Deine Wahrnehmung von Michael vor und nach dem 25.6.2009

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  • Das finde ich ein sehr spannendes Phänomen, das eigentlich mal einen eigenen Thread verdient. Gibt es so einen hier und ich hab ihn nur bisher übersehen?
    Was passiert in einem Menschen, dass er einen Song uninteressant findet und dann plötzlich "einfach nur noch geil"? Und was genau löst das aus? Nur die veränderte Vitalfunktion des Sängers kann es ja nicht sein.


    Ich finde dieses Thema auch höchstinteressant! Mach doch mal so einen Thread auf Sanwia! Ich würde mich auch daran beteiligen.
    Ich hatte mich schon öfters mal gefragt, was wäre, wenn Michael doch noch leben würde. Ob sich dann bei mir innerlich was verändern würde? Ich glaube schon!


    Ich find das auch ein sehr spannendes Thema, desweg hab ich mal den Thread eröffnet :doppelv: . Ich werd dann später was dazu schreiben. Ich versteh bis heute nicht, was da in mir vorging.


    Ist der Titel für den Thread ok :was: ...oder hat jemand eine besseren Einfall


    :herz: :herz: :herz: OOI HOPE YOU WILL STILL DANCINGOO:herz: :herz: :herz:

    3 Mal editiert, zuletzt von Cosima ()

  • Ach wie schön - da ist ja der Thread. Ich bin mal gespannt, was ihr so alles schreiben werdet.


    Ich denke, wenn ein großer Star bzw. Superstar stirbt, dann weckt er bei vielen großes Interesse, egal, ob man sich zu seinen Lebzeiten für ihn interessiert hat oder nicht. Dann möchte man mehr erfahren. Der Tod ist irgendwie ... ach - ich finde momentan keine Worte dafür ... so etwas endgültiges ... ein Mysterium ... Bei Lady Di ging es mir fast genauso. Als sie starb, wusste ich auch nicht viel über sie, außer dass sie sich mit Prinz Charles rumgequält hat. Alls ich erfuhr, dass sie gestorben ist und auf welche Weise, hat es mich auch ganz schwer getroffen und ich habe Rotz und Wasser geheult. Ich hatte mich dann auch über das Internet über sie informiert und habe dann erst erfahren, was für eine gute Seele sie war. Ich hatte auch noch längere Zeit an ihrem Tod zu knabbern, habe es dann aber mehr und mehr zur Seite geschoben, weil ich mit meinem Leben weitermachen musste.


    Bei Michaels Tod war es aber doch irgendwie etwas anderes. Ich glaube, jeder, der auch nur ein bisschen sensibel ist, hat etwas davon abbekommen.


    Bei mir bestimmt Michael auch immer noch einen großen Teil des Tages. Ich komme einfach nicht von ihm los. Ich habe auch viele wichtige Sachen zu erledigen und finde einfach keinen Anfang. Immer schwirrt Michael in meinem Kopf rum. Auch ich versuche öfters, Michael aus meinem Tagesablauf zu verbannen, damit ich endlich dies oder jenes erledigen kann. Aber das fällt mir sehr schwer!

  • das finde ich jetzt richtig spannend. Ich dachte die ganze Zeit von mir, ich werd langsam bescheuert wegen Michael, aber es geht oder ging euch ja irgendwie genauso.


    Seit dem 26.06.2009 5:00 Uhr,, als ich die Nachricht von seinem Tod gehört habe, ging etwas in mir vor. Ich habe Rotz und Wasser geheult und konnte es mir nicht erklären. Nie hatte ich mich zuvor ernsthaft mit Michael beschäftigt. Ich wußte, daß es ihn gibt, ich kannte ein paar Songs We are the World, Billy Jean, Heal the World, Earth Song. Als damals im TV ein Konzert irgendeiner Tour von ihm kam, habe ich mal kurz reingezappt. Seine Tanzbewegungen kamen mir als komisches Gehabe vor und ich habe dann umgeschaltet. Heute kann ich nicht genug davon sehen...Auch wußte ich, daß er weiß wurde...warum war mir nicht bekannt. War mir auch egal. Wenn dann mal ein Bild von ihm in den Nachrichten gezeigt wurde dachte ich jedesmal: Mensch Junge, wie siehst du wieder aus..Das einzige was ich nicht nachvollziehen kann war der Tag in 2005, als er freigesprochen wurde. Ich habe damals N-TV geschaut und bei jedem "Not guilty" Jubelschreie losgelassen. Ich habe mich tierisch für ihn gefreut....warum, keine Ahnung. Weshalb ich überhaupt an diesem Abend/Nacht N-TV geschaut habe...ich bin überfragt. Diesen Sender schaue ich normalerweise nicht.


    Aber mit seinem Tod hatte ich urplötzlich das Bedürfnis, mehr über ihn zu erfahren. Sei es sein Leben, sei es die Musik. Je mehr ich in Erfahrung bringen konnte, umso faszinierender wurde er für mich. Es ging sogar soweit, daß ich mir einen Läppi und Internetanschluß zugelegt habe. Für mich ist dies alles ein Phänomen. In meiner Jugend habe ich nie so ein Star/Fan Verhalten an den Tag gelegt wie jetzt mit 56 Jahren. Ich erkenne mich nicht mehr wieder.


    Michael finde ich jetzt wirklich schön und anziehend. Zur Zeit bin ich zwar noch in der BAD Ära hängengeblieben, aber der Michael von 2009 ist für mich eindeutig die reife Ausfertigung des BAD Michael.


    Ich habe keine Erklärung dafür, was mit mir passiert ist. Michael beherrscht mein Leben, meinen Alltag....und das jetzt schon im 4. Jahr. Ich brauche tägl. seine Musik und das FORUM !!!! (Schön, daß es euch gibt)


    Auch bin ich in meinem Verhalten sozialer geworden. Bin nicht mehr so egoistisch etc. . Auch muß ich schmunzeln wenn ich jemand sehe, der sich z.B. flippig gekleidet hat. Früher dachte ich, wie rennt der denn rum, hat der keinen Spiegel. Heute denke ich....yeah...zeigs den Spießern...ich bewundere deinen Mut. Auch habe ich die Farben rot und schwarz wieder für mich entdeckt.


    Ja, er hat so einiges bei mir durcheinander gebracht. Aber schaun mer mal was die Zukunft noch so alles an michaeligen Überraschungen so mit sich bringt. Ich bin bereit.

  • dieser Beitrag ist von Love 1959. Ich habe ihn hier über mein Profil reingestellt, damit er an der richtigen Stelle steht


  • Das haben wir doch alle hier schon vor Jahren geschrieben, wie wir Fan wurden. Also wir Neufans jedenfalls. Ich gehe mal suchen und kopiers dann hier rein.


    Daniela, es geht hier in diesem Thread doch nicht darum, warum wir Fan geworden sind, sondern wie wir ihn vor dem 25.06. und danach wahrgenommen haben und warum wir ihn bei seinem Tod wahrgenommen haben. Ich denke, das ist ein ganz anderes Thema, als das Fan-werden.

  • ich bin durch seinen Tod erst richtig aufmerksam geworden, an diesem Tag hat sich mein Leben verändert, ab da habe ich ihn wahrgenommen. Und das ging wohl unendlich vielen Menschen so.
    Darüber haben wir uns hier endlos ausgetauscht, wie sich da die Wahrnehmumg verändert hat.


    Aber ich wollte das gerade suchen und habe festgestellt, dass ich meine Beiträge nur bis zum 19.10.2011 zurückverfolgen kann. Das Jahr davor kann ich nicht finden.
    Wisst Ihr darüber Bescheid?


    Habs rausgefunden, wies geht, also die alten Beiträge finden. Ein Thread, in dem das Thema vorkommt, ist dieser:


    Verehrung


    Dann noch dieser: Believer / Nonbeliever / Hoaxer / Hoper / Altfans / Neufans und alle anderen Menschen die MJ lieben... :-D


    Mein Beitrag von damals:




    Samstag, 16. April 2011, 00:14
    Also, dann schreib ich auch noch mal MYSTORY :


    Ich wusste von Michael Jackson nicht viel , kannte ein paar songs, später stellte sich raus, dass ich mehr kannte, aber nicht wusste, von wem die waren. Denn ich bin Jahrgang 1960
    und hatte meine Popkulturzeit un den 70er Jahren. Anfang der 80er, also als Michael Thriller aufnahm , hab ich klassischen Gesangsunterricht genommen und im Bachchor gesungen und hatte mit Pop nichts am Hut. In den 90ern hab ich Kinder bekommen, hab den Earth Song bei Wetten Dass gesehen (hatte Gänsehaut) und später habe ich mitbekommen, dass Michael Jackson wohl Jungen missbraucht hat.Das hielt ich für wahrscheinlich,denn er war ja so ein komischer Freak. Deshalb wollte ich nichts von ihm wissen.
    Als meine Kinder größer waren, hab ich dann wieder mit dem Singen angefangen und bin seit 2004 in einem Gospelchor, dessen Leiter (30 Jahre alt) Michael Jackson Fan ist.
    Das hab ich aber erst mitgekriegt als wir im Herbst 2008 anfingen Man in the mirror zu proben. Wir hatten schon We are the World im Repertoire, aber Man in the mirror hats mir angetan und ich schaute mir zum ersten Mal selbständig ein Video auf YT an, das von der Award Verleihung mit dem Andrew Crouch Choir. Da dachte ich zum ersten Mal : dieser Mann hat was, was ganz Besonderes und ne tolle Stimme. Da ich aber onlinetechnisch noch völlig unbedarft war, hab ich mir nicht mehr angeschaut, war aber sehr glücklich, dass wir den song gesungen haben.
    Und dann kam das Announcement und ich hab aufmerksam seine Comebackvorbereitungen verfolgt und mir Sorgen um seine Gesundheit gemacht.
    Und dann lag ich in der Nacht vom 25. zum 26. 6. 2009 im Halbschlaf aufm Sofa und hörte Meldungen von MJ ins Krankenhaus Herzattacke usw, immer wieder Meldungen und irgendwann mitten in der Nacht Jermaine im gleißenden Sonnenlicht :"My brother, the legendary King of Pop Michael Jackson has passed away"...... Spätestens ab da fühlte sich die Welt anders an.
    Ich bin dann zur Arbeit und sagte zum zweiten Mal (das erste Mal um 7 Uhr zu meinem Mann) die Worte : Michael Jackson ist gestorben. Das war so wie : Die Welt steht jetzt still oder so.
    Und ich musste dauernd weinen, wochenlang, egal wo ich war, auf der Arbeit, beim Einkaufen, einfach überall.
    Ich sah einiges im TV und dachte, ja wenn man von Narkosemittel abhängig ist, dann kann das passieren und so.
    UND DANN SAH ICH AM 29.6. zufällig in der ARD LIVE IN BUCHAREST und ich dachte ich trau meinen Augen nicht, dass ein Mensch sowas kann, so singen, so tanzen, so ausdrucksstark sein kann, so hingebungsvoll, so schön und so sexy. Ich glaubte an ein Wunder und fing schon bald wieder an zu weinen. Mein Mann war auch sehr berührt . Ich habe dann danach angefangen im Internet zu suchen und zu finden, ganze Tage und ganze Nächte, habe zwar noch gearbeitet und den Haushalt gemacht, aber gerade so und mein Leben wurde ein anderes.
    Und ich habe zu meiner Überraschung in ihm einen Mann gefunden, der so voller Wärme und Liebe und Charme und Schönheit war und ich dachte : Das kann doch alles gar nicht sein und habe weiter geweint und geweint.Aus Trauer und aus Freude, und das ist bis heute so.
    Ich konnte lange mit Keinem darüber reden, bis ich endlich am9.9.2009 das erste Mal in ein Forum eintrat, ins MJTP, ich bin Dot 14440. Das war meine Rettung, endlich konnte ich mich mitteilen, meine Liebe und meine Bestürzung und meine Trauer und ich habe Menschen gefunden, die auch so fühlen und so schöne Seiten und Videos für ihn gestalten und so liebevoll sind .
    Und ich wollte natürlich auch wissen, was an den Vorwürfen dran war, denn nur GLAUBEN, dass er unschuldig ist, reichte mir nicht. Ich trug alles zusammen, was ich kriegen konnte und bin zu der Meinung gekommen, dass er wirklich ein Opfer von Geldgier und Machtmissbrauch und Neid und Medienhetze geworden ist und ich weinte weiter.


    Dann hörte ich im Radio von einer Gedenkfeier in Mainz am Rathausvorplatz am Sonntag, d.5.7. Da musste ich hin. Ein DJ hatte aufgebaut, es war sauheiß und es waren vielleicht insgesamt 100 Leute da, eine weiße Plane war aufgehängt, wo man was draufschreiben konnte, ein Kondolenzbuch lag aus. Was sollte ich schreiben ?? Ich überlegte lange, während die ganze Zeit seine Musik lief und die Stimmung war sehr ruhig, die Leute waren wie im Schock.
    Dann wusste ich, was ich schreiben wollte :" Ich danke dir für deine Liebe und deine Hingabe, an die Musik und die Menschheit". Ich wusste nicht, was Hingabe heißt (Jetzt weiß ichs : Devotion)

    You were the rhythm,
    You were the sound of a crescendo,
    You showed us Heaven and Light,
    you faced the fear.


    3 Mal editiert, zuletzt von Daniela Jackson ()

  • …ich habs schon im anderen Thread geschrieben…ich habe Michael vor dem 25.6.09 so gut wie garnicht wahrgenommen, zumindest nicht in der Form, dass ich eine wirkliche Meinung zu ihm hatte. (außer, dass ich wohl dachte, „interessiert mich nicht – nicht so ganz meine Musik..“, und viel mehr wußte ich ja nicht von ihm) Meine Wahrnehmung hat sich ihm gegenüber also nicht geändert…sie ist da erst entstanden… Natürlich hab ich überlegt, was ich von ihm eigentlich vorher mitbekommen habe, es gab ja schon ein paar Dinge, er war mir ja nicht völlig unbekannt. Was ich seltsam fand, dass ich die Gelegenheiten, wo ich ihn wirklich mal beachtet habe, noch wußte – ich meine, wo er doch eigentlich so unwichtig war. Ich wußte – und ich sehe es sogar richtig vor mir – dass ich bei Freunden mal den Earth Song gehört hatte, und das überraschend gut fand, und mit dieser Freundin war ich wohl danach einmal im Internet, und hab mir Michael Bilder angeguckt…so welche, wo man sieht, wie er sich verändert hat, ich wunderte mich, dass er sich so verändert hatte, fand, dass er „früher“ besser aussah..und das wars…wieder vergessen…… und ich hab Wetten dass in Erinnerung, auch den Earth song natürlich. Und natürlich erinnere ich mich an Nachrichtensendungen vom Prozess , 2005 – aber nicht wirklich deutlich.- aber davon etwas mit zubekommen, war ja auch unvermeidlich. Ich weiß, dass ich es nicht glauben konnte, dass er das getan haben sollte – aber nur aus dem dürftigen Grund, dass ich dachte, dass so ein Mensch doch ständig unter Beobachtung steht, durch Security etc..und sowas doch sicher längst aufgefallen wäre. Über Michael als Mensch hab ich mir keinen weiteren Gedanken gemacht – das alles hat nichtmal gereicht, mir überhaupt eine Meinung über ihn zu bilden, ich habs einfach wieder vergessen … bis zu diesem Tag im Juni. An dem Tag war mein erster Gedanke, als ich diese Nachricht morgens im Autoradio hörte „Der kann doch nicht einfach sterben“. Warum dachte ich das, über einen Mensch, der mich doch garnicht interessiert hat? Es fühlte sich komisch an, und irgendwie war ich traurig. Aber es ist wohl schon so, dass es einen immer aufmerksam werden lässt, wenn jemand großes, berühmtes stirbt – bei Lady Di war ich auch geschockt und traurig…und sogar an den Tod von Elvis erinnere ich mich..und natürlich an John Lennon… und so dachte ich, wird es auch jetzt sein. Es wird eine Zeitlang aktuell sein, weil auch viel berichtet wird, und dann wars das. War es aber nicht.


    Der Rest ist dann die Geschichte meiner Wahrnehmung..von Null auf Hundert.... aber nicht in ein paar Sekunden, sondern eher in Wochen.. es ging nicht so rasend schnell, eher ein langsamer Prozess. Jedes Stückchen was ich über Michael erfahren habe, hat eigentlich ausgelöst, dass ich mehr wissen wollte. Und die ersten Stückchen wurden ja frei Haus geliefert, es lief ja fast rund um die Uhr auf allen TV-Sendern nichts anderes mehr…mein erstes Dangerous Konzert…und sehr viel Musik von ihm, im Radio. Die war mir ja größtenteils nicht unbekannt, aber jetzt hörte (und sah) ich zum erstenmal zu..und Will You Be There hat mich fast umgehauen – das war mir nämlich unbekannt – und ich glaube, dieser Text hat endgültig dafür gesorgt, dass ich wußte, dass Michael etwas besonderes war, jedenfalls ein Mensch, den ich unbedingt „kennenlernen“ wollte… es war nicht mehr nur dieser oberflächliche Schock, dass jemand berühmtes gestorben war, es war mehr so „oh mein Gott, was war das für ein aussergewöhnlicher Mensch und ich hab das alles komplett verpasst“ ..er hat mich immer mehr irgendwo tief drinnen berührt – und dann kam erst die Trauer, die Tränen – erst, als ich schon bisschen was von ihm wußte, hat es mich so richtig erwischt. Es war -wie bei vielen , der absolute Ausnahmeustand..ich hab Earth Song und Will You Be There in Dauerschleife gehört, ständig geweint....und alles immer nur wenn ich alleine war...ich hing Stunden, Nächte lang im Internet,vor YT videos (naja, das hat sich nicht mehr so sehr geändert, seitdem :-D ...) Und meine gesammte Wahrnehmung hat sich verändert..ich hab nicht nur Michael wahrgenommen..sondern durch ihn auch vieles andere, es war in mancher Hinsicht wie ein Aufwachen - und ich bin so unheimlich glücklich, dass ich ihn gefunden habe... :herz: auch wenn es oft weh tut..es ist mir nie etwas intensiveres und schöneres passiert, als Michael zu entdecken.

    Einmal editiert, zuletzt von maja5809 ()

  • Ich hatte von Michael in den letzten Jahren vor 2009 nicht mehr viel gehört. Es war ruhig um ihn geworden. Hier und da mal eine Pressenotiz und das war es dann schon. Die Pressekonferenz im März 09 war dann eine Nachricht, die ihn wieder auf der Bildfläche erscheinen liess, aber ich nahm sie eigentlich nur nebenbei wahr.Ganz anders dann die Ereignisse im Juni 09. Seine intensive Medienpräsents und die Endgültigkeit seines Abschieds von der Bühne öffneten irgendeinen Kanal in mir. Ich erlebte, wie viele hier, diesen "Touch" und begann damit, mich mal wieder intensiver mit der Person Michael Jackson zu befassen. Ende der Achtziger hatte er mich zwar musikalisch schon mal berührt und war mir danach auch nicht mehr aus dem Sinn gegangen, aber richtig intensiv hatte ich mich seinem Werdegang nicht gewidmet.
    Es gab immer Phasen, wo er sehr präsent war und Phasen, wo ich keinen Zugang zu ihm hatte. So lange wie jetzt, fast vier Jahre am Stück, war Michael niemals zuvor Thema in meinem Leben gewesen. Da hat sich doch vieles verändert zu früher. Stand hier früher immer mal ein Bild von ihm rum, so sind es heute einige mehr, früher gab es hier kein einziges Buch über ihn, nur eines von ihm (DtD), heute türmt sich hier ein Stapel.
    Hat sich meine Wahrnehmung ihm gegenüber verändert?
    Irgendwie schon, früher fand ich ihn in Ordnung, heute hat sich da eine Nuance von Liebe eingeschlichen. :herz: Etwas, was ich unglaublich finde, denn er verkörpert so viele Dinge, die ich an Männern nicht mag. Als ich erkannte, dass er mich am Herzen gepackt hat, war ich eine zeitlang richtig sauer darüber, denn dadurch nahm er immer mehr Einfluss auf mein Leben. Ich wollte das nicht, aber die Liebe lässt sich ja bekanntlich nicht in ihre Schranken weisen. Inzwischen arrangiere ich mich, so gut es geht, damit, einem Mann, der so gar nicht mein Typ ist, viel Raum in meinem Leben einzuräumen, denn nach fast vier Jahren glaube ich nicht mehr an ein bald erlöschendes Strohfeuer.

  • Sanwia - ich musste lachen als ich Deinen Beitrag las :ablach: Denn das er Dein Herz packte und Du erst einmal sauer warst... Wirklich zu süß :wolke1:


    Was mich sehr berührt ist, dass sich die Liebe einfach ungefragt breit macht :love: Ist es nicht wundervoll. WIr können doch hier im kleinen Kreis erkennen, dass es das ist, was das Leben ausmacht und was in jedem steckt - LIEBE :herz:


    Ohne es zu wollen oder gewollt zu haben, tun wir es einfach. Von daher denke ich, sollte klar sein, dass wir es auch können, wenn wir es wollen. Nicht unbedingt lieben, aber lieb sein.


    Vor dem 25.06.2009 habe ich alles gierig aufgesogen, wenn es etwas über Michael gab. Manchmal verfiel ich in Teeniegehabe und sammelte Zeitungsausschnitte, dann aber war mal wieder ausmisten angesagt und es flog alles weg. Einzig Moonwalk und die Filme, bzw. gezeigten Interviews gab es weiterhin auf Video. Sie waren meine Goldschätze.


    Ich sprach eher selten mit anderen über Michael, denn ich hatte das Gefühl nicht genug in der Hand zu haben, wenn sie anfingen über ihn herzufallen. Also lebte ich meine Michaelliebe eher allein. Meine Tochter fing an mir CDs zu entwedenden (seit es CDs gab) um auch in ihrem Zimmer Musik zu hören. Klar es war auch mal was aktuelles, aber komischerweise ALLE von Michael :grummel:
    Nun, wenn das Kind einen guten Geschmack hat, dann muss die Mama eben noch mal kaufen :hmhm:


    Meine Liebe zu Michael war so leise, dass meine Tochter nach dem 25.06. zu mir kam und mir verstört mitteilte: "Mama, ich hab alle Platten von Michael und kenne wirklich jedes Lied..." :glupschi: "Warum hab ich das alles? Ich glaube ich habe das von Dir, oder? Du hast doch wirklich sehr oft seine Musik gehört."


    Ja, das habe ich, ich habe auch geweint, als er 2005 freigesprochen wurde - ich war so enorm erleichtert. Aber alles ganz leise, ganz für mich allein, nur mein Partner wusste, wieviel für mich wirklich dahinter steckte.
    Ab dem 25.06. (Na ja, hier war es der 26.06. gegen 1 Uhr Nachts) habe ich keinen Tag mehr erlebt, an dem ich nicht über Michael sprach. Ich brauchte es so sehr und traute mich dann auch nach einigen Wochen mal in ein Forum. Vorher waren mir solche Foren zuwider und ich hatte keine Lust mich zu rechtfertigen. Aber jetzt wollte ich Leute um mich, die auch meine Empfindungen haben und mit denen ich meinen Schmerz und meine Liebe teilen konnte.
    Ich brauchte Menschen, mit denen ich über das (SEIN) Leben reden konnte und nicht über das Geschehen am 25.06.2009.


    Empfinde ich anders? Ja, ich denke schon. Aus einer leisen stillen Liebe wurde so viel, dass ich nichts mehr schweigend hinnehme. Ich habe mich sogar schon von Leuten distanziert, die ihre ablehnende Haltung zu Michael beibehalten und nicht gewillt sind, mal hinter die Kulissen zu schauen. Die sich nur und grundsätzlich an die Headlines der Tabloids gehalten haben oder teilweise sogar immer noch halten. Ich bin gewillt Stunden über Stunden mit Menschen zu reden und ihnen Fragen zu Michael zu beantworten, so gut ich kann. Und ich habe trotzdem mein Leben wieder, ich kann leben, lieben, reden oder schweigen.

    Jeder Tag an dem Dich jemand liebt ist ein schöner Tag!

    Ich liebe Dich!!!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil (und weiß Bescheid)

  • Für mich ist die Begegnung mit Michael Jackson das größte Mysterium in meinem Leben.
    Ich war eine der wenigen Menschen auf diesem Planeten die bewusst kein einziges Lied von ihm kannten
    (Queen, Deep Purple, Kiss...., später Country, Gospel und Klassik mit Tschaikowsky, Mozart und Chopin war mein Musikgeschmack);
    auch die Vorwürfe gingen spurlos an mir vorbei, da ich kaum Zeitungen lese und keine Nachrichten sehe (zu viel Negatives, das mich nur belastet).
    An zwei Dinge kann ich mich noch erinnern.
    In früheren Jahren verwechselte ich ihn aufgrund seiner schrillen Kleidung mit Prince :aamh: ,
    und aus der Bash.. Doku, blieb er mir als perfektionistisch, sehr empfindsam, äußerst kinderlieb und scheu in Erinnerung.



    Doch auch die Nachricht seines Todes (welche selbst zu mir durchkam ;) ) bestürzte mich nicht; ich zündete damals nicht einmal eine Kerze für seine Seele an.


    Einige Tage später diskutierte ich mit einer Kollegin über Philosophie, wobei sie meinte, sie würde sich gerne mit ?? (irgendein verstorbener Philosoph)
    austauschen; auf die Frage mit welcher verstorbenen Person ich gerne philosophieren möchte kam die prompte Antwort: "Michael Jackson!"
    Habe ich das jetzt wirklich gesagt?
    Und während ich in das ebenso fassungslose Gesicht meiner Kollegin blicke, umgibt mich diese, von euch so oft beschriebene, besänftigende Wärme.


    Zu Hause dann ab ins Internet - Google, Youtube, div. Blogs, Fanforen, Bücher, Musik, Lyrics, Gespräche mit Psychologen - wer war dieser Mensch, der mich so stark berührt(e)?
    Die Schleusen brachen am 7.7. beim Memorial - mit brennender Seelenkerze -, und es ist erst wenige Monate her, dass nicht täglich Tränen über meine Wangen laufen.


    Doch auch in diesen Jahren hat sich meine Wahrnehmung einige Male geändert, je nach Wissensstand. Was sich nicht ändert ist die starke Liebe zu dieser wundervollen Seele.


    Und um nicht off topic zu sein: Mittlerweile liebe ich seine schrillen Outfits :doppelv:

  • Das haben wir doch alle hier schon vor Jahren geschrieben, wie wir Fan wurden.

    dann schreiben wir es halt nochmal :-D ...sind ja immerhin 3 - 4 Jahre dazwischen. Es sind neue User hier angekommen und einige sind gegangen. Und ja, da geb ich Bridge Recht, das Fan werden und das Wahrnehmen von Michael vor und nach 2009 sind schon zwei Paar Schuh.


    :herz: :herz: :herz: OOI HOPE YOU WILL STILL DANCINGOO:herz: :herz: :herz:

    Einmal editiert, zuletzt von Cosima ()

  • Ich bin Fan ja ende der 80iger geworden und habe mich als 10 Jährige in Michael verliebt. Bis 1998 war das alles auch nocht sehr sehr Intensvie, ich wußte was dieser Mensch für Kinder und auch andere Menschen leistet, es tat weh als 93 die ersten Vorwürfe aufkamen und ich ihn immer wieder vor meiner Familie und manchen Freunden verteidigen musste. Meine Mom zum Glück verstand mich und schaute damals das Opra Interview mit mir und verstand warum er nun Heller wurde und glaubte ihm das, Sie lachte, als er erzählte es wäre keiner mehr in Hollywood, wenn alle vereisen würden die eine Schönheits Op hätten. Meine Cousine verstand damals nicht warum ich bei Will You Be There rotz und wasser heulte. Ich lerne eine andere Band kennen und dadruch verlagerte sich alles ein bischen, ich ging natürlich weiter auf Michael Konzerte aber eben auch von der andere Band. Bis 1998 war das alles sehr ausgewogen, bis ich dann Heiratete und Kind bekam, da waren meine Prioritäten bei meiner eigenen Family. Michael und die andere Band rückten etwas nach hinten. Die Band war allerdings nich weit von mir entfernd und so war es das sie immer etwas Präsenter in der Zeit waren. Aber ich verfolgte alles weiter mit Michael, hörte aber nicht mehr jeden Tag seine Musik, ich sah die Bash.... Doku, dann "Jetzt rede ich" und habe mich damals schon tierisch aufgeregt. Ich hatte erst 2002 meinen ersten Pc und ich war da noch nicht sonderlich bewandert um so wie heute nach allem zu suchen. Als die Anklage und der Prozess anstand bei Michael , war es für mich wie ein Familienmitglied das ich verteidige. Es war als wäre er mein großer Bruder der dort sitzt und den man was schreckliches antun würde. Ich war fassungslos. Zudem hatte ich 2005 selbst schreckliches Erlebt und musste damit leben lernen, aber Michael war wichtig. Als der Freispruch kam war ich erleichtert. Danach war es um Michael ja recht still, man hörte zwar mal hier und da was aber ansich war es für mich so, er lebt sein Familien leben und ich meines, seine Musik gehörte für mich immer dazu wie andere Musik auch, also war sie auch immer wieder mal in meiner Playliste, aber so Intensiv wie heute war es ne Zeitlang nicht. Ich selbst verfiel in schweren Depression meine Eltern verstarben und eine Freundin von mir und verlor mein lachen ( es gab einige die meine das ich das schon etwas früher verloren hätte, das mag sein).
    Als dann die Meldungen kamen Michael will wieder auf Tour, es sollte was Bombastischen werden, habe ich mich riesig gefreut. Hatte zwar auch Angst das die Öffentlicheit, die Presse ihn wieder nur auseinander nehmen würden, aber dachte und hoffte er würde es allen zeigen. Als der Tag der Tage kam, war es so ich spürte es schon in der Nacht, ich war unruhig, schlief nicht wirklich, allerdings wußte ich weder das es mit Michael zu tun hatte noch hatte ich Nachrichten ect verfolgt. Nur mein Traum verriet es mir, was ich zu dem Zeitpunkt aber nicht beachtete. Als ich aufstand und Radio anmachte kam drann die Nachricht an meinem Ohr und es dauerte bis Abend das es wirklich bei mir ankam. Aber in mir veränderte sich bereits was, es war als würde aus dem Dornröschenschlaf aufwachen, ich sah die Welt plötzlich ganz anders, ich spürte erst den schmerz und verlust von Michael, aber von anfang an mischte sich da noch eine ganz andere Energie, als ich durch den schleier der Trauer kam, fühlte ich diese unsagbare Liebe, diese Energie die mein Weltbild wieder in Farben tauchte, die trotz des ereignes einen Sinn gaben, es war aufeinmal in mir so eine Intensive Kraft, ich dachte ich könnte Bäume ausreissen. Ich kann es nicht beschreiben, natürlich Konsumierte ich in der Zeit auch wieder mehr seine Musik ( ich muss dazu ansich sagen, Musik ist mein leben ohne Musik läuft ansich bei mir nichts) es lief der Earth Song im fernseh und mein Kind war davon sehr berührt, er fühlte das selbe wie ich, zumindest hatte ich diesen Eindruck, mein Kind hatte Michael einige Monate vor seinem Tot schon kennen gelernt weil er einen videoclip gesehen hatte You are not alone, was ihn sehr berührt hatte. Trotz trauer, trotz weinen über Michaels verlust, war es als würde ich immer lebendiger werden, als würde das Kinderlachen zurück kehren, der innere wunsch andere Menschen zu helfen wurde wieder sooooo Intensiv ( ich habe diesen gefühl immer schon gehabt aber nicht so wie in dieser Zeit) all das ist seit nun 4 Jahren so Intensiv, natürlich kommen jetzt auch schon mal leichte Kurven nach unten wo die Energie nicht ganz so Intensiv ist, aber wirklich weg war sie bei mir in dieser Zeit nicht. Inzwischen höre ich auch wieder ganz viel andere Musik aber genausoviel Michael. Er hat mich mit Liebe Infiziert und ich bin ihm dafür so dankbar, ich dachte nicht das ich das so noch mal spüren würde, aber er hat es geschafft, einfach so. Vll auch nicht einfach so, man weiß es nicht. Ich sehe heute wieder vieles wie ich es in der Kindheit und Teeniezeit gesehen habe und ich glaube das wird bei mir nun so bleiben, mit manchen Ups and Downs, aber ich glaube die werden nicht mehr so schlimm wie sie mal waren.

    “In a world filled with hate, we must still dare to hope. In a world filled with anger, we must still dare to comfort. In a world filled with despair, we must still dare to dream. And in a world filled with distrust, we must still dare to believe.”
    Michael Jackson
    Rassismus führt zum Verlust deines Mitgefühls.
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  • Zuerst mal freue ich mich, dass es Menschen gibt, die es interessiert, was ich hierzu zu sagen habe. Und auch, wenn ich manche Dinge schon an anderen Stellen loswerden konnte, schreibe ich es hier gerne noch mal. Bevor ich mich in diesem Forum angemeldet habe, konnte ich mich kaum mitteilen. Und wenn, dann nur immer recht oberflächlich, aber Michael geht nicht oberflächlich, ich meine, das ist doch gerade das Thema …


    Wie habe ich Michael wahrgenommen?


    Ich bezeichne mich zwar als „neuen“ Fan, aber ich habe ihn seit Off the Wall wahrgenommen, immer unterschiedlich intensiv. An manche Dinge kann ich mich noch sehr gut erinnern, sie laufen wie ein Film vor mir ab, anderes verschwimmt wieder total in meiner Erinnerung, es wird völlig überlagert von dem, was in den letzten Jahren passiert ist.


    Das erste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich damals im Radio She’s out of my life gehört habe. Ich war total davon fasziniert und habe es auf eine Cassette mit meinem kleinen Cassettenrecorder aufgenommen. Ich wusste aber nicht, wer dieses Lied singt und habe es nie erfahren (googeln konnte man ja noch nicht). Damals habe ich mich immer gefragt, ob diesen Song ein Mann oder eine Frau singt. Der Titel ließ auf einen Mann schließen, aber die Stimme … oder war es ein Engel??? Hätte mir jemand gesagt, dass Michael Jackson es singt, hätte ich wohl nicht gewusst, wer das ist. Erst nach Juni 2009 habe ich den Song wieder gehört und erfahren, dass Michael ihn singt. Bis heute fühle ich mich nach damals zurückkatapultiert, wenn ich ihn höre. Kein Wunder, dass er mich damals so fasziniert hat, jetzt ist mir alles klar geworden.


    Dann kam 1983. Billie Jean – die Diskotheken spielten es rauf und runter, die Tanzfläche war sofort voll. Ich habe IMMER getanzt, wenn Billie Jean lief, daran erinnere ich mich klar und deutlich. Das war der absolute Knaller. Damals lief im Fernsehen samstags mittags die Sendung Formel Eins mit Peter Illmann, eine Art MTV-Vorläufer, eine Sendung, in der die Charts und Musikvideos gespielt wurden. Ich kann mich erinnern, dass mich das Video von Billie Jean total fasziniert hat. Die Erstausstrahlung von Thriller im Fernsehen: Es durfte erst nach Mitternacht gezeigt werden. Ich glaube, es war an einem Sonntag und mein Bruder und ich waren schon total aufgeregt. Ich hatte einen Fernseher in meinem Zimmer, und wir haben es uns angesehen. Es war so aufregend, einzigartig, Gänsehaut, Begeisterung.


    Zu der Zeit habe ich auch Michaels Äußeres auf dem Thriller Plattencover wahrgenommen. Und ich hatte das Empfinden, dass er irgendwie „anders“ aussah. Ich glaube heute, ich muss das Off the Wall Plattencover doch schon gekannt haben, denn ich habe das Bild vom Thriller Cover mit irgendeinem anderen verglichen. Ich hätte das aber niemals auf eine veränderte Nase zurückgeführt, für mich waren es eher die Augen und die Haare, die irgendwie anders waren. Ich fand ihn sehr anziehend anders, irgendwie geheimnisvoll. Zu der Zeit hat man im normalen Straßenbild ja nur sehr wenige Schwarze gesehen, und auch in den Standardmusikkanälen waren sie nicht wirklich präsent. Ich kann mich nur an Lionel Ritchie erinnern, der damals auch in den Charts war und z.B. an Earth, Wind & Fire, ach ja, und natürlich an Stevie Wonder.


    An Michael in den Jahren danach habe ich gar keine Erinnerung, außer dass ich We are the World im Radio gehört habe. Bad, Dangerous gingen komplett an mir vorüber. Ich habe wie durch einen Nebelschleier immer mal mitbekommen, dass er immer „weißer wurde, sich operieren ließ und den Belästigungsfall“, aber damit habe ich mich überhaupt nicht aufgehalten, nicht drüber nachgedacht, es einfach so hingenommen. Nichts.


    Dann 1995 Wetten dass. Nach vielen vielen Jahren habe ich ihn das erste Mal wieder richtig wahrgenommen. Der Auftritt hat bei mir wie eine Bombe eingeschlagen. An Dangerous kann ich mich nicht mehr erinnern, aber dafür um so besser an Earth Song. OMG – eine ganz seltsame Kraft ging von ihm aus, das habe ich ganz stark gespürt. Ich fand ihn hinreißend, ihn, den Song, alles. Das hat mich doch so beeindruckt, dass ich mir sofort in der Woche darauf die HIStory CD gekauft habe. Ich hab’ sie ständig gehört und absolut geliebt … und ein paar Jahre später an einen Second Hand Laden verkauft :pomp: .


    Dann habe ich ihn noch bei der Bambiverleihung gesehen. Seine Rede davon ist mir auch immer im Gedächtnis geblieben. Solche Dinge sind mir irgendwie immer noch ein Rätsel: Dass ich bestimmte Dinge von ihm noch ganz genau weiß, obwohl er doch in meinem Bewusstsein keine große Rolle spielte. Vielleicht im Unterbewusstsein? Das nächste, was ich wahrgenommen habe, war der Prozess und der Freispruch 2005, aber nur in der Form, dass ich es in den Nachrichten vernommen habe. Komischerweise kann ich mich an den 13. Juni 2005 noch in allen Einzelheiten erinnern (ohne, dass es etwas mit Michael zu hätte), da ich mir an dem Tag große Sorgen um meinen Vater gemacht habe. Ich weiß noch alles von diesem Tag, und als ich 2009 las, dass das der Tag des Freispruchs war, war mir das fast ein bisschen unheimlich. Ich weiß noch, als ich in den Nachrichten vom Freispruch hörte, da keimte in mir zum ersten Mal der leise Wunsch auf, wissen zu wollen, was denn nun hinter den Missbrauchsvorwürfen steckte. Ich konnte mir das irgendwie gar nicht vorstellen, es war auch alles so mysteriös – wie sollte man das auch überhaupt verstehen als ganz normaler Medienkonsument?


    Dann war Michael wie ausgelöscht. Ich habe wieder durch den Nebelschleier mitbekommen, dass er nach Bahrein gegangen sein soll. Irgendwann habe ich auch dieses Foto gesehen, auf dem ihn jemand im Rollstuhl schiebt. Was habe ich dabei gedacht? Irgendwie war bei mir trotz aller Gleichgültigkeit auch immer eine große Portion Ungläubigkeit dabei. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das alles echt und wahr sein sollte. Ich frage mich immer, warum ich es nicht schon damals genauer wissen wollte?


    Das nächste war die O2-Ankündigung. Ich weiß noch genau, dass ich es abends in so einer Boulevardsendung (oder waren es sogar die Nachrichten?) gesehen habe. Als ich es da sah, fiel mir sofort wieder das Bild mit dem Rollstuhl ein, und ich war überzeugt und fühlte mich bestätigt, dass das manipuliert gewesen sein muss. Als ich die Presseankündigung sah, dachte ich einerseits, wie toll das ist und dass ich ihm dieses „Comeback“ so gönnen würde, aber gleichzeitig habe ich gesagt „Wie will er das nur schaffen?“ Ich hatte Zweifel, hielt es aber für möglich (konnte das ja aber gar nicht richtig beurteilen). Ich wusste, was für eine große Sache das wäre! In der Zeit danach, gerade so um Mai 2009, herum war Michael dann ja auch wieder öfter in der Presse. Ich weiß noch, dass er in dieser Zeit auf Zeitschriften abgebildet war und dass seine Kinder ohne Schleier zu sehen waren. Dieses Bild, wie er mit seinen Kindern zusammen zu sehen ist, fand ich absolut faszinierend. Und er sah so toll aus, gar nicht krank oder seltsam. Man hatte ihn davor ja lange nicht wirklich gesehen. Nur mit Masken und Schleiern, nie deutlich. Und jetzt das … und diese süßen, hübschen Kinder, ich hab’ sie zum ersten Mal richtig gesehen. Flash. Die Bilder sagten etwas völlig anderes aus, als das, was die Zeitungen glauben machen wollten. Dann die Ankündigung in der Zeitung, dass das erste Konzert verschoben worden ist. Da hatte ich ein komisches Gefühl.

    The truth must dazzle gradually
    Or every man be blind
    Emily Dickinson

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  • (Sorry, muss noch einen 2. Post anfangen)


    26. Juni 2009
    Ich bin morgens um sechs Uhr aufgestanden, in die Küche gegangen und hab’ das Radio eingeschaltet. Da sagte die Moderation gerade so etwas wie „Wir berichten gleich weiter“ und dann folgte ein Song von Michael Jackson (keine Ahnung mehr welcher). Es hörte sich so an, als wenn etwas passiert wäre. Nach dem Lied ging die Berichterstattung weiter. Und dann wusste ich sehr schnell, was passiert war. Den ganzen Tag ging es irgendwie nur darum. Aber ich habe es noch so aufgenommen wie bei anderen Meldungen, wenn jemand gestorben ist. Zwar darüber geredet, aber es hat mich persönlich noch nicht richtig berührt. Das war noch so bis zum Tag der Trauerfeier. Die habe ich mir auch mehr zufällig angesehen. Aber auch hier war ich gefühlsmäßig noch irgendwie ganz weit weg. Einzig Will You Be There war fast wie eine Offenbarung. Den Song hatte ich schon mal gehört, nicht wissend, dass er von Michael Jackson ist. Seine gesprochenen Worte am Schluss, seine Stimme haben mich so unendlich berührt. Es war, als würde er zu mir, zu uns sprechen – ganz persönlich, ganz direkt. Es ging los!


    Der wahre richtige Auslöser, für mich der Beginn meiner großen Liebe zu Michael, war am nächsten Abend das Dangerous Konzert:




    :huch: Mein Gott, DAS ist Michael Jackson???


    Ich konnte es absolut nicht fassen. Ich habe mich auf der Stelle verliebt. Ungläubig starrte ich auf den Bildschirm: Sein Tanz, sein Gesang, wow, wie sieht der denn aus …dieses Lächeln, diese Augen, die Haarsträhnen, die ihm im Gesicht klebten, überhaupt diese Haare… Solche Haare hatten mich nicht mehr gefesselt, seit ich mich mit neun Jahren in Winnetou verliebt hatte. Mir fiel alles aus dem Gesicht: Die haben mich all die Jahre betrogen. Was habe ich nur verpasst? Von diesem Zeitpunkt an wollte ich alles wissen. Bis dahin hatte ich immer noch kein einziges Youtube Video gesehen. Ich wusste GAR NICHTS über ihn. Am Samstag darauf kamen abends beide Teile des Films „Die Jacksons“. Ich hatte schon vergeblich versucht, irgend ein Buch über ihn zu bekommen, was zu dem Zeitpunkt aussichtslos war. Es gab nichts. Durch den Film ist mir erstmal klargeworden, dass es bereits ein Leben vor Billie Jean gab. Die drängendste Frage für mich war allerdings: Wie kam es zu den Missbrauchsvorwürfen, was ist da dran? Jetzt endlich wollte ich es unbedingt wissen.Dann habe ich mit Youtube angefangen. Ich habe aber gar nicht zuerst die Musikvideos angesehen. Ich wollte ihn erstmal als Person kennenlernen. Was ist das für ein Mensch? Wie spricht er? Er kam mir noch vor wie zwanzig verschiedene Personen. Den Michael von 1978 konnte ich überhaupt nicht mit dem von 1993 oder 2005 zusammenbringen. Als erstes habe ich mir systematisch alle verfügbaren Interviews chronologisch angesehen. Immer wieder. Jeden Abend. Parallel dazu habe ich mir nach und die CD’s und DVD’s mit den Videos gekauft. Aber sehr zögerlich. Denn zu dem Zeitpunkt dachte ich ja noch, dass es bald wieder vorübergeht. Ich habe es erst auch richtig gehofft. Denn meine Nächte wurden lang, ich bekam viel zu wenig Schlaf. Alles egal. Wohin bloß mit meiner Energie? Nach und nach habe ich dann auch (endlich) Bücher kaufen können. Mein bestes Stück wurde Conspiracy. Ich habe es direkt mehrmals durchgelesen und angefangen zu übersetzen. Nur für mich allein, es war ein schönes Gefühl. Wer weiß, vielleicht wollte es ja irgendwann mal jemand lesen, wenn nicht, auch egal, ich musste das irgendwie tun.


    Wie hat sich meine Wahrnehmung verändert? Seit ich mich wirklich für ihn und sein Leben interessiert habe, ist er für mich zu einem (ganzen) Menschen geworden. Ich kann sein Äußeres überhaupt nicht von seinem Wesen trennen – wie soll man das auch bei einem Menschen, den man liebt? Ich denke, das Äußere spielt eine umso größere Rolle bei Menschen, die man nicht wirklich kennt. Da hat man dann nichts Anderes, was man für sein Urteil heranziehen kann. Wie falsch man damit liegen kann, das wissen wir alle.


    Nie habe ich einen schöneren Menschen gesehen, und mit „schön“ meine ich keinesfalls (nur) das Äußere. Er ist schön im Ganzen, mit allem was er ist und was er getan hat. Ich liebe seine Intelligenz und seine Intuition. Ein Blick in seine Augen sagt mir sofort, wer er ist. Er ist meine Identifikationsfigur. Ich glaube, er verkörpert für mich sehr viel von dem, was ich immer verdrängt, zurückgedrängt, verleugnet habe, und es ist, als habe ich bis zu seinem Weggang darauf gewartet, endlich meine Schleusen öffnen zu dürfen. Mein Blickfeld ist weiter geworden, er hat mich vervollkommnet und zu einem besseren Menschen gemacht. Er ist mein Spiegel.


    Ich sehe mehr, ich fühle mehr, das Leben ist einfach viel schöner mit ihm. :herz:

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    Or every man be blind
    Emily Dickinson

  • Das erste Mal, als ich Michael bewusst wahrnahm - ich meine, so wirklich völlig und nachhaltig bewusst - war, als das "Leave me alone" Video rauskam.
    Das hat mich völlig umgehauen und ich habe mir sofort die Bad-LP gekauft. Wochenlang gab es nur diese eine Platte - nonstop. Ich glaube, die Leute, die nebenan wohnten, waren jedes Mal froh, wenn ich nicht zu Hause war. :-D
    Zu der Zeit gab es in dem Haus noch lange keinen Satelliten- oder Kabelanschluß.
    Mit der Zimmerantenne konnte ich die ersten drei Programme empfangen und, wenn es nicht regnete, auch RTL.
    Da ich in der Ausbildung war, war ich schon froh, meinen kleinen Fernseher zu haben, an einen Videorecorder war gar nicht zu denken.
    Aber irgendwann hatte dann mal irgendeiner, der irgendjemanden kannte, ganz früh den Film Moonwalker besorgen können.
    Wenn man sonst Glück hatte, sah man irgendwo das Video von einem Song. Aber hier waren es fast 1,5 Stunden Michael am Stück!!
    Dieser Film veränderte meine Wahrnehmung von Michael noch einmal.
    Natürlich hörten meine Ohren die Songs, die ich liebte und natürlich sahen meine Augen den schönsten Mann der Welt, aber da war noch mehr:
    Michael strahlte etwas aus, was mich denken ließ, das dies ein ganz, ganz besonderer und wunderbarer Mensch war.
    Damals wusste ich noch nichts von seinem ernsthaften Bestreben Kindern und Menschen, denen es nicht so gut ging, zu helfen und wir sehr er sich für Charity-Projekte einsetzte.


    Michaels Musik beleitete mich durch die nächsten Jahre. Manchmal vordergründiger, manchmal versteckter. Andere Künstler, die man gut fand, kamen und gingen, aber Michael blieb. Mit Besorgnis nahm ich wahr, wie sich die Stimmung ihm gegenüber wandelte.
    Ich habe keine Ahnung wie ich es nennen soll, vielleicht ist es eine Art "Urvertrauen", zumindest etwas in der Art, dass ich überzeugt war, dass es für alles, was die Medien schlecht reden wollten, einen logischen Grund bei Michael gab.


    In den Jahren 2001-2003 sah man deutlich, dass es ihm nicht gut ging und das machte mir Sorgen. 2005 war furchtbar schlimm, aber danach hatte ich das Gefühl, dass er sich ganz allmählich bekrabbelt.


    Als am Morgen des 26.Juni 2009 die Nachricht durchs Radio kam, war ich wie versteinert. Ich habe dieses Teil angestarrt und gedacht, entweder es wäre verrückt geworden oder ich.
    Zuerst hieß es Herzinfarkt/Herzversagen. Später sagten sie, sein Leibarzt wäre bei ihm gewesen und selbst er hätte ihm nicht mehr helfen können.


    Die Art und Weise meiner Wahrnehmung was Michael betraf, änderte sich schlagartig. Meine sämtlichen inneren Antennen waren plötzlich ausschließlich auf ihn gerichtet.
    Es gab nur noch zwei Kategorien von Nachrichten:
    Michael = wichtig
    Nicht-Michael = unwichtig


    Zu dem Schock und der Trauer gesellte sich dann scheibchenweise das Grauen, als klar wurde, dass viele Menschen sterben, weil kein Arzt in der Nähe ist,
    aber das Michael starb, weil ein Arzt bei ihm war.


    Der Zwang Antworten zu finden war so stark, dass ich Freundschaft mit unserem Computer schließen musste. Ziemlich bald las ich in englischsprachigen Foren mit, von deren Existenz ich nicht mal was geahnt hatte. Es tat gut zu sehen, dass es anderen auch so ging wie mir und ich fühlte mich weniger ferngesteuert.
    Es gab so viele Neuigkeiten, die zusammengetragen wurden, die ich alleine nie gefunden hätte.
    Abgesehen davon öffnete sich mir ein Tor zur Vergangenheit. Nie hatte ich so viele Fotos, Videos, Artikel gesehen.


    Mein ursprüngliches Bild von Michael hat sich nicht verändert. Nur sind seine Konturen schärfer geworden, Puzzleteile fügten sich an ihre Plätze und es wurde erweitert mit jedem bisschen was ich las:
    Das Bild von einem ganz, ganz besonderen und wunderbaren Menschen :herz:

  • Es gab nur noch zwei Kategorien von Nachrichten:
    Michael = wichtig
    Nicht-Michael = unwichtig


    Wie wahr! So ging es mir auch - ich habe mich für wirklich überhaupt nichts anderes mehr interessiert. Nur Michael war wichtig.