Vibe Magazin (1)

  • Vibe Magazin Interview 2002

    Ich habe Michael Jackson das erste Mal vor gut 33 Jahren getroffen, als Diana Ross die Jackson 5 – damals ein brandneuer Motown-Act – einem aus 350 Menschen bestehenden Musik- und Medienpublikum im Daisy Club in Beverly Hills vorstellte. Mein Mann, Ken, und ich verlegten damals „Soul“, eines der ersten nationalen schwarzen Entertainment Newsmagazine.


    Der zehn Jahre alte Michael wusste schon, wie man eine Menschenmenge verzaubert. Sich der Unterstützung durch Diana durchaus bewusst, sagte er: „Nachdem ich nun seit vier Jahren singe und noch kein Star geworden war, dachte ich, ich würde nie entdeckt werden – das war, bevor Miss Ross daher kam und meine Karriere rettete.“


    Nur vier Monate später führte die erste Single der Jackson 5, „I Want You Back“ die Spitze der Billboard Hot 100 Charts an, zwei Monate später gefolgt von „ABC“. Tausende Briefe von allen Bundesstaaten landeten in unserem Briefkasten. Als Antwort auf die erste Tournee der Jacksons schrieb ein Leser: „Diese Jugendlichen treten auf eine Art und Weise auf, die gesundheitsschädigend sein kann. Das Herz erträgt nur ein bestimmtes Maß an Seele, und ihr Auftritt war definitiv eine Überdosis.“

    Im nächsten Jahrzehnt wurde diese Seele aufrechterhalten durch die Jackson-Familie, die auf Partys, Hochzeiten und Konzerten zu Gast waren. Wir haben die Familie außerdem regelmäßig zuhause besucht, wo Michael – leise sprechend, freundlich, neugierig und still – sich gewöhnlich zurückzog, zeichnete oder mit seinen Schlangen und anderen Tieren spielte, während seine älteren Brüder, Kusinen und Besucher Basketball spielten. Aber als „Soul“ 1980 eingestellt wurde, verlor ich auch den Kontakt zu der Familie.


    Und dann wurde Michael ein Superstar der Popkultur, veränderte das Erscheinungsbild der Musik, des Tanzes, der Mode und des Musikvideos mit einem Hit nach dem anderen. Er wurde idealisiert und von den Fans und den Medien gejagt, wo immer er hinging. Er nahm eine Kunstart, verfeinerte und verpackte sie und wurde eine internationale Ikone. Die American Music Awards nannten ihn kürzlich den Artisten des Jahrtausends. Wenn es um den King of Pop geht, ist die Welt unersättlich.


    Du kannst eine Menge Dinge von den Leuten erfahren, die für ihn arbeiten. Als ich auf Michaels 2700-Acre großen Neverland Valley Ranch in Los Olivos, Kalifornien, nördlich von Santa Barbara, ankam, wurde ich von einem der insgesamt 70 Mitglieder von Michaels außerordentlich freundlichen Team begrüßt, der dem selbsternannten King of Pop dabei hilft, den Komplex zu unterhalten und Busladungen voller Besucher jedes Jahr empfängt, meistens Kinder die an lebensbedrohlichen Erkrankungen leiden.


    Gekleidet in schwarze Slipper, weiße Socken, schwarze Hosen und einem hellgelben Hemd, begrüßte mich Michael mit einem warmen Lächeln und einer großen Umarmung. Dann entschuldigte er sich, um nach seinem Sohn, Prince, 5, und seiner Tochter Paris, 3, zu sehen, die gerade von einem langen Spaziergang zurückgekehrt waren und nun ihrem Dad aufgeregt von ihrem Tag erzählten.

    Die Erzieherin, die stark an Michaels Mutter, Katherine, erinnert, schlug mir vor, dass ich mir mal kurz die Ranch anschauen sollte, bevor er dunkel wurde. Also fuhr ich mit einem Batteriebetriebenen Golfwagen los, während Michael etwas Zeit mit seinen Kindern verbrachte.


    Ich entdeckte einen Vergnügungspark, Spielplatz, Bahnhof, Arkade, Swimmingpool, Jacuzzi, einen Boxauto-Kurs und verschiedene Bereiche, in denen Tiere frei herumliefen. Ich sah ein Lama, einen Papagei, einen Geparden, ein Pony und mehrere Hirsche.


    Als ich 45 Minuten später zurückkehre, ist Michael bereit zum Reden. Ich brauchte ein ganzes Bündel an alten „Soul“-Ausgaben mit, und er sieht sich die alten Fotos an und lacht über sich selbst, seine Brüder und über ein Bild von Diana Ross. „Erinnerst du dich, mich interviewt zu haben, als ich klein war?“, fragt er, mich an die Zeit erinnernd, in der „Soul“ mit ihm durch seine „Übersetzerin“, Janet, gesprochen hatte. „Das war kein Spiel, das war echt“, sagte er. „Ich hatte Angst. Ich dachte, wenn meine Schwester dabei wäre, würde es einfacher werden.“


    Oft sehr lebhaft kann Michael innerhalb des Bruchteils einer Sekunde von einem Flüstern in ein lautes Gelächter wechseln. Die einige Angelegenheit, über die er sich zu sprechen weigert, sind seine Schönheitsoperationen. „Das ist eine dämliche Frage“, sagt er. „Das ist einer der Gründe, warum ich seit Jahren keine Interviews gegeben habe.“


    Zu einer Zeit, in der Stars normalerweise mit ihren Bentleys und anderen Besitztümern prahlen, ist Michael einmalig bescheiden. Er ignoriert eine Frage über seine finanzielle Gesundheit – es gab diesbezüglich kürzlich Berichte, dass er in Schwierigkeiten stecke – indem er nur sagt: „Ich passe schon darauf auf“. Michael verdient Geld, während er schläft. Ihm gehört die Hälfte des Sony/ATV Musikkataloges, welcher auch einen Großteil des Beatleskataloges mit einschließt und zusätzlich Songs von Jimi Hendrix, Bob Dylan, Miles Davis, Babyface und Elvis.


    Mit 43 ist Michael unbestreitbar zurück. „Invincible“ ist seit vier Jahren sein erstes Album, war Nr. 1 in den Billboard 200 Charts. Seine ausverkauften Tribut-Shows im Madison Square Garden im letzten September (just vor den terroristischen Anschlägen) wurden später als CBS Special ausgestrahlt und von mehr als 25,7 Millionen Menschen gesehen, was sie zu dem meist gesehenen Musik-Special aller Zeiten macht.


    Als wir unsere Unterhaltung, die vor so vielen Jahren begann, wieder aufnahmen, entdeckte ich, dass trotz allen Blitzlichtes und Tumulten während Michaels Zeit im Rampenlicht, er dennoch bemerkenswert unverändert geblieben ist, immer noch sorgsam, wissbegierig und sensibel.


    1 Vibe Magazin Interview 2002


    Jones: Wie ist mit den Verkäufen von N’Sync und Britney Spears zu konkurrieren, Kinder, die quasi erst geboren worden sind, als du auf dem Höhepunkt deines Ruhmes warst?


    Michael: Es ist ein Unikum. Ich hatte 1969 und 1970 Nummer 1 Alben und schaffe 2001 immer noch den Einstieg in die Charts als Nummer 1. Ich glaube nicht, dass irgendein anderer Künstler das vorweisen kann. Es ist eine große Ehre. Ich bin glücklich. Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll. Ich bin froh, dass die Menschen akzeptieren, was ich mache.


    Jones: Wie denkst du über den gegenwärtigen Status des R & B?


    Michael: Ich kategorisiere Musik nicht. Musik ist Musik. Sie haben das Wort R & B in Rock’n’roll geändert. Das ist es immer gewesen, von Fats Domino über Little Richard hin zu Chuck Berry. Wie können wir diskriminieren? Es ist was es ist – großartige Musik, weißt du.


    Jones: Was denkst du über Hip Hop?


    Michael: Ich mag eine Menge davon, eine Menge. Ich mag die Musik. Ich mag das Tanzen aber nicht so sehr. Es sieht aus, als würden sie Aerobic machen.


    Jones: Wie hast du dich dazu entschlossen, Biggie Smalls in ‚Unbreakable’ einzubringen, auf ‚Invincible’?


    Michael: Eigentlich war es nicht meine Idee. Es war Rodney Jerkins’, einer der Autoren/Produzenten, die am Album gearbeitet haben. Es war meine Idee, einen Rap-Teil in den Song aufzunehmen, und er sagte: „Ich weiß jemanden, der perfekt dafür ist – Biggie“. Er nahm es auf, und es funktionierte perfekt.


    Jones: Warum hast du Jay-Z für das Remix deiner ersten Single, ‚You Rock My World’ ausgewählt?


    Michael: Er ist hip, von heute, und er kennt die Kids von heute. Sie mögen seine Arbeit. Er trifft den Nerv der populären Kultur. Es machte einfach Sinn.


    Jones: Wie war es für dich, als Jay-Z’s Gast während des Hot 97 Summer Jam Konzertes in New York zu erscheinen?


    Michael: Ich trat einfach auf und umarmte ihn. Da gab es eine tumultartige Explosion von Applaus und Getrampel, ein herzliches, herzliches Willkommen, und ich war glücklich darüber. Es war ein großartiges Gefühl – diese Liebe, die Liebe.


    Jones: Stört es dich, wenn du siehst wie solche Leute wie Usher, Sisqo, Ginuwine und sogar Destiny’s Child dich nachahmen?


    Michael: Das stört mich überhaupt nicht. Das sind Künstler, die mit meiner Musik aufgewachsen sind. Wenn du aufwächst und jemandem zuhörst, den du bewunderst, dann versuchst du, wie derjenige zu werden. Du willst aussehen wie er, dich anziehen wie er. Als ich klein war, war ich James Brown, ich war Sammy Davis Jr., also verstehe ich das. Es ist ein Kompliment.


    Jones: Wusstest du, dass du zeitlose Klassiker erschaffen hast, als du ‚Thriller’ und ‚Off the Wall’ aufnahmst?


    Michael: Ja, ich will nicht arrogant sein, aber ja. Denn ich erkenne großartiges Material, wenn ich es höre, und melodisch, akustisch und musikalisch sind sie so bewegend. Sie hielten das Versprechen.


    Jones: Denkst du, dass es heute eine größere Akzeptanz von schwarzen Künstlern gibt?


    Michael: Ich denke, die Menschen haben seit Beginn der Zeit schwarze Musik bewundert, wenn du willst seit dem Zeitalter der schwarzen Kirchengesänge. Heute akzeptiert der Markt einfach die Tatsache, dass dies der Klang ist. Von Britney zu N-Sync, sie alle machen die R & B-Sache. Sogar Barry Gibb von den Bee Gees hat immer zu mir gesagt [imitiert einen britischen Akzent]: „Mann, wir machen R & B“. Ich sage, „Barry, ich kategorisiere es nicht, aber es ist großartige Musik“. Ich verstehe, wo es herkommt. Ich liebe großartige Musik – sie hat keine Farbe, hat keine Grenzen.


    Jones: Du scheinst dein Leben als Alleinerziehender Vater zu genießen.


    Michael: Ich hatte noch nie zuvor in meinem Leben so viel Spaß. Das ist die Wahrheit. Ich bin dieses große Kind, und nun sehe ich die Welt durch die Augen der wirklich Kleinen. Ich lerne mehr von ihnen, wie sie von mir. Ich versuche und teste dauernd Dinge an ihnen um zu sehen, was funktioniert und was nicht. Kinder sind immer die besten Richter um etwas zu kontrollieren. Wenn du die Kinder auf deiner Seite hast, hast du’s geschafft. Deswegen ist Harry Potter so erfolgreich – es ist ein familienorientierter Film. Damit kannst du nichts falsch machen. Wir wollen eine breite Bevölkerungsschicht, und deswegen versuche ich in meinem Lyrics auch keine Dinge zu sagen, die Eltern kränken könnten. Ich will so nicht sein. Wir wurden auch nicht so erzogen. Mutter und Joseph [Michaels Vater] würden solche Dinge nicht sagen.



    Jones: Was hören sich Prince und Paris an?


    Michael: Sie hören sich alles von mir an, und sie lieben klassisches, was ja überall auf der Ranch gespielt wird. Sie mögen jegliche Art guter Tanzmusik.


    Jones: Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Kinder auch zu Popikonen werden würden, basierend auf deiner Erfahrung?


    Michael: Ich weiß nicht, wie sie das handhaben würden. Es wäre hart. Ich weiß es wirklich nicht. Es ist hart, da die meisten Kinder von Berühmtheiten damit enden, selbstzerstörerisch zu werden, weil sie nicht an das Talent der Eltern heranreichen können. Leute fragten gewöhnlich Fred Astaire Jr., „Kannst du tanzen?“ Und er konnte es nicht. Er hatte überhaupt kein Rhythmusgefühl, aber sein Vater war eben dieser geniale Tänzer. Es bedeutet nicht, dass Talent automatisch weitergegeben wird. Ich sage immer zu meinen Kindern, ihr müsst nicht singen, ihr müsst nicht tanzen. Seid was ihr wollt, solange ihr niemandem wehtut. Das ist die Hauptsache.


    Jones: Welche Künstler – aus Vergangenheit und Gegenwart – inspirieren dich?


    Michael: Stevie Wonder ist ein musikalischer Prophet. Alle des früheren Motowns. Alle von den Beatles. Ich bin verrückt nach Sammy Davis Jr., Charlie Chaplin, Fred Astaire, Gene Kelly, Bill ‚Bojangles’ Robinson – die echten Entertainer, die wahren Könner, nicht nur Pausenfüller, die wahren Clous. Als James Brown bei den Famous Flames war, war es unglaublich. Es gibt so viele wundervolle Sänger – Whitney Houston, Barbra Streisand, Johnny Mathis. Echte Stylisten. Du hörst eine Zeile, und du weißt, wer es ist. Nat ‚King’ Cole, großartiges Zeug. Sam Cook – sie sind alle lächerlich.


    Jones: Inwieweit warst du darin involviert, die Künstler auszuwählen die in deinem 30th anniversary Special auftraten?


    Michael: Überhaupt nicht.


    Jones: Wie warst du in der Lage, etwas so großes und spezielles durchzuführen?


    Michael: Vertrauen.


    Jones: Wie hast du den 11. September erlebt?


    Michael: Ich war in New York [nach dem Auftritt im Madison Square Garden am 7. und 10. September], und Freunde aus Saudi Arabien riefen mich an, dass Amerika attackiert werden würde. Ich stellte die Nachrichten an und sah wie die Zwillingstürme einstürzten, und ich sagte, Oh mein Gott. Ich schrie durch den Hotelflur nach meinen Leuten, Alles raus hier, lasst uns gehen! Marlon Brando war an dem einen und die Security am anderen Ende- Wir waren alle dort oben, aber Elizabeth Taylor war in einem anderen Hotel. Wir sind so schnell gegangen wie wir konnten. Wir sprangen ins Auto, aber da waren diese Mädchen die in der Nacht zuvor die Show besucht hatten, und sie schlugen gegen die Fenster, rannten schreiend die Straße hinunter. Fans sind so loyal. Wir versteckten uns in New Jersey. Es war unglaublich – ich war zu Tode verängstigt.


    Jones: Gib uns mal einen Tipp: Was machst du um dich zu entspannen?


    Michael: Ich mag Wasserballon-Kämpfe. Wir haben hier ein Wasserballon-Fort, und wir haben ein rotes und ein blaues Team. Wir haben Schleudern und Kanonen, und wenn die Spielzeit rum ist, bist du durchnässt. Es gibt einen Zähler, und wer die meisten Punkte kriegt, ist der Gewinner. Wenn es darum geht, ob ich Sport mache, muss ich lachen. Ich spiele nicht so Sachen wie Basketball oder Golf. Basketball ist beruht sehr auf Wettbewerb, genau wie Tennis; es macht einen wütend. Davon halte ich nichts. Es sollte therapeutisch sein. Ich mag es auch, in Vergnügungsparks zu gehen, mit Tieren zusammen zu sein, solche Dinge.


    Jones: Hast du noch Fantasien, was du gerne in deinem Leben noch sehen würdest?


    Michael: Ich würde gerne einen internationalen Feiertag für Kinder sehen, um unsere Kinder zu ehren, denn das Familienband ist zerbrochen. Es gibt einen Muttertag und es gibt einen Vatertag, aber es gibt keinen Kindertag. Es würde eine Menge bedeuten. Würde es wirklich. Weltfrieden. Ich hoffe, dass unsere nächste Generation eine friedvolle Welt sehen wird, nicht die gegenwärtige Sachlage.


    Jones: Hat Singen jemals aufgehört Spaß zu sein und angefangen, Arbeit zu werden?


    Michael: Es ist immer Spaß gewesen. Bis zu dem Moment, in dem ich körperlich krank werde, ist es immer Spaß. Ich liebe es immer noch.


    Jones: Viele von uns sehen dich als eine historische Figur, einen Innovator, der einen Standard gesetzt hat, der immer noch in der Musik existiert. Wohin führt der Weg für Michael Jackson von hier aus?


    Michael: Danke, danke. Ich liebe Filme sehr, und ich möchte in dem Medium Film neue Wege beschreiten und Neuerungen einführen – schreiben, produzieren und Regie führen in Filmen, um unglaubliche Unterhaltung zu gewährleisten.


    Jones: Welche Art von Filmen? Siehst du dir Drehbücher an?


    Michael: Ja, aber bis jetzt ist noch nichts entschieden.


    Jones: Bist du jemals einsam?


    Michael: Natürlich. Wenn ich auf der Bühne stehe, fühle ich mich wohl. Aber du kannst ein Haus voller Leute haben und dich dennoch einsam unter ihnen fühlen. Ich beklage mich nicht, weil ich denke dass es für meine Arbeit gut ist.


    Jones: Erzähl mir von deiner Inspiration für Speechless. Es ist sehr liebevoll.


    Michael: Du wirst überrascht sein. Ich war bei diesen Kindern in Deutschland, und wir hatten einen großen Wasserballon-Kampf – ernsthaft – und ich war nach dem Kampf so glücklich, dass ich in ihrem Haus die Treppen hoch rannte und ‚Speechless’ schrieb. Spaß inspiriert mich. Ich sag das nicht gerne, denn es ist ein so romantischer Song. Aber der Kampf war der Grund, warum ich ihn gemacht habe. Ich war glücklich, und ich schrieb ihn in seiner Vollendung genau dort. Ich fühlte, dass er gut genug für ein Album sein würde. Aus dem Glück entstehen Magie, Verwunderung und Kreativität.


    Jones: Sammelst du irgendetwas?


    Michael: Ich mag alles, was mit Shirley Temple, den Kleinen Strolchen und den Three Stooges zu tun hat. Ich liebe Curly. Ich liebe ihn so sehr, dass ich ein Buch über ihn gemacht habe. Ich schnappte mir seine Tochter und wir schrieben das Buch gemeinsam.


    Jones: Gibt es irgendetwas, das du den VIBE-Lesern sagen möchtest?


    Michael: Ich liebe Quincy Jones. Das tue ich wirklich. Und außerdem möchte ich den Lesern sagen, dass sie eine Person nicht nach dem beurteilen sollen, was sie über sie hören oder auch was sie lesen, es sei denn, sie hören es von dieser Person selbst. Es gibt so viel Boulevard-Sensationsmache. Fallt dem nicht zur Beute, es ist hässlich. Ich würde mir gern alle die Boulevardzeitungen schnappen und sie verbrennen. Ich will, dass du das druckst! Manche von ihnen versuchen sich zu verstecken, aber es sind dennoch immer noch Boulevardzeitungen.


    Jones: Schlussendlich, wie kanalisierst du deine Kreativität?


    Michael: Ich erzwinge sie nicht, ich lasse die Natur ihren Lauf nehmen. Ich setze mich nicht ans Klavier und denke, dass ich jetzt den großartigsten Song aller Zeiten schreiben werde. Das passiert nicht. Es muss dir gegeben werden. Ich glaube es ist bereits dort, bevor du geboren wirst und dann fällt es dir geradewegs in den Schoß. Es ist die spirituellste Sache der Welt. Wenn es kommt, dann kommt es mit allen Begleiterscheinungen, den Geigen, dem Bass, dem Schlagzeug, den Lyrics, und du bist nur das Medium, durch das es übertragen wird, der Sender. Manchmal fühle ich mich schuldig, wenn ich meinen Namen unter Songs setze – geschrieben von Michael Jackson – denn eigentlich ist es so, als hätte der Himmel es für mich getan. Wie Michelangelo sagen würde, wenn er ein großes Stück Marmor aus den Steinbrüchen Italiens vor sich stehen hätte: „Innen drin ist eine schlafende Figur“. Er nimmt einen Hammer und einen Meißel und befreit sie einfach. Sie ist schon da drin. Sie ist schon da.


    2 Original Interview englisch


    http://www.mjjackson-forever.c…e=Thread&threadID=384#top

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