Ich habe nie auch nur für einen Augenblick geglaubt, dass er schuldig ist. Ich wusste genau, was da vor sich ging, was da gespielt wurde, geplant wurde. Es ist eine verrückte Welt..das ganze war motiviert von Gier und Geld. Ich wünschte, Michael hätte es nie getan (die Familie bezahlt, die ihn '93 beschuldigte) Aber wenn du in diesem Geschäft bist, denkst du manchmal nicht mehr selbst. Du hast Anwälte und Berater - all diese Leute denken für dich und sagen dir, tu dieses oder jenes. Und zu der Zeit dachten sie, es sei das einfachste für ihn, ihnen Geld zu geben, damit sie verschwinden - sich selbst nicht durch so einen Fall zu quälen. Aber Michael ist eine sehr "private" Person, und er wollte nicht, dass die Medien in sein Leben eindringen und all die anderen Dinge, durch die er wahrscheinlich hätte durch müssen. Er wurde beraten, ihnen einfach zu geben, was sie wollten um sie los zu werden. Ich glaube, es war Johnny Cochrane, der Anwalt von OJ Simpson, der ihm das vorschlug. Als 2003 die neuen Vorwürfe aufkamen, brauchte Michael garnichts zu sagen. Er kam einfach zu mir und sah mich an. Ich kannte meinen Bruder, ich konnte ihm an den Augen ansehen, was er dachte.
Er sagte zu mir: "TT, ich habe diese furchtbaren Dinge, deren sie mich beschuldigen, nie getan. Ich könnte niemals ein Kind verletzten." Das sagte er etwa in der Hälfte des Prozesses - es ist das einzige mal, dass er mit mir darüber redete. Es war einige Wochen vor dem Prozess Ende. Ich wußte immer, dass er es nicht getan hatte, und er wußte, dass ich es wußte. Ich brauchte es nicht extra zu sagen. Die Leute erfinden solche Sachen.
Ich glaube nicht, dass er (sich) 100% (sicher) war, während dem Prozess, denn es war das abartigste, was man mitmachen kann. Michael wusste nicht, ob die Juroren die Geschichten, die vor Gericht erzählt wurden, glauben würden. Ich erinnere mich, wie ich einmal dachte "Oh man, er ist so stark. ICH könnte das nicht durchstehen." Rein körperlich war ich immer viel stärker als Michael, aber mental..er musste sehr stark sein, um das zu überstehen.
Als verkündet wurde, dass die Jury ein Urteil gefunden hatte, waren wir alle auf Neverland. Wir eilten zum Gerichtsgebäude. Michael war ein bisschen beunruhigt, ein bisschen nervös - das war wohl zu erwarten. Aber er war mehr um seine Kinder besorgt, als um sich selbst. Im Auto sagte er zu meiner Mutter: "Wenn das nicht gut geht, pass auf meine Kinder auf. Kümmere dich darum, dass es ihnen gut geht". Es war logisch, das zu sagen. Er musste die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass er ins Gefängnis müsste, aber er hat mit mir nie über diese Ängste gesprochen. Ich denke, er glaubte an das System, er wollte dem System vertrauen. Er wollte, dass es in seinem Sinn arbeitete. Er mag daran gedacht haben, aber er war nie von dem Gedanken eingenommen, das er ins Gefängnis gehen könnte, denn als der Prozess vorankam gab es nie etwas stichhaltiges bei den Vorwürfen. Ich glaube nicht, das irgend jemand mit einem Gefängnisaufenthalt gut zurecht kommt. Nicht mal der stärkste Kerl dürfte damit klar kommen, aber er muss irgendwie versuchen, damit umzugehen. Du musst damit umgehen, egal wie. Ich will nicht sagen, dass Michael der schwächste Mensch auf unserem Planeten war, auch nicht der Schwächste in einem Gefängnis, aber ich wette, selbst der Schwächste würde damit umgehen können.
Der Augenblick, in dem die Urteile verlesen wurden, war einer der schlimmsten in meinem Leben. Als sie sie verlasen, waren es 5 Unschuldig...es wurden immer mehr... Vom ersten Unschuldig, bis zum letzten, es war eine sehr beängstigende (spannende) Sache. Allein diese Urteile sollten der Weltöffentlichkeit deutlich machen, dass mit diesem Fall etwas nicht simmte. So wie Sharpton schon sagte: Da war nichts Absonderliches an Michael. Das einzige, was absonderlich war, war das, was er durchmachen musste.
Nach der Urteilsverkündung fuhren wir zurück nach Neverland. Michael bedankte sich bei mir, für die Unterstüzung. Er sage mir, dass er mich sehr liebe, und er sagte, dass er besonders stolz sei, dass ich nie etwas anderes von ihm wollte, als Liebe. Er sagte zu mir: "TT, ich habe ein Geschenk für dich." Ich sagte: "Michael, du musst mir nichts schenken." Aber er sagte: " Nein, ich möchte dir wirklich etwas geben, weil du nie etwas verlangt hast." Er war wirklich hartnäckig und sagte immerzu. "Komm her, komm mit.." Er ging mit mir rüber zu seiner Garage, da hatte er 2 Bentleys und er sagte: "Nimm dir den, den du magst". So war er. Ich nahm den, den er innen signiert hatte. Es ist schön, ich habe ihn immernoch.
Michael war nie wieder der Selbe. Es hat ihn sehr verändert. Er hat Menschen viel weniger vertraut..auch Kindern, weil sie ihn verletzt hatten. Er war immer sehr entspannt, in ihrer Gegenwart, aber jetzt wurde er sehr vorsichtig. In mancherlei Hinsicht hat dieser Prozess sein Leben ruiniert. Er verlies Neverland und zog los, um einen anderen Platz zu finden, irgendeinen Ort, wo er sich entspannen und über alles hinweg kommen konnte. Es ist traurig, aber ich glaube nicht, dass er diesen Platz je gefunden hat. Er hat immer noch danach gesucht..bis er starb.
[Toriano Adaryll ‘Tito’ Jackson, sources: www.mirror.co.uk, www.mjfiles.com]