John F. Kennedy, Marilyn Monroe, Elvis Presley. Die Autopsie solcher Legenden sollten sorgfältig und unparteiisch sein. Aber es zeigt sich meist das Gegenteil, wie es sich in der Vergangenheit immer wieder bestätigt hat. Kann es auch bei der Autopsie von Michael Jackson so sein?
Der vollständige Autopsiebericht wurde von dem Los Angeles Examiner, Dr. Lakshmanan Sathyavagiswaran, noch nicht publiziert, dieser Gerichtsmediziner untersuchte auch in den Fällen von Phil Spector und O.J. Simpson. Die freigegebenen Details aus dem Bericht, ergeben eine Schlussfolgerung und geben Anlass in den grundlegendsten Fragen.
Nehmen wir zuerst das Gewicht Jacksons. Die ME verzeichnete ein Gewicht von 136 Pfund bei dem Star. Bei der Verhaftung in Santa Barbara im Jahr 2003 waren es 120 Pfund. In den letzten 6 Jahren seines Lebens, schlugen mehrere Alarm bei seinem Gewichtsverlust und man nannte ihn abgemagert und erlklärte das durch eine mögliche Bulemie. Sein persönlicher Arzt und Freund, Dr. Arnold Klein, sagte TMZ, dass der King of Pop ausgesehen hätte, als würde er von Ausschwitz kommen.
Aber der Autopsiebericht erklärte, dass Jackson in den letzten Jahren demnach 16 Pfund zugenommen haben muss. Man würde normalgerweise einen Verlust erwarten. In der Tat sagte der Untersuchungsrichter nach einigen Quellen innerhalb des Stars, er wäre „Haut und Knochen“, der Star selbst erzählte Geraldo Rivera, er wiege 112 Pfund.
Auch der nächste Absatz des Autopsieberichtes weißt eine Besonderheit auf: Jacksons Lunge. In seiner Autobiografie Moonwalk zeigte Jackson auf, dass in den 70er Jahren Pleuritis bei ihm diagnostiziert wurde. Oft wurde er mit Grippe, Lungenentzündung und Kurzatmigkeit ins Krankenhaus eingeliefert. Er reiste mit Sauerstoffflaschen. Obwohl die Gerichtsmediziner feststellten, dass Jackson tatsächlich „chronisch entzündete Lungen“ habe, schloss er aber auch, dass Jackson alles in allem „ziemlich gesund“ gewesen sei. Da der Star an Lungenversagen starb, hat der Untersuchungsrichter einen Test angeordnet, um der Ursache der Entzündung auf den Grund zu gehen und befand es für unbestimmbar oder gutartig.
Im Jahr 1987, starb Jacksons enger Freund Liberace. Sein Leibarzt bescheinigte Herzstillstand auf dem Totenschein. Aber nach der Autopsie stellten Gerichtsmediziner fest, der Entertainer hatte CMV-Pneumonie und ist an dem AIDS-Virus verstorben. Sein Nachlassverwalter reichte Klage wegen Verleumdung ein und verlor. Liberace, den Michael als „Lee, mein Schutzengel“ bezeichnete, hatte 75 Pfund verloren, war bettlägerig und brauchte Sauerstoff. Er war HIV-positiv diagnostiziert worden von Dr. Elias Ghanem, ein Arzt in Vegas der u. a. auch Elvis Presley und Michael Jackson behandelt hatte.
Der tragische Tod von Ryan White, der 1990 an AIDS starb, belastete seinen Wohltäter Michael Jackson so sehr, dass er bald darauf wegen Atemnot, Schwindel und Schmerzen in der Brust ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Nach seinem Biografen J. Randy Taraborelli wurde er auf HIV getestet und als HIV-negativ befunden. Sein Freund und Mitarbeiter Freddy Mercury von Queen hatte nicht so viel Glück, er hatte den Virus.
Michael hatte ein hohes Risiko an AIDS zu erkranken, denn nach seinem Biografen Ian Halperin, hat er nicht nur Bluttransfusionen erhalten, sondern war auch noch Homosexuell. In den letzten Jahren seines Lebens litt er oft an bakteriellen Infektionen, Grippe, Übelkeit, sowie Hautproblemen, dramatischem Gewichtsverlust und Schlaflosigkeit. Das alles sind Symptome von AIDS.
Aber einiges sind auch Symptome von Lupus (das wurde bei ihm in den späten 80er Jahren diagnostiziert) und Alpha-1-Antitrypsin Mangel. Einem Insider erzählte Halperin, dass Jackson an einer virulenten immunologischen Krankheit gelitten haben soll und eine Lungen-Transplantation benötigte. In der Zwischenzeit wurde behauptet, der Sänger habe eine „Augmentation Theapie“ gemacht, ihm wurde pulmonaler Eiweiß aus menschlichem Blut injiziert – dieses wird gemeinhin AIDS-Patienten verabreicht.
So testete Dr. Sathyavagiswaran und sein Team einen „ziemlich gesunden“ Menschen auf BVD oder AIDS? Unwahrscheinlich, vor allem Letzteres. Laut Dr. Carol J. Huser ist einem ME ein AIDS-Test verboten, es sei denn, wie im Fall Liberace, es wäre eine Ansteckungsgefahr gegeben.
„Ich teste HIV sehr selten, genauso wie die meisten meiner Kollegen“, versicherte Dr. Huser. „Und in vielen Staaten sind die Ergebnisse vertraulich zu behandeln.“
Im Jahre 2001 inszenierten Janet, Tito und Randy Jackson einen Medikamentenentzug für ihren Bruder. Michael sagte:“ Ich werde trotzdem in einem Jahr sterben.“. War er sich da schon bewusst über seinen Zustand? Jahre später versuchte die Familie in Las Vegas Michael erneut zu einem Entzug zu bringen, aber Michaels Bodyguards versperrten ihnen den Weg.
Übereinstimmend mit seinem Vater Joe, sagte seine Tochter Paris, Michael würde es nicht bis zum Vatertag schaffen. Mittlerweile gibt es Mord-Verschwörungstheorien die viele Jans und auch die Jackson Familie inspiriert. Sie glauben, dass Sony und/oder AEG Productions mit Dr. Conrad Murray als ausführendes Organ dahinter stecken.
Murray wurde von AEG eingestellt, betont das Verschwörungslager. In der Tat hatte aber Michael ihn ausgesucht und verlangte, dass AEG ihn auf die bevorstehende Comeback-Tour Lohnliste setzt. „Du solltes möglichst nciht mit dem King of Pop streiten“, sagte AEG Kopf, Randy Phillips.
„Wenn er auf Tournee ging, nahm der Kisten voller Medikamente mit, er konnte nicht ohne sie auskommen“, schrieb sein Biograf und ehemaliger Freund Stacy Brown über die Dangerous Tour 1992. Er machte eine Reha, brach sie ab und verübte langsamen Selbstmord. In den kommenden Jahren eskalierte sein Medikamentenmissbrauch.
Was uns schließlich der toxikologische Bericht zeigt, ist allerdings nur die letzte Injektion: die Benzodiazepine und Propofol, die Dr. Murray Jackson in den letzten Stunden verabreicht hatte. Es hätte klar sein müssen, allein schon durch die unzähligen Injektionsstellen, dass der Verstorbene drogenabhängig war und durch die nachlassende Wirkung der Beruhigungsmittel einen enormen Appetit darauf aufgebaut hatte.
Angesichts seiner produktiven Anamnese hat der Untersuchungsrichter die Verpflichtung die zur vollen Aufklärung führen muss? Nach dem California Code 27499: „Der Untersuchungsrichter hat jede Person als Zeugen vorzuladen, der Kenntnis von diesen Tatsachen hat.“
Hat der Untersuchungsrichter medizinische Unterlagen für eine lebensbedrohliche Vorerkrankung Jacksons? Der Gerichtsmediziner fand bei dem King of Pop: Beruhigungsmittel für Nerven und Panikattacken, Betäubungsmittel für Schmerzen, Beruhigungsmittel und Narkosemittel für den Schlaf, Amphetamine für Leistung, Steroide für Lupus und immunologische Erkrankung, Antibiotika für wiederkehrende Infektionen.
Wenn der vollständige Autopsiebericht veröffentlicht wird, werden alle diese Stoffe identifiziert werden? Wird die langfristige Einnahme, besonders im Zusammenspiel mit bereits bestehenden Krankheiten, als tödliche Wirkung bewerten werden?
Wahrscheinlich nicht, denn es wäre schädlich für die Verfolgung des Beklagten Dr. Murray, der allein verantwortlich gemacht werden soll, für den Tod eines relativ gesunden Menschen.
Die LAPD und DA haben im Laufe der Jahre peinliche Verluste in der Öffentlichkeitswirkung erlitten. Die Berichte der Gerichtsmediziner sind die am heftigsten umstrittensten Beweise. Die Verteidigung wird sicherlich versuchen dieses anzuzeigen und die Erkenntnisse werden gebogen und gedehnt werden.
Aber wird dies ausreichen um den King of Pop zu entlasten?