Fleisch vom Wiesenhof/ Fleischkonsum grundsätzlich

  • Und ich antwortete: " ich schaue mir das an, weil es meine kühnsten Albträume bei weitem übersteigt. Weil ich in meiner großen Naivität es nicht für möglich gehalten hätte, was da so abgeht."

    Genau so ging es mir auch, Aileen. Lange dachte ich, das Schlimmste sei der Transport. Und der IST schlimm: Stunden-, manchmal tagelange Fahrten, ohne Wasser (!) und Nahrung, bei denen sie gequetscht stehen oder übereinander liegen, auch bei großer Hitze oder eisiger Kälte - wie ich las, kommt es zB nicht selten vor, dass Tiere an der Lastwagenwand festfrieren. Dass bei der Ankunft am Schlachthof tote Tiere in fast jedem Transporter zu finden sind, verdurstet, zerquetscht, an Hitzschlag gestorben, in Panik zerbissen, an Angst und Erschöpfung gestorben, ist normal - dazu sagen Schlachthofbetreiber nur, "Dieser Schwund ist einkalkuliert."
    Der Transport ist also schlimm, sehr schlimm - mir war aber damals anfangs nicht wirklich klar, dass das ganze Leben dieser Tiere ein einziger Horror ist. Ich habe es gewusst - und wollte es gleichzeitig nicht wissen, es drang nicht WIRKLICH zu mir vor, wisst Ihr, was ich meine?


    das müssen Menschen sein, die in ihrer Seele total kaputt sind!

    Ja... Ich glaube, im Grunde brauchen auch sie Hilfe. Kein Mensch mit einem intakten Herzen kann so eine Arbeit machen. Da muss eine sehr große Abspaltung von den eigenen Gefühlen sein.


    Meine ganz große Hochachtung haben Tierschützer, die sich nachts Betriebe schleichen, um Aufnahmen zu machen, und vor allem die, die sich in Betrieben bewerben, um dort mit versteckten Kameras Aufnahmen zu machen und die schrecklichen, oft geheim gehaltenen Zustände der Öffentlichkeit bekannt zu machen, damit sich endlich etwas ändert. Die sich für einige Wochen, völlig entgegen ihrer Überzeugung, an diesem absoluten Wahnsinn beteiligen und große Schuldgefühle in Kauf nehmen - wie schrecklich muss es sein, Tiere zu lieben und sie als Individuen zu sehen, und dann dort zu arbeiten - die es aber tun, weil sich nur dann etwas ändern kann, wenn die Illusion vom glücklichen Huhn oder Schwein usw. aufgehoben wird. Die jeden Abend heulend und kotzend da sitzen und Abscheu vor sich selbst haben - und sich am nächsten Morgen wieder hinschleppen, um die Zustände aufzudecken. Diesen unglaublich starken Menschen haben wir viel zu verdanken, erst sie haben es möglich gemacht, dass wir die ersten Aufnahmen sehen konnten und dass mittlerweile Betriebe auch offizielle Kamerateams zulassen.


    Und von daher kann ich nur vollstens zustimmen, das wir uns hier nicht in Befindlichkeiten verlieren sollten, sondern uns auf das wesentliche konzentrieren und das sind die Tiere, um die geht es hier im Thread.

    Ja! :)


    Wie Dancer, habe auch ich heute nacht lange wach gelegen und mich gefragt, was kann man noch tun um diesen Wahsinn zu stoppen? Wie gerne würde ich wenigstens nur ein Schwein oder eine Kuh retten. Wie gerne möchte ich dazu beitragen, das sich die Lebensbedingungen für Nutztiere ganz deutlich ändern.

    Ja. Man müsste die Veränderungen irgendwie beschleunigen können. Bei aller Verzweiflung, die wir oft verspüren, ist bei mir gleichzeitig auch die Hoffnung nicht kaputtzukriegen, dass sich etwas ändert. Ihr Mitschreibenden hier gebt mir zB Hoffnung. :herz: Und selbst die Politik begreift langsam, dass es so nicht weitergehen kann: Derzeit leben auf diesem Planeten etwa 7 Milliarden Menschen. Bis 2050, so lautet die Prognose derzeit, sollen es über 9 (!) Milliarden sein. Mit tierischer Nahrung kann man die nicht ernähren, zumal der Fleischkonsum zB in China steigt. Dazu ist zB weder genug Land da noch genug Wasser (*an die 15.000 Liter Wasser für ein einziges Kilo Rindfleisch erinner*). Mit einer rein pflanzlichen Ernährung jedoch könnte man mindestens 10 (die Berechnungen schwanken ein wenig, manche sagen auch 12) Milliarden Menschen problemlos ernähren. Wie ich schon mal schrieb, empfahlen ja die Vereinten Nationen bereits 2010 dringend den weltweiten Umstieg auf eine vegane Ernährung, um den Hunger in der Dritten Welt und die Umweltzerstörung zu stoppen.
    Und was auch ein wenig Hoffnung gibt, sind Berichte wie dieser:


    Eine sehr gute, 7minütige Doku über eine Jurastudentin sowie einen Steuerberater, die beide jeweils seit mehreren Jahren vegan leben. Was mir daran (neben den knuffigen Hunden :-D :herz: ) besonders gefällt: Der Bericht kommt einmal ganz ohne das übliche "Ja, hat man denn da keine Mangelerscheinungen?" (*schnarchgääähn*) aus. Ganz laaangsam scheint sich doch mal herumzusprechen, dass vegane Ernährung eben nicht ungesund ist, sondern oftmals sogar fitter macht. (Wie ich aus eigener Erfahrung ja auch schon mal hier schrieb - und man sehe sich zB mal Menschen wie Nena, Martina Navratilova, Prince und viele, viele andere an, Nena zB isst seit Ewigkeiten nichts Tierisches mehr und wirkt nun wirklich nicht, als sei sie ein wandelnder Nährstoffmangel.)
    http://mediathek.rbb-online.de…leben?documentId=10068454


    Fenja, danke für die tollen Zitate - ich hab' auch noch ein paar:


    Albert Schweitzer:
    "Meine Ansicht ist, dass wir, die für die Schonung der Tiere eintreten, ganz dem Fleischgenuss entsagen, und auch gegen ihn reden. So mache ich es selber."


    Arthur Schopenhauer:
    "Die vermeintliche Rechtlosigkeit der Tiere, der Wahn, daß unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei, daß es gegen die Tiere keine Pflichten gäbe, ist geradezu eine empörende Roheit und Barbarei. Erst wenn jene einfache und über alle Zweifel erhabene Wahrheit, daß die Tiere in der Hauptsache und im wesentlichen ganz dasselbe sind wie wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen. Es ist an der Zeit, daß das ewige Wesen, welches in uns, auch in allen Tieren lebt, als solches erkannt, geschont und geachtet wird."


    Wilhelm Busch:
    "Wahre menschliche Kultur gibt es erst, wenn nicht nur Menschenfresserei, sondern jede Art des Fleischgenusses als Kannibalismus gilt."
    "Toleranz ist gut - aber nicht gegen Intolerante."


    Leonardo da Vinci:
    "Wahrlich ist der Mensch der König aller Tiere, denn seine Grausamkeit übertrifft die ihrige. Wir leben vom Tode anderer. Wir sind wandelnde Grabstätten!"
    "Es wird ein Tag kommen, an dem die Menschen über die Tötung eines Tieres genauso urteilen werden, wie sie heute die eines Menschen beurteilen. Es wird die Zeit kommen, in welcher wir das Essen von Tieren ebenso verurteilen, wie wir heute das Essen von unseresgleichen, die Menschenfresserei, verurteilen."


    :gruppenk:

    Einmal editiert, zuletzt von Dancer () aus folgendem Grund: Tippfehler mal wieder

  • ach liebe Dancer, ich könnte dich schon wieder :kiss: und :drück: für das was du schreibst!!!!


    Zitat

    Erst wenn jene einfache und über alle Zweifel erhabene Wahrheit, daß die Tiere in der Hauptsache und im wesentlichen ganz dasselbe sind wie wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen.


    ich habe mir da gerade heute vormittag meine Gedanken darüber gemacht. Wir leben im Jahr 2012, wir bilden uns auf uns mächtig was ein, weil wir aufrecht gehen, weil wir der Sprache mächtig sind und weil wir viele Dinge erfunden haben und zum Mond fliegen können. Und der Mensch bildet sich ein, das alles gibt ihm das Recht sich über das Tier zu stellen und ihm abzusprechen, das es zu Gefühlen fähig ist, das es sehr wohl denken kann und Schmerzen empfindet wie wir!
    Aus der Wolfs u. Hundeforschung weiß man, das sowohl der Wolf wie auch der Hund über eine ausgeklügelte Körpersprache verfügt, die WELTWEIT untereinander verstanden wird. Es sind hochsoziale Tiere , die in aller Regel immer deeskalierend agieren, durch sogenannten Calming Signals.... für unser blosses Auge oft garnicht zuerkennen. Es sind bis zu 80 Signalen belegt und in welchen Situationen der Wolf/Hund sie benutzt. Der Mensch dagegen hat die Regeln der Körpersprache verlernt und muß erstmal entsprechende Bücher und Zeitschriften dazu lesen, aber GsD kann er ja sprechen und braucht sowas lapidares wie Körpersprache ja nicht :-D Jeder Hundebesitzer kann bestätigen das Hunde Angst haben können, z.B. vorm Tierarzt, das sie Schmerzen empfinden können und das sie auch zu Zuneigung, aber auch Trauer fähig sind. Günther Ploch( Wolfsforscher) hat lange Zeit ein wildlebendes Rudel Hunde in der Toskana beoabachtet. Er konnte zeigen in was für einem hochsozialen Verband die Hunde leben. Zwei Welpen verloren ihre Mutter und eine andere Hündin, die auch gerade Junge hatte, adoptierte sofort die Waisen und zog sie mit auf. Eine andere Hündin verlor ihr Junges und ich konnte meinen Augen kaum trauen, sie hat es beerdigt und das ganze Rudel kam zusammen und hat den Tod des Welpen beheult... ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, so sehr hat mich das berührt.


    Ich bin überzeugt, würde man sich die Mühe machen noch mehr Tierarten ausgiebig zu beobachten, man würde aus dem staunen warscheinlich garnicht mehr heraus kommen, wie hochsozial sie entwickelt sind und zu was Tiere alles fähig sind. Aber der Mensch meint, weil Tiere vermeintlich "stumm" sind,gäbe es ihm das Recht, ihnen alles abzusprechen und sie zu benutzen, wie immer es dem Mensch gerade passt.


    und auch wenn Michael in seinem Song eigentlich was anderes gemeint hat: Did God say that they could decide --Who will live and who will die ?


    finde ich diese Frage gerade auch hier im Thread mehr als berechtigt.

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

  • Aileen, Dancer ... kommt mal her :gruppenk::hkuss:


    Ich weiss oft gar nicht, wie ich Euch, auch anderen (zu Sky rüberschiel :herz: ) für Eure empathischen Beiträge
    danken soll - genau so wie Euch zerreisst es mich oft. Und trotzdem will, trotzdem kann ich nicht weg sehen.
    Obwohl mich auch oft die totale Hoffnungslosigkeit packt, kommt am Ende immer wieder die kleine Blume
    Hoffnung. Hoffnung, dass immer mehr Menschen hinsehen, mit dem Herzen schauen und be-greifen, dass wir
    so nicht weiter machen können. Die gebe ich auch niemals auf.


    Und ich habe auch noch ein paar Zitate, die den Wahnsinn gut beschreiben:



    Ich habe es nie über mich bringen können, ein Lebenslicht auszulöschen, das aufs neue anzuzünden mir
    die Macht fehlt. (Sven Hedin, 1865-1952, schwedischer Asienforscher)



    Ich glaube, dass spiritueller Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir
    aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten."

    Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere
    behandelt. (Mahatma Gandhi)



    Ich bin Vegetarier und Antialkoholiker, weil ich so besseren Gebrauch von meinem Gehirn
    machen kann. (Thomas Alva Edison, 1847-1931, amerikanischer Erfinder, u. a. der Glühbirne,
    des Grammophons und des Mikrophons)



    Wahrlich ist der Mensch der König aller Tiere, denn seine Grausamkeit übertrifft die ihrige.
    Wir leben vom Tode anderer. Wir sind wandelnde Grabstätten.

    Ich habe schon in jüngsten Jahren dem Essen von Fleisch abgeschworen, und die Zeit wird
    kommen, da die Menschen wie ich die Tiermörder mit gleichen Augen betrachten werden
    wie jetzt die Menschenmörder. (Leonardo da Vinci, 1452-1519, klassischer Dichter Roms)



    "Sie haben soeben zu Mittag gegessen; und wie sorgfältig auch immer das Schlachthaus in
    einer taktvollen Entfernung von einigen oder vielen Kilometern verborgen sein mag - Sie sind
    mitschuldig." (Ralph Waldo Emerson, 1803-1882, amerikanischer Schriftsteller und Politiker)



    Ich bin seit 12 Jahren Vegetarier. Und ich war noch nie ernsthaft krank. Vegetarische Ernährung
    stärkt das Immunsystem. Ich glaube, dass Fleisch krank macht. (Bryan Adams)



    War uns der Anblick des den Göttern geopferten Stieres ein Gräuel geworden, so wird nun in
    sauberen, von Wasser durchspülten Schlachthäusern, ein tägliches Blutbad der Beachtung aller
    derer entzogen, die sich beim Mittagsmahl die bis zur Unkenntlichkeit hergerichteten Leichenteile
    ermordeter Haustiere wohl schmecken lassen. (Richard Wagner)



    Wenn der moderne Mensch die Tiere, denen er sich als Nahrung bedient, selbst töten müsste, würde
    die Anzahl der Pflanzenfresser ins Ungemessene steigen. (Christian Morgenstern)



    "Wenn die Mauern der Schlachthöfe aus Glas wären, würden alle Vegetarier werden. (Paul McCartney)

  • Hallo ihr Lieben :gruppenk:


    ich bin wirklich beeindruckt, wenn ich schaue vom wem die Zitate so stammen. Danke das ihr das hier zusammentragt :daumen:

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

  • Hallo Ihr Lieben! :hkuss:


    Ich mogle mich mal schnell dazwischen... :bohr1:



    Was für ein genialer Bericht, Dancer! Vielen Dank dafür! :flowers:
    Ich finde ihn deshalb so gut, weil hier alles ganz kanpp und klar auf den Punkt gebracht wird und dazu noch von total sympatischen Leuten! Solche Filme müsste es viel öfter im Fernsehen geben und man müsste sie noch viel mehr verbreiten! :daumen: Ich finde es super, wenn man es wie sie schafft, tatsächlich ganz vegan zu leben! :daumen:

  • Erst mal eben ein Artikel - komischer Zufall mal wieder, da schrieb ich vorhin über Tierschützer, die heimlich Aufnahmen machen, und da finde ich heute abend dies:


    Es stinkt


    Schlimm sind die Szenen, die Tierrechtsaktivisten mit Videokameras in Ställen von Massentierhaltern aufnehmen. Tiere, denen vor dem Transport in den Schlachthof Knochen gebrochen werden, die im Stall ohne Wasserversorgung liegen, ohne medizinische Behandlung, und nein, damit ist nicht die regelmäßige Gabe von Antibiotika gemeint.


    Doch schlimm ist auch, dass die Politik nicht in der Lage oder nicht willens ist, etwas dagegen zu unternehmen. Denn die Bilder der Aktivisten zeigen nicht nur das Elend der Tiere. Sie zeigen auch: Quälende Haltung scheint sich zu lohnen. Das Risiko, entdeckt zu werden, ist gering, und falls es doch dazu kommt, reichen die Sanktionen nicht, um einem Betrieb wirtschaftlich ernsthaft zu schaden.


    Natürlich ist die Misshandlung von Tieren auch eines der Symptome der Massentierhaltung, der Logik, nach der möglichst viele Tiere auf möglichst wenig Raum möglichst schnell zum Stück Fleisch für den Teller verarbeitet werden sollen. Es ist ebenso ein Symptom wie die Antibiotikaresistenzen, die regelmäßig wiederkehrenden Skandale über Schadstoffe im Fleisch, die Umweltverschmutzung und der Gestank, der bis in den weiten Umkreis der Ställe zu riechen ist. Dass ein solcher Stall für jemanden, der Massentierhaltung noch nie aus der Nähe gesehen hat, meist schon ohne zusätzliche Misshandlungen nach Tierquälerei aussieht, zeigt: Es genügt nicht, gegen die Symptome vorzugehen.


    Doch wenn die Industrie kein Interesse hat, der Verbraucher knausert und die Politik schläft, ist tatsächlich die Arbeit der Tierschützer die einzige Chance, die Qual der Tiere zu beenden. Wenn sie den Verbraucher erreichen und dieser wenigstens ab und zu den Ekel über den Geldbeutel siegen lässt, dann haben die Aktivisten geschafft, was die Politik versäumt. Das wäre ein großartiger Erfolg. Und gleichzeitig ein Armutszeugnis für alle, die einfach nur zuschauen.
    http://www.taz.de/!91161/




    Ich habe es nie über mich bringen können, ein Lebenslicht auszulöschen, das aufs neue anzuzünden mir
    die Macht fehlt. (Sven Hedin, 1865-1952, schwedischer Asienforscher)

    Oh... das ist schön... *schnief*


    "Sie haben soeben zu Mittag gegessen; und wie sorgfältig auch immer das Schlachthaus in
    einer taktvollen Entfernung von einigen oder vielen Kilometern verborgen sein mag - Sie sind mitschuldig." (Ralph Waldo Emerson, 1803-1882, amerikanischer Schriftsteller und Politiker)

    Ja... Das ist ja auch so eine Sache, dass all diese Betriebe und Schlachthäuser ja nicht in der Innenstadt liegen. Sondern außerhalb, oft noch versteckt hinter Bäumen. Und Glaswände haben sie, wie McCartney schon richtig sagt, auch nicht. So kann man all das Leid natürlich auch besser verdrängen.


    Aus der Wolfs u. Hundeforschung weiß man, das sowohl der Wolf wie auch der Hund über eine ausgeklügelte Körpersprache verfügt, die WELTWEIT untereinander verstanden wird. Es sind hochsoziale Tiere , die in aller Regel immer deeskalierend agieren

    Ja! Und so ist es bei ganz vielen Tierarten, wenn nicht allen. Aber selbst wenn sie strunzdoof wären (was sie ALLE nicht sind!): Sie können Schmerzen empfinden und das allein wäre schon ein ausreichender Grund, ganz schnell etwas zu ändern.
    Da Du Hunde erwähnst - Mein Mann und ich sprachen gestern auch noch darüber, wie absurd es ist, dass wir einerseits Tiere hätscheln, wie zB Hunde und Katzen, und andererseits Tiere, die genauso empfinden, quälen. Und dass es wohl ein Riesenskandal wäre, würde eine deutsche Supermarktkette anfangen, zB Hundefleisch zu verkaufen. Mein Mann meinte: "Eigentlich müsste man das mal machen: Dosen (natürlich leere oder mit etwas Harmlosem gefüllte) in so ein Regal schmuggeln, auf denen "Hunde-Gulasch" oder sowas steht. Mit einem niedlichen Bild von einem fröhlichen Hund drauf - so wie die Produzenten uns ja auch immer verarschen mit den Bildern von glücklichen Kühen, Schweinen und Hühnern auf der saftig-grünen Wiese. Und dann mal abwarten, wie die Kunden plötzlich alle entsetzt gucken und sich darüber aufregen - während aber im Einkaufswagen das Schweineschnitzel liegt."
    Es gibt zu dieser seltsamen Unterscheidung zwischen "Kuscheltieren" und "Nutztieren" auch ein sehr gutes Video, werd' ich vielleicht demnächst mal einstellen, wollte erst noch ein wenig dazu übersetzen.


    Ich mogle mich mal schnell dazwischen... :bohr1:

    Tu das doch ruhig öfter! :hkuss: Und Du hast recht, ich fand den Bericht auch super - alles auf den Punkt rübergebracht und ganz ohne die üblichen stereotypen "Ja, aber"-Sätze. Klasse. :daumen:


    Es muss sich sehr viel ändern... und es KANN sich etwas ändern. Wenn immer mehr bei sich etwas ändern. Utopien können wahr werden. War es nicht vor gar nicht so langer Zeit noch eine Utopie, dass ein Schwarzer einmal Präsident der USA werden würde? Dass die Sklaverei abgeschafft werden würde? Dass die Berliner Mauer fallen würde? Dass Frauen für wertvoll genug befunden werden, wählen gehen zu dürfen?


    UTOPIE
    Ich seh ein Land mit neuen Bäumen.
    Ich seh ein Haus mit grünem Strauch.
    Und einen Fluss mit flinken Fischen.
    Und einen Himmel aus Hortensien seh ich auch.


    Ich seh ein Licht von Unschuld weiß.
    Und einen Berg, der unberührt.
    Im Tal des Friedens geht ein junger Schäfer,
    Der alle Tiere in die Freiheit führt.


    Ich hör ein Herz, das tapfer schlägt,
    In einem Menschen, den es noch nicht gibt,
    Doch dessen Ankunft mich schon jetzt bewegt.
    Weil er erscheint und seine Feinde liebt.


    Das ist die Zeit, die ich nicht mehr erlebe,
    Das ist die Welt, die nicht von unsrer Welt.
    Sie ist von fein gesponnenen Gewebe,
    Und Freunde, glaubt und seht: sie hält.


    Das ist das Land, nach dem ich mich so sehne,
    Das mir durch Kopf und Körper schwimmt,
    Mein Sterbenswort und meine Lebenskantilene,
    Dass jeder jeden in die Arme nimmt.


    (Hanns Dieter Hüsch)

  • Zitat

    Und dass es wohl ein Riesenskandal wäre, würde eine deutsche Supermarktkette anfangen, zB Hundefleisch zu verkaufen. Mein Mann meinte: "Eigentlich müsste man das mal machen:



    super Idee :daumen: eigentlich müßte man das wirklich mal machen und sich dann mit versteckter Kamera auf die Lauer legen##### und dann kommt als erstes ein Chinese vorbei und sagt:" hmmmmm leckel Hundefleisch, da fühl ich mich ja wie in meiner Heimat"# Ne Spaß beiseite, ich denke die Empörung wäre groß hier bei uns, auch oder gerade bei Fleischessern#


    Und wer sich das Leid der Hunde in China mal anschauen möchte # aber Warnung, auch das ist nicht leicht anzuschauen#


    es ist egal in welches Land man schaut, das Leid der Tiere durch den Menschen ist überall gleich schlimm#


    Und weil Dancer über die Menschen schreibt, die heimlich diese Aufnahmen machen#### ich hatte mal mit einer Freundin einen riesigen Streit darüber, weil sie es einfach als Voyeurismus abtun wollte, mit der Begründung, diese Menschen würden ja "nur" filmen, anstatt einzugreifen und ich ihr als versuchte zu erklären, das wir ohne diese Menschen ja noch nicht mal wüßten, was da eigentlich passiert# Ganz ehrlich, ich ziehe vor diesen Menschen meinen Hut, ich könnte das nicht# Ich wäre zu feige und ich könnte es nicht ertragen, dieses Leid live und in Farbe zu sehen#


    und weil ihr so schöne Zitate gesammelt habt, ich habe mal einen schönen Aufkleber auf einem Auto gesehen, ich glaube er war vom WWF und ist ganz schlicht,vielleicht gefällt er mir gerade desshalb so gut : Du lebst gerne? ----- Tiere auch!!!



    EDIT: ich habe gestern eine schöne Seite gefunden zum Thema vegane Ernährung und da einem ja doch noch viel im Kopf rumspukt zum Thema Mangelerscheinungen, hier ist alles einzeln aufgelistet, was der Körper tatsächlich braucht und durch welche Lebensmittel man diesen Bedarf auch vegan abdecken kann# Das will ich natürlich gerne mit euch teilen :lg: guckst du hier

  • Die Bilder... :kerze::kerze::kerze:


    weil sie es einfach als Voyeurismus abtun wollte, mit der Begründung, diese Menschen würden ja "nur" filmen

    Seufz... So was lese ich auch immer wieder auf fb. Vor einigen Tagen zB hatten mehrere Seiten dort ein Bild eingestellt, das ein Küken zeigt, dass sich auf dem Laufband kurz vor dem Fallen in den Schredder befand. ;( (Keine Ahnung, warum es ein einzelnes war, normalerweise sind es ja immer Hunderte, Tausende, die dort hinein befördert werden, ich nehme an, es war vielleicht zu "Demonstrationszwecken"). Ich stelle das Bild - es ist 'unblutig' und irgendwie sehr 'still' und dennoch sehr bedrückend - mal als Link ein, dann kann jeder selbst entscheiden, ob er es anschauen möchte.
    http://a3.sphotos.ak.fbcdn.net…030_993154_93615108_n.jpg
    Da ging's dann genauso los: Warum denn der Photograph nicht eingegriffen habe, so ein kaltherziger Mensch. Oh Mann. Wie viele von denen, die da meckerten, hatten am Mittag noch ein Gericht, das Ei enthielt, und haben es sich schmecken lassen? Und wissen wir, wie es dem Photographen dabei ging? Vielleicht ging es ihm, sorry, beschissen. Vielleicht hätte er gern die Kamera fallen lassen und das Küken gerettet, bevor es in den Schredder fiel. Aber es muss Menschen geben, die das filmen, genauso wie es Kameraleute geben muss, die hungernde Kinder in Afrika filmen oder Zustände in rumänischen Waisenhäusern etc. Sie müssen so lange filmen, bis es endlich aufhört.


    Du lebst gerne? ----- Tiere auch!!!

    :daumen:


    ich habe gestern eine schöne Seite gefunden

    Danke, Aileen! Die ist schön ironisch geschrieben und erwähnt einige der Sprüche, die man sich so oft anhören muss. Und der Satz "Merke: Wer im Jahr 2010 noch pauschal vor veganer Ernährung warnt, der ist entweder dumm oder bösartig" ist hart und deutlich, aber wahr.
    Natürlich gibt es Veggies, die sich schlecht ernähren und dann Mangelerscheinungen bekommen (man nennt sie auch "Pudding-Veggies" - wer sich hauptsächlich von Junk-Food ernährt, der hat nun mal das Risiko von Mangelerscheinungen, egal ob vegan oder fleischessend), genauso wie es Fleischesser mit Mangelerscheinungen gibt - letzteres wird ja immer gern unterschlagen, oder es kommt garantiert jemand, der gehört hat, dass die vegan lebende Schwester einer Tante einer Schwiegermutter eines Freundes oder es kann auch der Cousin gewesen sein, aber da war jedenfalls jemand, der aber bei einem Bluttest... usw. usw. Da wird sich dann auf Einzelfälle draufgestürzt, während natürlich nicht erwähnt wird, dass viele Fleischesser irgend einen Mangel haben und dazu noch erhöhte Cholesterinwerte etc. Wenn man ein paar Dinge beachtet, ist es überhaupt nicht schwer, alle Nährstoffe zu bekommen. :)


    Übrigens (um mal einen netten Nebeneffekt zu erwähnen) hat mein Mann, der schon seit dem Kleinkindalter übergewichtig ist, seit der Umstellung auf vegan, ohne mehr Sport o.ä. zu machen, ganze 10 Kilo abgenommen. :daumen: (Ich habe ihn gefragt, ob ich das mal erwähnen darf, da meinte er, "Jou... solange sie kein Photo sehen wollen." :ablach: )



    Das hier hat mich grad sehr berührt, ein älterer Eintrag von Hof Butenland:
    Ein Biobauer schreibt uns:
    "Habe über Sie gelesen. Es ist schrecklich für mich die Tiere zum Metzger zu bringen..., kann danach lange nicht schlafen, und glaube nicht, das ich das noch lange durchhalte.
    Ihr Kuhaltersheim begeistert mich..., würde mich freuen,wenigstens ein paar Kühen einen ruhigen " Lebensabend " zu ermöglichen.
    Sicherlich gibt es noch mehr Bauern, die so denken. Die sollten sich kennenlernen."




    Noch was ganz Süßes:
    Mattis, im Dezember letzten Jahres. Wie schafft man es, die Kuhputzmaschine zu benutzen und sich genüsslich schubbern zu lassen, wenn man selbst frustrierenderweise noch zu klein ist, sie in Gang zu bringen? Mattis hat die Lösung: Man wartet einfach, bis Mama Dina sie benutzt! :wolke1: (Zwischendurch, wenn die Maschine stoppt, guckt man Mama mal auffordernd an. :-D So sweet! :herz: )


  • Ich melde mich nun auch mal artig zu Wort!


    Ich bin nun, nach monatelanger Lektüre sowohl in diesem Thread als auch der hier eingestellten weiterführenden Links und dem Anschauen zahlreicher Videos dazu übergegangen, meine Ernährung nun ebenfalls komplett pflanzlich zu halten. :hwj::wd: Ihr lieben und engagierten User hier habt einen großen Teil zu meinem Entschluss beigetragen, wenn nicht den größten. Dafür mein Dank an euch!! :Tova:
    Ich habe regelmäßig Tierprodukte (Fleisch, Wurst, Käse, Eier, Gelatine etc...) zu mir genommen. ( beim Schreiben dieses Satzes fühle ich mich wie bei den anonymen Fleischfressern) :scham1:
    Die Menge hielt sich zwar in Grenzen, aber dennoch habe ich täglich irgendetwas Tierisches zu mir genommen. Warum habe ICH nicht auf Fleisch verzichtet? Aus Ignoranz und Bequemlichkeit. Ich habe von einer Scheuklappenmentalität Gebrauch gemacht. :traurig2: Wie gesagt, spreche ich nun nur von mir und beziehe das nicht auf andere Menschen, die noch tierische Produkte zu sich nehmen. ich hatte zwar immer mal wieder Tage dazwischen, in denen ich nur pflanzlich gegessen habe, aber es waren eben nur Tage. Schwer gefallen ist mir die rein pflanzliche Ernährung in dieser Zeit nie. Im Gegenteil! ich habe mich sogar besser gefühlt, hatte nicht mehr das für mich übliche Völlegefühl. Ich fühlte mich angenehm satt und war agiler, weil der Darm natürlich für die Verdauung rein pflanzlicher Produkte lange nicht so viel Energie aufwenden muss. :applaus:
    Die Umstellung ist für mich lediglich ein kleiner Gewöhnungsprozess. Nicht mehr und nicht weniger. Das wird schon. Ein bisschen einlesen muss ich mich in die gesamte Materie noch. Aber ich denke, dass ich da bestimmt Hilfe aus diesem Thread bekomme. :bohr1: Entscheidend für mich ist, dass sich der Entschluss für mich richtig anfühlt. :hmhm: Das war/ist für mich wesentlich.

    Was soll ich viel lieben, was soll ich viel hassen?
    Man lebt nur vom Lebenlassen.



    Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
    Quelle: Goethe, Gedichte. Ausgabe letzter Hand, 1827. Sprichwörtlich

  • Liebe Billie,


    bei Dir freut mich das ganz besonders (die vielen "Danke" sind mir nicht entgangen), gerade weil ich mir schon
    dachte (und aus eigener Erfahrung weiss), dass es für Leute, die Papageien- oder überhaupt Vogelliebhaber-
    und Halter sind, unheimlich spannend und lustig ist, sich mit ihren Hausgenossen das Futter zu 'teilen' - die
    Vielfalt bei Ost und Gemüse wird da erst richtig deutlich und man kann - gmeinsam - so vieles ausprobieren.


    Einfach klasse, dass Du Dich dafür entschieden hast :applaus::perfect::gruppenk:


    Vielleicht, und das glaube ich ganz bestimmt, ist gerade in diesem Jahr 2912 noch soo vieles möglich. Für
    uns alle.


    :applaus1:

  • Ich melde mich nun auch mal artig zu Wort!

    Und das freut mich sehr! :kiss:


    Ich bin nun, nach monatelanger Lektüre sowohl in diesem Thread als auch der hier eingestellten weiterführenden Links und dem Anschauen zahlreicher Videos dazu übergegangen, meine Ernährung nun ebenfalls komplett pflanzlich zu halten.

    BILLIE!! :cheerlead: So oberklassesupertoll!! :clapping::daumen::herz: Herzlichen Glückwunsch! :drück:;(:wolke1::herz:


    (EDIT - *anmerk* Nee, ich will mit dem Glückwunsch niemanden ärgern, nicht dass das jetzt wieder falsch ankommt! :klapper: Ich sehe nur, aus ja schon mehrfach genannten Gründen, absolut nichts schlimmes daran, jemandem zu einer Verbesserung von Herzen zu gratulieren. Und möchte es mir daher auch nicht verkneifen müssen - wo, wenn nicht hier im Thread, sollen wir uns denn darüber freuen. :) Also nicht wieder eine Diskussion, bitte... es ist einfach ein Ausdruck meiner Freude und Anerkennung über einen tollen Entschluss, mehr nicht. :) )


    ( beim Schreiben dieses Satzes fühle ich mich wie bei den anonymen Fleischfressern) :scham1:

    :-D *kicher*
    Ich weiss, was Du meinst, glaub' ich. Es IST nun mal so, dass man tatsächlich, wenn es irgendwann sozusagen "Klick" gemacht hat, irgendwie das Gefühl hat, aufgewacht zu sein, ein falsches Verhalten abgelegt zu haben. Mir jedenfalls ging es so. Und dann will man ganz schnell etwas ändern und kann sein eigenes früheres Verhalten irgendwie gar nicht mehr verstehen.


    Im Gegenteil! ich habe mich sogar besser gefühlt, hatte nicht mehr das für mich übliche Völlegefühl. Ich fühlte mich angenehm satt und war agiler, weil der Darm natürlich für die Verdauung rein pflanzlicher Produkte lange nicht so viel Energie aufwenden muss. :applaus:

    Ja, ist tatsächlich so - schon wenn man Fleisch weglässt, aber man merkt sogar auch dann noch einmal eine starke Verbesserung, wenn man auf vegan umsteigt, man ist fitter, nicht mehr müde und fühlt sich irgendwie "leichter".

    (*mal eben anmerk*: Manche, die bislang neben tierischen Produkten auch viele Weißmehlprodukte, die ja sehr nährstoffarm sind, gegessen haben, dann auf veggie umsteigen und gleichzeitig die Weißmehlpappe durch zB Vollkornbrot ersetzen, klagen über Bauch-Aua. Das liegt aber nicht an der veganen Ernährung, sondern dass das Verdauungssystem sich erst an die Vollkornprodukte gewöhnen muss. Das geht ziemlich schnell. :) )


    Aber ich denke, dass ich da bestimmt Hilfe aus diesem Thread bekomme.

    Na aber klar! :dietop: Immer her mit Fragen! :kiss:


    Vielleicht, und das glaube ich ganz bestimmt, ist gerade in diesem Jahr 2912 noch soo vieles möglich. Für
    uns alle.

    Ja! Und Billies Neuigkeit macht mir da gerade wieder ganz, ganz viel Hoffnung. :herz:
    Ich freue mich sehr. :herz:

    Einmal editiert, zuletzt von Dancer () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • EDIT - *anmerk* Nee, ich will mit dem Glückwunsch niemanden ärgern, nicht dass das jetzt wieder falsch ankommt!


    Damit bin ich wohl die Einzige, die sich da angesprochen fühlen soll...:rolleyes: ...und falsch kommt es auch nicht wieder an. Denn es kommt an, wie es bei mir ankommt. ;) Das Thema hatten wir. Das hättest Du nicht editieren müssen, da mir durchaus klar ist, dass Du damit nicht provozierst, sondern tatsächlich nur das Positive siehst. Wie auch immer. Damit sind wir durch.


    Eine Frage hätte ich da dann aber doch noch: Darf ich mich hier eigentlich auch unabhängig davon noch zum Fleischkonsum äußern, der ein Vergleich zwischen Fleischessern und Nicht-Fleischessern ja nunmal nicht Außen vor lassen kann? Ich hatte mich schon fast schuldig gefühlt, als es hier böse mahnend hieß, dass es jetzt um die Situation der Tiere ginge und wir dafür hier wären, also diese Diskussion jetzt aufhören sollte. Ich habe mich doch nicht im Thread geirrt, oder doch? "Fleischkonsum grundsätzlich" hieß und heißt für mich eigentlich, dass ich hier genau das äußern kann, was mich so gefühlsmäßig entsetzt hatte. Nein, nein, ich will nichts Altes aufrollen.. :blau: :klapper: es ist nur so, dass ich echt noch lange daran geknabbert habe, ob mein Verhalten etwa doch unangebracht und rücksichtlos war. Ich hab' lange die Schuld bei mir gesucht, weil ich mir dann auch vorwarf, dass ich hier lange nichts schrieb und aufeinmal so eine Bombe platzen lasse. Dann kam mir aber auch der Gedanke, dass man den Threadtitel zum besseren Verständnis vielleicht anpassen könnte. Wisst Ihr, wie ich das meine? Sowas wie "Rettet das Leben der Tiere". Oder so ähnlich.. Ihr könnt das besser, :scham1: weil Ihr da engagierter seid.


    Warum ich das schreibe, ist ein einfacher Grund. Ich hab' gemerkt, dass hier alle mehr verärgert, enttäuscht und verwundert mit gehärteten Fronten wieder ihre eigenen Wege gegangen sind. Ich mag so nicht auseinandergehen. Das lässt mir keine Ruhe mehr, bis es geklärt ist. Für mich ist halt wichtig, dass mein Gegenüber weiß, dass ich nicht auftauche, um Böses und Unmut zu verbreiten, sondern weiß, dass da tatsächlich jemand hinter dem Bildschirm sitzt.



    Und wenn es Euch vielleicht interessieren sollte - es ist keine tolle Nachricht, aber: Durch dieses ganze Hin und Her hier die letzten Tage, habe ich ordentlich über meinen eigenen Konsum nachgedacht und bin verwirrt. Verwirrt, weil ich mich dabei erwische, wie ich mich seit zwei, drei Jahren dazu zwinge "normal" zu sein und ab und zu Fleisch zu essen. In meiner persönlichen Umgebung ist das normal. Da gehört das dazu. Da wird sogar überkonsumiert, was ich jedoch schon zur Ansprache gebracht habe, da mich soetwas schon immer entsetzt hat. Jedenfalls, worauf ich hinaus will - ich weiß nicht genau, wie ich das beschreiben soll. Ich will ab und zu und mag es auch, aber ich kann's nicht mehr, ohne dabei an diesen Überkonsum zu denken. Dann sage ich mir, dass es an irgendeiner Stelle doch mal beginnen muss aufzuhören und im nächsten Moment weiß ich, dass ich daran sowieso nichts ändern kann und komme folglich wieder zu dem Entschluss, normal wie alle anderen, auch mal öfters Fleisch zu essen. Tja und dann denke ich wieder, dass ich nicht einfach so essen kann und somit gelange ich in einen nicht enden wollenden "Teufelskreis", der mich nur verwirrt.


    Ich sage nicht, dass ich bedingungslos vegetarisch leben möchte. Vegan kommt für mich persönlich z. B. absolut nicht in Frage. Das kann ich mit reinem Gewissen feststellen. Es ist halt so - und bitte, bitte haltet mich nicht für ein egoistisches Monster, nur weil ich mir diese Fragen stelle - dass ich mir selbst sage, um Fleisch essen zu wollen, dass Geflügelfleisch gesund ist und vielleicht auch einmal im Jahr ein Stückchen Fisch. Schwein, Rind oder was einem auf dem Markt sonst noch angeboten wird, esse ich sowieso seit meiner Kindheit nicht mehr. Und weil das so gesunde Stoffe enthält, möchte ich darauf nicht verzichten, da ich sowieso schon so zierlich und dünn bin.


    Ich hoffe, dass diese Fragen hier erlaubt sind und nun nicht wieder ein Donnerwetter auf mich prasselt, weil man mich nicht mit der Hauptaussage, dass es um Lebewesen geht, nicht ganz auf vegetarisch oder vegan umstimmen kann. :S:

    Don't accept the society - the society has to accept you. Be as you are.

  • Damit bin ich wohl die Einzige, die sich da angesprochen fühlen soll...:rolleyes: ...und falsch kommt es auch nicht wieder an. Denn es kommt an, wie es bei mir ankommt. ;) Das Thema hatten wir. Das hättest Du nicht editieren müssen, da mir durchaus klar ist, dass Du damit nicht provozierst, sondern tatsächlich nur das Positive siehst. Wie auch immer. Damit sind wir durch.

    Nee. *gg* Es sollte sich jeder angesprochen fühlen, der sich angesprochen fühlt und denkt, dass Veggies denken, sie seien die besseren Menschen, und darüber sauer wird. Denn Veggies sind nicht besser. Auf fb hatte das ein User vor einigen Tagen mal ganz gut ausgedrückt. Er schrieb sinngemäß, man werde so oft automatisch angegriffen und dann komme garantiert der Vorwurf, man halte sich wohl für besser - nein, eben nicht, man sei vielleicht einfach bewusster, und ja, für die Tiere, die Umwelt (ich erinner nur mal daran, dass beispielsweise der CO2-Ausstoß durch die ""Nutz""tierhaltung größer ist als der gesamte Autoverkehr zusammen), und gegen den Hunger in der Dritten Welt sei das Verhalten eines Veggies nun mal besser, da gebe es gar nichts drumherumzureden, wenn man ein wenig informiert sei. Da konnte ich ganz gut zustimmen. Denn diese Diskussion, wer nun besser sei, ist doch so überflüssig wie ein Kropf, es dürfte doch klar sein, dass niemand irgendwie besser ist als ein anderer. Es geht um das Verhalten. Aber Du hast recht :Tova: - damit simma durch. :-D
    Und ich meine einen Glückwunsch tatsächlich rein positiv, ich freu mich einfach total und gerührt und mit nassen Augen und Jubel über jeden, der diesen Schritt macht. :herz: Editiert habe ich einfach, weil mir plötzlich einfiel: Upps, der Glückwunsch könnte auch als gleichzeitiger Seitenhieb missverstanden werden, und das wollte ich nun wirklich nicht, ich wollte Billie ganz einfach meine riesengroße Freude zeigen. :)


    Es ist manchmal unheimlich schwer hier, das ist momentan der Thread, der mich am meisten Energie und Zeit kostet im Forum. Natürlich vor allem wegen des Themas - ich beschäftige mich ja nicht damit, weil es mir einen Riesenspaß macht, schreckliche Videos anzuschauen und Artikel über Grausamkeiten zu lesen. Ganz im Gegenteil. Aber ich will etwas ändern. Und das kann ich nicht, wenn ich mich damit gemütlich in ein Veggieforum zurückziehe, wo alle die grausamen Fakten schon kennen, wo es bei allen schon irgendwann "Klick" gemacht hat und sich alle entsprechend verhalten, das kann man nur, wenn man sie irgendwie, auf verschiedenen Wegen unter die Leute bringt. Also lese ich Texte und schaue Videos und heule und kann nicht mehr und bin fix und fertig und rappel mich wieder hoch und schreibe hier und in Mails auf fb etc. Weil ich will, dass sich was ändert. Und der Thread ist manchmal anstrengend, weil ich so arg überlege, was stelle ich überhaupt ein, ist das zu heftig und zu blutig (dann liest vielleicht keiner mehr mit), aber zu sehr beschönigend soll es auch nicht sein, wie sage ich das, könnte sich da jemand angegriffen fühlen und und und. Wenn sich dann trotz aller Mühe doch immer wieder mal jemand auf den Schlips getreten fühlt, baut das wirklich nicht gerade auf.


    Warum ich das schreibe, ist ein einfacher Grund. Ich hab' gemerkt, dass hier alle mehr verärgert, enttäuscht und verwundert mit gehärteten Fronten wieder ihre eigenen Wege gegangen sind. Ich mag so nicht auseinandergehen. Das lässt mir keine Ruhe mehr, bis es geklärt ist. Für mich ist halt wichtig, dass mein Gegenüber weiß, dass ich nicht auftauche, um Böses und Unmut zu verbreiten, sondern weiß, dass da tatsächlich jemand hinter dem Bildschirm sitzt.

    Ja... Auf beiden Seiten sitzt jemand am Bildschirm... Ich will es auch um Gottes Willen nicht wieder aufwärmen, dazu geht es hier um viel zu wichtige Themen und wie gesagt nicht um Deinen und meinen Gefühlskram, aber nochmal kurz und dann können wir es vielleicht einfach vergessen:


    Es ist, um mal einen etwas abwegigen Vergleich heranzuziehen, ein bißchen wie im Beweise-Thread. Da gibt es ein paar Leute, die sich seit über 2 Jahren mit all den Merkwürdigkeiten beschäftigen, die wissen, was schon beredet wurde und was nicht, was ein Hinweis sein könnte und was längst abgehakt ist usw., die sich Mühe machen mit Übersetzen und Wühlen und Verbindungen ziehen. Und dann kommt ab und zu jemand herein, der hat all das nicht oder nur wenig gemacht, möchte aber auch mitreden, und bringt alte Kamellen hervor - und wundert sich dann, warum es nicht auf große Begeisterung stößt.


    So ähnlich (und doch anders, klar, zieh Dir also den Schuh nicht an, mir fiel der Beweise nur als Beispiel ein!) geht es Veggies oft, jedenfalls denen, die sich schon lange damit beschäftigen: Sie kennen die Argumente überzeugter Fleischesser meist. Oft schon seit vielen Jahren. Sie wissen außerdem, dass Studien über die angebliche Notwendigkeit des Fleischessens oftmals entweder völlig überholt oder von der entsprechenden Industrie gesponsert sind. Sie wissen, was hinter den geschlossenen Türen der Betriebe vor sich geht. Sie kennen die dringlichen Warnungen, dass man mit tierischen Produkten diese Welt nicht mehr lange wird ernähren können (kann man ja jetzt schon nur auf Kosten der Dritten Welt, wie hier nachzulesen ist). Und und und, das waren jetzt nur Beispiele.
    Sie alle hatten diese Überlegungen auch einmal, ob es denn wirklich nicht ungesund sei, vegan zu leben, und und und. Sie haben all das schon weit hinter sich gelassen, inzwischen ist anderes dran wie eben zB, wie kann ich mehr tun, wie kann ich das verbreiten, wie kann sich etwas ändern, wie macht man es, sich nicht nur darauf auszuruhen, dass man wenigstens selbst diesen Wahnsinn nicht mehr unterstützt. Wenn dann jemand kommt und wie Du neulich - und bitte verzeih, wenn ich das sage - nicht gerade feinfühlig so "rummotzt"... dann ist einfach nicht viel Geduld da. Weil man das alles schon so oft erlebt hat, und vor allem, weil es um so viel Wichtigeres geht. Vielleicht wäre es anders gelaufen, hättest Du einen anderen Ton gewählt, vll wären dann auch freundlichere Entgegnungen gekommen, aber, und da bin ich ehrlich: Die Aussage "Lasst uns doch jetzt bitte wieder zum eigentlichen Thema kommen", die wäre sicherlich dennoch irgendwann von irgendwem hier gekommen. Weil es eben den meisten hier eine Herzensangelegenheit ist, dass solche grauenhaften Bilder bald der Vergangenheit angehören, und einfach keine Zeit mehr da ist für irgendwelches Hickhack um beiderseitige Befindlichkeiten. Ich nehme an, dass es auch Dein Wunsch ist, dass Tiere nicht mehr leiden müssen - es gibt ja wohl kaum Esser von tierischen Produkten, die sagen, "Och, ich find die ganze Quälerei toll, da schmeckt's mir gleich nochmal so gut", die meisten Menschen möchten doch eine Veränderung, der Unterschied ist nur, dass Nicht-Veggies es (noch) schaffen, zu verdrängen, wie alle Veggies es auch einmal konnten, bis sie es irgendwann eben nicht mehr konnten.
    Die Zeit läuft uns davon, sie läuft den Tieren und der Umwelt davon und damit uns Menschen.

    habe ich ordentlich über meinen eigenen Konsum nachgedacht und bin verwirrt.

    Das ist gut! :daumen: das ist ein erster Schritt!


    Dann sage ich mir, dass es an irgendeiner Stelle doch mal beginnen muss aufzuhören und im nächsten Moment weiß ich, dass ich daran sowieso nichts ändern kann

    Und das ist ein großer Irrtum: Denn jeder einzelne kann etwas tun. Und jeder Schritt zählt. Der Kunde bestimmt die Nachfrage, und wenn die Nachfrage sinkt, wird weniger angeboten. Jedes Stück Fleisch, jedes Ei, jeder Liter Milch, den jemand weniger verzehrt, zählt! (Es gab hier mal einen Artikel der Albert-Schweitzer-Stiftung: Wenn jeder Deutsche ein Ei pro Woche weniger essen würde, würde man 16 Millionen männliche Küken vor dem Schredder bewahren. Da sieht man doch, was auch schon kleine Schritte bewirken können! Wenn man nur EIN einziges Küken retten würde, wäre das sogar schon viel - denn jedes einzelne Leben zählt.) Und wenn immer mehr von diesen einzelnen "Veggie-Spinnern" :-D oder auch Menschen, die den Konsum wenigstens reduzieren, zusammenkommen, wird weniger produziert.
    Und wie gesagt, für mich (!) ist es eben auch einfach so: Ich kann nicht mehr einerseits Tiere lieben und andererseits ihr Elend in Kauf nehmen, nur um zu essen. Zumal ich mir ja das Essen nicht verkneifen muss, im Gegenteil, ich esse nach wie vor sehr gern und mit Genuss.


    Posting zu lang, Fortsetzung kommt gleich...

    Einmal editiert, zuletzt von Dancer () aus folgendem Grund: Ergänzung, und jahaa, Tippfehler. Grummel.

  • (Fortsetzung)


    Es ist halt so - und bitte, bitte haltet mich nicht für ein egoistisches Monster, nur weil ich mir diese Fragen stelle - dass ich mir selbst sage, um Fleisch essen zu wollen, dass Geflügelfleisch gesund ist und vielleicht auch einmal im Jahr ein Stückchen Fisch. Schwein, Rind oder was einem auf dem Markt sonst noch angeboten wird, esse ich sowieso seit meiner Kindheit nicht mehr. Und weil das so gesunde Stoffe enthält, möchte ich darauf nicht verzichten, da ich sowieso schon so zierlich und dünn bin.

    Also wenn ich das richtig verstehe, sagst Du Dir selbst, dass Du Fleisch essen willst, obwohl Du in Wirklichkeit nicht essen willst? (Korrigiere mich, wenn ich den Satzteil "dass ich mir selbst sage, um Fleisch essen zu wollen, dass (usw.)" falsch verstehe.) Wenn ja: Warum?? Du brauchst Fleisch nicht, niemand braucht es, wenn er nicht gerade kurz vor dem Verhungern steht und es nichts anderes gibt (wie man von Flugzeugabstürzen weiß, bei denen die Überlebenden sogar ihre verstorbenen menschlichen Sitznachbarn gegessen haben, um mal ein Extrembeispiel zu nennen). Wir hier in Europa können wählen, und Geflügel und Fisch enthalten in der Regel eine Unmenge an Medikamenten (auch hier irgendwo nachzulesen), und man muss sie nicht essen. Man kann alle Nährstoffe auch ohne tierische Produkte bekommen. Das soll jetzt keine Belehrung oder ein Bekehren sein, es ist einfach so. Und Du musst auch nicht befürchten, klapperdürr zu werden oder sowas, es gibt dicke und dünne Veggies.
    Oder hab ich Dich missverstanden und Deine konkrete Frage lautet ganz anders?


    Ich hoffe, dass diese Fragen hier erlaubt sind und nun nicht wieder ein Donnerwetter auf mich prasselt, weil man mich nicht mit der Hauptaussage, dass es um Lebewesen geht, nicht ganz auf vegetarisch oder vegan umstimmen kann. :S:

    Warum das Donnerwetter :-D prasselte, hab ich ja oben nochmal versucht zu erklären: Wir haben all das schon lange hinter uns. Und ich persönlich finde es halt sehr wichtig, dass wir uns hier hauptsächlich darauf konzentrieren, Infos weiterzugeben, Möglichkeiten der Veränderung aufzuzeigen, auch mal zu zeigen, wie es anders geht (Beispiel Hof Butenland zB, zumal man zwischendurch dringend etwas Aufbauendes braucht), zu informieren, wo man Rezepte findet, wo man einkaufen kann etc. etc., bei ganz konkreten Fragen hilft hier, glaube ich, jeder gern. :)


    Siehste, und das ganze war jetzt auch schon wieder so ein "ich"-Post, das will ich eigentlich gar nicht. Damit meine ich aber jetzt nicht, dass Du das angestoßen hast - ich (schon wieder "ich" :-D) hab ja freiwillig darauf geantwortet! - oder dass Fragen unerwünscht sind. Nein, im Gegenteil! Nur, lasst uns dabei bitte bei dem Thema bleiben, um das es hier geht: Die Tiere... und natürlich die Auswirkungen des Konsums allgemein auf die Welt.
    Was mir persönlich halt nicht so gefallen würde, wäre ein wieder und wieder aufwärmen zB der Frage, ob Veggie-Ernährung denn nun gesund ist oder nicht (ist sie, wenn man ein paar Dinge beachtet wie zB die in Aileens Link ein paar Beiträge weiter oben, der scheint mir nicht schlecht zu sein, und nicht zum Junk-Food-Veggie wird, da gibt es auch massenhaft Vegan-Seiten mit vielen Tipps) oder ob irgendwer nun der bessere Mensch ist oder nicht. Solche Dinge sollten wir, finde ich jedenfalls, hinter uns lassen. Mir ist, durch Skys Video vor einigen Tagen zB, oder auch wieder ganz frisch heute, beim Anschauen eines Videos, das zum größten Teil aus "nicht schlimmen" Szenen besteht, aber eine 5-Minuten-Sequenz enthält, die den Horror der Erzeugung von tierischen Produkten geballt zusammenfasst, klar geworden: Es geht um so viel Größeres - und für manches habe ich tatsächlich keine Geduld mehr, da bin ich ganz ehrlich. Ich sehe mir diese Videos an und mir geht es dann wirklich erst mal, sorry, beschissen. Und da bin ich ja bei weitem nicht die Einzige hier. Ich will aber nicht über etwas reden, von dem ich nur irgendwas Diffuses gehört habe, und deshalb schaue ich und lese ich. Danach bin ich oft fertig mit der Welt. Da komme ich her und versuche etwas zu ändern, indem ich Infos anbiete. (Auch da bin ich Gott sei Dank nicht die Einzige hier. :herz: ) Und stelle die wirklich ganz schlimmen Sachen, die Tag für Tag für Tag in dieser Welt ablaufen, eigentlich gar nicht ein - weil ich weiß, dass es viele nur abschreckt, dass viele dann sagen, da lese ich nimmer, das ist mir zu viel. So ging es mir doch auch damals. Also überlege ich dauernd, wie ich es am besten sage, ohne dass es jemandem zu viel wird und ohne dass sich jemand angegriffen fühlt, und all das kostet Zeit und Energie. (Ganz abgesehen davon, dass ich in schneckengleichem Tempo tippe :-D, so ein Post hier dauert schon mal ein Stündchen oder länger!) Da hab' ich dann einfach keine Geduld mehr für uralte Grundsatzdiskussionen à la gesund oder nicht, besserer Mensch oder nicht, und so geht es wohl den allermeisten Veggies. Ich hoffe, Du kannst das ein wenig verstehen... :Tova:

  • Tierrechtler decken Missstände auf
    Schweinerei im Maststall


    Luftbilder, Nachtsichtgeräte und Wachposten: Unter großem Aufwand dringen Aktivisten der Tierrechtsorgansation Peta nachts in einen Schweinestall ein.


    NIEDERSACHSEN taz | Das Schwein atmet noch. Langsam hebt und senkt sich die Bauchdecke des Tieres. Aber seine Augen sind geschlossen, Hinter- und Vorderläufe schlaff, es liegt auf dem Boden. Nicht in einer der rechteckigen Buchten dieses niedersächsischen Maststalls für 800 Schweine, sondern im Gang dazwischen. Das Tier ist krank, bekommt aber weder Wasser noch Futter. Wenige Minuten später ist es tot.


    Kein Verbraucher sähe diese Szene aus der konventionellen Fleischproduktion, würde sie nicht Stefan Bröckling mit einer Kamera aufnehmen. Bröckling leitet das Rechercheteam der Tierrechtsorganisation Peta. Er ist in den unverschlossenen Stall eingedrungen. Später wird er die Bilder ins Internet stellen. „Damit wollen wir die Kaufentscheidung der Leute beeinflussen“, sagt Bröckling.


    Wie im Fall des größten deutschen Geflügelfleisch-Konzerns Wiesenhof, den die wichtigsten Schweizer Supermartketten nach einer Peta-Recherche boykottierten. Heimlich aufgenommene Tierquäler-Bilder lösten auch den Skandal aus, der Niedersachsens CDU-Agrarministerin Astrid Grotelüschen im Dezember 2010 zum Rücktritt zwang. Immer steckte Bröcklings Team dahinter, dessen drei Vollzeit- und zwei Halbtagsstellen plus Hightechausrüstung sich Peta nach eigenen Angaben jährlich ungefähr 250.000 Euro kosten lässt. Das reicht für rund 100 Einsätze – etwa in Tierfabriken, Bauernhöfen oder Zoogeschäften.


    Eine Autobahnraststätte nahe Osnabrück gegen 22 Uhr: Bröckling – 41 Jahre, Glatze, schwarze Kapuzenjacke und Cargo-Hose im Autonomenstil – sitzt in einem Kleinbus. Er zeigt drei Kollegen ein Luftbild der Tierfabrik, in der später das Schwein im Gang sterben wird. „Der Betrieb wurde uns gemeldet“, erzählt Bröckling. Die Firma ist unter den monatlich rund 120 mutmaßlichen Tierquälern, auf die Peta beispielsweise von Nachbarn oder Zulieferern hingewiesen wird.


    „Wir fahren bis zu dem Waldstück an dem Stall. Da ist um die Zeit nichts mehr los“, sagt der Aktivist. „Wenn wir fliehen müssen, dann natürlich nicht auf die Straße, sondern auf die Felder.“ Potenzielle Verfolger – etwa Polizisten – kämen ja mit dem Auto.


    Bröckling, ein gelernter Rundfunk- und Fernsehtechniker, später Kameramann und Vegetarieraktivist, stöpselt sich nun den Hörer eines Funkgeräts ins Ohr. In einen Rucksack packt er eine Videokamera mit Infrarotlampe, die auch bei wenig Licht klare Aufnahmen ermöglicht. Außerdem haben die Tierrechtler Wärmebildkameras dabei, mit denen sie Personen im Stockdunkeln schon auf 150 Meter Entfernung erkennen können.


    Gegen Mitternacht passiert ein Polizeiwagen zum zweiten Mal den Peta-Bus. „Wenn die noch mal kommen, halten die an“, warnt Bröckling. Also Beeilung und rauf auf die Autobahn. Die nächste Ausfahrt raus; dann geht es über holperige Landstraßen durch schlafende Dörfer.


    Hinter einem Waldstück taucht die Tierfabrik auf. Bröckling, sein Kollege Christian und Wachtposten Bernd springen aus dem Wagen auf ein nach Mist riechendes Feld. Der Himmel ist sternenklar, der fast volle Mond taucht die Szenerie in fahles Licht. Vor den Aktivisten steht ein einstöckiges Stallgebäude, durch Milchglasscheiben dringt Licht und ein ständiges Fiepen – Küken. Bröckling guckt sich um, ob sie allein sind. Plötzlich rappelt es. Der Tierrechtler zuckt zusammen – ist da jemand? Aber nach einer Schrecksekunde sagt Bröckling: „Das ist nur das Silo dort. Das schießt durch ein Rohr Futter in den Stall.“


    Er greift zu einem Nachtsichtgerät. „Die Tür ist zu“ – anders als bei früheren Besuchen der Peta-Aktivisten in diesem Betrieb. „Wir machen die nicht auf“, ergänzt Bröckling. Denn dann könnte er möglicherweise wegen Sachbeschädigung verurteilt werden – und Peta seine Anerkennung als gemeinnütziger Verein und damit Steuervergünstigungen verlieren.


    Doch die Aktivisten wollen nicht aufgeben – nicht jetzt, nachdem sie so viel Zeit in die Vorbereitung der Aktion investiert haben. Wachtposten Bernd gibt über Funk das Signal „Alles klar“, woraufhin Bröckling und Christian vom Wald zur Gebäudewand laufen. Hier riecht es süßlich: Kot. Sie rütteln an allen Türen und landen schließlich einen Treffer: Die Stahltür zum Schweinestall ist offen.


    Die Tierrechtler ziehen Einweg-Schutzanzüge inklusive Stiefelüberzieher aus Plastik an – das soll verhindern, dass sie Krankheitserreger auf die Tiere übertragen. Ab jetzt lassen die Aktivisten ihre Videokameras ununterbrochen laufen. Später filmen sie den Stall von außen, halten die Koordinatenanzeige eines Satelliten-Navigationsgeräts und eine aktuelle Tageszeitung vors Objektiv. So soll sich belegen lassen, in welchem Betrieb die Bilder wann aufgenommen wurden und dass sie nicht aus verschiedenen Anlagen zusammengeschnitten wurden. Diesen Vorwurf hatten Tierhalter erhoben, die von Peta beschuldigt worden waren.


    Die Tür schwingt auf. Gestank schlägt den Aktivisten entgegen. Trotz der surrenden Ventilatoren an der Decke scheint die Luft zu stehen. Schnaufen. Grunzen. Hunderte Schweine stoßen mit ihren Schnauzen in die Futtertröge. Ungefähr jeweils 25 Tiere leben dichtgedrängt in 30 ungefähr drei mal vier Meter großen Abteilen, die mit Holzplanken und Eisenstangen voneinander getrennt sind.


    Aus seinem Rucksack kramt der Peta-Aktivist einen Apparat hervor, der aussieht wie eine digitale Stoppuhr: „Ein Ammoniakmessgerät“, sagt Bröckling. Nach einigen Sekunden zeigt es an, dass ein Kubikmeter Stallluft 43 Kubikzentimeter Ammoniak enthält. Dabei erlaubt die Bundesverordnung zum Tierschutz in der Landwirtschaft dauerhaft nur 20 Kubikzentimeter. Denn Ammoniak ist ein stark stinkendes Reizgas, das die Atemwege schädigt. Es entweicht aus dem Becken unter dem Fußboden, in das durch Schlitze Urin und Kot fallen. „Schlechte Belüftung“, erklärt Bröckling.


    Ein Schwein steht am Ende des Ganges, auf dem Arbeiter zu den Stallabteilen links und rechts gelangen können. Das Tier ist allein, aus seinem After ragt ein ringförmiges fleischfarbenes Teil des Körpers heraus: ein Stück Darm. „Mastdarmvorfall“, sagt Bröckling. Ohne Behandlung sterben Tiere mit diesem Symptom, das viele Schweine entwickeln, zum Beispiel wenn sie Husten haben.


    Die Aktivisten filmen. Christian richtet das Objektiv auf Bröckling. Er sagt in die Kamera: „Das Tier hat keine Futter- und keine Wasserversorgung. Das ist so natürlich nicht zulässig. Es muss für diese Tiere eine extra Krankenbucht geschaffen werden. Das sind Tiere, die zum Sterben einfach separiert wurden.“ Dieses Schicksal hat das Schwein bereits hinter sich, das wenige Meter entfernt im Gang liegt. Der Kadaver ist noch warm. „Unter welchen Bedingungen das eine Schwein, das jetzt tot ist, regelrecht verreckt ist, mag ich mir gar nicht ausmalen“, fährt Bröckling fort.


    Dennoch meint er: „Wenn wir das anzeigen würden, würde nicht viel passieren.“ Der Tierhalter würde zum Beispiel argumentieren, dass er nur dieses eine Mal die kranken Schweine im Gang untergebracht habe. „Das ist zwar nicht erlaubt, aber das habe ich bisher in 70 Prozent der Ställe gesehen, in denen ich war. Die Strafe wäre lächerlich. Wir müssen da öfter hin, um nachzuweisen, dass es da immer so abgeht.“ Das würde den Tieren langfristig mehr helfen.


    Der Peta-Recherchechef spricht mit einer nüchternen, fast emotionslosen Stimme in die Kamera. „Man muss mit dem Elend zurechtkommen, das man sieht. Ich schalte das in dem Moment einfach aus.“ Aber perfekt scheint das nicht zu funktionieren. „Schweine verfolgen mich in meinen Träumen – entweder in der Mast oder im Schlachthof“, sagt der Aktivist. „Ich weiß auch nicht …“ Bröckling schaut kurz auf den Boden, dann greift er zu seinem Funkgerät: „Wir kommen jetzt raus. Alles klar?“ Wachtposten Bernd gibt sein „Okay“; Bröckling und Christian verlassen das Gebäude und huschen Richtung Straße.


    Als die Scheinwerfer eines Autos auftauchen, ducken sie sich in ein Waldstück. Dann rufen sie über Funk ihre Fahrerin. Es ist gegen 3 Uhr morgens, als sie in den Kleinbus steigen. Bald werden die Aktivisten schlafen. Und morgen, wenn der Bauer schläft, in einen anderen Stall eindringen.
    http://www.taz.de/!91156/

  • Hallo zusammen,


    zuerst mal möchte ich natürlich auch Billie zu ihrem Entschluss gratulieren :klatschen: ich freu mir gerade ein Loch in den Bauch :)


    Mir ist so durch den Kopf gegangen, ob wir die Links nicht in einem eigenen Thread sammeln wollen..... so würde man sie einfacher finden, als wenn man sich hier durch den Thread suchen muss, was meint ihr???? Und wäre ja auch nützlich so für alle Interessierten *find*


    @ Roughdiamond,


    ich finde es wirklich ganz toll, das du dir im nachhinein nochmal Gedanken darüber gemacht hast und dich hier weiter beteiligst. Und ich bin mir sicher, gerade hier wird ja niemand ausgebuht, der Fleisch isst, da geht es in anderen Foren wirklich viel aggressiver zu. Ausserdem schreibst du ja selbst, du denkst über deine Ernährung nach und das ist doch schonmal ein guter und wichtiger Anfang und so hat es doch bei uns allen angefangen :) der eine entscheidet sich spontan und bei einem anderen muss ein Entschluss reifen. Vielleicht entscheidest du dich erst in einem Jahr dazu auf Fleisch zu verzichten, vielleicht möchtest du aber auch weiter Fleisch essen, gehst aber bewusster damit um.... wie auch immer.
    Ich muss ganz wirklich sagen, ohne die super Unterstützung von Dancer wäre es mir sicherlich nicht so leicht gefallen und schon nach wenigen Tagen Vegetarier habe auch ich mich für vegan entschieden, weil das für mich das ist was den meisten Sinn macht. Dancer hat mir soviele Alternativen aufgezeigt, ein Thema bei mir z.B. die Milch im Kaffee und dann bin ich auch noch ein " Nutellakind" --- aber für alles gibt es wirklich eine Alternative und so habe ich wirklich überhaupt nicht das Gefühl auf etwas zu verzichten oder das ich jetzt was entbehren müßte. Im Gegenteil, ich habe die letzten 14 Tage wirklich lecker gegessen! Der Glaube, das vegane Ernährung ungesund ist und man unter Mangelerscheinungen leiden würde, den hatte ich auch im Kopf. Ich habe mich dann tatsächlich mal richtig mit dem Thema befasst und festgestellt, das ist alles überholt, neuere Untersuchungen belegen genau das Gegenteil. Jedenfalls finde ich es toll, das du weiter hier am Thema dran bleibst, dich weiter informierst, weil nur so ist man überhaupt in der Lage eine Entscheidung zu treffen :daumen:
    ich habe ja Anfang 2009 schon einmal probiert Veganer zu werden und bin nach nur 4 Wochen gescheitert. Zum einen hatte ich niemanden, den ich was hätte fragen können ( in dem damaligen Forum hat man nämlich immer nur blöde Antworten gekriegt, so etwa: na dann trink halt kein Kaffee), selbst hatte ich auch nicht wirklich Ahnung und so hatte ich nach 4 Wochen so eine Gier auf Fleisch und gleichzeitig das Gefühl, ich strenge mich an und doch rette ich kein Tier---- das ich total frustriert wieder anfing Fleisch zu essen. Und das eigentlich schlimme daran --- ich habe tatsächlich weitere 3 Jahre das Thema, all die schrecklichen Bilder und Videos verdrängt und den Kopf wieder in den Sand gesteckt. Dafür schäme ich mich jetzt umso mehr.... aber ich bin froh, dass das Thema sozusagen ein zweitesmal auf mich zukam und das so unverhofft in einem MJ- Forum 8o und ich bin mir sicher, das ich diesesmal nicht scheiter!
    Und das ganze hab ich jetzt nur erzählt, damit du weißt das auch andere auf ihrem Weg gestolpert sind, das man Zweifel hat und sich unglaublich viele Gedanken dazu gemacht hat, hin und her gerissen ist.... eben all das, was dir ja auch so durch den Kopf geht ---- You are not alone:lg:



    Liebe Dancer,


    danke für den tollen Bericht der Peta- Aktivisten :danke: ist mir wirklich sehr unter die Haut gegangen

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

    Einmal editiert, zuletzt von Aileen ()

  • Hallo :gruppenk:


    :drück: Oh Billie ich finde das total klasse und habe wirklich Respekt vor Deiner Konsequenz.. :daumen:
    (Ich schaffe das gerade gar nicht gut, aber wird schon :hmhm: .)
    Das was Du schreibst: Es fühlt sich gut an, das ist das Ausschlaggebende. Umgekehrt spürt jeder wenn sich etwas nicht gut.. nicht 'richtig' anfühlt.
    Und ich weiß, dass dieses Gefühl Veränderung bringt, wenn ich es NICHT unterdrücke.


    @roughdiamond. Den Gedanken nicht wirklich etwas verändern zu können- gerade wenn man weltweit blickt und was da alles für Themen aktuell sind- kenne auch ich sehr gut. Manchmal ist da wenig Hoffnung. Aber genau das dürfen wir in keiner Hinsicht zulassen.
    Wir verändern etwas, wenn wir als Einzelne etwas tun.
    Und ich finde Verwirrung ist ein guter Ausgangspunkt :hmhm: . Sie ist eine starke Kraft wenn man sich nicht in ihr verliert. Wenn man sich aus ihr befreit, hat man eine Entscheidung getroffen, die man meist mit Überzeugung und Eifer verfolgt.


    Dancer . Diese aktiven Tierrechtler sind wirklich soo wichtig. Was für mutige konsequente Menschen :beten: , sich genau das anzuschauen was sie verabscheuen und nicht unterstützen-Albträume inkusive..


    Zum Thema 'nichts ändern können':
    Ich erzähle mal von meinem Schatzi, der vieles als so einfach sieht und einfach macht- im Gegensatz zu mir :tüte: .
    Also grundsätzlich würde er sich keine dieser heftigen Videos anschauen, die sind wirklich für die die es noch nicht wissen. Er weiss was passiert und lebt einfach für sich anders, sagt er.
    Wenn er mit dem LKW unterwegs ist und so ein Tiertransport neben ihm hält, schaut er durch die Ritzen und hat schon einige Male die Polizei
    gerufen, denn gut geht es den Tieren nie. Die kommen dann auch und tun... nichts. Aber sie mussten kommen und er hat sich zu guter Recht empört.
    Wir müssen uns einfach mehr empören- in jeder Hinsicht. Wer soll es sonst tun?
    Wir sind das Volk. Spätestens seit dem friedlichen Fall der Mauer sollten auch wir hier wissen, welche Macht wir haben. Die ganze Welt scheint sich darauf zu besinnen- leider nicht immer friedlich. Okay .. ich schweife mal wieder.. :kicher:


    Also Schatzi bringt verletzte Tauben zum Tierarzt, die abfällig als 'Ratten' bezeichnet werden und bekommt zu hören, dass niemand so etwas tut.
    Wer weiß was solche Gesten bewirken, bei denen die sie mitbekommen.. manchmal jagt man dem Kater auch seine Maus ab, bevor er sie todspielt, oder befreit auch einen Schmetterling aus einem Spinnennetz. Genauso werden aber auch Spinnen hinaus getragen, nicht getötet. Parallel dazu fährt er viele Kilometer LKW und wäscht jede Menge geplatzte Insekten von der Windschutzscheibe. Manches kann man verändern, manches eben nicht.
    Jedoch: Jedes Leben zählt.
    Wenn ein paar Käfer von der Wintersonne herausgelockt wurden und beim Kälteeinbruch keine Chance auf dem unendlichen Schnee haben, trägt er sie zu einem Gebüsch, oder legt sie unter Baumrinde. Ich verhalte mich da oft hoffnungsloser :scham1: . Ich sehe es da schon eher als naturgeben an. So werden die Käfer keine Überhand nehmen. Ausserdem: Ich kann ja nicht jeden Käfer, Regenwurm, Igel retten.. :laberlaber: Ja aber den Einen kann ich in dem Moment retten.
    Das mag für viele romantisch, spinnert :schraube: und unsinnig klingen. Ich weiß nur, es fühlt sich (für mich/uns) gut an :-D .
    Davon ab kann ich 'auch' als Gemüsseverzehrer nicht verstehen wie manche Menschen aus Langeweile Pflanzen ausreißen. Beim Nachbarhof, auf dem unbefestigten Gehweg, hatte eine Königskerze ihre ersten samtigen Blätter entfaltet. Ich freute mich schon auf die Blüte im Sommer. Jetzt nach dem Osterfeuer hat jemand sie abgemackelt. Die Blätter liegen verstreut über viele Meter auf der Straße (neben zerdepperten Flaschen und Zigarettenschachteln).
    Mir tut sowas weh. Die Pflanze wurde nicht entfernt, weil sie am Rande des Gehwegs nicht zu wachsen hatte, sondern irgendwer hat sie sinnlos auseinander genommen. Für mich macht es einen Unterschied wie man sich dem Leben-der ganzen Schöpfung- über verhält. Gerade auch wenn niemand hinschaut.
    Klar gehe ich auch durch meine Beete und reiße Pflanzen aus, die anderen- die ich schöner finde- das Licht wegnehmen. Gerne tue ich das gar nicht, :traurig1 . Mein Schatzi hilft mir da nie :faust: . Sein Schönheitsideal ist ein verwilderter Garten, weil niemand sonst den Pflanzen erlaubt einfach zu wachsen. Manchmal geht er mir auch gehörig auf den Senkel :lachen:


    Über Michael :herz: gibt es ja auch solche Geschichten (nein kein verwildertes Neverland :lachen: ). Er nahm sich immer der Wesen an, die ihn direkt betrafen. Also, wenn etwas in sein Leben trat, dann handelte er. Wie bei dem Hund, der sich in London unter seinem Van versteckt hatte. Er hat ihn nicht weitergereicht, sondern hat ihn persönlich ins Tierheim gebracht, hat das Tierheim angeschaut, finanziell unterstützt und dort Zeit mit einzelnen Tieren verbracht. Es ging ihn etwas an, weil das Hündchen in dem Moment in sein Leben getreten war.
    Meiner Meinung nach geschieht nichts grundlos- keine Begegnung.


    Okay. Ich möchte weder moralisch rüberkommen, noch mich selbst beweihräuchern, mit dem Kleinkram :lupe: . Das sind nur kleine Beispiele dafür, wie ich Hoffnung verstehe. WIR SIND die HOFFNUNG. Sie ist nichts was von aussen kommt. Wir geben Dingen ihren SINN.



    Liebe Dancer, wollt nur sagen, dass ich zu einigen Links nichts sagen kann, weil mein Betriebssystem nicht alles öffnen kann :bored: . Selbst wenn ich entsprechede Plugins runterlade, funzt es nicht immer :pcböse: . Ich bin damit noch zu ungeübt. :schulter:


    :danke: Euch allen für Euer Engagement :Tova:


    So, hier ein Vid das nochmal schön zusammenfast welche Veränderung vegane Ernährung (Lebenseinstellung) macht/machen kann.



    Ich wusste gar nicht das Hühner 20 Jahre alt werden können!! :wow:
    Wir wollen jetzt vier ausgedienten Legehennen ein Zuhause geben. Keine Ahnung ob wir sie noch 16-18 Jahre halten können :glupschi: , aber jeder Tag den sie es besser haben zählt, oder? Jede Zuwendung zählt. Jedes nicht Wegschauen. Manchmal ist es eben ganz einfach.


    Und hier nochmal ein schöner Wunsch in Form eines Gebetes.

    O Gott -höre unsere Gebete für unsere Freunde, den Tieren, besonders für alle die Tiere, die gejagt werden oder sich verlaufen haben oder hungrig & verlassen sind & sich fürchten; für alle, die eingeschläfert werden müssen. Für sie alle erbitten wir Deine Gnade & Dein Erbarmen. Und für alle, die mit ihnen umgehen, erbitten wir ein mitfühlendes Herz, eine sanfte Hand & ein freundliches Wort. Mach uns selbst zu wahren Freunden der Tiere & lass uns so teilhaben am Glück der Barmherzigen.
    Albert Schweitzer


    Keep the Faith, Sky* :hkuss:

    2 Mal editiert, zuletzt von Sky* is MaJic* ()

  • Und das ganze hab ich jetzt nur erzählt, damit du weißt das auch andere auf ihrem Weg gestolpert sind, das man Zweifel hat und sich unglaublich viele Gedanken dazu gemacht hat, hin und her gerissen ist.

    Ja, wir haben ja diese Entwicklung auch gemacht, irgendwann mal...


    Zitat von Aileen

    Und das eigentlich schlimme daran --- ich habe tatsächlich weitere 3 Jahre das Thema, all die schrecklichen Bilder und Videos verdrängt und den Kopf wieder in den Sand gesteckt. Dafür schäme ich mich jetzt umso mehr.... aber ich bin froh, dass das Thema sozusagen ein zweitesmal auf mich zukam und das so unverhofft in einem MJ- Forum 8o und ich bin mir sicher, das ich diesesmal nicht scheiter!

    Ging mir bzw. uns ja ähnlich, ich glaube, das erwähnte ich schon mal kurz irgendwann, wir lebten schon mal ein paar Jahre vegan, waren fit und alles, Blutwerte sehr gut usw. Dann bekam mein Mann von einer damaligen Bekannten immer mal wieder ein paar Eier, sie hat die Hühner super gehalten und so nahmen wir die Eier an... irgendwann schlich sich auch Käse ein, ist eine längere Geschichte, fing jedenfalls auch mit Geschenken an. Wir haben das Zeug gegessen, mit ungutem Gefühl, das aber so diffus war, dass es leicht zu ignorieren war... Der gleiche Mechanismus wie immer: Immer schön verdrängen. Grummel.
    Letztes Jahr hab ich dann endlich gerafft, was da wirklich abläuft, dass ich nicht mehr wegsehen will, dass ich unbedingt wieder vegan leben möchte, sprach meinen Mann darauf an, der hatte zufälligerweise (?) auch darüber nachgedacht und bingo. *gg*
    Und ich weiß jetzt auch, dass ich keinen Schritt zurück mehr machen werde, dazu weiß ich jetzt viel zu viel, das werde ich nie mehr verdrängen können. (Und es fühlt sich auch einfach viel viel besser an, auch körperlich.)
    Du hast Recht, man vermisst wirklich nichts und das Vorurteil, dass man als Veganer traurig vor einem Teller Nüsse sitzt und an hohen Feiertagen mal eine Möhre dazu isst :-D, ist genau das: Ein Vorurteil, mehr nicht.


    (Ich schaffe das gerade gar nicht gut, aber wird schon :hmhm: .)

    :tröst::tröst::tröst:


    Manchmal ist da wenig Hoffnung. Aber genau das dürfen wir in keiner Hinsicht zulassen.

    An manchen Tagen möchte man echt alles hinschmeissen und es kommt einem so sinnlos und "nichts bewirkend" vor... Aber darin dürfen wir wirklich nicht versinken. Sonst können wir gleich aus'm Fenster springen.


    Zweifle niemals daran, dass eine kleine Gruppe aufmerksamer und entschlossener Bürger die Welt verändern kann.
    In der Tat ist das das Einzige, was die Welt jemals verändert hat.
    Margaret Mead


    Wir sind das Volk. Spätestens seit dem friedlichen Fall der Mauer sollten auch wir hier wissen, welche Macht wir haben.

    :daumen: Yep. Da ist ja auch nicht der Honni vor die Presse getreten und hat gesagt, hmm, ich hab mir da mal überlegt: Ich öffne ab morgen die Mauer. Das Volk hat das bewirkt, indem eine kleine Gruppe begann, die immer größer und größer und größer wurde.


    Das mag für viele romantisch, spinnert :schraube: und unsinnig klingen. Ich weiß nur, es fühlt sich (für mich/uns) gut an :-D .

    Ich finde es klasse, dass Ihr so romantisch und spinnert seid. :kiss:


    Okay. Ich möchte weder moralisch rüberkommen, noch mich selbst beweihräuchern, mit dem Kleinkram :lupe: . Das sind nur kleine Beispiele dafür, wie ich Hoffnung verstehe. WIR SIND die HOFFNUNG. Sie ist nichts was von aussen kommt. Wir geben Dingen ihren SINN.

    Danke, dass Du darüber geschrieben hast - denn auch die vermeintlich kleinen Dinge zählen (sind sie überhaupt so klein? Ich glaube nicht), alles zählt.


    hier ein Vid das nochmal schön zusammenfast welche Veränderung vegane Ernährung (Lebenseinstellung) macht/machen kann.

    Das ist wirklich ein egute Zusammenfassung! Leider geht der Link schon nicht mehr, aber über hidemyass geht's:
    http://2.hidemyass.com/ip-11/e…4ZEZ5NExhUnc%3D&f=norefer


    Wir wollen jetzt vier ausgedienten Legehennen ein Zuhause geben.

    Woooow, wie klasse ist denn DAS??!! :daumen: :herz: Magst dann gelegentlich mal Photos zeigen? :)


    aber jeder Tag den sie es besser haben zählt, oder? Jede Zuwendung zählt. Jedes nicht Wegschauen. Manchmal ist es eben ganz einfach.

    Im Grunde ist es ganz einfach, ja. Wir machen es uns selbst (und anderen) nur furchtbar schwer.


    Ich hab auch noch ein Video - ich weiß, es ist eine halbe Stunde lang, aber bitte schaut es Euch an, es ist wirklich gut gemacht! :)
    http://vimeo.com/26194939
    Version mit deutschen Untertiteln.
    Produziert von Environment Films environmentfilms.org zusammen mit der britischen Vegan Society vegansociety.com
    Making the Connection zeigt die Vorteile einer veganen Lebensweise, modern und optimistisch, mit gut recherchierten Fakten.
    Der Film zeigt elf Menschen, aus ganz verschiedenen Lebensbereichen, die alle vegan leben und den Veganismus aus ethischer, gesundheitlicher und praktischer Sicht beleuchten.
    Musik im Film u.a. von den veganen Künstlern Promoe und Jah Sun.


    EDIT - Sky, wenn Du magst, schreib mal in einer PN, welches System Du hast und welche Links Du nicht sehen kannst, vielleicht lässt sich irgendwie herausfinden, wie Du sie doch sehen kannst. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Dancer () aus folgendem Grund: Nochmal editiert, weil Videobeschreibung noch nachgereicht. :-)

  • Ich sehe nur, aus ja schon mehrfach genannten Gründen, absolut nichts schlimmes daran, jemandem zu einer Verbesserung von Herzen zu gratulieren. Und möchte es mir daher auch nicht verkneifen müssen - wo, wenn nicht hier im Thread, sollen wir uns denn darüber freuen. :) Also nicht wieder eine Diskussion, bitte... es ist einfach ein Ausdruck meiner Freude und Anerkennung über einen tollen Entschluss, mehr nicht. :) )


    Du nennst es Verbesserung, dass beinhaltet ein Negativ-Urteil an die Menschen, die Fleisch essen.
    Natürlich musst Du Dir nicht verkneifen, dass Du Dich freust, wenn sich jemand für Vegane oder Vegetarische Ernährung entscheidet, aber ich denke schon, dass hier deutlich rauszulesen ist (auch wenn es nicht wörtlich zu lesen ist), wie man über den Rest nachdenkt.


    Es IST nun mal so, dass man tatsächlich, wenn es irgendwann sozusagen "Klick" gemacht hat, irgendwie das Gefühl hat, aufgewacht zu sein, ein falsches Verhalten abgelegt zu haben. Mir jedenfalls ging es so.


    Ich habe mich eine Zeitlang entschieden Fleischlos zu leben - ein KLICK stellte sich nicht ein und es war auch (bei mir) kein Gefühl von Aufwachen, es war ein Gefühl von Verdrängen :schulter:


    Fleischesser sind keine Mörder, sie sind trotzdem feinfühlig was die Haltung von Tieren angeht - sie sind nicht wegen des Verzehrs von Fleisch stumpfsinnig den Geschöpfen gegenüber, die sie essen.
    Jede Ernährungsweise beinhaltet den Tod von Lebewesen (dieser Satz ist von einer Autorin, die 6 Jahre lang vegatarisch lebte). Die entscheidende Frage hier ist: Was schadet weniger?
    Für die Umwelt ist es beinahe egal ob ich vegetarisch oder auch Fleisch esse, wenn diese Lebensmitel nachhaltig produziert werden. Denn pflanzliche Produkte können genauso schaden wie Tierische. Es kommt auf den Zusammenhang an, in dem sie hergestellt werden.
    Nachhaltig ist hier in beiden Varianten das Zauberwort, denn auch fruchtabe Böden werden immer rarer, weil sie ausgelaugt sind. Und Kühe die nicht mit Kraftfutter gemästet werden, sondern sich natürlich ernähren dürfen, können dann auch nicht mehr als die Übeltäter schlechthin dargestellt werden (Stichwort Pupsen- Metan)


    Sag mir was Du gerne ißt und ich sage Dir, welche Studie Du lesen sollst. Das Vegatarier gesünder leben ist ein Mythos, brgründet in Studien. Aber, es gibt keine einzige wissenschaftliche Studie, die dies tatsächlich belegt/beweist. Vergleicht man nämlich Vegetarier mit Menschen die auch mal Fleisch essen, sind die Lebenserwartungen gleich hoch.
    Sich jeden Tag mit Fleisch vollstopfen, dass ist aber tatsächlich ungesund.


    Zitat

    Du hast Recht, man vermisst wirklich nichts und das Vorurteil, dass man als Veganer traurig vor einem Teller Nüsse sitzt und an hohen Feiertagen mal eine Möhre dazu isst :-D, ist genau das: Ein Vorurteil, mehr nicht.


    Das glaube ich Dir gerne, denn dafür ist das Angebot mittlerweile viel zu groß :daumen:
    Aber es ist auch ein Vorurteil, dass Fleischesser für Misshandlungen von Tieren blind sind, oder verpennt haben, sich anders zu ernähren. :zwinker:


    Auch wenn ich gerne, nur um aufzuzeigen wie es sich anfühlt, hier die Leute beglückwünschen würde, die sich bewußt auch fleischlich ernähren, lasse ich es. Denn...
    Jeder sollte das zu sich nehmen, was er mag und was er mit sich selber vereinbaren kann ohne das hier von Aufwachen oder Verbesserung gesprochen wird und damit eine Randgruppe der Bösewichte künstlich erschaffen wird, denen ein schlechtes Gewissen suggeriert wird.

    Jeder Tag an dem Dich jemand liebt ist ein schöner Tag!

    Ich liebe Dich!!!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil (und weiß Bescheid)

  • Shi, auf all diese Punkte sind wir ja hier im Thread schon sehr ausführlich eingegangen.


    Ein Video von PETA über Hof Butenland, in dem Hofbesitzer Jan Gerdes auch kurz erklärt, wie Hof Butenland zu dem wurde, was es heute ist - mit schönen Aufnahmen: