remember : Das hört sich ja alles ganz schlüssig an. Aber, dieses Interview dauerte ja ziemlich lang. Da kann man nicht jedes Wort genau vorher überlegen. Außerdem ist eine OW eine sehr gewiefte Talkmasterin, die, wenn man sich das Interview anschaut, LMP u. a. des öfteren einfach unterbrochen hat und auch sonst einige Tricks drauf hatte. Einiges kann dadurch schon mal anders verstanden werden als es gesagt wurde. Oder aber man wollte etwas anders sagen, und durch so kleine aber feine Manipulationen seitens des Interviewers wird einiges entweder gar nicht mehr ausgesprochen oder aber kommt anders rüber. Ich habe mal vor Jahren für Mona Lisa (weiß gar nicht, ob es die Sendung überhaupt noch gibt) ein Interview gegeben. Das Interview dauerte geschlagene 3 Stunden! Es wurden dann für den Beitrag 5 Minuten Statement von mir in der Sendung gebracht. In diesen 3 Stunden aber, mußte ich höllisch aufpassen, was ich sage. In diesem Beitrag ging es nämlich nicht nur um mich, sondern auch um meinen damaligen Chef, der eine Person des öffentlichen Lebens ist, wie man so schön sagt (Politiker). Und - obwohl ich nicht den Eindruck hatte, daß mir jetzt unbedingt unfair mitgespielt werden wollte - ist es immer das Anliegen eines Journalisten, etwas aus dem Interviewer rauszukitzeln, was er ganz bestimmt nicht sagen wollte. Und das ist ganz schön anstrengend, vor allem wenn einem die ganze Zeit die Kamera vors Gesicht gehalten wird. Ich will mich jetzt nicht mit einer LMP vergleichen. Aber ich habe bei ihr nicht den Eindruck, daß sie so sonderlich gerne interviewt wird. Aber da kann ich mich ja auch täuschen.
Und aus einem Face-to-Face-Interview jedes Wort genauestens unter die Lupe zu nehmen... Ich weiß nicht, ob das fair ist. Schließlich hat LMP hier kein Redemanuskript abgeliefert, sondern es war ein interaktives Interview.
Ich möchte jetzt gar nicht LMP in Schutz nehmen. Ich kenne diese Frau nicht. Beim Interview hatte ich aber jetzt nicht unbedingt das Gefühl, sie wolle sich als die Gute und Michael als den weniger Guten darstellen. Und die Sache mit den Kindern kann sich so abgespielt haben, wie du schilderst, muß sie aber nicht. Wie gesagt, ein Interview hinterher wortwörtlich nachzulesen ist nochmal eine ganz andere Kiste. Da fehlt der Tonfall, die Mimik und Gestik usw. Man redet nun mal nicht so wie man schreibt.
LG