Fleisch vom Wiesenhof/ Fleischkonsum grundsätzlich

  • Zitat von »Dancer«
    Ich sehe nur, aus ja schon mehrfach genannten Gründen, absolut nichts schlimmes daran, jemandem zu einer Verbesserung von Herzen zu gratulieren. Und möchte es mir daher auch nicht verkneifen müssen - wo, wenn nicht hier im Thread, sollen wir uns denn darüber freuen. :) Also nicht wieder eine Diskussion, bitte... es ist einfach ein Ausdruck meiner Freude und Anerkennung über einen tollen Entschluss, mehr nicht. :) )


    Zitat von shibirure
    Du nennst es Verbesserung, dass beinhaltet ein Negativ-Urteil an die Menschen, die Fleisch essen.
    Natürlich musst Du Dir nicht verkneifen, dass Du Dich freust, wenn sich jemand für Vegane oder Vegetarische Ernährung entscheidet, aber ich denke schon, dass hier deutlich rauszulesen ist (auch wenn es nicht wörtlich zu lesen ist), wie man über den Rest nachdenkt.


    Auch wenn Du Dancer angesprochen bzw. zitiert hast ...
    Also, ich mag da jetzt mal für mich sprechen. Ich sehe darin überhaupt kein Negativ-Urteil an
    Menschen, die Fleisch essen, sondern eher eine Bewertung an dieses menschliche VERHALTEN, eben
    Fleisch zu essen (und damit gewisse Dinge - egal ob zustimmend oder nicht - in Kauf zu nehmen. Wir
    alle kommen ja nicht ohne unser ständiges "Bewerten" aus; Shi nicht, ich nicht, Dancer und alle anderen
    auch nicht. Wir bewerten ständig, im Gegenzug werden unsere Handlungsweisen wiederum bewertet.
    Wenn wir kommunizieren, kommen wir im allgemeinen, es sei denn, wir machen uns das immer wieder
    klar und bewusst, nicht ohne diese Bewertungsmuster, die man ganz klar in unserer Ausdrucksweise
    erkennen kann, aus. Auch Du, Shi, machst das hier gerade und es ist okay so.
    Ich denke auch, dass hier, aber auch nur in diesem speziell dafür vorgesehenen Thread, deutlich raus
    zu lesen ist, wie wir über den "Rest" ( ? ) nachdenken, den Rest, der sich für das Essen und damit das
    Töten von Tieren entschieden hat. (Wobei ich glaube, dass sehr viele Menschen sich nicht einmal
    in aller Deutlichkeit 'entschieden' haben, sondern es einfach so machen, wie sie es immer gemacht
    haben, denn dadurch entstehen keinerlei Konsequenzen. Das nur nebenbei.)
    Aber was ist so falsch daran? Es wird doch hier wirklich niemand an den Pranger gestellt, es wird doch
    hier immer lediglich wieder auf's neue - aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln - aufgezeigt, dass es
    erstens auch ganz anders (sehr gut) geht, zweitens wird hier eben auch hin und wieder auf die
    manchmal gut sichtbare Doppelmoral vieler Menschen aufmerksam gemacht, die aber eben auch eine
    sogenannte "Wertung" vorgenommen haben, nämlich die, Tiere in Haustiere (Streicheltiere) und
    Nutztiere (die uns 'nützlich', von Nutzen sind) einzuordnen.
    An mindestens drei - und ich schreibe jetzt mit Absicht nicht 'positiven' - Reaktionen oder Verhaltens-
    änderungen von hier anwesenden Usern kann man ja auch deutlich erkennen, dass sie diesen Thread
    und viele "Bewertungen" ganz anders für sich wahrgenommen haben und vielleicht auch deshalb eine
    für mich mutige und sehr folgerichtige Kurskorrektur vorgenommen haben.



    Zitat von »Dancer«
    Es IST nun mal so, dass man tatsächlich, wenn es irgendwann sozusagen "Klick" gemacht hat, irgendwie das Gefühl hat, aufgewacht zu sein, ein falsches Verhalten abgelegt zu haben. Mir jedenfalls ging es so.



    Zitat von shibirure
    Ich habe mich eine Zeitlang entschieden Fleischlos zu leben - ein KLICK stellte sich nicht ein und es war auch (bei mir) kein Gefühl von Aufwachen, es war ein Gefühl von Verdrängen :schulter:



    :schulter: Möchtest Du das vieleicht mal näher erläutern? Wieso 'verdrängen'? Was hast Du denn mit Deiner Entscheidung, fleischlos
    zu leben, verdrängt? :schulter:




    Zitat von shibirure
    Fleischesser sind keine Mörder, sie sind trotzdem feinfühlig was die Haltung von Tieren angeht - sie sind nicht wegen des Verzehrs von Fleisch stumpfsinnig den Geschöpfen gegenüber, die sie essen.
    Jede Ernährungsweise beinhaltet den Tod von Lebewesen (dieser Satz ist von einer Autorin, die 6 Jahre lang vegatarisch lebte). Die entscheidende Frage hier ist: Was schadet weniger?



    Nicht alle Fleischesser sind keine Mörder, nein, aber sie heißen zwangsläufig das Töten und halten von NUTZTIEREN gut und das emfinde
    ich persönlich nicht sonderlich feinfühlig, nein. Wenn ich zu etwas in Akzeptanz gehe, heisst das ja nicht automatisch, dass ich
    stumpfsinnig bin, sondern ich toleriere es.
    Dass jede Ernährungsweise den "Tod von Lebewesen" beinhaltet, halte ich für sehr bequeme Haarspalterei und langweilt mich
    schon extrem, denn ich denke schon, dass wir mit Tieren anders zusammen in Resonanz leben und anders kommunizieren als mit
    Pflanzen. Pflanzen schauen uns in der Regel nicht in die Augen und wir sind ihnen auch nicht wirklich so ähnlich wie Tieren. Solche
    'Argumente' werden ja immer wieder gerne genommen, aber ich denke, dass wir auf der Gefühlsebene diesen Unterschied schon
    hinbekommen, oder?




    Zitat von shibirure
    Für die Umwelt ist es beinahe egal ob ich vegetarisch oder auch Fleisch esse, wenn diese Lebensmitel nachhaltig produziert werden. Denn pflanzliche Produkte können genauso schaden wie Tierische. Es kommt auf den Zusammenhang an, in dem sie hergestellt werden.
    Nachhaltig ist hier in beiden Varianten das Zauberwort, denn auch fruchtabe Böden werden immer rarer, weil sie ausgelaugt sind. Und Kühe die nicht mit Kraftfutter gemästet werden, sondern sich natürlich ernähren dürfen, können dann auch nicht mehr als die Übeltäter schlechthin dargestellt werden (Stichwort Pupsen- Metan)


    Da kann ich Dancer nur beipflichten; das hat Jan Gerdes vom Hof Butenland schon ziemlich umfassend und klar in dem Video
    erklärt.
    Würden wir auf diesen ganzen tierischen Wahnsinn verzichten, hätten wir viel mehr Kapazität, uns um diese von Dir angesprochene
    Nachhaltigkeit vernünftig und allumfassend zu kümmern; und trotzdem glaube ich nicht, dass wir uns durch pflanzliche Nahrungs-
    mittel so sehr schaden könne wie durch tierische, dazu beschäftige ich mich in dem Zusammenhang schon zu lange damit.



    Zitat von shibirure
    Sag mir was Du gerne ißt und ich sage Dir, welche Studie Du lesen sollst. Das Vegatarier gesünder leben ist ein Mythos, brgründet in Studien. Aber, es gibt keine einzige wissenschaftliche Studie, die dies tatsächlich belegt/beweist. Vergleicht man nämlich Vegetarier mit Menschen die auch mal Fleisch essen, sind die Lebenserwartungen gleich hoch.



    Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich eine Studie brauche, wenn ich - und soo unzählig viele Menschen mehr - tagtäglich
    den "Beweis" dadurch erbringen, dass sie sich rundum wohler und größtenteils auch gesünder fühlen. Aber in diesem Zusammenhang
    möchte ich gerne noch einmal an anderer Stelle auf die genaile China-Study eingehen, dafür fehlt mir jetzt Platz und Zeit.



    Zitat von shibirure
    Das glaube ich Dir gerne, denn dafür ist das Angebot mittlerweile viel zu groß :daumen:
    Aber es ist auch ein Vorurteil, dass Fleischesser für Misshandlungen von Tieren blind sind, oder verpennt haben, sich anders zu ernähren. :zwinker:



    Das Angebot ist ja schon recht lange sehr groß und das ist ja auch gut so. Es ist allerdings
    auch ein Vor-Urteil, dass Vegetarier oder Veganer alle Fleischesser über einen Kamm scheren
    und davon ausgehen, dass sie blind und verschlafen sind angesichts der Interessen der sog.
    Nutz-Tiere. Es gibt ja auch nicht wenige Menschen, die sich diesbezüglich entwickeln (wollen)
    oder in einem Entwicklungsprozess sind, die sind doch mit Sicherheit nicht blind (was man in
    einer hochinformierten Welt wie der unsrigen auch gar nicht mehr sein kann, man kann nur
    'erfolgreich wegschauen' oder Begründungssysteme suchen, die irgendwie noch 'passen'
    anhand der Grausamkeiten) und wollen auch hinschauen.



    Zitat von shibirure
    Auch wenn ich gerne, nur um aufzuzeigen wie es sich anfühlt, hier die Leute beglückwünschen würde, die sich bewußt auch fleischlich ernähren, lasse ich es. Denn...
    Jeder sollte das zu sich nehmen, was er mag und was er mit sich selber vereinbaren kann ohne das hier von Aufwachen oder Verbesserung gesprochen wird und damit eine Randgruppe der Bösewichte künstlich erschaffen wird, denen ein schlechtes Gewissen suggeriert wird.



    DAS ist, glaube ich, der wichtigste (Knack)-Punkt in all diesen Diskussionen und Verständigungsversuchen,
    nämlich dass sowohl Vegetarier als auch Veganer bezweifeln, dass man sich BEWUSST fleischlich ernähren kann.
    Wie und wodurch soll denn in Bezug auf das Töten und mir Zunutze machen von Lebewesen ein Bewusstsein
    sein? Wenn ich das SO sehen würde, könnte ich tatsächlich auf den Gedanken kommen, dass durch Worte wie
    Aufwachen oder Verbesserung jemandem ein schlechtes Gewissen suggeriert werden soll.


    Letztendlich geht es aber um all das nicht und es macht tatsächlich auf Dauer müde, immer wieder aufzuzeigen,
    dass wir damit nur unnötig Energie und Zeit verschwenden. Das können wir doch - eigentich - besser.

    Einmal editiert, zuletzt von Fenja ()

  • Also, ich mag da jetzt mal für mich sprechen. Ich sehe darin überhaupt kein Negativ-Urteil an Menschen, die Fleisch essen, sondern eher eine Bewertung an dieses menschliche VERHALTEN, eben
    Fleisch zu essen (und damit gewisse Dinge - egal ob zustimmend oder nicht - in Kauf zu nehmen.


    Also doch Negativ - oder was ist in Kauf nehmen?


    Zitat

    Ich denke auch, dass hier, aber auch nur in diesem speziell dafür vorgesehenen Thread, deutlich raus
    zu lesen ist, wie wir über den "Rest" ( ? ) nachdenken, den Rest, der sich für das Essen und damit das
    Töten von Tieren entschieden hat.


    Der Rest??? Was ist mit denen die sich rein vegetarisch ernähren und auch damit töten von Tieren in Kauf nehmen? Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die wir alle brauchen... auch dafür sterben Tiere und müssen Platz machen um Felder zu bewirtschaften.


    Ich möchte keine Ernährungsweise bevorzugen oder niedertreten, aber es haben nun mal beide Seiten ihre Vor- und Nachteile.
    Und wenn ich dann hier nur lesen kann, dass man eine vegatarische Ernährung eine folgerichtige Kurskorrektur nennt, dann macht mich das wütend.


    Ganz bewußt esse ich Fleisch und würde auch dann Fleisch essen, wenn ich es selber auf den Tisch bringen müsste. Lese ich aber teilweise hier die Einstellungen dazu, dann bin ich damit ein blutrünstiges Monster, dem es egal ist, was mit den Tieren geschieht und es einfach mal billigend in Kauf nimmt.
    Ob es nun schön ist das zu lesen oder nicht, es kommt so an und nicht nur bei mir.


    Ich dachte ursprünglich mal, es würde hier darum gehen, dass man sich für die Tierhaltung im allgemeinen einsetzt, dass es aber darum geht sich gegenseitig stark zu machen, weil man sich entscheidet vegatarisch zu leben und das mit Worten in den Himmel lobt, dass jeder Fleischesser damit zum Mörder oder Wegschauer wird... Sorry, das ist eine Art, die mag ich nicht.


    Hier wird immer wieder betont es sei ok und jeder muss selber entscheiden was er essen will - auch wenn es Fleisch ist, trotzdem wird suggeriert wie schlecht Fleischesser doch iun Wirklichkeit sind - und dann muss man hier was Doppelmoral lesen, da kann ich nur staunen.


    Zitat

    Dass jede Ernährungsweise den "Tod von Lebewesen" beinhaltet, halte ich für sehr bequeme Haarspalterei und langweilt mich
    schon extrem, denn ich denke schon, dass wir mit Tieren anders zusammen in Resonanz leben und anders kommunizieren als mit
    Pflanzen.


    Die bequeme Haarspalterei sehe ich hier darin, dass Du meinst ich rede vom töten der Pflanzen... Nein, ganz und gar nicht, denn auch hier geht es Tiere und sogar um Menschen. Das finde ich überhaupt nicht langweilig.


    Zitat

    und trotzdem glaube ich nicht, dass wir uns durch pflanzliche Nahrungsmittel so sehr schaden könne wie durch tierische, dazu beschäftige ich mich in dem Zusammenhang schon zu lange damit.


    Wie schon gesagt, sag mir was Du essen willst und ich sage Dir wo Du lesen sollst - nur weil ich auch Fleisch esse, esse ich nicht ohne mich damit zu beschäftigen, was mir gut tut und für mich gesund oder ungesund ist.



    Hinschauen - Wegschauen - da mache ich keinen Unterschied (wie es bei Dir durchklingt) zwischen Vegetariern oder Fleischessern. Da gibt es auf beiden Seiten Diese und Jene.


    Zitat

    Letztendlich geht es aber um all das nicht und es macht tatsächlich auf Dauer müde, immer wieder aufzuzeigen,
    dass wir damit nur unnötig Energie und Zeit verschwenden. Das können wir doch - eigentich - besser.


    Kann ich absolut nachvollziehen, ist andersrum genauso.

    Jeder Tag an dem Dich jemand liebt ist ein schöner Tag!

    Ich liebe Dich!!!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil (und weiß Bescheid)

  • eigentlich müßte man das wirklich mal machen und sich dann mit versteckter Kamera auf die Lauer legen


    Etwas in der Art hat tatsächlich mal jemand gemacht... Auch wenn ich's meist nicht so toll finde, in Sendungen Tiere einzubeziehen, stell' ich ausnahmsweise mal so was ein. Weil es interessant ist, die Reaktionen der Leute zu sehen und wie sehr man die Herkunft des Essens verdrängt. Eine Frau haut dem Verkäufer/Werbemenschen sogar eine runter - noch während sie gleichzeitig auf der Wurst rumkaut.
    Ich versteh' kein Wort, ist aber auch nicht nötig, die Aufnahmen sprechen für sich:





    Schön finde ich, dass es neuerdings recht viele positive Artikel über Veggies gibt, statt dass sie wie früher nur verspottet und als Freaks dargestellt werden. Hier zB ist wieder einer:


    Auf Tier-Produkte beim Essen verzichten


    Ahlen/Walstedde (at). „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“ Nach dieser Devise von Mahatma Gandhi lebt und handelt Elke Kraft-Hasenkamp. Die Walstedderin ist Gegnerin der Massentierhaltung und setzt ihre Abneigung gegen leidvolle Haltung und Schlachtung konsequent um.


    Seit 20 Jahren ist sie überzeugte Vegetarierin, seit einem Jahr hat sie auf die vegane Ernährung umgestellt und verzichtet seitdem auf alle tierischen Produkte.


    Auch die 21-jährige Lisa Riesner aus Ahlen ist nach einem neunmonatigen Aufenthalt in Australien überzeugte Veganerin geworden und seit fast zwei Jahren dieser Ernährungsform treu geblieben.


    Beide Frauen stellen die positiven Aspekte heraus. „Seit längerer Zeit hatte ich Arthrose und Arthritis an Händen, Handgelenken und Hüften“, berichtet Elke Kraft-Hasenkamp. „Die Beschwerden waren zum Teil so schwer, dass ich weder schreiben noch Brot schneiden konnte.“


    Auch das Laufen sei an manchen Tagen nur unter großen Schmerzen möglich gewesen. Nach einem Jahr veganer Ernährung ist sie nach eigenen Angaben weitestgehend beschwerdefrei: Arthrose und Arthritis hätten sich bei der 51-Jährigen auf ein Minimum reduziert, sagt sie.


    Ähnliches kann auch Lisa Riesner berichten. Ihre einstigen Magenschmerzen sind verschwunden, seit sie sich ausschließlich von Getreide, Gemüse, Tofu, Obst, Hülsenfrüchten, Ölen, Nüssen und Samen ernährt. Erlaubt sind alle Produkte, die nicht tierischer Natur sind.
    Weitere Hintergründe in der Ausgabe vom 14. April 2012.

    http://www.die-glocke.de/lokal…47e2-8856-72a3bce0c8d5-ds




    Noch etwas zur guten Nacht (die Ohren!! :wolke1: ) :


  • DANKE liebe Dancer für das 1. Video!!!!! :danke::danke::danke:


    und liebe Shi, ich hoffe du hast es auch geschaut. Das ist genau das Verhalten über das wir hier diskutieren.... das eben ganz viele Menschen ihr Fleisch nur essen können, solange man sie nicht mit dem töten konfrontiert und das kann man in diesem Video wirklich sehr schön sehen.
    Shi, du schreibst ( und ich habe es von dir auch schon an anderer schon Stelle gelesen), das du das Tier auch selbst auf den Teller bringen könntest ---- ich für mich könnte es nicht. Wenn ich mein Fleisch selbst töten müßte, würde ich ganz fleissig Beeren sammeln --- und das ist für mich der springende Punkt, neben allen anderen Gründen. Ich will hier weiss Gott keinen Streit schüren, aber wenn ein User hier seine Empfindung posten darf, das er sich angepinkelt fühlt, weil hier gratuliert wird und ein anderer User schreibt, das er sich aufgewacht und gut fühlt..... das ist für mich ganz genauso eine Empfindung. Das man dabei dann reininterpretiert, das man damit die Fleischesser abwertet, hmmmmmm...... wenn ich in den Tatoo- Thread gehe und dort schreibe:" hört auf euch ständig für eure neuen Tatoos zu gratulieren, da fühle ich mich nämlich ganz minderwertig, weil ich kein Tatoo habe. Ich finde Tatoos gut, konnte mich aber bisher weder dafür noch dagegen entscheiden." ---- was würde ich da wohl von euch für eine Antwort bekommen? Und ist es dann so, das die die ein Tatoo haben, tatsächlich auf die runter schauen, die kein`s haben.... weil sie sich gut mit ihrer Entscheidung fühlen und stolz sind auf ihr Motiv, was sie sich stechen lassen haben ----- Blödsinn werdet ihr sagen ----- warum also wird dann hier im Thread aber genauso argumentiert????


    EDIT: ich möchte nochmal etwas grundsätzliches sagen..... ich glaube auch in meiner tiefsten Seele, das der Mensch ein Allesfresser und somit natürlich auch ein Fleisch-Esser ist. Aber für mich ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ich als Selbstversorger auf meinem Hof lebe, Tiere zur eigenen Nutzung halte und in meinem eigenen Garten Obst und Gemüse anpflanze und dann und wann ein Tier zur eigenen Nutzung schlachte. Ja die Natur ist grausam und es gilt fressen und gefressen werden. ABER kaum einer lebt heutzutage so und auf Grund der steigenden Weltbevölkerung wäre das ja auch garnicht mehr möglich, das wir alle so leben. Das Endprodukt Fleisch und Wurst was in der Theke beim Metzger oder im Supermarkt liegt, erinnert kaum noch an den Ursprung, das Tier, in seiner Optik. Und an jedem Imbiss kann ich meinen Hunger stillen mit einer Currywurst oder Frikadelle, ohne dabei irgendeinen Gedanken an Tiere zu verschwenden. Mc Donalds wirbt sogar damit, das das Fleisch für die saftigen Burger, von glücklichen Kühen, von ihren Bauern liebevoll gehegt und gepflegt, bis das Tier in die Schlachtung geht, kommt. Es wird ein Bild geschaffen von einem natürlichen Idyll des Landlebens. Aber das Gegenteil ist doch der Fall. Warum wirbt Mc Donald nicht mit Bildern der Massentierhaltung oder der Massenschlachtung? Doch wohl nur desshalb, weil ein großteil der Verbraucher schockiert wäre und als Kunde fern bliebe. Ganz gezielte Augenwischerei, ganz bewusst wird der Verbraucher belogen! Und wenn Dancer schreibt, sie fühlt sich erwacht, meint sie genau das..... erwacht aus der Augenwischerei und der Lüge.
    Ein Onkel meines Mannes hat einen Hof in Franken und bis vor wenigen Jahren gab es dort Rinder, Milchkühe und Schweine und natürlich wurden auch da von Zeit zu Zeit Tiere an den Schlachthof verkauft. Ich habe die Ställe gesehen, ich habe die Tiere gesehen. Die Ställe wurden sauber gehalten, die Tiere hatten genug Platz in ihren Boxen und tatsächlich kamen sie auch auf die Weide. Dann wurde der Onkel von Jahr zu Jahr im Preis gedrückt und irgendwann war es nur noch ein Rechenexempel, das er wesentlich mehr investierte als er durch den Verkauf der Tiere an den Schlachter als Gewinn erzielte. Er zog die Konsequenz und verkaufte alle Tiere und ist heute nur noch Landwirt. So wie ihm ist es aber ja auch anderen Bauern ergangen. Wir die Verbraucher haben davon kaum etwas mitbekommen und vorallem, wir mußten uns deswegen in keinster Weise in unserem Fleischkonsum einschränken. Wie geht das.... doch nur durch die Massentierhaltung und Schlachtung. Und wenn es jetzt Menschen gibt, die durch ihren konsequenten Fleischverzicht kundtun, das sie dabei nicht mehr mitmachen wollen, das sie dieses Tierleid nicht mehr erdulden wollen--- dann finde ich das mehr als legitim. Und umso unverständlicher ist es für mich, das genau die Menschen jetzt hier angegriffen werden, weil sie sich über dieses Thema austauschen, es ist doch ein wichtiges Thema und es geht uns doch alle etwas an, wir sind doch die Verbraucher. Und es geht nicht darum hier irgendwem sein Stück Fleisch schlecht zu reden, es geht darum WIE dieses Fleisch produziert wird!
    Ich lebe mitten im Rhein-Main- Gebiet.... die Höfe, die bei uns noch selbst geschlachtet haben, haben es vor ein paar Jahren allesamt verboten bekommen. Sie MÜSSEN an die großen Schlachthöfe verkaufen. Und somit habe ich als Endverbraucher überhaupt nicht mehr die Möglichkeit mich darüber zu informieren, woher das Fleisch stammt und wie die Tiere gehalten wurden ---- weil leider gibt es bei uns nicht so kompetente Verkäuferinnen wie in der Edekawerbung. Was bleibt denn dann noch, wenn ich als Verbraucher so nicht weiter machen möchte, dann bleibt nur der Boykott durch Verzicht.


    Und um es mit Michaels Worten zu sagen: " Ich höre immer, DIE müßten etwas ändern. Wer sind denn die? Das sind doch WIR!!! "


    ich würde es wirklich schade finden, wenn hier kein weiterer sinnvoller Austausch möglich wäre :bitte: und man sollte auch nicht nicht in jedes Wort etwas schlechtes hinein interpretieren, was so garnicht gemeint ist :lg:

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

    Einmal editiert, zuletzt von Aileen () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Oh Dancer das Video mit dem "frischen Schwein" ist soo genial!!!
    Manchmal braucht es gar keine Diskussionen, weil solche Szenen für sich sprechen.
    Die könnte man auch mit anderen Tieren drehen.
    "Sie wünschen frische Lammkottelets? Kommen sofort.. ganz frisch!"... hmm.. :lecker: .. oder wenn man Eier kauft wird für jede Packung die entsprechende Anzahl männlicher Küken in einen dabei stehenden Schredder geworfen :bettel: . Oder für einen frischen Liter Milch reißen wir der Kuh das Kalb weg und sperren es weg. Oder wir nehmen einem hungernden/durstendem Kind das Getreide/Wasser weg und geben es einer Kuh... Für einen Fisch werfen wir den zappelnden (eher toten) Beifang und ein paar jahrhunderte alte Korallen mit dazu.
    DAS ist doch das was passiert!
    Nur weil es mit glücklichen Tieren beworben wird und in neutralen Verpackungen im Regal liegt, verschwinden ja nicht die Tatsachen dahinter.
    Wenn hinter der Fleischtheke ein Stummfilm aus einem Schlachthaus laufen würde, wäre das nichts anderes als die (grausame) Wahrheit.
    Und wenn wir lernen uns die passenden Filme zu pestizidverseuchtem Gemüse, billigen Rosen, Möbeln und billig produzierter Kleidung vorzustellen, rückt sich alles mal wieder in die wahren Relationen.
    Ich möchte nur mal sagen, dass ich ein weder super gesunder noch super glücklicher Vegatarier bin. Auch Vegetarier sterben. Auch Vegetarier können an Darmkrebs sterben, wie auch Nichtraucher an Lungenkrebs. Das muss nicht Hand in Hand gehen und ich lebe in vielen der oben genannten Dinge egoistisch. Also ich bin nicht päpstlicher als der Papst und nicht besser als viele Fleischesser. Aber in Bezug auf das Töten von Lebewesen, weil es meinem Gaumen einen kurzen Genuss verschafft, mache ich etwas 'richtig' und 'besser'. So sehe ich das und nicht anders.
    Nicht mehr zu rauchen ist halt 'richtiger' als es noch zu tun.. :schulter:
    Deswegen habe ich troztdem mehr fleischessende Menschen in meinem Freundeskreis, als Vegetarier. Ich mag sie 'auch' wenn sie immernoch rauchen, kiffen, zuviel Alkohol trinken und andere Vorlieben pflegen die weder ihnen, unserem Planeten noch kommenden Generationen nützen. Sogar ein Jäger gehört zu meinem Freundeskreis. Ich sage 'sogar', weil ich da durchaus vorher eine Grenze hatte. Aber der Typ lebt eine indianische Philosophie, erzeugt Strom selbst, baut Gemüse an und lebt sehr autark im Weserbergland. Davon ab, dass man bei uns das Wild ja 'kontrollieren' muss, weil es keine natürlichen Feinde mehr hat, betreibt er es nicht als 'Sport/Hobby' und zeigt Respekt für das Wesen (Leben im Allgemeinen) und nutzt auch alle Nebenprodukte. Er ist sehr bewusst bei dem was er tut und ich kann seine Philosophie akzeptieren. Genauso könnte ich das auch, wenn jemand seine Kanickel hält, oder sonst was. Ich werde allerdings nicht denken, dass es hier und heute nötig ist und ich werde es nicht als 'richtig' bewerten. Nach meinem Verständnis und Argumenten ist da nichts 'richtig' dran.
    Und ich werde gerne gratulieren wenn jemand dem Rauchen entsagt, in anderer Hinsicht gesünder lebt, oder aktiv für irgendwas 'Positives' eintritt. Natürlich werte ich da. Was ich nicht tun will ist AB-werten.
    ABER: Meiner Meinung nach, wird hier, nur weil man sich beglückwünscht etwas verändert zu haben, nicht im Umkehrschluss AB-gewertet.


    Auch ich fühle mich unwohl bis schlecht, bei dem wo ich inkonsequent bin und das ist (für mich) auch gut so, denn leider ist das (für mich) immernoch der größte Motor um etwas zu verändern.
    Jemand der von seinem Konsum (von was auch immer) überzeugt ist, das 'Richtige' zu tun, wird sich doch überhaupt nicht verletzt fühlen, oder? Wer sich angesprochen fühlt und 'unsicher' fühlt, wird sich eventuell eingehendere Gedanken machen und- in welcher Richtung auch immer- weitergehen. Ist das schlimm?


    Wenn auf einer Weltkonferenz diskutiert wurde, dass unser Fleischkonsum nicht mehr lange gedeckt werden kann und unzeitgemäß ist- allein von der Billanz des Planeten (Wasser, Anbauflächen, Getreidemengen usw) geht es nicht mal um Ethik und Gesundheit- das ist eine klare Rechnung die gegen den weiteren Konsum spricht.


    Dieser Thread ist 'Heal the World' in Aktion. Eine von unzähligen Möglichkeiten zur Heilung beizutragen. Das geht nicht ohne klare, krasse Worte und es ist durchaus ein Grund zur Freude und zum Feiern *find*.


    Aileen . Ich finde den Vergleich mit dem Tattoo-Thread sehr anschaulich. :Tova:
    Dancer : Unser Schwein schnarcht viiel lauter :-D


    Ich wünsche uns einen wunderschönen sonnigen Sonntag.. möglichst ohne Sonntagsbraten :flitz:
    Sky* :hkuss:

    5 Mal editiert, zuletzt von Sky* is MaJic* ()

  • Zitat

    Schön finde ich, dass es neuerdings recht viele positive Artikel über Veggies gibt, statt dass sie wie früher nur verspottet und als Freaks dargestellt werden. Hier zB ist wieder einer:


    Auf Tier-Produkte beim Essen verzichten.........


    Hm, ich habe es nie so empfunden, dass Vegetarier verspottet oder als Freaks dargestellt wurden – ganz im Gegenteil. Wenn unter Veggies (ich habe den Thread hier nicht vollständig gelesen, daher verzeihe man mir diese Wissenslücke) Veganer gemeint sind, dann möchte ich die eingestellten Zeilen doch zum Anlass nehmen, etwas über den Zusammenhang zw. Veganismus und Gesundheit zu schreiben.
    Gesundheit basiert immer auf mehreren Säulen – Genetische Veranlagung, Bewegung vs Bewegungsmangel, natürlich Ernährung, Umgebung, allgemeiner Lebenswandel, Stress, Arbeitsbedingungen usw. Jetzt zu sagen, dass Veganismus die gesündeste Lebensform wäre ist so – für mich – nicht haltbar, da alle anderen Aspekte ausgeklammert werden.
    Ich finde es wichtig und richtig, wieder ins Bewusstsein zu holen, dass Massentierhaltungen, Tiertransporte, Schlachtungsverfahren und die allgemeine Haltung und unser Umgang mit Nutztieren so wie er heute stattfindet, grausam und nicht akzeptabel ist. Dagegen vorzugehen ist wichtig, sich für die Tiere einzusetzen ist ebenso wichtig wie notwendig – und dafür ein großes DANKE an alle, die sich dafür einsetzen.
    Ich glaube aber, dass sich unsere Einstellung grundsätzlich ändern muss, denn…..
    Werden Getreide, Gemüse und Obst heute etwa nicht durch die halbe Welt gekarrt? Steht hinter den Sojaprodukten etwa keine Industrielobby und somit die Ausbeutung von Menschen (billige Arbeitskräfte)) Wird Sojamilch in Glas abgefüllt? Wird der Vollkornkarottenkuchen (ohne Ei) nicht entsorgt, wenn er nicht mehr verkaufbar ist?
    Der Verzicht auf tierische Produkte ist bestimmt ein guter Weg, er ist aber – so sehe ich es – „nur“ ein Teilaspekt des Ganzen.

  • Cindi,
    für mich hast Du absolut Recht, es ist nur ein TEIL-aspekt des Ganzen.
    Auf die Ausbeutung von Tieren zu verzichten, die den Menschen unterworfen sind- ist für mich allerdings ein sehr GROSSER, WICHTIGER Teil.
    Im Ganzen muss aber eine Bewusstwerdung der globalen Zusammenhänge unseres Einzelverhaltens erfolgen.
    Da sind wir wieder bei Man in the mirror und make a little space.
    Hier geht es um den kleinen Platz auf dem Teller, der sehr große Auswirkungen hat und mit dem man weitreichend Verantwortung übernimmt.
    Ein kleiner Schritt für den Einzelnen, ein großer nicht nur für die Menschheit, sondern den Planeten. :nick:
    Nicht lokal- sondern global, wage ich mal gaanz groß zu denken.
    Sky* :Tova:

    Einmal editiert, zuletzt von Sky* is MaJic* ()

  • Zitat

    und liebe Shi, ich hoffe du hast es auch geschaut. Das ist genau das Verhalten über das wir hier diskutieren.... das eben ganz viele Menschen ihr Fleisch nur essen können, solange man sie nicht mit dem töten konfrontiert und das kann man in diesem Video wirklich sehr schön sehen.


    Ob nun Vegetarier oder nicht - das ist es, was mich wirklich bewegt und wo hingeschaut werden muss. In dem Video wird ein Ferkel bei lebendigem Leibe durch einen (GsD gefaketen) Fleischwolf gedreht... da geht jeder auf die Barrikaden und das ist auch gut so. Das ist es, wo alle Menschen hinschauen müssen und handeln müssen. Hier sollten Gesetze enorm verschärft werden, die Strafen sollten hochempfindlich sein.
    Ich streite doch nicht ab, dass es Grausamkeiten in der Haltung und in der Tötung von Nutztieren nur all zu häufig gibt - und auch für mich ist einmal, einmal zuviel. Aber wir sollten bitte auch nicht vergessen, dass es zwar viel zu häufig passiert, aber nicht zu 100% so ist. Wir müssen dafür sorgen, dass die Missstände an Haltung und Tötung beseitigt werden.
    Natürlich wird Fleisch dann um einiges teurer, aber genau das ist es doch, was es auch sein sollte. Es sollte ab und zu eine Beilage sein und nicht das Hauptessen für den täglichen Verzehr.


    Ich bin davon überzeugt, dass sich der Großteil der Menschen häufiger vegetarisch oder mit bedeutend weniger Fleisch ernähren würde, wenn die Haltung und auch Tötung strengstens überwacht wird (mit o.a. Strafen usw.).


    Zitat

    Shi, du schreibst ( und ich habe es von dir auch schon an anderer schon Stelle gelesen), das du das Tier auch selbst auf den Teller bringen könntest ---- ich für mich könnte es nicht. Wenn ich mein Fleisch selbst töten müßte, würde ich ganz fleissig Beeren sammeln --- und das ist für mich der springende Punkt, neben allen anderen Gründen.


    Ja, dass ist so. Wie schon mal erwähnt hatte ich das Glück als Kind auf dem Lande, auf einem Bauernhof zu leben. Die Tiere dort hatten ein schönes Leben, auch durften die Kälber bei ihren Müttern bleiben und auf der Weide rumtollen und ihre Muttermilch trinken, wir bekamen trotzdem noch genug. Die Ferkel wurden von den Müttern gesäugt und suhlten sich im Match oder rannten wie kleine Kinder umher und sprangen zum Teil wie Ziegenböckchen durch die Gegend.
    Es gab sehr häufig Eintopf zu essen, viel Gemüse und Obst - doch es gab auch Fleisch aus der eigenen Schlachterei. Wir Kinder wurden nicht abgegrenzt, die Kinder des Bauern lernten sogar, wie man es macht, damit das Tier nicht leidet. Darauf kam es an und sollte es immer und überall drauf ankommen. Tiere die vernünftig leben und dann eben auch vernünftig (wenn man das so sagen kann) getötet werden.


    Zitat

    Ich will hier weiss Gott keinen Streit schüren, aber wenn ein User hier seine Empfindung posten darf, das er sich angepinkelt fühlt, weil hier gratuliert wird und ein anderer User schreibt, das er sich aufgewacht und gut fühlt..... das ist für mich ganz genauso eine Empfindung.


    Ich will auch keinen Streit - aber einfach zu sagen "hey, herzlichen Glückwunsch, wenn Du für Dich die richtige Entscheidung getroffen hast", ist immer noch was anderes als zu sagen, "Du hast Dich verbessert und bist aufgewacht, weil die anderen weiterhin billigend in Kauf nehmen"...
    Ich weiß, so wurde es nicht exakt geschrieben, aber so kam es an.


    Zitat

    EDIT: ich möchte nochmal etwas grundsätzliches sagen..... ich glaube auch in meiner tiefsten Seele, das der Mensch ein Allesfresser und somit natürlich auch ein Fleisch-Esser ist. Aber für mich ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ich als Selbstversorger auf meinem Hof lebe, Tiere zur eigenen Nutzung halte und in meinem eigenen Garten Obst und Gemüse anpflanze und dann und wann ein Tier zur eigenen Nutzung schlachte. Ja die Natur ist grausam und es gilt fressen und gefressen werden. ABER kaum einer lebt heutzutage so und auf Grund der steigenden Weltbevölkerung wäre das ja auch garnicht mehr möglich, das wir alle so leben.


    Das kann ich nur unterschreiben - und genau das ist der Grund, warum gerade den Züchtern, Herstellern usw. aufs genaueste auf die Finger geschaut werden muss und auch die Strafen bei Nichteinhaltung empfindlicher werden müssen.


    Zitat

    Oh Dancer das Video mit dem "frischen Schwein" ist soo genial!!!
    Manchmal braucht es gar keine Diskussionen, weil solche Szenen für sich sprechen.
    Die könnte man auch mit anderen Tieren drehen.
    "Sie wünschen frische Lammkottelets? Kommen sofort.. ganz frisch!"... hmm.. :lecker: .. oder wenn man Eier kauft wird für jede Packung die entsprechende Anzahl männlicher Küken in einen dabei stehenden Schredder geworfen :bettel: . Oder für einen frischen Liter Milch reißen wir der Kuh das Kalb weg und sperren es weg. Oder wir nehmen einem verhungerten Kind das Getreide weg und füttern es einer Kuh...
    DAS ist doch das was passiert!


    Richtig, dass streite ich auch nicht ab und unterschreibe auch das...
    Wir müssen es ändern - aber für mich ist ein reiner Verzicht auf Fleisch kein Protest sondern ein Schweigen und wer schweigt stimmt zu :schulter:
    Ich glaube hier kann ich gut ansetzen um zu verdeutlichen was ich meine, SO (wie es ist) darf es nicht sein!!! Wir müssen es ändern mit Demos, mit Petitionen, mit Aufklärung usw. und dem Verlangen für die Tiere zu handeln.


    Sky - vielen Dank für Dein Beispiel mit dem Jäger :daumen: Er scheint es so zu leben und so zu handeln und zu verwerten, dass Du damit klar kommst. Dieses Beispiel ist es, worauf ich hinaus will... Man muss so handeln (in der Tierhaltung), dass sich Tier und Mensch dabei ok fühlen können (irgendwie fehlen mir immer noch die richtigen Worte :traurig2: )


    Trotzdem versuche ich mal zu beschwichtigen...
    Ich gratuliere wirklich jedem von Herzen gern, wenn er für sich entschieden hat Vegetarisch oder Vegan zu leben und damit glücklich ist. Aber auch gratuliere ich denen, die sich einsetzen und damit auch nur ein Tier (auch mal viele und hoffentlich bald alle Tiere) vor einer Qualvollen Haltung und Tötung retten und trotzdem Fleisch essen.


    Zitat

    ABER: Meiner Meinung nach, wird hier, nur weil man sich beglückwünscht etwas verändert zu haben, nicht im Umkehrschluss AB-gewertet.


    Ok - ich werde versuchen weniger empfindlich zu sein :sorry:
    Die Frage an mich selbst gestellt, warum ich so empfindlich reagiere... Nun, ich sehe in dem Tun für Tiere etwas ganz anderes als "nur" auf Fleisch zu verzichten... Dabei lasse ich wohl gedanklich außen vor, dass Ihr hier, sehr wohl auch viel mehr tut als nur Vegetarier zu werden ... Dies werde ich mir jetzt einfach häufiger vor Augen halten, denn dann kann ich mit den Beiträgen nicht nur gut, sondern sehr gut leben :brav:


    Cindi - ich sehe Deinen Beitrag jetzt erst - vielen lieben Dank :kiss:


    Und jetzt denke ich, dass die Vielfalt in unserem Denken und handeln hier, nicht Gegensätze sind - sie bauen sogar aufeinander auf und können, gemeinsam verwebt, bestimmt etwas Tolles erreichen.

    Jeder Tag an dem Dich jemand liebt ist ein schöner Tag!

    Ich liebe Dich!!!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil (und weiß Bescheid)

  • :doppelv:

    Wir müssen es ändern - aber für mich ist ein reiner Verzicht auf Fleisch kein Protest sondern ein Schweigen und wer schweigt stimmt zu :schulter:

    Hmmh.. für mich ist es eine konsequente Handlung und nicht mit Schweigen zu vergleichen. :grübel: Nicht jeder der es aus ethischen Gründen (nicht wegen einer Unverträglichkeit) tut, muss sich 'lautstark' dazu bekennen. Nicht jeder kann und will sich derart behaupten und oft sogar verteidigen müssen.
    Meinst Du das im 'Vergleich' zu einem Fleischesser, der sich für Tierschutz/Rechte einsetzt?

    Die Frage an mich selbst gestellt, warum ich so empfindlich reagiere... Nun, ich sehe in dem Tun für Tiere etwas ganz anderes als "nur" auf Fleisch zu verzichten...

    Da hast Du Recht. Es geht um so viel mehr. Wir hier sehen es doch auch so. Es ist ein TEIL-Aspekt.
    Ich betone ja immer wieder, dass er für mich sehr gewichtig ist. Es ist eine WEITREICHNDE Entscheidung, wenn man Tiere nicht mehr in geliebte Haustiere und zum Leiden verurteilte Nutztiere unterscheidet.
    Wenn man den Gedanken der veganen Lebensweise- und ich reduziere extra nicht auf Ernährungsweise- folgt, ist klar ersichtlich, dass es um soviel mehr geht!
    Im Denken zu verändern, dass es keinen Grund gibt Tiere zum Genuss zu töten/auszubeuten, bringt ja eine Reihe von Dominosteinen zum Fallen.
    Deswegen habe ich von 'global' geschrieben.
    Diese Lebensweise bezieht sich ja auch auf Menschen und das Ausbeuten der Erde, nur ist es nicht das oberste Thema, das man mit vegan verbindet. Wenige lädt das Thema ein tiefer zu schauen. Man will sich ins Essen nicht reinreden /schlechtreden lassen.
    Jedoch verstehe ich vegan wirklich als eine grundlegende Einstellung zur Schöpfung/zum Leben.
    Wir tun soviel aus Tradition und weil es jeder tut, oder weil wir denken unsere Einzelhandlung macht keinen Unterschied.
    Ein einzelner Mensch kann die Welt verändern! Wir kennen das im Positiven, wie im Negativen.
    Die Motivation zur Veränderung wird einfach gehörig gebremst, weil in unserer Gesellschaft vieles nicht nur geduldet, sondern subventioniert wird. Weil die Werbung darauf zielt, weil es schmeckt und zu unserem kultivierten Lebensgefühl gehört.
    Veränderungen gehen langsam. Wenn ich an Werbung für Tabak und Alkohol denke, das hat sich sehr verändert. Und wie ich gelesen habe, beginnen mittlerweile viele junge Leute gar nicht oder später mit dem Rauchen.
    Es ändert sich etwas. In der heutigen Zeit würde niemand mit dem Produkt Zigarette eine Chance auf dem Markt bekommen, aber es hängen noch zuviele Steuern und Stellen dran.
    Wir leben in einer Zeit der Informationen und des Wissens. Wir können uns zunehmend schlechter unwissend stellen.
    Bewusstwerdung ist ja der Schritt vor dem Handeln (bestenfalls :-D ).
    Durch Wissen werden wir uns auch zunehmend in manchen Dingen unwohler fühlen und wir müssen uns entscheiden.
    Sicher gibt es Menschen die gerne gesagt bekommen, 'wo es lang geht', viele fühlen sich darin sicher. Viele Glauben was in den Zeitungen steht, was Dr. Mang sagt (weil er Arzt ist), oder es auf der Kellogspackung steht. Es ist so schön einfach zu glauben und liebe Gewohnheiten weiter zu führen.
    Immer mehr Menschen übernehmen wieder Eigenverantwortung für sich und ihr Handeln. Sie sagen: Mit mir nicht!


    Auch wenn mir vieles nicht schnell genug geht und nicht rigoros genug :ungeduldig: , bin ich grundsätzlich für Annäherung und Verständigung. Ich bin für ein friedliches Miteinander und ziehe ein Aufeinanderzugehen dem Stillstand vor. :gruppenk:
    Jeder der bewusster konsumiert, sich hinterfragt und bezogen auf Fleisch, weniger als bisher ißt, verändert etwas am IST-zustand. Die 'kompetente EDEKA-Verkäuferin' WIRKLICH mal nach dem Ursprung der Ware zu fragen, oder sich BIO-Haltung im Angebot zu wünschen, ist schon ein richtiger Schritt um das Leid zu mindern.
    So genug :opi: .. :billie: .. :-D

    Zitat

    Shi: Ok - ich werde versuchen weniger empfindlich zu sein sorry.gif
    ...
    Und jetzt denke ich, dass die Vielfalt in unserem Denken und handeln hier, nicht Gegensätze sind - sie bauen sogar aufeinander auf und
    können, gemeinsam verwebt, bestimmt etwas Tolles erreichen. Shi

    :kiss:
    Auch ich werde mich bemühen kompromissbereiter zu sein und werde mich über jeden Fleischesser freuen- und ihn beglückwünschen- wenn er in der Hinsicht etwas für die 'Nutz'-tiere zum Positiven verändert und es hier mit uns teilt. :nick:


    Sky* :Tova:

  • Wir müssen es ändern - aber für mich ist ein reiner Verzicht auf Fleisch kein Protest sondern ein Schweigen und wer schweigt stimmt zu


    siehste und ich denke, das mit jedem mal wo Fleisch oder Wurst in meinem Einkaufswagen landet, wo ich nicht nachvollziehen kann, woher das Fleisch kommt, wie das Tier gelebt hat und gestorben ist, dann geb ich ungewollt meine Zustimmung, dann sage ich still JA zur Massentierhaltung und Massenschlachtung.


    apropos schweigen, da fällt mir doch aus meiner früheren Revolutserzeit ein Lied der holländischen Gruppe Bots ein :) ich stell mal den Text ein:


    Wer schweigt, stimmt zu
    Reden ist Silber
    und Schweigen ist Gold,
    wer Gold hat kann schweigen
    doch wer hat das gewollt,
    daß du nach der Weise
    entmündigter Greise
    nur heimlich und leise
    das Unrecht verfluchst.
    Denn schweigst du nur immer
    wird alles noch schlimmer,
    siehst nie einen Schimmer
    vom Recht das du suchst.
    Denn für den, der nichts tut,
    der nur schweigt so wie du,
    kann die Welt, wie sie ist auch so bleiben.
    Wer schweigt, stimmt zu.


    hab jetzt sogar bei YT das Vid. zum Song gefunden *nachreich* klick

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

    Einmal editiert, zuletzt von Aileen () aus folgendem Grund: Link eingefügt

  • Meinst Du das im 'Vergleich' zu einem Fleischesser, der sich für Tierschutz/Rechte einsetzt?


    Ich denke so ähnlich habe ich wohl gedacht... Eben was tun, was Ersichtliches tun... Aber Dein Gedanke war natürlich auch richtig :sonne:


    siehste und ich denke, das mit jedem mal wo Fleisch oder Wurst in meinem Einkaufswagen landet, wo ich nicht nachvollziehen kann, woher das Fleisch kommt, wie das Tier gelebt hat und gestorben ist, dann geb ich ungewollt meine Zustimmung, dann sage ich still JA zur Massentierhaltung und Massenschlachtung.


    Auch der Gedanke ist richtig und nachvollziehbar :daumen:


    Im Grunde glaube ich ganz fest daran, dass uns allen hier, die Tiere am Herzen liegen. Keiner hier will ein Tier leiden sehen.


    Ich bin froh mich damit noch einmal aueinandergesetzt zu haben. Nicht alle Vegetarier sind penetrante Nichtraucher - ich denke ihr wißt, was ich damit sagen will :zwinker:


    Vielen lieben Dank für den Austausch und natürlich für das Gegenseitige aufbringen von Verständnis.

    Jeder Tag an dem Dich jemand liebt ist ein schöner Tag!

    Ich liebe Dich!!!

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil (und weiß Bescheid)

  • :gruppenk:



    Veganer sind auch nur Menschen


    In diesen Tagen kommt man um das Thema Fleischverzicht nicht mehr herum. So viel Mühe man sich auch gibt: Irgendwann am Tag erwischt es einen. Regelmäßig. Nichtmal im Feuilleton wird man in Ruhe gelassen. Man will nachlesen, ob es mal wieder was Neues von Frank Schätzing gibt und landet bei: „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer. Oder bei Karen Duve. „Anständig essen“ heißt ihre Version des erhobenen Zeigefingers. Vor der Glotze will man gemütlich abschalten und wird stattdessen von irgendeiner Talkshow über Tierrechte um die verdiente Feierabendruhe gebracht. Oder wenn man an der Fleischtheke im Supermarkt steht: selbst wenn man nicht blöd angeguckt wird, fühlt man sich inzwischen seltsam.

    Deshalb möchte ich heute einmal versuchen, einen Mythos zu entzaubern. Denn was schon immer so war, kann einfach nicht schlecht sein.

    Fleischessen ist völlig normal. Etwas anderes haben wir auch nie gelernt, warum also soll man dann davon lassen? Warum soll ich kein Recht haben, im Supermarkt zum Schweinenacken für 3,90€ das Kilo zu greifen? „Weil das Tier ein Lebewesen ist und gelitten hat, gelitten hat, gelitten hat.“ dröhnt es in meinen Ohren und ich kann es nicht mehr hören. Und selbst beim Fisch, diesem gefühlslosen Tier versucht eine Veganerstimme in mich zu dringen. Was also tun? Entweder Ohrstöpsel, den Veganer meinen ganzen Spott über seine Vermenschlichung von Tieren über den Kopf schütten oder … sich ganz einfach mal darüber informieren, wie es denn wirklich ist. Damit ich irgendwann mal wieder ohne schlechtes Gewissen in ein Schnitzel beißen kann. Und zwar Abseits der ganzen Fanatiker - grundsolide Information will ich.

    Das Internet ist heute eine wunderbare Informationsquelle. Also beginne ich zu surfen. Zuerst lande ich auf einer Informationsseite der Fleischindustrie und werde prompt bestätigt. „Fleisch gehört zu einer ausgewogenen Ernährung“ lese ich da und bin ersteinmal erleichtert. Und dann lese ich, daß die Fleischindustrie sich strikt an das Tierschutzgesetz hält. Na also! „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Ich bin erleichtert. Warum können das diese ganzen Tierrechtler nicht verstehen? Ich lese weiter: „Anforderung an eine nachhaltige Nutztierhaltung: Ausübung der Tierhaltung ohne Schäden für den Menschen. Erhalt der Nutztierpopulation und ihres genetischen Potenzials. Konkret geht es darum, die Ansprüche der Nutztiere an eine ihnen gemäße Umgebung zu erfüllen, Belastungen zu reduzieren, ihr genetisches Leistungspotenzial auszuschöpfen, ihre Leistungsfähigkeit sowie ihre Vitalität zu erhöhen und damit ihre Nutzungsdauer zu verlängern. Das schafft im Übrigen auch eine hohe Akzeptanz durch die Verbraucher.“

    Das hat gesessen. Ich lese nocheinmal. Genauer. Hab ich da wirklich gelesen: „Ausschöpfung des genetischen Potentials? Verlängerung der Nutzungsdauer?“ Jetzt wird mir zum ersten Mal mulmig. Ich fühle Unbehagen in mir aufsteigen.

    Ich meine: selbst wenn es gefühlslose Wesen sind, die da in unseren Ställen stehen: immerhin waren die doch auch schon vor dem Menschen da und wurden nicht erst vom Menschen gemacht. Hmm. Ich beginne zu überlegen. Warum schreibt die Fleischindustrie so was. Die wollen doch nur das Beste von Mensch UND Tier, oder? Oder wollen sie am Ende doch nur eines, was im Prinzip alle wollen: mein Geld?

    Jetzt will ich es endlich wagen. Ich suche und finde ein Video über Schlachtung aus irgendeinem ARD-Magazin. Gut recherchiert, nicht so ein irres Schockvideo wie das von Tierschützern. Zuerst eine Zahl: in Deutschland werden jedes Jahr 56 Millionen Schweine geschlachtet. Man wird vorgewarnt: die Bilder, die jetzt gezeigt werden sind nicht so grausam wie die Wirklichkeit. Das lässt meine Vorahnung nicht besser werden. Gezeigt wird ein modernes Schlachthaus. Es wird mit Kohlendioxid betäubt. Alles vollautomatisch. Ich sehe, wie Schweine von einem Gitter zusammengedrängt werden und: das kann nicht sein! Warum schreien die? Die schreien und wehren sich. Das Schreien wird immer kläglicher. Endlich werden sie von der Maschine so zusammengedrückt, daß sie sich nicht mehr wehren können. Dann verlieren sie das Bewusstsein. Dann erst kommt die Schlachtung und mein erster Reflex ist: ich schalte aus.

    Ich gehe spazieren und rege mich auf. Wieso zeigt man solche Bilder? Das ist doch unmenschlich. Wieso erinnert mich alles was ich sah an Gräuelszenen, die ich in Geschichte gelernt habe?

    Ich setze mich auf eine Bank und beobachte ein paar Vögel. Es sind Sittiche, Köln hat eine große Sittichpopulation und ich mag diese Tiere. Ich liebe es, ihnen zuzusehen und vor allem zuzuhören. Ich frage mich oft, wo sie herkommen, doch ich habe noch nie den Versuch unternommen, es herauszufinden. Ich will es nicht wissen, denn ich möchte meine bunten Versionen im Kopf behalten. Meine Version vom entflogenen Vogel, der eines Tages auf ein halbverhungertes Weibchen traf und es aufpeppelte. Ich habe in den Stunden auf der Bank im Park eine ganze Sittichwelt in meinem Kopf entstehen lassen, alles aus Fantasie. Und ich liebe sie. Ich weiß, daß sie nicht wahr ist, doch ich will sie so haben. Das können nur Menschen. Deshalb sind sie auch die Herrscher über die Welt geworden, deshalb können sie Tiere … der nächste Gedanke bleibt stecken. Irgendwo zwischen Hirn und Mund, in irgendeinem Nervengang der nahe der Kehle liegen muss, denn die schnürt sich auf einmal zu.

    So fängt es an. Alles geht kaputt im Kopf. Das geliebte schöne Gedankengebäude. Es bricht zusammen, es explodiert. Und nachher sitzt man da und fühlt sich hundeelend. Ich bin ein liebender Familienvater, habe Mitleid mit einer Maus, die ihre frierende Nase da auf der Wiese nach oben streckt. Verrückt. Wieso bin ich nicht in der Lage Mitleid zu haben mit 56 Millionen Schweinen? Weil es einfach zu viele sind?

    Dann reiße ich mich zusammen. Ich gehe wieder zurück an den Computer. Ich atme tief ein, sammle mich wie ein Skispringer vor dem Sprung und beginne, weiterzurecherchieren. Ich ahne, was mich erwartet. Doch meine Ahnung ist weit harmloser als die Wirklichkeit. Obwohl sich mein Verstand dagegen wehrt, will mein Herz es nun wissen. Immerhin nehme ich mir das Recht heraus, Fleisch, Eier und Käse zu essen, dann muss ich es auch aushalten zu wissen, woher mein Essen kommt. Was ich finde ist grausam. Einfach nur grausam. Es widerspricht allem was ich bisher glaubte, was mir bisher vorgegaukelt wurde, doch es ist wahr. Belegt. Alles belegt. Ich nenne an dieser Stelle nur eine einzige Zahl von hunderten, die mich erschütterten: Jedes Jahr sterben 170.000 Kälber, die ihren Milchkuhmüttern weggenommen wurden allein durch die katastrophalen Bedingungen beim Transport. In dieser Zahl stecken so viele grausame Informationen, daß alles in mir zusammenstürzt. Meine schöne heile Welt, meine geliebten Gewohnheiten, mein Anspruch auf Fleisch, mein gefühltes Recht auf etwas, für das einem Tier Schmerzen zugefügt werden, die ich nie, nie, niemals toleriert hätte, wenn ich denn davon gewusst hätte. Nur für ein bisschen Geschmack. Warum hat mir keiner gesagt, daß ein Tier ein fühlendes Wesen ist? Warum hat mir keiner gesagt, daß eine Kuh ihre Kälber nicht auf die Welt bringt, damit die Menschen reichlich Milch trinken und zum Dank ihr zartes Kalb essen können? So habe ich es doch gelernt. Warum hat mir keiner gesagt, daß Kälbchen leiden, wenn sie von ihren Müttern getrennt werden, daß Schweine ihre Kinder lieben und leiden, wenn ihnen die kleinen Ferkelchen entrissen werden? Warum hat mir keiner gesagt, daß Tiere wahnsinnig werden können vor Angst?

    Wenn ich das alles gewusst hätte, dann hätte ich geschrieen: HAAAAALT!!!

    Doch dann nach einer Stunde der Wut fällt mir auf einmal auf: …ich habe es gewusst. Ich habe es immer schon gewusst. Weil es natürlich ist, weil Tiere vom Menschen erst zu Nutztieren gemacht wurden. Es ist logisch, daß sie keine gefühlslosen Roboter sind. Wieso konnte ich dieses Wissen, das in allen von uns angelegt ist, so lange verdrängen?


    (Zu lang, Fortsetzung kommt)

  • (Fortsetzung)


    Weil ich es nicht mehr sah vielleicht? Weil die Nutzung der Tiere industrialisiert wurde? Weil kaum ein Verbraucher noch sehen kann, wie sie gehalten und geschlachtet werden? Weil die Produktionsstätten inzwischen überwacht werden wie Gefängnisse? Nicht damit keiner ausbrechen, sondern damit kein Unbefugter einbrechen kann, um sehen zu können, was dort geschieht.

    Der Mythos vom gefühllosen Wesen.
    Ich betrachte Bilder von glücklichen Tieren. Eine Kuh auf einer Wiese, ihr Kalb liebevoll an sie geschmiegt. Darunter steht: „Liebt ihr Kind“. Dann ein Bild einer glücklichen Menschenmutter mit ihrem Kind. Darunter steht: „Liebt ihr Kind.“

    Veganer sind auch nur Menschen. Sie nerven. Sie sind wütend. Man versteht sie nicht. Aber nun verstehe ich sie doch. Sie sind so wütend, weil sie dieses Leid der Tiere sehen können. Weil sie Tag für Tag den Schmerz spüren, den dieses Wissen und Fühlen in einer Welt auslöst, die sich nicht um dass Leid der Tiere schert. Ich versuche, mich in einen Veganer hineinzuversetzen. Ich stelle mir vor, wie ich immer wieder den Verzicht auf Tier anmahne und dafür nur Spott und Häme ernte. Wie ich ausgelacht werde, weil ich Tiere vermenschlichen würde.
    Doch ein Veganer ist kein Romantiker. Er ist Realist. Er ist mehr Realist als wir. Wir sind die Romantiker, wir sind es, die an die heile Werbewelt glauben, an glückliche Tiere, an grüne Wiesen. Wir sind die wirklichen Träumer. Und nur weil 75 Millionen etwas Dummes für Richtig halten, wird es dadurch nicht schlauer.

    Ich wollte den Mythos vom veganen Bessermenschen entzaubern. Was ich wirklich entzaubert habe ist der Mythos von sauberer Tierproduktion und heilem Tierkonsum.

    Veganer sind auch nur Menschen.
    Sie vertun sich genauso häufig im Ton wie andere. Doch ich verstehe auf einmal, daß es ihnen gar nicht darum geht, sich über andere zu stellen und den Bessermenschen raushängen zu lassen. Sie werden nur so verstanden.

    Doch sie sprechen nicht über sich, sie sprechen vielmehr für fühlende und leidende Lebewesen, die sich nicht in die Diskussion einmischen können, die aber alles was sie haben hergeben müssen für unser Wohlergehen: ihr ganzes Leben. Veganer und Tierschützer sind Anwälte der Tiere. Ich spüre auf einmal die Last, die auf deren Schulter liegt und dann bleibt ein Gefühl in mir stehen:
    Ich schäme mich. Und das tut weh.

    Tage später recherchiere ich endlich, wie wichtig Tier für unsere Ernährung ist. Und ich erschrecke. Es gibt nicht eins, nicht ein einziges Argument FÜR Fleischkonsum, das nicht entkräftbar wäre. Dafür hunderte dagegen. Fleischerzeugung verbraucht bis zu zehnmal soviel pflanzliches Material wie als wenn Pflanzen direkt gegessen würden. Nahrung aus Massentierhaltung kommt vor allem aus Drittländern. Vor allem Soja. Für Soja wird Regenwald abgeholzt. Man sagt, daß für einen Hamburger 4 m² Regenwald weichen müssen. Die ganze Landwirtschaft in dritte Welt-Ländern wird zerstört. Die Folge ist Hunger. Millionen Menschen verhungern, weil wir nicht auf unser billiges Schnitzel verzichten wollen. Die Meere werden leergefischt, darüber hinaus wird der Meeresgrund durch Schleppnetze unwiederbringlich vernichtet. Nur weil einmal ein Netz dadrüber reißt. Ich lerne, wie viel Schmerz auch Fische spüren.

    Ich werde nie wieder Veganer und Tierschützer verspotten, denn ich verspotte damit nicht sie, sondern ich verspotte damit leidende Tiere und verhungernde Menschen. Ich verspotte damit den Regenwald. Ich verspotte damit die Zukunft unserer Kinder.

    Und ich werde nie wieder ein Stück Fleisch oder Fisch anrühren.

    Und wenn ich mit jemandem über die Konsequenzen von Tierkonsum spreche, dann versuche ich, nicht von oben herab zu argumentieren. Weil niemand das Recht dazu hat. Kein Mensch hat das. Ich vermeide Streit, ich will zum Nachdenken bewegen. Denn die Tiere, die Natur und unsere Kinder, deren Zukunft wir berauben sind die Leidtragenden, nicht ich bin es. Also stecke ich ein und schlucke herunter, wenn ich verspottet werde. Und argumentiere weiter. Ich brauche Geduld.

    Wem ich inzwischen keinen Glauben mehr schenke sind bunte Werbung, schöne Heilewelt-Videos und Politiker, die versprechen, daß alles besser wird. Es wird nichts besser, ohne daß die normalen Menschen umdenken. Ohne daß die Menschen zu begreifen lernen. Die Menschen, die Tag für Tag konsumieren und damit das Angebot bestimmen. Nichts wird sich ändern in einem System, daß mit Tierquälerei und Raub an der Zukunft unserer Kinder sein Geld verdient, ohne daß die Menschen sich diesem System verweigern.

    Inzwischen weiß ich, daß wir in einer Zeit der Entscheidung leben. In welche Richtung wir gehen, entscheiden wir. Und wer meint, daß man allein die Welt nicht ändern kann, der sei daran erinnert, daß es nicht darum geht, die Welt heute und augenblicklich zu ändern. Das denken nur Utopisten und es ist ein gern benutztes Argument gegen Weltverbesserer. Ich habe es selbst lange benutzt. Aber wenn man sich der Änderung verwehrt, dann steht man auf der Seite derer, die unseren Kindern eine zerstörte Welt hinterlassen. Will ich das? Werden meine Enkel stolz auf mich sein können oder werde ich mich schämen müssen wenn sie mich fragen: „Opa, was hast du damals gegen das Verbrechen der Massentierhaltung getan?“

    http://ksta.stadtmenschen.de/b…abe/ksta_blogs/index.html

  • Dancer, wow was ein genialer Text :daumen::daumen::daumen:

    Ich hätte das nicht so schön formulieren können, aber inhaltlich hätten wir alle hier genau das auch schreiben können.
    ich habe Pipi in den Augen vor Rührung, weil das was da geschrieben steht, entspricht genau dem Prozess den wir hier alle gerade durchmachen oder schon durchgemacht haben.


    Vielen vielen Dank für`s einstellen!!!!! :danke:

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

  • Der Text, den Dancer hier eingestellt hat, berührt mich zutiefst. Daran erkennt man, wie viel Entwicklung möglich
    ist. Und damit ist nicht der erhobene Zeigefinger gemeint, sondern nachvollziehbar die folgerichtige Auseinander-
    setzung mit diesem Thema - bis zu der Ernenntnis, ja, "da geht so viel kaputt im Kopf".


    Und das hier hat mir für heute wieder mal den Boden unter den Füßen weg gerissen. Nicht schlimm. Gut so.


    "Doch sie sprechen nicht über sich, sie sprechen vielmehr für fühlende und leidende
    Lebewesen, die sich nicht in die Diskussion einmischen können, die aber alles was sie
    haben hergeben müssen für unser Wohlergehen: Ihr ganzes Leben. Veganer und
    Tierschützer sind Anwälte der Tiere. Ich spüre auf einmal die Last, die auf deren Schulter
    liegt und dann bleibt ein Gefühl in mir stehen:
    Ich schäme mich. Und das tut weh."



    Mir hätte da im ersten Satz bei dem "Wohlergehen" noch 'vermeintliches' gefehlt. Denn genau das
    ist es: Unser vermeintliches Wohlergehen.



    Diese ehrliche Auseinandersetzung ist beispiellos. :danke:



    Aileen: Ich kann mich auch noch gut an die Gruppe Bots erinnern ... das waren noch Zeiten ....
    Richtig klasse, dass Du das gefunden und hier eingestellt hast.

  • Dancer :kiss:
    Was für ein genialer Text.
    Gibt es auch noch ne Quelle :lg:


    Zitat

    Wenn ich das alles gewusst hätte, dann hätte ich geschrieen: HAAAAALT!!!


    Doch dann nach einer Stunde der Wut fällt mir auf einmal auf: …ich habe es gewusst. Ich habe es immer schon gewusst. Weil es natürlich ist, weil Tiere vom Menschen erst zu Nutztieren gemacht wurden. Es ist logisch, daß sie keine gefühlslosen Roboter sind. Wieso konnte ich dieses Wissen, das in allen von uns angelegt ist, so lange verdrängen?

    .. ohne Worte..

    Doch ein Veganer ist kein Romantiker. Er ist Realist. Er ist mehr Realist als wir. Wir sind die Romantiker, wir sind es, die an die heile Werbewelt glauben, an glückliche Tiere, an grüne Wiesen. Wir sind die wirklichen Träumer. Und nur weil 75 Millionen etwas Dummes für Richtig halten, wird es dadurch nicht schlauer.

    Das ist sehr gut 'gerade gerückt'. Und 'Romantiker' ist ja noch nett ausgedrückt. Eher werden sie als 'Spinner' beschimpft. Aber wir die wir der Werbung glauben, der Industrie glauben- die ja ohne Frage unser Geld will, nicht irgendjemandes Wohl- sind doch die Spinner. Wir lassen uns gerne verschaukeln, weil es uns in den Kram passt... weils schmeckt, bequem ist und jeder tut.
    Wenn ich nur an Stevia denke, die Pflanze die Jahrzehnte verboten war und nachweislich die gesündere Variante des Süßens ist, in Asien schon ewig erfolgreich eingesetzt wurde, oder Xylit eine Zubstanz die sogar GEGEN Karies als Süßungsmittel in Kaugummis verwendet wird- warum sind das bei uns nur Randerscheinungen..? Ja weil es eine Zuckerindustrie gibt, der es sehr gut damit geht.
    Wir sind die Spinner, wenn wir uns das alles vorgaukeln lassen.

    Veganer sind auch nur Menschen.
    Sie vertun sich genauso häufig im Ton wie andere. Doch ich verstehe auf einmal, daß es ihnen gar nicht darum geht, sich über andere zu stellen und den Bessermenschen raushängen zu lassen. Sie werden nur so verstanden. Doch sie sprechen nicht über sich, sie sprechen vielmehr für fühlende und leidende Lebewesen, die sich nicht in die Diskussion einmischen können, die aber alles was sie haben hergeben müssen für unser Wohlergehen: ihr ganzes Leben. Veganer und Tierschützer sind Anwälte der Tiere. Ich spüre auf einmal die Last, die auf deren Schulter liegt

    Das ist sehr gut in Worte gefasst. Veganer sind SELBSTREDEND genauso fehlerhaft wie alle Menschen. Sie machen nur eine entscheidende Sache anders. Sie setzten sich für die Stimmlosen ein.
    Eine Be-Last-ung, oder ein Bedürfniss, eine Herzensangelegenheit.. sie können nicht mehr wegschauen und ohne schlechtes Gewissen inkonsequent sein.

    Ich werde nie wieder Veganer und Tierschützer verspotten, denn ich verspotte damit nicht sie, sondern ich verspotte damit leidende Tiere und verhungernde Menschen. Ich verspotte damit den Regenwald. Ich verspotte damit die Zukunft unserer Kinder.

    Das ist die ungeschönte Realität.

    Es wird nichts besser, ohne daß die normalen Menschen umdenken. Ohne daß die Menschen zu begreifen lernen. Die Menschen, die Tag für Tag konsumieren und damit das Angebot bestimmen. Nichts wird sich ändern in einem System, daß mit Tierquälerei und Raub an der Zukunft unserer Kinder sein Geld verdient, ohne daß die Menschen sich diesem System verweigern.

    Money...


    Lie for it


    Spy for it


    Kill for it


    Die for it


    So you call it trust


    But I say it's just


    In the devil's game


    Of greed and lust




    They don't care


    They'd do me for the money


    They don't care


    They use me for the money...

    Und wer meint, daß man allein die Welt nicht ändern kann, der sei daran erinnert, daß es nicht darum geht, die Welt heute und augenblicklich zu ändern. Das denken nur Utopisten und es ist ein gern benutztes Argument gegen Weltverbesserer. Ich habe es selbst lange benutzt. Aber wenn man sich der Änderung verwehrt, dann steht man auf der Seite derer, die unseren Kindern eine zerstörte Welt hinterlassen. Will ich das?

    Wobei ich, wenn ich etwas nicht mehr in den Einkaufswagen packe- ich verändere in dem Moment die Welt. Für mich, mein Leben, meinen Abendbrottisch...für mich musste kein Tier leiden und ich nehme es nicht in Kauf das Urwaldriesen für mich fallen müssen.. und ich sende eine andere Einstellung in den Äther, in das Kollektivbewusstsein, die morphogenetischen Felder.


    Heute endlich schnappe ich meinen Schatz und wir füllen unsere Vorräte auf- ganz ohne Tier. Ich weiß, dass es mir TROTZ des Wissens nicht in allem leicht fallen wird und eine Umstellung ist, etwas Zeit brauchen wird zukünftig jede Süßigkeitentüte zu studieren (davon ab dass ich dazu seit Neuestem ein Brille dabei haben muss :lupe: ). Und wir können auch nicht alles im Bio-Laden kaufen. Aber es ist ein Anfang und IHR HIER, ermutigt mich dazu :flowers: .
    Dankeschön :gruppenk:
    Sky*


    Edit: ich freue mich schon auf unseren verwunderten Imbiss, wenn wir jetzt die Pizza ohne Käse ordern.. :lachen:

    Einmal editiert, zuletzt von Sky* is MaJic* ()

  • Aaaaah, Sky, das mit der Brille kommt mir - neuerdings - auch so bekannt vor... Neulich stand ich bei Alnatura
    und suchte für uns Naschkatzen den "besten Kakao" und konnte mich einfach nicht entscheiden - und Lesebrille
    an und Lesebrille wieder aus, um das Großgedruckte dann nicht überdimensional zu sehen - denn da waren so
    viele Angebote über Reis- Soja- und Hafermilch (und dann jeweils noch in mehrfachen Ausführungen) - aber es
    hat sich gelohnt und schmeckt einfach nur klasse.


    Da gibt es immer wieder so vieles neu zu entdecken und es fühlt sich gut an. Von vegetarisch nach so vielen
    Jahren auf vegan umzustellen ist wie eine Erleuchtung (für mich).


    :gruppenk:

  • Edit: ich freue mich schon auf unseren verwunderten Imbiss, wenn wir jetzt die Pizza ohne Käse ordern..


    Hihi, unser Pizzabäcker hat dreimal nachgefragt, weil er glaubte wohl er hätte was am Ohr :ablach:


    und was die Brille beim einkaufen angeht, kann ich mich auch bei euch einreihen :kicher: ich habe letzte Woche ohne Brille ein Nussmuß von Alnatura gekauft, um zuhause MIT Brille dann festzustellen das 10 % Milcheiweiß drin sind :patsch: aber so ein Fehler passiert einem auch nur einmal...... jetzt hab ich im Internet bestellt, da kann man die Zutaten auch ohne Brille gut lesen :zahn:

    Ein guter Freund ist jemand der die Melodie deines
    Herzens kennt und sie dir vorspielt wenn du sie vergessen hast

  • :wow: Dieser anfangs so unscheinbare Thread hat -und das GERADE durch die unterschiedlichen Haltungen und die Diskussion!- nun eine Dynamik und Präsenz bekommen, die er zuvor sicher nicht kannte und das finde ich einfach KLASSE!!! :klatschen: Es tut sich was... :nick: Ich finde schon, dass wir hier als Michael-Fans den riesen Vorteil haben, dass wir uns bereits alle so fühlen, als stünden wir auf derselben Seite und dadurch "entspannter" auf unsere Men in the Mirror gucken können. :spiegel: Letztlich enden wir doch immer wieder so :gruppenk: und auch so :idee: . :ilem: Wenn man das vorher schon weiß, ändert das viel. :hmhm:
    Dancer
    Der Artikel ist wirklich ausgezeichnet :perfect: und es wird so deutlich, wie stark Michaels Einfluss auf die Welt war, oder? Überall auf der Welt, in jeder Altersklasse und in jedem Bereich entstehen und engagieren sich heute ganze Gruppen von Menschen für Veränderung. :clapping: Change the World ist Programm! :daumen: Aus diesem Text liest sich für mich soviel Gedankengut raus, das Michael über seine Kunst und sein einzigartiges Leben auf uns zurückgeworfen hat, was deutlich macht, wie sehr es sich um unsere eignenen Projektionen handelt. Erkennt man es, zerbrökelt die Welt und man muss sie/sich selbst verändern oder vehement bekämpfen. Beides ist natürlich passiert. Wobei ich mir bei den Bekämpfern immer nicht sicher bin, ob sie es denn auch WIRKLICH schon erkannt haben oder nur schon bei der leisesten Vorahnung in eine Abwehrhaltung verfallen sind, denn schmerzlich ist es allemal. :schulter: NIEMANDEM sollte das abgesprochen werden, sonst verhärten sich die Fronten. Jetzt sind wir wieder bei diesen schwierigen Worten wie "Verdrängung", "Klick" oder "Aufwachen", die schnell für Unmut sorgen. Aber ich glaube, sie werden deshalb sooft benutzt, weil man es eben so empfunden hat. Denn dass die Medien- und Werbewelt bewusst ein "romantisch" verklärtes Weltbild produziert, in dem wir uns und unseren Konsum reinen Gewissens leben können, sodass die Geldquellen fließen, ist ja Fakt, ebenso wie die Realität der qualvollen und unnötigen Massentierhaltung (wovon wohlgemerkt ja 50% täglich dennoch im MÜLL landen!!) und die hier NIEMAND von uns gutheißt.

    Ich stelle mir vor, wie ich immer wieder den Verzicht auf Tier anmahne und dafür nur Spott und Häme ernte. Wie ich ausgelacht werde, weil ich Tiere vermenschlichen würde. Doch ein Veganer ist kein Romantiker. Er ist Realist. Er ist mehr Realist als wir. Wir sind die Romantiker, wir sind es, die an die heile Werbewelt glauben, an glückliche Tiere, an grüne Wiesen. Wir sind die wirklichen Träumer. Und nur weil 75 Millionen etwas Dummes für Richtig halten, wird es dadurch nicht schlauer.

    So ist es. WIR leben tatsächlich in einer Art selbst kreiertem "Neverland"... Einer illusorischen heilen Welt, während in Wahrheit alles fortschreitend vor die Hunde geht. Buchstäblich. Aber Michael haben wir ausgelacht. Wie peinlich, wenn man heute darüber nachdenkt...

    So fängt es an. Alles geht kaputt im Kopf. Das geliebte schöne Gedankengebäude. Es bricht zusammen, es explodiert. Und nachher sitzt man da und fühlt sich hundeelend.

    Hieran wird nochmal deutlich, warum einem bei der Beschreibung, welchen Wandel der inneren Einstellung man vollzogen hat, immer wieder Worte wie "Aufwachen" & Co. fallen. So fühlt es sich einfach an, wenn ein Mythos plötzlich an Wirksamkeit verliert, weil er unglaubwürdig wird. Die Wahrheit des Mythos ist jene des Glaubens. Dadurch dass man an etwas glaubt, verhält man sich entsprechend und lässt erst SOMIT den Mythos auch in der Realität tatsächlich wahr werden. Das heißt natürlich auch, dass der Mensch jederzeit eine andere, neue Wahrheit und Realität erschaffen kann, indem er an sie glaubt.


    Veganer und Tierschützer sind Anwälte der Tiere. Ich spüre auf einmal die Last, die auf deren Schulter liegt und dann bleibt ein Gefühl in mir stehen:
    Ich schäme mich. Und das tut weh.

    Es tut weh!! Jedem, schon durch die eigene Erkenntnis. Jeder weiterbohrende Zeigefinger eines anderen schmerzt da also umso mehr und kann viel anrichten. JEDER kennt das Gefühl, wenn man es selbst weiß und ein anderer sich aufschwingt, es mir dennoch nochmal klarmachen zu wollen. Ein ziemlich schmaler Grat... Schnell schlägt die Befindlichkeit wieder ins Gegenteil um und das, obwohl es keiner wirklich will. Ich muss aber ganz deutlich dazu sagen, dass ich mich hier IMMER absolut willkommen und zugehörig und toleriert gefühlt habe, obwohl ich nicht rein vegetarisch/vegan lebe. :danke: Genau DESHALB bringt mir dieser Thread unglaublich viel und ich danke euch für euer Engagement (auch was den neuen Ernährungsthread betrifft). :beten:


    Ich verspotte damit die Zukunft unserer Kinder.

    Das sagt alles und so ist es kein Wunder, dass wir ihren König zum Narren gemacht haben. Aber das ändert sich ja gerade... :brille:

    :herz: Michael Jackson - forever the King of Pop. A genre of music. Mainly, a beautiful human being. :herz:
    es ist, was es ist... sagt die liebe


  • Gibt es auch noch ne Quelle

    Ja, die steht drunter :) :
    http://ksta.stadtmenschen.de/b…abe/ksta_blogs/index.html


    Money...
    (...)
    But I say it's just
    In the devil's game
    Of greed and lust


    Es ist wohl meistens tatsächlich oftmals eine Frage des Geldes, in allen Bereichen. :traurig1 So wie Produkte zB auch oft nicht auf Langlebigkeit ausgerichtet sind, sondern so manches absichtlich so produziert wird, dass es in absehbarer Zeit auseinanderfällt und Ersatzteile nicht nachkaufbar sind, oder wie zB die Erkenntnisse Teslas unterdrückt wurden, statt sie weiterzuverfolgen und zu schauen, was sich daraus machen lässt, weil sie für die gutverdienenden Stromkonzerne natürlich fatal wären.

    Wobei ich, wenn ich etwas nicht mehr in den Einkaufswagen packe- ich verändere in dem Moment die Welt. Für mich, mein Leben, meinen Abendbrottisch...für mich musste kein Tier leiden und ich nehme es nicht in Kauf das Urwaldriesen für mich fallen müssen.. und ich sende eine andere Einstellung in den Äther, in das Kollektivbewusstsein, die morphogenetischen Felder.


    Danke, dass Du auch den spirituellen Aspekt mit hineinbringst! :daumen: Denn der ist mir auch sehr wichtig. :herz: Und ich glaube, dass eine Verhaltensänderung tatsächlich selbst dann, wenn man kein Wort darüber verlieren würde, schon etwas bewirken kann. Wenn wir tatsächlich alle eins sind, wenn es im Grunde gar keine Trennung gibt, sondern diese nur eine von allen aufrechterhaltene Illusion ist, dann kann es gar nicht anders sein.

    wow was ein genialer Text

    Ich finde den auch ganz wunderbar, er ist schon vom 31.01., tauchte aber jetzt plötzlich auf vielen Seiten wieder auf und ich entdeckte ihn gestern. Er berührte mich sehr.


    und wir füllen unsere Vorräte auf- ganz ohne Tier.

    WOW! :daumen: Und wie klasse, dass Ihr beide da offensichtlich an einem Strang zieht!
    Sky, das habe ich neulich vergessen zu fragen: Habt Ihr tatsächlich ein Schwein? :wolke1:


    Von vegetarisch nach so vielen Jahren auf vegan umzustellen ist wie eine Erleuchtung (für mich).

    Ja, für mich auch, und das heisst doch nicht, dass man damit jemanden abwerten möchte. :was: Es ist einfach das, was ich - und anscheinend ja auch viele andere - empfinden.


    unser Pizzabäcker hat dreimal nachgefragt, weil er glaubte wohl er hätte was am Ohr :ablach:

    :-D Pizza schmeckt auch ohne Käse ganz hervorragend. (Mist, jetzt bekomm' ich Hunger.) Mein Mann, der Kreative, will demnächst mal eine mit Hefeschmelz ausprobieren, angeblich ist das auch sehr lecker. Ich werde dann im anderen Thread berichten. :)


    Aber Michael haben wir ausgelacht. Wie peinlich, wenn man heute darüber nachdenkt...

    Ich sehe da auch manchmal Parallelen zu Michael, auch darin, dass er sich trotz aller Angriffe nicht hat zum Schweigen bringen lassen, auch darin, dass er nicht als "besser" dastehen wollte als andere, sondern dass es ihm um wirkliche Herzensangelegenheiten ging.


    Zitat von biba

    Ich muss aber ganz deutlich dazu sagen, dass ich mich hier IMMER absolut willkommen und zugehörig und toleriert gefühlt habe, obwohl ich nicht rein vegetarisch/vegan lebe.

    :daumen: :kiss:


    Es tut weh!! Jedem, schon durch die eigene Erkenntnis.

    Und ob - das ganze war für mich ein sehr schmerzhafter Prozess. Es hat weh getan. Jemand, der heute vegan lebt, hat doch vorher auch all das durchgemacht, die ganzen Stadien von Verdrängung und Abwehr über Unbehagen bis hin zur schlussendlichen Veränderung. Und ich denke, wir alle hier wollen doch Veränderungen zum Positiven, und wollen ermutigen, loszulegen. Dabei zählt jeder kleinste Schritt, sprich, in diesem Fall jedes tierische Produkt, das man NICHT in den Einkaufswagen legt. Einfach irgendwo anfangen und sich nicht damit aufhalten, ob das jetzt ein großer oder ein kleiner Schritt ist und ob man damit besser oder schlechter dasteht als irgend jemand anderes... Darum geht es doch gar nicht, und dass man immer noch viel mehr tun könnte, als man schon tut, ist ohnehin klar. Sondern einfach loslegen, egal wie ""klein"" man anfängt. Denn letztlich hat der Verbraucher die Macht. Kaum ein Politiker oder Inhaber eines Betriebes wird hingehen und etwas ändern. Das müssen wir tun - it's us. :gruppenk: