Fleisch vom Wiesenhof/ Fleischkonsum grundsätzlich

  • Nochmal Hof Butenland: Es friert nicht mehr, der Frühling ist da - und 35 Rinder machen sich, zum ersten Mal in diesem Jahr, auf den Gang zur Weide (sie können jederzeit selbst wieder auf den Hof und zum Stall gehen, wenn sie das möchten). So schön anzusehen, wie sie sich freuen! :herz:


  • Nachdem der Wiesenhof-Schlachthof in Möckern kürzlich für 2 Tage stillgelegt wurde - Grund waren schwere Hygienemängel - ermittelt jetzt außerdem die Staatsanwaltschaft wegen Subventionsbetrug:
    http://albert-schweitzer-stift…atsanwaltschaft-ermittelt




    Und ein weiterer Artikel... ;(


    Interview mit einer Schlachthaus-Praktikantin

    Christina (Name geändert) musste im Rahmen ihres Studiums ein dreiwöchiges Praktikum in einem deutschen Schlachthaus absolvieren. Was sie dabei erleben musste, hat sie uns in einem Interview berichtet.


    Christina, du hast ein Praktikum in einem Schlachthof absolviert. Kannst du kurz schildern wie du dazu gekommen bist?


    Ich studiere Tiermedizin, und in Deutschland ist es Pflicht, dass jeder, der Tiermedizin studiert, mindestens 100 Stunden auf dem Schlachthof verbringt. Es muss nicht in Deutschland sein, aber innerhalb der EU, und man kommt nicht darum herum.


    Was waren deine Aufgaben und welche Stationen hast du durchlaufen? Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

    Ich habe alle Stationen durchlaufen und den kompletten Schlachthof gesehen: die Ankunft der Tiere, wie sie abgeladen werden, wie die Tiere betäubt und getötet werden, vom Ausbluten übers Zerlegen, wie sie hinterher ins Kühlhaus wandern und abgepackt werden. Ich habe auch gesehen, was mit den Sachen passiert, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, zum Beispiel die Rinder- und Schweinelungen, die dann zu Hundefutter verarbeitet werden.


    Wie wird entschieden, was für den menschlichen Verzehr geeignet ist und was nicht?

    Grundsätzlich haben die Arbeiter sehr wenig Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen, ob ein Organ noch OK ist. Es sind etwa 20 Sekunden, in denen sie entscheiden müssen, was für den menschlichen Verzehr ungeeignet ist. Ob zum Beispiel Blut in der Lunge ist, weil die Tiere nochmal einen tiefen Atemzug gemacht haben, während sie ausbluteten, oder ob sie eine Lungenentzündung oder eine Herzbeutelentzündung haben. Diese Sachen werden abgeschnitten und landen in der Tonne, die noch zu Tierfutter weiterverarbeitet wird. Ich habe kaum Organe gesehen, die nicht krankhaft verändert waren.


    Du hast auch am Band direkt an den Tierkörpern gearbeitet. Welchen Eindruck hattest du vom gesundheitlichen Zustand der Tiere, die dort verarbeitet wurden?

    Dafür, dass die meisten Tiere, besonders die Schweine, nicht viel älter als 10 Monate waren, waren die Tiere in sehr schlechter gesundheitlicher Verfassung. Bei vielen waren die Lungen durch Entzündungen verändert, teilweise richtig verfärbt. Viele Lungen waren mit Blut gefüllt, fast alle Lungen hatten Abszesse. Fast alle Lebern hatten Parasiten und wurden weggeschmissen. Häufig waren auch Veränderungen am Herz zu sehen, insgesamt musste sehr viel aussortiert werden. Die Tierkörper wiesen auffällig viele Verletzungen auf, Abszesse, dicke Gelenke, Finnen, Bisswunden und Verletzungen von Schlägen.


    Was sind Finnen und was passiert mit dem infizierten Fleisch?


    Finnen sind Parasiten, die sich hauptsächlich bei Rindern finden, und die sich an Muskeln anlagern und verkapseln. Der Mensch kann sich durch den Konsum von infiziertem Fleisch anstecken. Die Erkrankung ist sehr gefährlich für den Menschen, weil die Parasiten im Körper umherwandern und sich an Organen anlagern können. Wenn Finnen bei Rindern gefunden wurden, blieb dem jeweiligen Tierarzt die Entscheidung allein überlassen, ob er das Fleisch trotzdem für den menschlichen Verzehr freigibt. Es existieren keine verbindlichen Richtlinien, ab wann sozusagen zu viele Finnen im Fleisch vorhanden sind. Infiziertes Fleisch wird »brauchbar« gemacht, indem es für eine bestimmte Zeit tiefgefroren wird. Danach wird es ganz normal verkauft.


    Wann wurde ein Tier aussortiert? Was passierte mit ihm?

    Nur sehr wenige Tiere wurden tatsächlich aussortiert. Dazu zählten Tiere, die sich gar nicht mehr bewegen konnten. Ein Schwein, das ich gesehen habe, hatte Fieber, und wurde von der Amtstierärztin aussortiert. Was bedeutet, dass es mitten im Stall erschossen wurde, und dort auch noch mehrere Stunden liegen blieb, während die anderen Tiere daran vorbei laufen mussten. Bei den Rindern habe ich überhaupt nicht erlebt, dass ein Tier aussortiert wurde.


    Welche Aufgaben hatten die Amtstierärzte?


    Eigentlich haben die Amtstierärzte die Aufgabe, alles zu überwachen. Gerade wenn die Tiere ankommen, sollten die Tiere noch einmal untersucht werden. In der Realität sah es allerdings so aus, dass nur ein grober Blick auf die Tiere geworfen wurde, um zu sehen, ob die Tiere noch laufen können. Selbst wenn Tiere lahmten, wurde nichts dazu gesagt oder aufgeschrieben. Nur in den schwerwiegendsten Fällen wurde etwas notiert. Die Kontrolle durch die Amtstierärzte war für mein Empfinden sehr lasch, beispielsweise habe ich die leitenden Ärztin nie hinten im Stall gesehen. Die Amtstierärztin füllte ihre Tabelle oft aus, und befand die Tiere somit für gesund und schlachttauglich, noch bevor sie sie überhaupt gesehen hatte. Nach dem Ausfüllen sah sie beim Ausladen zu. Meistens jedenfalls. Manchmal redete sie auch mit Kollegen und schaute gar nicht hin.


    Wie gingen die Arbeiter mit den Tieren um? Hast du Verstöße gegen Tierschutzauflagen beobachtet?

    Ich habe gesehen wie Tiere, die nicht mehr alleine den Transporter verlassen konnten, in den Betrieb getragen wurden, was nicht erlaubt ist. Ich habe gesehen, wie Schweine mit Schlägen und Tritten hineingetrieben wurden, dass Tiere, die nicht mehr aufstehen konnten geschlagen wurden, sogar ins Gesicht, während die Amtstierärztin daneben stand und nichts dagegen getan hat. Als ich diese Verstöße angesprochen habe, wurde das abgetan und das Thema gewechselt. Bei den Schweinen ging es sehr brutal zu. Die Tiere wurden mit Hartplastikstöcken getrieben, auf den Hintern und ins Gesicht geschlagen, sogar auf die empfindliche Nase. Teilweise wurden sie auch getreten. Das Problem ist, dass die Tiere in großen Gruppen von 20 bis 30 Tieren abgeladen werden, und dass auf die hinteren eingeprügelt wird, weil es vorne nicht weiter geht. Allerdings können die Tiere in diesem Gedränge nicht schneller laufen. Bei den Rindern habe ich beobachtet, dass elektrische Treibhilfen verwendet wurden. Diese wurden auch bei jungen Tieren und im Kopfbereich eingesetzt, was eigentlich verboten ist.


    Was ist mit Bio-Tieren? Gab es einen Unterschied?


    Nein. Bio-Tiere und Nicht-Bio-Tiere werden alle gleich behandelt. Alle werden auf dieselbe Weise hineingetrieben und geschlachtet.


    Wie hast du dich deinen Kollegen gegenüber verhalten? Hast du dich als Tierschützerin geoutet?


    Prinzipiell habe ich mich sehr zurückhaltend verhalten. Mir war die ganze Situation sehr unangenehm, deshalb wollte ich den Gesprächskontakt mit den Leuten eher vermeiden.


    Welchen physischen und psychischen Belastungen warst du ausgesetzt? Wie hast du dich während der Arbeit gefühlt?


    Für mich war es einfach die Hölle, anders kann man es nicht beschreiben. Ich habe sehr viel geweint und mich zurückgezogen. Ich konnte das überhaupt nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, und habe mich immer gefragt wie die anderen diese Arbeit überhaupt machen können. Die psychische Belastung war enorm hoch.


    Wie haben die Erfahrungen aus dem Praktikum deine Einstellung zum Thema Tiere essen beeinflusst? Wie bewertest du diese Zeit rückblickend?

    Ich lebe vegan, und meine Erfahrungen während des Praktikums haben meine Ansichten nur gefestigt. Ich habe gemerkt, dass es den Leuten, mit denen ich meine Erfahrungen geteilt habe, nahe gegangen ist, und dass ich sie zum Nachdenken angeregt habe. Ich freue mich darüber, wenn Leute sagen, dass es ihnen etwas gebracht hat, von meinen Erlebnissen zu erfahren. Dieses Praktikum war das Schlimmste, was ich je durchmachen musste. Ich wünsche diese Erfahrungen keinem. Weder Tier, noch Mensch.

    http://albert-schweitzer-stift…schlachthaus-praktikantin

  • ... :wimmer: .... :rotz:
    Aber Danke Dancer.
    Interessant auch das mit den Bio-Kühen.. :snüf:
    Ich mag mir das nicht vorstellen.
    Meine erste Ausbildungsstätte lag in der Nähe eines Schlachthofes. Wir haben immer die Fenster geschlossen um ihre Schreie nicht zu hören... :traurig2:


    Ansonsten kann man ja nur 'Guten Appetit' wünschen..... *Dürfen es ein paar Fisteln mehr sein?*... :haeh:
    Sky* :Tova:

  • Ansonsten kann man ja nur 'Guten Appetit' wünschen..... *Dürfen es ein paar Fisteln mehr sein?*... :haeh:

    Eigentlich müsste sich doch jedem vor der Fleisch- und Wursttheke der Magen umdrehen. Zumal es ja schon wieder neue Berichte gibt, diesmal geht es um Darmkeime, die für Menschen noch üblere Auswirkungen haben als Salmonellen.


    Interessant auch das mit den Bio-Kühen.. :snüf:

    Ja... Natürlich ist es ein Fortschritt - und jeder Schritt zählt!! - wenn man Bio-Fleisch kauft. Aber man muss sich darüber klar sein, dass die Bedingungen auf Schlachthöfen für alle gleich schrecklich sind, und dass man dies nun mal unterstützt, wenn man Fleisch isst. Sorry, ich weiß: :ibda:, aber so ist es nun mal.


    ... :wimmer: .... :rotz:

    Ja. Genau so. :flenn: Manchmal denke ich, ich halte es nicht mehr aus. Davon zu lesen, davon zu hören, Videos anzuschauen - das bringt mich manchmal wirklich ganz hart an meine Grenzen. ;( Manchmal lasse ich Newsletter einen oder zwei Tage liegen, weil ich mich nicht traue, sie zu öffnen, weil ich Angst davor habe, was ich zu sehen bekommen könnte.


    Und dennoch mache ich weiter, so wie Ihr hier auch :hkuss: :gruppenk::ilem: , teile Infos hier und auf facebook und in Gesprächen und Mails, wenn sich die Gelegenheit ergibt und das Gegenüber Fragen stellt - in der Hoffnung, dass vielleicht doch mal jemand wirklich zuhört statt nur zu denken, "Ach, die Spinnerin" oder "Ach, wieder einer dieser tugendhaften Gutmenschen" (seufz) oder "Is aber so lecker"...
    In der Hoffnung, dass doch der eine oder andere umdenkt, etwas ändert und sagt: Okay, das reicht, ich mache das nicht mehr mit, ich werde ab jetzt kein Fleisch mehr essen.


    Vegetarismus / Veganismus mag ja nur einer von vielen Wegen sein, etwas zu ändern, ja, es gibt viele Wege und es ist auch nicht das einzige, was ich tue. Aber es ist ein sehr grundlegender Weg, finde ich, und ein Weg, der nicht viel braucht außer einer Änderung von Gewohnheiten. (Wie heißt es in dem wunderschön gemachten Video von PETA, das auch hier im Thread steht - "Für uns ist es nur eine Mahlzeit, ein kurzer Moment, doch für sie geht es um ihr Leben.") Es braucht keinen großen Aufwand (es stimmt definitiv nicht, dass es aufwendiger ist, vegetarisch bzw. vegan zu kochen), auch gesundheitlich eingeschränkte Menschen (wie ich zB) können es umsetzen (und erleben dabei sogar den Nebeneffekt einer Verbesserung ihrer Gesundheit), jeder kann es machen, es braucht kein Geld - und bewirkt doch sehr viel.


    "Die Sache der Tiere steht höher für mich als die Sorge, mich lächerlich zu machen. Sie ist unlösbar verknüpft mit der Sache des Menschen und zwar in einem Maße, dass jede Verbesserung in unserer Beziehung zur Tierwelt unfehlbar einen Fortschritt auf dem Wege zum menschlichen Glück bedeuten muss!"
    Emile Zola

  • Ich find's erst mal wahnsinnig schön und kann gar nicht sagen, wie dankbar ich dafür bin, dass dieser Thread hier so lange
    besteht und bestehen darf, ohne größere Angriffe von aussen. Das ist in Foren, glaube ich, nicht selbstverständlich, da
    die meisten ja eben nicht den Blick in den Spiegel wagen möchten.
    Es wäre natürlich schöner, wenn hier mehr Resonanz wäre, aber ich glaube, auch wenn man hier leider sehr sehr
    wenige Danke-Rückmeldungen lesen kann, dass hier doch einige mitlesen (es würde mich wundern, wenn's nicht so wäre,
    denn die meisten haben ja doch schon irgendwie den Heal-the-world-Gedanken verinnerlicht.


    Dancer, ich kann mich Deinen Worten in allen Punkten nur anschließen, jeder Schritt zählt, jedes Tierelend und jede
    Quälerei ist wichtig und eine Qual zu viel. Das kann der Preis für unsere Art des Genießens einfach nicht sein. Und obwohl ich
    die Bilder und Meldungen über (menschliche) Abgründe genauso fürchte und mir das alles zutiefst widerstrebt, finde ich es
    wichtig, dass wir mittlerweile in fast allen Medien damit flächendeckend konfrontiert werden; nur dadurch kann sich
    langfristig im Bewusstsein etwas ändern.
    Das Essen von Fleisch ist nicht nur eine Privatsache. Viel zu groß sind die Schäden, die dadurch angerichtet werden; für
    die eigene Gesundheit, für die Tiere, für die Umwelt, für den ganzen Planeten.
    Die meisten Menschen fürchten sich heute vor einem Krieg, aber gleichzeitig lassen sie es kaltblütig zu, dass jeden Tag
    in Schlachthöfen, Mastfabriken und Tierversuchslaborien auf der ganzen Welt mindestens ebenso grauenvolle Massaker
    durchgeführt werden - und erkennen nicht, wie eng diese Gewaltaktionen miteinander verbunden sind.
    ("Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben." Leo Tolstoi )


    Und es ist nicht schwer, es ist überhaupt nicht schwer, diesen Weg des Verzichts auf Tierfleisch zu gehen. Aus eigener
    Erfahrung habe ich erkannt, dass es nur vermeintlich ein Verzicht, eigentlich aber ein Gewinn und eine Bereicherung
    für mein gesamtes Lebensgefühl ist.


    Schön, dass wir immer mehr werden. :gruppenk:


  • Spiegel.de


    Vielleicht ziehen da ja noch andere nach.... :iwds:

  • Manchmal denke ich, ich halte es nicht mehr aus. Davon zu lesen, davon zu hören, Videos anzuschauen


    Das kommt mir ziemlich bekannt vor und so geht es wohl jedem Menschen, der nicht völlig gefühlskalt ist. Doch natürlich ist es genau dieses Wegsehen, das dazu führt, dass alles so bleibt. Je länger und öfter man es tut, umso "normaler" wird es als Haltung, immer unterstützt von dem Glauben (oder der Ausrede?) man könne ohnehin nichts daran ändern, aber man könne schauen, das es einem SELBST gut geht. Ab und an bekommen wir dann auch über die Mainstream-Medien was mit - Roland Barthes nennt es ein regelmäßiges "Impfen", das letztlich dazu führt, dass wir uns daran gewöhnen, abstumpfen, ja immun werden, kurz und offiziell leiden, damit unser Gewissen beruhigen (wir finden es auch nicht schön, innerlich sind wir auch noch menschliche Wesen mit Gefühlen) und spätestens nach dem darauf folgenden Klatsch und Tratsch wieder im bequemen (?) Alltag ankommen, in dem man v.a. eines sein muss, um ihn zu ertragen: COOL. Wobei ich Fenja recht geben muss, medial hat sich da schon etwas getan.


    Als Michael uns sein weißes Gesicht als leere Leinwand zur Verfügung gestellt hat, haben wir gezeichnet, was wir fühlen: Selbstzerstörung, Selbstverstümmelung, verrückt, sozial gestört, unnahbar, tragisch, verblendet, aber reich genug, um sich in einer Phantasiewelt voller Illusionen, Verschwendung und Scheinheiligkeiten einzurichten. :tztz:


    So jemanden findet man nicht toll - der gehört weg, damit alles weiter seine geregelten Bahnen nehmen kann. Im Grunde sehen wir das selbst so... Wir haben ein Urteil abgegeben, wir selbst haben das gesagt (nur dachten wir, wir sagen es über Michael). Und nun wirds natürlich schwierig. Ich denke, die Menschen spüren das auch schon, deshalb bleibts oft gar so ruhig...

    :herz: Michael Jackson - forever the King of Pop. A genre of music. Mainly, a beautiful human being. :herz:
    es ist, was es ist... sagt die liebe


  • Erst nochmal eben zu der Schmetterlings-Aktion auf FL:

    Aber es sind Lebewesen.


    Eine fb-Userin hat sich darüber auch Gedanken gemacht und ein wenig recherchiert:
    http://www.all-a-flutter.com/faqs.asp
    Die Schmetterlinge werden demzufolge in Umschläge gepackt, die wiederum in einen mit Schaumstoffflocken gefüllten Karton gepackt werden, in dem sich ein doppelter Boden befindet, der mit Eis gefüllt ist. Das Kälte des Eises soll die Schmetterlinge zum "Schlafen" bringen, ihr Kreislauf sei dann reduziert und sie seien nicht gestresst. Zur Frage, ob welche dabei umkommen, heißt es auf der Seite lapidar, es würden nur frische, junge Schmetterlinge verschickt, aber egal wie gut man alles mache, es würden nun mal hin und wieder welche sterben. Es könne sein, dass man aus der Verpackung schon mal kratzende Geräusche höre, das sei das Geräusch ihrer Füße an den Umschlägen, darüber solle man sich aber keine Gedanken machen, sie seien nicht gestresst.
    :sauer::wand:;(:stuhl:
    Nach wie vor sage ich persönlich dazu: NEIN, DANKE - mit einer solchen Aktion möchte ich nichts zu tun haben.


    Ich find's erst mal wahnsinnig schön und kann gar nicht sagen, wie dankbar ich dafür bin, dass dieser Thread hier so lange besteht und bestehen darf, ohne größere Angriffe von aussen. Das ist in Foren, glaube ich, nicht selbstverständlich, da die meisten ja eben nicht den Blick in den Spiegel wagen möchten.


    Ja! Ich freue mich auch sehr darüber. :)
    In ähnlichen Themen auf facebook zB kommt es immer wieder vor, dass Fleischesser reinplatzen, Veggies beschimpfen oder lächerlich machen und von Schnitzeln schwärmen. *koppschüttel* Offensichtlich ist diesen Leuten nicht klar, dass ein solches Verhalten wenig über Veggies aussagt, aber sehr viel über sie selbst. :traurig1


    ("Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben." Leo Tolstoi )

    An genau dieses Zitat dachte ich letzte Nacht auch.


    Vielleicht ziehen da ja noch andere nach.... :iwds:

    Das wäre zu hoffen! Wobei McDonalds sein Fleisch jetzt natürlich wahrscheinlich einfach aus einer anderen Quelle bezieht, wo es auch nicht viel besser abläuft. ;(


    Doch natürlich ist es genau dieses Wegsehen, das dazu führt, dass alles so bleibt. Je länger und öfter man es tut, umso "normaler" wird es als Haltung

    Ja... Und "es machen ja alle so, ist ja alles ganz normal und deshalb kann es ja sooooo schlimm nicht sein".


    Ich habe neulich auf youtube einen Vortrag von Rüdiger Dahlke gesehen. Es ging unter anderem auch um das Essen von Fleisch und Milchprodukten, Tierleid, die Auswirkungen auf den Menschen, den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Hunger in der Dritten Welt, etc. Dahlke sagte, in 5 Jahren werde niemand mehr tierische Produkte essen. Weiß jemand, wie er darauf kommt? Das wäre (auch wenn mir 5 Jahre eigentlich natürlich auch noch viel zu lang sind) einfach wunderbar, wenn er damit Recht hätte :herz: - aber wie kommt er auf diese Zahl?
    Und ich sah ein weiteres Video, in dem sich bei einer UN-Konferenz sehr viele Teilnehmer für eine vegane Lebensweise aussprachen und davon sprachen, dass es so nicht mehr weitergehe und es unbedingt eine Umstellung der Ernährung für alle geben müsse, wenn man wirklich etwas gegen den Hunger unternehmen wolle. Ich dachte: :glupschi: "Wow, da tut sich was!" - und sah dann jedoch, dass das Vid schon von 2010 war. Wie lange wollen wir denn noch nur reden und nicht handeln? :stuhl:


    Hier noch ein TV-Tipp, den Hof Butenland auf fb eingestellt hatte - ich sehe überhaupt nicht mehr gern fern, aber wenn es einer von Euch anschaut, würde ich mich freuen, wenn Ihr dann kurz berichtet, wie die Sendung (auf ARTE) war:


    TV Tipp 27. 3. Themenabend : Dürfen wir Tiere essen ? Das Interview mit Hof Butenland wurde im Herbst hier gedreht :
    Ab 20 : 15 : Dürfen wir Tiere essen ?
    Ab 21 : 15 : Die neuen Vegetarier
    Ab 22 : 00 : Diskussionsrunde
    http://www.das-tv-programm.de/…469/tv-programm-ARTE.html




    Und weil ich bei all den Horror-Dingen auch unbedingt mal etwas Schönes brauche, hab ich nochmal was bei Hof Butenland geklaut. :love:
    Prinz Lui sieht überhaupt nicht ein, dass auf dem Hof bereitgestellte Hundekörbchen nur für Hunde da sein sollen. :-D



    Und zwei Kampfkühe! :kicher:


  • Dancer: Dieses Video von Rüdiger Dahlke kenne ich, das ist mir auch aufgefallen, dass er da gegen Ende des Vortrags von fünf Jahren
    sprach. Da ich ihn ganz und gar nicht für einen Quacksalber halte, würde mich das auch brennend interessieren.
    Vielleicht schreiben wir ihn einfach mal an.
    Hat natürlich mit Resonanz zu tun ... aber die Frage doch nach wie vor, schaffen es diese Gedankengänge wirklich, so sehr in
    Resonanz zu gehen, dass das tatsächlich möglich wäre (ich selber wage es stark zu bezweifeln, siehe oben), aber vielleicht denkt
    ein Rüdiger Dahlke noch in ganz anderen Zusammenhängen .... hach, wär' das schön.

  • Vielleicht schreiben wir ihn einfach mal an.

    Danke :kiss: - manchmal kommt man auf die einfachsten Ideen nicht! :tüte: Ich hab ihn angeschrieben :) - mal sehen, ob er bald antwortet.


    (ich selber wage es stark zu bezweifeln, siehe oben)

    Hmmm. Ich kann irgendwie nicht anders, als Hoffnung auf positive Veränderungen in allen Bereichen zu haben... Und gerade als ich über Deinen Beitrag nachdachte und darüber, ob Hoffnung besteht, finde ich diesen Artikel... Irre. Ich meine, ein solcher Artikel wäre doch vor 2 Jahren noch undenkbar gewesen? Und das nicht etwa auf einer Seite von durchgeknallten, nervigen, blöden Veggie-Spinnern ( :kicher: ) - nee, auf einer ganz normalen News-Seite... :daumen:



    Trend


    Den Vegetariern gehört die Zukunft


    Immer mehr Menschen werden nach Ansicht des Jugendforschers Bernd-Udo Rinas in Zukunft auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichten.


    „Ich glaube, dass Veganismus ein Zukunftsmodell ist“, sagte Rinas. Der Bewegung, die alle tierischen Produkte vermeidet, gehörten überwiegend junge Menschen an. „Jugendliche sind Seismographen der Gesellschaft“, sagte der Politikwissenschaftler und Autor des Buches „Veganismus – Ein postmoderner Anarchismus bei Jugendlichen?“.


    Während Vegetarier vor allem auf Fleisch verzichten, meiden Veganer alle tierischen Produkte, also auch Eier, Milch, Honig, Leder, Federn, Wolle, Seifen und Naturhaarbürsten. Etwa sieben bis acht Prozent der Deutschen leben Schätzungen zufolge vegetarisch, rund 400.000 Deutsche vegan. Eine vegetarische Lebensweise sei inzwischen gesellschaftlich weitgehend akzeptiert, Veganer hingegen würden oft noch als „Spinner“ abgetan, sagte Rinas, der Referatsleiter beim Landesjugendamt Brandenburg in Bernau bei Berlin ist.


    Aber auch das ändere sich: In Berlin habe der erste vegane Supermarkt eröffnet. „Fleisch essen wird einmal so negativ besetzt sein wie rauchen“, prognostizierte der Jugendforscher. Veganer kritisieren Rinas zufolge „alle Unterdrückungsverhältnisse“, also auch die Unterdrückung der Tiere durch Menschen. Zu ihnen gehörten Tierrechtler, die aus Solidarität mit Tieren die tierischen Produkte mieden. „Klima-Veganern“ gehe es um den Zusammenhang zwischen Klimaerwärmung und Fleischproduktion. Andere verzichteten aus religiösen Gründen. Auch Fragen der gesunden Ernährung spielten eine Rolle.


    Veganismus sei ein Lebensstil, verbunden mit Kritik an den Strukturen der Groß- und Agrarindustrie, sagte Rinas. Die neuen Medien trieben die Verbreitung des Veganismus voran. „Früher musste man – etwa als Anhänger der Anti-Atomkraftbewegung – sich physisch in eine Bewegung begeben. Heute braucht man nur einen Internetzugang“, erklärte Rinas. In den politischen Parteien finde der Veganismus bisher kaum Resonanz. Ansonsten sei er aber „schon in die Breite der Gesellschaft vorgedrungen“.
    http://www.welt.de/aktuell/art…-gehoert-die-Zukunft.html

  • Nochmal etwas zum Thema Wiesenhof: Werden Wiesenhof-Kritiker mundtot gemacht?



    Wiesenhof-Konflikt: Kritischer Fleischkontrolleur kaltgestellt?
    13.03.2012 04:12 Uhr


    Magdeburg/Burg Der seit Monaten schwelende Konflikt um Hygieneprobleme zwischen dem Landkreis Jerichower Land und der zum PHW-Konzern gehörenden Wiesenhof-Schlachterei Möckern hat sich in den vergangenen Tagen erneut zugespitzt. In der Kreisverwaltung in Burg ist offenbar ein kritischer Veterinärmediziner von der Unternehmenskontrolle abgezogen und durch einen Kollegen aus einem Nachbarkreis ersetzt worden.


    Unterdessen streiten Firma und Behörden über sechs Tagesproduktionen Schlachthähnchen, deren Verkauf von Behördenseite untersagt worden war. Und die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Unternehmen.


    Die Kreisverwaltung des Jerichower Lands teilte mit, dass die behördliche Fleischkontrolle bei Wiesenhof neu geregelt wurde. Seit gestern sei ein Mitarbeiter des Kreises Anhalt-Bitterfeld als verantwortlicher Veterinär im Wiesenhof-Schlachtbetrieb Möckern eingesetzt. Landrat Lothar Finzelberg (parteilos) hatte die Nachbarn um Amtshilfe gebeten.


    Nach Volksstimme-Informationen sollen ein bisher verantwortlicher Veterinärmediziner und dessen Stellvertreterin erkrankt sein. Der ersetzte Veterinär hatte in der Vorwoche die eintägige Stilllegung des Betriebes durchgesetzt, nachdem er dort mehrfach Hygienemängel festgestellt hatte, ohne dass Wiesenhof diese beseitigt hatte. Das geht aus der Volksstimme vorliegenden Unterlagen hervor. Wurde der kritische Kontrolleur jetzt kaltgestellt? Landrat Finzelberg mühte sich, diesen Eindruck zu entkräften: "Die Veränderung hat auch nichts damit zu tun, dass jemand erkrankt ist. Es ging darum, meine Mitarbeiter aus der Kritik zu nehmen." Zugleich betonte er: "Meine Mitarbeiter haben das Unternehmen korrekt behandelt."


    Wiesenhof begrüßt Wechsel


    Wiesenhof begrüßte gestern in einer Pressemitteilung die personelle Veränderung. "Aus Sicht von Wiesenhof gab es in der Vergangenheit und bei der jüngsten eintägigen Schließung des Betriebs auch sachfremde Erwägungen einzelner, bislang dort tätiger Veterinäre, die stets mit gezielten Indiskretionen an die Öffentlichkeit verbunden waren. Damit wurde offenbar gewollt der Eindruck herbeigeführt, es bestünden Unzulänglichkeiten." Jetzt gehe Wiesenhof "davon aus, dass mit dem Wechsel in der Person des aufsichtsführenden Veterinärs solche Vorkommnisse der Vergangenheit angehören".


    Finzelberg bestritt unterdessen, dass die Verantwortung gewechselt habe. "Es sind alle Mitarbeiter noch zuständig, die auch vorher zuständig waren." Das Kontrollteam sei lediglich "verstärkt" worden, sagte der Landrat.


    Noch nicht entschieden ist, was aus den tiefgekühlten Schlachthähnchen werden soll, die zwischen dem 28. Februar und dem 5. März produziert wurden, aufgrund eines Behördenverbots aber nicht verkauft werden durften. Nach Firmenangaben soll es sich dabei um rund 975 Tonnen Fleisch handeln, das entspricht etwa 800 000 Hähnchenkörpern.


    Finzelbergs Sprecher Henry Liebe sagte: "Die Hähnchen liegen zurzeit im Betrieb in Möckern auf Eis. Das Unternehmen hat gegen das Verkaufsverbot Widerspruch eingelegt, über den noch nicht entschieden worden ist." Mit dem Fall beschäftigt sich das Landesverwaltungsamt.


    Am Wochenende hatte die Schnellrestaurantkette McDonald's einen bundesweiten Abnahmestopp von Wiesenhof-Fleisch für ihre Lokale verhängt und dies mit der zeitweisen Stilllegung des Schlachtbetriebes durch die Behörden am 5. März begründet.


    Ebenfalls noch nicht entschieden ist über ein Ermittlungsverfahren, das die Staatsanwaltschaft Magdeburg gegen Wiesenhof Möckern wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug und Untreue führt. Ein Magdeburger Rechtsanwalt hatte im Vorjahr Strafanzeige gestellt, weil Wiesenhof nach seiner Darstellung von 2002 bis 2010 ohne notwendige Betriebserlaubnis produziert und EU-Subventionen in Anspruch genommen habe. Wiesenhof hatte das mehrfach zurückgewiesen und erklärt, man habe seit der Betriebsaufnahme "ununterbrochen" über die notwendigen Betriebserlaubnisse verfügt.


    Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Silvia Niemann, sagte gestern: "Mit einem Abschluss der Ermittlungen ist nicht in Kürze zu rechnen. Das Verfahren wird mindestens noch ein bis zwei Monate andauern."
    http://www.volksstimme.de/nach…rolleur-kaltgestellt.html

  • Bei diesem Artikel konnte ich nur noch einigermaßen fassungslos den Kopp schütteln. "Not", "befürchten", "dramatisch", "Schmerzgrenze", "sehr ernste Lage".
    Was ist los? Geht es um ein Erdbeben, einen Tsunami oder ähnliches? :glupschi::klapper:
    Nein. Es geht um ein paar Eier weniger in ohnehin prall gefüllten Menschen-Mägen, weil 13 EU-Länder es nicht geschafft haben, das Käfigverbot umzusetzen, obwohl sie dazu 12 Jahre (!) Zeit hatten. :wand:
    Manchmal fasse ich es nicht. Es ist so leicht, auf Eier komplett zu verzichten und dennoch absolut lecker zu essen - aber da wird in diesem Artikel so getan, als stünde die Bevölkerung jetzt kurz vor dem Hungertod. Ich finde den Artikel... ich habe gar keine Worte dafür. Denn dramatisch und ernst und an der Schmerzgrenze ist die Lage für die ausgebeuteten Tiere, aber doch nicht für die Menschen!
    http://wirtschaft.t-online.de/…n-knapp/id_54801354/index
    Ein weiterer Artikel dazu:
    http://www.focus.de/finanzen/n…sche-eier_aid_725003.html



    Auch das lässt mich nur noch mit dunklen Fragezeichen über dem Kopf dastehen:
    Der Schlachtbetrieb Tönnies setzt sich für das Überleben seltener Schweine-Rassen ein - während sie gleichzeitig in ihrem Betrieb täglich 22.000 Schweine schlachten. Zweiundzwanzigtausend - nicht jährlich, nicht monatlich, nein, jeden einzelnen, verdammten Tag.
    http://www.ruhrnachrichten.de/…ordkirchen/art1054,580513


    ;(



    „Nichts wird die Gesundheit der Menschen und die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“
    Albert Einstein


    "Für ein kleines Stücklein Fleisch nehmen wir den Tieren die Seele sowie Sonnenlicht und Lebenszeit, wozu sie doch entstanden und von Natur aus da sind."
    Plutarch

  • Genau so fassungslos und über'm Kopf voller überdimensional großer dunkler Fragezeichen .... :traurig1


    Solche Persönlichkeiten wie Plutarch gibt es viele. Zu den bekanntesten ehtischen Vegetariern
    gehören Buddha, Pythagoras, Sokrates, Platon, Horaz, Ovid, Seneca, (Plutarch), Franz von Assisi,
    Leonardo da Vinci, Isaak Newton, Volraire, Rousseau, Emanuel Swedenborg, Leo Tolstoi, Wilhelm
    Busch, Rudolf Steiner, Thomas A. Edison, Ralph Waldo Emerson, George Bernard Shaw, Rainer
    Maria Rilke, Richard Wagner, Albert Einstein, Albert Schweitzer, Mahatma Gandhi usw., von den
    vielen Vegetariern der heutigen Zeit ganz zu schweigen.


    Schon immer hat es große Kulturen und Persönlichkeiten gegeben, die den Tieren den Respekt,
    der ihnen gebührt, zukommen ließen. Während in unseren Breitengraden noch primitivste
    Lebensumstände herrschten, gab es in Indien bereits blühende Hochkulturen, wie uns die alt-
    überlieferten Sanskirtschriften jener Zeit informieren.
    Aufch in der ältesten europäischen Kultur, im antiken Griechenland, war der Vegetarismus
    ein hochgehaltenes Ideal. Das Zitat aus Platons Buch "Der Staat" hat dies bereits illustriert.
    Schon Pythagoras (ca. 500 v.Chr.) sagte: "Wer mit dem Messer die Kehle eines Rindes durch-
    trennt und beim Brüllen der Angst taub bleibt, wer kaltblütig das schreiende Böcklein abzu-
    schlachten vermag und den Vogel verspeist, dem er selber Futter gereicht hat - wie weit ist
    ein solcher noch vom Verbrechen entfernt?" Und Aristoteles führte den Gedanken weiter:
    "Wie der Mensch in seiner Vollendung das edelste aller Geschöpfe ist, so ist er, losgerissen von
    Gesetz und Recht, das schlimmste von allen."


    Genau wie bei den alten Griechen gab es auch bei den Römern große Philosophen, die Vegetarier
    waren (Horaz, Ovid, Plutarch). Plutarch (45-120 n.Chr.) schreibt in seiner Abhandlung "Über das
    Fleischessen":
    "Könnt ihr wirklich die Frage stellen, aus welchem Grunde sich Pythagoras des Fleischessens
    enthielt? Ich für meinen Teil frage mich, unter welchen Umständen und in welchem Geistes-
    zustand es ein Mensch das erstemal über sich brachte, mit seinem Mund Blut zu berühren,
    seine Lippen zumn Fleisch eines Kadavers zu führen und seinen Tisch mit toten, verwesenden
    Körpern zu zieren, und es sich dann erlaubt hat, die Teile, die kurz zuvor noch gebrüllt und
    gschrien, sich bewegt und gelebt haben, Nahrung zu nennen... Um des Fleisches willen rauben
    wir ihnen die Sonne, das Licht und die Lebensdauer, die ihnen von Geburt an zustehen."


    Dann fordert Plutarch die Fleischesser offen heraus: "Wenn ihr nun behaupten wollt, daß die
    Natur solche Nahrung für euch vorgesehen hätte, dann tötet selbst, was ihr zu essen gedenkt
    - jedoch mit euren naturgegebenen Mitteln, nicht mit Hilfe eines Schlachtmessers, einer
    Keule oder eines Beils."


    Das zurechtgemachte Schnitzel liegt im Regal wie eine Schachtel, ein Teller oder ein anderer Gebrauchsgegenstand. Ist es aber nicht. Gestern noch gehörte es zu einem atmenden, fühlenden, pulsierenden GAnzen. Will ich es toten, um so an mein Kotelett zu kommen? Nein, will ich nicht. (Volker Elis Pilgrim, Deutscher Autor).
    Aber - würden wir alle ERNSTHAFT vor diese Frage gestellt, gäbe es in Deutschland vermutlich fast nur noch Vegetarier. Und wir stünden damit in guter Gesellschaft mit Dichtern und Denkern aller Zeiten, die das Töten von Tieren seit jeher für des menschlichen Geistes unwürdig hielten.


    :kerze: Es wäre so schön, wenn sich im Bewusstsein - nach und nach - immer mehr Veränderung breit
    machen würde, dann kämen wir dem Heal-the-world ein großes Stück näher :bitte:

  • Es wäre so schön, wenn sich im Bewusstsein - nach und nach - immer mehr Veränderung breit machen würde


    Im Moment habe ich manchmal schon den Eindruck, es tut sich was (auch wenn es viel zu langsam geht). Es tauchen zB immer mehr Artikel auf ganz normalen News-Seiten auf, die sich mit dem Thema beschäftigen. Zum einen sicherlich deshalb, weil Vegetarismus und Veganismus langsam zum Trend werden :daumen: und gerade junge Leute sich viele Gedanken dazu machen. Wie man ja auch hier im Thread zB an Tova und World Healer sehen konnte! (Für Euch --> :kiss: ) Aber auch, weil langsam sogar in einigen politischen und journalistischen Betonköpfen die Erkenntnis dämmert: So geht es nicht weiter mit der Qual und Ausbeutung von Tieren, dem Abholzen des Regenwaldes für Futtermittel (gestern las ich, dass für einen! Hamburger zwei Quadratmeter Regenwald abgeholzt werden :traurig1 ), dem irrwitzig hohen Wasserverbrauch (*an die in vor einiger Zeit eingestellten Artikel denk*: 15.000 Liter Wasser für ein einziges Kilo Rindfleisch! Das ist wahnsinnig...), dem Vollfressen der reichen Länder auf Kosten der hungernden Dritten Welt durch Konsum von tierischen Produkten. Die Bundesregierung sponsort, wie ich vor einiger Zeit las, die Erforschung von Fleischersatzprodukten zB aus Lupinen (meiner Meinung nach braucht man Fleischersatzprodukte nicht unbedingt - aber wenn diese Produkte dem einen oder anderen die Ernährungsumstellung leichter machen, ist das doch eine sehr gute Sache) - einfach weil klar ist, dass es so nicht weitergehen kann.
    Es gibt anscheinend immer mehr Menschen, die sich Gedanken machen und die selbst etwas ändern, statt auf die Politik zu warten. :daumen: Siehe auch dieser Artikel:


    Auch so geht Genuss! Mehr als nur Tofu und Sojasprossen: So gut kann "rein pflanzlich" schmecken


    Kein Fleisch, kein Fisch, keine anderen tierischen Lebensmittel - da bleibt nicht mehr viel übrig für ein schmackhaftes Essen, mag man denken. Doch "Vegan" und "Genuss" müssen keine Gegensätze sein.


    Was ist eigentlich "Vegan"? Für viele mehr als nur eine Ernährungsvariante, kann man sagen. Denn im Gegensatz zur vegetarischen Ernährung verzichtet ein Veganer nicht nur auf Fleisch und Fisch, sondern auch auf alle tierischen Produkte, also etwa auf Eier, Honig oder Milch. Viele gehen sogar so weit, alltäglichen Gebrauchsgegenständen wie Kleidung aus Wolle oder Putzmittel, die durch Tierversuche getestet wurden, zu entsagen.


    Gegen Grausamkeiten an Tieren
    Die Bewegung geht auf den Engländer Donald Watson zurück, der 1944 die "Vegan Society" als logische Fortführung des Vegetarismus gründete. Wer sich für einen veganen Lebensstil entscheidet, tut dies meist aus ethischen Gründen, um Ausbeutung und Grausamkeiten an Tieren zu umgehen. Allerdings gibt es auch Menschen, die durch eine Allergie gegen tierisches Eiweiß zu veganer Ernährung tendieren.


    Genuss ohne Verzicht
    Die berühmteste Vertreterin des veganen Lifestyles ist "Clueless"-Star Alicia Silverstone. Die Schauspielerin setzt sich medial stark für ein veganes Leben ein. Ihre Message: Vegan Leben hat nichts mehr mit Verzicht zu tun. Durch die immer größer werdende Gruppe von Veganern hat nämlich auch die Gastronomie und Lebensmittelindustrie diese Zielgruppe entdeckt. Es gibt bereits eine stattliche Auswahl an veganen Produkten und Ersatz-Lebensmitteln (etwa auf der Basis von Soja), die Genuss und kulinarische Abwechslung ermöglichen.


    Buchtipp für vegane Genießer
    Gastronom Jean-Christian Jury hat zum Beispiel 2008 am Weltvegantag (dem 1. November) sehr erfolgreich das Berliner Vegan-Restaurant "La Mano Verde" eröffnet. Eines seiner Ziele war, das "alternative" Image von veganer Ernährung zu durchbrechen. Sprich: Der Genuss sollte im Vordergrund stehen, trotzdem wollte Jury zu 100% pflanzlich kochen. Das "La Mano Verde" ist seither zu einer Anlaufstelle für vegane Genießer geworden. Der großen Fangemeinde des Restaurants hat Jury mittlerweile sogar ein Kochbuch gewidmet, das die beliebtesten Rezepte des Restaurants und dessen eleganten Style vereint. "Vegan für Genießer" ist optimal für Veganer, aber auch für Menschen, die anfangen, sich für dieses Ernährungskonzept interessieren. Uns hat das Buch auf jeden Fall positiv überrascht!

    http://www.news.at/articles/12…gan-geniesser-auch-genuss

  • Aber - würden wir alle ERNSTHAFT vor diese Frage gestellt, gäbe es in Deutschland vermutlich fast nur noch Vegetarier.

    Ja, das sehe ich ganz genauso und das Gute ist, da bin ich ganz Dancers Meinung, dass gerade diese Ernsthaftigkeit immer mehr zuzunehmen scheint. :sonne:

    :herz: Michael Jackson - forever the King of Pop. A genre of music. Mainly, a beautiful human being. :herz:
    es ist, was es ist... sagt die liebe


  • dass gerade diese Ernsthaftigkeit immer mehr zuzunehmen scheint.


    Ja... Langsam kann auch die Presse die Vegetarier und Veganer nicht mehr in die Spinner-Ecke :blöd: stellen, wie sie es lange Zeit bequemerweise getan haben. :laberlaber: Es wird immer klarer, dass etwas getan werden muss, dass Zusammenhänge bestehen zwischen unseren Ernährungsgewohnheiten und zB der Umweltverschmutzung und der Lage in der Dritten Welt, und dass jeder einzelne etwas dazu beitragen kann, dass sich eine Menge ändert. :gruppenk:
    Hier ist auch wieder ein Artikel dazu, ganz aktuell von heute morgen:



    15 000 Liter Wasser für ein Kilo Rindfleisch
    Donnerstag, 22.03.2012, 07:17


    Ein durchschnittlicher Westeuropäer braucht nicht viel Wasser am Tag. Etwa 130 Liter zum Trinken, Waschen, Kochen, das ist genug. Aber stimmt diese Zahl wirklich? Nein, meinen Experten der Welternährungsorganisation FAO: „Jeder von uns trinkt zwei bis vier Liter Wasser täglich. Aber es sind 2000 bis 5000 Liter Wasser nötig, um die tägliche Nahrung für einen Menschen zu produzieren.“ Der Weltwassertag steht unter dem Motto „Nahrungssicherheit und Wasser“.


    Mehr Fleisch, mehr Wasser
    Derzeit leben etwa sieben Milliarden Menschen auf der Erde, bis 2050 könnten es nach FAO-Angaben neun Milliarden sein. Um diese satt zu bekommen, müsse die Menschheit lernen, besser mit dem Wasser umzugehen. Dazu zähle, mehr Nahrung mit weniger Wasser zu produzieren und weniger Lebensmittel wegzuschmeißen. „30 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel werden nie gegessen, und das dafür benötigte Wasser ist definitiv verloren“, schreibt die Organisation UN-Water.
    Die FAO rechnet aufgrund des Bevölkerungswachstums und der veränderten Konsumgewohnheiten damit, dass bis 2050 rund 70 Prozent mehr Lebensmittel produziert werden müssen als heute. Dazu trage insbesondere der höhere Fleischkonsum in den Entwicklungs- und Schwellenländern bei, die sich auch auf diesem Gebiet den Industrieländern immer stärker anpassen.


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    4000 Liter Wasser pro Kopf und Tag
    Deutschland ist einer der größten Importeure sogenannten indirekten Wassers – indem es etwa Erdbeeren aus Spanien oder Tomaten aus den Niederlanden einführt. Forscher der niederländischen Universität von Twente haben diesen Wasserimport kürzlich analysiert: Zu den großen Importeuren zählen demnach die USA (234 Milliarden Kubikmeter), Japan (127), Deutschland (125), China (121) und Italien (101).


    Die Deutschen möchten mit bewussterem Lebensmittelkonsum und einem Wassersiegel künftig mehr Wasser sparen, wie aus einer Forsa-Umfrage im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2012“ des Bundesforschungsministeriums hervorgeht. Danach würden 44 Prozent der Deutschen bewusst zu Produkten mit einem speziellen Siegel greifen, das den Wasserverbrauch angibt. Ein Westeuropäer verbrauche im Schnitt nicht nur die 130 „greifbaren“ Liter pro Tag, sondern satte 4000 Liter. Besonders groß sei der Wasserbedarf für ein Kilogramm Rindfleisch mit etwa 15 000 Litern, die etwa für Futter und die Schlachtung der Tiere sowie die Reinigung in der Lebensmittelindustrie gebraucht würden.


    Obendrauf: Verdorbenes Grundwasser
    Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mahnt mit Blick auf die heimische Landwirtschaft, sorgsamer mit Dünger und Spritzmitteln umzugehen. „Zu den Kollateralschäden der Massentierhaltung gehören auch die Überdüngung der Felder und die damit verbundene Verschmutzung des Grundwassers“, sagte BUND-Wasserexperte Winfried Lücking. „Allein die Geflügel- und Schweinehaltung wird mit über einer Milliarde Euro jährlich subventioniert. Das scheinbar billige Fleisch in den Supermärkten ist in Wirklichkeit teuer erkauft, unter anderem mit der Verschmutzung unseres Wassers.“


    Die hohe Qualität deutschen Leitungswassers ist alles andere als selbstverständlich: Weltweit sterben nach Angaben der Kindernothilfe derzeit täglich 4000 Kinder an verunreinigtem Trinkwasser und mangelnder Hygiene. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) geht sogar von der doppelten Zahl aus. „Somit sind diese Krankheiten die häufigste Todesursache weltweit, vor allem bei Kindern unter fünf Jahren“, schreibt das DRK. Dessen Präsident Rudolf Seiters bezeichnete Wasser als wichtigstes Hilfsgut. „Ohne Wasser, beziehungsweise den Zugang zu Wasser, sind alle anderen Hilfen umsonst.“
    http://www.focus.de/wissen/wis…roduktion_aid_726582.html

  • Diese Zahlen sind so fürchterlich beeindruckend. :stuhl:
    Wenn man dann noch die Zusammenhänge sieht. Da vergiften und verschwenden wir Wasser an Tiere in Massentierhaltung um 30% davon in den Müll zu werfen und der Hauptgrund für Kindersterblichkeit ist verunreinigtes Trinkwasser. :snüf:
    Unser Staat subventioniert den unethischen Luxus auf dem Teller mit Milliarden Euros.
    Das ist doch unglaublich verquer. :blau2:
    Schlimm ist, mittlerweile kann das jeder wissen. Unwissenheit ist keine Möglichkeit mehr sich rauszureden. Jeder Einzelne von uns ist dafür verantwortlich.
    Das sind 'schöne' Rechenaufgaben für die Grundschüler. Wieviele Menschen könnten von dem Getreide und Wasser über-leben wenn soundsoviele Rinder weniger gezüchtet werden? Wieviele Sozial-Projekte können von 1 Milliarde Subventionsgeldern finanziert werden. Wieviele Schul-Kinder-auch bei uns!!- eine tägliche warme Mahlzeit essen?
    Kinder würden bestimmt sehr schnell sagen, sie wollen das nicht mehr essen, weil/wenn..
    Die Zusammenhänge sind kinderleicht und sie würden konsequent reagieren, wenn sie entscheiden dürften. Da bin ich mir absolut sicher. :nick:
    Warum beginnen wir nicht wenigstens die nächste Generation-die die Suppe auslöffeln muss- beizeiten ehrlich zu unterweisen, damit sie zu verantwortlichen Menschen werden können.
    Und wieder mal steckt als Legitimation hinter all dem Wahnsinn das Geld.
    Wie lange noch?
    Der Punkt ist doch schon längst überschritten! Wie will man den nachrückenden Ländern klar machen, dass sie unsere Genuss-Fehler (Autos, Fleisch, Plastik, Atommüll und Konsum ohne Rücksicht auf künftige Generationen) NICHT NACHMACHEN DÜRFEN!?
    Wie will man es schaffen, dass die Lösungspatente aus den Schubladen geholt werden MÜSSEN und weitere NACHHALTIGE Forschung und Entwicklung und Erziehung finanziert werden muss- nicht zerstörerischer und rücksichtsloser Genuss?
    Die Antwort ist mal wieder: Bei sich selbst beginnen. :spiegel: Über das Konsumverhalten neue Bedingungen schaffen. Die Marktwirtschaft reagiert gerne auf das was gewünscht/gekauft wird und nimmt das aus den Regalen, was niemand kauft.
    WIR verändern die Welt, nicht die Anderen. Der größte Gegner ist der Schweinehund in uns selbst. Er ist das einzige Tier, das wir noch 'schlachten' sollten :-D
    Sky* :Tova:

  • Diese Zahlen sind so fürchterlich beeindruckend. :stuhl:


    Ja - mir war das bis vor kurzem so klar nicht, dass der Wasserverbrauch für tierische Produkte SO riesig ist. Das sagte einem ja auch niemand, man wurde zwar vollgedudelt mit Artikeln über tropfende Wasserhähne und Waschmaschinen, die einen halben Liter weniger verbrauchen (ist ja auch okay, aber im Vergleich kann man ja den Wasserhahn fast schon einfach tropfen lassen - nee, natürlich nicht, aber im Vergleich ist es Pipifax), aber dass zB Fleisch einen viel viel größeren Anteil an der Verschwendung hat, war zumindest mir bis vor einiger Zeit nicht so bekannt.


    Da vergiften und verschwenden wir Wasser an Tiere in Massentierhaltung um 30% davon in den Müll zu werfen und der Hauptgrund für Kindersterblichkeit ist verunreinigtes Trinkwasser. :snüf:


    Und man muss sich das mal vorstellen: 4000 Kinder täglich. :flenn: Und kaum jemand spricht darüber. Würde hier auch nur ein einziges Kind an verunreinigtem Wasser sterben, es würde - zu Recht! - einen Aufschrei geben. Aber 4000 Kinder in der Dritten Welt - täglich - und man hört fast nichts davon. :rose:


    Schlimm ist, mittlerweile kann das jeder wissen. Unwissenheit ist keine Möglichkeit mehr sich rauszureden.

    Es gab doch neulich hier im Thread einen Artikel mit dem Titel "Warum Essen keine Privatsache mehr ist". Eben, es ist nicht mehr privat. Die Entscheidung, was man isst, ist letztlich auch eine Entscheidung über die eigenen Werte, über die Liebe zu Tieren und Menschen und Pflanzen und zu diesem Planeten, auf dem wir alle leben. In dem Moment, in dem man ein Produkt in den Einkaufswagen legt, entscheidet man - ich glaube, da braucht sich niemand mehr etwas vorzumachen.


    Kinder würden bestimmt sehr schnell sagen, sie wollen das nicht mehr essen, weil/wenn..

    Dazu las ich neulich einen Beitrag auf fb von jemandem, dessen Familie vegetarisch lebt und die ihrer Tochter aufgrund ihrer Fragen in einfachen, sanften Worten erklärt hatten, warum sie anders essen als zB die Verwandtschaft. Die kleine Tochter sagte dann in einem Nebensatz im Kindergarten zu ihrer Freundin, dass das, was die Freundin da auf dem Brot habe, von einem Schwein kommt, das "tot gemacht worden ist". Einige der anderen Kinder hörten das zum ersten Mal und waren entsetzt, fragten ihre Eltern, ob das stimme, und manche wollten ab sofort so etwas nicht mehr essen. Die Eltern des Mädchens bekamen daraufhin richtig Ärger mit den Erzieherinnen und den anderen Eltern: Man möge so etwas doch bitte lassen und den Kindern nicht erzählen, woher Wurst und Fleisch kommen.
    Unglaublich, oder? Ich hab es ja damals mit unserer Tochter zum Teil ähnlich erlebt, auch wir wurden angemacht, weil wir ihr auf Fragen sanft, aber ehrlich geantwortet haben.
    Anscheinend sollen die lieben Kleinen einfach essen, immer rein mit dem Zeuch, aber sich bloß keine Gedanken machen. Ist ja alles ganz normal und es machen schließlich alle so. :wand:
    So macht man natürliches Mitgefühl mit Lebewesen kaputt.


    Die Antwort ist mal wieder: Bei sich selbst beginnen. :spiegel:

    JA. Und es ist im Grunde wirklich nicht schwer.


    Der größte Gegner ist der Schweinehund in uns selbst. Er ist das einzige Tier, das wir noch 'schlachten' sollten :-D

    Das hast Du gut gesagt! :flowers:

  • Dazu passend von Rüdiger Dahlke in wenigen Minuten sehr schön auf den Punkt gebracht:




    Wir haben in jedem einzelnen Moment immer wieder die Wahl, uns FÜR das Leben zu entscheiden.

  • Dazu passend von Rüdiger Dahlke in wenigen Minuten sehr schön auf den Punkt gebracht:

    Danke für das Video, Fenja. Auch er wird ja wegen seiner Appelle zur veganen Ernährung oft niedergemacht, auch ihm wirft man Missionieren und Gutmenschentum vor. Seufz. Was bitte hat es mit Gutmenschentum zu tun, wenn man sich für fühlende Lebewesen einsetzt? :traurig1
    Wenn jemand zB auf offener Straße ein Kind oder auch einen Hund schlägt, greift man doch auch ein. Man sagt nicht: "Och, da muss ich jetzt aber tolerant sein, näch, leben und leben lassen und wenn ich mich da jetzt einmische und den Mund aufmache, dann sagen die womöglich, ich bin ein intoleranter, missionierender Gutmensch, also sag ich mal nix".
    Von Vegetarieren und Veganern aber wird verlangt, dass sie gefälligst die Klappe halten, immer schön tolerant bleiben und einem nicht spaßbremsenmäßig den Appetit am Schnitzel verderben sollen.
    Manchmal, vor allem seit ich mich wieder viel mehr mit dem Thema beschäftige und grauenhafte Videos gesehen habe, erscheint mir das Wort "Toleranz" in diesem Zusammenhang wie Hohn.


    Wir haben in jedem einzelnen Moment immer wieder die Wahl, uns FÜR das Leben zu entscheiden.


    Ja. Für unser Leben und das aller anderen Lebewesen. Und für Liebe.



    Hier ist noch ein interessanter Artikel:


    Fleischessen
    "Wir folgen unsichtbarem Glaubenssystem"

    22. März 2012 06:15


    Wie entscheiden wir, welche Tiere wir essen? Was ist ekelhaft oder köstlich? Melanie Joy beschäftigt sich mit der Psychologie des Fleischessens


    Was wir essen und was nicht, sei oft keine individuelle Entscheidung, sondern durch Erziehung und Kultur geprägt, sagt die Psychologin Melanie Joy. Sie hat dafür einen eigenen Ausdruck: "Karnismus". Das sei eine Art Glaubenssystem, das Menschen darauf konditioniert, einige Tiere zu lieben und andere zu essen. Joy erklärt im Interview, wie es funktioniert und durch welche Abwehrmechanismen es aufrechterhalten wird.


    ***


    derStandard.at: Wieso ist es gesellschaftlich akzeptiert, Beine von Lämmern zu essen, während kleine Katzen in Europa seltener am Teller landen? Es handelt sich in beiden Fällen um junge Tiere.


    Melanie Joy: Das war die Frage, die ich mir gestellt habe, als ich meine Doktorarbeit in Psychologie geschrieben habe. Ich bin mit einem Hund aufgewachsen, den ich wie ein Familienmitglied geliebt habe. Andererseits wuchs ich auch mit Fleischkonsum auf. Ich habe nie darüber nachgedacht, wie widersprüchlich es eigentlich ist, dass ich mit einer Hand meinen Hund streichle und mit der anderen ein Stück Schwein esse - ein Tier, das genauso klug wie ein Hund ist.


    derStandard.at: Sie haben in diesem Zusammenhang den Begriff "Karnismus" geschaffen. Können Sie erklären, was er beinhaltet?


    Joy: Im Laufe meiner Arbeit habe ich Veganer, Vegetarier, Fleischesser, Schlachter, Fleischhauer und auch Menschen, die ihre eigenen Tiere aufziehen und schlachten, interviewt. Meine Erkenntnis war, dass wir es mit viel mehr zu tun haben als nur mit individuellen Meinungen, wenn es um das Thema Fleischindustrie geht. Wir folgen einem unsichtbaren Glaubenssystem.


    Wenn wir aber einer Sache keinen Namen geben, bleibt sie unsichtbar und wir können sie auch nicht hinterfragen. Ich habe das im Rahmen meiner Arbeit "Karnismus" genannt. Wir neigen dazu, nur Ideologien zu benennen, die abseits des Mainstreams liegen. Doch auch hinter dominanten Kulturen liegt eine Ideologie verborgen. Es ist diese Mentalität von Dominanz und Unterwerfung, die es ermöglicht, "jemanden" in "etwas" zu verwandeln. Oder ein Leben in eine Produktionseinheit zu verwandeln.


    derStandard.at: Warum sollte es Menschen interessieren, über diese Ideologie nachzudenken?


    Joy: Karnismus ist auch eine gewalttätige Ideologie, denn Fleisch kann nicht ohne Töten produziert werden. Da die meisten Menschen Gewalt ablehnen, haben wir eine Reihe psychologischer und emotionaler Verteidigungsmechanismen entwickelt. Karnismus lehrt einen, wie man nicht fühlt, indem Tiere in "essbar" und "nicht essbar" eingeteilt werden.


    Dadurch wird auch unser Ekelgefühl unterdrückt. Die meisten Fleischesser wählen zwischen sechs oder sieben, wenn man abenteuerlustig ist, vielleicht etwas mehr Arten, die gegessen werden. Dabei findet immer eine Kultur die eigenen Entscheidungen vernünftiger als jene anderer Kulturen. In vielen westlichen Kulturen sind Hunde zum Beispiel eher Haustiere als Mahlzeiten. Andere Kulturen essen Lebewesen, die wir vielleicht als Schädlinge ansehen.


    derStandard.at: Bei Diskussionen über Fleischkonsum fühlen sich einige Fleischesser schnell beleidigt. Auch in den Foren geraten Diskussionen schnell unter die Gürtellinie. Wodurch entsteht die aggressive Abwehrhaltung einer Gruppe, die sich eigentlich in der Überzahl befindet und auch gesellschaftlich akzeptiert wird?


    Joy: Eine Form, wie Systeme wie Karnismus funktionieren, ist, dass es Verteidigungsmechanismen gibt. Veganismus und Vegetarismus sind eine Bewegung, die zwar gerade erblüht, aber dennoch von einer Minderheit gelebt wird. Leute können abfällige Bemerkungen über Vegetarier und Veganer machen, die völlig inakzeptabel wären, wenn es um das Thema Religion oder Geschlecht gehen würde.


    Eine Art und Weise, wie auch historisch gesehen dominante Systeme sich selbst erhalten haben, war, andere Meinungen zu bagatellisieren und deren Vertretern Radikalismus zu unterstellen. "Shoot the messenger" - dann muss man die Schlussfolgerungen ihrer Aussagen nicht ernst nehmen.


    derStandard.at: In Ihren Vorträgen weisen Sie darauf hin, dass nicht nur Tiere Opfer der Fleischindustrie sind.


    Joy: Die Nutztiere sind nur die offensichtlichsten Opfer. Doch auch die menschlichen Opfer werden außerhalb des öffentlichen Bewusstseins gehalten. Auch die Arbeiter in Schlachtbetrieben sind teilweise Opfer. In den USA sind es zum Beispiel sehr oft Immigranten. Die Arbeit ist sehr riskant und so gefährlich, dass Human Rights Watch im Jahr 2005 in einem Bericht einen einzigen Industriezweig kritisiert hat, dessen Arbeitsbedingungen so entsetzlich sind, dass grundlegende Menschenrechte verletzt werden. Es handelte sich um die Fleischindustrie.


    derStandard.at: Auch wenn die Mechanismen vielleicht vielen Menschen klar sind, werden kaum alle aufhören, Fleisch zu essen. Was wollen Sie mit Ihrer Arbeit erreichen?


    Joy: Es geht mir nicht nur darum, dass die Menschen über die Bedingungen der Fleischproduktion aufgeklärt werden, sondern auch darum, dass ihnen klar wird, nach welchen Mechanismen sie ihre Entscheidungen treffen. Ohne Bewusstsein darüber können wir unsere Entscheidungen nicht wirklich frei treffen.


    Wenn wir es nicht schaffen, die Mechanismen zu erkennen, die allen gewalttätigen Ideologien zugrunde liegen, sind wir dazu verdammt, die Gräuel in anderen Erscheinungsformen immer wieder zu reproduzieren. Wir können Gerechtigkeit überall praktizieren, auch auf unseren Tellern. (Julia Schilly, derStandard.at, 22.3.2012)


    Zur Person
    Melanie Joy ist Autorin des Buches "Why We Love Dogs, Eat Pigs and Wear Cows". Sie studierte in Harvard und ist derzeit Psychologin, Lebenstrainerin und Professorin für Psychologie und Soziologie an der Universität von Massachusetts in Boston. Joy ist zudem seit mehr als 20 Jahren im Tierschutzbereich aktiv.

    http://derstandard.at/13312072…sichtbarem-Glaubenssystem



    Noch eine gute Nachricht - ein kleiner, aber sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung! :)
    Auch Rewe und toom haben entschieden, keinen Hummer mehr zu verkaufen. :daumen:
    http://albert-schweitzer-stift…oom-beenden-hummerverkauf



    Und noch etwas Schönes, Berührendes, Herzerwärmendes... :wolke1:
    Ein kuschelnder Mattis, der letzte Woche nach Narkose und Kastration das Verlangen nach ein wenig Zuwendung hatte.