Dancing With The Elephant

  • Irgendwie fällt mir beim Lesen der Blogkommentare im Dancing With The Elephant auch immer wieder ein, dass die Auseinandersetzung mit Kunst die Fortsetzung und Erweiterung der Kunst selbst ist. Und ich glaube auch, dass der Künstler das letzten Endes will: Erkannt werden als der, der er ist und als der er sich sieht. Der Künstler sucht sich selbst in seinem Werk, und wir suchen uns und ihn auch.


    Aldebaran schreibt unter anderem (Übersetzte Kommentare aus dem DWTE Blog in Blau):

    Um einige Zitate aus Armond Whites Diskussion von Black or White hinzuzufügen:


    „Zwischen seinem Watusi Einstieg und dem Black Panther Abschluss macht Jackson deutlich, dass er seine eigene Situation analysiert.“


    „Es ist zu bezweifeln, ob die ergebensten Jackson Fans auf die Darstellung von komplexer, roher Aggression in diesem Schlussteil (Koda) vorbereitet waren.“


    „Dies ist eine Film Noir Version von Gene Kellys Nummer Singin‘ in the Rain.“


    „Dieser Solotanz lässt die Enttäuschung heraus, die sich in zweiundzwanzig Jahren professionellen guten Benehmens, einer verlorenen Kindheit und einem entfremdeten Privatleben aufgebaut hat.“


    „Stille entfesselt den Teil von Jackson, der im Song immer unterdrückt wurde. Er tanzt frei von persönlichen, sozialen, rassenbezogenen Zwängen, die untrennbar auf eine Art miteinander verbunden sind mit Jacksons Schwarzer und menschlicher Erfahrung, die mächtige (i.S.v. ermächtigte) Weiße niemals verstehen werden.“


    White sieht diesen Film als MJ’s Erwachsenwerden – die Sexualität im langsamen Zuziehen des offenen Hosenschlitzes ist ein Moment von ‚verblüffender Symbolik‘ – ebenso, als er ‚Masturbation simuliert‘, indem er seinen Körper streichelt. MJ zeigt uns die Harmonie einer vereinten Einheit (ein Takt), die Kulturen und Rassen überschreitet, die aber dann , wie White sagt, mit „seiner aufgewühlten Einsamkeit“ und „dem musikalischen Ausdruck von Zorn“ endet, Zorn, der so weit entfernt ist von den Idealen der Einheit und Harmonie zwischen den Rassen, Zorn auf seinen eigenen Kampf als Entertainer und als Mensch am Kreuzweg von Schwarz oder Weiß.


    Das hat mich an einen Kommentar erinnert, den ich im Januar gelesen habe und zwar von Jacksonaktak:


    Hier ist eine kurze Geschichte über die Panther Szene in Black or White von John Landis aus einem kürzlich veröffentlichten Buch über die Geschichte von MTV (I Want My MTV):


    Dann gab es diese berühmte Szene, in der sich Michael aus einem Panther heraus verwandelt. Er tanzt auf dem Dach eines Autos und ganz plötzlich fasst er sich in den Schritt und fängt an, an sich selbst zu reiben. Ich schrie „Schnitt!“ und sagte „Michael, was machst du da?“


    Er sagte „Ich bringe mich selbst zum Ausdruck.“ Ich sagte „Michael, das ist eigenartig, mach das nicht.“ Er sagte „Madonna macht es. Prince macht es.“ Ich sagte „Du bist nicht Madonna oder Prince. Du bist Mickey Mouse.“


    Also filmten wir wieder, und er zieht wirklich seinen Hosenschlitz auf und steckt seine Hand da rein. Ich rief „Schnitt!“


    Ich sagte: „Mike, ich fühle mich wirklich nicht wohl damit, wenn du deine Nü*** berührst und deinen Sch**** streichelst. Ich denke einfach nicht, dass das akzeptabel ist.“ Und Michael dreht sich um zu unserem Choreographen, Vince Patterson, und sagt „Okay, was denkst du, Vince?“ Und Vince sagt „Ich mag es auch nicht wirklich.“


    Michael sagt: „Gut, lasst uns Sandy rufen.“ Zu jener Zeit wurde Michael von Sandy Gallin gemanaged, der auch Dolly Parton und Cher vertrat. Sandy war eine kreischende Queen. Ein sehr schillernder Homosexueller. Sandy Gallin kommt also zum Set, sieht sich die Aufnahme an und sagt: „Mach es, Michael! Mach es! Mach es!“


    Wahrscheinlich war dies Teil von Michael Genialität, denn als Black or White ausgestrahlt wurde, verursachte es eine riesige Kontroverse. Es wurde erstmalig gleichzeitig in über sechzig Ländern ausgestrahlt. Es hatte eine der höchsten Zuschauerquoten der Geschichte. Ich weiß, dass es mehr Zuschauer hatte als die Mondlandung.


    Abgesehen davon, dass ich diese Geschichte irgendwie lustig finde, fasziniert mich daran, wie Michael darauf besteht, das zu machen. Er hat das schon alles im Kopf, stellt es (zum Schein) zur Diskussion, er weiß, dass er es so oder so machen will. Und er sucht so lange nach jemandem, bis er einen findet, der ihm zustimmt (und den er vielleicht schon von Anfang an dafür im Kopf hatte!?). Das ist auf irgendeine Art das Gleiche für mich wie „Dinge durch Weglassen geschehen lassen“. Er erklärt es und sich niemandem – er hat den Sinn des Ganzen genau im Kopf, aber er erklärt es anderen nicht. Weil er weiß, dass darüber reden alles kaputt machen würde? Am Ende soll das zu sehen sein, was er fühlt. Es geht ihm nur darum, dass man am Ende das sieht, was er beabsichtigt. Er muss nur die anderen dazu bringen, es ihn machen zu lassen.c007.gif

    The truth must dazzle gradually
    Or every man be blind
    Emily Dickinson

  • ...ich kannte bisher nur die Aussage von Landis "er wollte es sexuell sogar noch eindeutiger"...soo eindeutig war das also...woow.. :huch:


    Zitat

    „Du bist nicht Madonna oder Prince. Du bist Mickey Mouse.“

    ..und genau das ist er nicht...und zeigt das wohl ganz unmissverständlich...


    Zitat

    Er muss nur die anderen dazu bringen, es ihn machen zu lassen.

    ... nicht wirklich :-D , eigentlich machte er, was er wollte..es ist sein Werk, sein ganz eigener Ausdruck - und da könnte nie jemand wirklich reinreden...und ich glaube, es ist auch sehr schwer, solche Gefühle oder damit gewollte Aussagen rechtfertigen zu müssen - das ist Kunst und keine Debattierstunde.. :-D

    Zitat

    Dinge durch Weglassen geschehen lassen

    das, und die Geschichte, dass er hier solange um eine Meinung fragte,, bis jemand (Sandy Gallin) zustimmte, liegt vlt. an Michaels Charakter, dass er immer freundlich ist und niemand verletzen wollte, er wollte kein "Machtwort" sprechen, aber auch niemals von seiner Idee abweichen...
    :beten::herz::beten::herz: :beten::herz::beten::herz:I Love You Most.. :herz::beten::herz::beten:

  • :doppelv:

    Er sagte „Ich bringe mich selbst zum Ausdruck.“

    :-D .... :wolke1:

    an Michaels Charakter, dass er immer freundlich ist und niemand verletzen wollte, er wollte kein "Machtwort" sprechen, aber auch niemals von seiner Idee abweichen...
    :beten: :herz: :beten: :herz: :beten: :herz: :beten: :herz: I Love You Most.. :herz: :beten: :herz: :beten:

    Michael :herz: hat auf eine einzigartige spielerische Weise- auch im Umgang mit Menschen- Dinge so gemacht, wie er sie für richtig hielt.


    Aber was für eine Entwicklung :glupschi: von The way you make me feel- wo er die Kussszene in eine Umarmung geändert hat und nur minimale Besetzung dabei sein durfte- bis zu diesem Selbstausdruck den Regisseur und Choreograph unmöglich fanden.. außer Sandy Gallin :-D


    Sky* :hkuss:

  • Posthume Veröffentlichungen: Was würde Michael tun?
    02/05/2012


    Joie: Du weißt, Willa, vor einigen Wochen, als Lisha McDuff bei uns war und wir über Michaels künstlerisches Schaffen sprachen, löste der Post eine Art Feuersturm über unveröffentlichte Musik im Kommentarteil aus, und warf Fragen darüber auf, ob sie auf zukünftigen posthumen Alben veröffentlicht werden sollte oder nicht. Und ich war richtig betroffen durch all diese unterschiedlichen Meinungen der Fans zu diesem Thema.Ich denke, zum größten Teil gibt es Übereinstimmung zwischen den Fans, dass sie seine unveröffentlichte Musik hören wollen. Es ist irgendwie die einzige Sache, die uns noch bleibt, nun, da Michael gegangen ist – die unvollendeten Projekte, an denen er gearbeitet hat, als er uns verließ. Und die meisten Fans wollen das hören. Aber, was mich überrascht hat, war festzustellen, wie viele von ihnen der Meinung sind, dass mit der Musik nicht leichtfertig umgegangen werden sollte. Mehrere Leser stellten fest, dass sie die Musik lieber in der vorliegenden Form veröffentlicht hätten als dass ein weiterer Produzent damit in ein Studio geht und sie fertigstellt, und ich muss sagen, dass ich denke, ich stimme ihnen zu.Destiny, eine unserer Leserinnen, hinterließ diesen Kommentar:


    „Lasst sie einfach, wie sie ist, versucht vielleicht noch herauszufinden, wie man sie zusammenstellen kann, um sie zu verkaufen. Wie bei fertiggestellten Produkten habe ich kein Problem damit, dass sie veröffentlicht werden, so wie Michael sie hinterlassen hat. Ich für meinen Teil, und das ist einfach eine persönliche Meinung, kann mir nicht vorstellen, dass andere Produzenten Hand an den Mix von Michaels Musik ohne seine Anleitung legen. Es macht dann daraus irgendwie WENIGER einen Michael Jackson Song für mich daraus. Jedoch, ich möchte sie und jegliche Demos, die er vielleicht hinterlassen hat hören, genauso wie wenn er in seiner Aufnahmekabine einfach herumalbert.“


    Willa: Ich verstehe wirklich, was Destiny sagen will, und ich bin der gleichen Meinung, dass ich so gerne seine unveröffentlichten Songs hören würde, „genauso wie Michael sie hinterlassen hat“.


    Joie: Ich denke, Destinys Kommentar gibt wahrscheinlich die Gefühle der meisten Fans zu diesem Thema wieder, Joe Vogel sagte eigentlich sogar etwas Ähnliches zu mir während meines Interviews mit ihm für den MJFC (interview with him for MJFC):


    „Ich bin absolut der Meinung, dass dieses Material veröffentlicht werden sollte, und mit der Zeit auch (veröffentlicht) wird. Es wäre eine Schande, wenn es Staub ansetzen würde, wo es doch noch so viel herausragende Musik gibt und so viele Menschen, die sie hören wollen. Außerdem ist es, allein schon vom historischen Standpunkt aus gesehen, sehr wichtig. Ich hoffe einfach, dass die Demos weiter veröffentlicht werden, egal welche Remixe gemacht werden.“


    Also gibt es anscheinend ein echtes Interesse unter den Fans, dass die unveröffentlichte Musik „unverfälscht“ bleiben soll, um es so auszudrücken, und einfach auf die Art veröffentlicht werden soll, wie Michael sie hinterlassen hat.


    Willa: Obwohl Joes Position ein wenig anders als Destinys scheint. Während er diese Songs hören will, wie sie sind, scheint er es okay zu finden, dass andere Künstler an und mit den unveröffentlichten Songs arbeiten. Wie er sagte „Ich hoffe einfach, dass die Demos weiter veröffentlicht werden, egal welche Remixe gemacht werden.“ Also möchte er beides, und das ist auch ziemlich nah an dem dran, was ich darüber denke. Ich denke, es ist schön, andere Musiker Remixe machen zu lassen – das ist eine der Arten, auf die Michael Jacksons Werk lebendig und dynamisch erhalten bleibt. Aber ebenso möchte ich die unbearbeiteten Versionen hören, und ich denke, dass es äußerst wichtig ist, dass wir ein eindeutiges Verständnis darüber haben, welche Teile von Michael Jackson selbst kommen und welche Teile hinzugefügt oder durch andere verändert wurden.


    Joie: Oh, bei dem Punkt bin ich mit dir genau einer Meinung. Es ist sehr wichtig, zu wissen, welche Teile von Michael sind und welche durch andere hinzugefügt oder verändert wurden. Aber ich bin nicht sicher, dass Joe sagen wollte, dass er es okay findet, wenn andere Künstler Michaels Werke beenden oder ob er ganz einfach nur eingesteht, dass dies voraussichtlich für jedes zukünftig veröffentlichte Material der Fall sein wird. Das ist es, wie ich es sehe – es ist wahrscheinlich unvermeidlich, dass dies der Fall sein wird.


    Willa: Das ist ein guter Punkt, Joie. Ich habe darüber noch gar nicht auf diese Art nachgedacht. Also vermutlich sollte ich sagen, dass ich, nur für mich gesprochen, neue Interpretationen seiner Songs genieße, wie Will.i.ams Remix von The girl is mine auf dem Thriller 25 Album und Akons Remix von Wanna Be Startin‘ Somethin‘. Natürlich ist das eine ganz andere Situation, denn Michael Jackson konnte sie absegnen, bevor sie veröffentlicht wurden, aber meine Sichtweise ist, dass neue Interpretationen seines Werkes die Originalversionen seiner Songs wieder zum Leben erwecken können, indem sie uns helfen, sie auf eine neue Art zu hören und uns vielleicht zu einem tieferen Verständnis für seine Worte und seine Musik führen können.Zum Beispiel haben wir alle die Nationalhymne Hunderte von Malen gehört – so oft, dass wir wahrscheinlich gar nicht mehr zuhören, wenn wir sie jetzt hören, einfach weil sie so vertraut ist, Aber hier ist ein Clip von Marvin Gaye, wie er die Nationalhymne 1983 vor einem NBA All-Star Spiel singt:


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    (Leider kann man das wieder einmal auf normalem Weg nicht ansehen.)


    Dies war einschneidend zum damaligen Zeitpunkt. NPR brachte 20 Jahre später eine Story darüber und Isiah Thomas, der einer der Spieler war, die damals auf dem Spielfeld standen, als er sang, sagte, dass es so anders war als alles, was sie bis dahin gehört hatten, dass sie nicht wussten, wie sie reagieren sollten. Thomas sagt:


    „Wir sahen einander an und suchten fast nach Rückversicherung – ist es ok, dass wir uns zur Nationalhymne bewegen? … Denn als er anfing, zu singen, fing er an zu rocken und ich sah hinunter auf die andere Seite des Bodens, und die Spieler wiegten sich hin und her. Wenn du einen kirchlichen Begriff benutzen willst, war es, als ob du den Heiligen Geist gesehen hättest. Es fuhr einfach in dich, und du konntest nicht anders, als dich bewegen.“


    Wie Isiah Thomas sagt bewegt dich Marvin Gayes Performance von The Star-Spangled Banner einfach, und es ist solch eine neue und erfrischende Interpretation, dass es sie neu belebt, so dass du ihr wirklich zuhörst und die Emotionen in den Worten und in der Musik hörst. Ich liebe es. Und das meinte ich damit, als ich darüber sprach, dass wenn neuen Künstlern erlaubt, Michael Jacksons Musik neu zu interpretieren, sie lebendig und frisch gehalten wird.

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  • Joie: Ich weiß nicht, Willa. Ich denke, ich bin hier nicht mit dir einer Meinung. Weißt du, mein Dad war ein großer Basketball Fan, also ich kann mich eigentlich gut an den Beginn dieses Spiels und Marvin Gayes Auftritt erinnern, und ich muss sagen, dass ich jetzt genauso fühle wie damals. Ich war erst 14 Jahre alt zu der Zeit, aber für mich fühlte es sich falsch an. Ich liebe Marvin Gaye, aber ich hatte auch immer großen Respekt für unsere Nationalhymne, während ich also zustimme, dass das Arrangement der Musik in seiner Interpretation mich dazu bringt, mich hin- und her zu wiegen und meinen Kopf ein wenig tanzen zu lassen, mag ich diese Version überhaupt nicht.


    Willa: Wirklich? Das ist überraschend für mich.


    Joie: Eigentlich finde ich es leicht respektlos, und ich denke, das ist es, was Isiah Thomas ausdrücken wollte, als er fragte ‚Ist es okay, dass wir uns zur Hymne bewegen?‘ Ich glaube, auf gewisse Weise fühlte er sich auch ein wenig respektlos.


    Auf der anderen Seite finde ich die Whitney Houston Version (Whitney Houston version) von The Star-Spangled Banner unglaublich bewegend und erfrischend, wie du sagst, und es begeistert dich total und bringt dich dazu, wirklich dem Text zuzuhören und die Emotionen und die Intensität des Songs zu spüren. Ihre Version, die sie 1991 beim Super Bowl XXV aufgeführt hat, kam zu einer extrem stressigen Zeit für unser Land. Wir befanden uns mitten im Golfkrieg und ich denke, ihre eher traditionelle Darbietung unserer Nationalhymne brachte unser Land wirklich dazu, an einem Strang zu ziehen, als wir es wirklich brauchten. Dies ist das, was sie über den Auftritt an jenem Tag zu sagen hatte:


    „Wenn du da gewesen wärst, hättest du die Intensität spüren können. Weißt du, wir waren im Golfkrieg zu der Zeit. Es war eine intensive Zeit für unser Land. Viele unserer Töchter und Söhne waren in Übersee, um zu kämpfen. Ich konnte es sehen … im Stadion, ich konnte die Angst sehen, die Hoffnung, die Intensität, die Gebete, die losgeschickt wurden, weißt du, und ich spürte, das ist der Moment. Und da war Hoffnung … wir brauchten Hoffnung, weißt du, dass unsere Babies wieder nach Hause kommen, und darum ging es für mich, das war es, was ich fühlte, als ich dieses Lied sang, und die überwältigende Liebe, die von den Tribünen kam, war unglaublich.“


    Ihre Version ist so emotional und bewegend für mich, denn sie fühlte wirklich diese intensiven Emotionen, die von der Menge herüberkamen, als sie es sang. Ich fühle einfach gar nichts, wenn ich der Marvin Gaye Version zuhöre – es fühlt sich für mich nicht wie die Nationalhymne an.


    Willa: Wirklich? Ich bin geschockt, dass wir so unterschiedlich fühlen. Ich mag Whitney Houstons Version – sie hat eine erstaunliche Stimme – aber Marvin Gayes ist solch eine wundervolle Neuinterpretation. Weißt du, die Geschichte, die die Nationalhymne erzählt, handelt von Soldaten und Seeleuten, die darum kämpfen, die Unabhängigkeit von England zu erlangen, und die Raketen und Bomben fliegen ständig durch die Nacht, und sie waren nicht sicher, wie es ausgehen würde. Also warteten sie während dieser stillen Morgenstunden kurz vor der Morgendämmerung darauf, zu sehen, ob sie besiegt waren oder ob die Flagge der nun erwachsen werdenden Republik noch weht. Das ist die Szenerie dessen, was da passiert.


    Die meisten Versionen des The Star-Spangled Banner neigen dazu, „den roten Glanz der Raketen“ und diesen Aspekt des Songs zu betonen. Aber Marvin Gayes Version schwächte das Militärische all dieser „Bomben, die in die Luft schießen“ ab, und es bringt mich in die ruhige Verfassung, in der ich wirklich die Stille des „letzten Schimmerns der Dämmerung“ und jene Momente vor Tagesanbruch mit dem „frühen Licht der Morgendämmerung“ spüren kann. Es bringt Aspekte der Nationalhymne hervor, die ich vorher nie richtig bemerkt habe, und das liebe ich daran. Wie Isiah Thomas andeutet, ist es eher ein ehrfürchtiges kirchliches Gefühl als die irgendwie militärischen Versionen, die wir so oft hören.


    Joie: Das ist interessant, denn ich empfinde überhaupt keine Ehrfurcht; eigentlich eher das Gegenteil. Aber ich denke, das ist das Problem, das aufkommt, wenn wir darüber reden, andere Remixe zuzulassen – oder etwas fertigzustellen – die Musik, die jemand anderes begonnen hat; es kommt immer auf persönliche Gefühle und Präferenzen an. Zum Beispiel hast du die Remixe auf Thriller 25 erwähnt. Persönlich liebe ich Will.i.ams Remix von The girl is mine, aber ich finde Akons Remix von Wanna Be Startin‘ Somethin‘ ein wenig irritierend und leicht respektlos gegenüber dem Original Song.


    Willa: Wirklich? Das ist so interessant, weil ich es überhaupt nicht irritierend oder respektlos finde. Was denkst du über Shineheads Reggae Version von Billie Jean?


    Joie: Ich mag es genau genommen eigentlich. Aber es gibt da eine ganze Menge MJ Cover Versionen, die ich absolut liebe. Wie Alien Ant Farms Cover von Smooth Criminal zum Beispiel und Fall Out Boys Version von Beat it. Natürlich waren diese beiden kommerziell wirklich erfolgreich, und wurden ziemlich oft im Radio gespielt und bekamen so Aufmerksamkeit. Aber es gibt auch Coverversionen von weniger bekannten Bands, die genauso interessant und unterhaltsam sind. Wir haben einige auf der MJFC Website vorgestellt wie die außergewöhnliche britische Rockband Xerath mit dem Cover von Speed Demon (cover of “Speed Demon) oder die Bad Rabbits aus Boston mit dem Cover von Human nature (cover of Human nature). Ich liebe beide! Aber nochmal, ich bin der Meinung, es ist eine Sache der persönlichen Präferenz.


    Willa: Himmel, Joie, es erstaunt mich immer, wie viel Wissen über Michael Jackson du in deinen Fingerspitzen hast. Es ist sehr einschüchternd. Ich hab‘ noch nie etwas von irgendjemandem hiervon gehört, aber ich habe die Coverversionen aus Glee gehört und liebe besonders ihre Version von Smooth Criminal (their version of “Smooth Criminal). Die Cellos und die sich überschneidende weibliche und männliche Stimme wirken sehr gut zusammen, finde ich.

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  • Joie: Yeah, die MJ Tribute Folge von Glee war großartig. Aber ich denke auch, Covers sind etwas ganz anderes als das, über was wir hier sprechen, nämlich dass ein anderer Künstler oder Produzent in ein Studio geht und einen Song fertigstellt, an dem ein anderer Künstler vor seinem Tod gearbeitet hat. Meiner Meinung nach ist es wie über Äpfel mit Orangen zu vergleichen – es sind zwei komplett verschiedenen Dinge.


    Willa: Das ist eine wirklich gute Feststellung, Joie. Sie sind dahingehend verschieden, dass wir bei einem Cover oder einem Remix eines Songs, der von Michael Jackson selbst veröffentlicht wurde, einen Standard haben, mit dem wir alles vergleichen können, und wir kennen seine Vision und was er ausdrücken wollte, weil wir seine Version haben und sie hören können und mit der Remix Version vergleichen können.


    Joie: Genau.


    Willa: Aber wenn ein anderer Künstler einen unvollendeten Song fertigstellt, haben wir den Vergleich nicht. Ich habe enormen Respekt vor Michael Jackson als Künstler, und ich möchte immer wissen, was seine Vorstellung war. Und das ist besonders wichtig bei seinen unveröffentlichten Songs, von denen wir keinen Standard als Referenz haben.


    Zum Beispiel mag ich wirklich das Michael Album und habe es sehr oft gehört, aber ich finde es befremdlich, dass ich nicht sicher weiß, was seine Vision war und wie groß der Einfluss derer dabei ist, die an diesen Songs weiterarbeiteten, nachdem er gestorben ist. In “Exclusive: Inside Michael Jackson’s ‘Hollywood’”enthüllt Joe einige wirklich interessante Hintergrundinformationen über die Entstehung von Hollywood Tonight und es ist sehr verunsichernd. Ich meine einfach, wie sehr die Stimmung und die Bedeutung dieses Songs sich während der letztendlichen Produktion verschoben hat.


    Gemäß Joes Artikel ist die Bridge, die Michael Jackson für diesen Song schrieb, ziemlich finster:


    Sie hat nicht mal ein Ticket
    Sie hat nicht mal einen Weg zurück
    Sie ist verloren und sie ist allein
    Es gibt keinen Ort, an den sie gehen kann
    Sie ist jung und ihr ist kalt
    Genau wie ihr Vater es gesagt hat


    Das Image, das wir hieraus für die Hauptperson schlussfolgern können, zeigt ein idealistisches Mädchen, das seinen Träumen folgt und in Schwierigkeiten gerät: „Sie ist verloren, und sie ist allein.“ Aber die Bridge, die Teddy Riley schrieb – die Bridge, die auf dem Michael Album benutzt wurde – ist viel heller, idealistischer und weniger realistisch. Sie erreicht ihre Träume gegen alle Widrigkeiten, obwohl sie sich vielleicht nicht so erfüllen, wie sie es sich vorgestellt hat:


    Sie gab ihr Leben auf, um ihren Träumen zu folgen
    Ließ alles hinter sich für die Filmszene
    Nichts könnte sie sich mehr wünschen
    Sie war entschlossen, ihren Plan zu verfolgen
    Sie wollte Hollywood
    Sie wollte es so sehr


    Nun, da sie ihren Traum erreicht hat, wurde sie ein Star
    Es sah alles so gut aus, aber nur von Weitem
    Eingesperrt in jedes Paparazzi Kamera
    Jeder Typ wünschte, er könnte es
    Nun ist Miss Hollywood zurück in der Realität


    Das ist ganz anders als das, was Michael Jackson schrieb. Wie Teddy Riley Joe erzählt hat: „Durch die Bridge ließen wir sie Erfolg haben. … (Sie) vollendete ihre Mission.“


    Ich habe eine Menge Respekt für Teddy Riley. Ich liebe die Arbeit, die er gemeinsam mit Michael Jackson an so großartigen Songs und Alben in der Vergangenheit vollbracht hat. Ich verstehe, dass er an dem Michael Album unter sehr schwierigen Umständen gearbeitet hat, und ich glaube ehrlich, dass er von den bestmöglichen Motiven geleitet wurde – er versuchte, das Beste zu tun, das er konnte, um das Erbe einer Person zu bewahren, die er aufrichtig liebte und verehrte. Ich möchte wirklich nicht seine Arbeit kritisieren, die er in Hollywood Tonight steckte. Aber ob es nun Absicht war oder nicht, er verdrehte komplett die Bedeutung dieses Songs.


    Beispielsweise stelle ich mir eine talentierte, junge Tänzerin voller Träume vor, die nach Hollywood abhaut. Ich denke, diese idealistische junge Person war vielleicht das Zielpublikum, das sich Michael Jackson für diesen Song vorgestellt hat. Und ich denke, seine Botschaft für sie, besonders in dieser eindrucksvollen Bridge, die er schrieb, ist: Geh‘ nicht. Wenn das deine Träume sind, dann arbeite hart, um sie zu erreichen, aber lauf‘ nicht weg von zuhause in der Erwartung, über Nacht erfolgreich zu werden. Gib dein sicheres Netz nicht auf. Lass dich durch deine Träume nicht in Gefahr bringen – und nach Hollywood abzuhauen ist ein enormes Risiko. Junge Ausreißer in Hollywood sind eher gefährdet, Prostituierte zu werden als Filmstars.


    Aber die Botschaft von Hollywood Tonight, wie sie auf dem Michael Album erscheint, ist genau das Gegenteil. Sie ließ ihre Familie und ihr Sicherheitsnetz hinter sich – „Sie gab ihr Leben auf, um ihren Träumen zu folgen“ – und es war sehr schwierig und ein sehr großes Risiko, aber sie war erfolgreich – und wenn du vielleicht bereit bist, das Risiko auf dich zu nehmen, kannst du es auch erreichen. Ihr Erfolg ist irgendwie hohl, aber trotzdem „hat sie ihren Traum erreicht, sie wurde ein Star“ und ist sie „Miss Hollywood“.


    Joie: Du weißt Willa, ich bin vollständig der gleichen Meinung in diesem Punkt. Ich denke, die Demoversion (demo version) dieses Songs ist wahrscheinlich viel näher an dem dran, was Michael beabsichtigt hatte. In der Demoversion singt er diese Lyrics in der zweiten Strophe:


    Greyhound westwärts
    Nach Tinseltown, um ihre Filmstarträume zu verfolgen
    Sie verkaufte sich an Männer, nur um den Einstieg zu finden
    Ihr wurde beigebracht, dass das nicht sauber ist
    Sie ist erst fünfzehn


    Die Zeile „sie ist erst fünfzehn“ war sehr wichtig für ihn; ich erinnere mich, irgendwo gelesen zu haben, dass er, als er anfing, den Song zu schreiben, den Fokus darauf legte, dass sie eine fünfzehnjährige Ausreißerin sei und in welchen Schwierigkeiten sie sich selbst wiederfinden könnte. In den Liner Notes des Albums befindet sich tatsächlich ein Bild des Beverly Hills Hotels, das Michael eingefügt hat, als er den Song skizzierte; es ist seine Handschrift und man kann folgendes lesen:


    Story Mädchen, läuft weg, Alter 15. Sie träumt vom Ruhm, Reichtum, der Illusion des Superstars. Ihre Mission ist, es in Hollywood zu schaffen. Die Hürden, die sie nimmt sind unerträglich, aber sie verlässt ihre Eltern gegen deren Willen. Eine wahre Geschichte. Basierend auf der Wahrheit.“


    Also war es bedeutsam für ihn, die dunkle Seite dieser Geschichte zu zeigen – vielleicht um den Song zu einer Warnung für alle jungen Menschen werden zu lassen. Jedoch in der Version, die auf dem Michael Album erschien, entfernten sie diesen Grundsatz vollständig und, indem sie das taten, veränderten sie die gesamte Färbung und das Feeling des Songs gegenüber dem, was Michael beabsichtigt hatte.

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    Emily Dickinson

  • Willa: Wow Joie, dieser handgeschriebene Überblick in den Liner Notes macht alles ganz deutlich, oder? Und diese Lyrics, die du zitiert hast … oh, mein Gott – was für eine grausame Situation. Ich liebe den Idealismus und Optimismus von Teenagern – es ist eines der Dinge, die ich bei Kindern in dem Alter am meisten genieße – aber ihr Idealismus und Optimismus ist auch das, was sie so hohe Risiken eingehen lässt. Nur an diese talentierte, idealistische 15-jährige Tänzerin zu denken, „die sich an Männer verkauft, nur um den Einstieg zu finden“ ist ein entsetzlicher Gedanke für mich. Was für eine schreckliche, seelenvernichtende Situation für sie. Und das ist eine wahre Geschichte. Du hörst ständig Äußerungen über so etwas. Lies nur etwas über Marilyn Monroes Leben. Sie war ein idealistisches junges Mädchen, die getan hat, was sie tun musste, um Erfolg zu haben, und du fühlst einfach mit ihr.


    Weißt du, wir sehen uns nur sehr zögerlich hässliche Dinge an. Es ist sehr viel erfreulicher, einen erhebenden Song über ein idealistisches Mädchen zu hören, das alles riskiert und erfolgreich ist, so wie bei Teddy Rileys Version von Hollywood Tonight, das hören wir lieber als eine traurige, warnende Geschichte über ein idealistisches Mädchen, die sich in Gefahr bringt und missbraucht wird. Aber Michael Jacksons Stärke als Künstler kommt zu großen Teilen auch von seiner Ehrlichkeit, von seiner Entschlossenheit, uns die schmerzvolle Seite des Lebens ebenso zu zeigen wie die schöne, und von seinem Bestehen darauf, dass wir uns die Probleme offen und realistisch ansehen.


    Joie: Das ist sehr wahr, Willa. Er war nie jemand, der vor hässlichen Situationen zurückgeschreckt ist. Stattdessen zwang er uns, uns einige wirklich dunkle, unbequeme Wahrheiten anzusehen – sowohl in der Welt als auch in uns selbst.


    Willa: Das hat er wirklich getan. Denk nur einfach an Little Susie oder Money oder Morphine oder They Don’t Care About Us.


    Joie: Oh, da gibt es noch viele weitere Beispiele. Wie Why You Wanna Trip on Me, Shout oder das unveröffentlichte Do You Know Where Your Children Are. Aber um noch mal auf Joes Erwähnung zurückzukommen, dass die unveröffentlichten Songs so präsentiert werden sollten, wie sie sind neben den fertiggestellten Versionen. Ich denke, das wäre ein wirklich interessantes Konzept. Du weißt The way you love me wurde fertiggestellt und ist auf dem Michael Album enthalten. Aber es ist auch bereits „so wie es war“ veröffentlicht worden damals im Jahr 2004 auf dem The Ultimate Collection Box Set, und es ist sehr interessant in meinen Augen, sich die zwei Versionen nebeneinander anzuhören. Ich glaube, ein gesamtes Album der fertiggestellten Versionen neben den Demoversionen würde sehr faszinierend anzuhören sein.


    Willa: Das würde es wirklich, zusammen mit Bemerkungen oder anderen Indikatoren dessen, was seine Vision war. Wie Lisha sagte, als du sie darüber befragt hast vor einigen Wochen:


    „Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, alles zu bewahren und zu archivieren GENAU SO wie Michael es hinterlassen hat, inklusive solcher Dinge, die in die Mülltonne könnten. Zukünftige Musikwissenschaftler werden den Zugang dazu brauchen. Solange dafür gesorgt wird, hoffe ich, dass der Estate alles veröffentlicht, was überhaupt einen kommerziellen Wert hat. Es werden nicht die exquisit ausgearbeiteten Kunstwerke sein, die Michael erschaffen hat, ganz egal, wer die Abschlussarbeiten ausführt, aber es wird ein faszinierender Einblick in den Geist und den kreativen Prozess eines Genies sein. Ich würde zu gern jedes letzte bisschen davon hören, sogar ganze Alben mit Schnipseln und unfertigen Songs. Ich denke, die meisten Künstler würden sterben für etwas, das so gut ist wie das, was Michael Jackson wegwerfen würde!“


    Joie: Ja! Ich liebe wirklich dieses Zitat, und ich könnte ihr nicht mehr zustimmen. Ich denke, ein ganzes Album nur mit Schnipseln und unfertigen Songs würde unglaublich faszinierend anzuhören sein. Und sogar Michael einfach nur „in der Aufnahmekabine herumalbern zu hören“ wie Destiny in ihrem Kommentar erwähnt hat, wie ich anfangs zitiert habe. Das würde ein verblüffendes Geschenk für die Fans sein! Wie der kleine Ausschnitt von Michael am Telefon, in dem er beschreibt, wie er vorgehen will mit The way you love me und der zu Beginn des Songs auf dem Michael Album erscheint. Das war großartig.


    Willa: Das mochte ich auch und ich stimme zu – ein Album mit unfertigen Songs, genau so, wie er sie hinterlassen hat, würde faszinierend sein. Aber das bedeutet nicht, dass ich die anderen Künstler bei ihren Interpretationen seiner Werke bremsen möchte. Überhaupt nicht. Ich will beides hören – die Songs „Genau wie Michael sie hinterlassen hat“ wie Destiny schrieb, genauso wie die Remixe dieser Songs von anderen Künstlern. Ich denke ganz einfach, dass es unheimlich wichtig ist, dass alles ganz eindeutig bezeichnet wird, so dass wir ganz genau wissen, was von Michael Jackson selbst kommt und was von anderen Künstlern kommt, die versuchen, sein Werk fertigzustellen.


    Und um noch einmal für eine Minute auf Hollywood Tonight zurückzukommen – ich befürchte, dass es so geklungen hat, als würde ich Teddy Riley verreißen, und so habe ich das nicht gemeint, ganz und gar nicht. Ich denke einfach nur, dass man ganz deutlich machen muss, dass seine Version seine Vision ausdrückt und nicht unbedingt Michael Jacksons. Und ich denke, es ist sehr wichtig, dass alle Veröffentlichungen in der Zukunft sehr sorgfältig bezeichnet werden müssen, so dass wir die Herkunft jedes Songs erfahren.


    Joie: Ich stimme dir vollkommen zu. Und wie ich schon zuvor gesagt habe, denke ich wirklich, andere Künstler oder Produzenten zu nutzen, um die Werke zu vollenden, die er unfertig hinterlassen hat, ist wahrscheinlich ein vergeblicher Entschluss. Ich kann wirklich keinen anderen Weg dahin erkennen. Und ich bin der gleichen Meinung wie du, dass es kein allzu schlechter Gedanke ist. Wie du liebe ich auch das Michael Album und ich bin dem Estate dankbar, es veröffentlicht zu haben – sogar mit all diesen Kontroversen zu den Cascio Tracks. Wie ich schon sagte, ich fühle wirklich so, dass es alles ist, was wir jetzt noch haben …die Musik. Sowohl der erstaunliche Musikkatalog, den Michael uns schon geschenkt hat, als auch all das unvollendete Material, das er hinterließ, als er starb. Und ich denke, es wäre eine Schande – nicht zu reden von dem riesigen Verbrechen gegen die Kunst und die Schönheit und die Liebe – wenn all diese Werke einfach nur irgendwo in einem Tresor verwahrt und Staub ansetzen würden, wo es da draußen doch so viele Menschen gibt, die ihn geliebt haben und alles darum geben würden, es zu hören.



    herz.gif herz.gif herz.gif

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  • Liebe Lilly :danke:


    Ich hoffe auch so sehr, die vielen kleinen Schnipsel und unvollendeten Songs und Demos und Unreleased-Songs werden freigelassen.
    Das mit Hollywood tonight erstaunt mich sehr und es ist ein 'Beweis' dass eben auch langjährige Vertraute ihren eigenen Sinn aufdrücken.
    Ich verstehe das nicht, sollte es kommerziell gefälliger klingen?
    Mir gefiel- ohne die Hintergründe zu kennen- gerade nicht, dass der Song so glatt verläuft. Jetzt, gerade auch nach diesem Blog und Willas Buch, scheint es mir anmaßend und vermessen was Riley da getan hat.
    Wir freuen uns an jedem Kiekser, an Telefonbotschaften und er verändert etwas dermaßen ins Gegenteil..? :??:
    Wirklich.. absolutes Unverständniss bei mir. :nanu:
    Es ist wirklich wichtig- diese Bearbeitungen klar so kenntlich zu machen (am besten tunlichst zu vermeiden!). Wenn die langjährigen Mitarbeiter solchen Einfluss nehmen, dann ist das erschreckend.
    Vllt bausche ich es gerade auf.. :schulter: aber das resultiert aus meinem absoluten Unverständis, warum Riley meinte das tun zu müssen und vor allem ZU DÜRFEN!:vogel:


    Michaels Erbe sollte wirklich nicht nur als musikalisches Potenzial und vor allem kommerzielles Potenzial behandelt werden :nixgibts: , sondern als die große Hinterlassenschaft eines Genies. :beten: Da schreibt man nix um :nenene: das ist :pfui:
    Sky* :Tova:

  • Das mit den Lyrics von Hollywood Tonight war mir damals schon negativ aufgefallen, weil sie so

    Ihr wurde beigebracht, dass das nicht sauber ist
    Sie ist erst fünfzehn

    zwar im Booklet stehen, aber eben nicht gesungen werden. :was: Noch schlimmer finde ich das Video. Also nicht das Video an sich, sondern eben diese totale Umdeutung bishin zur Umkehrung dessen, was Michael ausdrücken wollte. :patsch: Ich denke, das ist eben genau der Unterschied. Während die meisten Menschen in den ewig gleichen kulturellen Erzählungen gefangen bleiben (und es nicht einmal wahrnehmen), wollte Michael sie neu erzählen und er wusste auch, warum das so wichtig war.... :gruppenk:

    Ich verstehe das nicht, sollte es kommerziell gefälliger klingen?

    Das glaube ich schon auch. Ich meine, wie oft hat man von eigentlich recht mitfühlenden Leuten gehört, Michael hätte es lieber sein lassen, sich mit Kindern derart abzugeben, er hätte sich damit selbst geschadet usw. Dass er hier von einer 15Jährigen singen wollte, die sich sexuell anzüglich verhält, war in ihren Augen wohl wieder so eine uneinsichtige Aktion von ihm und einfach zu riskant oder provokant, nach allem, was war. So nach dem Motto, man müsse es ja nicht ausreizen oder so. Und überhaupt drücken wir uns doch pausenlos vor diesen Themen. Sie haben es einfach nicht verstanden und meinten es sicher nur gut, aber Michael war eben ein wahrer König der Kinder :peterpan: . Ob es je wieder jemanden geben wird, der ihre Position im Bewusstsein der Menschen derart vertritt und stärkt? :snüf:

    :herz: Michael Jackson - forever the King of Pop. A genre of music. Mainly, a beautiful human being. :herz:
    es ist, was es ist... sagt die liebe


  • ..also so ganz verdreht wird ja die Aussage des Songs nicht..es fehlt eine Zeile, stimmt, und warum kann man sich fragen...aber ich finde der restliche Songtext ist immernoch eher dunkel, zum nachdenken, warnend... Es steht da immernoch - und wird auch so gesungen - It all looked so good, but only good from afar / Imprisoned in every paparazzi's camera, every guy wished they could / Now it's back to reality, for Ms. Hollywood..das ist nicht unbedingt eine positiver Anstrich, der sagt, dass hier alles in Ordnung ist, (oder?)...auch wenn das Alter des Mädchens nicht genannt wird..

    Zitat

    Noch schlimmer finde ich das Video

    ..beim Video hab ich allerdings auch immer das Gefühl, eine "Erfolgsgeschichte" zu sehen...eher als dass mir dabei das negative, warnende des Texts bewusst wird.

    Einmal editiert, zuletzt von maja5809faithkeeper ()

  • .aber ich finde der restliche Songtext ist immernoch eher dunkel, zum nachdenken, warnend...

    Oh, das sehe ich genauso. :ja1: Die Umdeutung ist schon auf das Video bezogen, der Song hingegen wurde wohl lediglich leicht "entschärft". Aber aufgefallen ist mir trotzdem gleich, dass diese Altersangabe weggelassen wurde und der Grund, den ich dahinter vermute, macht das Ganze für mich irgendwie so "negativ". :schulter: Aber wie gesagt, es geschah wohl nicht in schlechter Absicht oder dergleichen. Im Gegenteil, aber eben das finde ich problematisch. Irgendwie steckt darin für mich immer die Ansicht, dass Michael zwar ganz lieb und unschuldig und ein kreatives Genie usw. gewesen sei, aber eben leider auch etwas realitätsfern, was ich natürlich völlig anders sehe. Zumindest das mit dem Realismus... :aha:

    :herz: Michael Jackson - forever the King of Pop. A genre of music. Mainly, a beautiful human being. :herz:
    es ist, was es ist... sagt die liebe


  • It all looked so good, but only good from afar / Imprisoned in every paparazzi's camera, every guy wished they could / Now it's back to reality, for Ms. Hollywood


    Speziell das "Ms. Hollywood" hatte für mich von Anfang an einen sehr sarkastisch-ironischen Unterton, als würde es die Häme die das Mädchen ertragen muss nochmal hervorheben. Dass das Video einen gänzlich andere Message und Stimmung rüberbringt, ist wohl kaum zu bestreiten. Ich finde es auch sehr schade, was Riley daraus gemacht hat, andererseits denke ich schon, dass Teddy Riley mit Samthandschuhe arbeitete, und sehr darauf erpicht war, nichts oder möglichst wenig zu zerstören. Es muss ein unglaublicher Druck sein, Michaels Songs zu finalisieren und sie wie fertiggestellte Songs klingen zu lassen, wenn sie nunmal noch nicht fertig gestellt waren. Nicht von ihm, Michael. Ich finde es schade, das nicht schlicht die Demos bzw. exakt die Musikstücke so veröffentlicht werden, wie Michael sie hinterlassen hat, und dann, separat und klar ersichtlich abgetrennt und beschriftet, die Songs die Riley oder Akon dann drauß gemacht haben.

  • – und machen wir uns doch nichts vor, die Welt konnte gar nicht anders, als dies zu verfolgen, denn die Medien waren besessen von „dem Skandal


    Ich glaube, was sich verändert hat nach seinem Tod ist, dass die Menschen sich jetzt SELBST mit ihm beschäftigt haben und SELBST recherchieren anstatt sich von den Medien was auftischen zu lassen. Deshalb haben sie ihre Meinung geändert. Nicht einfach so. Diese Möglichkeit haben wir heute erst durchs Internet, vor 15 bis 20 Jahren war das so noch nicht möglich.


    Er ist gegangen, also hat er getan, was sie gesagt haben, das er tun soll, weswegen sie in sein Haus eingedrungen sind, um ihn dazu zu zwingen. Aber zu diesem Zeitpunkt wollten sie gar nicht mehr, dass er gehen würde, und sobald er gegangen war, spürten sie ein Gefühl des Verlustes und wollten ihn zurück.


    Das ist halt dieses Phänomen, dass man erst würdigt, wenn man verloren hat.


    Ich kann einfach nicht glauben, dass so viele Journalisten, wie Bashir zum Beispiel, die wertvolle Zeit, die ihnen mit ihm geschenkt wurde, verschwendet haben, um über so triviale Dinge wie seine Hautfarbe und sein angeblich seltsames Verhalten zu sprechen. Was für eine kolossale Verschwendung von Gelegenheiten!


    Ja, das nennt man Perlen vor die Säue werfen, aber damit hat jeder Künstler sein Geschaff !!
    Solchen Journalisten ist nichts heilig, und sie sind überflüssiger als ein Kropf.


    Was Hollywood tonight angeht, so finde ich, dass es in meinen Augen sehr untypisch für Michael wäre, zu sagen: Lass deine Träume sein, bleib zu Hause !!
    Das kann ich mir so nicht vorstellen.
    Natürlich warnt er vor der Hollywoodfabrik, klar, das kommt auch eindeutig rüber. In dem Video nicht so, da stimme ich zu. Trotzdem gefällt es mir sehr.


    Mir gefällt überhaupt, wenn gute Musiker bekannte Lieder variieren. Klar muss man das als solches auch kennzeichnen.
    Wenn man nur Michaels Demoversionen veröffentlichen würde, fände ich das auch nicht wirklich stimmig, denn das hätte er auch nicht gewollt.

    You were the rhythm,
    You were the sound of a crescendo,
    You showed us Heaven and Light,
    you faced the fear.


  • Ich finde es schade, das nicht schlicht die Demos bzw. exakt die Musikstücke so veröffentlicht werden, wie Michael sie hinterlassen hat, und dann, separat und klar ersichtlich abgetrennt und beschriftet, die Songs die Riley oder Akon dann drauß gemacht haben.


    Das hielte ich auch für die beste, und eigentlich doch ganz einfache Lösung.


    biba schreibt:


    Zitat

    Ich meine, wie oft hat man von eigentlich recht mitfühlenden Leuten gehört, Michael hätte es lieber sein lassen, sich mit Kindern derart abzugeben, er hätte sich damit selbst geschadet usw. Dass er hier von einer 15Jährigen singen wollte, die sich sexuell anzüglich verhält, war in ihren Augen wohl wieder so eine uneinsichtige Aktion von ihm und einfach zu riskant oder provokant, nach allem, was war. So nach dem Motto, man müsse es ja nicht ausreizen oder so.


    Genau da habe ich auch schon öfter drüber gegrübelt. Er hat sich einfach nicht verbieten lassen wollen, was er, Widrigkeiten zum Trotz, für richtig hielt.


    Ich glaube aber auch, dass er die Auswirkungen seines Verhaltens nicht bis ins Allerletzte erahnt hat, einfach, weil er nicht so schäbig denken konnte wie diejenigen, die an seinem Verhalten Anstoß nahmen. Und wiederum, selbst wenn er die Abgründe erahnt hätte, wäre es ihm egal gewesen. Interessant finde ich das echte Erstaunen, welches zu spüren ist, wenn Leute sich darüber wundern, dass er sich nicht anpassen wollte....


    Ich muss die Gelegenheit nutzen und Dir, Lilly, auch ein großes Dankeschön schicken (es ist größer, als Millionenmal den Dankebutton zu drücken :flowers: ), die Übersetzungen sind sehr hilfreich für mich, mir würden sonst so viele interssante Dinge entgehen) und ein ganz wichtiger Thread im Forum!! :dafuer:


    :herz:

  • Was Hollywood tonight angeht, so finde ich, dass es in meinen Augen sehr untypisch für Michael wäre, zu sagen: Lass deine Träume sein, bleib zu Hause !!
    Das kann ich mir so nicht vorstellen.

    Ich mir auch nicht, sonst hätte er sicher nicht hinzugefügt: It's true that you may never ever have that chance again. Wie immer ist es viel komplexer und v.a. das Video reduziert diese Komplexität wieder auf die alte "American Dream"-ähnliche Erfolgsstory und dadurch, dass man auch die Zeile mit den 15 years weglässt, wirkt das Ganze auch nicht mehr unbedingt wie ein Teenie-Schicksal, sondern wie die Geschichte einer jungen Frau, vielleicht Anfang 20 - und so sieht die Schauspielerin/Tänzerin im Clip auch aus, oder? Michaels wichtigstes Publikum waren aber Kinder - genau sie sind aber nun irgendwie wieder völlig rausinterpretiert. Ich kann mir nicht helfen, dieser Aspekt gefällt mir einfach nicht. Den Song mag ich aber trotzdem. :victory:

    :herz: Michael Jackson - forever the King of Pop. A genre of music. Mainly, a beautiful human being. :herz:
    es ist, was es ist... sagt die liebe


  • :gruß:

    andererseits denke ich schon, dass Teddy Riley mit Samthandschuhe arbeitete, und sehr darauf erpicht war, nichts oder möglichst wenig zu zerstören. Es muss ein unglaublicher Druck sein, Michaels Songs zu finalisieren und sie wie fertiggestellte Songs klingen zu lassen, wenn sie nunmal noch nicht fertig gestellt waren.

    Ja es war sicher ein Druck und immer noch unter dem Schock des Verlustes :traurig2: . Für mich hätte sich dann aber erst recht verboten etwas zu verändern :kerze: .
    Die Bridge gibt dem Song eine GANZ andere Richtung und das weglassen des Alters und verfälschen im Video, sind erhebliche Eingriffe in Michaels :herz: Werk :stuhl: . Wenn Riley und andere nicht wissen können, in welche Richtung ein Song gehen soll, welche Intensität Michael vorgesehen hatte, dann ist das eben so.. aber ihn wissendlich verändern, oder entschärfen finde ich respektlos :schulter: und völlig unangebracht und es nimmt mir das Vertrauen in die alten Hasen die mit Michael gearbeitet haben (ich weiss ich verallgemeinere gerade unfairer Weise :schäm: ).

    Ich kann einfach nicht glauben, dass so viele Journalisten, wie Bashir zum Beispiel, die wertvolle Zeit, die ihnen mit ihm geschenkt wurde, verschwendet haben, um über so triviale Dinge wie seine Hautfarbe und sein angeblich seltsames Verhalten zu sprechen. Was für eine kolossale Verschwendung von Gelegenheiten!

    Das ist wirklich nicht zu glauben.. welch Verschwendung!! :tztz: Nicht nur von Gelegenheiten auch von Lebenszeit. Wieso musste Michael :herz: so vielen Dumpfbacken begegnen :snüf: , die ihn mit ihrer Hintertriebenheit ausgenutzt haben (nix gegen Bauern :zwinker: ).
    Mir bleibt nur die Hoffnung, dass dieses unglaubliche Verhalten gegenüber einen Künstler von diesem Kaliber und einen Menschen voller hoher, reiner Werte, ganz viel für kommende Generationen lehrt und auch uns hier und heute. :Tova:

    Klar muss man das als solches auch kennzeichnen.
    Wenn man nur Michaels Demoversionen veröffentlichen würde, fände ich das auch nicht wirklich stimmig, denn das hätte er auch nicht gewollt.

    Kennzeichnen und Originale zugänglich machen. Michael hätte sie bestimmt auch nicht als ewig verloren in i-welchen Schließfächern gewollt. :traurig1

    das nicht schlicht die Demos bzw. exakt die Musikstücke so veröffentlicht werden, wie Michael sie hinterlassen hat, und dann, separat und klar ersichtlich abgetrennt und beschriftet, die Songs die Riley oder Akon dann drauß gemacht haben.

    Am besten als doppelt CD's. :dafuer:

    Ich glaube aber auch, dass er die Auswirkungen seines Verhaltens nicht bis ins Allerletzte erahnt hat, einfach, weil er nicht so schäbig denken konnte wie diejenigen, die an seinem Verhalten Anstoß nahmen.

    Ich befürchte er hat das bitter gelernt wie schäbig andere denken und handeln können. Sicher hat er es gesehen, aber es hat ihn nicht abgehalten, nicht in seinem Handeln beeinträchtigt.

    Zitat

    Und wiederum, selbst wenn er die Abgründe erahnt hätte, wäre es ihm egal gewesen.

    Genau:
    "Michael never stopped! Michael never stopped! Michael never stopped!" sagte Rev. Al Sharpton beim Memorial und er hatte damit Recht.

    ..sonst hätte er sicher nicht hinzugefügt: It's true that you may never ever have that chance again. Wie immer ist es viel komplexer und v.a. das Video reduziert diese Komplexität wieder auf die alte "American Dream"-ähnliche Erfolgsstory und dadurch, dass man auch die Zeile mit den 15 years weglässt, wirkt das Ganze auch nicht mehr unbedingt wie ein Teenie-Schicksal,

    Ja, obwohl ich den Song und das Vid auch mag- gefaällt mir diese Reduktion nicht. Es ist etwas total anderes ob es um eine 15jährige geht, oder eine 18-20jährige.

    Zitat

    'It's true that you may never ever have that chance again.'

    Ich könnte mir denken, dass die Tatsache, dass Chancen verstreichen, auch zeigen kann, dass Eltern eben ihre Kinder bei ihren Träumen unterstützen sollten, an sie glauben sollten- dann müssen sie nicht weglaufen.
    Davon ab, welche Chancen vertut man denn mit 15 für immer? Und wenn das so ist, liegt doch da was im argen, oder?


    Michael :herz: hat Kinder mit ihren Träumen immer ernst genommen, zB den kleinen Waden oder die Cascios. Er hat ihnen klar gemacht, dass er an sie glaubt und sie unterstützt, wenn es wirklich ihr Traum ist. Traum, steht dabei natürlich nicht für eine Laune, sondern einen tiefen Wunsch und eine Begabung, die ja durchaus sehr früh erkannt und gefördert werden kann.


    Ach, ich vermisse Michael :wimmer:


    Sky* :hkuss:

  • Weil deine Worte einfach nicht ausreichen
    10/05/2012


    Willa: Also Joie, wir haben bereits ein wenig über Michael Jackson als Songschreiber gesprochen – zum Beispiel in den Posts mit Joe Vogel und Charles Thomson und Lisha McDuff. Aber diese Diskussionen haben sich vor allem auf seine Musik und seine Fähigkeiten als Komponist bezogen. Wir haben noch nicht wirklich über Michael Jackson als Texter gesprochen, und eine Sache, die ich an Michaels Jacksons Songschreiben liebe, ist seine Fähigkeit, uns nur durch einige simple Pinselstriche in ein fesselndes Erlebnis voller Dramatik eintauchen zu lassen. Ein berühmtes Beispiel ist der Refrain von Billie Jean:


    Billie Jean ist nicht meine Liebhaberin
    Sie ist nur ein Mädchen, das sagt, ich wäre der eine
    Aber das Kind ist nicht mein Sohn


    In nur drei Zeilen skizziert er eine überraschend reichhaltige Erzählung: Charaktere, dramatische Spannung und Details einer Handlung und die Andeutung einer Thematik, die sich durch sein gesamtes Werk zieht: die Überschneidung von Macht und Begehren. Es wirkt einfach so elegant auf mich, wie er auf so einfache Art und Weise etwas vermittelt.


    Joie: Das ist wahr, Willa. Er besaß die bemerkenswerte Fähigkeit, mit nur ganz wenigen Worten ein höchst lebhaftes Bild zu malen. Ich mag dieses Beispiel aus Smooth Criminal:


    Als er durch das Fenster kam
    Gab es den Klang eines Crescendos
    Er drang in ihr Apartment ein
    Hinterließ die Blutflecken auf dem Teppich


    Nur nach den ersten zwei Zeilen weißt du sofort, dass etwas nicht stimmt. Ein Mann hat das Fenster bei jemandem zerschlagen und klettert hinein. Dann nach den folgenden zwei Zeilen weißt du, dass er sich im Apartment einer wehrlosen Frau befindet, und du fürchtest um ihre Sicherheit. Er entwirft einen gesamten Handlungsstrang mit nur ein paar kurzen Pinselstrichen, wie du es genannt hast. Ich finde diese Fähigkeit, mit nur ein paar Worten solch ein lebhaftes Bild zu zeichnen, wirklich unglaublich. Es ist ein Talent, das nicht jeder hat.


    Willa: Oh, Smooth Criminal ist ein großartiges Beispiel! Da passiert so viel in dem Song – und das Video, das ihn enthält, und der Film, der beides enthält – aber es ist alles so geschickt eingearbeitet, dass es sich wie ein simpler, kleiner Song anfühlt. Aber diese augenscheinliche Einfachheit ist trügerisch. Dies ist in der Tat eines seiner komplexeren Werke, sowohl in seiner emotionalen Komplexität, als auch in seiner erzählerischen Struktur.


    Zum Beispiel gibt es im Grunde genommen vier unterschiedliche „Stimmen“, die ineinander verwoben sind, um die Erzählung zu formen. Michael Jackson singt alle vier, aber jede für sich repräsentiert einen anderen Standpunkt – und er singt jede von ihnen völlig anders, um dies zu vermitteln. Die Haupt-“Stimme“ ist die des Erzählers, der uns eine Geschichte erzählt. Er ist derjenige, der diese dramatischen Eröffnungszeilen singt, die du oben zitiert hast. Dann gibt es da eine Art griechischen Chor, der auf die Erzählung reagiert, mit Michael Jackson einfach als einer von vielen Stimmen. Sie sind diejenigen, die die immer wiederholten Zeilen von „Annie, are you OK? / Will you tell us that you’re OK?“ singen.


    Dann tauchen nach der Unterbrechung zwei weitere Stimmen auf. Da ist einmal der Smooth Criminal selbst, und Michael Jackson singt seine Zeilen mit dieser wirklich schroffen Stimme („Daggone it, Baby!“). Und dann singt da noch diese andere Figur „I don’t know! / I don’t know! / I don’t know why!“ Wir wissen nicht wirklich, wer das ist, aber Michael Jackson singt diese Zeilen mit einer hohen, bebenden, schönen Stimme – es ist wirklich eindringlich. Und während wir nicht sicher wissen, wer diese Figur ist, hatte ich immer das Gefühl, dass es Annies Geist ist, der aus dem Jenseits singt.


    Joie: Das ist eine wirklich interessante Beobachtung, Willa. Ich habe Smooth Criminal niemals vorher auf diese Art betrachtet, bis du mich darauf gebracht hast. Es ist ein faszinierender Gedanke.


    Willa: Also, es ist ja nicht klar, wem diese geheimnisvolle Stimme gehört, und ich denke, diese Zweideutigkeit ist Absicht, also zögere ich zu sagen, ja, das ist eindeutig Annie. Aber so fühlt es sich für mich an, und das könnte auch ein Grund dafür sein, warum ich die Glee Version (the Glee version) von Smooth Criminal so sehr mag – weil es etwas Bestimmtes ganz klar ausdrückt, was für mich bereits indirekt im Original enthalten ist. Ich hatte immer das Gefühl, dass, wenn Michael Jackson singt „I don’t know why!“, er es als weibliche Figur singt, und dass dieser gesamte Abschnitt wie eine Collage aus männlichen und weiblichen Stimmen, die einander gegenübergestellt sind, wirkt. Als ich also die Glee Version mit der wetteifernden männlichen und weiblichen Stimme hörte, fühlte es sich für mich genau richtig an.

    The truth must dazzle gradually
    Or every man be blind
    Emily Dickinson

  • Joie: Weißt du, kürzlich habe ich einen Online-Artikel mit dem Titel „Why Prince Still Matters“ (Warum Prince immer noch eine Rolle spielt) “Why Prince Still Matters,” gelesen und in dem Eröffnungsabsatz macht der Autor die Feststellung, dass, während Michael Jackson der einzige Performer war, „der sich mit Prince als Sänger, Tänzer und charismatischer Performer messen und ihn sogar übertreffen kann“, er doch niemals mit Prince als Songschreiber konkurrieren konnte. Ich habe das gelesen und war sofort frustriert – wie üblich. Das ist eine Meinung, die wir immer und immer wieder von Kritikern hören, und es ist etwas, was wir auch in unseren zurückliegenden Diskussionen mit Joe und Charles über MJ als Songschreiber angeschnitten haben, aber es ist eine Meinung, mit der ich absolut nicht übereinstimme und die ich ganz einfach nicht verstehe.


    Willa: Ich verstehe es auch nicht, aber vielleicht hat es etwas damit zu tun, wie wir poetische Sprache definieren. Weißt du, zum größten Teil möchten wir, dass die prosaische Sprache unsichtbar bleibt – wir möchten einen Gedanken ausdrücken, ohne dass die Worte im Weg stehen. Aber poetische Sprache ist anders – es ist Sprache, die die Aufmerksamkeit auf sich selbst zieht. Wenn wir poetische Sprache hören, denken wir nicht einfach über die Gedanken und Gefühle nach, sondern auch über die Worte, die benutzt werden, um sie zu vermitteln. Und zum größten Teil ziehen Michael Jacksons Worte nicht die Aufmerksamkeit auf sich selbst.


    Aber wenn wir uns sorgfältig seine Lyrics ansehen, entdecken wir, dass er sehr geschickt ist in seiner Wortwahl und eine große Achtsamkeit gegenüber der Poetik seiner Worte hat. Zum Beispiel beschäftigt er sich mit Wortspielen, die ein bedeutsames Merkmal der Dichtung darstellen können, aber seine Wortspiele vermitteln oft ebenso eine thematische Bedeutung. Ein gutes Beispiel ist Beat it. Ich liebe die Art, wie er die Worte des Titels über den Verlauf des Songs immer wieder neu definiert. In der ersten Strophe bedeutet „Beat It!“, dass man abhauen soll oder ängstlich wegrennen:


    Sie sagten ihm, kreuz‘ hier niemals wieder auf
    Will dein Gesicht nicht sehen, du verschwindest besser …
    Also hau ab. Hau einfach ab.


    Dann benutzt er das Wort „beat“ wieder, aber dieses Mal hat es eine andere Bedeutung – die von Gewalt. Er singt:


    Sie werden dich treten, dann werden sie dich schlagen
    Dann werden sie dir sagen, es ist fair
    Also hau ab. Aber du willst böse sein.


    Also führt er in diesem Abschnitt eine neue Bedeutung von „beat“ („sie werden dich schlagen“ / „they’ll beat you“) ein, aber dann ruft er sofort wieder die vorherige Bedeutung hervor. Also möchte er, dass beide Definitionen gleichzeitig im Spiel sind. Dann natürlich gibt es noch eine dritte Definition von „beat“, nämlich der Beat, der Takt der Musik – und, das ist wichtig, es ist die Musik, die die Gewalt zwischen den Gangs auflöst. Also bedeutet „beat it“ in diesem Sinn, einen Rhythmus zu erschaffen, wie etwa eine Trommel zu schlagen. Und schließlich gibt es eine vierte Definition von „beat“, welche ist, siegreich zu sein. Wenn zum Beispiel bei jemandem Krebs diagnostiziert wurde und er es dann überwunden hat, sagen wir, sie haben es besiegt (they beat it) – sie haben den Krebs besiegt (they „beat“ the cancer). In meinen Augen ist dies die vorherrschende Bedeutung, die sich durch den ganzen Bogen zieht und durch den Refrain am Ende wiederholt wird: „Showin‘ how funky strong ist your fight … Just beat it.“ (Zeig‘ wie verdammt stark dein Kampf ist … Besieg‘ es einfach.)


    Also haben diese Worte sich einer kompletten Umwälzung unterzogen. Dem Hauptcharakter wird nicht länger gesagt, dass er verschwinden soll (to beat it). Stattdessen taucht er durch die Kraft seiner Musik siegreich aus der Gewalt zwischen den Gangs auf – er hat sie (die Gewalt) besiegt, indem er zeigt, wie „verdammt stark“ er ist – aber es ist eine andere Art der Stärke. Es ist nicht die gewalttätige Kraft der Gangs, sondern die „abgefahrene“ Kraft („funky“ power) des Künstlers. Aber während die Bedeutung der Worte „Beat it“ sich über den Verlauf des Songs dramatisch verändern, hören wir auch immer noch die Echos dieser alternativen Definitionen, was dem ständig wiederholten Refrain am Schluss enorme Tiefe verleiht.


    Joie: Willa, ich stimme dir absolut zu, dass er sehr geschickt war in seiner Wortwahl und dass er eine große Achtsamkeit gegenüber der Poetik seiner Worte hat. Wie ich während unseres Posts über In the Closet aufgezeigt habe, denke ich, dass Michael sehr bedacht bezüglich der Worte war, die er für seine Lyrics auswählte, um ein bestimmtes Bild zu zeichnen oder eine bestimmte Botschaft zu vermitteln, und In the Closet ist ein großartiges Beispiel dafür.


    Willa: Oh ja, sogar der Titel ist ein großartiges Beispiel. Er hat eine allgemein gebräuchliche Umschreibung für schwule Männer oder lesbische Frauen, die ihre Beziehung und Orientierung vor der Öffentlichkeit verborgen halten wollen, benutzt, und verschob dann die Bedeutung dieser Worte, indem er sie mit einer anderen Art heimlicher Beziehung verband.


    Joie: Ein weiteres großartiges Beispiel ist Best of Joy vom posthumen Album Michael. Von dem allerersten Wort, das er äußert in diesem Song, bin ich erfüllt von einem Gefühl von Ehrfurcht und Frieden und bedingungsloser Liebe, und ich glaube wirklich, das ist die Botschaft, die er versucht hat, mit diesem Song zu überbringen. Ich liebe einfach diese Lyrics:


    Ich bin deine Freude
    Das Beste deiner Freude
    Ich bin das Mondlicht
    Du bist der Frühling
    Unsere Liebe ist eine heilige Sache
    Du weißt, ich werde dich immer lieben
    Ich bin ewig


    Es kann nicht mehr Poesie als diese geben! Dieser Song nimmt mir den Atem und lässt mich in Tränen zurück, jedes einzelne Mal, das ich ihn höre.Ein anderes wirklich großartiges Beispiel ist Speechless. Die Lyrics dieses Songs sind einfach wunderschön:


    Hilflos und hoffnungslos, so fühle ich mich innerlich
    Nichts ist wirklich, aber alles ist möglich, wenn Gott an meiner Seite ist
    Wenn ich bei dir bin, bin ich im Licht, aber kann nicht gefunden werden
    Es ist, als würde ich an dem Ort stehen, der Heiliger Boden genannt wird


    Sprachlos, sprachlos, so lässt du mich fühlen
    Obwohl ich bei dir bin, bin ich weit entfernt und nichts ist wirklich
    Ich würde überall hingehen und alles tun, nur um dein Gesicht zu berühren
    Kein Berg ist zu hoch, den ich nicht hochklettern könnte
    Demütig stehe ich vor deiner Gnade

    The truth must dazzle gradually
    Or every man be blind
    Emily Dickinson

    2 Mal editiert, zuletzt von Lilly ()

  • Willa: Das finde ich auch. Ich liebe besonders den Takt seiner Worte – wie sie taumeln und fließen – und er singt es so wunderschön. Aber weißt du, was interessant ist, ist dass, ironischerweise, dieser Song von seiner Unfähigkeit handelt, sich selbst auszudrücken und seine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. Er singt:


    Ich habe keine Worte hier zu erklären
    Fort ist die Anmut für den Ausdruck von Leidenschaft


    Also trotz der Eloquenz seiner Worte fühlt er sich „sprachlos“, um das gesamte Ausmaß seiner Gefühle auszudrücken.


    Joie: Und trotzdem wurde ihm ständig vorgeworfen, ein mittelmäßiger Songschreiber zu sein.


    Willa: Wirklich? Ich wusste, dass das Songschreiben eher übergangen wurde. Die Leute schwärmten eher von seinem Gesang oder Tanz und nicht über das Songschreiben. Aber ich wusste nicht, dass sie es tatsächlich als Mittelmaß bezeichneten. Das macht für mich gar keinen Sinn.


    Joie: Ich kapiere das einfach nicht. Ich meine, sogar in Don’t Stop ´til You Get Enough, welches der erste Hit war, den er jemals schrieb, ist die ‚Eloquenz seiner Worte‘, wie du es genannt hast, erstaunlich. Der Mann spricht über etwas so Grundsätzliches und Simples wie sexuelles Begehren, jedoch macht er das auf solch eine subtile und poetische Art, dass die Tatsache, dass er über Sex spricht, fast völlig übersehen wird.


    Willa: Oh, du weißt, was ich über Don’t Stop denke! Aber über Speechless zu reden, erinnert mich an einen anderen, ziemlich speziellen Aspekt seines Songschreibens. Weißt du, was mich wahrscheinlich am meisten an Michael Jacksons Songs anzieht und sie so unwiderstehlich für mich macht, ist die Art, wie er denen, die keine Stimme haben, eine Stimme gibt – den „Sprachlosen“ (speechless), die die von je her von der öffentlichen Unterhaltung ausgeschlossen sind. Wir sehen das überall in seinem Werk. Beat it und Bad geben jungen Schwarzen Männern, die in den Innenstädten aufwachsen, eine Stimme, denen, die damit kämpfen, Bandengewalt zu vermeiden und einfach am Leben zu bleiben („You have to show them that you’re really not scared“ / „Du musst ihnen zeigen, dass du wirklich keine Angst hast“). Smooth Criminal gibt seine Stimme einer jungen Frau, die in ihrem Apartment ermordet wurde, genauso wie denen, die sich um sie sorgen („Annie, are you OK?“). Dirty Diana gibt seine Stimme sowohl einem Rockstar als auch einem Groupie zu gleichen Teilen („I’ll be your everything if you make me a star“ / „Ich werde alles für dich sein, wenn du mich zum Star machst“). Morphine gibt seine Stimme einem Drogenabhängigen („I’m going down, baby“ / „Ich gehe zu Boden, Baby“). Und Earth Song gibt seine Stimme all jenen – sowohl menschlich als auch nicht-menschlich – denen eine Stimme nicht zugestanden wurde („What about us?). Dieses Interesse für jene ohne eine Stimme und sein Bestehen darauf, dass ihre Stimme zählt, war ein entscheidendes Charakteristikum seines Songschreibens, denke ich, und eins, das bei den Zuhörern in der ganzen Welt nachhallte.


    Joie: Hmm. Du hast Recht, Willa. Den Stimmlosen eine Stimme zu geben war ein immer wiederkehrendes Thema in seiner Musik und er nutzte für diesen Auftrag seine sorgfältige Wortwahl auf wunderbare Weise.


    Aber, ich vermute, der wirkliche Punkt hierbei ist für mich, dass ich einfach nicht verstehe, wie Kritiker völlig die Tatsache ignorieren können, dass Michael einige der ikonischsten unserer Geschichte geschrieben hat, und trotzdem weigern sie sich immer noch, das Songschreiben als eines seiner größeren Verdienste anzuerkennen. Das ergibt keinen Sinn für mich. Und ich frage mich, ob sich letzten Endes ganz einfach weiterhin dieselben hinterlistigen Behandlungen dahinter verbergen, die er in anderer Hinsicht in seinem Leben und seiner Karriere aushalten musste. ‚Er ist anders, er ist seltsam, er ist verrückt, also haben wir ihn einfach heruntergefahren und seine Anstrengungen pauschal herabgemindert.‘


    Willa: Ich weiß nicht. Ich könnte über eine Menge verschiedener Gründe spekulieren, warum Kritiker auf diese Art reagiert haben, aber es würden nur Vermutungen sein. Ich weiß es wirklich nicht. Aber es ist interessant für mich, wie die Fans, die Kritiker und die Öffentlichkeit im Allgemeinen dazu tendieren, auf ihn so unterschiedlich zu reagieren, und ich frage mich, ob es mit dem emotionalen Engagement zusammenhängt. Du weißt ja, Michael Jackson kann dich wirklich weit bringen, wenn du ihn nur lässt, aber du musst es wollen, dass er dich mit sich nimmt.


    Ich bekomme den Eindruck, dass Kritiker sich Künstlern - nicht nur Michael Jackson, sondern allen Künstlern - sehr oft mit einer misstrauischen Einstellung annähern. Es ist so, als würden sie mit verschränkten Armen dastehen und sagen „OK, Kumpel, zeig mir, was du kannst. Versuch‘, mich zu beeindrucken.“ Und wenn du auf diese Art an ihn herangehst, wirst du wahrscheinlich umgehauen von der unglaublichen Bandbreite seiner Stimme oder dem flüssigen Stil seiner Tanzbewegungen – von der Art offensichtlicher Dinge, zu deren Anerkennung Kritiker neigen – aber du wirst dabei die gesamte Tiefe und Komplexität und emotionale Kraft seiner Werke verpassen. Um diese Aspekte seiner Werke zu sehen und zu spüren, musst du dich wirklich mit ihnen befassen und untersuchen, was passiert und dich selbst emotional mit hineinziehen lassen. Und die meisten Kritiker waren nicht willens, das zu tun. Und seine Fans waren es.


    Es geht wieder darauf zurück, was wir schon zuvor gesagt haben – wir sehen ihn anders, weil wir ihn lieben. Bei einem Künstler so komplex und herausfordernd wie er ist, bin ich nicht sicher, ob es überhaupt möglich ist, ihn auch nur ansatzweise zu verstehen oder würdigen zu können, ohne ihn zu lieben und sich ihm hinzugeben („give into“ him). Und wir tun es.




    herz.gif herz.gif herz.gif

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  • Allein schon der Begriff "Kunstkritiker" ist ja schon irgendwie , wie soll ich sagen pradox. Und wenn du das auch noch von Beruf bist - schrecklich !!!!
    Übrigens wollte ich genau das mal werden, hihi, bin froh, dass ich nicht bin, sonst wäre ich vielleicht auch so abgestumpft geworden und es würde mich nichts mehr wirklich berühren.

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