
    Ja, wir waren viele Jahre permanent in Kontakt und ich kann sogar sagen, dass wir Freunde geworden sind. Michael war fasziniert vom Kino und sein großer Traum war es, ein Film zu realisieren. Ein Mal rief er mich an, damit ich ihm einen Regiekurs gebe. Er wollte sogar, dass wir zusammen einen Film realisieren. Ich sagte ihm: „Mike, ich wäre glücklich mit dir zu arbeiten als Produzent oder Drehbuchautor, aber einen Film realisieren ist die Aufgabe eines einzigen Mannes, also fang alleine damit an". Wir hatten zwei oder drei Filmprojekte gemeinsam, aber es wurde nichts aus ihnen…


    Haben Sie festgestellt, dass Michael nicht mehr wirklich derselbe war nach der Chandler-Affäre?
    Michael war immer dieser sanfte und unglaublich nette Mann, den die ganze Welt kannte. Aber ich fühlte bei ihm immer eine große Zerbrechlichkeit, eine so sensible Empfindsamkeit, also stellen Sie sich ein wenig vor, was er fühlen musste, als die Presse ihn mit diesem Dreck in Verbindung brachte… Ich weiß auch, dass er zu dieser Zeit Schlafprobleme hatte. Manchmal, während der Arbeit zur Vorproduktion von Is this scary, sagte er unsere Verabredungen ab, denn er hatte in der Nacht nicht geschlafen und fühlte sich schwach. Das hatte vielleicht mit diesem enormen Druck zu tun, den er immer auf seinen Schultern zu haben schien. Ich glaube, dass das eine Auswirkung auf seine körperliche Gesundheit hatte. Die letzten Male, als Michael und ich redeten, konnte ich bei ihm eine gewisse Melancholie spüren, eine Nostalgie als all die Jahre vergingen. Aber er war immer noch so nett und aufmerksam. Was ich als Erinnerung von ihm behalten habe, ist sein so offenes und mitteilsames Lachen. Beim Dreh von Is this scary bat er mich oft, Bullwinkle zu imitieren, eine animierte Figur, die er liebte. Das brachte ihn sehr zum Lachen. Wenn ich an ihn zurückdenke, fällt mir als erstes dieses außergewöhnliche Lache ein.


    Thats it...

  • Zitat

    Wenn ich an ihn zurückdenke, fällt mir als erstes dieses außergewöhnliche Lache ein.


    Allein für diesen Satz bin ich sehr dankbar. Viele Menschen die Michael persönlich kannten, stellen immer heraus, dass er so ein lustiger Kerl war, der sehr gerne lachte. Und dann denke ich an uns hier, die wir die Bilder anschauen und das süßeste Lachen der Welt darin erkennen. Wie wir dahinschmelzen, wenn unser Michael lacht :wolke1:

    Jeder Tag an dem Dich jemand liebt ist ein schöner Tag!

    Ich liebe Dich!!!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil (und weiß Bescheid)

  • Danke fürs einstellen ..... ich hab grad Pipi inne Augen.... :rose::wimmer: allein wenn ich an Michaels Lachen denke :stuhl:

    "If only life could be a little more tender and art a little more robust."
    “Talent is an accident of genes - and a responsibility.”
    (Alan Rickman)


    "It was not Michael Jackson's time to go. Michael Jackson is not here today because of the negligence and reckless acts of Dr. Murray." (David Walgren)

  • Ein wunderschönes Interview, das mir einmal mehr schmerzlich bewusst macht, wen und was wir verloren haben. Wie gerne hätte ich es nur einmal erlebt ihn lachen zu sehen. Ich meine live erlebt. Einfach mal mit ihm rumalbern. Ohne Hintergedanken. Wasserballonschlachten, abends auf dem Bett sitzen, Popcorn mümmeln und Trickserien schauen, oder einfach nur rumblödeln. Ihn nur einmal richtig glücklich und von seinen Sorgen befreit zu sehen. Das wäre mehr wert gewesen, als alles Gold auf dieser Welt wert sein könnte. Allein der Gedanke daran wie er lachte, wie er einfach Spaß hatte, lässt mir das Herz aufgehen. Dann erinnere ich mich immer an das Making Off von "Black or white", als da diese riesengroße Tortenschlacht veranstaltet wurde. Oder an den Mann, der mit dem Körbchen über die Wiesen von Neverland hüpfte, um Ostereier zu suchen. Und mit diesen Gedanken kommen mir dann die Tränen. Er fehlt definitiv jeden Tag und er wird auch weiterhin jeden Tag fehlen.



    "Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind."