Die Berichterstattung nach Chandlers Selbstmord:
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Chandlers Selbstmord wird zum Höhepunkt der einseitigen Medienberichterstattung
Als sich gestern herausstellte, dass Evan Chandler, der Vater von Jordan Chandler, sich durch einen Kopfschuss selbst getötet hatte, wurden nur wenige Tränen vergossen, obgleich die Medien sich die allergrößte Mühe gegeben hatten, ihn zu preisen.
Die meisten Presseberichte stellten Chandler als den Vater „des Jungen dar, der Jackson Kindesbelästigung vorgeworfen hatte“. Falsch. Chandler war der Vater, der Michael Jackson beschuldigte, seinen Sohn belästigt zu haben.
Die ursprünglichen Anschuldigungen kamen nicht von Jordan Chandler, sondern von dessen Vater Evan, trotz Jordans Beharren darauf, Jackson habe ihn niemals unsittlich berührt, eine Haltung, die der Junge über mehrere Monate hinweg aufrechterhielt.
Die Beziehung zwischen dem Vater des Jungen und Jackson wurden 1993 zunehmend schlechter, als Evan den Popstar darum bat, ihm ein Haus bauen zu lassen und Jackson dies höflich ablehnte. Als er mit seiner Bemühung, sich als Drehbuchautor zu versuchen, gescheitert war, kontaktierte er sofort Jackson und bat ihn darum, Verhandlungen für drei Drehbücher zu führen, die Evan zu bieten hatte. Wenn Jackson dieser Bitte nicht nachkäme, sagte er, würde er Jackson wegen Kindesbelästigung an seinem Sohn verklagen. Jackson kam der Bitte nicht nach, und der Rest ist Geschichte.
Wie in dem von Mary. A. Fischer 1994 geschriebenen Artikel „Wurde Michael Jackson verleumdet?“ offen gelegt wird, hat Jordan Chandler erst behauptet, Jackson habe ihn belästigt, nachdem Evan-von Beruf Zahnarzt- seinen Sohn bei einer Zahnbehandlung mit einem Arzneimittel unter Narkose gesetzt hatte, Sodium Amytal, das nachweislich das „Falsche-Erinnerung-Syndrom“ einleitet.
Sogar nachdem Jordan Chandler sich den Vorgaben des Vaters fügte, war seine Aussage so wenig überzeugend, das Staatsanwalt Sneddon seinen Fall drei verschiedenen Grand Jurys vorlegte und keine ihm die Erlaubnis erteilte, Anklage gegen Michael Jackson zu erheben. Im Gegensatz zu den weitverbreiteten Mythen, beschrieb Jordan Chandler Jacksons Genitalien nicht passend. Neben weiteren Ungenauigkeiten, behauptete Jordan, Jackson sei beschnitten, was anhand von Polizeifotos bewiesenermaßen nicht der Fall war.
Es überrascht keineswegs, dass keine dieser Informationen den Weg in die Berichterstattung um Evans Tod gefunden haben. Im Gegenteil, Evans Tod wurde nur als weitere Möglichkeit gesehen, wieder einmal Jackson mit Schmutz zu bewerfen und die alten Mythen um die Anschuldigungen von 1993 aufrechtzuerhalten- insbesondere über die Vergleichszahlung.
Wieder einmal berichten Zeitungen auf der ganzen Welt, Jackson habe den Chandlers einen Vergleich gezahlt. Das ist eine totale Erfindung.
Gerichtsdokumente aus dieser Zeit belegen ganz klar, dass die Versicherungsgesellschaft von Michael Jackson „die Verhandlungen geführt und den Vergleich gezahlt hat, gegen den Protest von Michael Jackson und seines persönlichen Anwalts.“
Jackson war nicht einverstanden mit dem Vergleich, geschweige denn hätte er ihn gezahlt.
Unter denen, die diesen alten Unsinn auch wieder aufwärmten, war „The Sun“, bei der auch ich Beiträge leiste als Jackson-Experte. Ich wurde gestern darum gebeten, Informationen über die Anschuldigungen von Evan Chandler 1993 zusammenzutragen, was ich auch tat. Jedoch wurde nicht eine meiner Informationen benutzt, wahrscheinlich, weil sie ein zu gutes Licht auf Jackson geworfen hätten. Mythen, die Jackson Schuld unterstellen sind wichtiger als Tatsachen, die ihn entlasten würden.
Als ich bemerkt hatte, dass der Artikel der Sun wieder einmal etliche Ungenauigkeiten enthielt (die wichtigste, dass Jordan die Klage wegen Kindesmissbrauchs angezettelt habe und dass Jackson der Familie einen Vergleich gezahlt habe), hab ich mich mit zwei Mitarbeitern der Zeitung in Verbindung gesetzt- mit dem Mitarbeiter, mit dem ich üblicherweise Kontakt hatte und mit dem, der den Artikel geschrieben hatte. Weder wurde meine Email beantwortet, noch wurde der Artikel geändert.
Andernorts rangierte der „Mirror“ auf einer noch höheren Stufe der Absurdität, hier versuchte man Chandler sogar als Märtyrer darzustellen. „Der Vater im Sexskandal gegen Michael Jackson wollte nur Gerechtigkeit, und endete als zerstörter Mensch“, so die Schlagzeile des „Mirror“.
Gerechtigkeit?
Wenn Evan Chandler Gerechtigkeit wollte, warum ging er dann zuerst zu Michael Jackson mit seinen drei Drehbüchern, anstatt zur Polizei? Wenn er Gerechtigkeit wollte, warum willigte er dann in die Zahlung durch Jacksons Versicherungsgesellschaft ein?
Der Vergleich beinhaltete eine Klausel, die besagte, dass wenn die Familie in den Vergleich einstimmt anstatt ein Zivilverfahren zu führen, ihre Möglichkeit, in einem Gerichtsverfahren auszusagen, nicht betroffen sei. Wenn also Chandler Gerechtigkeit wollte, warum zwang er die Polizei nicht dazu, ihre Ermittlungen voranzutreiben?
Die Schlagzeile mitsamt dem größten Teil des Inhalts des Artikels ist Blödsinn.
Nachdem die Chandlers die knapp 15 Millionen Dollar (und nicht über 20 Millionen, wie von der Presse immer wieder berichtet) bekommen hatten, verklagte Evan Chandler Jackson 1996 nochmals für die Zahlung von 60 Millionen $, nachdem er behauptet hatte, Jacksons Album „HIStory“ sei ein Verstoß gegen die vertraulichen Vereinbarungen der Vergleichs- Klausel. Zusätzlich dazu, dass er versuchte, Jackson zu verklagen, stellte er vor Gericht einen Antrag, sein eigenes Album herausbringen zu dürfen mit dem Namen „EVANstory“.
Ja, wirklich!
Das heißt also, dass der Mann, den der „Mirror“ als jenen darstellte, der nur Gerechtigkeit wollte, daran dachte, nachdem der anfängliche Medienansturm abgeebbt war, dass es das Beste sei, ein eigenes Musik-Album über den angeblichen Missbrauch seines vorpubertären Sohnes zu veröffentlichen.
Der „Mirror“ spielte auf die Tatsache an, dass die Beziehung zwischen Jordan und seinen Eltern nach 1993 spannungsreich ablief, aber auch hier schoben sie Jackson wieder die Schuld zu und behaupteten, dass das Trauma dieses Falles die Familie auseinanderdriften ließ.
In Wahrheit ging Jordan Chandler mit 16 Jahren vor Gericht und forderte die Unabhängigkeit von seinen Eltern. Als er 2005 vor Gericht gebeten wurde, lehnte er die Aussage über seinen früheren Freund ab. Wäre er in den Zeugenstand getreten, hätte Jacksons Verteidiger-Team eine Anzahl von Zeugen gehabt, die darauf vorbereitet waren, auszusagen, dass Jordan-der heute unter anderem Namen in Long Island lebt- ihnen vor Jahren erzählt hat, er hasse seine Eltern für das, was sie ihn 1993 haben aussagen lassen, und dass Michael Jackson ihn niemals berührt habe.
Die Beweismittel, die das Jahr 1993 umfassen, stützen in überwältigendem Ausmaß Jacksons Unschuld. Dies ist auch der Grund dafür, dass Michael Jackson trotz der langwierigen Ermittlungen, die schon Monate vor der Vergleichszahlung stattfanden, niemals inhaftiert und niemals angeklagt worden war.
Die Beweise zeigen ganz deutlich, dass Evan Chandler die Anschuldigungen genutzt hat, um seinen Plan vom großen Geld zu realisieren, er dachte, dass es ihm helfen könnte, seine Träume in Hollywood zu verwirklichen. Auf Aufnahmen eines Telefongesprächs hört man seine Aussage, dass das Wohlergehen seines Sohnes für ihn „Irrelevant“ ist und er behauptete, er würde Jackson alles wegnehmen wollen, was ihm lieb und teuer ist.
Mary Fischers Beweise zeigen, dass die falschen Anschuldigungen wegen Kindesmissbrauchs an seinem eigenen Sohn ein ausgeklügelter Erpressungsversuch waren, denn als Jordan sich weigerte, das Spiel Evans mitzuspielen, setzte ihn sein Vater unter Drogen, um ihm einzureden, er sei belästigt worden.
Doch nicht einmal ein Kind unter Drogen zu setzen, um einen Erpressungsversuch durchzuführen war Evan Chandlers tiefster Punkt. Der war erst erreicht, als er das Gericht um Erlaubnis bat, sein eigenes Album über den Missbrauch an seinem Sohn veröffentlichen zu dürfen.
Wenn Evan Chandler Gerechtigkeit wollte, hat er sie vor zwei Wochen bekommen.
Für die Medien bedeutet das, dass dieser Vorfall wieder einmal den totalen Unwillen der Medienlandschaft zeigt, fair oder angemessen über Michael Jackson zu berichten, besonders hinsichtlich der falschen Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs, die sich gegen ihn breitgemacht haben. Keine der oben erwähnten Informationen und Beweise wurden in irgendeinem Artikel über Chandlers Selbstmord angesprochen, die ich bisher gelesen habe, trotz der Tatsache, dass ich diese Informationen an eine Zeitung weitergegeben habe, die mich bei anderen Storys als Jackson-Experte angeheuert hat.
Entlastende Tatsachen werden zugunsten von anzüglichen Mythen einfach übersehen. Ein farbiger Menschenfreund wird als Pädophiler gefedert und geteert und ein weißer Erpresser als Märtyrer dargestellt.
Vielleicht findet Jordan Chandler, nun da sein Vater tot ist, den Mut, das Richtige zu tun. Vielleicht wird er irgendwann einmal auftauchen und der ganzen Welt das erzählen, was er seinen Freunden schon seit mehr als einem Jahrzehnt sagt- dass Michael Jackson niemals auch nur einen Finger an ihn gelegt hat. Bis dahin, so meine Annahme, wird er mit der gleichen Qual weiter leben müssen, die anscheinend auch seinen Vater schließlich ereilt hat, merkwürdigerweise bald nach dem Ableben des größten Opfers in all diesen Dingen - Michael Jackson.