Neuer Papst gewählt

  • Dann noch die Aussage " Sie hat keine kleinen Kinder missbraucht". Geht's noch ?


    :guckstdu:
    Missbrauchsskandal überschattet Papst-Wahl


    Die Erzdiözese Los Angeles zahlt Opfern sexuellen Missbrauchs knapp zehn Millionen Dollar Entschädigung. Der Fall wirft seine Schatten bis nach Rom. Denn der frühere Erzbischof von L.A., der den Skandal jahrelang vertuscht haben soll, gehört dem Konklave an.


    Vier Männer hatten den früheren Priester Michael B. beschuldigt, sie sexuell missbraucht zu haben. Nun hat die Erzdiözese offenbar einem Vergleich zugestimmt, um weitere Ermittlungen gegen B. abzuwenden. Sie zahle 9,9 Millionen Dollar (7,7 Millionen Euro) Entschädigung an die Männer, damit diese ihre Klage zurückzögen, berichtet die L.A. Times unter Berufung auf Anwälte der Kläger.


    Der Beschuldigte ist den Ermittlern kein Unbekannter. Er soll über drei Jahrzehnte hinweg bis zu 23 Jungen missbraucht haben. Deshalb war er bereits im Jahr 2000 aus dem Priesteramt ausgeschlossen und später zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Zwei der Kläger in dem aktuellen Verfahren sind der L.A. Times zufolge Brüder eines Jungen, der bereits früher gegen B. aussagte. Weitere Zivilprozesse sollen folgen. Die Kirche hat bereits signalisiert, auch weiteren Opfern Entschädigungen zahlen zu wollen.


    Der aktuelle Vergleich ist der erste, seit die Erzdiözese interne Unterlagen zum sexuellen Missbrauch von Kindern durch Priester veröffentlicht hat. Ende Januar stellte sie rund 12.000 Aktenseiten ins Netz. Darin geht es um Daten zu Vorwürfen gegen 124 Priester, darunter auch Michael B. Und auch ein weiterer Name taucht in den Akten immer wieder auf: der von Kardinal Roger Mahoney, von 1985 bis 2011 Erzbischof von L.A. und derzeit einer von 117 Kirchenfürsten, die den neuen Papst wählen


    Michael B. soll Mahoney bereits 1986 den Missbrauch von zwei Jungen gestanden haben. Mahoney sandte ihn danach zu einem Therapizentrum, holte ihn aber später wieder in den Dienst zurück. Nach seiner Rückkehr soll B. weitere Kinder missbraucht haben. Der Fall B. ist nicht der einzige, bei dem Mahoney vorgeworfen wird, Missbrauch in seiner Diözese vertuscht, verdächtige Priester weiterbeschäftigt und andere ins Ausland versetzt zu haben, um sie strafrechtlicher Verfolgung zu entziehen.


    Oliver O., ein wegen Kindesmissbrauch verurteilter Priester der Diözese, beschuldigte Mahoney im Dokumentarfilm "Deliver us from evil", ihn an einen Posten versetzt zu haben, bei dem ihm weiter Kinder ausgeliefert waren. Und das obwohl Mahoney von O.'s Pädophilie wusste. Bereits 2007 hatte sich die Erzdiözese mit 500 mutmaßlichen Missbrauchsopfern auf einen Vergleich in Höhe von 660 Millionen Dollar (heute 487 Millionen Euro) geeinigt.


    Wegen seiner Verstrickung in einen der größten Missbrauchsskandale der katholischen Kirche weltweit wurde Mahoney in seiner Diözese inzwischen von allen kirchlichen Aufgaben und Ämtern befreit. Doch das hält den 77-Jährigen nicht davon ab, bei der Wahl des nächsten Papstes mitzumischen. Trotz massiver Proteste - das Netzwerk Catholics United etwa hat mehr als 40.000 Unterschriften gegen seine Teilnahme am Konklave gesammelt - weilt Mahoney inzwischen in Rom.


    Mit Kardinal Domenico Calcagno aus dem italienischen Savona ist zudem ein weiteres Mitglied des Konklave in eine Missbrauchsaffäre verstrickt. Einer seiner Priester hat gestanden, von 1980 bis 2005 mehrere Kinder missbraucht zu haben - Calcagno soll davon gewusst und den damaligen Kardinal Joseph Ratzinger um Rat gefragt haben.


    Schon Papst Benedikt XVI. wurde also, ebenso wie seinem Vorgänger Johannes Paul II., vorgeworfen, den Missbrauch in der Kirche mit vertuscht und zu wenig dagegen unternommen zu haben. Dass die Wahl seines Nachfolgers von Kirchenfürsten wie Mahoney und Calcagno vorgenommen wird, dürften die Missbrauchsopfer weltweit als Affront empfinden.
    http://www.berliner-zeitung.de…hl,10808018,22096094.html


    :ich sag nix:

    :herz::herz: "Wer für etwas kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." :herz::herz:

  • Wie gesagt, es haben nicht alle Katholiken Kinder missbraucht


    Das habe ich auch niemals behauptet !!! :nixnix:


    willst du etwa Pädophilie mit Homosexualität vergleichen?


    Wie kommst Du denn darauf ??? Es geht mir lediglich darum, dass die katholische Kirche einerseits Homosexuelle wie perverse Kranke behandelt, aber andererseits das Thema Pädophilie in den eigenen Reihen gern mal vertuscht. Dies ist zumindest mein persönlicher Eindruck.


    Der von Dir gepostete Artikel ist bekannt


    Habe auch nicht behauptet, dass er unbekannt ist. :lg:

    :herz::herz: "Wer für etwas kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren." :herz::herz:

  • Ich weiss ja nicht, wieviele von Euch tatsächlich schon mit toten Kindern zu tun hattten.
    Überhaupt zu fragen, ob es relevant sei, ob es getauft sei.


    Ob es in den Himmel komme. Es tut mir leid aber ich kriege da ne Wut, denn der liebe Gott und auch nicht der Papst geht da her und prüft erst mal den Taufstatus.

    Zitat

    I want people to NEVER FORGET the truth of how hard he tried, his struggle, to continue to entertain the world...the heartlessness of corporate greed. HE IS NOT A HOLOGRAM...he is not a puppet for the industry. He was a great HUMAN BEING made of flesh and blood. (KF)

  • wo hast du das jetzt her, da hätte ich gerne eine Quelle zu.


    Das sind Erfahrungen die ich selbst im Umfeld erlebt habe. Und vor gut 10 Jahre dachte ich das wären einzelfälle. Aber dem ist leider nicht so, ich habe mit vielen Menschen gesprochen die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, dazu werden Exorzisten in der Katholische Kirche ebenfalls Ausgebildet, alles was nicht Biblisch Komform läuft hat den Teufel inne und der muss notfalls Ausgetrieben werden. Man denke unter anderem an dem Fall: Anneliese Michel.


    Ein Mensch der keinen glauben hat oder einem glauben ohne eine Kirchliche Institution nach geht, ist genauso viel Wert wie jeder anderer. Das was viele Menschen eben an die Institution Katholische Kirche bemängeln und dann auch verhöhnen ist das sie eben selbst nicht nach ihren Auferlegten Regeln leben. Sie haben in der Vergangenheit und bisher in der Gegenwart gezeigt, das Sie ihre Regeln mit aller Macht durchsetzten, auch wenn Sie selbst sich nicht daran halten.

    “In a world filled with hate, we must still dare to hope. In a world filled with anger, we must still dare to comfort. In a world filled with despair, we must still dare to dream. And in a world filled with distrust, we must still dare to believe.”
    Michael Jackson
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  • Zitat


    Wie kommst Du denn darauf ??? Es geht mir lediglich darum, dass die katholische Kirche einerseits Homosexuelle wie perverse Kranke behandelt, aber andererseits das Thema Pädophilie in den eigenen Reihen gern mal vertuscht. Dies ist zumindest mein persönlicher Eindruck.


    Es ist nicht so schwarz-weiss. Auf lokaler Ebene weiss man oft um die Homosexualität der Leute und solange die Leute eben nicht an die Öffentlichkeit gehen, wird es teils zumindest toleriert. Natürlich ist das iwie widersinnig. Aber du würdest Dich wundern, wieviele schwul-lesbische Religionslehrer (kein Witz) es gibt, wie viele Kindergärtner, die angestellt sind in der katholischen Kirche.


    Was mich wirklich geärgert hat, ist, dass du meintest, ich wolle LM das Verleugnen anraten. Nein. Wir gehen alle teils mit dem Internet viel zu leichtsinnig um und mit pers. Daten und Aussagen.
    Bevor ich mich hier registriert habe, habe ich quasi alles mitlesen können. Does that ring a bell ?

    Zitat

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  • Zitat

    anderem an dem Fall: Anneliese Michel.

    Die Ärmste hatte vermutlich Epilepsie und/oder Schizophrenie. Selbst hatte sie sich auch an die Kirche gewandt, ein tragischer Fall, und noch nicht mal so lange her.


    Sie hätte in ein Krankenhaus gehört. Aber homosexuell war sie nicht.

    Zitat

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  • Wie heißt es so treffend: „Über Politik und Religion spricht man nicht.“ Da ist was dran.


    Warum das so ist: Politik und Religion haben immer mit Emotionen zu tun. Gerade bei der Religion kommt erschwerend hinzu, dass Glaube, Werte und Tradition ineinandergreifen. Völlig aus dem Ruder laufen Diskussionen, bei denen Politik und Religion vermischt werden. Ich habe den Eindruck, dass genau das gerade hier passiert. Es wird beispielsweise die politische Ebene mit der religiösen Ebene des Umgangs mit Homosexualität vermischt. Erinnert euch bitte daran, dass Homosexualität bis vor kurzem sogar noch politisch geächtet war und in nicht wenigen Ländern auf dieser Welt noch immer unter Strafe steht (und zwar rein politisch). Die religiösen Werte haben keinen demokratischen Anspruch und umgekehrt. Deswegen ist es sehr ratsam, diese beiden Dinge zu trennen.
    Im übrigen ist es auch nicht richtig, von dem Islam oder dem Christentum zu sprechen. Wenn man die historischen und kulturellen Komponente nimmt, kann es da keine Verallgemeinerung geben. Alles ist im Wandel (wenn auch langsam). Im Gegensatz zum Mittelalter beispielsweise hat sich die RKK sehr verändert.


    Beim Glauben ist es so, dass immer persönliche Erfahrungswerte eine Rolle spielen (wie gehe ich mit schweren Krisen um bspw.). Und wenn dann jemand kommt und das alles durch Verallgemeinerungen in Frage stellt, kommt bei dem anderen mindestens Unverständnis auf, wenn nicht sogar das Gefühl eines persönliches Angriffs. Schwupps, sind die Ebenen verschoben und es kommt dann zu unschönen und unsachlichen Äußerungen.


    Mein Rat daher: Bei religiösen und politischen Themen einmal mehr noch mal den Beitrag lesen, bevor man auf den „Sende-Knopf“ drückt. :billie:


    Mein Wort zum Wochende :-D und wie immer meine Meinung.

  • :danke:Genau das waren meine Gedanken! Da ich aber erst seit Kurzem hier bin, habe ich mich nicht getraut, es auszusprechen. :rot1: ich hätte es aber auch nie so treffend formulieren können.

    Wie heißt es so treffend: „Über Politik und Religion spricht man nicht.“ Da ist was dran.


    Warum das so ist: Politik und Religion haben immer mit Emotionen zu tun. Gerade bei der Religion kommt erschwerend hinzu, dass Glaube, Werte und Tradition ineinandergreifen. Völlig aus dem Ruder laufen Diskussionen, bei denen Politik und Religion vermischt werden. Ich habe den Eindruck, dass genau das gerade hier passiert.

  • @Shi
    Die katholische Kirche wird dem kleinen Jungen eine Beisetzung mit Priester verweigern. Was die katholische Kirche darüber denkt, wo jemand hinkommt der nicht getauft ist, weiß ich nicht. Aber nach den Erfahrungen die ich mit der Kirche habe, will ich es auch nicht wissen. Wobei sie bei einem Kind vielleicht noch aufpassen würden was sie sagen. Der Kleine war immerhin noch zu jung um wirklich selbst zu entscheiden.
    Worüber ich mir aber sicher bin ist, wenn es einen Gott gibt, dann wird der Kleine bei ihm willkommen sein. :)



    "Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind."

  • ..erstmal dankeschön Shi.. :blume: fürs verschieben..im Meckerthread is das Ganze doch besser aufgehoben..es uferte doch sehr ins OT aus..


    ..Maggi und Etara..ich verstehe gut..was ihr meint... :drück: ..aber unter zivilisierten Menschen sollte man auch die Themen Politik UND Religion beleuchten können...und zwar mit dem nötigen Respekt anderen Meinungen gegenüber...dann funktioniert das auch...


    ..und DAS hier hab ich noch zum Thema gefunden


    http://s14.directupload.net/file/d/3195/mwr62w6d_jpg.htm


    ..hab ichs net schon immer gewusst..*blöd guck* :blöd:


    :vogel:

    Ich aber gelobte mir,
    mich niemals abstumpfen zu lassen
    und den Vorwurf der Sentimentalität
    niemals zu fürchten.

    Albert Schweitzer

  • Die Ärmste hatte vermutlich Epilepsie und/oder Schizophrenie. Selbst hatte sie sich auch an die Kirche gewandt, ein tragischer Fall, und noch nicht mal so lange her.


    Sie hätte in ein Krankenhaus gehört. Aber homosexuell war sie nicht.


    Habe ich auch nicht gesagt das Sie Homosexuell gewesen ist, sondern wollte damit nur noch mal zum Ausdruck bringen was man Kirchlicher Seits macht wenn Sie glauben jemand sei vom Teufel besetzt. DIe Pfarrer mit denen ich bisher zu tun hatte, sagte mir alle unabhängig von einander das Homosexualität nichts von Gott gegebens sei, sondern der Verderb des Menschen das mit dem Teufelswerk einhergeht und den man entgegensetzten muss. Und mit wurde im Fall eines Freundes schon Exorzisten Empfohlen. Daher sagte ich schon in meinem Eingangspost das es kein Witz ist. Auch ist die Homosexualität für Aids alleine Verantwortlich zu machen wurde mir schon sehr häufig entgegen gebracht. Die Gespräche ansich ähnelten sehr oft wie der Film Quasimodo, alles was anders ist darf entweder nicht Existieren oder im Verborgenen. Wie Quasimode und die Zigeunerin.






    Aber was Homosexualität und MIssbrauch an Kindern in den eigenen Reihen angeht mal einen Artikel



    Missbrauchsfälle in der Kirche: Vatikan gibt Homosexualität die Schuld


    Besteht zwischen den Missbrauchsfällen und dem Zölibat ein Zusammenhang? - Diesen Gedanken hat Kardinalstaatssekretär Bertone, rechte Hand von Papst Benedikt XVI., nun weit von sich gewesen. Vielmehr habe die Homosexualität Schuld an den Vorfällen.



    Buenos Aires/Santiago de Chile - Nicht das Eheverbot für katholische Priester, sondern die Homosexualität habe Schuld an den Missbrauchsfällen, sagt Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. "Viele Psychologen und Psychiater haben nachgewiesen, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Zölibat und der Pädophilie gibt, aber viele andere haben gezeigt und mir kürzlich versichert, dass ein Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie besteht. Das ist die Wahrheit, und das ist das Problem", wurde die rechte Hand des Papstes am Dienstag von der Online-Ausgabe des chilenischen Radiosenders Cooperativa wiedergegeben.


    Die Missbrauchsfälle seien "sehr schlimm und skandalös", habe Bertone vor Journalisten am Rande eines Chile-Besuchs hinzugefügt. Jedoch sei nur ein sehr kleiner Prozentsatz der katholischen Priester mit Pädophilie in Verbindung gebracht worden. Papst Benedikt XVI. werde dennoch in Kürze neue Maßnahmen gegen die Wiederholung solcher Fälle bekanntgeben. Einzelheiten nannte Bertone, der faktisch Regierungschef des Vatikans ist, nicht.


    Zudem bestritt Bertone, die Kirche habe den Skandal zu vertuschen versucht. Die Wochenzeitung "Die Zeit" hatte in ihrer Online-Ausgabe über Ostern mehrere Vatikan-Dokumente veröffentlicht, denen zufolge nach Einschätzung der Zeitung Bertone 1998 als damaliger Sekretär der Glaubenskongregation in dem Missbrauchsskandal um den US-Priester Lawrence Murphy die Aufklärung des Falls gebremst habe.



    "Anders als bisher angenommen, hat nicht der heutige Papst, sondern Bertone den Fall offenbar vertuscht", sagte Patrick Schwarz, Stellvertretender Ressortleiter Politik der "Zeit", der Deutschen Presse-Agentur.


    http://www.spiegel.de/panorama…-die-schuld-a-688824.html

    “In a world filled with hate, we must still dare to hope. In a world filled with anger, we must still dare to comfort. In a world filled with despair, we must still dare to dream. And in a world filled with distrust, we must still dare to believe.”
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    2 Mal editiert, zuletzt von Amidara ()

  • hier spricht offensichtlich ein "Experte" . :rauf: :schimpf2: ( ich meine den Link)

  • Frauenfeindlich auch noch. Hach, der Mann wächst mir immer mehr ans Herz.



    "Be who you are and say what you feel because those who mind don't matter and those who matter don't mind."

  • Jürgen Domian auf Fb:


    hr Lieben, für mich stellt sich die Frage: Ist der neue Papst der Gorbatschow der katholischen Kirche – oder bleibt im Grunde alles beim Alten? Mein spontaner Eindruck von Franziskus: sympathisch, menschlich, bescheiden. Er sagt ganz einfach bei seinem ersten Auftritt am Fenster des Petersdoms zu der wartenden Menge „Guten Abend“, er steht relativ schlicht gekleidet da (ohne Prunk-Accessoires wie das Schultercape mit Pelzbesatz), er lässt sich am nächsten Tag mit einem VW durch Rom zu seiner Herberge fahren, in der er vor dem Konklave gewohnt hat und bezahlt selbst seine noch ausstehende Rechnung dort – und er wählt einen tollen Namen: Franziskus. Denn Jorge Mario Bergoglio, so der weltliche Name des Papstes, ist ein großer Bewunderer und Verehrer von Franziskus von Assisi, jenem Bettelmönch, der sich der absoluten Armut verschrieben hat und sich ganz in den Dienst der Armen, Bedrängten und Kranken stellte. Und so galt Bergoglio bis zu seiner Papstwahl auch als der „Kardinal der Armen“ in Argentinien. Er fuhr in Buenos Aires U-Bahn, hielt sich oft in den Elendsvierteln der Stadt auf und wohnte in einem kleinen Apartment, obwohl er in dem erzbischöflichen Anwesen hätte residieren können.
    Soweit - so sympathisch.
    Aber da gibt es noch eine andere Seite. Bisher war Bergoglio auch ein strammer Konservativer.
    Verhütung? Nein!
    Homosexuelle Verbindungen? Nein!
    Adoptionsrecht für homosexuelle Paare? Nein!
    Abtreibung, selbst nach einer Vergewaltigung? Nein!
    Frauen ins Priesteramt? Nein!
    Abschaffung des Zölibats? Nein!
    Als Argentinien 2010 die Homo-Ehe legalisierte sagte Kardinal Bergoglio:
    „Das ist kein einfacher politischer Kampf, das ist der Versuch, Gottes Plan zu zerstören. Bei Partnerschaft des gleichen Geschlechtes wirkt der Neid des Teufels, durch den die Sünde in die Welt kam: ein Neid, der beharrlich das Ebenbild Gottes zu zerstören sucht.“
    Im Klartext, bin ich arm, so werde ich vom Papst gemocht und er ist bemüht mir zu helfen.
    Bin ich aber arm und schwul und möchte vielleicht sogar meinen Freund heiraten, habe ich keine guten Karten. Denn irgendwie bin ich ja des Teufels.
    Kommt eine arme vergewaltigte Frau zum Papst, wird er tröstende Worte finden, ihr aber gleichzeitig sagen, dass eine Abtreibung eine schlimme Sünde wäre.
    Und wenn eine arme Familie mit zehn Kindern zu ihm kommt und die Eheleute sagen, dass sie kein weiteres Kind haben möchten, so wird der Papst sicher freundlich sein, ihnen seltsame Ratschläge bezüglich ihres Sexuallebens geben, von der Pille aber wird er ihnen vehement abraten und diese gleichfalls als üble Sünde erklären, ebenso das Kondom.
    All dies entspricht seinen bisherigen Ansichten.
    Manche Menschen aber wachsen mit und in ihrem Amt.
    Und so werden wir uns vielleicht noch über Franziskus wundern. Hoffen wir es! Geben wir ihm eine Chance!
    In einem halben, spätestens in einem Jahr wissen wir mehr. Euer Domian.

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  • Das mit dem "über ihn wundern" hab ich schon hinter mir...
    Ansonsten glaube ich nicht an solche "Wunder"...und ein Wunder bräuchte es, um diesem Kerl die Augen zu öffnen. Seine Arbeit für die Armen in allen Ehren. Aber das tun andere Menschen auch. Damit überzeugt dieser Mann mich nicht. Nicht mal im Geringsten.



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  • Zitat

    Völlig aus dem Ruder laufen Diskussionen, bei denen Politik und Religion vermischt werden. Ich habe den Eindruck, dass genau das gerade hier passiert. Es wird beispielsweise die politische Ebene mit der religiösen Ebene des Umgangs mit Homosexualität vermischt. Erinnert euch bitte daran, dass Homosexualität bis vor kurzem sogar noch politisch geächtet war und in nicht wenigen Ländern auf dieser Welt noch immer unter Strafe steht (und zwar rein politisch). Die religiösen Werte haben keinen demokratischen Anspruch und umgekehrt. Deswegen ist es sehr ratsam, diese beiden Dinge zu trennen.
    Im übrigen ist es auch nicht richtig, von dem Islam oder dem Christentum zu sprechen. Wenn man die historischen und kulturellen Komponente nimmt, kann es da keine Verallgemeinerung geben. Alles ist im Wandel (wenn auch langsam). Im Gegensatz zum Mittelalter beispielsweise hat sich die RKK sehr verändert.


    Ich unterschreibe von A bis Z! danke Maggie.

    Zitat

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  • Ich unterschreibe von A bis Z! danke Maggie.


    Und wodurch ist das Politisch Verboten gewesen?


    Kirche versteht sich als einigende geistliche Macht des Staates, bestimmt dessen Weltanschauung und auch dessen Politik: Überordnung des sacerdotium (wörtlich: Priestertum; hier: geistliche Gewalt der katholischen Kurie) über das regnum (etwa: weltliches Reich) bis hin zum Anspruch des Papsttums auf die Weltherrschaft im Hochmittelalter


    quelle: Wiki


    Je nach Epoche war es Stärker oder weniger Stärker vertreten, erst als die Kirche dem Rechts-Staat untergeordnet wurde, löste sich vieles. In sofern stimme ich mit wandel der sehr langsam Fortschreitet zu.

    “In a world filled with hate, we must still dare to hope. In a world filled with anger, we must still dare to comfort. In a world filled with despair, we must still dare to dream. And in a world filled with distrust, we must still dare to believe.”
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  • Hier wird nichts vermischt. Ich denke schon, dass jeder hier in der Lage ist den Unterschied zwischen dem politischen und dem religiösen Blickwinkel auf Homosexualität zu erkennen.
    Während aber die Politiker langsam aber sicher aufwachen (die Länder in denen Homosexualität unter Strafe stehen haben mit Menschenrechten sowieso in den meisten Fällen so ihre Probleme), bleibt die Kirche stur. Sie lehnt Homosexualität nicht nur ab, sie beleidigt und diskriminiert homosexuelle Menschen. Sie stellen sie als psychisch gestörte Menschen hin, denen mit einer Therapie geholfen werden kann/muss und sie verbreiten einen Scheiß, dass sich einem die Nackenhaare hochstellen.


    Im Gegensatz zum Mittelalter hat sich die RKK verändert? Ja natürlich. Weil ihnen nichts anderes übrig blieb. Irgendwann waren die Menschen aufgeklärter und haben sich nicht mehr so von der Kirche händeln lassen wie das damals der Fall war. Und dementsprechend war die Kirche gezwungen sich zu ändern und ein paar Dinge zuzulassen oder zu überdenken. Nicht, weil in den Reihen der katholischen Kirche so viele Visionäre waren, sondern weil es denkende Menschen gab, die sich nicht von den Einschränkungen der Kirche haben beeindrucken lassen. Aber wie viele Menschen mussten durch die "Hand der Kirche" sterben, bis es so weit war? Wie viele wurden von der Kirche geächtet, weil sie die Wahrheit gesagt haben?


    Und bevor es jetzt wieder kommt, ja, das hat nicht bloß die katholische Kirche gemacht. Aber hier geht es jetzt um die Kirche.



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