Fleisch vom Wiesenhof/ Fleischkonsum grundsätzlich

  • Ich denke schon, dass Veggies das in gewisser Weise tun, denn es ist nun einmal so, dass weniger Tiere getötet werden, wenn weniger Fleisch gekauft wird. Je mehr Veggies, desto besser.


    Da hast du natürlich recht, liebe Dancer :daumen:


    aber für mich war es damals leider so nicht vorstellbar. Ich mußte damals für die Einrichtung auch den Großeinkauf machen, also auch zum Metzger u. Discounter und sah dann immer das ganze Fleisch und die Wurst und wie die vielen Menschen fleißig eingekauft haben. Unsere Bewohner haben auch ganz gerne die abgepackte Wurst gekauft.... jetzt sind das ja behinderte Menschen gewesen, die ich natürlich nicht mit dem Tierleidthema konfrontieren wollte und ganz sicher auch nicht gedurft hätte von Chefseiten her ...... vielleicht ist es jetzt besser verständlich, wie ich es meinte :)


    und @ Sky,


    ich hab mir auch vegetarische Pasten gekauft und ich muß sagen... echt lecker :lecker: also nur Mut!!!! :daumen: Wir kochen auch viel vegetarisch aber es langte bisher halt nie komplett auf Fleisch, Milch und Eier zu verzichten. Gut jetzt sind es ja bei mir "erst" 4 Tage, bis jetzt fällt es mir überhaupt nicht schwer und ich bin richtig glücklich diesen Schritt nun gemacht zu haben :)


    und natürlich auch Glückwunsch an Anny!!!! so von jetzt auf gleich zu vegan wechseln.... wow das finde ich echt klasse!!! :klatschen:


    tierliebe Grüsse
    Aileen


    EDIT: Dancer, danke für dieses wirklich süße Video *wegschmelz* :wolke1: hab ich schon gesagt, das ich schon lange gern so ein Schwein hätt.....aber mein Mann will net *heul*

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

  • Aufklärungskampagne der Albert-Schweitzer-Stiftung:


    40 Millionen Küken werden jedes Jahr getötet


    Zum Osterfest erinnert die Albert Schweitzer Stiftung an das Schicksal der Brüder der Legehennen: 40 Millionen männliche Küken werden in Deutschland jedes Jahr direkt nach dem Schlüpfen vergast oder lebendig in große Schredder geworfen. Die Stiftung startet eine Aufklärungskampagne.


    Der durchschnittliche Deutsche verzehrt pro Jahr 212 Eier. Zu Ostern erreicht der Eierkonsum seinen Höhepunkt. Woran die meisten Menschen dabei nicht denken: Jede Henne, die ein Osterei gelegt hat, hatte auch einen Bruder, der schon an seinem ersten Lebenstag entsorgt wurde, weil er keine Eier legt und als Angehöriger einer Legerassenzucht zu langsam wächst, um gemästet zu werden.


    Die Albert Schweitzer Stiftung verurteilt diese Praxis als die sinnloseste Form des Tötens in der Landwirtschaft. »Für Verbraucher, die das Töten der Küken nicht unterstützen möchten, gibt es eine einfache Lösung: weniger oder am besten gar keine Eier essen«, erläutert Wolfgang Schindler, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt.


    Um Konsumenten über das Schicksal der Brüder der Legehennen zu informieren, hat die Albert Schweitzer Stiftung gemeinsam mit internationalen Partnern die Webseite www.wegwerfküken.de erstellt. Kernbotschaft der Seite: »Wenn alle Deutschen ein Ei pro Woche weniger essen, retten wir damit 16 Millionen Küken das Leben.« Wie einfach das geht, veranschaulichen die Rezepte auf der Webseite.
    http://albert-schweitzer-stift…werden-jedes-jahr-getotet





    Für alle, die einen schrittweisen oder sofortigen Umstieg in Erwägung ziehen, hab' ich mal ein paar Infos zusammengestellt. (*anmerk*: Die Umstellung ist nur am Anfang mit etwas Mühe verbunden, weil man eben erst mal schauen muss, was man wo bekommt etc. Danach wird es ganz selbstverständlich. :) )


    Vegetarische und Vegan-Shops gibt es jede Menge mittlerweile, einer der besten und preisgünstigsten ist dieser:
    www.alles-vegetarisch.de
    Die haben ein sehr großes Sortiment, und auch viel an Ersatzprodukten, die man nicht alle unbedingt braucht, die aber die Umstellung leichter machen.


    Betr. Kaffeesahne - diese hier soll sehr sehr gut sein, wie ich hörte (ich selbst verwende keine Kaffeesahne) :
    http://www.leha-web.de/index.php?kaffeeweisser_de
    ... und bei Kaufland wohl nur 59 Cent kosten.


    Vegane Brotaufstriche und -belag bekommt man sehr preiswert bei Aldi-Süd (die haben mittlerweile recht viel Veganes!), bei dm, Kaufland und in anderen Supermärkten sowie natürlich auch bei alles-vegetarisch.de.
    Veganes Eis gibt es in den Sommermonaten auch in einigen Supermärkten, zB gab es letztes Jahr Lupineneis in div. Geschmacksrichtungen bei Edeka - geschmacklich kein Unterschied zu konventionellem Milcheis.
    Verschiedene Tipps für Nutella-Liebhaber, die vegan leben möchten:
    http://veganstrength.users-board.com/t14…tive-zu-nutella


    Wie man Eier in konventionellen Rezepten ersetzen kann:
    http://www.stern.de/lifestyle/lebensart/…en-1806320.html
    und hier:
    http://chick.org.il/deutsch/cooking.html
    Es empfiehlt sich außerdem, seine bisherigen Lieblingskuchen mit dem Zusatz 'vegan' zu googeln, also zB Schokoladenkuchen+vegan.
    Zum Panieren, zB von Veggie-Schnitzeln, einfach Mehl mit Wasser verrühren, so dass es "mitteldickflüssig" :-D wird. Veggie-Schnitzel darin wälzen, dann in mit Gewürzen und Gemüsebrühe-Pulver versehenem Paniermehl wälzen und braten.


    Vegan-Kochbücher (insgesamt drei, auf Nummer zwei und drei kommt man durch Weiterklicken) :
    http://derstandard.at/1330390205828/Neue…umber=1&_seite=


    Für Naschkatzen: Vegane Süßigkeiten - aber Vorsicht, die Liste ist nicht ganz aktuell und in ein paar Produkten ist dann doch irgend etwas "Milchiges" drin,sollte man also im Laden nochmal überprüfen, indem man sich die Inhalttstoffe durchliest. Vollständig ist sie auch nicht, es gibt natürlich noch mehr.
    http://jeromeeckmeier.blogspot.de/


    Vegane Rezepte: Da gibt es mittlerweile auch seeeeeeeeeeehr viele Seiten. ZB diese:
    http://waskannstdudenndannnochessen.de/w…mit_Rezept.html
    Oder diese:
    http://www.veganguerilla.de/
    Jede Menge entsprechende Links auch hier:
    http://churchofseitan.wordpress.com/2010…eisch-kasekase/


    Wer übrigens schon einmal Tofu gekauft und ihn für igitt befunden hat - stimmt, "roh" schmeckt der so,wie ich mir aufgeweichte Pappe vorstelle. Richtig zubereitet bzw. verwendet ist er aber seeeehr lecker. Eine Variante, die man auch unverarbeitet genießen kann (fragt meine Tochter - die muss ich immer daran hindern, mir beim Schnippeln schon was wegzuessen :-D), ist Räuchertofu. (Es gibt auch noch andere Sorten, Nusstofu, Basilikumtofu etc.)
    Zu dem häufig von Fleischessern kommenden Vorwurf, wer Soja verwende, sei schuld an der Regenwald-Abholzung, noch dieses:
    Tatsächlich werden aber nur zwei Prozent des „Veggi- Fleisches“ (Soja) heutzutage von Menschen etwa als Tofu oder Milchersatz verzehrt. Der Rest wird verfüttert – an Hühner, Puten, Schweine, Rinder und Fische in Aquakulturen.
    http://www.schrotundkorn.de/2012/201203s01.php

  • (Sorry für's Doppelposting, voriger Beitrag ist zu lang zum Dazuschreiben. :Tova: )


    Hier kann man sehen, warum Veganer keine Eier essen:
    http://vimeo.com/16656600



    Und noch ein toller Artikel:


    Nein, bitte keine Muttermilch im Kaffee


    Was wir tun, folgt nicht einfach der Logik. Es ist verwickelt und verwurschtelt. Und besonders faszinierend ist, wie im Falle des Essens kulturelle Grenzen einen gewaltigen Unterschied machen. Etwa beim Thema Fleisch.


    Als ich vor mehreren Monaten mit dem Angestellten einer Tierkörperverwertungsanstalt sprach, erhielt ich eine Antwort, die mich erstaunte. Und zwar hatte mir der Mann gerade am Telefon die verschiedenen Rubriken von Tierabfällen erklärt und versichert, dass heutzutage keine Seife mehr aus den Fetten hergestellt werde, die aus Schlachtresten gewonnen werden.


    Das Erstaunliche daran war seine Begründung. Ich fragte also, ob zum Beispiel aus Schweineresten Seife hergestellt würde, und er sagte: „Um Himmels Willen, wie soll das denn gehen? Stellen Sie sich mal vor, Sie würden sich tote Schweine ins Gesicht schmieren!“


    Ich antwortete wahrheitsgemäß, dass das für mich eine ziemliche Horrorvorstellung sei. Dabei verschwieg ich aber, dass ich es für sehr wahrscheinlich hielt, dass sein eigenes Gesicht ohnehin häufig mit totem Schwein in Berührung kam. Allerdings nicht per Haut, sondern mit dem Mund: 50 Millionen Schweine verzehrt man in Deutschland jährlich.


    Ich erinnere mich auch an einen ganz anderen Vorfall aus dem letzten Jahr, als eine Nachbarin und ich nachts einen toten Marder neben der Straße fanden. Ich nahm ihn am Fell und trug ihn über die Straße zu einer Wiese. Die Nachbarin bedankte sich, dass ich das übernommen hatte; sie hätte es unschön gefunden, wenn zig weitere Autos das Tier zu Matsch gefahren hätten – aber sie selbst, sagte sie, hätte es nicht anfassen können.


    Auch sie ist Fleischesserin. Der Marder war äußerlich unversehrt und vor Kurzem erst gestorben. Ein Steak muss tagelang „abhängen“, und ein guter Schinken kann schon einmal Monate „gereift“ sein. So ganz verstehe ich das nicht…


    Nun, keine Sorge, liebe fleischessende Leserinnen und Leser, ich will Sie hier zu nichts überreden. Ich will Sie einfach nur einladen, mit mir zu staunen über die Wesen, die wir Menschen sind: So viel Kopf, so viel Hirn, so viel Fantasie, so viele Unterschiede, so viele Facetten.


    Was wir tun, folgt nicht einfach der Logik. Es ist verwickelt und verwurschtelt, positiv ausgedrückt: komplex. Und besonders faszinierend ist, wie im Falle des Essens alle Kategorien durcheinanderpurzeln und kulturelle Grenzen, die so „logisch“ sind, dass sie „Alice im Wunderland“ entstammen könnten, einen gewaltigen Unterschied machen.


    Im TV-Dschungelcamp ist es eine Mutprobe, eine Kakerlake in die Hand zu nehmen; aber in der Zivilisation selbst werden viele Lebensmittel nach wie vor mit Karmin (E 120) gefärbt, also dem roten Farbstoff aus weiblichen Schildläusen. Das Nürnberger Würstchen ist eine authentisch bayerische Speise, die aber in der nächsten Grillsaison teurer werden wird, weil man sie zumeist mit iranischen Schafsdärmen herstellt. Und deren Preise sind seit dem Embargo gegen Iran gestiegen.


    Wir essen nicht die Dinge, „wie sie sind“, sondern so, wie wir sie ansehen. Ich selbst lebe ja seit vier Jahren vegan, konsumiere also keine tierischen Produkte. Einige Besuche auf Bauernhöfen der Umgebung hatten den Anstoß gegeben; es war grausam, die Kälber ohne ihre Mütter aufwachsen zu sehen. Doch nahm ich mir fest vor, kein „garstiger“ Veganer und keine Plage für meine Freunde zu werden; wenn ich eingeladen wäre, würde ich weiterhin Käse, Milch und Joghurt essen.


    Dergestalt waren also meine Vorsätze, nur klappte es mit der Umsetzung nicht. Die Veränderung vollzog sich langsam, aber unaufhaltsam. Ich begann, den Geruch von Milch deutlicher wahrzunehmen. Ich konnte die Milch immer weniger trennen von ihrer Herkunft, dem Euter, also gewissermaßen der „Brust“ einer Kuh.


    Ich weiß nicht, ob Sie einmal aus Versehen das Eisfach im Haushalt einer jungen Mutter geöffnet haben. Ich habe das einmal getan; da lagen mehrere kleine Tüten mit abgepumpter Muttermilch, tiefgefroren. Nicht unbedingt das, was man „eklig“ nennen würde. Aber nie hätte ich mir davon in den Kaffee getan, schon vor Anbruch meiner veganen Zeiten nicht. Allerdings: Vielleicht suchte ich damals, im selben Kühlschrank, nach einem Tetrapak mit der Milch einer Kuh.


    Jetzt habe ich diese Kolumne einer nicht-veganen Freundin vorgelegt. Sie findet das Ganze ein bisschen unappetitlich; nächstes Mal soll ich lieber über etwas Erquicklicheres, etwa über meine Schafe schreiben. Das mache ich gerne. Aber warum ist das Beschreiben eklig, und das Beschriebene nicht?
    http://www.berliner-zeitung.de…ee,10809150,14637222.html

  • Offenbar neue Ermittlungen gegen Wiesenhof

    Der Geflügelproduzent Wiesenhof mit Sitz in Visbek kommt aus den Negativ-Schlagzeilen nicht heraus. Nachdem im März die Fastfood-Kette McDonald's angekündigt hatte, keine Produkte mehr von Deutschlands größtem Geflügelproduzenten zu verkaufen, gibt es nun neue Ermittlungen gegen Wiesenhof wegen möglicher Tierquälerei. Angeordnet wurden sie nach übereinstimmenden Medienberichten von der Generalstaatsanwaltschaft in Celle. Ein von der Staatsanwaltschaft Verden eingestelltes Verfahren werde wieder aufgenommen, berichteten der "Spiegel" und die "tageszeitung" (taz) am Freitag vorab.


    Hintergrund sind Filmaufnahmen der Tierschutzorganisation PETA. Diese hatten die Tierschützer 2009 in einer Hühnerfarm gemacht, die für Wiesenhof produziert. Die Bilder zeigen, wie Mitarbeiter die Tiere quälen, indem sie ihnen zum Beispiel ohne Betäubung das Genick brechen. In weiteren Filmausschnitten werden die Tiere getreten. PETA schaltete daraufhin die Justizbehörden ein. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Verden stellte die Ermittlungen jedoch ein. Begründung: Die Aufnahmen wurden rechtswidrig ohne Einwilligung des Unternehmens beschafft und seien deshalb als Beweismittel nicht zulässig. Die Generalstaatsanwaltschaft sieht das anders. "Angesichts des Ausmaßes der möglichen Vergehen gegen das Tierschutzgesetz sind wir zu dem Schluss gekommen, dass kein Beweisverwertungsverbot vorliegt", sagte ihr Sprecher, Jörg Fröhlich, der "taz".


    Wiesenhof selbst hatte nach der Einstellung des Verfahrens in Verden seine Subunternehmer noch einmal aufgefordert, sämtliche Tierschutzrichtlinien einzuhalten. PETA gab sich damit jedoch nicht zufrieden und beschwerte sich - offenbar mit Erfolg - bei der Generalstaatsanwaltschaft in Celle. Wiesenhof und auch die Generalstaatsanwaltschaft waren am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
    http://www.ndr.de/regional/nie…denburg/wiesenhof137.html





    Antibiotika in der Tiermast – nächste Runde


    Manche Skandale brauchen offensichtlich einige Jahre oder gar Jahrzehnte, bis die Öffentlichkeit sie als solche wahrnimmt. Ein Paradebeispiel dafür ist der routinemäßige Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung, der zum einen eine Gefahr für unsere Gesundheit darstellt und zum anderen verdeutlicht, wie grausam die industrielle Massentierhaltung ist: Ohne regelmäßige Antibiotikabehandlungen würden die Tiere reihenweise sterben.


    Obwohl wir zusammen mit anderen Organisationen und Experten schon seit vielen Jahren auf diese Thematik hinweisen, hat das Thema Antibiotikamissbrauch erst durch die Veröffentlichung einer Studie des Landes Nordrhein-Westfalen im November 2011 an Bedeutung gewonnen. Kernaussage der Studie: 96,4 Prozent der gemästeten Hühner erhalten in ihren einmonatigen Leben Antibiotika – im Durchschnitt drei, manchmal sogar acht verschiedene Wirkstoffe.


    Die Agrarindustrie reagierte prompt – allerdings mehr mit Worten denn mit Taten: Ihre Vertreter fanden Fehler in der Auswertung der Studienergebnisse und veröffentlichten schadensfrohe bis hämische Statements. Dabei vergaßen sie die sprichwörtliche Weisheit, lieber nicht mit Steinen zu werfen, wenn man im Glashaus sitzt.


    Seit vorgestern dürfte es vorbei sein mit der Schadensfreude, denn NRW-Landwirtschaftsminister Remmel ließ die Studienergebnisse überprüfen. Das nun abgesicherte Ergebnis ist im Kern identisch mit den im November 2011 verkündeten Aussagen: Fast alle Masthühner werden mit Antibiotika behandelt, statt 96,4 Prozent lautet der korrekte Anteil 92,5 Prozent.


    Außerdem kündigte der Grünenpolitiker an, im nächsten Schritt den Antibiotikaeinsatz in der Schweine- und Putenmast untersuchen zu lassen. Die Ergebnisse werden erst im nächsten Jahr vorliegen, doch Kenner wie der leitende Amtsveterinär a.D. Dr. Hermann Focke sind sich schon jetzt sicher, dass dann ähnlich schockierende Zahlen verkündet werden. Untersuchungen aus Niedersachsen, die Dr. Focke trotz ihrer klaren Aussagen noch als beschönigend ansieht, bestätigen dies: 92 Prozent der Puten und 77 Prozent der Schweine erhalten demnach Antibiotika.


    Der Grund, warum die Agrarindustrie sich mit dem Thema so schwer tut, ist folgender: Die Rezeptur für Billigfleisch erfordert neben dem Einpferchen überzüchteter Tiere auf engstem Raum, dem Zurückdrängen ihrer Grundbedürfnisse und dem betäubungslosen Abtrennen störender Körperteile auch den massiven Einsatz von Antibiotika. Nimmt man den Massentierhaltern diese Zutat, so müssen sie die Besatzdichten verringern, die Haltungsbedingungen verbessern und womöglich gar auf Turbo-Rassen verzichten – alles sinnvolle Schritte, die aber Geld kosten und der Hühnerbrust zum Schleuderpreis ein Ende bereiten würden.


    Wenn Sie noch Fleisch essen, ist Ihnen jetzt vielleicht der Appetit vergangen. Das macht aber nichts, denn unsere Webseite »Selbst wenn Sie Fleisch mögen …« ( http://www.selbst-wenn.de/ ) versorgt Sie mit allen Infos, wie Sie Ihren Fleischkonsum reduzieren oder am besten ganz einstellen können.
    http://albert-schweitzer-stift…er-tiermast-nachste-runde

  • Schaut Euch mal diese wunderbare "Verwandlung" an...


    Klara vor 2 Jahren:
    Als wir Klara vor 2 Jahren von einer Verladestation abholten, befand sie sich in diesem Zustand:
    klaragxzaojhvm0.jpg
    Klara wurde am 07.04.2002 geboren.
    Lt. Rinderpass hat sie bundesweit in 6 verschiedenen Ställen verbracht. Sie hat Kälber geboren, die sie nie kennenlernen durfte, und wurde ausgemolken.
    Im Sommer 2010 wurde Klara bis zum Skelett abgemagert auf einem "Viehmarkt" entdeckt.Da sich kein Käufer fand, wurde sie auf eine Verladestation gebracht. Von dort holten wir sie dann zu uns.

    ;(


    Und das ist Klara heute... :wolke1: (Bzw. gestern, an ihrem Geburtstag. :) )Wie wunderschön sie aussieht!

  • Und ich möchte es auch nicht versäumen euch zu sagen, das ich es ausgesprochen klasse finde wie hier in dem Thread über dieses Thema sachlich diskutiert wird und vorallem auch wie respektvoll hier Vegetarier und Fleischesser miteinander umgehen.

    man hier einfach gemeinsam Infos zum Thema Fleisch/tierische Produkte austauschen kann

    Ich stimme Euch da absolut zu. Ich bin teilweise erstaunt, dass Meinungsverschiedenheiten kaum aneinandergeraten und die Dikussionen nicht explodieren. Das ist in einem Thread wie diesem gar nicht mal einfach. Finde ich gut.


    Aber.. wie sage ich das jetzt am besten, ohne dabei gemein oder aufmüpfig zu sein? Vor einiger Zeit habe ich mich zu diesem Thema auch mal geäußert und, lasst mich lügen, beteuert, dass ich es bedauerlich finde, dass Fleischkonsum heutzutage als tägliche Selbstverständlichkeit gesehen und nicht mehr als etwas Besonderes gewertet wird. Das Missverständnis liegt darin, dass Fleisch heute mehr Luxus ist, da wir es zwar als Nahrungsmittel brauchen (meiner Meinung nach!), aber nur in gewissen Maßen.
    Nun liegt für mich aber ein Problem darin, dass Menschen, die sich für dieses Umdenken einsetzen, meiner Ansicht nach manchmal zu euphorisch darangehen und das ist etwas, was mir insbesondere in den letzten Beiträgen hier aufgefallen ist. Nein, ich unterstelle keinem, dass er hier seine Meinung aufzwingen will. Mir kommt es dennoch stellenweise so vor, als würde man es hier feiern, wenn jemand (und ich rede zur Verdeutlichung jetzt extra übertrieben geschwollen) endlich die Augen geöffnet hat und aufhört seinem inneren Verlangen nach Nahrung von Tier und Pflanzen zu folgen. Jippieh, die innere Stimme wurde getötet. Das ist kein persönliches an den Pranger stellen. Es ist jedoch so, dass mich das persönlich sehr verletzt, weil diese Haltung auf mich mittlerweile den Eindruck macht, als hielte man Menschen, die Fleisch an sich Essen (mal unabhängig von der konsumierten Menge) für unwissende Vollidioten, die es einfach nicht lassen können tierische Produkte zu kaufen und kopflos durch die Gegend speisen. Als seien sie Egoisten, die bedingungslos wollen, dass ihr Gaumen etwas Schmackhaftes hat, ohne Rücksicht auf Verluste. Ja, ich gebe zu, mich macht das sehr wütend, denn immerhin fühle ich mich indirekt dadurch angesprochen, da es Menschen betrifft, die in meinem Leben die wichtigsten sind und ich lasse diese indirekten Vorwürfe deshalb keinesfalls so im Raum stehen. Es wird Fleisch gegessen und sich gleichzeitig nicht darüber der Kopf zerbrochen, ob sie damit für die Nachfrage etwas tun oder nicht. Sind sie deshalb gleich schuldig? Nein, sind sie nicht. Denn man kann sie nicht im selben Atemzug zu der Sparte zählen, die gedankenlos frisst, frisst, frisst. Überzogen, aber solch ein Gefühl löst das letztendlich in mir aus. Bitte macht Euch auch mal Gedanken darüber, dass Menschen, die Fleisch gerne genießen, nicht gleichzusetzen sind mit Leuten, die ihre Augen nicht öffnen wollen und angesehen werden, als hätten sie nunmal nicht das Interesse am Wohl des Lebewesens, wie Ihr es habt. Die Leute, von denen ich rede, die Fleisch auch mehr als zweimal die Woche essen und es gerne genießen sind ebenso Leute, die Tierquälerei verabscheuen, darauf achten, woher sie ihr Fleisch und Naturprodukte beziehen und sich sehr wohl des öfteren damit auseinandersetzen, dass es nicht sein kann wie die Tiere teilweise gezüchtet werden.


    Ich bin offen und ehrlich. Mich ekelt es tatsächlich an, wenn man sich hier auch noch gegenseitig hochschaukelt, indem man sich selbst zu einer gewissen Gruppe aus Vegangern/Vegetariern ausgrenzt, weil man sich wirklich dazu gratuliert und die Wertschätzung dadurch für den Gegenüber aufeinmal steigt. Ich finde es völlig okay, wenn man sich gegenseitig Erfolg bei dieser Umstellung und diesem Schritt wünscht. Aber diese Lobpreisungen finde ich widerlich. Denn die stellt die Haltung aller noch Fleisch/Naturprodukte-Konsumierenden in ein ganz schlechtes Licht, was einfach unfair ist!
    Ich persönlich sehe mich gar nicht mal in irgendeiner Gruppe aus Fleischessern, Vegetariern, Veganern oder was es da sonst noch geben mag. Wirklich nicht. Oftmals wundere ich mich über mich selbst, weil ich mir nicht im Klarem bin, in welcher Position ich mich eigentlich befinde. Mal empfinde ich es so, als müsse ich kein Stück vom Backfisch essen, weil mein Appetit darauf nicht da ist und der Verzehr dann nicht unnötig sein muss. Ein anderes mal denke ich aber: Mhh, lecker. Ja, das passt jetzt zur Mahlzeit und macht mich auch schön satt. Und das hat in meinen Augen nichts mit unbedachtem Handeln zu tun. Das ist eine ganz menschliche Verhaltensweise.

    Don't accept the society - the society has to accept you. Be as you are.

  • Liebe Roughdiamond,


    ich finde es sehr schade, das mein posting in dem ich mich über MEINEN Entschluss eben auch gefreut habe, bei dir jetzt solch negative Gefühle auslöst. Und ganz sicher war das weder meine noch Dancers Absicht. Was du jetzt nicht weißt, bis ich meinen Entschluss gefasst hatte, gab es einen fleissigen PN Austausch hinter den Kulissen, wo wir uns über unsere Erlebnisse in Sachen Tierschutz und über Ernährung ausgetauscht haben. Wenn also hier im Thread ganz offiziell gratuliert wird, dann doch deswegen, weil per PN viel mehr Gedanken ausgetauscht worden sind und nicht um hier denjenigen ein schlechtes Gewissen zu machen die Fleisch essen. Deswegen schrieb ich ja auch, das ich den Umgang hier miteinander wirklich gut finde, keiner wird hier zu etwas gedrängt oder beschimpft, wie ich es sogar in anderen Foren erlebt habe. Mein Mann ißt auch weiterhin Fleisch und Wurst, weil er weder Vegetarier noch Veganer sein möchte und die tiefe Überzeugung hat, das der Mensch eben ein Fleischesser ist---- wir beide kommen trotzdem weiterhin wunderbar miteinander aus, ich habe kein schlechtes Gewissen und er auch nicht. Ich würde es begrüßen, wenn du in eine Gratulation nicht etwas negatives hinein interpretieren würdest, was es garnicht sein soll :huldig: Für mich heißt das Zauberwort Toleranz und es muß jeder für sich selbst entscheiden, wie er sich ernähren möchte oder woher er sein Fleisch bezieht. Und ich bin auch nicht der Meinung, das Fleischesser keine Tierschützer sein können.... ich habe mich selbst auch immer als Tierschützer gefühlt obwohl ich Fleisch gegessen habe.


    LG Aileen

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

  • Aber diese Lobpreisungen finde ich widerlich.


    Ich kann nun wirklich nichts Schlimmes daran finden, jemandem von Herzen zu gratulieren, der den Schritt zum Vegetarier oder Veganer gemacht hat und damit ein klein wenig dazu beiträgt, dass weniger Lebewesen leiden.. :was:


    Die Leute, von denen ich rede, die Fleisch auch mehr als zweimal die Woche essen und es gerne genießen sind ebenso Leute, die Tierquälerei verabscheuen, darauf achten, woher sie ihr Fleisch und Naturprodukte beziehen und sich sehr wohl des öfteren damit auseinandersetzen, dass es nicht sein kann wie die Tiere teilweise gezüchtet werden.


    Ich kann da ja nur für mich sprechen und wie ich es empfinde - und das ist jetzt möglicherweise nicht ganz vollständig:


    Es gab eine Zeit, da dachte ich auch, ich müsse tolerant sein. Das wird ja von Veggies auch immer verlangt: Dass sie zwar anders essen als die meisten, sich furchtbar "lustige" Kommentare dazu anhören, aber selbst bloß nicht sagen, warum sie so essen, wie sie essen, und auf gar keinen Fall dürfen sie selbst das ganze umkehren und das Essen der Fleischesser kommentieren.
    Ich bin 1987 Vegetarierin geworden und habe mich an diese stillschweigende Vereinbarung, die es anscheinend gibt, gehalten. Ich war still.
    In den letzten Monaten aber, kurz bevor und als und seit ich vegan wurde, habe ich sehr viel dazu gelesen, sehr viele Videos angeschaut. Ich habe gesehen und gehört, wie Tiere geschlagen, geschlachtet, getreten werden, habe gesehen, wie mit brutalen Handgriffen Kälber von ihren Müttern weggerissen wurden, habe gesehen, wie Küken in Schredder geworfen oder vergast oder zum Verschicken an Eier-Betriebe in Kartons gepackt wurden.


    Und etwas änderte sich: Meine Toleranz kam und kommt ins Wanken. Was nicht heißt, dass ich nun immer und überall das Thema "vegan" anbringe. Nein, ganz und gar nicht. (Vielleicht sollte ich es öfter tun. Ich weiß es nicht.) Aber ich tue es entweder dort, wo es passt - wie in diesem Thread zb - oder dort, wo es jedem, der es nicht hören mag, frei steht, mir bzw. meiner Seite Goodbye zu sagen, wie zb auf meiner fb-Seite.
    Meine Toleranz kommt ins Wanken - und wenn Du den ganzen Thread gelesen hast, hast Du das vielleicht auch mitbekommen, weil ich meine Unsicherheit in Bezug auf das "Müssen wir denn tatsächlich immer tolerant sein?" mehrfach beschrieben habe - weil ich für mich tatsächlich das Gefühl habe: Ich habe erst jetzt die Augen geöffnet. Ich habe 25 Jahre lang zwar kein Fleisch gegessen, habe aber einerseits Hunde, Katzen, Küken und und und absolut knuffig gefunden und geliebt - und mir andererseits das Ei und den Käse schmecken lassen. Dabei war ich immer jemand, der gesagt hat: Ich mache diese Abstufungen nicht mit, für mich ist ein Tier-Leben niemals weniger wert als ein Menschen-Leben. Und dennoch habe ich diese Dinge gegessen. Und jetzt erst gemerkt, woran ich mich damit beteiligt habe, nachdem ich hingesehen habe.
    Ich war beruhigt, denn: Ich kaufte ja zB Bio-Eier und Bio-Milch. (Dass auch da die Haltung nicht schön ist, dass auch da die männlichen Küken getötet bzw. Kälber von ihren Müttern getrennt werden, das war mir nicht klar oder ich wollte nicht, dass es mir klar ist.) Insofern, ja, empfinde ich es als: endlich meine Augen geöffnet zu haben. Was ein innerlich sehr schmerzhafter Prozess für mich war und ist.


    Wenn ich tatsächlich keine Abstufungen mache, wenn ich tatsächlich sage, wir sind gleichwertig, dann kann ich für mich nicht mehr sagen: Aber ich esse das trotzdem, oder: Ich schweige schön still. Ich habe das Beispiel schon einmal genannt: Wenn man auf offener Straße jemanden beobachten würde, der ein Kind oder einen Hund schlägt, dann würde man doch auch nicht sagen: "Oh, schlimm - aber ich bin ja tolerant. Wenn ich mich jetzt einmische, sagen die womöglich, ich bin ein intoleranter Gutmensch." Sondern man würde eingreifen. Was das Leiden der ""Nutz""tiere angeht jedoch, verschließen wir die Augen. Das ganze System funktioniert ja nur aufgrund dessen. Würde man sich sein Stück Fleisch im Schlachthaus, sein Ei neben dem Kükenschredder und seine Milch neben den trauernden Kälbern abholen müssen, würde es wahrscheinlich schon anders aussehen und sehr viele Menschen würden sofort ihre Ernährung ändern.
    Mir ist sehr klar, dass man sich damit unbeliebt macht, unbequem ist, nervt... Aber: Da ich nun mal keine Abstufungen mache - versuche ich etwas zu tun. Indem ich versuche zu informieren, zum Beispiel. Und indem ich auch mal gratuliere, ja. (Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.)
    Und ehrlich gesagt: Ich finde mich eigentlich manchmal, angesichts dieses unglaublichen, milliardenfachen Leids und dieser unglaublichen Ausbeutung, noch viel zu tolerant.

    Einmal editiert, zuletzt von Dancer () aus folgendem Grund: Tippfehler.

  • Noch eben etwas zur Ergänzung (ich kann die beiden Posts ja später zusammenlegen) :


    Ich verstehe es immer noch nicht... Also mal als Beispiel. Ich bin Raucherin, schon lange, das ist eine Schwäche, die ich bislang noch nicht ablegen konnte. Manchmal lese ich in anderen Foren in Raucherthreads mit. Da wird sich auch heftigst gratuliert, wenn es jemand geschafft hat, zwei Wochen oder zwei Monate nicht zu rauchen. Fühle ich mich dadurch angegriffen oder gar angeekelt? Nein. Warum sollte ich? :was: Das könnte ich doch nur, wenn mich mein eigenes Verhalten (das Rauchen bzw. dass ich es noch nicht geschafft habe aufzuhören) anekeln würde, wenn ich mich im Grunde schon innerlich die ganze Zeit selbst angreifen würde. Ich freue mich einfach sehr mit, wenn es jemand geschafft hat. :)

  • Zitat von »roughdiamond«
    Aber diese Lobpreisungen finde ich widerlich.



    Ich kann nun wirklich nichts Schlimmes daran finden, jemandem von Herzen zu gratulieren, der den Schritt zum Vegetarier oder Veganer gemacht hat und damit ein klein wenig dazu beiträgt, dass weniger Lebewesen leiden.. :was:

    Magst Du mich nicht verstehen oder warum drehst Du meine Anmerkung jetzt so herum? :huh: Was ich anprangere, ist das Ding, dass Menschen, die weiterhin Naturprodukte konsumieren automatisch mit gedankenlosen Egiosten gleichgesetzt werden. Das lässt Menschen die diese Umstellung eben nicht machen, sehr kaltherzig und ignorant wirken und das ist das, was ich sehr unfair finde.


    Wenn ich tatsächlich keine Abstufungen mache, wenn ich tatsächlich sage, wir sind gleichwertig, dann kann ich für mich nicht mehr sagen: Aber ich esse das trotzdem, oder: Ich schweige schön still.

    Ich respektiere Deine Einstellung und finde es bemerkenswert, dass Du das für Dich so konsequent durchziehen kannst.
    Aber es gibt genug Menschen, die das können und nicht automatisch blind und sorglos handeln. Für mich gehören Produkte wie Ei oder Käse zu Grundnahrungsmitteln, die der Mensch braucht. Du beteuerst, dass Du diese Meinung akzeptierst, aber das reicht meines Empfindens nicht wirklich aus, weil Du im selben Moment anprangerst, dass diese Einstellung ein kaltherziges Ignorieren von dem sei, was bei der Produktion und Verarbeitung dieser Produkte geschieht. Also ist es im Umkehrschluss doch keine Akzeptanz, sondern ein zähneknirschendes Dulden, denn was macht die Menschen, die sich von solchen Produkten ernähren zu Unmenschen? Diese Unmenschen sind die Produzenten, die Methoden anwenden, die die Konsumenten natürlich nicht befürworten, aber gegen die sie machtlos sind, solange sie von den Produkten abhängig sind.
    Und es ist meiner Meinung nach nicht der Weg bzw. dieser eine Weg, dass man den Konsum komplett unterlässt und alternativen sucht, bei denen man, wie ich mir vorstellen kann, bestimmt auch nicht sicher sein kann, ob deren Produktion auch so einwandfrei im Hinblick auf Arbeitsbedingungen und Verpackungsmaterialien ist. Ich denke, dass der Knackpunkt eben im Umdenken der konsumsMENGE liegt. Wir können doch keine Besserung schaffen, wenn wir mit unserer persönlichen Einstellung die Kluft zwischen "Fleischessern" und Vegetariern/Veganern immer größer werden lassen, indem wir der "Gegenseite" (sry, gefällt mir nicht, aber ich kann es gerade nicht passender umschreiben) mehr und mehr das Gefühl geben wie unmenschlich und falsch ihr Verhalten doch ist.


    Wenn man auf offener Straße jemanden beobachten würde, der ein Kind oder einen Hund schlägt, dann würde man doch auch nicht sagen: "Oh, schlimm - aber ich bin ja tolerant. Wenn ich mich jetzt einmische, sagen die womöglich, ich bin ein intoleranter Gutmensch." Sondern man würde eingreifen.

    Gehört zwar nicht mehr wirklich zum eigentlichen Kontext. Aber dazu muss ich sagen, dass das so leider nicht ganz stimmt. In der Realität wird auch oft genug in solchen Situationen einfach weggeschaut. Sei es aus Angst oder Ratlosigkeit. Das hat, so denke ich, auch nichts mit der Frage von Toleranz zu tun. Da solche Menschen nicht handlungslos bleiben, weil sie tolerant in Bezug auf das Schlagen oder die "Erziehung" sind, sondern weil sie vielleicht selbst Angst haben in Gefahr zu geraten.
    Könnte ich noch weiter ausführen, mache ich aber nicht, da das den Rahmen sprengen würde und ich mich hier lieber zum Thread-Thema äußern möchte.

    Würde man sich sein Stück Fleisch im Schlachthaus, sein Ei neben dem Kükenschredder und seine Milch neben den trauernden Kälbern abholen müssen, würde es wahrscheinlich schon anders aussehen

    Natürlich würde es das. Aber Du kannst Menschen, die weiterhin konsumieren doch nicht vorwerfen, dass sie das tun. Nein, es ist nicht falsch, dass Menschen, für die solche Produkte nunmal grundbestandteile der Ernährung sind, weiter konsumieren. Diese Beschuldigung muss an solch einer Stelle aufhören. Es geht hier doch nicht um Süßigkeiten oder den "Luxus" des seltenen Stück Walfischfleisches. Ich werd' das Gefühl nicht los, dass solche Menschen hier dargstellt werden wie ein Rudel wilder Wölfe, die das Lamm nunmal fressen müssen, weil sie anders nicht überleben und sie eben blind ihren natürlichen Instinkten folgen. Die Konsumenten sind nicht Diejenigen, die pro des Bösen handeln. Sie sind doch selbst der Buhmann, wenn sie sich auf diese Weise gesund ernähren möchten, weil sie keine Chance haben, nicht als Unmensch zu gelten, der es sich einfach macht, indem er die Augen verschließt.



    versuche ich etwas zu tun. Indem ich versuche zu informieren, zum Beispiel. Und indem ich auch mal gratuliere, ja. (Ich wüsste nicht, was dagegen spricht.)

    Das kannst Du weiterhin doch auch machen. Steht Dir völlig frei. Soll jeder seine Meinung verdeutlichen und meinetwegen auch versuchen, anders Denkende von seiner Meinung zu überzeugen. Das finde ich alles vollkommen in Ordnung. Ich finde nur, dass es an dem Punkt zu weit geht, wo eben diese Menschen, die diese Meinung nicht teilen und ihr Essverhalten auch nicht umstellen wollen, aus besagten Gründen, ohne dabei überzukonsumieren oder grausige Maßnahmen in der Produktion zuzulassen, wo man ihnen dies indirekt vorwirft. Da hört doch die Toleranz und Akzeptanz auf. Ich bleibe weiterhin bei der Empfindung, die man sowieso so nicht ändern kann, sondern die einem die eigene Meinung erzählt und beeinflusst, dass eine Gratulation abstoßend ist. Wie gesagt, und das habe ich auch beteuert, ich stemme mich nicht gegen eine Gegenseitige Unterstützung, wenn jemand sich für solch eine Umstellung entschieden hat. Ich wünsche jedem wirklich nur das Beste auf seinem Weg und wünsche generell, wenn jemand sich einen großen Schritt vornimmt, dass er die Kraft hat, das auch wirklich umzusetzen. In mir haben diese Beglückwünschungen zu der Umstellung an sich und eben nicht dem Weg der Umsetzung, ungute Gefühle ausgelöst, weil dies eben die Einstellung derer, die weiterhin konsumieren, in ein ganz schlechtes Licht gerückt haben.

    Don't accept the society - the society has to accept you. Be as you are.

  • Ich muss roughdiamond mal zur Seite springen.


    Die Sache mit den Vegetariern ist ja die: Wir Veggies sind genaus schizo wie die anderen auch:
    Es gibt Vegetarier, die bilden sich wunder was drauf ein, dass sie die Tiere und die Umwelt schützen mit ihrem Fleischverzicht, fahren aber jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit, obwohl der Bus nur paar Meter entfernt ist. Es gibt Veggies, die sind stolz auf ihren Fleischverzicht und feiern das täglich mit der guten Portion Nestlé Pudding. (aber ohne Gelantine!)
    Es gibt Vegetarier, die andere Menschen von oben herab anschauen, nur weil die Ledergürtel tragen und sie selbst tragen total unreflektiert das absolut schädliche, menschenunwürdige Billig-Zeug von Kik, mit der ganzen verseuchten Baumwolle, die das Grundwasser vergiftet. Viele Vegetarier oder Veganer steigen auf Palmöl-Produkte um, die den Regenwald in eine Palmen-Wüste verwandeln.
    Wir haben absolut keinen Grund, uns was auf unseren Vegetarismus einzubilden, nur weil wir das Offensichtliche endlich mal gesehen haben:
    Dass Tiere für unsern Fleischkonstum sterben, IST offensichtlich. Jeder Depp kann das sehen, wenn er nicht gerade Jörg Pilawa oder Dirk Nowitzki heißt. Es ist gut und wichtig, dass wir das sehen.
    Aber weit weniger offensichtlich ist, welche verheerenden Auswirkungen z.B. Palmölanbau hat. Weit weniger offensichtlich sind die Zusammenhänge zwischen unserer Urlaubsreise nach Sri Lanka und Indien (wegen der Spiritualität dort!) und dem Klimawandel.
    Tiere schreien, wenn man sie tötet. Der Regenwald fällt still um. Das Klima kippt lautlos. Ganze Arten gehen ohne einen Mucks über den Jordan.
    Wir haben absolut keinen Grund, uns was auf unseren Vegetarismus einzubilden.
    Ich fliege übernächste Woche 6 Stunden lang in einem Flugzeug über 2 Gebirge und 1 Meer. In meinen Koffer packe ich Urlaubskleidung vom H&M und meine ausgelatschten Turnschuhe von Chucks All Star. Die Sandalen sind vom Deichmann. Nächsten Monat gehen die bestimmt kaputt aber die sahen so geil aus!Sind aus Kunstleder, reine Erdölprodukte! Heute gabs Osterhasen von Milka. In mein Auto tanke ich kein E10 weil ich keine Lebensmittel vertanken möchte aber wenn ich Lust habe auf einen Ausflug in die Alpen oder an den wunderschönen See, dann steige ich ein und verfahre etliche Liter Benzin, nur so zum Vergnügen. Ich liebe die Basilikumpaste von Alnatura, da ist Palmöl drin.
    Aber ein Glück ess' ich kein Fleisch.
    Ich könnte den ganzen Tag so weiter erzählen.
    Ich glaube einfach nur, dass wir keinen Grund haben (wir alle, die ganze Menschheit) uns irgendwas auf irgendwelche guten Leistungen einzubilden. Viele Vegetarier tun das.
    Hier habe ich dergleichen noch nie gelesen, aber im Gespräch mit anderen Vegetariern fiel mir diese Selbstgerechtigkeit durchaus auf.


    Ich finde das komisch. Ich kenne wundervolle, herzensgute und unfassbar engagierte Menschen, die mühelos eine gute Tat nach der anderen raushauen, auf solche Ideen würde ich gar nicht kommen. Es gibt jemanden, der eine Maschine erfunden hat, die Bioabfall in Muttererde oder Aktivkohle umwandelt. Mutterboden! Wusstet ihr, dass die Welt ein riesiges Problem mit Erosion und Nährstoffmangel hat? Die wertvolle Erde wird einfach weggeschwemmt, bald sind unsere Böden zu ausgelaugt, um noch Nährstoffe zu haben. Dann ist Schluss mit Lustig und zwar nicht nur fürs Palmöl. Und der erfindet dies Ding und oben schmeißt man Gras und Pferdekacke rein und unten kommt nährstoffreiche Erde raus!
    Ein anderer packt jeden Monat Päckchen für arme ukrainische Kinder und organisiert auch eigenhändig den Transport dahin. Ich bin ja schon jedes Mal spät dran mit Päckchen, wenn Leute aus meiner eigenen Familie Geburtstag haben!


    Ja, denen schlage ich doch nicht selbstgerecht die Schnitzelsemmel aus der Hand! Vor denen verneige ich mich!


    Was ich sagen will ist: Es gibt unendlich viele Arten, für Mensch und Tier Gutes zu tun. Fleischlose Ernährung ist natürlich ganz oben mit dabei, keine Frage! Aber wenn die blöde Fleischlobby (und die Illuminaten ;) ) nicht dauernd den Fleischpreis so drücken würden, und wenn die Leute in den Industrienationen sich nicht jeden Tag das Zeug reinhauen würden, wie die Geisteskranken, wenn jeder Mensch sich nur Sonntags das Luxusgut Fleisch gönnen würde, dann hätten wir dieses Problem nicht.
    Die Vegetarier essen auch stellvertretend kein Fleisch für diejenigen die sich fünfmal pro Woche die Rügenwalder Mühle reinziehen.
    Das macht natürlich irgendwie sauer. Und vielleicht auch ein bisschen selbstgerecht oder militant.
    Aber so gesehen verzichtet auch der Öko-Typ, der in seiner Hütte im Wald lebt, stellvertretend für alle auf Flugreisen, die sich das einfach nicht nehmen lassen wollen. Für mich zum Beispiel.
    Wir leben in einer so schizophrenen Welt, dem ist nicht auszukommen. Es hat keinen Sinn, deswegen Schuldgefühle zu haben aber es hat auch keinen Sinn, deswegen selbstgerecht zu werden.


    Gott, was bin ich heute wieder in Form, ne? Das war mein Wort zum Ostersonntag. :rotwerd:

  • Dancer, ich danke Dir für Beinen Beitrag, der sowohl so gut wie alles enthält, was es darüber zu sagen gibt, und
    mir gleichzeitig so sehr aus dem Herzen spricht.
    Du bringst in dem Zusammenhang die Dinge immer exakt auf den Punkt, denn genau darum geht es doch:
    Wir als Vegetarier bzw. vegan (oder fast vegan) Lebende haben jahrzehntelang (ja, ich auch) immer schön still
    den Mund gehalten, zu allem Blödsinn, der uns an Fragen oder 'nur' mit Bemerkungen - und frotzelnden
    Bewertungen - so entgegen wehte; da ging es um Toleranz (so schien es mir, denn ich hatte meistens das
    Gefühl, "ja nicht missionieren wollen", jedem das Seine zu lassen.
    Aber das Ergebnis war meistens, dass ich auch den Eindruck hatte, mich erklären zu müssen, meine
    Essgewohnheiten be-gründen zu müssen, mich teilweise schräg anschauen zu lassen - das scheint für
    Vegetatier wie Veganer an der Tagesordnung zu sein.


    Aber, wie Dancer auch, wollte ich mich auch irgendwann da weiter entwickeln und genauer hinschauen und
    die Zusammenhänge erkennen - und so schaute ich eben noch genauer hin, schaute mir auch diese unsäglich
    grausamen Videos an, fing an, meine vegetarischen Essgewohnheiten auf ihre "Authentizität" hin zu
    überprüfen und merkte bei dem ganzen Angewidert- und Entsetzsein sehr schnell, dass es eben (für mich,
    wenn ich es ganzheitlich und zum Wohle ALLER Tiere praktizieren möchte) nicht damit getan ist, keine
    toten Tiere mehr zu verzehren, sondern dass das alles viel tiefgreifender zusammenwirkt.
    Und ich mag mich für meine Aussagen, die ich dazu mache, nicht mehr rechtfertigen (müssen) und ich mag
    auch in einem Thread wie diesem hier mit absoluten Jubel über jede Veränderung, die jemand vornimmt,
    meiner Freude darüber Ausdruck verleihen dürfen, ohne dass ich mich - schon wieder - zurechtgewiesen
    fühle für eine Entscheidung und eine Lebenseinstellung, die ich so nicht mehr zu rechtferrigen brauche.
    Die Bilder sprechen für sich. Da gibt es auch mit Toleranz nichts mehr schönzureden.


    Ich - und alle Vegetarier, Halb- und Totalveganer und alle auf dem Weg da hin, die ich kenne - überlassen
    doch jedem Einzelnen seine Entscheidung, versuchen niemanden zu 'bekehren' oder Einzelne zurechtzuweisen,
    sondern haben in diesem Zusammenhang nur unserer Freude Ausdruck verliehen, dass gerade auch hier auf
    dieser doch recht kleinen Plattform ein paar nicht nur bereit waren, hinzuschauen (und sich nicht sofort, wie
    so oft gehört, angeekelt und vollkommen geschockt abzuwenden, weil "man diese Bilder und Texte nicht
    ertragen kann"), sondern als folgerichtige Konsequenz etwas Grundlegendes in ihrem Leben zu verändern.


    An dieser Stelle für Annie und Aileen auch von mir: Schön, dass ihr diesen wichtigen Schritt für Euch
    - und vor allem für diese Tiere - gegangen seid. :Tova:



    Und trotz allem , roughdiamond, kann ich eine Aussage nicht so ganz nachvollziehen:
    "Bitte macht Euch mal Gedanken darüber, dass Menschen, die gerne Fleisch genießen, nicht gleichzu-
    setzen sind mit Leuten, die ihre Augen nicht öffnen wollen und angesehen werden, als hätten sie nun
    mal nicht das Interesse am Wohl des Lebewesens, wie Ihr es habt"


    Und ich behaupt jetzt einfach mal - und ja, ich habe auch Menschen lieb, die Fleisch essen, aber ich
    gebe auch da, und gerade da, die Hoffnung auf eine Bewusstseinsveränderung nicht auf - dass Menschen,
    die zum Wohl dieser geschundenen Tiere und letztlich auch sich selbst aus diesem Kreislauf ausgestiegen
    sind, augenscheinlich ein glaubhafter gelebtes Interesse am Wohl des Lebewesens aufweisen als die, die
    immer nur reden und das alles ganz entsetzlich finden.

  • Was ich anprangere, ist das Ding, dass Menschen, die weiterhin Naturprodukte konsumieren automatisch mit gedankenlosen Egiosten gleichgesetzt werden. Das lässt Menschen die diese Umstellung eben nicht machen, sehr kaltherzig und ignorant wirken und das ist das, was ich sehr unfair finde.


    das interpretierst du aber doch in unsere postings hinein! Keiner von uns hat das tatsächlich geschrieben!


    Zitat

    Die Vegetarier essen auch stellvertretend kein Fleisch für diejenigen die sich fünfmal pro Woche die Rügenwalder Mühle reinziehen.
    Das macht natürlich irgendwie sauer. Und vielleicht auch ein bisschen selbstgerecht oder militant.


    nochmal zur Erinnerung --- es ging lediglich darum, das Dancer mir zu meinem Entschluss gratuliert hat, nicht mehr und nicht weniger.


    und das ist genau das, was ich an Foren im allgemeinen nicht mag.... man bekommt das Wort im Mund rumgedreht und in etwas vermeintlich harmloses wird alles mögliche reingedichtet. Jetzt sind Veggies also vielleicht auch ein bisschen selbstgerecht oder militant--- ganz ehrlich Zoey, ich mag dich echt gern, aber bei so einer Aussage, da könnt ich .... echt die Krise kriegen :wand: Ich komm gerade von einem Essen mit den lieben Verwandten, 10 Personen, davon zwei Veggies, alle anderen haben mit Hochgenuss Fleisch gegessen und keiner hat keinen beschimpft, sondern wir haben uns ganz normal über die Vor - und Nachteile beider Ernährungformen unterhalten --- so geht`s also auch. Schade das es scheint`s in Foren nicht auch so möglich ist, ohne das sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.
    Aber davon ab fühl ich mich jetzt auch richtig auf den Schlips getreten und werde mich von hier jetzt erstmal bis auf weiteres zurück ziehen :schrank:

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

  • Oh oh!
    Liebe Aileen, es tut mir wirklich unendlich leid, dass du mein Posting so empfunden hast! Ganz ehrlich, das hab ich nicht gewollt.
    Ich habe mich missverständlich ausgedrückt, bitte entschuldige!
    Schau, ich meinte nicht, dass wir Vegetarier alle militant sind. Ich schrieb ja deswegen extra, dass ich das hier (in diesem Forum) noch nie festgestellt hätte, wohl aber im Gespräch mit manchen Vegetariern.
    Eigentlich wollte ich nur deutlich machen, dass Vegetarier auch nicht immer die reinen Weltretter sind, sondern sich eben oft auch schizophren verhalten, was den Umweltschutz angeht. Ich merke das so oft an mir.
    Ich bin so absolut dafür, dass noch viel mehr Menschen Vegetarier werden oder zumindest viel weniger Fleisch essen! Das liegt mir echt am Herzen und darum bin ich auch sehr, sehr froh, dass du es tatsächlich durchgezogen hast und Veggie geworden bist!
    Das ist wirklich ein gewaltiger Schritt und ich finde, darauf kannst du mehr als stolz sein.
    Alles was ich sagen wollte war, dass... ach ich weiß auch nicht.
    Ich finde halt, dass man auch als Nicht-Vegetarier unfassbar viel zum Umweltschutz tun kann. Und dass man auch als Vegetarier unfassbar viel Schaden anrichten kann.
    Weil wir in einer derart desolaten Welt leben, eigentlich.
    Ich wollte niemanden angreifen und niemanden verletzen.
    Es tut mir leid!
    Zoey

  • Ich finde halt, dass man auch als Nicht-Vegetarier unfassbar viel zum Umweltschutz tun kann.



    und nicht nur für den Umweltschutz, auch für den Tierschutz kann man unendlich viel tun --- auch und gerade als Fleischesser. Ich bin seit 2002 im Tierschutz aktiv und habe trotzdem bis vor ganz kurzem Fleisch gegessen. Ist deswegen mein Tierschutz nichts wert .... ich meine doch.
    Liebe Zoey, du mußt dich bei mir wirklich nicht entschuldigen, ganz wirklich nicht!!!! Wir sind hier in einem Michael Jackson Forum und wir ALLE haben gerade durch Michael gelernt, wieviel es gibt, wo wir uns kümmern können und auch müssen. Ganz egal ob es um die Umwelt geht, die Tiere oder das wir uns einfach um ein besseres Miteinander kümmern. Und egal für was ich mich entscheide, um das ich mich besonders kümmern möchte und besonders viel Kraft hineinstecke---- wirklich niemals wird man perfekt in allem sein. Aber es zählt doch einzig und alleine das wir etwas tun und nicht weiter blind durchs Leben laufen. Und dabei müssen wir doch garnicht argwöhnisch auf den anderen schielen-- der isst jetzt kein Fleisch und ich arbeite " nur" beim Seniorennachmittag. Das eine zählt doch nicht mehr oder weniger als das andere sondern er zählt das DAS man etwas tut. Wenn ich dir hier jetzt schreibe, das ich bei meinem Auto in 4 Jahren nur 20.000 km drauf gefahren habe, dann sagt das doch nur aus, das ich wenig Auto fahre, aber damit will ich doch dich nicht beleidigen, falls du jetzt deutlich mehr Kilometer in 4 Jahren zusammen gefahren hast. Wir haben hier im Forum doch die Chance immer gegenseitig voneinander zu profitieren und das sollten wir nutzen, anstatt uns gegenseitig das Leben schwer zu machen.


    Das war jetzt mein Wort zu Ostern und keep on michaeling :michaelgroß:

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

  • Keiner von uns hat das tatsächlich geschrieben!

    Nein, aber durch die allgemeine Summierung solcher Beiträge hat sich das meiner Meinung nach schon herauskristallisiert und das wollte ich einfach mal anmerken bzw. auch mal eine andere Meinung schildern als immer nur die Richtung Pro.


    und das ist genau das, was ich an Foren im allgemeinen nicht mag.... man bekommt das Wort im Mund rumgedreht und in etwas vermeintlich harmloses wird alles mögliche reingedichtet.

    Hatten wir das jetzt nicht schon soo oft? :wacko: Muss schon wieder eine Grundsatzdiskussion angestoßen werden und das eigentliche Thema wird außer Acht gelassen? Das ist etwas, was ich z. B. langsam nicht mehr lesen kann. Auch ich bin eine Userin, die ihre Meinung hier jederzeit und überall äußern darf. Auch wenn diese mal nicht dem Strom entspricht, also akzeptiere es bitte, wenn ich hier einfach mal mein Empfinden kundgetan habe und mich nun anscheinend in jedem folgenden Beitrag dafür rechtfertigen muss, dass ich als Ausgangspunkt diese Gratulation genommen habe. Daran muss man sich nun auch nicht aufhängen. Ich habe folglich nur auf die Beiträge reagiert, die danach kamen und aus dem Grund musste ich meine Sicht doch nochmal erklären und ausführen.
    Reindichten tue ich nichts. Ich schreibe lediglich wie die Zeilen bei mir ankommen und was sie letztendlich für eine Kernaussage in mir ausgelöst haben.


    alle anderen haben mit Hochgenuss Fleisch gegessen und keiner hat keinen beschimpft, sondern wir haben uns ganz normal über die Vor - und Nachteile beider Ernährungformen unterhalten --- so geht`s also auch. Schade das es scheint`s in Foren nicht auch so möglich ist, ohne das sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.

    Du, darum geht's doch gar nicht. Hat irgendjemand dem anderen zu seiner Einstellung hier einen Vorwurf gemacht? :was: Nein, hat niemand.
    Und mit dem Jemand, der sich auf den Schlips getreten fühlt, meinst Du wohl mich. Finde ich schade, da solche Aussagen den Eindruck machen, als seien andere Meinungen nicht willkommen. Denn ich habe geschrieben, was in mir ausgelöst wurde. Was ich dabei für Gefühle empfand. Es tut mir Leid, wenn ich die Euphorie mit Euch nicht teilen kann, aber es gibt nunmal auch andere Meinungen und andere Empfindungen, die doch durchaus gewünscht sind, um sich ausgibig unterhalten/diskutieren zu können. Nur dadurch kann man doch an Informationen und neuen Eindrücken gewinnen. :schulter:

    Don't accept the society - the society has to accept you. Be as you are.

  • Seit 25 Jahren höre ich die immer gleichen Argumente, und ich bin der Diskussionen so müde. Ich habe keine Energie mehr dafür, immer und immer wieder erklären zu müssen, immer wieder begründen zu müssen, immer wieder meine Worte nochmal und nochmal und nochmal überdenken zu müssen (und ich bin schon sooo arg vorsichtig, ich stecke zB in diesen Thread hier sehr viel Zeit und Energie und ein Teil davon betrifft die Wortwahl, um nur ja niemandem zu nahe zu treten - aber wie man sieht, wird es einem doch wieder ganz anders ausgelegt), immer wieder rechtfertigen zu müssen und mich und andere immer wieder gegen Vorwürfe der angeblichen Selbstgerechtigkeit von Veggies zu verteidigen.
    Ich will meine Energie lieber auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich - unter anderem hier - Informationen anzubieten, Artikel und so weiter zu verbreiten, und sich auszutauschen über Veränderungen, die man bei sich selbst vornimmt, um etwas zu verbessern in dieser Welt.

    dass ich auch den Eindruck hatte, mich erklären zu müssen, meine
    Essgewohnheiten be-gründen zu müssen, mich teilweise schräg anschauen zu lassen - das scheint für
    Vegetatier wie Veganer an der Tagesordnung zu sein.


    Aber davon ab fühl ich mich jetzt auch richtig auf den Schlips getreten und werde mich von hier jetzt erstmal bis auf weiteres zurück ziehen

    Mir geht es grad ähnlich. Und deshalb werde ich mich erst mal zurückziehen. Keine Sorge, ich rappel mich schon wieder auf. (Und Ihr, Fenja und Aileen, bitte auch!!) Ob in 2 Stunden oder in 2 Tagen oder in 2 Wochen, kann ich nicht sagen. Aber ich komm schon wieder, schließlich geht es mir um die Tiere.
    Nur ist mir für heute die Lust am Thread wirklich vergangen.

  • Und mit dem Jemand, der sich auf den Schlips getreten fühlt, meinst Du wohl mich.


    NEIN, damit meinte ich nicht dich, sondern ich meinte das ganz allgemein auf Foren bezogen.


    Zitat

    Finde ich schade, da solche Aussagen den Eindruck machen, als seien andere Meinungen nicht willkommen


    mir sind andere Meinungen IMMER willkommen.


    Zitat

    Denn ich habe geschrieben, was in mir ausgelöst wurde. Was ich dabei für Gefühle empfand.


    und genau das ist der Punkt an dem ich dich nicht verstehen kann, es aber wirklich gerne würde.Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wieso du dich herabgesetzt fühlst, weil hier in dem Thread jemandem gratuliert wird, der beschlossen hat seine Lebensweise umzustellen.Ich weiß nicht wo deine negativen Empfindungen herkommen, zu was was eigentlich positiv ist, aber du es irgendwie auf dich produzierst ( hä, was is`n das für ein Satz, versteht mich trotzdem irgendwer?)
    Ob etwas positiv oder negativ ist, kommt ja immer drauf an aus welcher Richtung man drauf guckt. Ich weiß jetzt nicht, sollen wir uns in Zukunft nicht freuen, wenn vielleicht ein anderer auch den Schritt in diese Richtung wagt, dürfen wir uns das nicht mehr schreiben, weil du dich dann schlecht fühlst? Wenn wir es hier nicht schreiben dürfen , ja wo denn dann?


    EDIT: ich hätte natürlich hier nicht öffentlich posten müssen, das ich mich dafür entschieden habe jetzt auch Vegetarierer zu werden. Ich hätte Dancer das auch per PN schreiben können und sie hätte mir per PN gratuliert und keiner hätte etwas mitbekommen. Mir ist es auch überhaupt nicht darum gegangen, das ich dafür gratuliert bekomme oder das ihr mir jetzt alle sagt wie toll ich doch bin und wie gut ihr das findet. Meine Überlegung war, das es vielleicht anderen Mut macht, die vielleicht noch zweifeln, ob sie ihre Ernährung umstellen sollen. Das es vielleicht den ein oder anderen motiviert, es auch zu probieren.....
    das wirklich letzte, was mir in den Sinn gekommen wäre --- das sich jemand, der eben Fleischesser ist, genau dadurch " diskriminiert" fühlt. Das war weder meine Absicht noch wäre ich überhaupt auf solch eine Idee gekommen.
    Vielleicht versteht man jetzt besser, was ich eigentlich meine.....


    .... und im übrigen finde ich, das wir uns jetzt dem eigentlichen Thema wieder zuwenden sollten ---- nämlich den Tieren, um die es hier in diesem Thread ja eigentlich gehen sollte.

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

    Einmal editiert, zuletzt von Aileen () aus folgendem Grund: Text ergänzt

  • Morgen!


    Ich glaube, ich sollte nochmal differenzieren:
    Ich bin absolut glücklich um jeden Menschen der Vegetarier geworden ist! Und ich finde, da kann man gar nicht genug gratulieren! Ich finde auch, dass das ein großer Ansporn für andere Menschen sein kann und deswegen fand ich Aileens "öffentliches " Outing absolut gut!
    Im Übrigen geht es mir wie Fenja: Wie oft wird man als Veggie komisch angeschaut, muss sich dumme Sprüche geben und sich immer und immer wieder rechtfertigen... Das passiert Vegetariern am laufenden Band.
    Aber darum ging es mir überhaupt nicht.
    Mir ist nur aufgefallen (im Real Life, nicht hier im Thread!!), dass es viele Vegetarier gibt, die meinen, sie sind ja jetzt Vegetarier und damit reicht's dann schon mit dem Reflektieren. Ich kenne einen Haufen Vegetarier, denen dieser Schritt nicht leicht fiel und die dann, aus lauter Anstrengung, sich erstmal zurück lehnen und sich auf ihren Lorbeeren ausruhen.
    Und munter weiter Nestlé und Kik kaufen als gäb's kein morgen, überall das Licht brennen lassen und mit dem Auto zum Bäcker fahren, obwohl der Weg nur 10 Minuten zu Fuß beträgt.
    Weil das Reflektieren aufgehört hat. Man hat seine Schuldigkeit getan (meint man) und damit war's das dann.
    Aber eigentlich ist es doch so:
    Kaum ist man Vegetarier geworden, stellen sich einem neue Probleme:
    Palmölprodukte, zum Beispiel. Kauf ich die oder nicht?
    Leder oder Kunstleder?
    Milch oder nicht?


    Die Problematik ist einfach da. Und es hilft nichts, die Augen davor zu verschließen. Viele tun das aber und dann rümpfen sie die Nase über Fleischesser, die ihr Schnitzel genießen.
    Ich habe nie andeuten wollen, dass das hier so ist, denn das Gegenteil ist der Fall: Hier im Thread habe ich nie jemanden gelesen, der mir selbstgerecht oder gar militant vorkam.
    Ich meinte es eher allgemein.
    Bitte verzeiht, dass ich mich so missverständlich ausgedrückt habe.
    Eigentlich wollte ich euch nur mitteilen, wie schizophren mir mein eigener Lebensstil oft vorkommt und meine Gedanken und Gefühle dazu.


    LOVE
    Zoey

    Einmal editiert, zuletzt von Zoey ()