Es gibt sehr wenige deutsche Musikstars, die sich öffentlich dazu bekennen, ein Michael Jackson Fan zu sein. Doch seit vielen Jahren wissen wir, dass Giovanni Zarrella nicht nur ein sehr guter Musikkünstler ist und schon viele Erfolge verbuchen kann, sondern er ist auch ein ganz großer Michael Jackson Fan. Giovanni hat exklusiv für uns erzählt, wie er Michael Jackson Fan wurde und wie er vom Tod des King of Pop erfahren hat:
MJFC JAM: Seit wann machst Du schon Musik?
Giovanni: Die ersten ernsthaften Versuche waren mit 13 oder 14 Jahren, da habe ich angefangen, mir eine eigene Band zusammenzustellen, habe mir drei Background-Sänger dazu geholt, da habe ich auch angefangen, meine ersten Auftritte zu organisieren. Ich habe in Diskotheken und in Clubs angerufen, habe versucht meine Stimme älter zu stellen und ihnen versucht zu erklären, dass ich der große, große Showact aus Amerika sei. Ein paar Mal hat das sogar geklappt (lacht), wir hatten schon ein paar Auftritte, das war ganz cool.
Waren bei den Auftritten auch schon Michael Jackson Lieder dabei, die ihr nachgesungen hattet?
Ja, natürlich. Ich habe ihn bei der „Dangerous“- Tour das erste Mal live gesehen und seit ich denken kann, sammele ich jeden Schnipsel von ihm. Leider gab es damals nur VHS, wenn man was aufnehmen wollte, dementsprechend ist heute auch die Qualität, aber ich habe alles aufgenommen, habe Zeitschriften gekauft, die mich als damaligen jungen Kerl etwa 10 Deutsche Mark gekostet haben, das war als Teenager viel Geld. Auch wenn nur ein Dreizeiler über Michael Jackson darin enthalten war, musste ich dieses Magazin kaufen. Ich habe wirklich alles gesammelt, was nur möglich war, um Informationen über Michael Jackson zu haben. Er war meine große Motivationsquelle in Sachen Musik.
In welchem Alter bist Du Michael Jackson Fan geworden?
Das weiß ich noch sehr genau. Ich kann mich daran erinnern, als meine Cousine geheiratet hat und alle kamen auf mich zu und baten mich, als Michael Jackson aufzutreten. Ich war damals 9 Jahre alt. Die wollten, dass ich auftrete und alles von Michael Jackson zeige. Es war schon immer eine riesen Leidenschaft von mir, bis heute, und es wird auch so weitergehen. Ich habe bei der „TV Total Autoball WM“ gewonnen und habe direkt den Moonwalk gemacht und mich wie Michael auf die Zehenspitzen gestellt. So habe ich das halt gefeiert. Michael ist allgegenwärtig in mir. Er ist immer noch jeden Tag da, obwohl er leider nicht mehr da ist. Einen Tag ohne Michaels`Musik gibt es eigentlich bei mir gar nicht. Ich habe in meinem Auto ein 6-Fach- CD-Wechsler und es sind dort 5 Michael Jackson Alben drin. Es gibt da noch meine eigene CD, um meine Lieder für meine Auftritte einzustudieren, aber sonst gibt es immer nur Michael.
Du durftest ihn am 21. November 2002 bei der Verleihung der „Bambi-Awards“ in Berlin auf der Bühne schon sehr nahe kommen. Wie war das?
Es war der Wahnsinn. Dass Michael Jackson dort sein wird, das habe ich erst am Tag der Bambi-Verleihung erfahren, das war alles ein riesengroßes Geheimnis. Ich habe das am Morgen in den Zeitungen gelesen,als er sein Kind (Anmerkung von MJFC JAM: Michael hatte Blanket ganz fest im Arm gehalten!) am Hotelfenster den Fans gezeigt hatte und es etwas über die Brüstung hielt. Ich finde, das war völliger Schwachsinn, dass darüber so eine Welle gemacht worden ist, ich meine, Michael Jackson ist ein Familienvater, so wie ich es auch bin, und ich würde
niemals mein Kind in irgendeine Gefahr bringen. Ich glaube, Michael hatte das Kind sehr sehr fest im Arm. Das hat er auch selber erklärt und es hätte auch nichts passieren können. Aber die Medien machen gerne immer eine Welle. Bei Michael versuchen sie ja immer alles so aufzupushen. Da habe ich erst erfahren, dass er da ist und ich dachte, wow, ich werde gleich Michael Jackson auf der Bühne treffen. Wir hatten die Ehre einen Bambi zu gewinnen.
Als Barbara Schöneberger am Ende der Bambi Verleihung gesagt hat, dass nun alle Laudatoren und Gewinner auf die Bühne kommen können - Michael stand dort noch, er hatte einen Bambi erhalten - da denkt sich doch jeder normale Mensch, wir gehen jetzt dort hoch und Michael wird von seinen Leibwächtern direkt weg gebracht. Wir gingen also in Richtung Bühne und Michael stand immer noch da oben. Ross und ich haben angefangen loszurennen. Wir wollten bei Michael sein, wir wollten einmal in Michaels Nähe sein. Für mich war es wichtiger, als für Ross. Ross findet Michael gut, aber noch nicht so gut wie ich. Nena stand vor uns und ich dachte mir: Wenn sie ihn begrüßt, dann ist auch schon der Rest der Menge da und dann ist Feierabend. Dann kommt man gar nicht mehr ran.Daher haben wir Nena etwas weggedrängt, ich denke sie war sauer auf uns, aber es kam durch einen Zufall so, dass ich der erste war, der
Michael die Hand gegeben hat. Dann habe ich zu Michael gesagt: “Michael,it is a pleasure to meet you. You mean everything to me and you are my inspiration for my music, you are my icon“ Und er war sehr lieb und gerührt, er gab mir die Hand und meinte, er hat unseren Auftritt gemocht und dass wir eine coole Band seien und nach Amerika kommen sollen. Das war richtig cool. Danach ist jeder auf ihn zugestürzt, jeder wollte ihn berühren, ihn sehen und ich stand nur neben ihn und war von ihm fasziniert. Ich habe ihn von oben bis unten angeschaut und ich wollte in diesem Moment alles aufsaugen, was ich nur aufsaugen konnte. Hätte ich mich zwischen diesem Moment und dem Bambi entscheiden müssen, dann hätteich ganz klar auf den Bambi verzichtet. Mir war es viel wichtiger, Michael Jackson so nahe zu stehen.
Ich denke, jeder Fan möchte ihm so nahe stehen. Es waren bestimmt etliche Leute darauf neidisch!
(lacht) Das war wirklich der Wahnsinn. Wenn mich heute jemand fragen würde, was das Highlight meiner Karriere war, dann war es definitiv dieser Moment.