Ich finde es ist ein falscher Ansatz, wenn Michaels Medikamentengebrauch nicht thematisiert wird, aufgrund von Stigmatisierung.
Er war medikamentenabhängig während und nach der Dangerous Tour und vermutlich stand er unter dem Einfluss von Medikamenten während des Prozesses und ich gehe stark davon aus, dass er in den letzten Monaten seines Lebens von Benzos abhängig war.
Die Medikamente, die er während des Prozesses nahm, waren vermutlich Schmerzmittel, aufgrund des Badezimmer-Unfalls, als er sich am Rücken verletzt hat und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Antidepressiva. Das bedeutet aber noch lange keine Abhängigkeit!
Schmerzmittel auf Morphiumbasis machen natürlich abhängig, andere wiederum nicht.
Antidepressiva machen heutzutage kaum noch abhängig, solange sie über eine Depotwirkung verfügen.
Sie funktionieren folgendermaßen: Die Wirkstoffe (z.B. Serotonin) reichern sich langsam im Körper an, wo sie bei den Rezeptoren im Gehirn zu den nötigen Veränderungen führen, um eine Depression aufgrund von Serotoninmangel zu beheben. Darum brauchen Antidepris auch eine Weile, bis sie wirken und man schleicht die Medikamente beim Absetzen langsam aus, d.h. reduziert die Dosis. So wird gewährleistet, dass keine Abhängikeit entsteht.
Anders bei Benzos: Diese machen z.T. bereits nach zwei Wochen Einnahme abhängig, manchmal schon früher. Weil sie über keine Depotwirkung verfügen, sondern direkt ins Blut gelangen und binnen weniger Minuten ihre Wirkung voll entfalten.
Wenn man nun solche Videos sieht, auf denen MJ definitv neben sich stand, langsam und undeutlich spricht oder gar lallt, dann heißt das noch lange nicht, dass er von einer Substanz abhängig war, es heißt lediglich, dass er unter irgendeinem Medikamenteneinfluss stand. Das können auch Antidepressiva gewesen sein, zu deren Nebenwirkungen, gerade in der Anfangsphase auch leichte Bewusstseinsstörungen gehören.
In der Nacht vom 25.6.09 stand er unter dem Einfluss von Lorazepam, ein hochgradig abhängig machendes Medikament. Ich gehe davon aus, dass er es nicht an diesem Tag zum ersten Mal genommen hat.
Ich gehe auch davon aus, dass es ihm Conrad Murray verabreicht hat. Und DAS ist für mich ein deutlicher Hinweis, dass dieser Arzt nicht einfach nur fahrlässig gehandelt hat, sondern gezielt die Psyche und den Körper MJs unter die Kontrolle von Medikamenten gebracht hat, sprich: ihn abhängig gemacht hat!
Die Krankengeschichte von MJ zeigt eine frühere Medikamentenabhängigkeit. In dem Fall wäre es nicht grob fahrlässig, ihm Benzos zu geben, sondern weit mehr als das! Der Doc kannte die Krankengeschichte, er kannte die Wirkung von Lorazepam und er wusste, was Lorazepam bei einem bereits abhängig gewesenem Menschen bewirkt und er nahm es in Kauf. Nein - er setzte es gezielt ein!
Ja, Michael WAR abhängig am Ende seines Lebens. Weil er abhängig gemacht wurde!
Man hat MJ in den letzten Monaten seines Lebens gezielt von Medikamenten abhängig gemacht und ihn schließlich ermordet.
Man ist fein raus: Stellt ihn als Süchtigen dar und den Doc als etwas dämlich - so wird die wahre Geschichte schön vertuscht und alle Welt glaubt an das Märchen vom dummen Doc und vom süchtigen Jackson.
Mir wird gerade so... beschissen zumute. Es tut verdammt weh, sich das vor Augen zu halten, was Michael durchmachte. Wieviel schmerzhafter war es für ihn selbst?